Beziehung sichert. Hierauf wurde die Tagung mit Dankesworten an die Erschienenen geschlossen. Revisionsverband deutschsüdtirolischer Genossenschaften. „Es sei darum", gab Ferdinand zurück. „Hast du gar nicht mehr gebetet, Nachbar?" „Nein, so recht beten Hab ich nicht mehr gekonnt. Bisweilen stieß mir mein Herz Worte heraus, die ich selbst nicht mehr verstand. Aber in deinem Hause habe ich oft gesessen und an euer Geber ge dacht, dann wars mir, als müßte ich mich wie ein fast Erfrorener, dem daheim
das Feuer erloschen, an deinem Herde Wärmen, damit ich nicht ganz er starre. Jcü möchte Wohl wieder beten können, Fer dinand; und doch, wenn die meinigen es tun, zer- rrißts mir das Herz." Aber es ist doch viel für dich gebetet worden, Nachbar," bemerkte Ferdinand leise, wie schüchtern. „Wir Bauern können uns einmal nicht anders hel fen, wenn wir ein Leid haben, und mit dir haben wir im Grunde doch alle unser Leid gehabt. Du weißt doch, wie die Kinder für dir kranke Antonie gebeichtet haben. Das ging
dich mit an." „So, das ging auch mich an?" seufzte der Päch ter, wie aus einem Traum erwachend. „Um meinet willen sollte das Kind gesund werden! Und dir Gnade ist endlich meinem Hause geworden um meinetwillen! Isis darum, daß ich dem Kinde nichts Ehr abschlagen kann, daß dort ein Kreuz wieder errichtet ist und ?" er hielt inne. Seine Stim me versagte. Unruhig stand er auf. „Was soll ich tun. Ferdinand?" rief er dann aus, „sage mir, was ich tun soll? Du weißt mein Leid." Feridnand war auch aufgestanden und tief erregt
denn alles, was er geahnt hatte, aber mehr als er in seiner schlichten Weise hatte ausdenken können, war ihm klar geworden. Die beiden gingen den Feldweg, dem Clamshose zu. „Nachbar", sagte endlich Ferdinand, „du mußt beichten. — Gott ist gerecht, aber auch barmherzig. Dann wirds besser." „Ich habe dir ja alles gesagt, und jetzt ist mein Herz leichter", versetzte der Pächter bedrängt. „Nein, du mußt auch dem Pfarrer beichten", drängte Ferdinand, „wie es christlich Recht er heischt." „Meinst du, das ginge so leicht
?" preßte der Pächter heraus. „Weißt du auch, was notwendig darauf folgt?" „Das geht leichter, als du meinst, Nachbar", fuhr Ferdinand fort. „Mit Gott mußt du dich versöh nen, denn den hast du am schwersten beleidigt. Denke dir, was das heißt: falsch schwören, die Ma jestät Gottes mißbrauchen!" „Schweig, Ferdinand, schweig!" fiel hastig der Pächter ein. „Deine Rede kann ich nicht hören!" „Aber das ärgste Unrecht mußt du zuerst gut machen", fuhr der Nachbar fort, „dann gibt sich das andere von selber