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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 01.04.1932
Physical description: 8
ohne weiteres auch auf Nordtirol aus gedehnt werden könnten. Hinsichtlich des deutschen Gebietes südlich von Bozen, des sogenannten Ueberetsch mit Eppan und Koltern und des Bozner Unterlandes mit Neumarkt und Sal»rn, ist im 2. Bande meines Werkes „Die Ausbreitung des Deutschtums in Süd tirol" dieser Vorgang an der Hand der örtlichen und persönlichen Eigennamen vom 11. bis 14. Jahrhunderts dargestellt. Bat tisti macht mir nun (Popoli S. 228) den Vorhalt, ich hätte hiezu nur die „archivarischen Quellen

eine Schützenhilfe erhalten, die vielleicht nicht beabsichtigt war, aber gerade deshalb um so wertvoller erscheint. Im 25. Bande des „Archivio per l'Alto Adige", S. 135 ff. und 467 ff., ver öffentlichte nämlich Don Bigilio Z a n o l i n i aus Trient Auszüge aus Urkunden des dortigen Domkapitels über dessen Besitz in Eppan, und zwar für die Zeit von 1147 bis 1340 im! ganzen 208, für die Zeit von 1310 bis 1400 248 Stücke. Das Domkapitel von Trient war in alter Zeit zum größeren Teil aus Deutschen zusammengesetzt

, und daher erklärt es sich, daß es im deutschen Anteil des Bistums Trient, wie eben in Eppan, ziemlich reich begütert gewe en ist. Sonst finden wir dort kein einziges Stift oder Adelsgeschlecht aus der Gegend von Trient, geschweige denn aus der Lombardei als Grundherren, sondern durchwegs nur deut.che, besonders bayrische Stifter und Adelsgeschlechter. Die Hof- und Flurnamen sowie die Bei namen der bäuerlichen Grundbesitzer, die in jenen Urkunden des Trientiner Domkapitels für Eppan aufscheinen

und die vom Herausgeber dankenswerterweise streng buchstabengetreu nach den Urkunden mitgeteilt werden, decken sich nun durch wegs in der Gesamterscheinung: Sie alle weisen, sofern sie vordeutscher Wurzel sind, eine dem deutschen Sprach gebrauch entsprechende Formung auf, zum großen Teil sind sie auch deutscher Wurzel. Mein Urteil, daß die Besiedlung von Eppan seit dem Einsetzen der urkundlichen Ueberlieferung durchaus deutsches Gepräge habe, wird also durch diese neue Urkundenausgabe

von Z a n o l i n i nur bekräftigt. Zan »- l i n i ist auch ehrlich genug, das offen einzugestehen. Er sagte wörtlich: „Aus diesen Urkunden kann man auch sprach- und volkstumsgeschichtliche Schlüsse ziehen. Ich bin kein Sprach forscher (das gehr vielleicht auf B a t t i st i), aber wenn ich finde, daß im ganzen 14. Jahrhundert immer neue von Norden gekommene Personen in Eppan ihren Aufenthalt neh men, wenn unter den dortigen Bewohnern hie und da einer aus drücklich als „Latinus" (d. h. als Walch oder Welscher, eben

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