, und viel lieber ihm, als jenem Schuft von Amerikaner, den Gottes Zorn treffen möge." Emil war indessen mit dem Spieler an den Zahltisch des Wir tes getreten, der sich nicht weigerte, dem Fremden die Summe augen blicklich auszuzahlen; hatte sein Kellner doch viel mehr bei ihm gut. Siftly nahm das Gold, besah es flüchtig, schob es in seine Tasche, trat dann wieder zu seinem Stuhl, von dem er die Zarape nahm, und verließ, ohne sich auch nur mit einem Blick umzusehen, das Speise zelt. „Monsieur Emil," sagte
— was mir leid tun sollte." „Ich fürchte ihn nicht," sagte Emil. „Desto schlimmer für Sie," meinte der Franzose. „Derartiges Gesindel ist stets gefährlich, um so mehr, da die Amerikaner hier die Herren sind und uns Fremde sämtlich nur als Eindringlinge betrach ten. Aber ich habe Sie gewarnt, und Sie mögen tun, was Sie nicht lassen können." — 93 — Emil war jetzt zu ihnen getreten. Ein leichtes Rot färbte die bleichen Wangen der Jungfrau, als sie seine Nähe mehr fühlte als sah. Aber gewaltsam bezwang
an; es war das erste-' mal, daß sie die langen, dunkeln Wimpern hob, seit sie den Raum be treten, dann aber sagte sie, leise mit dem Kopfe schüttelnd, aber nichts unfreundlich: „Ich weiß, daß Monsieur Rigault keinem Menschen- borgt, und wenn deshalb einer seiner Leute Speisen ohne Bezahlung abläßt, tut er es nur auf seine eigene Gefahr. Wir haben Ihnen des- halb dankbar zu sein. Diese kleine Summe wird das gerade decken.' Bitte, nehmen Sie!" „Sennorita!" bat Emil in Verwirrung, ohne die Hand nach dem dargebotenen
die von Emil bestellten Speisen für Sennor Ronez und seine Tochter gebracht und schweigend verzehrten beide das ihnen Vorgesetzte Mahl. Doktor Rascher aber -behielt dabei Zeit, die Züge des jungen Mädchens zu beobachten, und mußte sich gestehen, in seinem ganzen Leben noch kein edleres, schöneres Antlitz gesehen zu haben. Dabei konnte die Jungfrau nur höchstens siebzehn Jahre zählen, und wie furchtbar mußte ihr da, wenn sie sich nur im geringsten ihrer Stel lung bewußt war, die Lage