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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 15.09.1938
Physical description: 6
(2). «UM« tf 3 um LandeSsü»»etzLn tzIOW» io. WM QCroil8 i 19. Geplenaver 193» in Ännsvrn« (Nachdruck verboten.) ' 36 Der Etappenhase Von Bunje-Cortan Er zeigte auf die Weinflaschen, die Ferdinand aus dem Keller Grothes geholt hatte. „Dann erfährt er nämlich auch das da! Und dann", Hein griff nach dem verbrannten Rock und hielt ihn Ferdinand unter die Nase. „Und dann das da!" Hasenbein erbleichte, er war sich wohl bewußt, was diese Drohung bedeutete. Wenn der Major das alles erfuhr, schickte er ihn zum Regiment zurück

, und das hieß Front! Damit drohte ihm dieser Hein. Und plötzlich schoß Ferdinand das Blut in den Kopf. Wie erbärmlich war er, daß man ihm damit drohen konnte! Alle feigen Hemmungen fielen, sein männliches Ehrgefühl kam zum Durchbruch. Mit einem ironischen, überlegenen Lächeln schob er Hein zur Seite und trat mit festem Schritt vor Leutnant Dierk. „Herr Leutnant!" sagte er und sah Dierk ins Auge: „Ich melde mich freiwillig an die Front!" Ganz still war es in der Stube. Schweigend blickte Dierk Ferdinand

eine Weile an, dann sprach er: „Nein, Hasenbein, das nehme ich nicht an!... Sie sitzen jetzt unter Druck. Ueberlegen Sie sich's bis morgen früh, und wenn Eie dann noch wollen, so sind Sie mir willkommen!" „Herr Leutnant, ich habe es mir überlegt!" blieb Ferdinand fest. „Mir soll keiner nachsagen, daß ich mich gedrückt hätte. An meiner Stelle hier kann der Klaus bleiben, der gehört bei seinem Alter eigentlich..." „Erlaub mal, Hasenfuß!" mischte sich Klaus ein. „So alt bin ich nun noch nich

! Hab ich so lange mitgemacht, dann kann ich s auch noch weiter!... Nee, nee, dat kann ich mir gar nich vorstellen, dat ich von der Kompanie fort sollte! Dat nehm ich nich an!" „Und deine Familie?" fragte Franz. „Denkst du nicht an die?" Verlegen blieb Klaus die Antwort schuldig. Hein aber wandte sich jetzt an Ferdinand: „Mensch, wennste dat tätest! Dann nähm ich alles auf mich! Für einen Frontsoldaten tu ich alles, für einen Etappenhengst nix!" So herzlich sprach Hein, daß Ferdinand ordentlich warm ums Herz

wurde. Ehe er aber was sagen konnte, ergriff Leut nant Dierk wieder das Wort: „Schluß damit, Hein! Der Mann muß selber wissen, was er zu tun hat! Sie werden sich das beschlafen, Hasenbein! Und auch ihr anderen: marschmarsch jetzt in die Klappe! Gute Nacht!" * Draußen auf der Flur standen Franz und Marie am Trep pengeländer, Hand in Hand. Im Flüsterton sprachen sie mit einander. „Das war also dem Ferdinand seine Gefälligkeit, daß er die Sache mit dem verbrannten Rock auf sich nehmen wollte?" fragte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 16
Date: 18.08.1923
Physical description: 16
Dolks.Zeituttg Sette W Samstag den 18. August 1923 Nr. 187 - Franz Ferdinand, wie er wirklich war. Franz Ferdinand, der Thronfolger in der habs- burgischen Monarchie, lebt in der monarchistischen Legende als ein Mann von ungewöhnlichen Geistes gaben und voll Liebe zum Volke. Und Herr Ottokar Czernin gebärdet sich bekanntlich als Demokrat und möchte sich als der berufene Wortführer und Ver treter des Bürgertums gehoben. Es wird deshalb, obwohl nicht bloß der Franz Ferdinand

, sondern auch die Monarchie tot ist und Herr -Czernin bei allen anständigen Menschen längst der verdienten Verachtung verfallen ist, doch auf Interesse rechnen können, wenn wir den Erzherzog und den Grasen der Welt in ihren eigenen Bekenntnissen vorstellen. Vor allem eine Schilderung des Czernin über den Erzherzog, der ihn seines besonderen Vertrau ens würdigte; erzählte doch Czernin, daß er (und Heinrich Clam-Martinitz) mit Franz Ferdinand „auf einem speziellen Fuße der politischen Inti mität^ stand, daß Franz Ferdinand

ihnen „alle wichtigen Nachrichten und Berichte stets zuschicken ließ, ja auch die Briefe, die er an Kaiser Franz Josef schrieb, sehr häufig kopiert zuschickte". Diesen Erz herzog Franz Ferdinand schildert Czernin nun fol gendermaßen: Franz Ferdinand „ungeheuer faul", „nicht intelli gent genug", „von einer das europäische Durch schnittsmaß hoch übersteigenden Unaufrichtigkeit". Ich habe den Erzherzog wirklich genau gekannt; ich habe nur zu oft jene elenrentaren Ausbrüche von Wut und Haß erlebt

Czernin nicht öffentlich gesagt, das Volk hatte ja zu glauben, daß der Thronfolger ein Genie sei und die Auslese aller Tugenden dazu. Diese anmutige Schilderung findet sich vielmehr in Herrn Czernin? Tagebüchern unter dem Titel: 1905 bis 1908. Wie Franz Ferdinand über die Kaiseraufgabe dachte. Aus einem Briefe Franz Ferdinands an Czernin vom Juni 1910: „Denn es nützt halt alles nichts. Der Herrscher muß sich in erster Linie auf den geeinigten Adel stützen, und wenn auch leider die Zeiten des Feu

dalismus und Absolutismus vorbei sind, so muß doch der Adel, mit dem Kaiser an der Spitze, die erste Rolle spielen und in allen Angelegenheiten des Reiches in erster'Linie bestimmend wirken. Dann werden solche entsetzliche, die Monarchie in ihren Grundfesten erschütternde Aeras wie Körber, Gautsch, Beck nicht mehr Vorkommen." Womit wir den Oesterreichern wohl die Möglich keit vermittelt haben, was für einen „Landesvater" sie an dem Franz Ferdinand erworben hätten. Klerikale Arbeiterpolitik. Immer

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 06.05.1936
Physical description: 8
- oder Rechtswidrigkeit nicht er blickt werden. Heimkehrerroman von A. von Sazenhofen IV1 El 5 ä*#' (14. Fortsetzung.) Ferdinand hat sich daraufhin nochmals Richters Pa piere vorgenommen und sie genau durchgesehen. Es fehlen darin auffallenderweife die Eintragungen feit den Kriegsjahren. Ihm ist, als weiche der Boden unter seinen Füßen. Ist das jetzt alles nur tückischer Zufall, der ihm immer wieder diesen Namen und diese Erinnerung an Dieter vor die Füße wirft? Er wird ja noch daran verrückt

, was du gelernt hast oder welches Fach wird denn dann gelehrt, wenn Horst sich bereits im Hof tummelt?" „Ferdinand", sagt Ines ruhig, „du sollst mich nicht beleidigen wollen! Das tut kein Gentlemann." Da beißt sich Ferdinand auf die Lippen, wendet sich von ihr weg, zieht die Papiere Richters aus seiner Brusttasche. „Hier haben Sie Ihre Dokumente zurück, Herr Rich ter. Ich danke Ihnen. Sie sind allerdings nicht ohne einige Lücken. Wo waren Sie denn in den Kriegsjah- ren nach 1914, wenn ich fragen darf

." Richter nimmt die Papiere an sich, sieht dem Fragen den ins Gesicht und sagt: „In. . . russischer Gefangenschaft." Da wendet sich Ferdinand rasch um. „Also Mary ... so komm doch endlich! Du läßt im mer warten!" Horst hat die Tante Ines an der rechten und seinen geliebten Instruktor an der linken Hand und schlittert Mischen ihnen lachend und übermütig die Schleifen hinunter, die sich die Dorfjungen auf dem Weg zum Schloß verbotenerweise gemacht hatten. So kommen alle drei vom Schlittschuhlaufen

. Es ist vier Uhr nachmittags. Die Sonne ist schon un ten. Der Himmel verschleiert sich ganz, vereinzelte Schneeflocken tanzen. Sie haben alle Drei frische und selige Gesichter. Den Hut mit dem Gamsstoß auf dem Kops, im kur zen Iagdrock steht Ferdinand an seinem Fenster, das Gewehr schon über der Schulter, und sieht sie kommen. Wie der Klopfer ans Tor fällt, ist er bereits unten. „Laß nur, Anton! Ich mache schon selber auf, da ich ohnehin fortgehe." „Onkel!" sagt Horst, „es war . . . wunderschön

!" „Das kann ich mir denken!" Der Ton ist scharf. „Ich habe meine Jagdtasche vergessen . . ." Ferdinand kehrt mit ihnen um. Er läßt Richter und Horst vorausgehen, die ebenerdig ihr Zimmer haben, steigt neben Ines die breiten Stufen zum ersten Stock hinauf, stößt plötzlich eine Türe auf — es ist seine Zimmertüre — und vertritt ihr den Weg. „Bitte, komm hier herein! Ich muß mit dir reden!" „Das kann ich nicht." „Das kannst du wohl. Ich bin dein künftiger Schwa ger! Wenn du im Lernzimmer sitzen kannst, stunden lang

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 01.09.1938
Physical description: 6
des Blutordens besteht keinRechts- a n s p r u ch, sie setzt die politische Eignung und charakterliche Würdigung des Parteigenossen, der mit dem Blutorden aus- lNachüruck verboten.) 24 Der Etappenhase Von Bunje-Cortan Hasenbein gab Hein die Beleidigung zurück: „Du Graben laus, du!" Nun wurde das Hallo allgemein. Zwei Gruppen bildeten sich: hie Front, hie Etappe! Stimmen schwirrten durcheinander: „Gib chm! Maul halten! Recht hat er! Frechheit! Schnauze!" Hein aber packte Ferdinand am Kragen und fauchte

ihn an: „Du Drückeberger, du! Jetzt latsch' ich dir eine, daßte am Leben verzagst!" Er holte mit der Rechten zu einer Ohrfeige aus, da über tönte den Lärm und Krach eine Stimme vom Eingang des Lokals: „Achtung!" Alles fuhr herum, die Hacken klappten zusammen, die Hände tagten sich an die Hosennath. Auch Hein ließ Ferdinand los, feine Hand senkte sich. Totenstille war auf einmal. Im Eingang des Lokals stand der Major und hinter ihm der Leutnant. Alle waren auf ein heiliges Donnerwetter gefaßt. Die beiden Offiziere

den beiden Mädels stand, nahm die Gelegenheit wahr und spielte Vorsehung. Als Hein sich um wandte, um sich Marie zum Tanz zu holen, da stieß er ihm mit überlegenem Lächeln die Antje in die Arme, und dem Franz schubste er Marie zu. Beide merkten erst den Tausch, als sie die Mädels schon um faßt hatten. Ein Zurück gab es jetzt nicht mehr, sie mußten tanzen. Klaus aber griff sich den Ferdinand und tobte mit ihm los. Beifällig schmunzelnd strich sich der Major seinen Schnauz bart, als er auf die eifrig

der Fähigkeit zur Bekleidung eines Parteiamtes auf die Dauer der Aberkennung und durch Ver- „Was hast du mit Ferdinand?" platzte er heraus. „Ich mit Ferdinand ...? Nichts!" Ganz erstaunt blickte sie ihn an. Mit so offenen, ehrlichen Augen, daß er verwirrt wurde. Unmöglich konnte sie eine so durchtriebene Schauspielerin sein, die sich so glänzend verstel len konnte. Und doch hatte er mit eigenen Augen gesehen, wie sie Ferdinand geküßt hatte! Ob sie das vielleicht leugnen würde? „Ich wollte dich abholen

Zwischen seinen Brauen sah. „Ich habe nichts mit Ferdinand, und der Kuß war gar kein rich- tiger!" „Was war's denn für einer?" „Nur aus Dankbarkeit!" „Ja, aber wofür denn?" „Er hat mir eine ganz große Gefälligkeit getan. Doch darf ich darüber nicht reden, ich hab's ihm versprochen!" Franz brummelte etwas vor sich hin. Er war von dieser Erklärung nicht so ganz befriedigt. „Glaubst du mir nicht?" fragte sie. Wieder sah er in ihre Augen und er las darin soviel Liebe, daß ihn eine Welle von Glück heiß durchströmte

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 21.11.1931
Physical description: 6
Kaffeehausbesitzer Ferdinand Fitz. Er gab sich auch hier als Doktor und Primararzt aus Davos aus und meldete sich unter dem falschen Namen Franz S tif- ler ein. Er erzählte u. a., daß er Besitzer des Gasthauses „Hirsch" und der Pension „Ruheleben" in Zerneus bei Klosters in der Schweiz sei und ein Vermögen von rund 300.000 Franken besitze. Die gleichen Angaben machte er auch bei der Inhaberin der dortigen Tabaktrafik, namens Rosa P och l, und versprach, ihrem Sohn Ferdinand

eine A n st e l l u n g in seinem Unter nehmen zu verschaffen. Ferdinand Pohl zeigte sich auch ge neigt, sogleich mit dem Beschuldigten sich wegen der Anstellung nach Davos zu begeben. Vor ihrer Abreise aber borgte sich Platzer von Ferdinand Pohl 30 8 aus, weil er angeblich nur einen 100-Franken-Schein besitze und dieser nicht gewechselt werden könne. Mit dem ausgeliehenen Gelde bezahlte er die bei Ferdinand Fitz aufgeschlagene Logier- und Zechschuld. Der Rosa Pohl kamen aber nachher Bedenken, sie ver- anlaßte Fitz, den beiden einen Mann

nachzuschicken, damit er ihren Sohn unter dem Vorwände, es sei ihr, der Pohl, etwas zugestoßen, zur Rückkehr bewege. Dieser Mann traf die beiden noch in einem Gasthause an und es gelang ihm, den Ferdinand Pohl zur Rückkehr zu bestimmen. Ferdinand Pohl verlangte von Platzer die 30 8 zurück und nun gestand ihm Platzer ein, daß er kein Doktor und Arzt sei und auch kein Vermögen besitze. Ueber Drängen des Ferdinand Pohl über ließ ihm der Beschuldigte als Sicherstellung seinen Rucksack mit seinen Effekten

im Gesamtwerte von beiläufig 30 8. Hiedurch erscheint der dem Ferdinand Pohl durch Heraus lockung von 30 8 entstandene Schaden fast zur Gänze wieder gut gemacht. Am 30. September 1931 kam der Beschuldigte zum Bür germeister Johann Mark in Spieß und gab vor, daß er aus dem Wege von G a l 1 ü r übers Joch seine Brief tasche mit 3000 Franken verloren habe. Er bat den Bürgermeister, nach der verlorenen Tasche suchen zu lassen und versprach hiefür 300 Franken auch für den Fall zu zahlen, daß die Suche erfolglos

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.12.1925
Physical description: 16
ebensosehr aus der Speisekarte, wie aus dem Schlachtfeld zu .Hckuse sind. Ms der Koch gegangen, ries der .Kapitän erneut nach Ferdinand, -der ebenso lautlos und plötzlich wie das erste mal in der Tür stand. „Du ißt ja wohl gerne Lobsoors, Ferdinand?" „Jawohl. Herr Kapitän." "Ja, es ist vielleicht verkehrt, einem Landoffizier Lobs- wrs anzubieten, aber nun habe ich einmal bei dem Koch bestellt — und io kannst du elfen, was übrig bleibt." „Danke, Herr Kapitän." „Und dann sorge für 'den Wein, Ferdinand

kann hier in der Kajüte gewesen sein? War jemand gestern abend hier, wäh rend ich an Land war?". Ferdinand konnte keine Auskunft ge'ben. da man, ohne von Deck gesehen zu werden, iwrch die Mesie in die Kajüte gelangen konnte. Ter Kapitän redete von der Sache, als ob Ferdinand in keiner Weise für den Vertust i» Aage kam, und keiner von ihnen schien zu empfinden, daß iw Mann selbst nnverantworMck» handelte., iw so schlecht fern Geld verwahrte und damit vorbaute. daß ein Abhandenkommen Mißtrauen über Schuldige

und Unschuldige warf. Endlich fragte der Kapitän noch: „Wv warst du heute morgen von sechs bis sieben Uhr?" „Ich war aus Deck und las, was Herr Kapitän mir gegeben hatte." „.Kannst 'du es nun?" „Ich weiß nicht." „Blödsinn! Dar wirst 'doch wissen, was du kannst und nicht kannst? Hol' bas Buch und komm' her damit. Uebri- gens -ist Sonntag und du sollst eine Art G-Mesdieust haben." „Tür zu," sagte der Chef, als Ferdinand, flink wie sin Wiesel, mit dem Buch zurück nnrr. Die Wahrheit war, daß er 'bange

war, es konnte jemand sehen, daß er sich herabließ, seinem Schiffsjungen Unterricht zu geben. Sobald sie aber Mein 'be i denr Buch saßen, hatte des Kapitäns Benehmen sich in einem Grade verändert, daß man glauben konnte, er hülse einem jüngeren Bruder. Die mathematischen Aufgaben, d ie er Ferdinand gestellt hatte, gehörten wirMch nicht zu den schwierigsten, über der Kapitän ging sie mit der größten Sorgfalt durch, erklärte ihre Bedeutung für die praktische Schisfahrt, zeigte in Beispielen, wie sie anzuwenden

seien. un>d wenn Ferdinand nicht folgen konnte, suchte er feinen Ehrgeiz anzustacheln, indem er ihm als Ziel das Steuer mann sexamen vor Angen stellte — eine Aussicht, die Fer dinand ebensosehr freute wie nicht freute. Sv ging eine Stunde hin, als sie von einem Klopsen an der Tür unter brochen wurden. „Wer da?" ries der Chef, indorn er das Buch mit einem Schwung hinter den Vorhang warf, der seine Schlafkoje verlbavg. „Der Bootsmann. Ich soll melden, «daß Herrn Kapitäns Schaluppe m-it einem srentden

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 16
Date: 18.02.1912
Physical description: 16
. Der Mangel an geschickten Leuten zum Lehramte war katholischerseits so groß, daß Ferdinand I. vergebens einen tüchtigen Mann gesucht, welcher einem wichtigen Kirchenamte oder einem Bistums mit Ehren vorstehen konnte. Die Hauptkirche in Wien hatte keinen einzigen brauch baren Mann aufzuweisen. Die Landpfarreien waren noch schlimmer daran. Die meisten Kirchen hatten evangelische Prediger in Besitz genommen. Ueber- haupt befand sich die katholische Kirche ganz ver drängt und nur mehr auf die welschen Völker

, sich aller Lehrstühle, und vornehmlich des theologischen sich zu bemächtigen. Da sie unentgeltlich lehrten, und überhaupt ihr Betragen anfangs sehr bescheiden und einnehmend war, so fehlte es ihnen nicht an An hängern. Ferdinand war mit ihnen sehr zufrieden, daß er sie mit Wohltaten überhäufte. Er glaubte auch schon im Jahre 1554 im Stande zu sein, mit Hilfe der Jesuiten das evangelische Christentum in . Oesterreich gänzlich ausrotten zu können. Er trug zu dem Ende darauf an, daß die Jesuiten Cani- siu

s und Guadanus in Gemeinschaft zweier kaiserlicher Räte sich über die Mittel beratschlagen sollten, wie der so weit um sich gegriffene Reforma tion Schranken gesetzt werden könnten. Canisius, dem der Vorteil seines Ordens allernächst am Her zen liegen mußte, machte den Vorschlag, man solle in den Provinzstädten einige Iesuitenkonviktc errich ten, worin vorzüglich die Jugend aus dem Ritter und Adelstande erzogen werden müßte. Ferdinand war mit diesem Vorschlag ebenso zufrieden wie der Iesuitengeneral

, nicht befolgt wurden, so geschah dies keineswegs aus Mangel an gutem Willen, sondern aus Furcht, das Volk zur Empörung zu reitzen. Man hatte große Ursache nicht allzu strenge gegen die Evangelischen zu verfahren, deren Partei ungemein stark war. Außerdem wußten diese den Wiener Hof, der bei Gelegenheit des Türkenkrieges oft genötigt wurde die Stände und Snbsidien anzusprechen, gefälliger und duldsamer zu machen. In Rücksicht dessen hatte auch Ferdinand den dringenden Vorstellungen sei ner evangelischen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 28.11.1913
Physical description: 10
Umwälzung an unseren Grenzen naturgemäß zur Folge hatte. Politische Rundschau, DaS Wiener Abgeordnetenhaus nahm am 25. Rov. die Abstimmung über die Brannt weinsteuer vor, in der die Anträge des Aus schusses unverändert angenommen wurden. Sodann ging das Haus in die Spezialdebatte über die Personaleinkommensteuer ein. Das englische Königspaar in Wien? Der Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand soll, wie der „Temps" aus guter Petersburger Quelle er fährt, gelegentlich seines Besuches in London die Königin

zu werden, wünschen ihm alle, die den heroischen Kampf dieses Volkes mit Sympathie und Bewunderung verfolgt haben. Der Flügel adjutant des Königs Ferdinand von Bulgarien, Herr Oberst Stojanow, gab im Hinblick auf die verschiedenen Gerüchte einem Wiener Redakteur die folgende Mitteilung: „Alles was dieser Tage über die Person Seiner Majestät des Zaren Ferdinand geschrieben wird, ist freie Erfindung und entbehrt jedweder tatsächlichen Grundlage. Seine Majestät hat vor zwei Wochen den Dampfer be stellt

Bulgarien angreift, sei Serbien verpflichtet, Rumänien sofort den Krieg zu erklären; Artikel 3 bestimmte, daß Bulgarien, falls Oester reich-Ungarn Serbien angreife, unverzüglich an Oesterreich den Krieg zu erklären habe. Man weiß heute, daß König Ferdinand den Balkan- bund-Vertrag nur dem Drängen der russischen Diplomatie folgend und gegen seine eigene politi sche Erkenntnis unterzeichnet hat. Bulgarien hat die Rechnung bezahlen müssen und dürfte ein für alle mal darüber belehrt sein, wohin

Kilometern abgesteckt. Da die Witterungsverhältnisse in der letzten Zeit besser geworden sind, hofft die Kommission, ihre j Arbeit vor Einbruch des Winters noch einige Zeit hindurch fortsetzen zu können. Die Stellung König Ferdinands. In den letzten Tagen ist eine überaus heftige Preßhetze gegen König Ferdinand von Bulgarien entfesselt worden. Die Schuldigen an der Katastrophe Bul gariens suchen sich dadurch zu retten, daß sie die Krone in den Wahlkampf zerren. Im Dienste be kannter fremder Interessen

und um sich reinzu waschen, soll in die bulgarische Bauernschaft eine künstliche antidynastische Bewegung getragen wer den. Aber König Ferdinand denkt nicht daran. Der Achtstundentag für die Bergarbeiter in Frankreich. Man meldete aus Paris, 24. November: Die Kammer hat bei einer Anwesen heit von 569 Deputierten einstimmig das Gesetz angenommen, das für die Bergarbeiter mit gele- s gentlichen Abweichungen, die jedoch nicht 60 j Stunden im Jahre übersteigen dürfen, den Acht- j stundentag einführt. Altburen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 01.04.1911
Physical description: 20
nach Wiener-Neustadt gebracht und dort in der erzherzoglichen Burgkapelle bei gesetzt. Doch berief sein Enkel Ferdinand I. zur Ausführung jener letztwilligen Anordnung 156 l die genannten Brüder Becnard und Arnold Abel von Köln am Rhein nach Innsbruck, damit sie die projektierten Marmortafeln — die Hauptbestand teile des Monumentes — bearbeiten. Als dieselben 1563 eben nach der Bearbeitung von vier Tafeln gestorben waren, kam Alexander Kolin aus Mecheln noch im nämlichen Jahre nach Innsbruck

. Allein es ist urkundlich er wiesen, daß auch Stefan und Melchior Grodl vom Könige Ferdinand, der diese Statuen zur Verherrlichung des Grabes seines Ahnherrn gießen ließ, dazu bestellt waren. Nicht unwahrscheinlich ist es, daß auch Michael Grodl daran Teil nahm — die metallenen Heiligen-Figuren sind vom Gusse des Stefan Godl, wie ein Vorgefundenes Inventar ausweist. Wer aber von jenen und diesen die Bildner waren, konnte nicht ermittelt werden. Merkwürdige Monumente des Altertums be wahrt

auch die sogenannte silberne Kapelle, nach der rechts vom Haupteingang der Kirche eine breite Marmortreppe leitet. In der Kapelle steht auf dem Altäre von Ebenholz das silberne Bild der heiligen Jungfrau, von reichen Sllberverzierungen — Darstellungen aus der lauretanischen Litanei — umgeben. Daher der Name „silberne Kapelle". Hier sind die Grabmonumente des Erzherzogs Ferdinand und seiner ersten Gemahlin, der be kannten Philippine Welser, zu sehen. Die silberne Kapelle wurde vom Erzherzoge Ferdinand, dem zweiten

Sohne Kaisers Ferdinand 1., j erbaut und vom Brixner Bischose Johann Thomas j Freiherr von Spaur den 13. Dezember 1578 ge- \ weiht. Papst Gregor XIII. begabte sie mit beson deren Ablässen. Im Jahre 1587 ward ihr die gegenwärtige, vergrößerte Form gegeben. Ferdi nand bezeichnete in seinem letzten Willen vom 18. Juni 1594 diese Kapelle als seine Grabstätte. Das schöne Grabmal, das seine irdische Hülle ein schließen sollte, ließ er noch bei seiner Lebenszeit errichten. Auch das seiner geliebten

Philippine gesetzte Monument hat der fromme Ferdinand ! selbst angeordnet. Von wessen Hände diese beiden Ehrendenkmale hergestellt worden, läßt sich wohl

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Lienzer Nachrichten
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Page 12 of 16
Date: 19.02.1937
Physical description: 16
ten und Kram — zum Erben der großen Monarchie geworben, aber auch! zum Anwär ter auf den Xiyxm des rölmis!chen Kaisers. Mährend in Tirol die Religj'onSNLuerungen nie nennenswerte Fortjichritte gemacht hatten unö die Länder JnnerösterreschS schon unter dem streng katholischen Karl und seinem Sohn Ferdinand nach dem geltenden Reichsrecht zum alten Glauben zurückgebracht werden wa ren, hatte unter der weniger kraftvollen Re gierung in Lonauösterreich, in Böhmen und Ungarn der Protestantismus große

Fortschritte gemacht. An jenem bedeutungsvollen 11 . JUni 1619 stand alles auf dem Spiel. Ungarn, des sen Krone Ferdinand seit Jahresfrist tragi* war in die Hände Gabriel BethlenS gefallen,- in Böhmen hatte man durch den bekannten Prager Fenstersturz gezeigt, wie weit die Zer splitterung schon gediehen war,- eine rührige Partei im Reiche dachte daran, die Krone, die seit 1437 ein Habsburger getragen hatte, Oe sterreich zu nehmen. Zerfall des Reiches dem bereits 1526 als einem Nichtmehr katholischen Reich

die Berechtigung! zur Kaiserwürde ab- gesprvchen worden war, Zerfall Oesterreichs, bas die Anwartschaft auf den Kaiserthron, seine Einheit, seine übernationale Stellung! in Mitteleuropa zu verlieren drohte, das alles! stand vor der Türe,- das alles konnte vielleicht noch! verhindert werden, wenn Ferdinand nachgab und sein katholisches Gewissen ver- leugnete,- Ferdinand harrte aus, ohne Aussicht auf Hilfe, wie einst sein Vorfahr Friedrich! 111. in dem „Hause zu Oesterreich", der Wiener Hofburg 1463 ausharrte

, auch wenn sie ein Kisichhof werden würde. Am Abend des Tages geschah das Mün der,- Dawpierrsche Kürassiere waren von Krems nach Wien gedrungen und hatten sich! den Einlaß in die Burg erkämpft. Der ge sunkene Kampfesmut der Wiener Hab sich,- Thurn mußte die Belagerung! aufgeben,- am -28. Oktober 1619 ward Ferdinand zu Frankfurt zum Kaiser gewählt,- am 8. November 1620 wurde in der Schlacht am Weihen Berge Böh men wiedergewonnen,- 2 Jahre darauf war auch Angern zum Hause Habsburg festge fügt,- die kaiserliche Macht

und Oesterreich standen in neuem Glanze da. Mit Energie und ^nts^ch.^ofsenh.^it hat Ferdinand überall dem Katholizismus zum Siege verholfen und für seine innere Erneuerung gearbeitet,- und daß er sich wirklich nur auf sein Gewissen und sein Recht berief bei der vielkritisiertem Rekatholisierung, zeigt am besten die Tat sache, doH er nur im Reich, in dem der Augs burger Religionsfriede mit seinem Grundsatz!, daß der Fürst die Religion seiner Antertanen bestimme, glatt, auch! zu Gewaltmaßnahmen schritt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.01.1926
Physical description: 8
von den Kasematten in Spandau, in die die Preußen die dänischen Gefangenen werfen wollten, man erzählte sich soviel von der Brutalität der Preußen — wie würde es ihm ergehen? Aber vielleicht war er auch schon hinüber nach England. Dorthin wollte er auch. Das war der zweite Strohhalm, an den sich die arme, sorgenvolle Frau Carve klammerte. Drittes Kapitel. Der heimkehrende Mesiinafahrer legte in Helsingör an und Ferdinand bekam die Erlaubnis, ein paar Stunden an Land zu gehen. Er schritt kräftig aus und kam

auf die Ebene zwischen Humlebäk und Sletten und in kurzer Entfernung vom Hause söh er Lisbeth stehen, das Helle Mädel mit den braunen Augen, das ihm einmal mit dem Küchenlöffel in der Hand entgegengesprungen war. Mit schnellem Blick stellte Ferdinand fest, daß sie allein war, trat zu ihr und sprach sie an: »Guten Tag. Lisbeth. ich möchte dir gern etwas sagen." Kein Geist hätte ihr überraschender kommen können, sie drückte ihm die Hand und rief verblüfft: »Guten Tag und parlamentarischen Ereignisse und deren

Trunksucht entlassen werden nrußte. Auch schloß er eine Ehe. die ihm wohl Reichtum, nicht aber Glück brachte, denn die Ehe mußte alsbald ge schieden werden. Nachten: er mehrfach ausgezeichnet vom Felde zurückgekehrt war, konnte er keine fachliche Arbeit finden und er bestritt sich ferm Fortkommen durch ehrliche manuelle Arbeit, das eine Mal als -Häuer im Erz-berg, das andere Mal als Säger, doch überall verfolate ihn Dämon Alkohol und mußte immer bald die Arbeitsstätte verlassen. Willkommen, Ferdinand Mas

— zu sagen hast du mir?" »Ich will dir sagen," Hub Ferdinand mit außergewöhn lich ernster Stimme an, »daß ich nun Heuer nach England nehmen will, und von dort zum Flusse Rio, aber dann —" »Ja, aber, Ferdinand, wie kannst du das! Wir sollen ja Krieg haben! Hier stehen alle, alle Männer auf der Aus- hebeliste und du kommst nun auch gleich ran!" »Krieg — wozu sollen wir denn Krieg haben?" »Ja, daß du davon aber nichts gehört hast! Wir müsien uns mit den Schleswig-Holsteinern und ihrem Prinzen schla gen

, Ferdinand," sagte Lisbeth kopfschüttelnd und sah ihm nach, als er, ohne ihr zum Abschied die Hand gegeben zu haben, sich umgedreht hatte und zurück g?ng. Als sie ihn nicht länger sehen konnte, gmg sie ins Haus rrnd meinte beiläufig: »Ich soll von Ferdinand grüßen." Nun gibt es aber wie bekannt, keinen Fluß, der nur Rio heißt, well das Wort Rio selbst Fluß bedeutet, und wenn Ferdinand trotzdem davon sprach, daß er Heuer zu einem Flusse Rio nehmen wollte, so verhält sich das folgender-« maßen. In Messina

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 12.01.1926
Physical description: 8
inJnnsbruck im Werte von 61.000 Lire ge kauft haben. Mersa hatte 56.000 Lire und Plattner 5000 die Großeltern warfen und, indem er sie zusammenlegte, meinte er. man solle sie wieder m die Truhe legen, als An denken an die Tote. Aber Ferdinand, aufgeregt und erzürnt darüber, wie schlimm dem Großvater und der Großmutter mitgespielt worden war, ries: „Nein, laß sie mich haben! Ich werde den Kerl schon irgendwo finden! Ich gehe ja jetzt hinaus in die Welt!" Die anderen waren derselben Meinung. So alt

. Aber man wollte auch nicht so ohne weiteres Ferdinand die Papiere geben, damit er damit auf gut Glück in die Welt hinaus- segle. Nach langem Hin und Her nahm man schließlich Wil helms Vorschlag an, wenn überhaupt etwas getan werden sollte, so sich an einen tüchtigen Advokaten in Kopenhagen zu wenden. Gören Pihl über kam mit dem nächsten Bedenken: „Ja, aber schreibt ein Advokat und tut etwas, ohne daß man chn dafür bezahlt?" Diese Frage enrüchterte: sie wollten wohl die Hoffnung auf einen Schatz behalten, aber nichts dafür wagen

, was es für ein Glück wäre, wenn sie die 9000 Gulden dennoch bekämen, als daß sie sich aller Gedan ken daran entschlagen konnten. Ferdinand aber hatte sich in eine Ecke zurückgezogen und schaute fast verächtlich aus die Debattierenden. Ihn wurmte es mehr, daß inan den Kerl, den Betrüger nicht ge faßt hat, als daß das Geld verloren war. Er murmelte vor sich 'hin: „Das ist alles Blödsinn mit der Advokaten-Lauferei. Pah! Ich werde schon noch Großmutters Raben finden, und dann wollen wir sehen!" 10 . Wilhelm entledigte

? Es ist und bleibt das einzige: Sie und Ihre Angehörigen vergessen, daß da einmal irgendwo einige tausend Taler gewesen sind, die eigentlich Ihrem Großvater gehörten und die dieser eigent lich Ihren Eltern. Onkeln und Tanten Hintenlasten haben müßte." Der Advokat tat noch ein übriges und schrieb nach Nor- wegen. Er erhielt die Antwort, daß die Familie schon lange unbekannt verzogen war. Damit wurde die Angelegenheit beiseite gelegt. Inzwischen war Ferdinand zu seiner Mutter und Wil helm nach Kopenhagen gezogen

und erachtete dort zu blei- ben, bis sich eine Heuer nach Island 'bot. Nichts schien !lhm natürlicher, als nun alles daranzusetzen, seinen Raben zu finden; und was war richtiger, als dort zu beginnen, wo auch der Vogel seinen Flug beginnt, aber wie immer, ging es nicht so glatt und gut, wie er sich das gedacht hatte. Leute wie Ferdinand sind abhängig von Kleinigkeiten und eine ganze Kleinigkeit verhinderte die JAandreise. In der Gaste, wo Frau Carve mit ihren Söhnen wohnte, wohnten nämlich viele Seeleute

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 19.10.1938
Physical description: 4
die Eaufrauenschaftsleitettn Pgn. Nachtmann sprechen wird, wurde vom 21 . auf Freitag, 28. Oktober, verschoben. Heimkehr der Reservisten. Die ehemals gedienten Sol daten, die in den letzten Wochen als Reservisten eingerückt sind und in verschiedenen Standorten ihren Dienst taten, Urheberrechtsschutz durch VerlagSanstalt Manz, München 17. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Und wirklich, Magda und Dr. Schubert, Frau Melitta und Ferdinand traten in den Lichtschein. Ferdinand wandte sich fragend an den Vater. „Was ist denn da los

?" „Ihr Namenstag! Heut ist doch Ulrike!" „Da gratuliere ich!" „Meine besten Glückwünsche!" Frau Melitta sagte das mit ihrer süßen Stimme und gab der alten Dame die Hand. Und Dr. Schubert verneigte sich: „Gnädigste, ich hoffe, meinen ergebensten Glückwunsch noch recht oft Vor bringen zu können." „Kinder, Platz nehmen!" kommandierte der Rittmeister. Ferdinand zog für Frau Melitta einen Stuhl zurück und bat: „Bitte!" Aber der Adlerwirt meinte: „Gnädige Frau, Ihr Platz ist doch an meiner Seite. Darf ich Sie bitten

?" Und nur einen kaum bemerkbaren Augenblick schwankte Frau Melitta und setzte sich dann an die Seite des Wirtes. „Ich muß wohl diesem Befehl des Herrn des Hauses gehorchen", sagte sie lachend. „Man umgibt mich hier mit so viel Liebenswürdigkeit." Der Wirt rief jetzt: „Schorsch, Schorsch!" Dann fragte er: „Was macht der Hans Bauer, der Pamperlwirt?" „Der arbeitet sich schon noch in die Höhe", antwortete Ferdinand. „Soll mich freuen, aber seine überspannten Hoffnungen soll er zurückstecken. Daraus

. „Jetzt kann es lustig werden!" lachte Ferdinand. „Ich schlage vor", ries der Rittmeister, „jetzt, wo die Bestie gefüttert und getränkt ist, eine Nachtpromenade zu machen. Der Mondschein ist ja himmlisch. Der Herr Adler wirt schaut indessen im Betrieb nach." „Fiel mir ein!" gab der Wirt zur Antwort, „Ferdi nand, heute kannst schon du dich ein bisierl um das Ge schäft kümmern, du hast dir ohnehin den ganzen Nach mittag und den Abend schöne Stunden gemacht!" Ferdinand schien eine Einwendung machen zu wollen. Doch Frau

Melitta lächelte ihm zu. „Heute der Herr Papa, morgen Sie." „Wenn das Wetter schön bleibt", gab der Rittmeister dazu. Ferdinand nahm also seinen Weg in das Haus. Die drei Paare gingen durch den Garten. Der Pikkolo nahte sich der Tafel, sah sich um und trank die Sektrestlein aus den Kelchen. Jm Fliederbusch neben den Blumenanlagen begann eine Nachtigall zu schlagen. — Die Allee am Bach ist ziemlich lang. Sie wird gemei niglich die „Seufzerallee" genannt. Zu diesem Zweck sind ein paar Bänke aufgestellt

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 14
Date: 24.01.1926
Physical description: 14
Lebensbildern kurz ange deutet, wie die decken Kaiser Rudolf II. und Matthias eine durchaus versöhnliche Haltung einnaymen. so weil ging ihre Nachgiebigkeit, daß ,ie schließlich den allgemeinen Unmut der Kathsdken erregten, ta sogar in Verdacht kamen, sie feien heimliche Anhänger der neuen Lehre. Und die Frucht? gerade in Böhmen, wo die Protestanten unter Rudolf die Oberhand bekamen, brach der Krieg aus. Die Vettern Karl von Steier mark und Ferdinand in Tirol hielten die Zügel aller dings straf

, er und suchten das Ueberhandnehmen des Abfalles mehr von innen aus zu hindern, durch He bung der Kirchenzucht, bessere Bildung des Klerus, Religionsunterricht für die Jugend, Vernichtung glau- bensfeindlicher.und Verbreitung guter Schriften, be sonders aber dadurch, daß sie die Orden der Kapuziner und Jesuiten in ihre Länder brachten und unterstütz ten. Als um 1619 der tatkräftige Ferdinand die Zügel der Regierung ergriff, mag er sich wohl längst schon die Frage gestellt haben, bm ich ein katholischer Fürst

Be sitzungen seien ebenfalls königliche und bauten die Kirche zu Ende. Auch in Klo st er grab, ebenfalls geistlicher Besitz, war eine Kirche erbaut worden. Kö nig Ferdinand erhob dagegen Protest und befahl jene Kirche niederzureißen, die von Braunau mußte ge schlossen werden. Diese Befehle waren nun der Funke im Pulverturm. Am 23. Mai 1618 begaben sich die Mitglieder des „Protestantentages" in das Schloß zu den beiden königlichen Statthaltern, die man als die Hauptfeinde der Protestanten betrachtete

sich auch der Herzog von Savoyen, die Stadt Venedig, ja sogar der englische König Jakob I. Man besprach bereits den Plan über die Aufteilung der österreichischen Länder. Mitten in diesen Wirren starb Kaiser Matthias, Ferdinand, be reits erwählter König von Böhmen, trat sein Erbe an. Ein Hauptaugenmerk richteten die Böhmen natürlich aus die protestantische Partei in Ober- und Nieder österreich, die ihnen anfangs wirklich darauf eingin gen. Schon waren kaiserliche Truppen in Böhmen ein gerückt, wurden

aber nach einigen Erfolgen wieder hin- ausgeworsen und die protestantischen Truppen rückten bis Wien vor. Eine Abordnung erzwang sich eine Audienz bei Ferdinand und wollte ihm nahezu mit Gewalt und Bedrohung des Lebens die Zustimmung zu ihren Forderungen erpressen. Ferdinand blieb fest. In der höchsten Not ritten im Burghofe einige Kom pagnien Kürassiere ein, die eben zur Verstärkung der Garnison gekommen waren. Diesem Umstande ver dankte Ferdinand die unerwartet schnelle Beendigung dieser Unterredung; wohl

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 4
Date: 19.09.1938
Physical description: 4
mit lebhaftem Beifall begrüßt, der sich besonders steigerte, als die Kitzbühler Kapelle unter den Klängen des Egerländer- Marsches vorbeimarschierte. Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München 6. Fortsetzung (Nachdruck verboten) „Gnädige Frau!" „Hm?" fragte Frau Melitta. - „Ist Oberbrunn nicht eigentlich ein gottverlassenes Nest?" „Und das sagen Sie, während ich da bin?" „Pardon!" Wieder einige Schritte. „Gnädige Frau!" rief Ferdinand von neuem. »Hm f „Treiben Sie Short? „Aufrichtig gesagt

, ich bin zu faul dazu." ,/Jagd?" " „Kenn ich nicht." „Ist ja bei uns sehr flau damit bestellt", erklärte jetzt Ferdinand. „Rehe kaum, Hasen genug, Kaninchen eine Menge. Darf ich Sie einladen?" „Nein! Ich erschrecke, wenn so ein Schuß kracht!" „Gnädige Frau, ich gebe Ihnen einen Flobertstutzen; der macht nur einen schwachen Knall. Und Sie schießen Wildkaninchen!" „Die armen Viecherln! Was hätt ich denn dazu an zuziehen?" „Ich habe Sie doch in einem Tirolerkostüm ankommen sehen." „Habe ich Ihnen darin gefallen

-Platz fand die denkwürdige Feier, zu der sich die Volksgenossen zahlreich eingefunden haben und die für unsere Stadt noch im Zeichen des oev- rauschten großen Parteitages stand, ihren Abschluß. Das Arbeitsfeld des Deutschen Roten Kreuzes liegt auf den vielseitigsten Gebieten: Erste Hilfe, Wasser- und Ge- birgsrettungsdimst. Krankenpflege und Luftschutz. Wasserrinne, zwei Schritte breit. Ferdinand dachte, sie müsse eigentlich allein über den Steg hinwegkommen, doch er freute sich, ihr behilflich

sein zu können. „Bitte!" „Danke!" „Dann lesen Sie wohl viel!" „Ziemlich! Romane." „Historische?" „Nein! Liebes." „Sie interessieren Sie?" „Rasend! Das Interessanteste im Leben ist doch..." „Weiter!" bat Ferdinand. „Das wissen Sie doch selber!" „Die Liebe", ergänzte jetzt Ferdinand. „In Romanen?" Jetzt blieb Frau Melitta stehen. Sie pflückte eine Klee blüte. „Mein Gott! Ein vierblättriges Kleeblatt!" „In Romanen?" fragte Ferdinand noch einmal. „In der Praxis!" lachte Frau Melitta. Magda und Dr. Schubert

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 05.09.1938
Physical description: 6
Major! Nun kriegst d u die vierzehn Tage Arrest!" Er nahm den Hasen an sich, schlug vor dem Leutnant die Hacken zusammen und wollte zur Tür. „Halt!" befahl Leutnant Dierk. Ferdinand fuhr zusammen und herum. „Der Hase bleibt hier!" Verständnislos starrte Ferdinand den Leutnant an. „Ja, aber ..." stotterte er. „Aber der Hase gehört doch dem Herrn Major!" Dierk trat auf Hasenbein zu und fixierte ihn mit kaltem, drohendem Blick. „Jawohl, und darum bleibt der Hase hier! Und merken Sie sich das, Gefreiter

Hasenbein: g e st o h l e n wird hier über haupt nicht!" „Der Hein hat den Hasen auf meinen ausdrücklichen Befehl geholt, weil er ihn für den Herrn Major zubereiten soll! Ver standen?" „Jawoll, Herr Leutnant!" stieß Ferdinand hervor. Aber in Wahrheit fand er sich in diesem Wirrwarr noch längst nicht zurecht. Fest stand nur das eine, daß dieser Hein, der ihn hinter dem Rücken des Leutnants frech angrinste, ihm einen Streich hatte spielen wollen. Und fest stand weiter, daß er seinen Hasen

. Die stattliche Reihe von Vorträgen namhafter Fachwissenschaftler wurde inzwischen abgeschlossen. Froh, davonzukommen, machte Ferdinand eine stramme Kehrtwendung und eilte mit steifen Schritten zur Tür. Den Hasen, den er noch immer in der Hand hielt, vergaß er ganz. Aber schon war Hein bei ihm und riß ihm unsanft den Hasen fort: „Der Hase bleibt hier! Haste nicht gehört, was der Herr Leutnant gesagt hat?" Dabei versetzte er ihm heimlich mit dem Knie einen Stoß, daß er bis zur Tür stolperte. Hein öffnete

sie ihm mit einer spöttischen Gebärde, und Ferdinand verschwand. Leutnant Dierk warf ihm einen verächtlichen Blick nach. „So ein schleimiger Bursche!" Daß dieser geschniegelte Etappensoldat einen Frontsoldaten zur Bestrafung melden wollte, setzte seiner unmännlichen Art die Krone auf. „Das hätt' ich ihm nicht zugetraut!" sagte Franz. „Du hast mir nun dazwischengefunkt!" erklärte Hein vor wurfsvoll. „Ich hatte ihn schon so weit, daß er sich für Klaus freiwillig an die Front melden wollte! So klein war er!" „Den möchte

! Aber um nichts, um wieder nichts! Und der Ferdinand würde sich jetzt einen Ast lachen. (Fortsetzung folgt.) Burgenland bekämpft Zigeunerplage Wichtarbelt in der Landwirtschaft - Zigeunerkapellen verboten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 16
Date: 12.03.1927
Physical description: 16
jeher unsere „Laudesväter" ungeheuren Aufwand, der naturgemäß gewaltige Summen verschlang. Einer der ärgsten Verschwender unter den Habsburgern war Erzherzog Ferdinand, der mit der Welser Großkaus- mannstochter Philippine Welser aus Schloß Ambras, das er ihr im Jahre 1564 schenkte, hauste. Mt besonderem Eifer huldigte man aus Ambras ver° schwenderischen Kleiderluxus, gleichzeitig den Bürgern, Bau ern und Handwerkern vorschreibend, was sie tragen, n-etchen und wie viel Stoff sie zu ihren Kleidern

noch viel kostbarer waren, als es daS fchinste Kleid der Genossin N. N. oder der Sonntagsanzug des Genossen Soundso sein kann, zu schenken. So senkte Ferdinand, wie aus den Jnventarien ersichtlich ist, einem Grasen Kolowrat den Ueberzug und einem marktgräflichen Freund das Futter eines seiner Röcke. Riesige Mengen teurer Stoffe wurden von Zeit zu Zeit von der erzherzoglichen Hofhaltung angekaust. So im Jahre 1567 1700 Ellen Tuch (die Me zu ^ Meter), 136 Ellen Samt und kurz daraus nochmals 1000 Wen Samt

. Die Waren wurden jedesmal aus Italien bezogen. Schon zwei Jahre später ließ Ferdinand wieder 1200 Ellen Samt und im Jahre 1571 1600 Ellen Tuch für sich und seine Schma rotzergesellschaft bestellen. Zeitweise wurde der ganze Hof staat auf Ambras neu ansstaffiert. Als das auch im Jahre 1593 geschah, brauchte man dazu 800 Men Samt. 92 Ellen Atlas, 1000 Men Taft, 1800 Men Tuch, 900 Men Futter tuch, 1900 Ellen Barchent, 550 Men Harraß und 120 Straußsedern. Große Mengen von Pelzwerk wurden jahraus, jahrein ebenfalls

bezogen. Welche Verschwendung damit getrieben wurde, geht unter anderem daraus hervor, daß Ferdinand einmal allein 830 Hermelinfelle ankaufte, ein andermal nicht weniger als 47 Gemshäute verarbeiten ließ. Selbstverständlich brauchte man zu den teuren Klei dern auch noch verschiedene andere „Kleinigkeiten", die dem Tiroler Volk allerdings auch schr teuer zu stehen kamen: Gol'dene und silberne, mit sündteuren Steinen besetzte Schmucksachen, die italienische und Augsburger Künstler lieferten; ferner

kostspielige Parfümerien, Salben und Was- ser, die man aus Italien in „alabasternen Geschirren" be zog. Bis Ferdinand in Innsbruck selbst einen eigenen Par fümeriemacher aus Spanien anwarb, der für den Erzherzog und sein Gefolge Wohlgerüche fabrizierte. Die Ausgaben für den verschwenderisch geführten Haus halt auf Schloß Ambras waren deshalb von einer (für die, die es zahlen mußten!) erschreckenden Höhe. Don 1577 bis 1586 verschlang Ferdinands Hofhaltung jährlich im Durch- schnitt fast eine Viertelmillion

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