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Volksbote
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Page 4 of 6
Date: 16.05.1940
Physical description: 6
.' Engelbert lehnte die Sense an den Holz schuppen und holte seine Pfeife zum Stopfen heraus. Dabei dachte er daran, daß er jetzt dem Borsteher zum Schaden sein könnte, wenn er dem Jäger alles erzählte, was er von Hans und dem- schwarzen Eschkötter wüßte. Er konnte den Jäger scharf machen auf den Jungen und er konnte den Anerben »opr Hillekmnpshofe dabin bringen, wo der Ooerchagenbäuer auch einmal gewesen war, zwei lange , Jahre. Ob der Vorsteher ihn dcinn auch noch, einen Stromer schimpfen

, und wenn hundertmal dem Vorsteher sein Anerbe dab«i ist.. Ich Hab' mich zu toll.ge ärgert an den drei guten Böcken.' Er ging zur Herdküche hinüber, denn Annemie stand hinter den Scheiben und winkte. Engelbert sah ihm nach . „Schließlich wird er doch nun einmal Mein Schwager,'; dachte er, „und ich. sollte ihm. alles erzählen, was ich weiß. Es könnte sonst ein, daß- er dem Hans einmal .vor die ge- pannte Flinte laust. Und Hans ist gergde o ein Lummer Kerl, wie ich es damals war, und es könnte wieder ein Unglück

geben.' ' Er nahm die Sense auf die Schulter und stieß die Gartentür, auf. > - «Ich muß mir das durch den Kopf gehen lasten,' dachte er. „Ich war nicht, daß dem Ludolf wieder etwas gegen' sein Leben laust, und es ist mir auch nicht rechts wenn 'sie Hannes Bruder dahin'bringen, wohin sie mich einmal gebracht. haben.' Damü ging er zu den Kle'ewiesen. —- Am hohen Nachmittag stand Engelbert am Sanüweg und trieb die Riegel am Hecktor fester an, Er schlug mit der Stirnseite der H'olzaxt so hart und rasch

zu, daß er darüber weghörte, als der Vorsteher den' Weg herunterkam und an der Haselhecke stehen blieb. Eine ganze Weile; sah der Alte. dem Jungen auf die Hände. „Gott helf',' sagte er endlich und nickte. Als Engelbert den Borsteher sah, bekam er einen roten Kopf und der Unmut trat ihm ins Gesicht.' „Gott lohnt,' knurrte er und klopfte wei ter an den Riegeln, herum. Als er damit fertig war, wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht, denn die. Luft war schwül, die Sonne stach, und irgendwo weit dahinten

brummelte wieder ein. Wetter, in der Heide. Der Alto sah ihn immer noch an. ' „Du bringst deinen Hof so langsam wieder in Ordnung,' sagte er. „Das steht hier herum schon ganz anders aus,'als:es das vorher tat. Und wenn du so'fortfährst, dann bekommst du ein feines Erbe:' In Engelbert stieg der Aerger. hoch. Wollte der Alte ihn ärgen?. „Das weiß ich noch nicht, .Vater . Hille kamp,' sagte er, „denn wenn ich nicht bis gleich nach der Ernte . ein - paar: tausend Mark geschafft habe^ soll-ich mein Erbe

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Volksbote
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Page 4 of 8
Date: 10.05.1940
Physical description: 8
, vm deinen ganzen Hof von SchuSen frehumachen — also wenn du ein Mädchen bekommst mtt einem vollen Talersack, dann brauchst du um anderer Leute Groschen keine Bittgänge M machen.* Tante Hwe setzte stch wieder in chren Stuhl. „Oder hast du selbst schon eine Freieres angefangen? Aber sei ehrlich, Junge, dem das Mädchen, bas ich dir wohl wünschen möchte, ist mir zu schade dazu, nur den Not- helser mit ihrem Gelds zu spielen.' Da lachte Engelbert los. Er lachte so, wie er damals Onkel Gust ins Gesicht gelacht

wie Natterngift.^ Die Ave hatte chm wortlos zugehSrt. | Al» sie von Onkel Tust sprach, hatte sie still I oft stb htngelacht, bctm fie kannte den schmierigen alle» Fuchs von Kindesbeinm an. Zu dem» was Dettenvater gesagt hatte, nickte fle. Der alle Bauer hatte recht, wenn er sein Geld nicht in wllde Sachen stecken und. sich sichern wollte. Aber was Engelbert über die Hillekamps Leute sagte, saß ihr im Wege. Dann konn te das wohl nichts werden mtt dem, was sie sich ausgedacht hatte für den Overhagen- bauem

und Borsteherstochter. Merkwürdig, daß der Junge es auf alle Hillekampleute so gepackt hatte und nicht nur auf dm, Vorsteher. Der war es doch S allein, der ihm den Sperrbaum in die chen steckte. Und Hlllekamps Hanne war dock ein« Freundin von Annemie und der Overhagen» bauer mußte doch ab und zu schon mit ihr zusammengekommen sein. Und die Hanne war doch wohl ein Mädchen, das einem jungen Kerl gefallen konnte? Merkwürdig war das ja mit Engelbert seinen gehässigen Redensarten, ganz merk» würdig. „Milchbrei

, „und dann ist sie dir wenigstens nicht mehr im Wege.' Engelbert war aufgestanden und sah un sicher nach ihr hinüber. „So', sagte er und es war, als ob in seiner Stimme ein Schwanken wäre. „Die Hanne will heiraten?' Er lachte trocken und sah nach der Uhr. „Dann wird Hillekampsvader ihr ja wohl den Wichtigen ausgesucht haben. Einen, der einen - schuldenfreien Hof hat und einen harten Talersack. Und meine zehntausend Mark sollen dann wohl mtt zu ihrem Brautschatz gehören. Na, dann — dann — aber ich muß jetzt gehen» Tante Hille

. Meine Leute werden nicht schlecht unruhig sein. Es ist schon bald zwölf Uhr.' Tante Hille lachte in sich hinein. Sie staffd langsam und gemütlich auf und schloß ihm die Türe los. „Wegen de» Geld«» kannst du in ein paar Tagen wieder kommen^, sagte sie. „Ick will schm, daß ich da» auf irgende ne Werse in Ordnung bringe. Und grüß die Annemie und sie soll einmal wieder vorbei kommen. Das Mädchen hat mich ja wohl ganz vergessen.' Sie sperrte hinter Engelbert zu und lachte wieder. «Es ist ein sonderbares

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Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 29.02.1940
Physical description: 8
.' Da war Annemie halb wieder beruhigt. Auf den Bruchwiesen waren sie heute die ersten und drüben auf der Gemeindemark lag das Heu noch so in Haufen, wie es die Hillekamps-Leute am Darabend für die Nachtfeuchte zusammengeworfen hatten. Sie machten sich fleißig dahinter und als drüben die Mägde endlich auch zum Heuen kamen, hatten sie schon einen großen Teil aus- einandergeworren. Engelbert spähte angelegentlich zu den Nachbarn hinüber. Sie waren noch ein Stück auseinander und die Hanne hatte einen engen Mund

und über ihrer Nase stand eine kleine, harte Falte. Engelbert stützte sich auf seinen Rechen und rief ihr einen Gruß hinüber. Sie antwortete kaum. Da ließ er den Rechen fallen, ging bis zur Wiesengrenze und steckte leine Pfeife wieder ln Brand. ..Warum bist du so mundfaul. Hanne', sagte er ruhig. «Es ist mir jo, als wenn du ein anderesmal schon recht schnell gewesen wärest mit deinen Worten zu mir.' Ganz rot war sie geworden und ihre Augen hatten einen scharfen Schein. ..Meine Worte will ich nicht an dich fort

verludert wärest, auf die du doch einmal ganz gewiß hin gehörst. und ich hätte dich nie und niemals gesehen.' ■ , < Sie drehte fick kurz um und ging in die Stoppelwiese hinein, denn die Stimme wollte ihr auseinanderbrechen und in ihren Augen stand da» blanke Wasser. Engelbert sah noch einen Augenblick hin ter ihr her. Er zog einen Heuhalm durch die Finger und nickte langsam mit dem Kopf. ..Ja, so', sagte er. „ja. so.' Und dann ging er. nahm seinen Rechen und machte sich wie der hinter die Arbeit

dem Alten und er ist gegen andere mehr als sparsam damit. Aber jetzt ist er nicht zu Hause, denn er ist schon um Mittag ins Dorf gegangen.' „Na. komm, warum willst du nicht ein- treten?' fragte er. denn Engelbert halle dazu noch keinen Schritt getan. „Die Dina ist übrigens auch da', sagte der schwarze Eschkötter und ein heimlicher Hohn flog ihm dabei um den Mund. Da lachte der junge Bauer kurz aut und dann trat er vor Bernd her in die kleine, ver räucherte und unsaubere Herdkiiche hinein. Die schwarze

. Die Liebe und der Schnaps können nicht heiß genug fein', sagte er und lachte dabei heimlich zu seiner Schwester hinüber. Engelbert goß ein paar der kratzigen Schnapse hinunter, denn die Abendluft war ihm kühl durchs Hemd gestrichen und die Kehle war ihm trocken geworden an dem langen Tag. Sie faßen zusammen und sprachen von dem und jenem und ab uftb zu warfen Bernd und Dina sich Blicke zu. von denen der Bauer nichts merken sollte. „Und wie ist das so. Engelbert', fragte Bernd, „wann gehen

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Page 12 of 14
Date: 28.09.1939
Physical description: 14
zufriedenstellend besucht, leider hat aber das Wetter so ziem lich Llles zu wünschen übrig lasten. Hof fentlich hat die Sonne wmigstens jetzt ein Einsehen, wir würden sie nämlich notwen dig brauchen, weil noch ziemlich einiges Grummet draußen liegt und auf den Berg höfen auch noch der ganze Weizen einzubrin- gm ist. Brunico und Umgebung Vandoie», den 19. Sept. (Tödliches U n g l ü ck.) Am 12. Sept. wurde im Talbache von Fundres, hinter dem Dorfe, «in Mann namens Engelbert Steiner tot aufgefunden. Ein Verbrechen

lag nach Ansicht der Kom mission nicht vor, sondern ein Unglück, ver schuldet durch das Dunkel der Nacht. Er wurde am hiesigen Friedhof, nachdem die Kommission ihre Untersuchung beendet hatte, am nächsten Tage beerdigt. Der verunglückte Engelbert Steiner stammte aus Brunico und war in hiesiger Gegend als Maulwurf- fäNaer weitum bekannt. Vandoies, 19. Sept. (Leichenbegäng nis.) Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand heute das Begräbnis des Iungmannes Engelbert Pichler, Weißen» iohnes

von hier, statt. Viele Blumen und schöne Kränze wurden dem Sarge voran getragen. Die Musikkapelle gab ihrem ein* fügen Mitglied das letzte Geleite und auch der Kirchenchor sang am Grab ein mehrsttm- miges Magnifikat und beim darauffolgenden Requiem das Poiaimen-Requient von Mit terer. Fünf Priester brachten für ihn da« heilige Opfer dar. Der Engelbert stand erst im 31. Lebensjahre, machte als Earabinlere uen jtneg gegen uns yunen ui «puiiieu uiu. Dort holte er sich den Keim zu einem Leiden, von welchem chn

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