die Gegensätze sein mögen, die der Widerstreit unserer vielen Natio nalitäten entstehen läßt, in diesem Augenblicke, in welchem die Land des Anglücks so erbarmungs los an die Tore der Wiener Kaiserburg klopft, fühlen die Völker in ihrer Trauer sich eins und zwar auch jene Völkerschaften, in deren Interesse die Mordbuben von Sarajewo vielleicht gehandelt zu haben vermeinen. Es gehört nämlich zu den Ironien der Welt geschichte, daß Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin durch die ruchlose Land
, da fühlte er sich offenbar als ein Vertreter des Slawentums und im engeren Sinne als ein Vertreter des Serbentums und wollte den Faß der Serben zum Ausdrucke bringen, die öster reichischen Antertanen sind und die Foffnung aus den „Trialismus", d. h. auf die Gründung einer dritten südslawischen Monarchie, noch nicht aus gegeben haben. And das vervollständiget die Ironie von welcher oben gesprochen, denn man hat von Erzherzog Franz Ferdinand früher sogar behauptet, er hätte sich mit dem Gedanken
, das schreckliche Attentat, dem der Thronfolger unserer Nachbarmonarchie, Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin, die Ferzogin von Fohenberg, zum Opfer gefallen sind, zu brandmarken. Innig bedauernd, daß durch den unerwarteten, sich unter so furchtbaren Amständen einstellenden Tod gleicherweise der hochbetagte Ferrscher der Nachbarmonarchie und die in der Monarchie lebenden Nationen ins Ferz getroffen worden sind, sind wir in der Lage, sestzustellen, daß das traurige Ereignis auch in uns lebhafte Gefühle
nichts getan; er hat ihr viel mehr geschadet als genützt. Erzherzog Franz Ferdinand hatte sich in Be gleitung seiner Gemahlin schon am 26. Juni zu den Manövern nach Bosnien begeben, während die Kinder des Thronfolgerpaares auf dem Schlosse Konopischt in Böhmen verblieben waren. Der Erzherzog war vor der Reise nach Bosnien gewarnt worden. Die in Bosnien zur Durch führung gebrachten Manöver sollten ein Bild davon geben, wie Oesterreich einen Einfall ser bischer und montenegrinischer Kräfte in Bosnien
Erzherzog Franz Ferdinand darauf, die Reise zu unternehmen und bemühte sich nur, seine Ge mahlin davon abzuhalten, daß sie ihn begleite. Die edle Dame jedoch bestand erst recht daraus, daß sie ihren Gemahl auch begleite, wenn er in Gefahr sei. Das Attentat geschah am 28. Juni, vor mittags. Der Erzherzog hatte sich mit der Ferzogin mittelst Automobil vom Militärlager aus nach Sarajewo begeben, wo er vormittags etwas vor 10 Ahr ankam. Dort harrten die wohlvorbereiteten Mordbuben seiner schon. Aeber