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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 07.09.1934
Physical description: 16
schützenzeit liebte und für deren Land er alles tat, was er nur konnte. Gottes Fügung hat es anders gewollt. Es ist Trauer in Tirol um unseren Führer. Jedem von ihnen brennt heute die furchtbare Frage in der Seele, die Frage an die andern: Kain, warum erschlugst du deinen Bruder Abel? Ans ist, als müßte er jetzt in unserer Mitte sein. Aber sie wissen, daß auch sein Tod für unser Land eine un erhörte Bedeutung hat und erst recht den Namen Engelbert Dollfuß, zum Symbol des Freiheitskampfes unseres Volkes

werden ließ.. Der Name Tirol ist berühmt in der Welt. Man kennt nicht nur die Berge, das herrliche Stückchen Land, man kennt nicht nur die schönen Trachten und wallenden Banner. Man kennt vor allem das Sprichwort von der Treue der Tiroler. Dreifachem Gedenken laßt uns die Treue halten. Es blutete der Brüder Herz. Gedenken an 1809. Gedenken an die 40.000 toten Tiroler im Weltkrieg. Ge denken an den Führer des neuen, wieder er standenen Oesterreich, Engelbert Dollfuß. Jungvolk dieses Landes, schließe

der 40.000 im Welt krieg gefallenen Tiroler für das 50 große Bände umfassende Ehrenbuch gesammelt. Je dem Gemeinöebezirk ist darin ein künstlerisch ausgeführtes Titelblatt gewidmet. Vor der Ehrenhalle hatte während des Weiheaktes, den Bischof Dr. Waitz vornahm, eine Ehrenkompagnie des Bunöesheeres Auf stellung genommen. Andreas ßofer und Engelbert Dollfuß. Bischof Dr. Sigismund Waitz hielt vor dem Kanzlergeöenkstein eine Gedenkrede, in der er ausführte: Die patriotische Feier würdigt die Zeit von 1809

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Volksbote
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Page 4 of 6
Date: 16.05.1940
Physical description: 6
.' Engelbert lehnte die Sense an den Holz schuppen und holte seine Pfeife zum Stopfen heraus. Dabei dachte er daran, daß er jetzt dem Borsteher zum Schaden sein könnte, wenn er dem Jäger alles erzählte, was er von Hans und dem- schwarzen Eschkötter wüßte. Er konnte den Jäger scharf machen auf den Jungen und er konnte den Anerben »opr Hillekmnpshofe dabin bringen, wo der Ooerchagenbäuer auch einmal gewesen war, zwei lange , Jahre. Ob der Vorsteher ihn dcinn auch noch, einen Stromer schimpfen

, und wenn hundertmal dem Vorsteher sein Anerbe dab«i ist.. Ich Hab' mich zu toll.ge ärgert an den drei guten Böcken.' Er ging zur Herdküche hinüber, denn Annemie stand hinter den Scheiben und winkte. Engelbert sah ihm nach . „Schließlich wird er doch nun einmal Mein Schwager,'; dachte er, „und ich. sollte ihm. alles erzählen, was ich weiß. Es könnte sonst ein, daß- er dem Hans einmal .vor die ge- pannte Flinte laust. Und Hans ist gergde o ein Lummer Kerl, wie ich es damals war, und es könnte wieder ein Unglück

geben.' ' Er nahm die Sense auf die Schulter und stieß die Gartentür, auf. > - «Ich muß mir das durch den Kopf gehen lasten,' dachte er. „Ich war nicht, daß dem Ludolf wieder etwas gegen' sein Leben laust, und es ist mir auch nicht rechts wenn 'sie Hannes Bruder dahin'bringen, wohin sie mich einmal gebracht. haben.' Damü ging er zu den Kle'ewiesen. —- Am hohen Nachmittag stand Engelbert am Sanüweg und trieb die Riegel am Hecktor fester an, Er schlug mit der Stirnseite der H'olzaxt so hart und rasch

zu, daß er darüber weghörte, als der Vorsteher den' Weg herunterkam und an der Haselhecke stehen blieb. Eine ganze Weile; sah der Alte. dem Jungen auf die Hände. „Gott helf',' sagte er endlich und nickte. Als Engelbert den Borsteher sah, bekam er einen roten Kopf und der Unmut trat ihm ins Gesicht.' „Gott lohnt,' knurrte er und klopfte wei ter an den Riegeln, herum. Als er damit fertig war, wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht, denn die. Luft war schwül, die Sonne stach, und irgendwo weit dahinten

brummelte wieder ein. Wetter, in der Heide. Der Alto sah ihn immer noch an. ' „Du bringst deinen Hof so langsam wieder in Ordnung,' sagte er. „Das steht hier herum schon ganz anders aus,'als:es das vorher tat. Und wenn du so'fortfährst, dann bekommst du ein feines Erbe:' In Engelbert stieg der Aerger. hoch. Wollte der Alte ihn ärgen?. „Das weiß ich noch nicht, .Vater . Hille kamp,' sagte er, „denn wenn ich nicht bis gleich nach der Ernte . ein - paar: tausend Mark geschafft habe^ soll-ich mein Erbe

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Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 24.05.1940
Physical description: 8
bist, wie. er mir erzählte. Uno mit Tünte Hille ist nicht vernünftig über dich zu reden. Die hat überhaupt noch etwas mit dir vor und du kannst dich nur 'vorsehen. Soviel ich herausgehärt habe, läuft es auf eine Freierei los, aber sie tat so heimlich damit, daß ich nicht richtig dahintergekom men bin/ Engelbert schüttelte den Kopf. Er dachte an das, was er der blonden Hanne gestern am Abend gesagt und getan hatte und ob pe ihm das wohl vergessen könne. „Nach Freien steht mir gerade nicht die Laune, Borsteher, sagte

er, „und Ihr meint das vielleicht auch nur so, daß Tante Hille von mir gesprochen hat. Sie hat wohl von Eurer Hanne geredet, weil die doch jetzt freien will.' Bater Hillekamp blieb mitten im Sand weg stehen. „Die Hanne will freien?' fragte er und dann sah er Engelbert von der Seite an. „Das ist doch dumme Rederei,' sagte er ärgerlich,' „denn davon müßte ich doch auch wohl etwas wissen. Und wer soll das denn sein, mit dem sie friit?' • ■ ' „Einer von draußen aus dem flach« Land, sovttl ich «hört habe/ sagte

wir dir ja wühl auf die Sprünge , gekommen, Tante Hille. Aber soweit sind wir denn doch noch nicht/ Der alte Bauer schüttelte den Kopf. Aber er sah von da ab schärf über die Felder HM und stellte dem Jungen genaue Fragen über alles, wüs zum Overhagenhof gehärte. Am Gartentor gaben sie sich die Hand und der Borsteher ging den Sandweg nach dem Dorfe hin. Da fiel Engelbert noch etwas ein, daß er hinter dem Altm herlief. „Vater Hillekamp/ rief er und dann'stand er und drückte herum, denn er wußte nicht recht

, was er sagen sollte. „Hat Euer Hans nicht ein Knickmesier mit silbernen Schalen?' fragte er endlich. „Ja', sagte der Vorsteher und lachte ein bißchen, „da wirft du ihn wohl selbst fragen müssen. Ich meine, ich hätte das schon ge legentlich einmal bei ihm gesehen, aber ganz' gewiß-.kann ich es nicht sagen.' — „Wieso meinst^ du denn das?' fragte er und wurde ernst, denn er hatte Engelbert ins Gesicht gesehen. „Grönhagen Ludolf hat solch ein Messer gefunden,' sagte Engelbert. „So Der Förster

hat das», gefunden? Nun red' mal aus, Engelbert, denn das Him und Hergezodder kann ich nicht leiden'. Was ist mit dem Förster und dem Messer von > meinem Hans?' ' Aber Engelbert schüttelte den Kopf und l machte de» Mund enge/ — Mcht kam» ich , nicht «Mlen/ sagte er, ich wekß «iicht «mmal, ob ich üverhcmpt |witt ]Q£*n mqtt. - Siet lySaXa&u nfctte anfe fegte feit Me Hand auf die - Schulter. „Darm halt den Sftmb zn, Engelbert, wem» du ihn, nicht losmachen darfft. Du sollst bttrankt sein, denn ich verstehe

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Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 08.02.1940
Physical description: 8
„Jawohl mrd einmal, es war kan bevor er sterben mußte, hat er geweint, denn er war schon ganz schwach geworden, «eil et die Schull, trüge, wenn nach seinem Tod« kein Ooerhage mehr auf dem Overhagenhof wäre. Aber daran, Engelbert, daran hat er nie einen Zwoisel gehabt, daß du den Hof antreten würdest, wenn du etwas wieder her gefunden ' hättest.' Engelbert hielt die Lippen zusammen, daß sein Mund aussah wie ein gerader Strich. „Warum hat er mich von der Väter Erbe fortgrwiesen

in» Schloß. Anne mie saß tm Vackenstuhl am Fenster und weinte, daß es ste stieß, und Engelbert ging auf die Diel« «nd pfiff laut und frech das Lied vom Kuckuck, der sein« Eier tu fremde Nester legt. Aus der Diele sah Engelbert eine junge und dunkelhaarig« MaA. dt« früher noch nicht auf dem Hofe gewesen war. Sie kam ihm aber doch bekannt vor und sie machte ein freundliches Gesicht. „Wie heißt du?' fragt« er ste. „Na. Bauer, deine Schulkameraden kennst du wohl nicht mehr

- Und wenn es dir mit allen deinen Freunden so geht, dann hat sich mein Bruder heute morgen zu früh gefreut, als ich ihm erzählte, daß du wieder am Hofe wärest. Kennst du mich noch immer nicht, Ooerhagenbauer?' ' Da lachte Engelbert und klatschte ihr die flache Hand zwischen die Schultern. „Eschkötters Dina, daß ich dich schwarzes Karnickel vergessen konnte! Aber. Mädchen, wie kommst du aus unseren Hof, brauchen deine Leute dich denn nicht mehr- Und was macht der Alte und was macht Bernd?' Die Wagd lacht«. — „Daß der Alte aller Arbeit

du nicht meinen Bruder besuchen gehen? Der freute sich schon darauf. Komm am Abend. Bauer, ich bin dam auch da und wir köünen uns sa einmal wteder lustig machen wie in alten Tagen ' Ein Lachen lief Über ihr'Gesicht. „Weißt du noch, wie oft wir zusamtnmaesessen haben auf der Holzbank unter dem schiefen Holz, biriibaum? lltö) weißt du noch das eine- mal im Abenddunkel, als der Me zum Dorf gegangen war und Bernd ins Hotz, weil er einen Fasan schieße« wollte für de» Sonn tag?' Engelbert wußte das noch gut, Der Abend

'. sagte er, „ich wollte morgen oder den anderm Tag sowieso nach Hillekampo Bader. Heute will ich mich erst ein bißchen ausruhen und mir den Hof an- sehen.' Damit drückte er das große Dielentor auf und trat hinaus. * Am NoßküWelgrabsn lang ging er nach den Graswiesen hinüber, die nach dem Moorbruch zu liegen. Engelbert sah, daß das Gras schon geschnitten war. Auf' den Üverhagenwiesen stand »« in Haufen, und auf der Gemeindemark waren ein paar Mägde In kurzen Röcken und Flucksrhüten dabei, es mit langen

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Volksbote
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Page 3 of 10
Date: 06.06.1940
Physical description: 10
, ' 18 Trannnge«. Ein Bauernroman von Ludwig Klug. UrheberrechtSschutz durch BerlagSaustalt Manz. München. (19. Fottsetzung und Schluß), Der Doktor ging erst- zu Hillekamps Hans, und er . machte ein ernstes Gesicht, als er ihn zu sehen bekommt. Er klappte den schwarzen Kasten mit den 'blinkenden Jnstru» menten los und machte M an feine Arbeit. Wer er war bald damit fertig und fein Gesicht war schsteßlich ganz zufrieden ge- worden. «Es hätte viel schlimmer ausgehen können,' sagte er zu Engelbert

. „Einen Fingerbreit hoher, und er wäre euch unter den Händen verblutet. Jetzt ist düs nun eine Sache von ein paar Wochen, denn der Schußkanal sitzt im dicken Fleisch und laßt sich mit viel Ruhe und gutem Essen ball» wieder stopfen.' ' Da sprang Engelbert die Treppe hinunter und llef über, via' Diele in den .Garten hinein. Er setzte sich zu Vater Hillekamp und Harme auf die Hausbank und seine Worte waren froh. — • „Aber er muß Ruhe haben- hat der Dok tor gesagt. Vor morgen dürft Ihr überhaupt noch- nilht

einmal zu ihm.' „Er könnte ja die erste Zeit wohl über haupt auf dem Overhagenhof bleiben,' sagte Engelbert,- „und die Hanne könnte ihn dann immer- besuchen,' * „Und Ihr auch, Vorsteher,' sagte er noch hinterher. Da mußte Vater Hillekamp in all seiner Not doch ein bißchen vor sich hinlachen.' ' Und dann ging er ins^ Haus, denn er wollte doch mit dem Doktor, aüch selbst noch sprechet „Die beiden sollen sich wohl ver. tragen!' dachte er.denn er hatte-gerade-noch gesehen, daß-seine. Hanne dem Overhagen- Bauer ihren Kopf an die Schulter

und der schwarze Bernd machte scharf.' „Wenn Engelbert nicht gewesen wäre, läge ich setzt wohl draußen, sagte . Grön- hagen Ludolf, „und hätte ein Loch, im Leib.' . Der Overhagenbauer hatte seine Angaben noch nicht zu Ende gebracht, da sah der Priester in die Stube. Cr hatte ernste Äugen. „Bernd will dich sprechen,' sagte er, „aber ich meine, er hätte den Amtmann wohl noch eher nötig, denn er will sich etwas vom Gewissen reden.' . So ging der Amtmann, zu dem ‘ wilden Eschköster üüd der Schreiber ging hinterher

. ' Es mir- eine^gaNlsr'WHle^ hin,''.dä.'.rsef der Pfarrer leise nach Engelbert. Auf den Zehen schlich der junge Bauer in die Kammer. Da lag der, schwärze Bernd in den Kissen. Das Gesicht war ganz. gelb. Wie Wachs war es. und die Augen lagen hohl im Kopf. Der Doktor- stützte ihm dm Rücken mit dem a rm Der Pfarrer-stand am Fenster und te leise und -Lampings- Heine legte seine Papiere zusammen und machte ein sonder bares Gesicht-dabei. . .- ' ' Der schmarze Eschkötter fingerte unruhig und' kraftlos auf dem Bettzeug hemm

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Volksbote
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Page 4 of 8
Date: 04.04.1940
Physical description: 8
kann anders werden. Na» dafür sorge ich dann schon, denn das ist ja mein Handel.' „Habt Ihr mich nun verstanden? Also erst lassen wir Euere Geldgeber bluten für Ihre Dummheit. Dann parzellieren wir ab und verringern den Hof im Wert. Für das gute Vieh treiben wir schlechte Stücke auf und in den Vertrag arbeiten wir den kleinen Scherz mit der Holznutzung hinein. — Ihr könnt mir dankbar sein, Overhage. Es ist ein Adookatenverdienst, den Ihr macht, und mein Auftraggeber blutet sich tot an Eurem Hofe.' Engelbert

war aufgestanden. Er stützte die Hände schwer auf den Tisch. Der Viehhändler starrte ihn verwundert an; denn sein Gesicht wurde langsam rot und aus der Stirn hob sich eine blaue Ader ab' wie ein Strick. Engelbert sah über die knotige und schmierige Hand weg, die ihm entgegenaekommen war. und er sah dem Viehhändler gerade in da» hämische Gesicht. > „Und Ihr meint, daß das Götchäst sich lohnen würde?' fragte er lanqsam. „Es sitzt ein netter Beutel Geld dahinter. Oder meint Ihr. ich würde tonst für zehn Prozent

davon meinen Kredit in der »anzen Gegend aufs Spiel letzen? Denn Euer Käufer das Maul nicht , hält und mich über all .heruntermacht, das liegt wohl auf der Hand.' Engelbert nickte. „Cs ist also ein glatter Betrug, den Lhr mir znschieben. wollt, wenn er auch in aller Förch dürch das Gesetz ge deckt wird. deNn dafür wollt Lhr ia kargen. Ich habe Euch doch richtig verstanden?' Der Händler wand und drMe sich. Mm sollen die großen Worte. Over hage,' knurrte er. „Von Betrüg ist keine Rede, wenn wan

das Gesetz für sich hat. Und schließlich sind wir auch keine Kinder mehr und wissen, daß aN einem Tausend.' markschein ruhig eiN. bißchen Dreck kleben darf. .Seinen Wert hat er darum doch. — Wollt Ihr also oder wollt Ihr nicht?' Und er hielt ihm die Hand wieder hin. Engelbert wandte sich zu dem schwarzen Berndt hinüber, der verdrießlich am Fenster stand und mit den Fingern an die Ruten- scheiben trommelte. „Und was sagst du dazu?' fragte ihn der Bauer. , Mit einem Ruck fuhr Eschkötter herum. „Ich weiß

nicht, was du da noch zu über legen hast. Das Wasser steht dir doch bis zum Hals und Beitel Beerstock ist der ein zige, der dich wieder flottmackien kann. Willst du lieber draußen wie -ein Herr leben und auf deinen harten Geldsack schlagen können, oder willst du vielleicht lieber auf deinem abgewirtschafteten Erbe in Sorge und Elend vor die Hunde gehen, nur weil es einmal dein Erbe ist?' . „Ja', sagt« Engelbert langsam, „ich will vielleicht lieber auf meiner Vorväter Hof im Elend vor die Hunde gehen?' Mit einem Ruck richtete

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Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 07.10.1926
Physical description: 16
in dieser Stadt und ihrer Umgebung am wenigsten getäuscht hat. Mit opferwilligen Herzen sind die ersten Minderbrüder, ausgenommen wurden und durch sieben Jahrhunderte hat die Bevölke rung dieser Stadt sie genährt und gepflegt und geliebt. Der seraphische Orden wird diese Liebe anerkennen, lohnen kann sie nur Gott. Preis Inland L. 80.-, Auslaad L. 40.— - llirqebnmnner L. 8.— Veviv««»«»gMi»fe««steabe 42 Feierliche Se>isl»rech»»r de» Märtyrers Engelbert Kilaud am dm Frinziskanerordell. Am Sonntag, 10. Oktober

Mt, durch welchen einem Verstorbenen vom Oberhaupt« der katholischen Kirche das Recht zugesprochen wird, von der ganzen Kirche verehrt und angerufen zu werden. Dieses Recht auf An- ruftmg und Verehrung erhält ein Seliger durch die feierliche Verlesung eines Dekretes» in dem das endgiltige Urteil einer vieljähri gen Untersuchung im blähenden Sinne in der St. Peterskirche feierlich verkündet wird. Dieser hohen Ehre der Seligsprechung wird nun am Sonntag der Franziskanerordens- Priester Engelbert Kolland gewürdiget wer ben

, den « mtt dem Martyrium krönen will. • In den Ämitagen des Jahves 1847 kniete der neunzehnjährige Michael öfters vor dem Gnadenbilde der Salzburger Franziskaner- kirche. Keiner seiner Mitschüler hätte es da mals geahnt, daß Michael am 19. August desselben Sichres sich dm demütig« Habit des hl, Fran^skus anztehen und feinen Ra mm Michael mit dem des Fr. Engelbert vertaufchm werde. Die Hand i>js Herrn war mtt ihm. Der berühmte Franziskaner Pater Peter Sing«, Novizenmeister in Salzburg, dem er fett

» sonst so verschcoffenes Innere anvertraute, war diesmal utted.? der Engel Gottes, der dem Zillertalerburschen zu Hilf« kam und nun ein volles Jahr hindurch des- -ßNMMjMer «ich Beichtvater wurde. Er legte in den zwanzigjährigen Engelbert, der bisher unstet und verschlossen» dm Grund zu einem wahren Ordensmann«. Zwei Jahre hernach treffen wir den Klertk« Engelbert in unserem Klöst« in Bolzano, dort legte er am 22. November am altehnvürdigen Mut- tergottesaltar vor der Sakristei, seine ewigen Gelübde ab und am 13. Juli

Charakter und voll gottinnigm Wandels. Dieser Mann war hier Engelberts Magister und Beichtvater. P. Engelbert hatte beson- dern Eifer und Talent zur Erlernung frem der Sprachen. Als eifrig« Schüler in der arMjchen Sprache hatte « die Liebe des P. Markus schon voll und ganz gewonnen, der ihm nun den Missionsgedanken einflöhte, da P. Markus öfters erklärte, daß gerade fein größtes Opfer es gewefm, daß ihn seine Obern nicht' auf Mission ziehen ließen. P. Engelbert wurde aufs ausgezeichnetste

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Dolomiten
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Page 1 of 12
Date: 01.10.1927
Physical description: 12
1921, die in eine der stürmischsten Zeiten fällt. Im alten Oesterreich gab es 1910 in den Ländern der heutigen Tschechoslowakei nur 12.981 Konfessionslose, im Jahre 1921 716.515. Davon entfallen auf Böhmen 658.084 (das ist ein Zehntel der gesamten Einwohnerschaft), auf Mähren 49.036, auf Der selige Engelbert Kolland 0. F. M. In den Tagen vom 2. bis 4. Oktober wird in der Franziskan-erkirche zu Bolzano ein Triduum abgeh alten zu Ehren des neuen Seligen aus dem Frgnglskanorovden, Pater Engelbert

Kolland. Im vorigen Jahr, am 10. Oktober, fand zu Rom die feierliche Seligsprechung der acht Franziskanevmartyrer statt, die am 9. Juli 1860 zu Damaskus für den hl. Glau ben ihr Leben opferten. Unter diesen acht Glaubenshelden befindet sich auch der selige Engelbert Kolland. dem zu Ehren wohl auch deshalb in Bolzano ein« eigene Feier statt- findst, weil er derselben Ovdensprooin-z an gehörte und in Bolzano sein erstes hl. Meß opfer feierte und dann auch einige Zeit in dieser. Stadt wirkte. Pater

Engelbert oder Michael (fo wurde er in der Taufe benannt) Kolland war am 27. September 1827 zu Ramfau im Zillertal als Kind armer Ettern geboren. In dem ersten Kinderjahren wurde Michael fromm und gottesfürchtig erzogen, -doch bald drohten dem Kinde Gefahren. Sein Bater wurde durch die protestantischen Auswanderer aus Salz burg, die im Zillertal Zuflucht suchten, mit der Lehre „vom reinen Evangelium' bekannt und huldigte dieser Sekte. Hiemit ist aus dem ohnedies armen Häuschen Kollands alles Liebe

. Rach dem achten Kurs trat er ins dortige Franziskaner kloster — es war dies am 19. August 1847 — und erhielt bei der Einkleidung den Namen Engelbert. Der Novize nahm es nach den Aussagen des Novizenmsisiers ernst mit dem religiösen Leben. Die kommenden Jahre be nützte Engelbert dann, um sich auf die Seel sorge vorzuberoiten, lernte dabei auch meh- rere Sprachen, fo Spanisch, Italienisch, Französisch, Englisch und Arabisch. Engel bert wollte dies alles auch verwerten können, darum der sehnsüchtige

W,msch in die Mis sion zu gehen. Gerade die Orientiniffion, wo er die orien talischen Sprachen verwerten konnte, war das Ziel seiner Sehnsucht. Um Neujahr 1855 be kam er die Erlaubnis dorthin zu gehen. In, März reiste er ab und am 1. April landete er in Jaffa. Sein erster Bestimmungsort war Jerusalem. Dann aber kam er nach Damas kus, wo er feinen ganzen Cffsr betätigen konnte. Unter allen Franziskanern, die in Damaskus wirkten, war Pater Engelbert am meisten beliebt. ‘ Leider dauerte dieses Wirken

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 29.06.1927
Physical description: 4
der Desitzüberschreibungen. An läßlich einer Versöhnung im Jahre 1925 gab die Christine Noiges vor Zeugen die Erklärung ab, die Besitzübertragung durchzu führen, wegen neuerlicher Streitigkeiten kam es aber wieder nicht dazu. Am 14. April fuhr Engelbert Noiges nach Graz, kehrte am selben Tage zurück, begann wieder zu streiten und riß der Frau das Kind vom Arme. Am Zlbend lud er vor seiner Gattin den Revolver, worüber sie derart erschrak, daß sie zum Nachbar flüch tete, aber, um das Schicksal der Kinder besorgt, um 12 Uhr nachis

wieder heimging. Am Karfamstag den 16. April zeigte Engelbert Noiges seiner Gattin ein vorne angeseiltes Geschoß mit den Worten: „Da schau her, das muß faustgroß reißen, wenn die Kugel eimgeht!" Die Frau redete ihm gut zu, worauf er die Patronen wieder ver steckte. Am Abend holte er den Revolver wieder unter dem Kopfpolster hervor und zeigte ihn der Gattin mit den Worten: „Wir zwei bringen das Osterlamm; dir soll es kein Glück brin gen, daß du wegen der Ehescheidung zu Gericht gegangen bist." Mittwoch

nach. Schwerverletzt sank die von allen vier Projektilen getroffene Frau zu Boden. Die Frau konnte gerettet werden und versuchte bei der gegen ihren Mann stattfindenden Verhandlung diesen zu entlasten. Dis Geschworenen beantworteten die auf Mordversuch lautende Hauptt frage mit neun Ja und drei Nein, woraus Engelbert Noiges zu vier Jahren schweren Kerkers verurteilt wurde. Die Frau wollte sich von ihrem Gatten nach der Urteilsverkündigung durch einen Händedruck verabschieden: da brach das Auditorium in lautz Pfui

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Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 14.03.1940
Physical description: 8
« und leerte einen Teil seines Inhaltes um. Das Der Hoferbe Efn Bauernroman von Ludwig Klug, UrhebervechtSMtz durch Berlagranstal» Man». . München., 17» Fortsetzung- Engelbert ärgerte sich darüber, daß der andere ihm so scharf ins Gesicht sah. „Ist aut. Und wenn ich Zeit habe, gehe ich zum Vorsteher und komme auch wohl einmal zum Amt, wenn mir das . gerade äüskommt, sagte, er. „Aber es kann noch etwas dauern, denn in den ersten Tagen werde ich wohl keine Zest haben und sobald kommt es mir muh sicher

nicht aus.' — Als Engelbert in die Hinterstube Krügers kam, war da.großes Halloh. Neben Bernd saß Kaffebeers Jupp aus Mendorf. Das war ein gefährlicher Wilddieb. Und vor dem Ofen stand Beitel Beerstock, der schmierige Viehhändler, der ein Gewiflen hat wie einen' Hafersack so groß. und. am Tisch saßen Blick- mann» Wilm, der Anstreicher mit dem such- sigen Bart, Hebbölmanns Hein, den sie den Lüaenheinrich nennen, und Hinrikherm Bon- derveeke, dem der Moorkrug gehört da hinten am Bruch und dem sämtliche Willi- diebe

kn der ganzen Gegend Fleisch und Decken zuschleppen. Die drei saßen da und spielten Karten und der eine paßte dem andern auf die Finger auf. Dem' Overhagenbauer war die Gesellschaft nicht recht, aber er, war nun einmal da und mußte mit den Wölfen heulen, ' wenn er Bernd sprechen wollte. Und so hängte er die Mütze an den Haken, setzte sich auf die Bank und bestellte sich ein Glas- Bier. Als Lügenheinrich einmal hinausging und das Spiel auf einen Augenblick ruhte, winkte Engelbert dem schwarzen Bernd

, mit den Augen. Sie traten ans Fenster , und sprachen zusammen. Nein, einen Käufer hatte Bernd noch nicht. Aber er hatte-mit Beitel Beer stock gesprochen und der wollte wissen, was Engelbert- im. alleräußersten Fall für den SBolfer ttttf bar Jttttbmtb state ihm Brand wunden 0m ganzen Körper zu. Rasch wurde der Arzt «rufen, der dem Kind, das schwer« BerSrennuna«« davona«tra«n, nicht mehr hel fen konnte. Dini« Stunden später war e, tot. - b Da» Wolkenkreuz von» Eol di Lckna. Da» „Katholische Sonntaasblatt

, beschäftigt« Peter Grilz bei der Maschine im Stollen. Mit schweren Verletzungen wurde er sofort ins hisst« Werksspiial «bracht und mit Sie verabredete«, daß Bernd in . einigen Tagen nach dem Overhaaenerbe kommen und den Viehhändler mitvrmgen sollte. Dann nahm Engelbert seine Kappe vom Haken und tat so. als ob er einmal hinausgehen und gleich wiederkommen wollte. Er ging aber durch die Schäntstube, warf dem Krü ger das Geld für das Bier auf den Schank- fisch und machte sich durch die 'Hintertür

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 14.03.1908
Physical description: 8
Air. Hz „Bozner Nachrichten', S wich, bis Georgi 1903 zurückzuzahlen und zu 5^ zu ver zinsen. Kampill, am 18 9November 1902. Heinrich Wid mann, Kampiller Hos Weiters enthielt die Wschrift noch den Vermerk: „Zinsen erhalten 1904; 1903 Zinsen erhal ten; 1903 schuldig 65 fl.' Ueber eine von Magdalena Maier gegen Engelbert Palma erstattete Strafanzeige wurde dieser am 14. Februar 1908 das erstemal vom Untersuchungsrichter als Beschuldig ter einvernommen und über das Nachlaßvermögen

mit einem Stande von 19.102 Kr. 19 H., das andere lautend auf Engelbert Palma mit einem Stande von 8358 Kr. 78 h. am Todestage des Karl Warasin. Jenes lautend auf Peter Pichler erklärte er, gleichzeitig mit dem lautend auf Bar bara Maier als Nachlaß der Rosa Warasin vom Ziehvater schenkt erbglten zu haben. Demnach hätte Palma für seine eigene Person folgende Sparkassebücher erhalten: Lautend auf: Barbara Maier über 8878.11 Kronen Peter Pichler über 19102.19 „ Engelbert Palma über . 8358.7'8 „ Zusammen 36339.08

Kronen Wenn es auch höchst ztveifelhast erscheint, daß Karl Wa rasin dem Engelbert Palma, den er im Testamente ohne hin reichlich ^dachte, auch noch diese Sparkassebücher ge schenkt hatte und vielmehr die Vermutung nahe liegt, daß sich Palma diese Bücher eigenmächtig aus dem Nachlasse aneignete, so konnte diesbezüglich mangels direkter Betveise eine Anklage doch nicht erhMn werden. , . Anders, verhält es sich jedoch mit der Forderung beim KampiWauern Heinrich! Widmann per 6000 Kronen, lieber

diese Forderung vom Untersuchungsrichter bei der selben Vernehmung befragt, erklärte Engelbert Palma, für diese 6000 Kronen habe Karl Warasin Obst bezogen und sei sie noch bei Lebzeiten Warasins getilgt worden. Eine Schuld- urkunde des Widmann 'habe er nie in Händen gehabt und die ser habe ihm nie Geld ausgefolgt. Eine daraufhin bei Palma vorgenommene Hausdurchsuchung nach dem frag lichen Schuldscheine blieb erfolglos.. Am 21. Februar 1908 Kurde sodann Heinrich Widmann gleichfalls als Beschuldig ter

tatsächlich 6000 Kronen von Heinrich Widmann zu fordern hatte und daß Widmann ihm (Palma) diese 6000 Kronen ungefähr um Martini 1907 ausbezahlt habe. Dieses Geld habe er vorläufig bei sich behalten und im Dezember 1907 durch Vermittlung des Dr. Viktor Perathlnier dem Wid mann gegen hypothekarische Sicherstellung neuerlich ge liehen, wobei natürlich die Schuldurkunde auf den Namen Palmas -ausgestellt worden sei. Befragt, wie Engelbert Palma dazukam, sich die 6000 Kronen von Widmann aus zahlen zu lassen

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Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 04.04.1940
Physical description: 8
, auf den Hof'kam. Mit .Vektel Beer- stock sprang . Eschkötters Bernd, vom Bock. Während der Händler dem Hofjungen die Leine zuwarf, war Bernd schon in die Herd küche.'getreten.. . ;,(Stilen Tag, miteinander.' sagte er laut. „Und, wo hast, du denn den Engeloert, Anne mie?' '.' » . . - Sie 'wies mit der Hand zur Stubentür, aber'sie sah nicht auf von ihrer Arbeit und sie' sagte weder einen Gruß.noch ein Wort.. Engelbert saß. am Tisch.. Sein ©efirfj* war ganz rillig. Sie boten sich die Tageszeit und \ nahmen

Stühle. •> »I. „Mensch,' sagte Bernd und wischte sich . ' ' ' “ '' ja '! heute wieder eine tolle Hitze!. .Feines Heu? weiter! Aber hast du denn keinen Schnaps im Hause? . Hier geht, es doch' um ein Ge schäft, auf dem wohl eine ganze Flasche sieben könnte.' . Engelbert schüttelte den Kopf. „Nachher,' S e er., „Erst wollen wjr das Geschäft'in nung bringen und dann sollst' du deinen Schnaps haben. Es ist besser, wir behalten klaren Kopf dabei.' Der Mchhändler 'lachte heimlich und voll Hohn

. Er hatte- fein schmieriges Notizbuch vor sich hingelegt und. leckte den Stift an. „Na,: dann . also.. lös,' Overhägenbauer,' sägte er. '„Dann sagt mal zunächst, wieviel Morgen der Hof genau hat.' Sie fingen nun an. Engelbert wies ihnen die Größe, des Hofes nach, die Bodenklassen, die' Erträge,- die Grenzen und alles und jedes,' was ihnen zu wissen nottät. Er brestete ^ seiner Väter, Hof' vor ihnen aus und ließ-ihn 'betasten und 'schätzen bis auf. ^ sein 'letztes, geheimes Teill Und die Scham würate ihn dabei

' am Hälse, wenn er Eschkötters Bernd' in die gierigen Auaen sah oder dem kälten, und wägenden Blick Beitel Beerstöcks begegnete. Endlich : war, er. zu Ende. , Der Viehhändler hatte rasche Notizen in sein schmieriges Buch gemalt. Jetzt zog. er . den Schlußstrich und rechnete eine Weile nach und feine Augen wärest flackrig dabei und feine, Finger- krall ten sich über'dem Papier. „So,. Overhagenbauer,' jagte er. „und nun die Belastung.' .. Da fing Engelbert wieder an, die Zahlen herzufagen, die ihm soviel

Not gemacht, daß er sie beinahe auswendig wußte. Der Vieh händler schrieb schnell und aufmerksam mit. Zuletzt nannte Enaelbert die lose Schuld von zehntausend Mark beim Bauer Hillekamv und die Aablen, die der Händler- ihm auf den Schv'Acheinen gezeiat hatte. Da warfen V-itel Be»rstock und K(ch- kötters De'-nd sich einen Blick zu. in dem ein belmli<rs und schmieriges Lachen war. „Das. ist. alles,', sagte Engelbert und..legte die Hände übereinander auf die Tischvlatte:: Er hob die Augen

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Volksbote
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Page 4 of 8
Date: 10.05.1940
Physical description: 8
, vm deinen ganzen Hof von SchuSen frehumachen — also wenn du ein Mädchen bekommst mtt einem vollen Talersack, dann brauchst du um anderer Leute Groschen keine Bittgänge M machen.* Tante Hwe setzte stch wieder in chren Stuhl. „Oder hast du selbst schon eine Freieres angefangen? Aber sei ehrlich, Junge, dem das Mädchen, bas ich dir wohl wünschen möchte, ist mir zu schade dazu, nur den Not- helser mit ihrem Gelds zu spielen.' Da lachte Engelbert los. Er lachte so, wie er damals Onkel Gust ins Gesicht gelacht

wie Natterngift.^ Die Ave hatte chm wortlos zugehSrt. | Al» sie von Onkel Tust sprach, hatte sie still I oft stb htngelacht, bctm fie kannte den schmierigen alle» Fuchs von Kindesbeinm an. Zu dem» was Dettenvater gesagt hatte, nickte fle. Der alle Bauer hatte recht, wenn er sein Geld nicht in wllde Sachen stecken und. sich sichern wollte. Aber was Engelbert über die Hillekamps Leute sagte, saß ihr im Wege. Dann konn te das wohl nichts werden mtt dem, was sie sich ausgedacht hatte für den Overhagen- bauem

und Borsteherstochter. Merkwürdig, daß der Junge es auf alle Hillekampleute so gepackt hatte und nicht nur auf dm, Vorsteher. Der war es doch S allein, der ihm den Sperrbaum in die chen steckte. Und Hlllekamps Hanne war dock ein« Freundin von Annemie und der Overhagen» bauer mußte doch ab und zu schon mit ihr zusammengekommen sein. Und die Hanne war doch wohl ein Mädchen, das einem jungen Kerl gefallen konnte? Merkwürdig war das ja mit Engelbert seinen gehässigen Redensarten, ganz merk» würdig. „Milchbrei

, „und dann ist sie dir wenigstens nicht mehr im Wege.' Engelbert war aufgestanden und sah un sicher nach ihr hinüber. „So', sagte er und es war, als ob in seiner Stimme ein Schwanken wäre. „Die Hanne will heiraten?' Er lachte trocken und sah nach der Uhr. „Dann wird Hillekampsvader ihr ja wohl den Wichtigen ausgesucht haben. Einen, der einen - schuldenfreien Hof hat und einen harten Talersack. Und meine zehntausend Mark sollen dann wohl mtt zu ihrem Brautschatz gehören. Na, dann — dann — aber ich muß jetzt gehen» Tante Hille

. Meine Leute werden nicht schlecht unruhig sein. Es ist schon bald zwölf Uhr.' Tante Hille lachte in sich hinein. Sie staffd langsam und gemütlich auf und schloß ihm die Türe los. „Wegen de» Geld«» kannst du in ein paar Tagen wieder kommen^, sagte sie. „Ick will schm, daß ich da» auf irgende ne Werse in Ordnung bringe. Und grüß die Annemie und sie soll einmal wieder vorbei kommen. Das Mädchen hat mich ja wohl ganz vergessen.' Sie sperrte hinter Engelbert zu und lachte wieder. «Es ist ein sonderbares

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.03.1908
Physical description: 8
als Nachlaß der Nosa Warnst» vom Ziehvater geiäi-eul! erhallen zu jia-ben, Demnach bätte Palma für seine eigene Perjon folgende S^rkassebücher erl>alteii- l. lau^ :end am Barbara Maier libei. 8678 !< 11 I>. lautend aus Peter Pichler über l9 102 I< 19 !>. lautend am Engelberl Palma über 8iL!>8 15 7ti i>' zusammen .'56Z39 Ii 8 ii. Wenn es auch t>öci;s> zweiselhast erscheint, daß Karl Warasiu dem Engelbert Palma. deu pr im Testamente ohnehin reichlich bedachte auch noch diese Zparkassebiick»et gescheut: hält

? und vielmehr die Vernlutung nahe liegt, datz sich Palma diese Bückier eigentlich am ^em Nachlasse aneignete, so konnte diesbezüglich mangels direkter Beu>eise eine Aullage doch nicht erhoben uxrdeu, Anders verhält es sich jedoch mit Ser Forderung beim Kampillerbauer» Willrich Sidiilaiiii per 0000 l< Ucber diese F-orderuug vom Untersuchungs richter bei beneiden Vernehmung befragt, erklärte Engelbert Palma, für diciV' 6000 15 habe Karl Warasiu Obst bezogen und sei sie noch bei Leb» Zeiten Warasin's getilgt

Schuldurkunde iibereiustimmend. Am 2K. ^cdruar ersolgte das zweite Verhör deS Engelbert .Palma, bei welchem cr -».gestand, daf; Kar! Warasin tatsächlich Motte K von Heinrich Widmann zu fordern hatte und dak Widinanu ihm (Palma) diese MVV Ii ungefähr um Martini 1907 ausbezahlt habe. Tiefes Geld lkibe er vorläufig bei sich behalten und im Dezember 1307 durch Vermittlung des Dr. Viktor Pcrarhoner dem Widmanu gegen hypothekarisch? Sicherstellung neuerlich geliehen, wobei nc-tuclich die 'Schuld- urkiiude

aus den Nameu Palmas ausgestellt wor den sei. Befragt, wie Engelbert Palina dazukam, sich die (5000 lv pou Widmann auszahlen zu lassen, erklärte Palma, daf; idm Karl Warasin zwei Jahre vor seinem Tode also 1903 oder 190-1 - dieses mit den Worten geschenkt habe: ..Das Geld, das ich von Widmann zu fordern habe, gehört dir,' Ties genüge nach 'einer Ansicht zur Schen kung einer Forderung. .T?r Zchnlduer sei nicht nerftändigt worden. Die Schuldurkunde habe ^r uic gesehen und besessen, denn die Schuldurkunde

, zumal Warasin de^ Santiialler, uüe sie selbst sagte, nur 600 lv versprochen hatte. Hatte Engelbert Palma brtresfs des Sparkassebuäx'S Bedoirken. ob es nicht in die Nachäaszmasse gehöre, so mufzteu diese Bedenken n^ci, um so stärkere sein hinsichtlich der Forderung bei Widmann, deren Schuldurkunde ihm nie ge schenkt worden war. Trotz alledem erwähnte Palma von der Forderung bei Widmann kein ^cn. obwohl er w.iß'.c, daß man von einer solchen Forderung herumrede, obwohl .ihm bekannt war. das: Tr. Kieser

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Volksbote
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Page 4 of 10
Date: 06.06.1940
Physical description: 10
um seine Schultern. Da wandte er den Kopf. „Was willst du?' fragte er. „Ich bin jahrelang im Gefängnis- gewesen und bin jahrelang wie ein Stromer herumgelaufen. Das wäscht mir das ganze Wasser der Heide- lacke nicht vom Rock, obwohl ich es beinahe vergessen gehabt hätte.' Da wurde die Stimme der blonden Hanne stark und froh. „Wenn ich als Bäuerin auf den Over hagenhof komme, wohin gehöre ich dann, wohl zu allererst?' fragte sie. Sie legte Engelbert die Arme um den Hals und küßte ihn mitten auf den Mund

. „Zum Overyagenbauer gehöre ich dann,' sagte sie und es war wie ein verschämtes Glück in ihrer Stimme. Da riß der junge Bauer das Mädchen in seine Arme und ließ alle seine Wünsche schlafen gehen, denn sie hatten nichts mehr zu beschicken. — ' Gerade als Engelbert mit Hanne in die Stube kam, klappte oben die Tür und der Pfarrer rief leise nach dem Doktor. Der .ging mit heimlichen Schritten hinaus und als er nach einer Weile wiederkam, hatte er ein ernstes Gesicht. Da wußten sie. daß es mit dem schwarzen Eschkötter

Winter vergangen. Da ritt Engelbert dm alten Sandweg vom Overhagmhof her zürn Dorfe entlang. Er tttt einen vierjährigen ft-ingliedttgen Dunkel- fuchs mst Hellen Hinterfesseln und kreuz förmig gezeichneter Stirn. Das Tier tanzte spielerisch unter dem jungen Dauer und ließ ihn kaum dazu kommen, feine Felder richtig anzusehen, die jetzt ihr Recht bekommen hat ten und so dankbar geworden waren, daß der Bauer seine helle Freude daran hatte. Als Engelbert dahin kam, wü der dichte Bittenbusch steht, traf

er auf Dettenvater. Er verhielt den Gaul und gab dem Alten die Hand, denn er war gut Freund mit ihm. „Wo soll es denn hingehen?' fragte der Dettenbauer und schmunzelte wie ein Fuchs vor der Hühnerkette. Engelbert «lachte. „Das soll ich Euch nicht auf die Nase bin den,' sagte er. Da lachte der Alte auch. „Es tut auch keine Not,' sagte er, „ich kann es mir mit einiger Müde wohl allein zusammendenken.' Sie sprachen über dies und das und dabei fiel dem Dettenvater etwas ein. „Mein Gust ist doch kürzlich in der Stadt

, will ich dir doch einen Gruß für Hille kamps Hanne mitgeben. Es könnte ja fein, daß du gelegentlich und in den nächsten Tagen mit ihr zusammenkämest.' Er schmunzelte wieder und ließ dem Gaul den Kopf frei und Engelbert lachte auch. — Als er vor dem Gartentor des Hillekamps. Hofes aus dem Sattel sprang, flogen ihm ein paar von den roten Blumen vor die Brust, die sie in der Heide Freiteblumen nennen. Als er dabei Hannes Lachen hinter den Heckenfträuchern hörte, warf er die Zügel über den Torriegel und sprang in den Garten

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