¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums im Bozner Unterland und Überetsch sowie in den deutschen Gemeinden im Nonsberg und Fleimstal.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 2)
22 Kap, II. Eppan. deutsche Vorwörter (Präpositionen), wie in der Gruebe, von Cleyve, ab Gleit, ouf der Gurlan, an der Plat, zen Loy, auf Cultaur, im Zobel, ge Gater, in der Langvi, ze Mitterweg, in den Raslen, zer (d. h. zu der) Aiche, an der Halde, am Troyen, ab der Cleyf, in der Hauer, von der Eben, von der Rinne u. a. m. 1 ) Man glaubt auf diese Weise förmlich zu hören, wie die Eppaner von damals dem Urkundenschreiber die Lage der frag lichen Grundstücke in ihrer deutschen Mundart angaben
. Eine besonders starke Verwendung deutscher Worte bemerken wir in einem im Jahre 1396 zu Eppan ausgestellten Vermächtnisbrief (Reg. 55), es werden da für eine Reihe täglicher Gebrauchsgegenstände deutsche Bezeichnungen eingesetzt. In einem lateinisch verfaßten Urbar des Klosters Münster (im Vintschgau, jetzt Graubünden) vom Jahre 1394 werden in einem Ab schnitte, der Güter zu Eppan behandelt, verschiedenen lateinischen Be griffsworten die entsprechenden Ausdrücke in deutscher Sprache beige setzt
. 2 ) Das geschah wohl mit Rücksicht auf die Ortslage der Güter, in der eben das Deutsche allgemeine Umgangssprache war. Ebenso ist es zu werten, wenn auf manchen lateinischen, in Eppan geschriebenen Urkunden gleichzeitig rückwärts der Inhalt in deutschen Schlagworten vermerkt wird (s. Reg. 40 u. 74). Die Niederschrift von Urkunden ganz in deutscher Sprache beginnt in Eppan erheblich früher als etwa in Kaltem oder Enn. Das unten Reg. 24 a mitgeteilte Zehent Verzeichnis, das um das Jahr 1300 ganz in deutscher
Sprache verfaßt worden ist, wurde offensichtlich in Eppan selbst geschrieben. 1307 wird auf der Altenburg bei Eppan ein Kaufvertrag zwischen den Herren von Tarantsberg und Starkenberg, deren Stammsitze im Vintschgau und Oberinntal liegen, in Form einer Siegelurkunde in deutscher Sprache verbrieft. 3 ) Der Landesfürst von Tirol stellt für einen in Eppan stammhaften Adeligen (Boimont) im Jahre 1328 eine Urkunde in deutscher Sprache aus, im Jahre 1331 für die gesamte Gemeinde zu Eppan und ebenso
in den Jahren 1407 und 1454, 4 ) Der Bischof von Trient stellt seit Anfang des 15. Jahrhunderts Urkunden, die Güter und Grundbesitzer in Eppan betreffen, in deutscher Sprache 2 ) S. -unten Reg. 9b, 13a, 17, 17b, iSe. 20, 21b, 22a, 23b, 24b, 29b, 31, 32, 35a, 38a, 39, 41, 43, 49, 55. — Bei dem in Reg. 13a genannten ,.Leute" („Leute von Cleyve“) bedeutet Leute einen Personennamen, nicht etwa das deutsche Wort für „homines". a ) Schwitzer, Urbare von Marienberg (Tir. Geschichtsquellen z, 221). Z. B. Inclusum