3 „Ihr redet gut, mein lieber Herr Pncca,' antwortete der Oberst, indem er die feine weiße Hemdkranfe aus seiner rote» Uniform hervorzog; „ich werde es machen, wie Ihr saget. Machet' also mein Abendessen und mein Zimmer fertig und sorget dafür, daß alles recht gut sei. Ich werde, wie Ihr mir geraten habt, morgen früh abreisen uud am Abend zurückkommen. Traget Ihr während dieser Zeit Sorge, daß ich einen guten Platz erhalte, um die Hinrichtung anzusehen, ein Fenster znm Beispiel
gewesen zn sein, d. h. ungefähr hnndertundfünfzig Meilen entfernt von dem Orte, wo das Verbrechen begangen war. So ging der Tag hin unter den lebhaftesten Gesprächen über die Schuld oder Unschuld des Verurteilten, und am Abend sah man die Fenster der Trauerkapelle erleuchtet, in der er die Nacht zubringen sollte. — Um zehn Uhr abends wnrde ein Mönch, der schon im Gesängnis bei ihm gewesen war, in die Kapelle geführt und verließ den Verurteilten erst gegen Mitternacht. Nach seinem Fortgange schien der Gefangene
, der den ganzen Tag sehr aufgeregt gewesen war, viel ruhiger zu sein. Während der Nacht läuteten die Glocken, nm die guten Leute zn erittiieru, daß sie für den armen Sünder beten möchten, und am folgenden Tage waren schon nm fünf Uhr alle Straßen, die von dem Gefängnis znm Hochgericht führten, gedrängt voll von Neugierigen. Die Fenster waren dicht besetzt, selbst die Dächer waren voll von Zuschauern. Um sieben Uhr kam der Richter und nahm mit den beiden Bei sitzern und dem Stadthauptmann Platz