102 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/25_09_1902/BRC_1902_09_25_4_object_145931.png
Page 4 of 8
Date: 25.09.1902
Physical description: 8
- Gegen Mitternacht hörte der Hirtenbube, welcher Mit dem ermordeten Pächter der Alpe, Peter Engl, in der Heuschupfe schlief, die Rufs eines Mannes, der Peter möge ausmachen. Der Bube weckte seinen Dienstgeber, der sofort hinausging, nach dem späten Gast zu sehen. Unter der Tür stehend, sah er einen Mann, offenbar einen ihm gut Bekannten, weil er ihn gleich fragte: „Wo kommst denn du noch heute her?' Der andere sagte: «Von Läsen', worauf wgleich ein Schuß fiel, der jedoch fehl ging und nur in die Holzwand

, welche die Leiche Peters, vor der Hütte liegend, fände». In Bruneck wurde sofort die Anzeige erstattet und noch im Lauf des Vormittags begab sich eine Kommission mit Landesgerichtsrat v. Schulthaus und zwei Ärzten auf die Alpe, um den Tatbestand aufzunehmen. Abends wurde die Leiche des Ermordeten hinunter nach Getzenberg in den Hof seines Bruders ge tragen und am Mittwoch früh unter sehr großer Beteiligung der Bevölkerung und in Begleitung von acht Priestern in Kiens beerdigt. Pem Engl war ein sehr solider

, arbeitsamer Junggeselle von 50 Jahren, dessen einzige Sorge in der Wartung seines ziemlich zahlreichen Viehstandes bestand. Getade vor drei Wochen hatte er noch eine Schwester zu Grabe geleitet. Der Täter konnte bisher leider noch nicht eruiert werden. Es sind zwar mehrere als der Tat verdächtig verhaftet worden, allein sichere Spuren fehlen noch. Über die Ursache des Mordes ist man auch noch nicht im klaren. Man glaubt, daß es eventuell ein Raubmord sein könnte, da Engl einigen Vieh- Handel betrieb

und daher immerhin eins Summe Bargeldes bei. sich haben konnte. Man fand bei ihm nur 25 Gulden vor. Eine andere Annahme, die jedenfalls viel Berechtigung hat, geht dahin, daß irgend ein Schuldner, deren er einige zu baden scheint, ihn aus dem Weg räumte, um die Schuld zu löschen. Engl hatte eben leider auch die Gewohnheit vieler unserer Bauern, nichts aufzuschreiben, weshalb niemand eine Ahnung von seinen Schuldnern hat. — Der Ermordete erhielt zwei SHüsse, einen durch den rechten Oberarm

2