Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
Ulrich in seine Heimath zurück. Am 14. Mai 1248 im Marienspital zu Sterzing, vor einem zahlreichen Adel des brirnerischen Hechstistes, namentlich vor denen von Rodeneck, Säbm, Aichach, Mareith, Ra sen/ Maulrapp (welche damals das Schloß Wolkenstein besaßen, seit 1291 den Herren von Pradell und Villanders verkauft, welche da von, seit 1367, den Namen führten), gaben sowohl er als seine Vettern, Friedrich und Georg, Grafen von Eppan, an Herrn Egon von Eppan, damals Bischof von Briren
, alle Besitzungen der Graf schaft Ulten. Bald darauf, noch im Jahre 1248, starb er, der letzte seines Stammes. — Noch einmal, nämlich durch eben diesen Bi schof Egno, kam das Haus Eppan zu hoher Bedeutsamkeit in der Ge schichte unseres Landes; doch seine Geschicke sind innig mit einer an deren Periode verknüpft, und können erst später erwähnt werden. Es genüge, zu sagen, daß endlich alle Eppanischm Besitzungen an die Landesherren von Tirol kamen. Strenge genommen, schließt hier schon die Geschichte des Hau ses
Eppan, denn Bischofs Egno Thaten und Leiden gehören weniger zur Geschichte seines Stammes, als zu der. des Bisthums Trient.— Werfen wie daher noch einen Blick aus die Geschicke dieses Ge schlechtes, so werden wir sagen: Ethiko, Graf von Bozen, -ein weiblicher Nachkomme der Wel sen, gründete, nach deren Verbannung durch Kaiser Konrad den Satter, zu Anfang des eifften Jahrhunderts, ein selbstständiges Ora- smgeschlecht. Dessen Enkel, Friedrich, übertrug seinen Sitz aus die Bmg von Eppan, nahm
von dort seinen Namen, und war der Ahn herr eineS dreifach HrzWeigten Geschlechtes: der Grafen von Eppan, von Mareith (und Greifenstein), und von Ulten (und Altenburg). Zuerst, im I. 1176, erstürben jene von Mareith, im I. 1248 jene von Men, im J. 1366 jene von Eppan. So wie ein eigenes Ver- hängniß aus den Welfen in Deutschland sich die Helden für ein hoch tragisches Geschick ausgesucht zu haben scheint, so scheint ein gleiches Berhängniß auch diese Abkömmlinge der Welfen in Tirol verfolgt zu haben. Uàrmuch