Emil von Leys zu Paschbach So wurden im elterlichen Hause Privatlehrer engagiert, die Emil unterrichteten. Später durfte er die Realschule und im Anschluss die Weinbauschule in Klosterneuburg besuchen. Den Militärdienst absolvierte Emil von Leys für drei Jahre im Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Range eines Unterjägers. Mit 28 Jahren wurde ihm mittels Überlassungsvertrag sei nes Großvaters Augustin II., des letzten Landrichters und ehern. Bürgermeisters von Sand in Täufers, der „Jansen hof
" (im Wert von 11.797 Gulden) übertragen. Der „Jan senhof" war die Mitgift der Mutter Augustins II., der Maxi- miliana von Tschusi zu Schmidhofen, die diesen von ihrem Vater Franz von Tschusi zu Schmidhofen, fürstbischöflichem Stadtschreiber von Bruneck, zur Aussteuer geschenkt be kommen hatte. Daher rührt auch sein früher umgangs sprachlicher Name „Tschusihof", ehemals im Besitz der Mutter des Franz von Tschusi, Frau Katharina von Rott. Der Bauernadel bedeutete Emil von Leys stets mehr
als sein Geburtsadel, und so nutzte er die fachlichen Kennt nisse, die er sich in der Klosterneuburger Weinbauschule angeeignet hatte, sowohl zur Bewirtschaftung des „Jan senhofes" als auch für sein politisches Engagement in der Gemeinde, im Tiroler Landtag und im Reichsrat. Im Jahre 1887 wurde er in den Gemeindeausschuss und im Jahr darauf, in seinem 35. Lebensjahr, zum Gemein devorsteher von Montan gewählt. Dieses Ehrenamt be kleidete er über 30 Jahre lang, bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Emil von Leys
»ertreten Werben, ber ein auSgegeidjneter Seeljorger fein wirb, aber nichts weniger als ein Seinbauer ift. Soden bie Seinbauern fid) baS gefadeu lajjen? Bie Siebgiidjtet wählen bie Bauern ftiengl, Jrid, @ra|, 3 tiebvift, bie Seinbauern joden feinen eigenen Bertreter aufbringen'? BaS Ware ein SlrmutSgeuguiS für baS gange ©übtirol. Wahlpropaganda der christlichsozialen Weinbauern für Emil von Leys zu Paschbach und gegen Pfarrer Schrott. Stadt), Josef Kienzl (Wb.: Sarntal), Johann Frick (Wb.: Wipptal
) und Prof. Dr. theol. Aemilian Schöpfer (Wb.: Bri- xen-Stadt) einer der sieben letzten österreichischen Par lamentarier aus Südtirol in Wien. 8 Im Jahre 1907 entschloss sich Emil von Leys, auf Vor schlag des Tiroler Bauernbundes für die christlichsoziale Vereinigung zu kandidieren. Es waren dies die ersten all gemeinen Wahlen in der k. u. k. Monarchie Östereich-Un- garn, bei denen die Abgeordneten direkt von den wahl berechtigten Staatsbürgern 9 und nicht mehr aus den Landtagen in den Reichsrat gewählt