56 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1937/09_12_1937/TI_BA_ZE_1937_12_09_7_object_8383213.png
Page 7 of 16
Date: 09.12.1937
Physical description: 16
ab, die nicht sehr sauber war, und gab mürrisch Bescheid. Ja, der Bauer sei schon zu Hause und er möge nur einstweilen sein Pferd versorgen. Engelbert sprang aus dem Sattel und seine Augen gingen über den Hof hin. Er schüttelte den Kopf. Nein, hier würde wohl nichts zu holen sein. Die Dächer waren nachlässig ausgeflickt und der Garten war nicht in Ord nung, wie es sich gehört. Die Ställe waren niedrig und unsauber, der Mist lag verstreut und ein paar Maschinen standen unter einem zerlöcherten Schuppendach

. „Wenn es mit dem Hof so unordentlich aussieht, dann wird mit dem Sparstrumpf auch nicht viel los sein", dachte Engelbert. Aus dem Stall kam Onkel Gust ihm entgegen. Er kannte den kleinen dicken Mann mit den listigen und un ruhigen Augen gleich wieder, gab ihm die Hand und bot ihm die Tageszeit. Der alte Bauer sah ihn mit verknif fenen Augen einen Augenblick an. „Sieh mal an", sagte er langsam und überlegte da bei. „Engelbert Overhage. Und seit wann bist du denn wieder zu Hause? Ich habe wohl davon gehört

auf der Vorderseite das Bild und die Unterschrift von Sebastian Kneipp, als Bürgschaft für Güte und Echt heit des Kathreiner. So schützt die Packung die Ware vor dem Verderben ui ü die Hausfrau davor, daß sie einen anderen Malzkaffee bekommt als Kathreiner— den besten. Er hielt die Hand an den Mund. „Fin", schrie er. „Wir haben Besuch, Fin! Engelbert Overhage ist da und will Euch guten Tag sagen." Dann nahm er den Gaul und führte ihn in den Stall- Engelbert schritt neben ihm. „Das ist dann wohl etwas Besonderes

, das dich zu uns hergeblasen hat?" fragte Onkel Gust und seine kleinen Augen stachen dem jungen Bauern ins Gesicht mit einem scharfen Blick. „Ich kann mir denken, daß du jetzt zu tun hast auf deinem Erbe und daß es etwas Absonderliches sein muß, das dich den langen Weg hierher machen läßt." Engelbert sah ihm auf die verdächtige Joppe und auf die schmierigen Hosen und es wurde ihm schwer, von dem zu sprechen, was ihm doch auf der Zunge lag. Aber Onkel Gust fragte geradezu und immer wieder und bis sie durch die Stallungen

gegangen waren und in die Stube hin- übevkamen, hatte Engelbert seine ganze Not vor ihm her untergebetet. „Und wenn du mir nicht hilfst, Vetter Gust, dann weiß ich nicht, was werden soll, denn ich kann mir fast keinen anderen denken, den ich um Hilfe ansprechen könnte." Der alte Bauer sagte zunächst nicht Ja und nicht Nein. Er hielt die Augen gesenkt und hatte einen Blick, als ob er rechnete. Und ein dünnes Lachen lag um seinen Mund. „Ja", sagte er dann doch endlich. „Ja." Und dann schwieg

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1937/14_10_1937/TI_BA_ZE_1937_10_14_8_object_8383086.png
Page 8 of 16
Date: 14.10.1937
Physical description: 16
zu erhalten, Es war noch grauer Morgen, da stand Engelbert in Hose und Holzschuhen schon im Hofe an dem alten Zieh brunnen. Joppe und Hemd hatte er neben sich liegen und schüttete sich das kalte Brunnenwasser über Kopf und Hals und Brust. Dann ging er wieder hinein, machte sich fettig und setzte sich zum erstenmal an den großen Eichentisch und in den breiten Großvaterstuhl, in dem früher sein Vater und vor dem dessen Vater auf dem Overhagenhof gesessen hatten. Der alte Wilhelm hatte ein heimliches Lachen

um den faltigen Mund. Annemarie sah häufig und mit frohen Augen zu Engelbert hinüber und die Knechte und Mägde wußten nicht recht, wie sie sich geben sollten, denn sie hatten gehört, der Anerbe wolle verkaufen, und gemeint, er gehörte überhaupt gor nicht so recht zu ihnen. Und nun saß er da im Vauernftuhl, tat, als ob das gar nichts besonderes wäre, und sah mit scharfen Augen über den Tisch. Bald darnach gingen der Bauer und seine Schwester vom Hofe. Sie hatten die Rechen auf der Schulter und hatten die Magd

vorausgeschickt und Annemarie sprach lustig darauf los. Hillekamps Hanne wäre gestern im Schummern dagewesen, erzählte sie, und sie hätten eine ganze Zeit zusammen auf der Hausbank gesessen. Und ge sungen hätten sie auch, denn Hanne hätte eine schöne Stimme und wüßte eine Unmenge Lieder. Da ärgerte sich Engelbert, daß er gestern gleich hatte ins Wirtshaus laufen und die alte Lumpenfreundschaft mit dem schwarzen Bernd wieder anfeuchten müssen. Er dachte, er hätte lieber zu Hofe bleiben und mit den beiden Mäd

chen zusammen auf der Hausbank im Garten sitzen sollen. Gleich darauf ärgerte er sich noch mehr, denn die Hanne hatte gesagt, sie hätte Angst davor, daß ihr Bruder Hans nun auch mit dem Overhagenbauer zusammenkäme, weil er doch immer bei dem schwarzen Bernd läge, der mit Engelbert gut Freund Ware. Und dann, hatte sie gemeint, sollten die drei wohl auf die heimliche Jagd gehen, denn daß Elckkökters Bernd das noch immer täte, das wüßte sie ganz gewiß. Engelbert sollte das nur ja nicht mehr anfangen

. Und von §mns glaubte sie beinahe, daß er auch schon einmal geschossen hätte in einem Revier, für das andere die Pacht bezahlten. Annemarie hatte ganz s^eue Augen, als sie ihrem Bruder das wieder erzählte, und dann hielt sie ihn am Ioppenärmel fest, daß er stehen bleiben mußte, und sah ^ ^Aber^das tust du doch gewiß nicht mehr, Engelbert? Ich könnte keine Nacht ruhig schlafen, wenn ich dächte, du sagtest in einem fremden Revier. Unsere Jagd ist doch groß genug und denk einmal an das Unglück, das du schon

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1935/22_08_1935/TI_BA_ZE_1935_08_22_6_object_8381330.png
Page 6 of 12
Date: 22.08.1935
Physical description: 12
Nu» Innsbruck» Umgebung. Absam. (Scharfschießen und Freischießen der Schützengilde.) Beim 4. Scharfschießen der Schützengllde Absam am 10. August gingen folgende Best gewinner hervor: Kompagniescheibe: 1. Posch Josef 1; 2. Rathgeber Anna- 3. Stöcker Anton- 4. Wirtenberger Sepp- 5. Schaar Engelbert- 6. Herzleier Berta- 7. Kit- kinger Hubert- 8. Rödlach Roland- 9. Rathgeber Josef- 10. Gchwaninger Josef- 11. Kofler Martin- 12. Bücher Josef- 13. Kreisser Simon- 14. Nagl Mar- 15. Rödlach Konrad

. — Absam-Tief: 1. Schaar Engelbert- 2. Ferenz Artur- 3. Rödlach Roland- 4. Rathgeber Josef- 5. Kit- tinger Hubert- 6. Bücher Josef- 7. Stöcker Anton- 8. Gchwaninger Josef. — Absam-Kreis: 1. Schaar Engel bert- 2. Rödlach Roland- 3. Rathgeber Josef- 4. Schwa- ninger Josef- 5. Ferenz Artur- 6. Stöcker Anton- 7. Bücher Josef- 8. Rödlach Konrad. — Haupt: 1. Wirtenberger Sepp- 2. Stöcker Anton- 3. Schaar Engelbert- 4. Bücher Josef- 5. Rathgeber Josef- 6. Rödlach Roland. — Gilde: 1. Rödlach Konrad- 2. Stöcker

Anton- 3. Wirtenberger Seppr 4. Ferenz Artur- 5. Rödlach Roland- k. Bücher Vofef- 7. Kittinger Hubert- 8. Rathgeber Josef- 9. Schaar Engelbert- 10. Seiwald Edi- 11. Gchwaninger Josef- 12. Nagl Mar. — Serie, 15er und 5er, alternierend: 1. Nath- geber Josef- 2. Rödlach Konrad- 3. Schaar Engelbert- 4. Rödlich Roland- 5. Bücher Josef- 6. Stöcker Anton- 7. Kittinger Hubert- 8. Posch Josef I- 9. Wirtenberger Sepp. —- Jungschühen „L": 1. Feistmantl HanS- 2. Herzleier Berta- 3. Rödlach HanS- 4. Seiwald

Engelbert- Posch Josef I- Bair Vohann- Kittinger Hubert- Kofler Martin- Kreisser Simon- Sei wald Edi. — Die Schützengilde Absam gibt zur 20jährigen Erinnerung an den Ausmarsch der Absamer Standschühen am 8. und 15. September ein kleines Freischießen mit dem Gesamtbestwert von 354 8. Die Schüyenkameraden wer den hiezu freundlichst eingeladen. Ladschreiben folgen. Aldrans. (Feuerwehrfest.) Am vergangenen Sonntag hatte die Feuerwehr Aldrans ihr 40jähriges Gründungsfest. Hiezu waren auch die Feuerwehren

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1937/16_09_1937/TI_BA_ZE_1937_09_16_8_object_8383022.png
Page 8 of 16
Date: 16.09.1937
Physical description: 16
du wohl ab- finden? Wovon wohl, Engelbert? Denn das bare Geld hat die Inflation gefressen und für das Wachsen der Grund schulden sorgten Lumpen und Betrüger. Wenn du den Hof halten willst, wirst du dein Kratzen haben. Und wenn du verkaufst, bekommst du ein paar Taler auf die Hand und kannst der Arbeit aus dem Wege gehen. Du, der Over hagenbauer, der seiner Vorväter Hof in den Mist fallen ließ, wie ein wertloses Ding, dessen man keine Acht hat." Ganz still saß der Junge und starrte in den dunklen

zugleich vom Lager. „Schnell, Bruderherz, ich Hab in der guten Stube den Tisch aufgedeckt, als wenn der Landrat zu Besuch käme. Nun mach dich aber auch rasch fertig, denn ich will doch endlich wissen wie mein Bruder Landstreicher eigentlich aussieht." — Engelbert fand es sonderbar, daß ihm das Wort Land streicher wie ein Stich durch die Brust gefahren war, denn empfindlich war er doch sonst wahrhaftig nicht. Er suchte sein Zeug. Da sah er auf dem Nagel an der Tür den Anzug und sah das reine Hemd

und aus dem eigentlichen Wachsen war er schon herausgewesen, als sie ibn damals in den alten grauen Kasten einsperrten. Nur die Schuhe waren ein bißchen hart und die Strümpfe kratzten. Auch die Kappe drückte, denn so lang hatte er sein Haar damals nicht getragen. Plötzlich merkte Engelbert, daß er vor dem kleinen Spiegel stand und sich vor ihm herumdrehte, wie ein Mäd chen am Morgen vorm Schützenfest. Er lachte über sich selbst und dann rief er „Komm herein", denn eS pochte wieder gegen die Tür und wieder rief

die helle Mädchen stimme seinen Namen. Die Tür flog auf und ein blondes Mädchen warf sich ihm in die Arme, nahm ibn um den Hals und küßte ihn ab nach allen Regeln und Bräuchen. Und lachte und weinte durcheinander und redete und scherzte mit ihm herum und hielt ihn sich schließlich mit weiten Armen vom Leibe ab. „Da du nur überhaupt wieder da bist, Engelbert", lachte Annemarie dabei. Und dann warf sie sich ihm wieder in den Arm und weinte laut auf, daß er sich auf den Stuhl setzen und sie auf den Schoß

, und auf den feinen roten Mund, um den das Lachen mit dem Weinen im Streite lag. Ganz heimlich und zärtlich strich er seiner blonden Schwester die feinen Haarsträhnen aus dem weichen Gesicht. Und dann gingen sie hinunter in die gute Stube und Engelbert trank Kaffee aus der feinen, dünnen Prunktasse, strich sich gesittet mit dem Messer die Butter aufs Brot und schnitt Speck in dünnen Scheiben auf. Und dabei dachte er daran, daß er noch gestern mitten in der weiten Heide gesessen, in der Morgenfrühe gefröstelt

4