allein besteigen dieselbe, mit leisem 'Ruder schlag leitet Antonio allein die Gondel, geräusch los und still gleitet das dunkle Fahrzeug über' das Wasser dahin. Jetzt legt es an und Antonio schlingt die kleine Ketts «in den hölzernen Pfahl, der aus dem Wasser hervorragt. Sie befinden sich in dem klei- nen Kanal, der an dem linken Seitenflügel oes Palastes Strozzi dahinfließt. Oede und in düste rem Schweigen steigt die schwarze Mauer des Palastes aus dein schwarzen Wasser empor, kein einziges Fenster
Gemach mit kahlen Wänden, an denen man nir gends eine Tür oder ein Fenster erblickt. Hoch steigen die Mauern empor und wölben sich oben in einem Bogen, von welchem an eiserner Kette eine Lampe herniederhängt und gerade den Ti'ch beleuchtet, der sich in der Mitte des Rau mes befindet. Auf diesem Tische steht ein Glas Wasser, daneben liegt ein Stück Brot. Neben dem Tische steht ein hölzerner Stuhl, das sind die ganzen Möbeln dieses Raumes. „Ein Gesängnis', sagt Eugen zu sich selber
auf, und in derselben Erscheint ein blasses, düsteres. Angesicht, — das Angesicht des « Marchese Strofi. Seine Augen leuchten wie die Augen des Ti gers, um seine schmalen Lippen spielt ein kaltes, höhnisches Lächeln. Eugen springt durch das Gemach zu diesem Fenster hin, welches indessen so hoch ist, daß er mit seiner erhobenen Hand es nicht erreichen kann. Er reißt die Maske von seinem Angesicht und schaut mit einem Ausdruck unendlicher Ver achtung zu dem Marchese empor. „Meuchelmörder, elender, feiger Meuchelmör
der', schreit er empor, als wäre dies Wort ein Handschuh, den er dem Marchese ins Gesicht schleudert. Aber der Marchese lacht. „Sie haben Recht', sagt er, „das bin ich. Ein Meuchelmörder! Sie waren mir im Wege, ich räume Sie hinweg. Ich habe seit drei Iahren Todesqualen um Sie ge litten, Sie sollen jetzt durch mich Todesqualen erleiden. Prinz Eugen von Savoyen, leben Sis wohl! Wir find quitti' Und das Fenster schließt sich wieder und, die Mauerspalte schiebt sich wieder^ ineinander