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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 19.12.1919
Physical description: 16
noch vor dem göttlichen Erlöser nieder und beteten, als ob sie sich darüber geeinigt hät ten, für den Clamshof, und daß Gott das begon nene Gut zu fröhlichem Ende führe. Dann zog die Prozession ihres ' Weges weiter. Veronika hielt die Hoffrau noch in den Armen, bis die Leute fortgegangen waren; dann rief Ferdinand noch einer Magd, daß sie Wasser bringe. Der Pächter aber war aufgestanden und kam geraden Weges vom Hügel herunter auf das Lindenkreu; zu. Antonie lief ihm entgegen und siel ihm um den Hals. „Die Mutter

, die Mutter!" rief das geangstigte Kind. Ferdinand aber beruhigte den ankommenden Nachbar, daß es nur eine leichte Ohnmacht sei. Man hatte die Hoffrau auf die Stufen des Altares gesetzt. Bald schlug sie die Augen auf und blickte, wie aus einem Traume wachend, ihrem Manne, der sich zu ihr niederge beugt hatte, ins Angesicht. „Marie! meine gute, liebe Marie!" rief der Pächter aus und küßte sei nem Weibe beide Hände. „Ach Gott!" flüsterte die Hofftau, „ich meinte vor Freunde, zu sterben, um deinetwillen

! Gott sei gelobt, Heinrich, nun wird ja alles wieder gut!" Der Pächter sah zum Kreuze auf: „Ja. es soll mit Gott wieder gut werden, alles wieder gut." Man brachte die Hoffrau ins Haus. Antonie und Veronika blieben bei ihr. Der Pächter ging eine Weile auf sein Zimmer, dann kehrte er ruhig zurück, ergriff Schalls Hand, sah ihm nachdenkend ins Grsicbt und drückte dann den Freund an sein Herz. „Du hast wie ein Bruder an mir gehan delt. Ferdinand, ich werds dir in Ewigkeit nicht vergessen!" rief

er aus. „Nun mag kommen, was da will!" — „Gottes Namen sei gebenedeit!" ant wortete Schall und wischte die Tränen von den Wangen. Der Pächter setzte seinen Hut auf. „Komm Ferdinand, jetzt wollen wir gehen!" —- „Aber Br mich ists Zeit zumHochamt," entgegnete dieser. Er wollte zum Hochamt gehen, das gleich nach dem Einzug der Prozession gefeiert wurde. „Nun. für mich auch," versetzte der Pächter und lächelte. „.Ich denke, wir gehen zusammen. Du schämst dich doch meiner nicht?" — „Wir gehen ins Hochamt?" rief

Ferdinand den Frauen zu; er hätte es gleich der ganzen Welt sagen mögen. „Da gehe ich aber mit!" jubelte Antonie, und schon hing sie dem Vater am Arm. Die drei gingen der Prozession nach, die sie noch bei der letzten Station erreichten, dann mit in die Kirche ins Hochamt. Zusammen saßen sie im Kirchenstnhle. der seit jeher zum Clamshofe ge hört hatte. Anfänglich gabs ein Aufsehen und ein Augenwinken der Leute: dann aber folgte eine um so größere Andacht. Dem Pächter wars, gls ob er in eine andere Welt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 10.07.1914
Physical description: 18
eine Drei staatenvereinigung tritt. Der dritte Staat würde ein südslawischer Staat sein, welcher aus Kroatien, Dalmatien und Bosnien besteht. Die Errichtung dieses dritten Staates, mit eigener Verfassung, eigener Regierung und eigenem Par lament ist das Ideal vieler unserer Südslawen, und man will Beweise besitzen, daß auch die außer halb unserer Monarchie lebenden Südslawen sich einem solchen Staate unter gewissen Umständen angliedern ließen. Wieweit Erzherzog Franz Ferdinand für die, durchaus

Historiker Heinrich Friedjung konstatiert. Zerstörte Zukunftspläne des Erzherzogs Franz Ferdinand. Aus Innsbruck wird uns geschrieben: Durch das plötzliche Hinscheiden des Erzherzogs-Thronfolger Franz Ferdinand ist auch das weitere Schicksal des Schlosses Amras in Frage gestellt. Amras sollte einmal die Sommerresidenz des Erzherzogs werden, und seine Pläne ließen darauf schließen, daß dem alten Ansitz der Gaugrafen von Andechs und in Verbindung damit auch der Innsbrucker Hofburg für die Zukunft

eine ähnliche Rolle zugedacht war wie sie heute Ischl besitzt. Erzherzog Franz Ferdinand hatte in der letzten Zeit die Verwirklichung dieser Pläne sehr energisch betrieben, und seiner Einflußnahme ist auch der ziemlich über raschend gekommene Beginn des Neubaues der Inns brucker Universität zuzuschreiben. Seine Absicht ging dahin, die alte Universität einer durchgreifenden Adaptierung zu unterziehen, um dadurch für die heute in der Hofburg untergebrachten Kanzleiräume der Statt halterei

, und bei der letzten Anwesenheit des Kaisers in Inns bruck, anläßlich der Jahrhundertfe er der Tiroler Be freiungskämpfe im Jahre 1909, mußte der größere Teil des Hofstaates außerhalb der Hofburg Wohnung nehmen. Vorbedingung für die geplanten Adaptierungs arbeiten in der Hofburg war aber die Uebersiedlung der Statthaltereikanzleien und des Statthalters selbst in war Erzherzog Franz Ferdinand ein direkter Gegner der magyarischen Gewaltpolitiker. Er würde wahrscheinlich nicht davor zurückgeschreckt sein, eventuell

durch die Oktroierung des allgemeinen Wahlrechtes für die Länder der ungarischen Krone die Vorherrschaft der Magyaren, welche in Ungarn ja durchaus nicht in der Mehrheit sind und sich nur auf künstliche Weise oben erhalten, in ge bührender Weise zurückzudrängen. Erzherzog Franz Ferdinand, der die Vergewaltigung der nicht magyarischen Nationen in Ungarn tief bedauerte, empfing des öfteren die Führer der in Ungarn lebenden Rumänen und Kroaten, wirkte mit allem Nachdruck für die Wiederherstellung der kroatischen

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Tiroler Post
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Page 7 of 8
Date: 16.03.1917
Physical description: 8
ehrung zu dem jungen Manne empor, welcher so energisch und verständnisvoll die Geschäfte lei tete und dem jedermann auf den Wink gehorchte. Wie hatte er es nur möglich gemacht, daß das Geld zur bestimmten Stunde da war? ^ Mehrmals sprach sie mit Ferdinand darüber. Stets gab er ausweichende Antworten. Jene Geldsumme habe er auf eigenes Risiko beschafft. Frau Mathilde wußte, daß sie ihm die Rettung, die Erhaltung ihres friedlichen Heims ausschließ- tich zu verdanken hatte und wünschte sehnlichst

, den jungen Direktor. And es schien, als av er diese Empfindung ebenso erwidere. Die Wen Blicke, welche zu Elli strömten, wenn er stch unbeobachtet glaubte, redeten zu deutlich. Und doch stiegen der Mutter auch wieder Zwei fel auf. Es war zum mindesten ein seltsames Verhältnis. Wenn Ferdinand Elli liebte, wes halb sprach er dann nicht offen mit dem Mäd chen,, zu ihr, der Mutter. Er durfte dies wohl wagen, ohne befürchten zu müssen, eine Abwei sung zu erfahren. War überhaupt zwischen den beiden

noch kein Wort der Liebe gewechselt worden? Es schien so. Das junge Paar verkehrte freundlich miteinan der: beide beobachteten jedoch ollem Anscheine nach die Vorsicht, niemals allein zu bleiben mit dem andern. Wir können dem Leser verraten, daß weder Ferdinand noch Elli jemals eine Silbe von jenem Zusammentreffen im Park verlauten ließen; beide bewahrten die Erinnerung daran in der Tiefe ihrer Brust als Geheimnis. Tie Mutter hatte ganz recht gesehen, als sie glaubte, Elli und Ferdinand liebten einander

. Bis heute hat das Mädchen auf das Wort des geliebten Mannes gewartet und stch in Sehnsucht verzehrt, da sie doch nicht zuerst sprechen durfte. Ferdinand hatte das erlösende, beglückende Wort nicht gesprochen. Fürchtete er, sich jetzt noch qn dem toten Wohltäter zu versündigen? O, er mußte sich doch ebenso wie endlich Elli sagen, daß der Vater gewiß nur das Glück seines Kindes wünsche und ihr nicht zürne, daß sich beide Zu sammenfanden. Weshalb nur vermied er zu sprechen, ging er ihr aus dem Wege

, wenn es zu machen war, ohne daß es unhöflich erschien? Liebte er sie nicht mehr? Daran konnte und wollte sie nicht glauben. So wie er damals im Parke gesprochen, sprach nur ein Mann, dessen ganze Seele sich dem geliebten Mädchen weihen will. Und jetzt? Wenn er bereute, was er damals getan! Un möglich. Er fürchtete wohl, bei der Mutter bei einer Werbung abgewiesen zu werden, und dies ließ sein Stolz nicht zu. Konnte er so kleinlich denken? Und während sich so Monat an Monat reihte, Ferdinand sich immer mehr als ein ganzer Mann bewies

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 17.03.1917
Physical description: 8
mit einer wahren Ver ehrung zu dem jungen Manne empor, welcher so energisch und verständnisvoll die Geschäfte wi- tete und dem jedermann auf den Wink gehorchte. Wie hatte er es nur möglich gemacht, daß das Nd zur bestimmten Stunde da war? Mehrmals sprach sie mit Ferdinand darüber, rtets gab er ausweichende Antworten. Jene Geldsumme habe er auf eigenes Risiko beschafft. Frau Mathilde wußte, daß sie ihm die Rettung, die Erhaltung ihres friedlichen Heims ausschließ lich zu verdanken hatte und wünschte sehnlichst

, den jungen Direktor. Und es schien, als eü er biete Empfindung ebenso erwidere. Die heißen Blicke, welche zu Elli strömten, wenn er sich unbeobachtet glaubte, redeten zu deutlich. Und doch stiegen der Mutter auch wieder Zwei fel auf. Es war zum mindesten ein seltsames Verhältnis. Wenn Ferdinand Elli liebte, wes halb sprach er dann nicht offen mit dem Mäd chen, zu ihr, der Mutter. Er durfte dies wohl wagen, ohne befürchten zu müssen, eine Abwei sung zu erfahren. War überhaupt zwischen den beiden

noch kein Wort der Liebe gewechselt worden? Es schien so. Das junge Paar verkehrte freundlich miteinan der: beide beobachteten jedoch allem Anscheine nach die Vorsicht, niemals allein zu bleiben mit dem andern. Wir können dem Leser verraten, daß weder Ferdinand noch Elli jemals eine Silbe von jenem Zusammentreffen im Park verlauten ließen; beide bewahrten die Erinnerung daran in der Tiefe ihrer Brust als Geheimnis. Tie Mutter hatte ganz recht gesehen, als sie glaubte, Elli und Ferdinand liebten einander

. Bis beute hat das Mädchen auf das Wort des geliebten Mannes aewartet und sich in Sehnsucht verzebrt, da sie doch nicht zuerst sprechen durfte. Ferdinand hatte das erlösende, beglückende Wort nicht gesprochen. Fürchtete er. sich setzt noch an dem toten Wohltäter zu versündigen? O, er musste sich doch ebenso wie endlich Elli sagen, daß der Vater gewiß nur das Glück seines Kindes wünsche und ihr nicht zürne, daß sich beide zu- sammenfanden. Weshalb nur vermied er zu sprechen, ging er ihr aus dem Wege

, wenn es zu machen war. 1 ohne daß es unhöflich erschien? Liebte er sie nicht mehr? Daran konnte und wollte sie nicht glauben. So wie er damals im Parke gesprochen, sprach nur ein Mann, dessen ganze Seele sich dem geliebten.Mädchen weihen will. Und jetzt? Wenn er bereute, was er damals getan! Un möglich. Er fürchtete wohl, bei der Mutter bei einer. Werbung abgewiesen zu werden, und dies ließ sein Stolz nicht zu. Konnte er so kleinlich denken? Und während sich so Monat an Monat reihte, Ferdinand sich immer mehr als ein ganzer Mann bewies

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 19.01.1917
Physical description: 8
im Hofe. Was aber niemand wußte: Wörmann hatte so großen pekuniären Schaden erlitten, daß er sich kaum mehr erholen konnte. Zwar gab er den Mut nicht auf, sondern stürzte sich in neue Unternehmungen, welche ihm Rettung und Ge winn bringen mußten. Ereignete sich aber noch einmal ein Zwischenfall, dann — Wörmann wagte kaum an eine solche Eventualität zu den ken. Vorläufig hieß es, Arbeit bewältigen in Masse. Ferdinand Burgmüller wußte lange nicht, wie ihm geschah. Er war wieder in die Reihe ehr licher

Menschen gestellt, er durfte seine reichen Kenntnisse verwerten, ja, er hatte beinahe ein Heim gefunden. Die anstrengendste Arbeit deuchte ihm eine Spielerei; wenn alle anderen schon gegangen waren, saß er noch allein an sei nem Pulte und rechnete. Manchmal kam dann wohl der Fabrikant und warf einen langen Blick auf Burgmüller, um dann zu sagen: „Hören Sie auf, es ist genug." Ferdinand legte gehorsam die Feder nieder. Mit brennendem Kopfe fand er sich oft genug in seiner Stube und blickte lange brütend

Leidenschaft von neuem hervorbrechen zu lassen. Wie sollte dies enden? An eine Verbindung mit Elli durste er mit dem Makel des Zuchthauses Behaftete ja nicht denken. Ter Winter war vergangen, und der Frühling kam mit Sonnenglanz und Vogelfang, springen den Knospen und duftenden Blüten. Ferdinand weitete sich die Brust im Bewußt sein der Jugendkraft. Nur sein Antlitz war bleich geblieben; das konnte von mancher schlaflosen Nachtstunde erzählen. Es war ihm nicht gelungen, die Liebe zu töten

Schützling. Karlchen gedieh prächtig und fühlte sich wohl, wie der Fisch im Wasser. Nein, Ferdinand durste dieses Haus nicht ver losten; er mußte bleiben — und weiter kämpfen. Eines Morgens ließ Wörmann durch den Bü rodiener Burgmüller zu sich rufen, und zwar in sein Privatarbeitszimmer. Der junge Mann erschrak. Ta war etwas vor gefallen, unter allen Umständen. Hatte Wör mann irgend einen groben Fehler entdeckt, wel chen ^Ferdinand verantworten sollte? Oder kam er darauf, daß der Mann

, welchen er aus Gnade und Barmherzigkeit ausgenommen hatte, das Auge auf Elli Wörmann warf? Hatte sich die junge Dame beim Vater beschwert? Ferdinand Burgmüller wußte es nicht. Aber er glaubte be stimmt, daß ihm seine Entlastung bevorstand. Raich begab er sich in das Vorderhaus. Karl chen sprang ihm entgegen. Er schob den Kleinen hastig von sich. „Geh, mein Junge, ich habe jetzt keine Zeit für dich!" Er pochte an Wörmanns Tür. Ein kurzes „Herein!" antwortete. Und nun stand Ferdinand vor dem Fabrikan ten

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 23.01.1915
Physical description: 8
. Mit Hochachtung wurde der 16 Kameraden gedacht, die jetzt im Felde stehen und brachte die Versammlung aus Begeisterung auf das Vaterland und das ange stammte Herrscherhaus ein kräftiges Hoch auf Kaiser und Reich. Den zwei auf dem Felde der Ehre gefallenen Kameraden und Helden wurde ein warmer Nachruf gewidmet. Hierauf folgten der TätigkeitS- und Rechenschaftsbericht und an schließend die Ersatzwahlen für die im Felde stehenden Chargen. ES wurden gewählt: Wolf- gang Holl als Hauptmann, Ferdinand Scheiber nIS

sind. Ferdinand Mayer f. Man schreibt uns: Die „Landw.-Bl." widmen <. dem in ganz Tirol, besonders aber im Oetztal und^ Oberinntal in bester Erinnerung stehenden Genoffen-' fchaftS-Jnfpektor folgenden Nachruf: \ Der Krieg hat dem Landeskulturrate einen . neuen, schweren Verlust zugefügt. Genoffenschafts- Jnspektor Ferdinand Mayer, der als Landsturm leutnant mit dem Tiroler Landsturm-Infanterie regiment Nr. 1. inS Feld zog, hat nach Mittei lungen feiner Kameraden am 2. November um 8 Uhr 30 Minuten abends

in Serbien beim Sturm auf die Höhen von Malje» den Tod für Vater land erlitten. Er ist a« einem Kopfschuß gefallen und an der Stelle, an der er fiel, wurde ihm von den Kameraden die letzte Ruhestätte bereitet. Ferdinand Mayer wurde im Jahre 1879 i» Kalling Oöeröfterreich geboren, stand also in der Blüte seiner Jahre. Nach Absolvierung einer Handelsakademie wendete er sich zunächst dem kaufmännischen Berufe zu, um sich dann in den Dienst des landwirtsch»ftlichen Genoffenschafts wesens zu stellen

ohne jede Grundlage arbeitend, nicht selten eine recht nachlässtZe Wirtschaft führten, , richtig zu organisieren, Funktionäre und Mitglieder zur Ordnung, Treue und ge«offenschaftlichen Arbeit zu erziehen und dis Geschäftsführung nach richti- ! gen kaufmännischen Grundsätzen einzurichten. Daß dabei eine Unzahl von Vorurteilen und vor allem auch ein gehöriges AuSmatz von Schlendrian zu überwinden war, wird kein Kenner der Verhält- niffe bezweifeln. Bald stellte sich heraus, daß Ferdinand Mayer der richtige Mann

verrichtet hat, kann hier auch nicht andeutungsweise gedacht werden. Mit derselben Begeisterung, mit der Mayer seine Tätigkeit beim Landeskulturrate ausgenommen hatte, zog er auch^ins Feld, mit dem festen Vor satz, auch dort feinen Mann zu stellen. Er hat diesen Vorsatz redlich gehalten. Was der Landeskulturrat in Ferdinand Mayer verlor, das * hat der hiezu Berufenste, Präsident Schraffl, in der letzten Sitzung des ständigen Aus schusses ausgesprochen. In dem Nachrufe, den er dem nun Verewigten widmete

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 28.11.1919
Physical description: 12
Beziehung sichert. Hierauf wurde die Tagung mit Dankesworten an die Erschienenen geschlossen. Revisionsverband deutschsüdtirolischer Genossenschaften. „Es sei darum", gab Ferdinand zurück. „Hast du gar nicht mehr gebetet, Nachbar?" „Nein, so recht beten Hab ich nicht mehr gekonnt. Bisweilen stieß mir mein Herz Worte heraus, die ich selbst nicht mehr verstand. Aber in deinem Hause habe ich oft gesessen und an euer Geber ge dacht, dann wars mir, als müßte ich mich wie ein fast Erfrorener, dem daheim

das Feuer erloschen, an deinem Herde Wärmen, damit ich nicht ganz er starre. Jcü möchte Wohl wieder beten können, Fer dinand; und doch, wenn die meinigen es tun, zer- rrißts mir das Herz." Aber es ist doch viel für dich gebetet worden, Nachbar," bemerkte Ferdinand leise, wie schüchtern. „Wir Bauern können uns einmal nicht anders hel fen, wenn wir ein Leid haben, und mit dir haben wir im Grunde doch alle unser Leid gehabt. Du weißt doch, wie die Kinder für dir kranke Antonie gebeichtet haben. Das ging

dich mit an." „So, das ging auch mich an?" seufzte der Päch ter, wie aus einem Traum erwachend. „Um meinet willen sollte das Kind gesund werden! Und dir Gnade ist endlich meinem Hause geworden um meinetwillen! Isis darum, daß ich dem Kinde nichts Ehr abschlagen kann, daß dort ein Kreuz wieder errichtet ist und ?" er hielt inne. Seine Stim me versagte. Unruhig stand er auf. „Was soll ich tun. Ferdinand?" rief er dann aus, „sage mir, was ich tun soll? Du weißt mein Leid." Feridnand war auch aufgestanden und tief erregt

denn alles, was er geahnt hatte, aber mehr als er in seiner schlichten Weise hatte ausdenken können, war ihm klar geworden. Die beiden gingen den Feldweg, dem Clamshose zu. „Nachbar", sagte endlich Ferdinand, „du mußt beichten. — Gott ist gerecht, aber auch barmherzig. Dann wirds besser." „Ich habe dir ja alles gesagt, und jetzt ist mein Herz leichter", versetzte der Pächter bedrängt. „Nein, du mußt auch dem Pfarrer beichten", drängte Ferdinand, „wie es christlich Recht er heischt." „Meinst du, das ginge so leicht

?" preßte der Pächter heraus. „Weißt du auch, was notwendig darauf folgt?" „Das geht leichter, als du meinst, Nachbar", fuhr Ferdinand fort. „Mit Gott mußt du dich versöh nen, denn den hast du am schwersten beleidigt. Denke dir, was das heißt: falsch schwören, die Ma jestät Gottes mißbrauchen!" „Schweig, Ferdinand, schweig!" fiel hastig der Pächter ein. „Deine Rede kann ich nicht hören!" „Aber das ärgste Unrecht mußt du zuerst gut machen", fuhr der Nachbar fort, „dann gibt sich das andere von selber

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 12
Date: 16.06.1912
Physical description: 12
(iiaiii|»agiicr. 1 erinoiitli. Asti, Kellereien Flamiiiio Kiivo. Parona di Valpolioella zog von Lüneburg und der Landgraf von Hessen- Darmstadt hatten sich sogar dem Erzfeinde ihrer Kirche, Kaiser Ferdinand II. verkauft, der sich sei nerseits sogar polnischer Söldlinge zur Verheerung deutschen Landes bediente. Inzwischen Hauste Tilly mit seinen Kaiserlichen in Niedersachsen auf das entsetzlichste. Man schnitt den evangelischen Geist lichen Hände und Füße ab und verschonte nicht einmal Frauen

. Es ist ganz charakteristisch, daß die grausame, bestialische Art der Kriegsführung eine besondere Passion der Katholischen war. Kaiser Ferdinand hatte neben dem ligistischen Heere noch ein zweites Heer ins Feld gestellt, dessen Ausrüstung und unumschränkte Führung er einem Manne überließ, welcher der größte, gefürchtetste Feldherr des 30jährigen Krieges werden sollte. Die ser Mann war Albrecht von Wallen st ein, seit 1624 vom Kaiser zum Herzog von Friedland erhoben. Ferdinand wollte sich durch Aufstellung

sein, mit einem glimpflichen Frieden zu Lübeck davonzukommen. Die Vernichtung des Pro testantismus machte glänzende Fortschritte. In ganz Deutschland raubten, sengten und mordeten kaiser liche Truppen unermüdlich weiter, um der allein seligmachenden Kirche zum Siege zu verhelfen. Be sonders die Wallenstcinischen Horden waren der Schrecken ganz Deutschlands geworden und hausten da nicht minder arg als seinerzeit die Hussiten. Ferdinand II. konnte nun in der Vernichtung des Protestantismus noch einen Schritt weiter gehen

. Er gab 1629 das sog. R e st i t n t i o n s e d i k t heraus, wornach sämtliche von protestantischen Fürsten mit Beschlag belegten geistlichen Güter der katholischen Kirche zurückerstattet werden sollten. Damit hätte die neue protestantische Kirchenverfassung ihr Ende erreicht. Alle evangelischen Bistümer hätten zu exi stieren aufgehört. Die vollständige Katholisierung Deutschlands wäre erreicht gewesen. Ferdinand be fahl darum auch die schleunige Durchführung des Nestitutionsediktes

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Tiroler Post
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Page 3 of 8
Date: 16.03.1915
Physical description: 8
habe, die zu diplomatischen Verhandlungen füh ren könne. Wilson soll erklärt haben, eine genaue Untersuchung Mr Angelegenheit werde die Hal sung der Regierung bestimmen. Alle Gefangenen des „Prinz Eitel Friedrich" sind freigelassen wor den mit Ausnahme von vieren, die sich weigerten, die Erklärung äbzugeben, keine Waffen gegen Deutschland während der Dauer des Krieges zu tragen. Ferdinand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand Kar! *{*. In München ist am 11. März^ Herr Ferdi nand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand Karl

am 8. d. mit ihren beiden Töchtern nach München und weilte, seither fast ununterbrochen Stünde um Stunde am: Schmerzenslager des Sterbenden. Der Tod erfolgte nach Empfang der hl. Sterbe sakramente in Gegenwart seiner Familie. i Herr Ferdinand Burg war geboren als jüngster Sohn des Erzherzogs Karl Ludwig aus der zweiten Ehe mit Annunzia Prinzessin von Bourbon-Sizilien , zu „ Wien aut 27. Dezember 1868,-verlebte in der Jugend viele Jahre in Meran, wo sich die Familie Erzherzog Karl Ludwig aus ihrem Ansitz Schloß

Rattenstein in Obermats aurhtett. Schloß Rottenstein, das ihm als Erbe zugefallen war, blieb Ferdinand Karls Lrebltngsausenthalt. Seine militärische. Lauf bahn machte er im 1. Tiroler Kaiserjägerregi- ment und avancierte schließlich zum General m Freude. Das letzte Andenken der guten Mut ier, das Maria Hilsbild! Wie ein Heiligtum hielt er es in den Händen. Tränen perlten über seine Hangen und seit langem kam wieder über seine Lippen das Gebet, das die Mutter ihm gelehrt: »Vater

bei ihm jetzt hoch in Ehren und erzählt er. wie'er intrKriege wieder kätzhö lisch g/uo b n durch [ein lieber, altes Mütter- Nn. . jt.. g; major und Komnrandanten der 18. Infanterie- Brigade. Wegen Schließung einer bürgerlichen Ehe verzichtete Erzherzog Ferdinand Karl aus seinen Rang als Erzherzog und alle seine mili tärischen, Titel und Würden und nahm den Na men Ferdinand Burg an. Das tragische Ereig nis von Serajewo führte Ferdinand Burg in den ersten Julitagen des Vorjahres nach Wien. Er erschien

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Außferner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 17.03.1915
Physical description: 8
habe, die zu diplomatischen Verhandlungen füh ren könne. Wilson soll, erklärt habensteine genaue Untersuchung der Angelegenheit werde die Hal tung j)er Regierung bestimmen. Alle Gefangenen des „Prinz Eitel Friedrich" sind freigelassen wor den in it Ausnahme von vieren, die sich weigerten, die Erklärung abzugeben, keine Waffen gegen Deutschland während der Tauer des Krieges zu tragen. Ferdinand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand Karl f. In München ist am 11. März Herr Ferdi nand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand

am 8. d. mit ihren beiden Töchtern nach München und werlke seither fast ununterbrochen Stunde • um , Stunde am Schmerzenslager des Sterbenden. ; Der Tod erfolgte nach Empfang der hl. Sterbe sakramente in Gegenwart seiner Familie. . Herr Ferdinand Burg war geboren als jüngster Sohn des Erzherzogs Karl Ludwig aus der' zweiten Ehe mit Annunzia Prinzessin von Bourbon-Sizilien zu Wien am 27. Dezember' 1868, verlebte in der Jugend viele Jahre in Meran, wo sich die Familie Erzherzog Karl Ludwig aus ihrem Ansitz Schloß

Rottenstein in. Obermais aushielt. Schloß Rottenstein, das ihm als Erbe zugesallen war, blieb Ferdinand Karls Lsehlingsausenthalt. Seine militärische Lauf bahn machte er im 1. Tiroler Kaiserjägerregi- ment und avancierte> schließlich zum General wurde er im Reservespital eines Pustertaler'Städt chens ausgenommen und liebevoll gepslegh Und wenn es morgens und abends von den Türmen zur Andacht-läutete, da horchte er gqnz glückselig aus diese trauten Jugendklänge. Er war ja selbst wie der jung geworden

und Mit Freuden erzählt er, wie er im Kriege wieder katholisch geworden durch sein liebes, altes Mütter lein. • H. S. major und Kommandanten der 18. Infanterie- Brigade. Wegen Schließung einer bürgerlichen Ehe verzichtete Erzherzog Ferdinand Karl auf seinen Rang als Erzherzog und alle seine mili tärischen. Titel und Würdet: und nahm den Na men Ferdinand Burg an. Das tragische Ereig nis von Serajewo führte Ferdinand Burg in den ersten Juli tagen des Vorjahres nach Wien. Er erschien dort an der Bahre

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 16.03.1915
Physical description: 8
ren könne. Wilson soll erklärt haben, eine genaue Untersuchung der Angelegenheit werde die Hal tung der Regierung bestimmen. Alle Gefangenen des „Prinz Eitel Friedrich" sind sreigelassen wor den mit Ausnahme von vieren, die sich weigerten, die Erklärung abzugeben, keine Waffen gegen . Deutschland während der Dauer des Krieges zu tragen. Ferdinand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand Karl f. '' ' .In München ist am 11. März Herr Ferdi nand Burg, der frühere Erzherzog. Ferdinand Karl, nach kurzer

nach München und weilte seither fast ununterbrochen Stunde um Stunde am Schmerzenslager des Sterbenden. Der Tod erfolgte nach Empfang der hl. Sterbe sakramente in Gegenwart seiner Familie. Herr Ferdinand Burg war geboren als jüngster Sohn des Erzherzogs Karl Ludwig aus der zweiten Ehe mit Annunzia Prinzessin von Bourbon-Sizilien zu Wien am 27. Dezember 1868, verlebte in der Jugend viele Jahre in Meran, wo sich die Familie Erzherzog Karl Ludwig aus ihrem Ansitz Schloß Rottenstein in Obermais aufhielt

. Schloß Rottenstein, das ihm als Erbe Zugefallen war, blieb Ferdinand Karls Lieblingsaufenthalt. Seine militärische Lauf bahn machte er im 1. Tiroler Kaiserjägerregi- ment und avancierte schließlich zum General major und Kommandanten der 18. Infanterie- Brigade. Wegen Schließung einer bürgerlichen Ehe verzichtete Erzherzog Ferdinand Karl auf seinen Rang als Erzherzog und alle seine mili tärischen Titel und Würden und nahm den Na men Ferdinand Burg an. Das tragische Ereig nis von Serajewo führte

Ferdinand Burg in den ersten Julitagen des Vorjahres nach Wien. Er erschien dort an der Bahre seines ermorde ten Bruders und verrichtete, von wenigen nur erkannt, stille Gebete. Er nahm auch an der Beisetzungsfeier in Artstetten teil. Nach Kriegs ausbruch kam er nach Bayern und soll dort Blättermeldungen zufolge sich für den dortigen Landsturm gemeldet haben. Als Erzherzog war der Verstorbene Protektor zahlreicher Tiroler Veteranen- und Kriegervereine. Seine irdische Hülle wurde zur Beisetzung

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 3 of 8
Date: 17.03.1915
Physical description: 8
.^ Wilson soll erklärt haben, eine genaue Untersuchung der Angelegenheit werde die Hal tung der Regierung bestimmen. Alle Gefangenen des „Prinz Eitel Friedrich" find freigelasfen wor den mit Ausnahme von vieren, die sich weigerten, die Erklärung abzugeben, keine Waffen gegen Deutschland während der Dauer des Krieges zu tragen. . . Ferdinand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand Karl *f\ In München ist am 11. März Herr Ferdi nand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand Karl, nach kurzer Krankheit gestorben

und weilte seither fast ununterbrochen Stunde um Stunde am^ Schmerzenslager,, des Sterbenden. Der.Tod erfolgte nach Empfang der hl., Sterbe sakramente in Gegenwart feiner Familie. / Herr Ferdinand Burg war geboren als ! jirügster Sohn des Erzherzogs Karl Ludwig aus der Zweiten Ehe mit Ännunzia Prinzessin von Bourbon-Sizilien zu Wien am 27. Dezember 1868, verlebte in der Jugend viele Jahre in Meran, wo, sich, die Familie Erzherzog Karl Ludwig auf ihrem Ansitz Schloß Rotkenstein in Obermais aufhielt

. Schloß Roitenstein, das ihm als Erbe zugefallen war, blieb Ferdinand Karls Lieblingsaufenthalt. Seine militärische Lauf bahn machte er im 1. Tiroler Kalserjägerregi- tnenf und avancierte schließlich zum General wurde er im Refervefpital eines Pustertaler Städt chens ausgenommen und liebevoll gepflegt. Und wenn es morgens und abends von den Türmen zur Andacht lautete, da horchte er ganz glückselig auf diese trauten Jugendklänge. Er war 'ja selbst wie der jung geworden in seinem Glauben. ; Des öfteren

er, wie er im Kriege wieder katholisch geworden durch'lein liebes, altes Mütter lein., . h. S. major und Kommandanten der 18. Infanterie- Brigade!'Wegen Schließung einer bürgerlichen Ehe verzichtete Erzherzog Ferdinand Karl auf seinen Rang als Erzherzog und alle seine mili tärischen Titel und Würden und nahm den Na men Ferdinand Burg an. Das tragische Ereig nis von Serajewo führte Ferdinand Burg in den ersten Jülitagen des Vorjahres nach Wien. Er erschien dort an der Bahre seines ermorde ten Bruders

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 03.07.1914
Physical description: 18
Franz Ferdinand immer für eine ge rechte nationale Befriedigung der Südslawen ein getreten ist. Er hat den Wünschen der Süd slawen in Bosnien und auch in Ungarn immer ein empfängliches Ohr geliehen, und es ist deshalb nicht selten zu Meinungsdifferenzen zwischen ihm und den ungarischen Regierungen gekommen. Daß die Mordtat sich nun gerade gegen ihn wandte, be zeugt, daß mit dem Großserbentum kein friedlicher Ausgleich zu schließen ist. Es ist selbstverständlich

der Oesterreich unablässig von dieser Seite bekundeten Feindschaft in keinem Augenblick außer Augen lassen. Ein Charakterbild des Erzherzogs Franz Ferdinand, das besonders bezeichnend ist, gab kürzlich ein englischer Staatsmann im „Daily Chronikle", in dem er schrieb, der Thronerbe sei durch und durch ein Mann. Er habe einen eisernen Charakter, seine politische Konzeption sei, eine st a r k e, fest gefügte Monarchie an der Donau aufzubauen. Er wolle, daß die Zeiten aus hören

, wo O e st e r r e i ch - U n g a r n ein bloßes Spielzeug in der Hand anderer und ein passiver Stoßball zwischen Westen und Osten gewesen sei. Seine Politik habe die straffen Muskeln des Willens und die Macht des Handelns. Sie sei imperialistisch und beabsichtige, neue Wege für die wirt schaftliche Entwicklung der Monarchie zu öffnen. Dabei sei er ein frommer Katholik, der zäh an den Dogmen seiner Kirche sesthält. Erzherzog Franz Ferdinand wurde am 18. Dez. 1863 in Graz geboren. Sein Vater war der Erzherzog Karl Ludwig, der nächstjüngere

Bruder des Kaisers Franz Josef, seine Mutter war die zweite Gemahlin des Erzherzogs Karl Ludwig, Erzherzogin Maria Annunciata, geborene Prinzessin von Bourbon-Sizilien. Zuerst dachte niemand daran, daß den Kronprinzen Erzherzog RrMolf ein früher Tod ereilen könnte, und daß Erzherzog Franz Ferdinand nächster Thconanwärter werden würde. Der Erzherzog absolvierte trotzdem gründliche Rechts- und militärische Studien. Bei ausge sprochener Frömmigkeit, die im Hause des Erz herzogs Karl Ludwig herrschte

, waltete dort auch stets ein reger künstlerischer Sinn, der besonders auch auf den Erzherzog Franz Ferdinand über ging. Wie alle Mitglieder des Erzhauses trat er frühzeitig in die Armee ein. 1876 wurde er Leutnant beim Infanterie-Regiment 32, 1882 Oberleutnant des Dragoner-Regiments Nr. 4. Er avancierte in den Jahren bis 1890 zum Obersten des Husaren-Regimentes Nr. 9, wurde 1892 Generalmajor, 1896 Feldmarschalleutnant, 1896 General der Kavallerie und zwei Jahre später General-Truppeninspektor

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 16.09.1911
Physical description: 16
. — Zuschriften ohne Uu cbrift werden nickt angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt — Telephon der Redaktion : Imst, Ruf Nr. 8. M 37 Imst, Sams ag, den 16. September 1911 24. Jahrgang. Politische Rundschau. Ter österreichische Thronfolger in Kiel- Erzherzog Franz Ferdinand halte sich, wie schon gemeldet, in der Vorwoche in Begle>tnng des Marinekommandanten Grafen Montecuccoli nach Kiel begeben, um als Gast des deutschen Kaisers an der großen Flvttenparade trilzunehmen. Der Erzherzog traf

Ferdinand Wohnung nahm. Den nächsten Tag sahen dann die Gäste Kaiser Wilhelms von der „Hohenzollern" aus dem imposanten seemännischen Schauspiel der Parade der deutschen Kriegs flotte zu. Anläßlich des Aufenthaltes des Thronfolgers in Kiel entioarf der bekannte reich-deutsche Jour nalist Richard Noidhausen ein äußerst sympathisches Bild von demselben. Alles in allem könne sich Kaiser Franz Joses einen best men Nachfolger nicht wün schen und die Freund des österreichischen Reichs gedankens dürfen

/he/m.5.Thronfolger Erzherzog Franz Ferd/nanct Der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand beiden deutschen Flottenmanövern in Kief. Geineindeblatt. der heutigen Nummer - — - — beiliegende „Tiroler Ge mein d e b l a t t" (Nr. 16) enthält folgende Aufsätze: Zur Anlegung der Gemeindewählerliste. | Die Wege und Ziele der österreichischen Agrar politikseit derGrundentlastung. | Landes-Bauordnung für Tirol. | Bauordnung. | Rückers atz von Gemeindeabgaben, j Heilkurs für stotternde Kinder

, da sind es die dem Thronfolger nahestehenden, von ihm häufiger zu politischer Einflußnahme benutzten beiden — klerikalen — Zeitungen „Reichspost" und „Oefterreichische Rundschau" gewesen, die mit ungemein erquickender Offenheit für uns Partes er griffen unter warmherziger Berufung auf den bos nischen Handel. Das halbamtliche „Wiener Frem denblatt", das zu allerlei Treibereien allzulange'- geschwiegen hatte, erhielt in der „Rundschau" einen gehörigen Nasenstüber. Franz Ferdinand hat sich in Wahrheit als ein brillanter

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Tiroler Grenzbote
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Page 8 of 8
Date: 10.03.1915
Physical description: 8
ygLi Danksagung. 8ür die uns zugekommenen vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem schmerzlichen Verluste, der uns betroffen, sowie für das überaus zahlreiche, ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte und den Besuch des hl. Seelengottesdienstes für unfern für das Vaterland gestorbenen innigstgeliebten Sohn, Bruder und Neffen Herrn Ferdinand Nofleck, k. k. Landesschütze im dritten Regiment, statten wir allseits unfern wärmsten Dank ab. Besonders danken wir der löbl. Stadtgemeinde Kufstein

, der verehrlichen Schuldirektion bezüglich der Beteiligung der Schulkinder, den geehrten Ver einen und Vereinsvertretungen, den Herren Beamten und Bediensteten der k. k. Behörden und Aemter, den verwundeten Kriegern sowie allen Leidtragenden. Die ehrende Teilnahme war uns ein großer Trost in unserem Schmerze. Kufstein, den 7. März 1915. Die tieftrauernde Familie Ferdinand Nosseck, 397 auch im Namen der übrigen Verwandten. Danksagung. Für die zahlreiche ehrende Beteiligung am hl. Seelengottesdienste

für den 18. Februar 1915 für das Vaterland verstorbenen und in Olmütz zur letzten Ruhe ge tragenen lieben Bruder, Schwager und Onkel lüäiis^ am Herrn Ferdinand Hechl 9 Kirdjertmrtsfofyn, Jäger beim 4. Tiroler Kaiserjäger-Regiment, 4. Komp., sagen wir allseits herzlich Dank. Wir danken herzlich dem hochw. Herrn Pfarrer Junker für die warmfühlende Grabrede, den verehrlichen Schützen und Veteranen von Vorder- und Hinterthiersee und Landl, der löbl. Musikkapelle, den Verwandten und Freunden sowie allen Leidtragenden

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Außferner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 31.03.1917
Physical description: 8
- od. Bahn sendungen wird das Geld sofort gesandt- Händler und Sammler sollen sich melden. Alte und neue Sefden-Abfälle, auch Seiden 16228 fäden werden gekauft. 85 HUGO HIRSCH, Innsbruck Lur Henfisosse 18a Nur Nur Eingang Karmelitergasse im Hofe. osocsGceocsxsDcaocxxaocacxsDo^^ Mutterherzen, und wenn mein teurer Gatte noch -auf euch niederschaut, so wird er dasselbe tun." Einen Monat spater feierte feierte Ferdinand Burgmüller im engsten Familienkreise seine Ver mählung mit Elli. Sah er in die klaren

Augen seines jungen, liebreizenden Weibes, so versanken alle Schatten der Vergangenheit. „Ich werde über mein Glück wachen wie der kCherub mit flammendem Schwerte vor der Pforte des Paradieses," sagte er sich im geheimen. Und Ferdinand Burgmüller wachte lange. 9 . Zwanzig Jahre sind seit jener Zeit vergangen, da Ferdinand Burgmüller das Gefängnis ver ließ. Nichts hat ihn mehr an jene Tage erin nert, keine Silbe, keine warnende Zeile, kein bekanntes Gesicht aus jener Zeit. Es ist alles wohl erloschen

: nur tief im Hintergründe schlummert 1>ei ihm selbst noch die Erinnerung. Aber er weckt sie nicht. Vom Direktor der Wörmannschen Fabrik ist Ferdinand Dnrgmüller zmn Besitzer cmporgestie- gen. Er hat die Anzahl seiner Arbeiter verdop pelt nnd genießt ein Ansehen weit hinaus über die Grenzen seines Vaterlandes. Es gibt nur eine Stimme unter seinen Leuten: Unser Herr ist ein gerechter Prinzipal, wie man sich keinen zweiten suchen kann. Als vor einigen Jahren abermals ein Streik ansznbrcchen drohte, genügte

angewachsen, welcher den Stolz und die Freude seines Wohltäters bildete, unter dessen Augen er aufwuchs. Er zählte nun etwa drciundzwanzig Jahre nnd nahm im Büro Burgmüllers bereits einen bevorzugten Posten ein, welchen er auch voll und ganz vertrat. Frau Elli und auch ihr Gatte hatten längst be merkt, daß sich Karl Bolz und ihr eigenes Kind Gretchen liebten. Ferdinand Vurginüller hatte nur eine kurze Weile gezögert und den Gedanken erwogen, ob er etwa durch eine sofortige Entfernung des jungen Mannes

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Lienzer Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 09.03.1917
Physical description: 8
. 1118 «... ■.« . . > 17 (Nachdruck verboten.) Der Schatz des Prälaten. Noma» vo» Gebhard SchLtzler-Perasirrt. Noch zwei Tage — dann erfolgte der Krach. Zn der vorletzten Nacht ging Ferdinand nicht M Ruhe. Rastlos wanderte er auf und nieder. Az das erste Morgengrauen hjurch die Fenster drang, machte der junge Direktor hastig Toilette. Tr kleidet sich ganz einfach und warf einen dunk- I« Ueberrock um. Stock und Hut ergreifend, daließ er die Billa und ging hinüber nach den iaferifsräitmen. Niemand trat

ihm in den Weg, alles schlief noch. , I Bar dem Büro angelangt, öffnete Ferdinand mit dem Schlüsiel und trat ein. Er machte Licht; denn es war hier noch ziemlich dunkel, und schrieb einige informierende Zeilen an den ersten Buchhalter. Den Brief legte er auf besten Pult. Dann verlöschte er das Licht wieder, verschloß nach dem Erlassen des Raumes die Tür sorgfältig und lchritt nun eilig in der Stadtrichtung davon. .Zwanzig Minuten später trug der Kurierzug M Direktor der Wörmannschen Fabrik in die Ferne. .Der nächste Tag

. daß er die Hilfe mit sich bringt!" Daran, daß Ferdinand sich möglicherweise für immer entfernt haben könnte, um deH> Kata strophe aus dem Wege zu gehen, dachte sie gar nicht. Sie glaubte fest an ihn. Auch Elli erfuhr, daß der Geliebte verreist sei. Da sie aber nichts von dem ahnte, was sich im geheimen vorbereitete, so konnte sie nur anneh men, diese Reise versolge geschäftliche Zwecke. Sie hatte Sorge um die gute Mutter, welche zu krän keln begann und so entsetzlich bleich aussah. Mit Ferdinand war sie seit

jener unvergeß lichen Nacht nie mehr allein zusammengekommen. Stets ergriff sie ein Zittern, weim sie sich ver gegenwärtigte, wie sie an seiner Schulter ruhte, während ihr armer Papa bereits den letzten Atem ausgehaucht hatte. Dennoch erfüllte diese Liebe ihr ganzes Sein. Nur kam sie sich fast vor wie eine Verbrecherin. Daß Ferdinand ihr aus dem Wege ging, empfand sie wohl; sie litt schwer darunter, aber er hatte wohl dasselbe Gefühl, wenn er an die Stunde z dachte, wo beide sich fanden. Das Schicksal

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 23.02.1917
Physical description: 8
würde; weiter, daß Ferdinand Burgmüller die Leitung übernehmen solle, da er anderen das Werk nicht anvertrauen wolle. Burgmüller sollte völlig uneingeschränkt schalten und walten. Ueber die Höhe seines Ge haltes als Direktor der Firma Wörmann möge er sich mit Frau Mathilde abfinden. Obwohl diese letztere sich völlig gebrochen fühlte und am liebsten nichts von Geschäften sehen oder hören wollte, so mutzte sie dem Justizrat schließ lich doch recht geben, als ihr derselbe anempfahl, Ferdinand Burgmüller die geschäftliche

. Mit Elli kam Ferdinand nun tagelang nicht mehr zusammen. Er arbeitete zunächst vereint mit dem Justizrat an der Sichtung der hinter- lassenen Papiere Wörmanns. Allem Anscheine nach galt es, die verzweifeltsten Kräfte anzustren gen, die Fabrik zu halten. Ein genauer Ueberblick war noch nicht möglich; aber was er vereint mit dem Justizrat in den offen auf dem Schreibtisch liegenden Briefen las, klang verdächtig genug. Auf diesen Briefen hatte Wörmanns Auge noch zuletzt geruht, ehe es brach. Eigentlich

Elli — aufzuheben. Es tut mir leid, durch oben angedeutete, unmittelbar bevorstehende un angenehme Zwischenfälle verhindert zu werden, Ihrer hochgeschätzten Familie nahertreten zu dürfen. Ihr sehr ergebener Leo Volmerding." Der Justizrat fuhr erschrocken zusammen, als Ferdinand ganz unerwartet die geballte Faust auf dieses Papier schlug und dabei hervorstieß: „Ein Schuft, wer so handelt!" „Still, still! Wenn man Sie horte!" warnte wohlmeinend der Rat. Uber der junge Direktor war nicht so rasch

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