, welchen der Graf verlangte, nur gering und Herr Panlin galt bald als wohlhabender Mann. Als er sich seinerzeit um den Pacht beworben hatte, war noch ein Bewerber aufgetreten, und zwar der Büchsenspanner des Grafen, Namens Ferner, und lange blieb es zweifelhaft, wer den Sieg davon tragen werde. Endlich gab der Graf Paulin den Vorzug und Ferner muhte, weil er sich in seinem Zorn zu einigen ungebührlichen Aeußerungen gegen den Grafen hinreißen ließ, den Dienst verlaffen. Er verließ auch die Stadt und Niemand
zu einer be dauernden Verneinung öffnen, als der Andere ihm zuvorkam. „Ja ja, das Glück macht vergeßlich! wenn ich hier säße als Wirth im Blumen stöckl, ich hätte sicher ein besseres Gedächtnis für meine Freunde.' „Ferner!' rief nun Paulin überrascht aus und reichte dem Gaste die Hand mit einigen Begrüßungsworten, von denen man nicht recht unterscheiden konnte, ob sie der wirklichen Empfindung, oder nur der üb lichen Höflichkeit des Wirthes entsprangen. der es ja bekanntlich zuwege bringen muß, jedem Gaste
ei» freundliches Gesicht zu zeigen, wenn er anders ein richtiger Wirth sein will. Der Andere jedoch schien alles für bare Münze zu nehmen. Er erschöpfte sich in Begrüßungsworten und Freundschaftsbe- theuerungen, erzählte von seinem seitherigen Leben und Treiben und ließ die Absicht merken, sich nun doch hier in der Stadt ein Gasthaus zu kaufen. Es war Paulin nicht unbekannt, daß Ferner von Haus aus etwas Vermögen besaß, und wenn er dasselbe zu Rathe gehalten, so konnte es ja immerhin sein, dachte der Wirth
, und betrachtete die wohl genährte Gestalt de - vor ihm Sitzenden. Schlecht schien es dem Manne wirklich nicht ergangen zu sein, auch seine Kleidung war fein und elegant. Unterdeffen betraten mehrere Gäste das Lokal, fast alle waren ehemalige Bekannte des Büchsenspanner, er grüßte jeden mit ungewöhnlicher Herzlichkeit und war bald der Mittelpunkt der ganzen Gesellschaft. Von da an war Ferner täglich im Blumenstöckl zu finden, er knüpfte alle alten Beziehungen wieder an und obwohl er die Villa des Grafen Sterne
! nicht zu betreten wagte, so war er doch alsbald mit dem gesammten Dienstpersonal des Schlosses gut Freund. Unv bald war es kein Geheimnis mehr, daß er sich um die Gunst von Paulins Schwester bewarb. Das Mädchen, welches über die ersten Jugendjahre längst hinaus war, fühlte sich sehr geschmeichelt durch die Huldigungen des stattlichen Ferner und träumte sich bereits als angesehene Frau Wirthin an seiner Seite. Paulin war weniger entzückt über die Aus sicht, Ferner als Schwager zu bekommen, denn er empfand