hielten, war nicht umsonst gewesen. Bald nach Vs d Uhr begann es auf den in Dunkel gehüllten Bergen in der engeren und weiteren Umgebung der Stadt von allenthalben aufglühenden Feuern lebendig zu werden. Und auch im Tale herrschte viel Leben, da sich alles ins Freie erging, um sich die nächtlichen Flammenzeichen, die Ausdruck eines uralten deutschen Volksglaubens sind, anzusehen. Man sah Feuer auf dem Petersköpfl, auf der Naunspitze und auf Hinterkaiserfelden, als höchstes grüßte das Feuer
vom Scheffauergipfel. Besonders mächtig lohten die beiden Feuer auf dem Winter kopf, die bis tief ins Jnntal hinaus sichtbar gewesen sein müssen, das Feuer am Brentenjoch (Jahnhügel), auf dem Stadtberge sowie auf der Hochwacht und auf dem Glemmerkögl. Auf dem linken Jnnufer brannten die Feuer auf dem Pendling, Zellerberg, Maistallerberg und Thierberg. Erst spät verglühte ein Feuer nach dem anderen und die Vereine, die oben ausgeharrt hatten, traten den beschwerlichen Heimweg an. Auf dem Sportplatz
bei der Zellerburg hielt am Sonntag abends der christlichdeutsche Turnverein Kufstein eine Sonnwend-Talfeier mit Frei übungen und Ansprache ab. Auch bei Kitzbühel flammten über 30 Höhen feuer auf den Gipfeln rund um Kitzbühel auf, die vom Turnverein, der Edelweißgilde und der Heimat wehr Kitzbühel entzündet worden sind. Besonders schön waren die Bergfeuer auf dem Wilden Kaiser. Von Innsbruck wird uns geschrieben: Am Sonntag, den 23. Juni, wurden, wie wohl in ganz Nordtirol, auch in Innsbruck die Sonnwend-Höhen
- feuer abgebrannt. Während tagsüber das Wetter nicht besonders günstig schien, stiegen die dunklen Wolken gegen Abend in die Höhe und bildeten, insbesonders für die Feuer auf den Spitzen und Graten, einen wirkungsvollen Hintergrund. Man zählte 180—200 Feuer, welche fast zur Gänze über der Holzgrenze brannten. Prachtvoll mit' Feuer besät war wieder die Nordkette von der Rumer- spitze bis zum Brandjoche und der Patscherkofel. — Auch Innsbrucks Faltbootflottille beteiligte sich heuer an der Feier
, indem 15 Boote innabwärts fuhren und durch ihre bunten Lampions, deren Lichtschein sich in den Wellen des Flusses spiegelten, ein stimmungsvolles Bild schufen. Die heurigen Bergfeuer in Tirol wiesen auch noch eine besondere Note dadurch zaus, daß auf den Höhen westlich des Brenners hart an der italienischen Grenze eine Reihe von Bergfeuern aufgeflammt sind, desgleichen auf den Gletschern auf dem Schwarzenstein und Habicht. Es sollten diese Feuer einen flammenden Gruß Nord tirols an die geknechteten Brüder