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Volksbote
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Page 4 of 6
Date: 16.05.1940
Physical description: 6
.' Engelbert lehnte die Sense an den Holz schuppen und holte seine Pfeife zum Stopfen heraus. Dabei dachte er daran, daß er jetzt dem Borsteher zum Schaden sein könnte, wenn er dem Jäger alles erzählte, was er von Hans und dem- schwarzen Eschkötter wüßte. Er konnte den Jäger scharf machen auf den Jungen und er konnte den Anerben »opr Hillekmnpshofe dabin bringen, wo der Ooerchagenbäuer auch einmal gewesen war, zwei lange , Jahre. Ob der Vorsteher ihn dcinn auch noch, einen Stromer schimpfen

, und wenn hundertmal dem Vorsteher sein Anerbe dab«i ist.. Ich Hab' mich zu toll.ge ärgert an den drei guten Böcken.' Er ging zur Herdküche hinüber, denn Annemie stand hinter den Scheiben und winkte. Engelbert sah ihm nach . „Schließlich wird er doch nun einmal Mein Schwager,'; dachte er, „und ich. sollte ihm. alles erzählen, was ich weiß. Es könnte sonst ein, daß- er dem Hans einmal .vor die ge- pannte Flinte laust. Und Hans ist gergde o ein Lummer Kerl, wie ich es damals war, und es könnte wieder ein Unglück

geben.' ' Er nahm die Sense auf die Schulter und stieß die Gartentür, auf. > - «Ich muß mir das durch den Kopf gehen lasten,' dachte er. „Ich war nicht, daß dem Ludolf wieder etwas gegen' sein Leben laust, und es ist mir auch nicht rechts wenn 'sie Hannes Bruder dahin'bringen, wohin sie mich einmal gebracht. haben.' Damü ging er zu den Kle'ewiesen. —- Am hohen Nachmittag stand Engelbert am Sanüweg und trieb die Riegel am Hecktor fester an, Er schlug mit der Stirnseite der H'olzaxt so hart und rasch

zu, daß er darüber weghörte, als der Vorsteher den' Weg herunterkam und an der Haselhecke stehen blieb. Eine ganze Weile; sah der Alte. dem Jungen auf die Hände. „Gott helf',' sagte er endlich und nickte. Als Engelbert den Borsteher sah, bekam er einen roten Kopf und der Unmut trat ihm ins Gesicht.' „Gott lohnt,' knurrte er und klopfte wei ter an den Riegeln, herum. Als er damit fertig war, wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht, denn die. Luft war schwül, die Sonne stach, und irgendwo weit dahinten

brummelte wieder ein. Wetter, in der Heide. Der Alto sah ihn immer noch an. ' „Du bringst deinen Hof so langsam wieder in Ordnung,' sagte er. „Das steht hier herum schon ganz anders aus,'als:es das vorher tat. Und wenn du so'fortfährst, dann bekommst du ein feines Erbe:' In Engelbert stieg der Aerger. hoch. Wollte der Alte ihn ärgen?. „Das weiß ich noch nicht, .Vater . Hille kamp,' sagte er, „denn wenn ich nicht bis gleich nach der Ernte . ein - paar: tausend Mark geschafft habe^ soll-ich mein Erbe

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Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 08.02.1940
Physical description: 8
„Jawohl mrd einmal, es war kan bevor er sterben mußte, hat er geweint, denn er war schon ganz schwach geworden, «eil et die Schull, trüge, wenn nach seinem Tod« kein Ooerhage mehr auf dem Overhagenhof wäre. Aber daran, Engelbert, daran hat er nie einen Zwoisel gehabt, daß du den Hof antreten würdest, wenn du etwas wieder her gefunden ' hättest.' Engelbert hielt die Lippen zusammen, daß sein Mund aussah wie ein gerader Strich. „Warum hat er mich von der Väter Erbe fortgrwiesen

in» Schloß. Anne mie saß tm Vackenstuhl am Fenster und weinte, daß es ste stieß, und Engelbert ging auf die Diel« «nd pfiff laut und frech das Lied vom Kuckuck, der sein« Eier tu fremde Nester legt. Aus der Diele sah Engelbert eine junge und dunkelhaarig« MaA. dt« früher noch nicht auf dem Hofe gewesen war. Sie kam ihm aber doch bekannt vor und sie machte ein freundliches Gesicht. „Wie heißt du?' fragt« er ste. „Na. Bauer, deine Schulkameraden kennst du wohl nicht mehr

- Und wenn es dir mit allen deinen Freunden so geht, dann hat sich mein Bruder heute morgen zu früh gefreut, als ich ihm erzählte, daß du wieder am Hofe wärest. Kennst du mich noch immer nicht, Ooerhagenbauer?' ' Da lachte Engelbert und klatschte ihr die flache Hand zwischen die Schultern. „Eschkötters Dina, daß ich dich schwarzes Karnickel vergessen konnte! Aber. Mädchen, wie kommst du aus unseren Hof, brauchen deine Leute dich denn nicht mehr- Und was macht der Alte und was macht Bernd?' Die Wagd lacht«. — „Daß der Alte aller Arbeit

du nicht meinen Bruder besuchen gehen? Der freute sich schon darauf. Komm am Abend. Bauer, ich bin dam auch da und wir köünen uns sa einmal wteder lustig machen wie in alten Tagen ' Ein Lachen lief Über ihr'Gesicht. „Weißt du noch, wie oft wir zusamtnmaesessen haben auf der Holzbank unter dem schiefen Holz, biriibaum? lltö) weißt du noch das eine- mal im Abenddunkel, als der Me zum Dorf gegangen war und Bernd ins Hotz, weil er einen Fasan schieße« wollte für de» Sonn tag?' Engelbert wußte das noch gut, Der Abend

'. sagte er, „ich wollte morgen oder den anderm Tag sowieso nach Hillekampo Bader. Heute will ich mich erst ein bißchen ausruhen und mir den Hof an- sehen.' Damit drückte er das große Dielentor auf und trat hinaus. * Am NoßküWelgrabsn lang ging er nach den Graswiesen hinüber, die nach dem Moorbruch zu liegen. Engelbert sah, daß das Gras schon geschnitten war. Auf' den Üverhagenwiesen stand »« in Haufen, und auf der Gemeindemark waren ein paar Mägde In kurzen Röcken und Flucksrhüten dabei, es mit langen

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Volksbote
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Page 6 of 8
Date: 24.05.1940
Physical description: 8
auch zu Herzen drangen. Es ich höchst erfreulich und erbaulich, konstatieren zu können, daß sozusagen alles-bie Wission mitgemacht hat. Mit Begeisterung konp- sich mit den Zähnen auf die Finger und in die Hände und das blanke Waffer sprang ihr über das Gesicht. Sie warf sich herum, daß sie die Windbretter vom Dachgiebel des Overhagenhofes sehen konnte, die über die Heidebüsche wegspähten. - „Engelbert!' — stöhnte die schwarze Dina und warf die Arme nach vvrn. Und in ihren Augen flackerte ein heißes Leuchten

Gesicht, als ob er zielen wollte, denn ein Reh war- in vollen Fluch ten den Weg heruntergekommen und war schreckend abgesprungen, als ihm der 'Bauer in den Wind kam? „Das muß doch der Grenzbock gewesen sein', dachte Engelbert, .„denn, mir schien das gerade das abnorme Gehörn, wie der das aufgesetzt hat.'- - <- Es fiel ihm ein, daß der Amtmann ihm am Mittag erzählt hatte, er wolle auf'den Grenzbock gehen. „Dantt hat er eine taube Pirsch gemacht', dachte der junge Bauer. „Er soll den Bock wohl überm

- Wind anqegangen sein, denn der kam ja in vollen Fluchten.'. ' Er trat gerade, aus der Dickung in die freie Heide, -da sah er plötzlich'einen Kerl den Pirschweg herüttter gelaufen kommen von dem erlenbestandenen Sumpfarm her, den das Bruch da in die Heide' hinein schiebt. Der Kerl hotte die Joppe offen' und den Halskragen losgeriffen und er hatte eine Flinte in. der Hand und lief, als wenn der Heivebrand hinter ihm säße. Als er den Bauern, sah, wollte , er zur Seite, ausbrechen, aber Engelbert rief

ihn an. „Hans', ttef er, denn es war der Bor- stehersjunge. ^ Da kam der Anerbe vom HAekampshofe auf ihn zugelaufen ünd? er weinte und schrie und als er bei Engelbert war, ließ er die Flinte ins Kraut fallen und hielt sich an einer jungen Birke fest, denn er wäre sonst umgeschlagen. Er zitterte am ganzen Leibe, in seinen Augen saß die helle Angst und der Schweiß lief ihm über das Gesicht. „Sie sind aneinander', stöhnte er uttd griff sich an. den Hals. „Bernd liegt hinter einem Baumstamm und der Förster

liegt platt im Unterholz auf dem Leib und kann sich nicht regen,' denn der . schwarze Mch- kötter deckt sich hinter dem Baum und lau- ert und lauert, wo der . Förster stei wird und er ihm die Kugel antragen kann.' , Der Junge schlug die Hände vor das Ge sicht und weinte lauthals los. „Bttng- sie auseinander, Engelbert, sie haben beide, scharf gemacht und sind wie wütende Tiere zueinander.' - Der Ooerhagenbauer - war ganz ruhig. ge worden. - - ' „Es ist mein Schwager', dachte er: „es geht

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Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 10.05.1940
Physical description: 8
durch BerlagSaustalt Mauz» München. (18. Fortsetzung) Er lachte, schob die Mütze in den Nacken, daß sein weißes Haar ihm in die Stirn fiel, und schickte sich an, seine Pfeife neu zu stopfen. Da sah er. daß. der junge Overhagenbauer zitterte wie ein Gaul, dem man zuviel zu« gemutet hat, und daß ihm das Wasser aus den Augen lief. Dem alten strich ein miß trauisches Denken durch den Kopf. „Sag mal, Engelbert', meinte er, „und wofür willst du denn das, Geld eigentlich haben? Ich will nicht hoffest, daß da irgend

eine Dummbeit hinter steckt, mr. die mir mein gutes Geld zu schade sein mußte.' Engelbert schüttelte den Kopf. „Ich bin die zehntausend Mark dem Vor steher schuldig', sagte er und seine Stimme war noch nicht wieder glatt. „Er hat Schuld scheine von Bater selig und gleich nach der Ernte will er sein Geld wieder haben. Ich wußte aber nicht, wie ich zu der Summe kommen sollte, denn mein Vieh freflen die Zinsen und die halbe Ernte beinahe habe ich dem Händler Surbrand verpfänden, müssen

, damit er nicht zum Gericht läuft. Ich will Euch das ewig und drei Tage ge denken, Dettenoater, daß Ihr mir, geholfen habt in meiner Not.' Der Alte strich sich Feuer an und zog langsam seine Pfeife in Brand. „Ja', sagte er dann, nahm die Kappe ab und strich sich über die Haare. „Ja. — Ich will dir nichts.vormachen, Engelbert, aber wenn das so ist, dann muß ich doch erst noch mU dem Vorsteher sprechen, bevor ich dir das Geld gebe. . Ich muß mlff-n wesbnsb hu und dein Erbe ihm nicht-sicher genug seid- Denn ganz umsonst

schreit der nicht um Geld, das einen anderen retten könnte. Ja, das muß ich doch wohl noch erst, denn ich bin mnt ist Ehren alt und grau geworden und ich will nicht, daß man mir ins Grab nachfagen kann^ ich hätte mich zrcktzt noch auf wilde Sachen eingelaffen.' „Rein', schloß er. „der Vorsteher must doch wissen, warum er dich so hart anfaffen wM.' — Irgendwo aus dem Kiefernbpsch heraus schrie die Eule. Es war Engelbert, als ob ste ihn verlachte. Der gelbe Mond stand Über der Wallhecke und es schien

Engelbert, als ob er chn verhöhnen, wollte mit feinem grellen,? Schein. Ein Stein lag dem Bauern auf der Brust, denn feine süngen Hoffnun gen waren in Scherben gefallen. Da wmde sein' Denken hart und seine Stimme scharf. „Wenn das, was der Vorsteher denkt, Euch sicherer ist, als meine verschwieüen Hände, dann haltet . Euer Geld im Sack, Äettenbauer. Und sorgt.'Euch nicht-um das, was man Euch ins Grab'naMaqt. Wenn Jbr zu sterben kommt, denkt' lieber daran, daß Ihr in Euren alten Tagen einen Rach, barn

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Volksbote
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Page 4 of 8
Date: 10.05.1940
Physical description: 8
, vm deinen ganzen Hof von SchuSen frehumachen — also wenn du ein Mädchen bekommst mtt einem vollen Talersack, dann brauchst du um anderer Leute Groschen keine Bittgänge M machen.* Tante Hwe setzte stch wieder in chren Stuhl. „Oder hast du selbst schon eine Freieres angefangen? Aber sei ehrlich, Junge, dem das Mädchen, bas ich dir wohl wünschen möchte, ist mir zu schade dazu, nur den Not- helser mit ihrem Gelds zu spielen.' Da lachte Engelbert los. Er lachte so, wie er damals Onkel Gust ins Gesicht gelacht

wie Natterngift.^ Die Ave hatte chm wortlos zugehSrt. | Al» sie von Onkel Tust sprach, hatte sie still I oft stb htngelacht, bctm fie kannte den schmierigen alle» Fuchs von Kindesbeinm an. Zu dem» was Dettenvater gesagt hatte, nickte fle. Der alle Bauer hatte recht, wenn er sein Geld nicht in wllde Sachen stecken und. sich sichern wollte. Aber was Engelbert über die Hillekamps Leute sagte, saß ihr im Wege. Dann konn te das wohl nichts werden mtt dem, was sie sich ausgedacht hatte für den Overhagen- bauem

und Borsteherstochter. Merkwürdig, daß der Junge es auf alle Hillekampleute so gepackt hatte und nicht nur auf dm, Vorsteher. Der war es doch S allein, der ihm den Sperrbaum in die chen steckte. Und Hlllekamps Hanne war dock ein« Freundin von Annemie und der Overhagen» bauer mußte doch ab und zu schon mit ihr zusammengekommen sein. Und die Hanne war doch wohl ein Mädchen, das einem jungen Kerl gefallen konnte? Merkwürdig war das ja mit Engelbert seinen gehässigen Redensarten, ganz merk» würdig. „Milchbrei

, „und dann ist sie dir wenigstens nicht mehr im Wege.' Engelbert war aufgestanden und sah un sicher nach ihr hinüber. „So', sagte er und es war, als ob in seiner Stimme ein Schwanken wäre. „Die Hanne will heiraten?' Er lachte trocken und sah nach der Uhr. „Dann wird Hillekampsvader ihr ja wohl den Wichtigen ausgesucht haben. Einen, der einen - schuldenfreien Hof hat und einen harten Talersack. Und meine zehntausend Mark sollen dann wohl mtt zu ihrem Brautschatz gehören. Na, dann — dann — aber ich muß jetzt gehen» Tante Hille

. Meine Leute werden nicht schlecht unruhig sein. Es ist schon bald zwölf Uhr.' Tante Hille lachte in sich hinein. Sie staffd langsam und gemütlich auf und schloß ihm die Türe los. „Wegen de» Geld«» kannst du in ein paar Tagen wieder kommen^, sagte sie. „Ick will schm, daß ich da» auf irgende ne Werse in Ordnung bringe. Und grüß die Annemie und sie soll einmal wieder vorbei kommen. Das Mädchen hat mich ja wohl ganz vergessen.' Sie sperrte hinter Engelbert zu und lachte wieder. «Es ist ein sonderbares

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Volksbote
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Page 3 of 6
Date: 16.05.1940
Physical description: 6
und scharf. Engelbert stand dicht vor ihr. „Frag', sagte er kurz. „Cs ist eine son derbare Zeit dazu und auch keine passende Stelle, aber mach es rasch ab und frag, damit wir auseinanderkommen.' Cr sah ihr ins Gesicht und, fuhr zurück. „Wer hat dich so zugerichtet, Dina? Das bin ich doch nicht gewesen, denn so schlimm kann der eine Schlag nicht geworden sein. Das ist ja böse, wie du im Gesicht aus stehst.' Cr starrte sie an. „Bernd?' ftagte er dann. Das Mädchen nickte und biß die Zähne übereinander

noch hinter dem dummen Mädchen her? Du brauchst mir das ja nicht zu sagen, aber ich habe «nen Grund dazu, daß ich es wißen'muß. Ich muß das wissen, Bauer, denn für mich hängt vieles van dem ab, was du mir jetzt sagst, und für die Hille- kamps vielleicht auch.' Engelbert schüttelte den Kopf. - „Ich weiß nicht, was du willst', sagte er müde, „und ich weiß auch nicht, warum du das wissen mußt, wie ich zu den Hille kamps Leuten stehe. Aber ein Geheimnis ist es ja auch nicht, und du könntest es dir eigentlich leicht

. Die schwarze Dina stand mitten im Sand weg und unter dem Schatten der Kopf weiden. Sie sah mit brennenden Augen hinter dem Bauern her und das Wasser lief ihr über das stille Gesicht. , Als Engelbert in den Heckenweg einbog, kam ein Zittern über sie. Beide Arme warf sie um den Stamm der dicken Weide und drückte ihr Gesicht dicht an die rauhe Borke. Und ein Stöhnen kam zwischen ihren zu sammengebissenen Zähnen her. Wild und haltlos weinte sie in sich hinein, daß Ihre Schultern schüttelten

. * Cs war um die Vormittagszeit und En gelbert stand auf dem Hofe und strich mit dem Wetzstein über die' Senfe, denn er wollte Futter schneiden. Da sprang Grön- hagen Ludolf über das Heck. Er tat keinen Blick nach dem Küchenfenster, hinter dem er Annemie vermuten konnte, und sein Gruß war mehr ein kurzes Geknurr, als er an Engelbert herantrat. Er hatte den Hut tief in die Stirn gedrückt und er hatte die Büchsflinte schief hinterm Rücken hän- gen und die Fäuste in die Joppentaschen gebohrt. ‘ „Ich fjabe dich etwas zu fragen

, Engel bert'. sagte er. „Wir find ja gerade keine besonderen Freunde, äbe» meine Frage geht die Jagd äu und da stehen Msere In teressen so nebeneinander, wie unsere Grenz steine »usammenfichm.' Er schob den Hut aus der Süm und rückte am Büchsenriemen. „Das soll doch der Deubel holen', sagte er. „Und'tüe blanke Wut kann man oabtt kttegen.' Engelbert lachte voll Spott. „Ja'/ sagte er, „du mußt schon deutlicher wettien, damit ich vahinterkomme, was du eigentlich von mir wwst.' Der. Jäger bog

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 26.11.1943
Physical description: 4
an Engelbert Facchinelli »an Familie Benedikt Rueb in Gries L. 100. -Zum ehrenden Gedenken an den Gefallenen Gfr. Toni Staffler von Tho mas Pichler In Rentsch L. 50. — Für die Soldalenbelreunng: Zum.Gedenken an Frau.Anna Ebner, Obermais, von Fa milie Kaufmann, Sennhof in Algund. L. 100; von Hermann Gritsch In Meran L. 100 und von Familie Sepp Schrott in Meran L. 100. Von Arch. Lotters- berger, Meran, L. 300. Von Mitgliedern der Musikkapelle Sarnthein anlästlich einer Feier L. 274,50. Zum Gedenken an Frau

Anna Wohlgemuth, geb. Lintner, von der Gefolgschaft der Kellereigenos- senichaft St. Paul» L. 70. Zum ehrenden Gedenken an den Gefallenen Gefr. Willy Christoph von Hälzl Alois in 2lndrian L. 100. Von der SOD. Oberplars, Ge meinde Algrund, L. 390. Zum Gedenken an Engelbert Facchinelli von der Obstge nostenschaft tn Gries L. 500; von Karl Schmid in Gries L. 200 und von Walter und Grete Koch ln Bozen L. 100. Don Holzner (Boscheri) in Bozen L. 200. Zum ehrenden Gedenken an den verunalückten

Kradschützen Luis Warastn von Paula Seybold in Bozen L. 100. — Für die Bombenbefchädigten: Zum Gedenken an Engelbert Facchinelli von Ferdinand »nd Paula Seybalü in Bozen L. 200. Zum Gedenken an Georg Schiestl von Josef Lechchaler in Bozen L. 100. Bon Frau Erdmann in St. Konstantin ß. 20. Für das Volkshilfswerk: Bon Josef Plank. Sarnthein-Dors L. 100: van einem Abend im Gasthof »Mondschein', Sarn- thein L. 60 — Für dle Soldakenbetreuung Bon 21. Aichner. Bormeswold-Sarnlhein L. 200. — Für das Deutsche Roke

Kreuz: Bon einem Abend im Gasthaus-Bad- Schörgau In Sarnthein L. 126. Bozen. Todesfall. In- Gries starb nach schwerem Leiden im besten Schaf- feksalter der in weiten Kreisen bekannte und geschätzte Mogazinsvenvalter der (Briefer Obstgenoffenschaft. Herr Engel bert Facchinelli. Engelbert Facchi- nelli, ein gebürtiger Bozner. war nach dem Weltkrieg 1914-18, den er- als An gehöriger des zweiten Regimentes der Tiroler Kaiserjäger mitrnachte, zuerst In der Holzbranche tätig und arbeitete ieit dem Jahre

, wenn auch mit Unter brechungen. bis kurze Zeit vor feinem Tode fortzusetzen. Im vergangenen Juli unternahm er noch den Versuch, In Inns- bnick durch eine Spezlalkur Heilung zu finden. Der Verlauf der Krankheit war aber nicht mehr aufznhalten. Engelbert Facchinelli war seit 20 Jahren mit Frau Hmmt Witwe March gch. Hwer verhei- ratet. Seine Witwe und sein« Kinder, sowie die Kinder aus der ersten Ehe sei ner Frau, erleiden durch seinen frühen Heimgang einen unersetzlichen Verlust. Bozen. Vergiftung durch ver darb

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Volksbote
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Page 4 of 8
Date: 03.05.1940
Physical description: 8
entführten Unbekannte aus der Wohnraum der Luise Teffer Ham« stchm «>6 sah ihm gerade ft» tt» t ttc alwa« ahzrErn, sie und chr« Stimme zlttmle habe das an» HSas hermmge. fragt, warm« du ihn damals durcheinander* geWagen hast. Ne schwieg etn«l AugwEk. „Du scklst auch- bedankt fei», Engelbert, für dein gutes Wollen: obwohl es nichts genützt hat, denn HSns. streicht immer noch hinter dem Mädchen her.' Er Mtteüe de« Kopf, aber er sich sie nicht s» und ging weiter, so datz sie ihm folgen mußte

du wohl, was ich mir für die schönen Worte einer Hille- kamp-Tochter. kaufe?' Damit wollte er gehen, aber sie hielt ihn fest und . ihre Augen waren voll Zorn. „Das ist nicht wahr', rief sie ihm ins Gesicht, „das ist nicht wahr und das lügst du, Engelbert.' Da faßte er sie um die Handgelenke und irgendeine Sinnlosigkeit trieb ihm die Hitze in den Kopf. „So ist es, Mädchen', sagte er heiser. „Genau so ist es! Und daß es gerade dein Bater sein muß, der mir die Wege aufgröbt, das ist ein absonderlicher

ins Gesicht geworfen hatte. Cr wollte wortlüs an ihm Vorbeigehen, aber der Alte nickte ihm zu. „Guten Abend, Engelbert', sagte er und dann sing er an, vom Wetter zu reden, als wenn niemals etwas zwischen ihnen gewesen lOfltß« Eine ganze Weile Härte Engelbert ihm zu und gab nur kurze Antworten. Schsießück aber konnte er das nicht mehr bei sich behalten. «Ihr Mßt mir dys nicht Übel nehmen, Dettenvader', sagte er, „aber es ist noch nicht so lange her, da habt Ihr mich für einen Stromer hingestellt und habt

, daß ich das gerne tue.' - ' Da war eine wilde Spannung in dem Jungen, so ruhig seine Stimme auch klang. ^„Jhr könntet' mir an die zehntauseyd Matt leihen, Dettenvader', sagte er lang sam, „Das Geld könnte auf den Hof einge tragen und stchergestellt werden und über die Zinszahlung ließe sich wohl reden und einig werden. Der Me nahm die Pfeife aus dem Mund. „Brauchst du Geld, Engelbert?' — er schob die Kappe in der Stirn herum —. „so llegm haben wir das aber auch nicht. Du könntest es nur in kleineren Summen

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Volksbote
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Page 4 of 8
Date: 01.02.1940
Physical description: 8
merkte Engelbert, daß er vor dem kleinen Spiegel stand und sich vor ihm herumdrebte. wie ein Mädchen am Moraen vorm Schützenfest. Er lachte übet sich selbst, und dann rief er „Komm herein', denn es v»chte wieder gegen die Tür und wieder, rief die Helle Madchenstimme seinen Namen. Die Tür flog auf und ein blondes Jung. Mädchen warf sich ibm in die Arme und lachte und weinte durcheinander und redete und scherzte mit ihm herum und hielt ihn sich schließlich mit weiten Armen vom Leibe

ab. „Daß du nur überhaupt wieder da bist, Engelbert', lachte Annemie dabei. ■ Er kam sich ganz sonderbar dabei vor. denn daß er noch eine Schwester besaß, das hatte er auf der Landstraße beinahe vergessen. Aber es gefiel ibm ganz gut und er sah ihr lange und freundsick in die stillen Augen, in denen jetzt die Hellen Tränen stünden, und auf den feinen roten, Mund, um den das Lachen mit dem Weinen im Streite lag. Ganz . heimlich und zärtlich strich er seiner blanden Schwester die feinen Haarsträhne aus dem «eichen

Gesicht. . Und dann gingen sie hinunter in die gute Stube und Engelbert trank Kaffee aus der feinen, dünnen Prunktaffe, strick sich gesittet mit dein Messer die Butter aufs Brot und schnitt Wurst und Schinken in dünnen Schei ben auf. Und dahel dachte er daran, . daß er noch gestern mitten in der weiten Heide an dem rohrumstandenen. Kolk gesessen,,!» der telt. über, den Daumen Morgenfrühe gefröste gefrühstückt und das Meffer am Hosenböden abgewischt hatte. Und e n warmes, Gefühl von Pehaglichkeit stieg

Bauernstube und das blonde Mäd chen. oas so still; auk dem Stuhle saß und ihm mit ängstlichen Augen ins Gesicht sah, schloffen ihm den'Mund. »Ludolf, , hat oft mit mir darüber ge sprochen und er sagte, es wäre ihm so leid, daß du seinetwegen müßtest auf der Land straße liegen.. Aber er hatte damals nicht anders gekonnt und er hatte das, was du gegen chn tatest, längst vergeffen- Weil du doch mein Bruder wärest und — und weil er mich doch gem hat, weißt du.-' Äengstlich sah Annemie Engelbert

Ein bißchen Geld wird ja wohl übrig blei> den und von der Hälfte will ich dann leben denn die andere Hälfte steht dir zu. Uni kann ich nicht gut davon leben, lebe ich schlecht davon- Immer noch besser, als siä auf den Feldern abzuschinden und sich von den Nachbarn von hinten gegen den Rock spucken zu lassen, weil man einmal ein biß- eben vorlaut mit dem Schrotlauf gewesen ist.' Annemie war ganz blaß geworden. „Der alte Hof, Engelbert. sagte sie leise. „Der alte Hof, auf dem der Vorvater schon

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Volksbote
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Page 6 of 8
Date: 08.02.1940
Physical description: 8
, ' , von denen, zwei bereits verheiratet sind. Toll« Santa Lntta» 4. Februar. (Aus einer L a w i n e g e r e 1 t e t.) Der 12 Jahre alte Mols . „Denn ihr seü> hier dicht am Moorbruch und das ist kein Weg für einen, der freM» fft in der Gegend.' „Fremd bin ich hier nun gerade nicht', sagte Engelbert und sah voller Aufmerksam keit zu den . losen .-Haarsträhnen, die auf dem weißen Hals in dem leichten - Luftzug spielten, und zu den feinen Schweitzvünkt« S itte hell auf der gebräunten Mädchen standen. „Nein

? Und das alles nur, weil du keine Lust mehr zur Arbeit hast und dich davor banae machst, daß der oder jener dir alte Gefck>kchten Nachreden könnte? — Das ist wahr, Overhaaenbauer? Dann bist du... Macht voran, Mädchen, wir müssen uns daran halten, daß wir die andere Wiese noch umgeheut bekommen, denn es ist bald Mittag und am Nachmittag soll noch ein mal gewendet werden.' Sie ttteb die anderen zur Eile und ging mit ihnen wieder in diese Wiese hinein. Mit hartem Blick sah Engelbert ihr nach. Wer dann ttef er sie an: „Hanne

. — . * - Als Engelbert über das Heck an den Dieh- kämpen sprang, war sein Gesicht noch glüh rot und. sein Arm, mit dem er sich, aufstützte, war unsicher und zitterte, denn der Helle Zorn saß ihm im Leib. Wie kam das lappige blonde Ding dazu, ihm so etwas ins Gesicht zu sagen? Wilm hatte gestern ähnlich ge redet, aber so toll hätte er es doch nicht ge macht, und Wilm war ein Mann, dem man ein scharfes Wort zugutehalten konnte. Hanne hieß sie. Wessen mochte sie sein? Die -Tochter eines Kleinbauern, der die Grasnutzung

Und schwielenziehen- den'Arbeit.' Mochte das blonde Mädchen sich doch den- ken, was es wollte. Und was Mg es ihn überhaupt wohl an, was edle Heidebauern- magd sich über ihn zusammendachte. Aber hübsch war die Hanne gewesen in ihrem ehrlichen Zom. Engelbert schloß die Äugen halb-und sah ihr Gesicht wieder vor sich mit dem blitzblauen Funkeln im Blick und - den verächtlichen Falten um den Mäd chenmund. ..... Die harten Fallen paßten nicht hinein in das. feine JunMädchengesicht.. Me das wohl ausfehen mochte

,. wenn ein frohes Lachen darauf- lag? - . Engelbert war mittlerweile wieder am Hof angelangt. Als er an den Ställen ent lang. gina, kgm die schwarze Diana ihn ent- aegen. Sie. streifte ihm mtt dem Arm an der Jovpe her und lachte ihn an. Irgend etwas gefiel ihm nicht dabei, so diß er sie an knurrte und zum Hause hinüberging.. Ster- wundert sah ste hiitter ihm her. Kottsetzungfolgt.)

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 12
Date: 28.11.1908
Physical description: 12
. Jungschütz (3180), X 8, 7. Winkler Jose! (3203,, X 8, 6. Trebs Anton (3303>/->, l>. Gaßer Anton <3^641/^), 10, Palpiaz Alois l3ö>^), je l! 6, II, Gaßer Peier >,4<>00), 12. Pircher Alois -4253,, l3. Trebo Engelbert >4332'/z), je X 5, 14. Pillon Johann <4334), 15. Tpetzger Karl (4487), I«!. Chiochetti Joses >45'<4), 17. Schmuck Johann <4<>22), 18 Stcinieller Julius > >7-17). 19. Hölter Aloi5 (4801), ,c X 4. 20, Noslalscher Jakob i4S31>/->), I Huck Alois <5026). 22, Baader August (52111. 23. Sor bens Andrä

<S2<>«>/,'. 24. Springer Adols (5i25>. 25». Tschassen Peier >5525i/x,, 20. Kohl Johann >5577), je X I, 27. Schall> r Franz >5704), 25. Frank Karl >5713), 23. Mahlknecht Heinrich <5^12). je X 2, Scbleckerbeste: 1. Guggenberger Joses >120 Teiler, 2. Saliuari Franz (126 >. 3 Amon Figl 4, Anton Figl >1V7). b. Hbller Alois >168), 6 Nostmscker Jakob (168^), 7. Winkler Joses >17»), 8. Lageder Alois >18l>), ? Dai- piaz Alois 1» Winklcr Joses <1ö0), II, Frank Kail (194), 12. Trebs Engelbert (1W), 13 Riyel Franz (200

), 14, Ritzel Fianz >204,, 1b Wies>-r Anton (210), IL. Lageder Alois >210), 17 Steinkcller Theodor >210), 18. Steinkcller Julius <215), 1!>, Tredo Engelbert (22'>), 20, Saliuari Franz <228). 21, Springer Adolf >230), 22. Teeini Cäsar >2^2), 23. Hauck Georg >233), 24 Mahlkmcht Heinrich >236/, 25 Springer Adolf (237), 26. Atahlknectn Henrich >21<>>, ^7. Panis Eduard >2^3>, 28. Gaßer Anton, Probstwenser <L43'/z.). 29, Chioch t>i Joses »248', 30, Pattis Eduard >248'.^), Serienbeste für Altschiitzen

am 22. November 1 WS - 1. Riezl Franz <42 K-eise), 2, Zischg Heinrich (39,!>), 3, Steinkeller Theodor (3!<,7), 4 L -geder Alois 38.8,g 5 Hauck Georg >38,8 5!, 6, Springer Adols <37,M, 7. Gaßer Anton <37,8), 8. Mahlknecht Heinrich (37,7), 9. Chiochetti Joses (33), 10. Pillon Johann (31), 11. Engelbert Trebs (30), 12. Steinkeller Julins (30), 13. Felder« Melchior (30'. 14. Winkler Josef K. (30), 15. Tecini Cäsar (29). Serienbeste für Iungschiitzen am 22. November: l. Trebo Amon (35 Kreise), Figl Anton

>37,7,7), 10, Eisenstecken Peter (37,7,»;), l i Hauck Georg (37,6,6), >2. Wieser Anton (36,10>, I i. Mahlknecht Heinrich >36,7>, 14. Pillon Job. (36,6), 15 Hasser Peter lZ5,9,IM. Serienbeste für Jungschützen am 25. November: 1. Heufler David >35 Kreise), 2. Baader August (26), 3. Figl Anton >25>, 4. Weber Franz ^23), 5, Meraner Jakob l20V 6, Trebo Engelbert jun. (10), Figurenscheibe (alternierend': l. Leittier Josef > 21,5 Kreise), X 6, 2. Lageder Alois (26^ Teiler), X 6, 3. Steinkeller Theodor (21,3

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 13.03.1908
Physical description: 8
aber, wie aktenmäßiz festgestellt, am 23. Mai 1907 istatt. Engelbert Palma wußte also schon lange Zeit srüher, ehe er sie den neuen Schuldschein von Widmann ausstellen ließ, daß er auf jenes Geld nur zu V» Anspruch habe. Palma hat somit die Unwissenheit seiner Miterben über den Bestand jener Forderung benützt, um sich diese zuzueignen, er hat dabei auch in listiger Weise gehandelt, weil er die Existenz eines weiteren Nachlaßvermögens wiederholt ableugnete und den Schuldschein au 'seinen Namen umschreiben ließ

worden. Engelbert 'Palma ivar beim An- blicke der Schuldscheine derart überrascht, daß er ohneweiters zugestand, die Forderung bei den Ehe leuten Amplatz sei noch zu Lebzeiten Warasins -entstanden, sei ihm aber von diesem nicht geschenkt ivorden. Er habe diesen Schuldschein im Nachlaß Äes Warasin gefunden, habe anfänglich über den Fund geschwiegen, sei dann einmal zu Amplatz gegangen und habe ihn ersucht, den Schuldschein -auf seinen Namen umzuschreiben. Amplatz habe 'seinen Wunsch sofort erfüllt

, ohne sich zu erkun- chigen, ob ihm die Forderung auch wirklich zuge fallen sei. Josef Amplatz Hierüber als Zeuge vernommen gab an, baß die Schuld aus dem Achtzigerjahre fftamme und ursprünglich 11800 betragen habe. Nach dem Tode WarasinS habe er dessen. Ziehsohn Engelbert Palma für den Verfügungsberechtigte« gehalten und ihn gefragt, wie es mit dem Gelde stehe. Palma habe entgegnet, Amplatz brauche sich nicht darum zu kümmern, das Geld gehöre ihm. !Ein anderes Mal habe er den Palma wieder ge fragt

i habe, erwähnte er kein Sterbenswörtchen von ihr. ja er behielt auch die bar ausbezahlten 8il0 l< und die zweijährigen Zilljen per 988 lv K-l Ii für sich, obwohl ihm hievon nur V7. gehört hätte und entzog sie dadurch seinen Miterben. Engelbert Palma hat also auch in diesem Falle den Bestand der in die Nachlaßinasie gehörigen Forderung absichtlich verschwiegen nnd durch die veranlagte Umschreibung der Forderung auf seinen Namen die Unwissenheit seiner Miterben über tvei? tere Bestandteile des von Karl Warasin

sein Geschäft emporbringen wollen? Wenn es ihm darum zu tun gewesen wäre, hätte er wohl viel eher 'eine anderweitigen Kapitalien im Geschäfte nutzbringend verwenden können, anstatt dem Hein rich Widmanil 6000 lv und der Noia Ladurner 14 000 I< gegen uur -lprozentige Verzinsung zu leihen. Es ist anzunehmen, daß Engelbert Palma das jkrpital von 1 l 000 lv der Elieleute Amplatz ruhig für sich belialten hätte, so wie er es mit den bar ausbezahlten. 800 lv und den Zinsen im Betrage von 988 lv LI I> tatsächlich

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 12.10.1906
Physical description: 8
. Die Probemonturen sind aus eisengrauem Lo den erzeugt und haben oxydierte Metallknöpfe. Kunstnotiz. Im Schaufenster der F. Moser'schen Buch ung Kunsthandlung (Kornplatz) sind gegenwärtig zwei Por träts in Pastell von Frau Marie S i m m ausgestellt. Die Malerin ist bekanntlich eine geborene Boznerin. Bestgewinner beim Einstandsschießen am 23. und 30. September am k. <5. Hauptschießstande „Erzherzog Eugen' in Bozen. Gedenkbeste: 1. Engelbert Trebo 3 Dukaten, 2 .Pe ter Pattis 2 Dukaten, 3. Alois Pircher 2 Dukaten

6 Kr., 10. Adolf Springer 6 Kr., 11. Florenz Ringler 6 Kr., 12. Rudolf Straudi 6 Kr., 13. Anton Trebo 4 Kr., 14. Karil Plank 4 Kr., 16. Johann Pillon 4 Kr. — Schlecker- beste: 1. Georg Schöpfer 10 Kr., 2. Peter Pattis 9 Kr., 3. Eduard Pattis8 Kr., 4. Fr. Saltuari 7 Kr., 6. Johann Pohl 6 Kr., 6. Eduard Pattis 6 Kr., 7. Jul. Steinkeller 6 Kr., 8. Engelbert Trebo 4 Kr., 9. P. Gaffer 4 Kr., 10. Jgnaz Mumelter 4 Kr., 11. Frar^z Schatlev 3 Kr., 12. Fer- dinnd Flor 3 Kr., 13. Alois Stockner 3 Kr., 14. Franz Keisl

42 Kreise, 3. Eduard Pattis 42 Kreise, 4. Fr. Keift 41 Kreise, 5. Fritz Danzl 41 Kreise, 6. Johann PiHon 40 Areise, 7. Engelbert Trebo 40 Kreise, 8. Alois Lageder 40 Kreise, 9. Johann Pan 38 Kreise, 10. Ferdinand Flor 38 ffveise. 11. Fr. Schaller 38 Kreise, 12. Adolf Springer 37 Kreise, 13. Johann Pohl, 14. Alois Pircher, 15. Alois Stockner, 16. Karl Plank. — Sierienbeste für Jungschützen: 1- Jakob Noflatscher, 2. August Baader, 3. Anton Trebo, 4. Josef Burmti, 5. Josef Schäfer, 6. Alois Wieser

7. Kandidus Ronchetti. — Figurenscheibe, Serienbeste zu drei Muß: 1. Adolf Springer, 2. Franz Miesenböck, 3. Alois Aeser, 4. Fmnz Saltuari, 6., Alois Lageder, 6. Julius Steinkeller, 7. Franz Schüller, 8. Engelbert Trebo, 9. Fritz Ml, 10. Josef Chiochetti, 11. Otw Mair, 12. K. Kresccr, ^3. Anton Doblander, 14. Ferdinand Flor, 15. Alois Pir- Mr, 16. STois Stockner, 17. Johann Pohl, 13. Karl Plank, 19. Johann Pillon, 20. Johann Disertori, — Serienbeste 5u dreißig Schuß: 1. Fritz Danzl, 2. Alois Lageder

, 3. Franz saltuari, 4. Engelbert Trebo. 5. Wolf Springer, 6. Anton ^blander, 7. Frang Schalter, 8. Jirlius Steinikeller, 9. ^llois Wieser, 10. Alois Pircher, 11. Karl Kresca. — Num- g, 12. Oktober 1906^ 3 -Merprämien am 30. September: erste Nummer: Joihann Pohl ; zweite NumnM: August Baader; dritte Nummer: Fr. Söller; vierte Nummer: Georg Hauck, und letzte Num mer: Theodor Steinkeller. — Njummernprämieni auf Figu- renschei'be: erste Nummer: Franz Saltuari; zweite Nummer: Adolf Springer, und letzte

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 15.07.1926
Physical description: 16
haben, der 10. Oktober dieses Jahres werden. An diesem Tage ist in Rom die Selichprechung von acht Franziskanern, die im Jahre 1880 in Damaskus den Martyrer- tod «rMen. Sieben dieser neuen Seligen sind der Geburt nach Spanier, einer aber ist ein Tiroler: Pater Engelbert Kall and aus Ram- sau im Zillertal. Er ist dort am 21. September 1827 geboren und wuchs in einer Zelt heran, wo sein Hsimatstal von großen religiösen Wirren heimgesucht wurde. Sein Vater war nahe daran, mit der ganzen Familie vom kacholischen Glau

ben abzufallen um mit hunderten seiner Lands leute die Heimat zu verlassen. Frommen Priestern gelang es, dies zu vechindem und den jMgen .begabten Michael zum Studium nach Salzburg, zu i ringen. Nach Vollendung der Studien, trat er. 18171 in - bi« ./Tipoler Fraiiziskaierpropiyz. ein ; und wurde sin Schüler des weidbekannten ' Musikers P. Peter Ginger, der damals di« Stell« eines Nooizenmeisters in' Salzburg tnne hatte- Kaum waren die theologischen Sttrdien vollendet, erbot stch P. Engelbert

die Erlaubnis als Mis sionär ins heilige Land ziehen zu dürfen. Im Jahre 1655 reist« er dorthin ab. verweilte einige Zeit in Jerusalem und wurde bald nach Damas; kus gesendet. Dort bekleidete er die Stelle «Ines Kaplans der arabischen Katholiken- Später wurde er auch noch zuNi Seölsorger der armentschen Katholiken ernannt- Ob seiner Sprachenkenntnisse (er beherrschte neun Sprachen) war P. Engelbert wie geschaffen, den Seelsorgerposten in der orien talischen Welistadt ausMstillen. Da brach im Jahre 1880

die große Ehristenverfolgung aus. ,>Wir erwarten hier täglich gleich den Schafen geschläckstet zu werden', schreibt P. Engelbert und wirklich am 8. Juli 1860 wurde der einst so luftige Tirolerbub mit sieben Mitbvüdern und 6000 Ehri- ften grausam ermordet. Erkrankung. Der in Piccolini (Gadertali im Ruhestand lebend« hochw. Herr Pfarrer Joseif D a ss e r ist, wie aus einer soeben eingeliantzten brieflichen Mitteilung von dort hervorgeht, schwer erkmiikl. Bereits feit zwei Monaten ist er bett lägerig

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Volksbote
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Page 2 of 8
Date: 06.12.1945
Physical description: 8
, am 24. 8. 44 von der Wehrmacht desertiert und am 23. 3. 45 in St. Martin i. Pass, erschossen. — Pern- stich Albert ans St. Josef i. Kaltem, 43 Jahre alt. im KZ Danzig und Moosbach-Baden, dort gestorben. — 4. Mahlknecht Engelbert, geb. 22. II. 22. St. Christina-Gröden. seit 15. 9. 43 im Lager Hammerstein und dort am 20. 5. 44 an Unterernährung gestorben. Konzentrationslager 1. Hochw. Rudolf Posch, wohnh. Bozen, vertu 9. 9. 43 bis 2. 3. 44, Gef.. Innsbruck, vom 2. 3. 44 bis 23. 6. 44 Landesgerichtsgefg. Landshut

. — 21. Hofer Vinzenz, aus St. Ulrich, geb. 19. 7. 23. seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein. — 22. Großrubatscher Theodor, geb. 9. 12. 22, St. Ulrich, seit 15. 9. 43 KZ Hammerstein und anderen Lagern. — 23. Crepaz Leo aus St. Ul rich. geb. 21. 3. 08. seit 1943 KZ Hammer stein. — 24. Mersa Engelbert aus St. Ulrich, geb. 4. 11. 06. seit 16. 9. 43 in verschiedenen Lagern. — 25. Demetz Gottfried aus St. Ul rich. geb. 1. 2. 1922. seit 16. 9. 43 KZ Küstrin und anderen Lagern. — 26. Obletter Ludwig, geb

. von der SS gefangen. Gef. Bozen, anf dem Transport nach Innsbruck geflüchtet — 19. Complo] Walter, geb. 30. I. 20 in Bozen, vom Sondergericht zu 6 Monaten Gef. ver urteilt. — 20. Anderle Engelbert, geb. 3. 9- 09, Bozen, im März 45 von der SS verhaftet. Gef. Bozen. — 21. Zöggeler Johann, geb. 24. 6., lt in Jenesien. 24. 1. 44 wegen Fahnenflucht verhaftet. Gef. Innsbruck^ — 22. Mayer Se bastian. geb. 5. 8. 98. Pens. verh. 9. 9. 43. Gef. Sarnthein. — 23. Schwitzer Martin, geb. in Pens, 23. 2. 06. verh

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Volksbote
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Page 6 of 8
Date: 25.01.1940
Physical description: 8
in feiner kurzen Pfeife zusammen. . Der . Händler nickt. „Also dann gib mir .erst einmal einen anständigen Korn zum Ab- gewöhnen', sagt er,, „und dann eine Maß Bier. Aber kalt . muß.sie sein, denn mir schwitzt die Seele am Magen fest und ich bin heilfroh, daß ich von der verfluchten, kahlen Straße, herunter bin.' — Engelbert nickt im Hindusseln mit dem Kopf. Er hat ganz fest geschlafen, im der schattigen Kühle der stillen Laube. Aber dann hat ihni irgend etwas seine Träume gescheucht, daß sein Schlaf

über den glatten Rücken. „Bis aufein anderesmal'. rief er. dem Krüger über die Schultern zurück. —7 Als Engelbert zwischen den hellen und freundlichen Birkenrechen ging, sief sein Denken um den Hof. dessen. Erbe er war. Alle Bilder standen vor chm auf. Er sah das Haus und die drei hohen Eichen davor. Er sah den alten Steintisch vor der weller verbleichten Hausbank. Er sah die großen Ställe und das glatte, runde Vieh. Und er fah die wellen, grünen Koppelweiden und die braunen Aecker und spürte den-frischen

und herben Dust där umgebrochenen Erde. Aber er sah auch die grüne Schneise zwi schen den JungtaNnen hei den Hekdensteinen. Und er sah sich selbst, wie er mit der noch rauchenden Büchsflinte in der Hand in das Tannengehölz hineinsprana. — Der Hof mußte ein schönes Stück Geld bringen. Man würde die Schwester abfinden und den Hof verkaufen und würde herrlich und in Freuden leben, -v *' V Bon irgendwoher war die .Dämmerung herekngebrocheN. Da. bog Engelbert von dem Heideweg ab und ging wieder zu der Laich

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