, wie das Dienstmädchen Viktoria Federa wahrnahm, die hellen Schweißtropfen im Gesichte; dem Wirte Johann Aninger und der Kellnerin Mathilde Thurnwalder fiel anch sogleich auf. daß beide gerötetes Antlitz hatten und erhitzt waren, als ob sie voll schwerer Arbeit oder einem raschne Marsche herkämen. Auffallend war auch, daß sie sofort bei Be treten der Gaststube eiligst die frühere Zechschnld beglichen und zwar Bündsär mit einem Gulden stücke. der andere, ältere Mann, der sich als Alois Ferner gemeldet hatte, init
einer Krone. Auch das an diesem Abende eingenommene Nachtmahl und das Schlafgeld von zusammen 2 X 68 I» wurde sofort bezahlt, von Ferner mit einem Gul denstück und einer Krone, von Bündsär mit zwei Guldenstücken, wobei er 8t) I, zurückerhielt. Die Kellnerin war überrascht, von ferner die ganze Herausgabe, nämlich 32 k als Trinkgeld zu er halten, da Handlverksburschen oder Arbeiter höch stens 4 t» zu geben pflegen. Inzwischen, während die beiden beim „Burg gräfler' zechten lmd Bündsär sich mit einem Kar
, nachdem sich di«! beiden zurückgezogen hatte», den Wachmann unO am nächste,» Morgen ersolgte die Kcmtrollierung und Verhaftung der Verdächtigen durch die Wach leute Gstötter und Kreith. Hiebei gab Ferner cm, am 1. November 1W4 abends mit dem Zuge um 7 Uhr aus Bozen in Meran in Gesellschaft einest Kupferschmiedes eingetroffen zn sein, in der Bahn- restauration gezecht und gegen 9 Uhr sich znni „Burggräfler' begeben zu haben. Ueber die Herkunft der bei ihm gefundenen Barschast von 4 Iv 4<i l>. bestehend
ans vier Kro-» nensrücken, 2 Stücken zn 2(1, 2 zn 2 nnd 2 zu 1 I», befragt, behauptete er, sie von seinem Vorarbeite« Bündsär als Lohn erhalten zu haben. Hiebei schien» aber Ferner auffallend betrossen; anch soll er am» ganze» Leibe gezittert lxiben. Bündsär bestätigte die Angaben Ferners, je? doch mit dem Unterschiede, daß sie von Bozen AI Fuß gekommen seien, während er tags vorher dey Federa erzählt hatte, sie hätten den Zug benützt; «dann seien sie ins „Kaffee Zentwl' und vo:> hiev erst
zum „Burggräfler' gegangen. Seine Bar-, schaft von 14 lv 20 li, bestellend in 5 Milden- n»H 4 Kronenstücken nnd einen« Stücke zu 2l1 ti wollt« er von der Gesellschast. bei welcher er als Monteur! bedieustet sei, bekommen haben; den» Ferner Habs er keinen Lohn ausbezahlt, vielmehr habe auch dieser sein Geld direkt von der Firma. glaubliH ans Berlin, zugeschickt erhalten. Beim gerichtlichen Verhöre widersprachen sickj die Beschnldigten insbesondere in dem Punkte, daA Ferner behauptete, am 3l. Oktober nach Bozen