, dann wieder den Berg hinan über das Mittelge birge, hinaus bis an die Anhöhen, wo man die Stadt Innsbruck und das Inntal übersieht; hier standen sie aus der-Hochwacht: ihnen gegenüber, wie gesagt, die Oberländer und Außerferner. Soweit man in das Unterinntal hinabsehen konnte und auf allen Anhöhen des Mittelgebir ges sah man Feuer hoch auflodern; das waren nicht die Freudenfeuer, wie sie sonst an Ehrenta gen Tirols, wie etwa bei der Anwesenheit des ge liebten Kaisers angezündet werden, das war ein unheimlicher
auch zu den Schwertern greisen, besonders der alte Rudolf und der Kaiser Max. der Tirol sein Herz nannte; und Friede! mit der leeren Tasche schien auch ganz ergrimmt aon dem goldenen Dachel auf die fremden, so übel hausenden Gäste hinabzublicken; er schien gleich sam ins Tirol hinauszurufen: Alter Geist von Ti rol. erwachest du? Sie kannten, was diese Feuer bedeuten, es lchlug ihr Tirolerherz auch höher, aber zugleich fragten sie sich auch: Wird es gelingen? Und darum beschlich sie Bangigkeit. Unheimlich
waren diese Feuer auch den charak terlosen Innsbruckern, welche ein schlechtes Tiro- ler-Gewisien hatten, welche schnell den Mantel nach dem neuen Wind gekehrt hatten, die wenigen damaligen Liberalen Innsbrucks, welche auch Aufklärung im Mund hatten, die Vaterlandsliebe nach dem Geldsäckel wägten und die bigotten dummen Bauern Tirols vor den neuen Macht habern verspotteten und ihre alten heiligen Ge wohnheiten und Rechte mit Füßen treten halfen. Jetzt standen sie als Gefürchtete vor den Toren Innsbrucks
Kraft. In banger Erwartung der Dinge, die da kom men werden, brachte man in Innsbruck die Nacht vom 11. auf den 12. April 1809 zu; kein Auge schloß sich. Da droben aber aus den Bergen und Anhöhen um Innsbruck herum erlöfchten langsam die Feuer, es wurde stiller, aber eben darum nur noch un heimlicher; die Sternlein aber funkelten friedlich und heiter am Himmelsgewölbe, so mancher aber, der nach ihnen schaute, behauptete, sie hätten blut rot und traurig aus die Erde niedergeschaut. Das meinte
sie Licht, desto besser; aha, ich erkenne den Offizier, laßt mir ihn, den nehme ich, ihr feuert auf die anderen. Da blitzte und knallte es! Wie stob es da unten auseinander! Bald erschien ein leuchtendes, durch die Luft sich bewegendes Ding. Es war die Lunte des Kanoniers! „Feuer!" kommandierte der baye rische Feuerwerker, mächtig erdröhnte der Don ner der Kanone das Inntal auf und ab und hin aus zu den Anhöhen, die sausende Kugel mähte die Aeste ober den Köpfen der Stubaier Landstürmler ab. sie grub