1,511 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1910/23_07_1910/TIR_1910_07_23_5_object_119835.png
Page 5 of 12
Date: 23.07.1910
Physical description: 12
SamStaz, 23 Juli 191(1 .D « r X i r o l e r^ S»it» k) --U Uhl 'W « i, u Ziefitzwechsel. Das Aeilanwisen WSt. zso- hann> Z vSlfmalgreieu^ ein HauS mit grög-rer» Grundbesitz, wurde vom Turnverein .Jahn' W Bozen käuflich, erworben. De? erwischte Kagl. EZ geht nichts über ein sanfte» Gewissen. D»c ^dreistöckcge' ZinS- hauS-, .doppelte' Villa- und einfache W-in- gutSbesitzer Johann Engl glaubt sich nämlich gegenüber der vom Feldsaltner JzhannWolf gegen ihn wegen Obstdiebstahls bei der Zwölf

und was er Diebstahl nennt. Doch, lassen wir Herrn Engl in seiner § 19-Berich tigung selbst reden. Dieses von einem benei denswert ruhigem Gewissen zeugende Schrift stück hat folgenden Wortlaut: »ES ist unwahr, daß ich am 16. Juli a. o. um 4 Uhr morgens ertappt wurde, als ich von einem Baum herunter einen Handkorb voll Birnen mir angeeignet hatte. Wahr ist hin gegen, daß ich am selbm Tage nach 5 Uhr früh bei meinem gewöhnlichen Spaziergange w mein Gut auf dem Weg dahin liegendes Fallobst vom Boden aufhob

ähnlicher Art gegenüber bin ich wehrlos, jeder Anschuldigung bestimm ter Natur werde ich jedoch gebührend zu be gegnen wissen. Bozen, 21. Juli 910. Johann Engl/ Diese Berichtigung ist, abgesehen von der naiven Erklärung, daß Engl, der reiche Häufer- besitzer, sich — aus Erbarmen für bedürftige Kinder an fremdem Gute vergriffen hat, aus mehrfachen Grünben wert, daß man sich mit ihr eingehender befaßt. Jedermann in Bozen weiß, daß Fallobst kein herrenloses Gut ist, daß solches vielmehr — wir konstatieren

dies allerdings mit Bedauern — einen bedeutenden Prozentsatz des am Bozner Obstmarkte zum Verlause gebrachten ObsteS ausmacht und leider auch verhältnismäßig teuer bezahlt werden muß. ES wird also, was jedermann weiß, doch auch dem Herrn Engl nicht unbekannt sein, daß Fallobst in fremden Gütern nicht aufgenommen werden darf. UebrigenS, wenig Herr Engl schon gerne arme Kinder mit Obst beschenkt, so wird das Geschenk doch nicht gerade Obst, das nicht ihm gehört, sein müssen; er ist ja vermögend

und kann ohne Nachteil für sein Budget einige Körbe voll Obst kaufen, um eS an bedürftige Kinder, die ihn erbarmen, zu verteilen. Bei den Uebergriffen deS Zinshaus-, Villen- und WeingutSbesitzerS Engl auf fremdes Obst handelt eS sich aber nicht allein um Fallobst, sondern — trotz der § 19-Berichtigung — er stieg auch sogar auf fremde Bäume und pflückte dort frisches Obst. Die Anzeige des Bozner Boden-Saltners Johann Wolf lautete ganz dezidiert dahin, daß er den Engl am letzten SamStag, den 16. Juli, um vier Uhr früh

5
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1908/02_12_1908/BZZ_1908_12_02_5_object_439922.png
Page 5 of 12
Date: 02.12.1908
Physical description: 12
, ohne beson dere Neuigkeiten zu Tage zu fördern, die Rich tigkeit der Anklage. Die Geschworenen beantwor teten die an sie gerichteten Schuldfragen wegen Verbuchen des Raubes mit 9 Stimmen ja. und wegen Bettels und Landstreicherei mit 12 Stim men ja. Andriolo wurde auf Grund dieses Ver diktes zu 4 Jahren schweren Kerkers verurteilt. Achter Fall. Betrug. Die gestern nachmittags durchgeführte Ver handlung vor dem hiesigen Schwurgerichte richtete sich gegen den Franz Engl, geboren zu Lienz am 18. September

1881 und dorthin zuständig, katho lisch, ledig, Metzgerhilfe, zuletzt in Italien, und lautet auf Verbrechen des teils vollbrachten, teils versuchten Betruges. Ter Anklage entnehmen wir folgendes: Franz Engl entstammt einer geachteten Metzgerssamilis in Lienz, nach dem Tode seines Vaters führte die Mutter das Geschäft unter Leitung des älte ren Bruders Otto fort: mit diesem scheint sich der Beschuldigte, welcher auch als der Arbeit nicht besonders zugeneigt geschildert wird, nicht gut vec- trsg^.xzu

ein paar Ochsen gekauft, jedoch zu wenig Geld bei sich habe, uni sie bezahlen zu können; er bat daher um ein Darlehen von 100 Kronen, welches er am nächsten oder zweitnächsten Tage zurückzuschicken „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagb'att) oersprach. Da Schifferegger den Beschuldigten für den Leiter der Fleischhauerei Engl in Lienz hielt, dem er sicher ähnlich sieht, so hatte er kein Beden ken, seinem Wunsche zu willfahren. T-.v Beschuldigte behauptet, er habe hierauf bis Mitte August 1908 in Zürich

genügend Geld zur Bezahlung des Stieres übrig geblieben. Er fügte, um seine Erzählung glaubwürdiger zu ge stalten, noch bei, daß die Viehstücke in der Sta tion Feistritz verladen wurden, daß er aber den Zug versäumt habe und nun mit Wagen dorthin sahren müsse, tatsächlich wartete vor dem Gast Hause ein Fiaker, was natürlich zur Bestärkung des Vertrauens des Geschädigten beitrug. Auf Grund solcher Vorspiegelungen und weil Engl versprach, sofort nach seiner Ankunft iu Lienz das Darlehen zurückzugeben

, lieh ihm Ma koru 400 !?. Engl hatte den Fehlbetrag aus 300 bis 400 T beziffert und jener folgte ihm den be anspruchten Höchstbetrag von -100 IL aus, damit er nicht neuerdings in Verlegenheit gerate. Der Beschuldigte hat sich um seine Gläubiger nicht mehr gekümmert und als Ertl sich an dessen Mut ter wandte, verweigerte auch diese die Zahlung, selbst als sie bei Gericht als Zeugin vernommen wurde, entschlug sie sich zwar der Aussage, erklärte aber sür keinerlei Schulden aufzukommen

11