1106 zu sehen, worüber sich stundenlange Scenen er gaben. Es werden die ausschweifendsten Joeen und Pläne Sr. Majestät constatirt, und von mysteriösestem Gewicht ist die Verehrung, welche der König Bäumen, Zäunen, Säulen zu bezeigen pflegte, Ändere zu gleicher Verehrung zwingend. Von den Wahnideen des Königs zeugt ferner der Befehl, eine Coalition, einen über das ganze Land verbreiteten Geheimbund zu gründen, wel cher nach Art einer geheimen Polizei die Volks stimme überwache
und über sie fortwährend be richte behufs Aufhebung der Verfassung und Herstellung einer Art terroristischen Regiments. Gleichem Gebiet gehören die ebenfalls erhärteten Gedanlen des Königs, das Land Bayern zu veräußern undein anderes mit absolutistischem Regiment zu er werben, an. Referent constatirt ferner die Wahrnehmungen bezüglich des körperlichen Gebahrens Sr. Majestät beim Ankleiden, vor dem Spiegel u. s. w., bei Unterzeichnung von Schriftstücken, sodann, daß der König Befehl gab, eine Reihe ihm mißliebiger
, „zum' Zeichen, daß sein Gehirn versperrt sei.' Es wird ferner be stätigt, daß der König das Dienstpersonal in sehr heftiger Weise mißhandelt hat. Hessel- schwert erhielt von ihm fortwährend Aufträge, mit Persönlichkeiten, von deren Reichthum der König meist anläßlich von Festlichkeiten Kennt niß erhielt, Geldgeschäfte zu negociren. Anlangend aber einen Fall, der in der Presse*) *) Der Pariser „Matin' behauptet, daß König Die Fischerros! von St. Heinrich. Ein Lebensbild vom Starnberger-See »»» 19 Klarimiliaa
ein beschlagnahmter Brief vorgelegt, welchen ein Geschäfts agent in Paris an den König gerichtet hat mit dem Angebot der Vermittelung eines Anlehens unter der Bedingung der Neutra- lität Bayerns bei einem deutsch-französi schen Kriege. Der Brief enthalte durchaus keine Erwähnung von einer an den Agenten ergan- genen Aufforderung oder sonstigen Veranlassung. Ferner wurde im Ausschuß vorgebracht ein von unbekannter Hand und ein von des Königs Hand geschriebener Zettel mit dem Inhalt, daß er im Falle