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Tiroler Wastl
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Page 7 of 8
Date: 05.08.1931
Physical description: 8
nachmittags war man auf dem Rückmärsche, der an der „Karhütte" vorbeiführte. „Paßt mal auf, Kinder!", spitzte Emil die Ohren in der Richtung zur Hütte, „mir scheint, die haben dort 'n flotten Betrieb!" „Gehn ma nachsehn! — Versäum tun ma ja nischt! — Was soll ma jetzt schon im Tale machen?" Als die sechs Touristen die Türe öffneten, schlug ihnen ein Qualm undefinierbarer Rauch- miß) anderer Wohlgenüsse entgegen. Die kleine Stube war vo?l von — hübschen Mädels. Jrgenld eine Damengesellschaft

hatte hier wohl einen Ausflug auf eigene emanzipierte Faust unter nommen. Sogar eine richtige Musikkapelle hatten sie mit: Geige, Kontraklampfe, Mandoline und — eine Baßgeige. Da eine dieser kurzbehosten Mädchen hübscher war wie die ärgere, hielten die tapferen Sechs kurzen Kriegsrat und bald darauf kommandierte Emil: „Schwärmen!" „Nee Kinners! — Da jehn ma nimmermehr heeme zu Muttern!" orgelte der dicke Max Schnaffke. Und die an deren waren einverstanden. Wenn aber die männlichen Gemüter so sehr in die Hitze

seinen Lauf, und als am Himmel die ersten Sternlein zu blinzeln begannen, da lag schon die Hälfte der tapferen Sechs unterm Tisch. Aus irgend einer Richtung klang ein altes Schlagerlied: „Heut jehn wir morjen erst ins Bett, das viele Schlafen macht so fett!" . . . Vor der Hüttentüre rief Felix mit herzerschütternden Gurgeltönen St. Ulrich um Hilfe an. Emil, der noch immer auf der Höhe war, merkte in seinem siebten Himmel gar nicht, wie einer nach dem andern holländisch verduftete. Anbetracht

der stattgefundenen Gipselpartie, des nachfolgenden Goiserer-Tanzes und des genossenen Alkohols bemerkte jeder eine unüberwindliches Sehnsucht nach seinem im „Schrofenstein" bereitstehenden Bett und einex nach dem andern hat sich angeschickt, diese seine Sehnsucht mehr oder minder schwankend und torkelnd zu exfüllen. * Als Maxe als zweiter vor dem „Schrofenstein" ankam, sah er Moritz mit vorgebeugtem Kopf auf der Bank vor dem Haustor sitzen. „Menschenskind! — Was gehste denn nich rein?" „Ochse! — Wo doch der Emil

den Schlüssel hat!" — „Jo ttv er dämm ich! — Na da müßn ma auf den Knochen warten, allzu lange kann er ja nich mehr aus sein." Maxe setzte sich zu Moritz. — Bald kommt Felix an geschaukelt. „Was macht ihr denn hier außen? — Ihr beschwipsten Aeser!" „Sei man bloß stille, Mensch! — Warum Haft ou den Emil nicht mitjebracht?" — „Wozu denn?" „Der hat doch den Schlüssel!" „Die Pest soll ihn streifen!" Mit djjesem frommen Wunsch setzte sich Felix zu den anderen. — Noch zweimal wiederholte sich dasselbe Spiel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 08.03.1932
Physical description: 8
über den Bezirkshaupt stand die Dame im grünen Abendkleid plötzlich vor ihm. Spahlen suchte austzuweichen. Es war zu spät. Sie ging dicht an ihm vorüber und sagte ihm, ohne zu grüßen, ein paar leise Worte. Der Baron zuckte zusammen und verließ fluchtartig die „Exzentrik-Bar", denn die Paar Worte, die -die Frau gesagt hatte, lauteten: „Wenn ich bis Montag nicht zehntausend Mark be komme, verrate ich alles!" 2. Kapitel. Razzia im Tiergarten. Emil Simmelberg war kein schlechter Mensch. Er hatte einmal bessere Tage

gekannt. Vor zwanzig Jahren noch war Emil, der „schöne Emil", wie er damals schon hieß, ein forscher Kerl gewesen. Der Krieg hatte ihn aus dem Gleichgewicht geworfen. Emil Simmelberg war dem Mohol verfallen, mit Leib und Seele. Er mochte nicht mehr arbeiten; er schlug sich durch das Leben, wie es Tau sende tun. Eine Zeitlang lebte er von Erwerbslosenunter stützung — nun war auch das aus. Trübsinnig schritt er am Kanal entlang, seinem „Nachtquartier" zu, das er aus einer Bank im Tiergarten

aufzuschlagen pflegte. Gerade philosophierte Emil, ob es nicht besser sei, sich dem Elend des Lebens durch einen kühnen Sprung in die Fluten zu entziehen, als sein Fuß auf einen Gegenstand am Baden stieß. Emil bückte sich und pfiff durch die Zähne. „Da, schau her! Eine Kluft! Ein Herrenjackett!" Er schmunzelte und klemmte den Fund unter den Arm. Eine halbe Stunde später lag Emil Simmelberg auf seiner traditionellen Bank in einem Seitenwege des Tier gartens, den kostbaren Schatz als Kisien unter dem Kopse

. Mitten in den schönsten Träumen — auch Obdach- lafß träumen — weckte eine rauhe Hand den Schlafenden. Emil richtete sich aus, rieb sich die Augen und blin zelte in den Schein einer Taschenlampe. Zwei stämmige Schupos standen vor ihm. „Kann man nicht mal fünf Minuten ruhig pennen?!" knurrte Emil grollend. „Gerade ha'ck jeträumt, bet ick Mil lionär war jeworden. Und det will 'ck Ihnen sarn, meine Herrn: schofel bin ick nich. Den janzen Mex ha'rck Frei bier spendiert. Lasten Sie mir rn Ruhe!" Die beiden

Schupos lächelten. Emil grift in die Tasche, zog eine Wasche hervor und nahm einen kräftigen Schluck, um sich für die kommenden Ueberraschungen zu stärken. „Haben Sie einen Ausweis?" fragte der eine Beamte. Der „schöne Emil" zog eine schmierige Brieftasche heraus, holt ein paar Papiere und eine grüne Jnvaliden- karte hervor. „Zu dienen, Herr Polizeipräsident!" Ein Schutzmann prüfte die Ausweise, 'der andere sah im Steckbriefregister, einem dicken Buch, nach. Emil stand gleichgültig, gelangweilt

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 20.06.1929
Physical description: 8
des Burgtheaters genug b e- sonnene Führer besitze, um den Verhetzungs versuchen einiger unverantwortlicher Heitzsporne Ein halt bieten zu können. (Man wird nicht fehlgehen mit der Annahme, daß aus diesem Wege der Unterrichtsmimster selbst seine letzte Meinung in der Angelegenheit sagen Wollte. Amn. d. Red.) Emil Immings Weg. Vom Seemann znm Schauspieler. Emil Jannings, der größte deutsche Filmschau spieler, ja man kann wohl sagen, der größte Filmschau spieler, den die Welt

jetzt hat, ist nach zweieinhalüjähriger Abwesenheit aus Amerika, aus der Filmstadt Hollywood, zurückgekehrt, wo er dem deutschen Namen alle Ehre ge macht hat. Jahre harter Arbeit und großer Erfolge sind es für ihn gewesen,- jetzt hat ihn die Sehnsucht nach der Heimat, nach Ausruhen, auf einige Monate nach Deutsch land zurückgeführt. In sechs Filmen hat Emil Jannings während seines Aufenthaltes in Amerika die Hauptrolle gespielt. Es sind: „Der Weg allen Fleisches", „Sein letzter Befehl", „Der König von Scho", „Der Patriot", „Sünden

der Väter" und „Alpentragödie". Von ihnen bat besonders „Der Patriot" in Deutschland den allergrößten Erfolg zu ver zeichnen gehabt, der in der Hauptsache auf Emil Jan nings unerhörter schauspielerischer Leistung beruht. Nach seiner Rückkehr nach Hollywood wird der Künstler in dem neuen Film „Das Konzert" von Hermann Bahr die Hauptrolle übernehmen. Wieviel Freunde Emil Jannings in Deutschland hat, das hat der stürmische Empfang bei seiner Heimkehr be wiesen. Um das lebhafte Interesse

, das die Oesfentlichkeit an dom Künstler nimmt, zu befriedigen, wollen wir in kurzen Zügen seinen Lebenslaus schildern. Emil Jannings wurde 1886 in Newyork geboren, kam schon als Zehnjähriger nach Görlitz, hier besuchte er, wie er selbst sagt, das Gymnasium mit ziemlich negativem Erfolg. Aus der Schule sehnte er sich hinaus zu großen Taten. Er wollte Seemann werden, hatte sich aus- gemalt, wie schön es sein würde, am Steuer im Winde Der gelbe Marquis. Abenteuer-Roman von Knud Gahwiller. (33. Fortsetzung.) Schließlich

und kühne Lieder auf Sturm und Wellen zu singen. Aber es kam anders und wurde eine große Ent täuschung. An Stelle der herrlichen, von dem Knaben so viel bewunderten Uniform trat ein schmutziger Drillich anzug, und die Haupttätigkeit bestand in Schrubben und Kohlentragen. Dazu gabs für den Schiffsjungen unge wohnte Kost. Da wurde der Seemannsberus an den Nagel gehängt und es galt, ein anderes Ideal zu ver wirklichen: den Schauspielerberuf. Zwölf Jahre wunderte Emil Jannings von einem kleinen Provinz

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 20.10.1937
Physical description: 6
und seiner Sekre tärin, einem Fräulein Lena Niese, auf dem Polizeipräsidium das Verbrecheralbum vorgelegt wurde, erkannten beide mit aller Bestimmtheit als den angeblichen Hollerbaum aus Wup pertal einen gewissen Emil Schnepfe, der von den Polizeidirek- Ein „bemoostes Haupt". Hofrat Gottfried Flora, ein rüstiger Achtziger, Alter Herr des bekannten Korps „Rhätia", feierte kürzlich sein 120. Semester (aktiv in Innsbruck von 1877 bis 1880). Der Grund zu dieser intensiven Familienfürsorge liegt nicht zuletzt

, Berlin zu verlassen, besteht für Emil Schnepfe nicht. Es kann nur eine Frage von Stunden sein, und dieser gefährliche Mensch sitzt hinter Schloß und Riegel. Der gesund heitliche Zustand Labinos ist noch immer so, daß er ärztlicher Hilfe nicht entbehren kann. Der Verlust seines Vermögens ist ihm sehr nahe gegangen. Wahrscheinlich wird er einige Zeit in einem Sanatorium zubringen müssen." Als Joachim den Artikel beendet hatte, las er ihn nach ein zweites Mal. „Schnepfe! Emil! Schnepfchen! Baron

Schnepfe!" Alle diese Benennungen, unter denen er selbst schon gelitten hatte, schwirrten dabei durch seinen Schädel. Schnepfe war von Labino und Fräulein Niese mit aller Bestimmtheit als der angebliche Hollerbaum erkannt worden. Daß der Verdacht, das Wildweststückchen ausgeführt zu haben, auf Emil Schnepfe fallen würde, hatte Joachim bisher über haupt nicht gedacht. Und es war doch eigentlich recht nahe- i liegend. 1 Aber — es war ganz gut so! Die Aehnlichkeit mit einem vielgesuchten Spitzbuben konnte

. Bei dieser Gelegenheit bemerkte er zu seinem eigenen Er staunen, daß er eine gewisse Hochachtung vor diesem Schnepfe empfand. Die Zeitung beschrieb ihn ja auch nicht schlecht. Sie rühmte ihm eine „fabelhafte Geschicklichkeit" nach und eine „erstaunliche Frechheit". Gewiß, Joachim wußte, daß im bür gerlichen Leben „erstaunliche Frechheit" als Charaktereigen schaft nicht gerade hoch bewertet wird, aber in diesem Falle... Ja, zum Donnerwetter, was der Reporter da lobte, das galt ja Emil gar nicht! Nicht Emil Schnepfe

? Eine Ueberraschung! Eine große Ueberraschung! Eine riesen große Ueberraschung! Um es kurz zu machen: Direktor Zahn meldete seinem Auf traggeber, daß es ihm gelungen sei, den vielgesuchten Emil Schnepfe zu fangen. Joachim glaubte im ersten Augenblick, nicht recht gehört zu haben. Aber nein, Direktor Zahn hatte tatsächlich den Emil Schnepfe in seiner „Arrestzelle". Er wollte dies seinem Auf- traggeber nur milteilen, und dann den Gefangenen der Polizei ausliefern. Die Fernsprechzelle schien sich um Joachim

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 16.07.1938
Physical description: 10
hatte. Dem Ehepaar Abelt aber klopfte das Herz. Am Silvesternachmittag gebar die Frau einen Sohn, und der ent zückte Vater stürzte nach dem Rathause und schrie: „Der drei- taufendste Einwohner! Der dreitausendste Einwohner!" Im Vorzimmer des Bürgermeisters aber begegnete dem Sieges trunkenen eine schwarze Gestalt. Es war die Frau des Webers Der erste nattoimlsvztaWsche WirtsOaftWhrer Reichsmimster Funk am Grabe Emil Kirdorfs Gelfenkirchen, 16. Juli. An der Stätte des jahrzehntelangen Schaffens Emil Kirdorfs

nahmen heute mit den Familien angehörigen des Verstorbenen und zahlreichen führenden Männern des Staates und der Bewegung die Männer des deutschen Bergbaues und der Ruhrindustrie und zahlreiche Mitarbeiter, Freunde und Verehrer Abschied von dem Manne, der nicht zuletzt die wirtschaftliche Kraft und die Bedeutung des Ruhrgebietes.mitbegründete. Reichswirtschaftsminister Funk hielt bei der Trauerfeier für Emil Kirdorfs auf der Zeche Rheinelbe bei Gelfenkirchen eine Ansprache, der wir folgendes

entnehmen: „Im Auftrag des Führers und im Namen der Reichsregie rung überbringe ich Emil Kirdorf, dem in die Ewigkeit ein gegangenen großen deutschen Wirtschaftsführer, einen letzten Gruß. An Emil Kirdorfs Grab trauern heute mit der Lebens gefährtin und der Familie des Entschlafenen der Führer und das ganze nationalsozialistische Deutschland. In einer revolutio- stären Zeit begonnen, hatte dieses Leben drei volle Menschen alter hindurch gewährt und ist nun in einer Zeit gewaltiger geistiger

und wirtschaftlicher Umwertung zu Ende gegangen, womit es zugleich seine höchste und letzte Erfüllung ge funden hat. : Zn der Geburtsstunde Emil Kirdorfs gab es kein deutsches Reich, in seiner Sterbestunde steht das Deutsche Reich so groß und so machtvoll in der Welt da, wie es der begeisterte An hänger Bismarcks und der glühende Patriot Emil Kirdorf in der Zeit kaum erhoffen konnte, als er den Gegnern des Eiser nen Kanzlers den Fehdehandschuh hinwarf. Mehr als vierzig Jahre lang hat dieser große deutsche

, daß Emil Kirdorf nicht nur der größte Natio nalist und hervorragende Wirtschaftsführer war, sondern daß dürchsuchung im Geographischen Institut angeordnet, die aber micht mehr zustande kam, weil sich die Garnison widersetzte. Am 18. Juli flog Franco nach Marokko, und am selben Tag iwaren alle Garnisonen der Protektoratszone von Marokko in. den Händen der nationalen Truppen. 50.000 Mann waren zur ^Verfügung FranÄSMWWn 19.-Juli zog er siegreich in T Pp jtuan ein, wo er den Kriegszustand mit folgendem

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 02.10.1937
Physical description: 12
gerichtet waren, einen gewissen Eindruck gemacht. Der Mann hatte recht, man sollte sich nicht nur von Aeußerlichkeiten leiten lassen. Das Benehmen dieses Häftlings, der sich heftig sträubte, Emil Schnepfe zu sein, war - immerhin so, daß es den erfahrenen Kriminalisten stutzig machte. Aber der Polizei standen ja Hilfsmittel zur Verfügung, um einem Verbrecher, der sich gern hinter einen anderen Namen verstecken wollte, klar und deutlich zu beweisen, daß er der jenige war, welcher... Wozu

an: „Sie sind nicht hier, um solche Fragen zu stellen!" „Da bin ich anderer Ansicht. Das einzige, was mich mit dieser tollen Verwechslung versöhnen kann, ist der Umstand, daß ich hier eine sehr schöne junge Dame kennengelernt habe." „Kennengelernt? Gar nichts haben Sie kennengelernt." „Alter Herr; sind Sie nicht auch mal jung gewesen? Haben Sie nie etwas von ,Liebe auf den ersten Blick' gehört?" Oberwachtmeister Kümmel lachte geräuschvoll. „Emil Schnepfe will heiraten! Junge, denk sachlich! Unter acht Jahren lassen

sie dir nicht wieder los!" „Schafskopf!" Kümmel steckte die wenig zierende Bemerkung ein, ohne sich darüber zu erbosen. Die Freude über die Verhaftung Emil Schnepfes, die ihm sicher eine Belohnung eintrug, war so groß, daß in seiner Brust neben seinem dienstlichen Abscheu doch auch eine Art Wohlwollen für Schnepfe Platz fand. Er gab diesem Gefühl Ausdruck, indem er sagte: „Schnepfe, mit Sie möchte ich mal in aller Jemütlichkeit een Ilas Bier trinken. Sie sind zu komisch!" Die Tür tat sich auf. Ein Wachtmeister meldete

Byford. Haben Sie einen Ausweis bei sich?" „Gewiß!" Er reichte Doktor Zenz einige Papiere, die dieser sorgfältig prüfte. Der Kommissär schüttelte den Kopf. Sie Sache war ihm unverständlich. Die Papiere waren echt. „Sie sind Mister John Frederic Byford, Attache bei der englischen Botschaft in Berlin?" „0k 00UN86." Der Kriminalkommissär reichte dem Engländer, dem Kümmel einen Stuhl hergeholt hatte, das Bild Emil Schnepfes. „Kennen Sie diesen Mann?" „Er ist sehr ähnlich meinem Vetter." Byford ließ

seine Augen vergleichend hin und her gehen. „Ich bin Verfasser von Kriminalromanen. Ich schreibe unter Decknamen John Ioung. Ich habe scharfen Blick für Unter schiedlichkeit bei Menschen. Ausdruck von Gesicht bei meinem Vetter ist — gewöhnlich. Gesicht von dem Mann auf das Bild viel geistreicher. Mann auf das Bild hat Ohren mit kleineres Ohrläppchen. Wer ist dieser Mann?" „Ein berüchtigter Hochstapler, Hoteldieb und Heiratsschwind ler. Er heißt Emil Schnepfe, gibt sich aber stets als Baron

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.10.1937
Physical description: 6
soeben. Er lachte über meinen Hausarrest. Ich finde den Fall gar nicht lächerlich." „Ich habe dafür gesorgt, daß Ihnen eine Verhaftung nicht wieder zustoßen kann. Ich war in Ihrer Sache beim Herrn Polizeipräsidenten, und ich habe durchgedrückt, daß Sie Ihren Ausweis bekommen haben: Hier ist er." Dr. Zenz überreichte Emil Schnepfe einen offenen Briefumschlag, in dem ein Dienst schreiben steckte. Dies Schreiben bestätigte dem Inhaber, daß er nicht der von der Polizei verfolgte Emil Schnepfe sei

^ank, Herr Doktor." Emil Schnepfe schob das Schriffftück in seme Tasche. 221 Dukaten an Spesen an, eine für die damalige Zeit recht ansehnliche Summe. Im Laufe der Jahrhunderte erhielt der Spitalfriedhof manches künstlerisch wertvolle Grabdenkmal. Im Jahre 1856 beschloß der Innsbrucker Stadtrat die Auflassung des Fried hofes, aber erst 13 Jahre nachher wurde die völlige Auflassung des Friedhofes tatsächlich durchgeführt. Seit fast 40 Jahren besteht auch der einstige Maria hilfer Friedhof nicht mehr

ich. Bestimmt zusagen will ich aber lieber nicht." So gestaltete sich die Verabschiedung sehr herzlich. Man rief sich ein „Auf Wiedersehen" zu, und Emil Schnepfe be dankte sich noch einmal für die Aufmerksamkeit der Polizei. — Dann war Dr. Zenz fort. Und nun brach John noch einmal in ein zwar gedämpftes, aber nicht minder herzliches Lachen aus. Emil Schnepfe aber brach auf. Er hatte es jetzt plötzlich sehr eilig. „Ich fliege noch heute abend im fliegenden Schlafwagen nach London. Das geht ja nun ganz gut

." Er klopfte selbst gefällig auf seine Brusttasche. „Was ich noch zu erledigen habe, ist schnell gemacht. Unsereiner muß immer auf eine schnelle Abreise vorbereitet sein. Grüßen Sie Joachim von mir, und ich lasse ihn bitten, mir nicht zu grollen. Meine Lage erfor dert ein liebevolles Verständnis." Den Sinn dieser etwas dunklen Worte verstanden Joachim und John erst, als Joachim seinen Paß suchte. Der war nnt Emil Schnepfe verschwunden. Der Mann war wirklich be wundernswert! In allen Lebenslagen behielt

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Der Arbeiter
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Page 8 of 10
Date: 21.11.1934
Physical description: 10
. Nicht für sich. Seine Freude war sein Beruf, sein Stolz ein liebes Weib und zwei Söhne, Zwillinge. Diese drei Menschen bildeten für ihn den Inbegriff zeitlichen Glückes, für sie sparte er. Mein Bruder Emil und ich glichen einander so, daß nur das Auge der Eltern uns von einander unterschei den konnte. Während ich alle Eigenschaften des Vaters erbte, schlug Emil aus der Art. Er war faul, verschla gen und machte den Eltern viel Verdruß. Die Lehrer und Nachbarsleute beklagten sich des öfteren über ihn. Unsere Mutter starb

, als wir 14 Jahre alt waren und das Gymnasium besuchten. Vater konnte uns Jungen wenig Zeit widmen, er hatte zu spielen, zu proben und Rollen zu studieren. Es war also niemand mehr da, der sich so eigentlich mit uns abgab. Emil führte immer tollere Streiche aus, besonders während der Zeit, da Vater abwesend war, um an den verschiedensten Büh nen auszutreten. Kam er dann nach Hause und hörte von den Untaten Emils, so setzte es Schläge, die aber wenig Erfolg zeitigten. Eines Tages gewahrte der Vater

in seinem Schreibtisch das Fehlen eines größe ren Geldbetrages Die Hälfte davon fand er, während wir schliefen, in der Rocktasche Emils. Er geriet in ungeheuren Zorn. Noch in der Nacht weckte er uns und jagte Emil aus dem Hause. Das Geld nahm er ihm nicht yb, damit Emil nicht ohne Mittel dastehe. Er ver bot ihm aber für Zeit seines Lebens das Betreten des väterlichen Hauses. Ich beendete meine Studien, machte das Doktorat und erhielt bald die Stelle als Sekretär des Polizei präsidenten. Von meinem Bruder hörte

sind gerichtet." Unwillkürlich fragte ich: „Wo?" Da sagte er: „Wie immer, im .Weißen Hahnk" Ich ahnte sofort, daß es sich hier um eine Verwechslung meiner Person mit einer anderen handelte. Und was lag mir näher, als an meinen Bruder Emil zu denken? Die Sache ließ mir keine Ruhe. Ich ging ihr nach. Und bald hatte ich aus Jochen herausgebracht, daß sein Herr dieselbe Gestalt habe, wie ich. Ich verkehrte nun öfter und öfter im „Weißen Hahn". Und ich erschrak, wenn ich die Leute von ihrem Führer erzählen hörte

, der alle Eigenschaften Emils, nur in ausgeprägterem Maße, hatte. Ich war empört über seine Verbrechen und die Grausamkeit, mit der er seine Untergebenen behan delte. Viele Verbrechen geschahen nur aus Furcht vor dem „Alten", wie sie ihn nannten. Alle haßten ihn. Ich gedachte nun, diesen Haß zu schüren, um endlich Emil der Gerechtigkeit zu überliefern. Denn in mir waren alle brüderlichen Gefühle für ihn gestorben. Der Zufall kam mir bald zu Hilfe. Von meinem Va ter hatte ich die Kunst des Schminkens in ja hohem Maße

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Tiroler Post
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Page 15 of 16
Date: 16.07.1909
Physical description: 16
und jchen Geschichte lngsvolles Ka- : Persien und rben. te Iran, liegt Zentrum der vorgelagerten ng die Besied- ersten histori- Zorderasien ge- iel mehr zu rinst auch php- ;entliche Asien Persien trennt s e r st a a t. seit 1906 Ver- i Sinne war, Erfassung durch wizende Gold- inlich noch an- ie ließ es ihn wvtven. Er hatte jedoch das Malheur, einen wohlha benden Vater zu besitzen, und dieser wiederunl verabscheute alles, was mit „dem Kriminal" zu- sammenhing. ^ Deshalb durfte auch Emil

doch, wie jeder zugeben muß, schon ein sehr heroisches Va- ^rherz, um das zu erlauben. Aber Emil wurde Kaufmann. siscy, oer ryn vanorgte? Genaues yort man ja nie in solchen Fällen. Emil war also Volontär, und zwar Volon tär bei Ernsthagen u. Co., dem angesehensten Bankhaus der Friedrichstraße. — Bei der gro ßen Verachtung, welche der unerfahrene, junge Mann anfänglich seinem aufgedrungenen Beruf entgegenbrachte, machte er gar keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Zweigen des Kauf mannsstandes

. Für ihn war ein wirklicher Heringsbändiger kaum etwas anderes als ein Bankkommis. Beide mußten höflich mit wildfremden Kunden verkeh ren, beide mußten sich von ihren Chefs Nasen ver abreichen lassen (als ob das irgend ein Sterblicher nicht müßte) und beide konnten, wenn sie von ihren Vätern was ererbt hatten, ein sorgloses, wenn auch rühmloses Dasein führen. Nach und nach gingen jedoch Emil die Augen dafür auf, daß er ganz ebenso angesehen in der Gesellschaft war, wie z. B. ein Referendar. Leute so weit, ida

von den: sitörten Detek- cchte ihn zwar ' r niedlich und sagte, es sei doch ein schrecklicher Gedanke, immer nur mit Verbrechern zu tun zu haben. „Das hat ein Staatsanwalt auch, Fräulein Frida." „Ich würde auch nie einen Staatsanwalt heiraten! Ueberhaupt scheint es mir viel edler, die Unschuld zu verteidigen, wie es z. B. ein Rechtsanwalt tut, als einen gehetzten Schuldi gen noch zu verfolgen." Emil schoß Wutblitze. Seit einigen Wochen machte ein schneidiger, junger Rechtsanwalt Frida den Hof! Sollte da etwa

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.10.1913
Physical description: 8
, und viel lieber ihm, als jenem Schuft von Amerikaner, den Gottes Zorn treffen möge." Emil war indessen mit dem Spieler an den Zahltisch des Wir tes getreten, der sich nicht weigerte, dem Fremden die Summe augen blicklich auszuzahlen; hatte sein Kellner doch viel mehr bei ihm gut. Siftly nahm das Gold, besah es flüchtig, schob es in seine Tasche, trat dann wieder zu seinem Stuhl, von dem er die Zarape nahm, und verließ, ohne sich auch nur mit einem Blick umzusehen, das Speise zelt. „Monsieur Emil," sagte

— was mir leid tun sollte." „Ich fürchte ihn nicht," sagte Emil. „Desto schlimmer für Sie," meinte der Franzose. „Derartiges Gesindel ist stets gefährlich, um so mehr, da die Amerikaner hier die Herren sind und uns Fremde sämtlich nur als Eindringlinge betrach ten. Aber ich habe Sie gewarnt, und Sie mögen tun, was Sie nicht lassen können." — 93 — Emil war jetzt zu ihnen getreten. Ein leichtes Rot färbte die bleichen Wangen der Jungfrau, als sie seine Nähe mehr fühlte als sah. Aber gewaltsam bezwang

an; es war das erste-' mal, daß sie die langen, dunkeln Wimpern hob, seit sie den Raum be treten, dann aber sagte sie, leise mit dem Kopfe schüttelnd, aber nichts unfreundlich: „Ich weiß, daß Monsieur Rigault keinem Menschen- borgt, und wenn deshalb einer seiner Leute Speisen ohne Bezahlung abläßt, tut er es nur auf seine eigene Gefahr. Wir haben Ihnen des- halb dankbar zu sein. Diese kleine Summe wird das gerade decken.' Bitte, nehmen Sie!" „Sennorita!" bat Emil in Verwirrung, ohne die Hand nach dem dargebotenen

die von Emil bestellten Speisen für Sennor Ronez und seine Tochter gebracht und schweigend verzehrten beide das ihnen Vorgesetzte Mahl. Doktor Rascher aber -behielt dabei Zeit, die Züge des jungen Mädchens zu beobachten, und mußte sich gestehen, in seinem ganzen Leben noch kein edleres, schöneres Antlitz gesehen zu haben. Dabei konnte die Jungfrau nur höchstens siebzehn Jahre zählen, und wie furchtbar mußte ihr da, wenn sie sich nur im geringsten ihrer Stel lung bewußt war, die Lage

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Gardasee-Post
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Page 5 of 8
Date: 01.11.1906
Physical description: 8
mit Sohn, Lemberg Dr. jur. v. Dubinsky mit Frau u. Frl. v. Dubinsky v. Miswska, Gutsbesitzerswitwe, Warschau Fischer, Privatier, Riga Hotel-Pension Rainalter. S. Lurye, Apotheker, Russland Frida Lorünser, Bludenz v. Vulteyus, Post-Direktor, Gevelsberg Marie v. Zingerle, Professorsgattin, Czernowitz Hotel Riviera. Emil Gillert, Fotograf, Schreibernhau Leop. Kramer, Reisender mit Frau u.^Sohn, Wien Andreas Murer, Oberoffizial mit Frau" Feldkirch H. Malchow, Redakteur Gasthof Sonne. Blas Hobisch

Bahnhof. Alfred Wallersdorfer, Fiume H. C. Reimann mit Frau, Wien A. Cifermann, Ingenieur, Bukowina Franz Kremmet, Beamter, mit Frau, Wien August Enekes, Oberleutnant, Wien Betty von Grabmayer, Wien Josef Stielhetsch mit Frau, Wien Hugo Hockl mit Frau, Regensburg Hugo Brand mit Frau, Krefeld Karl Truling, Budapest Alfred Malersderfer, Fiume Alwina Berendt, Zittau Emil von Glühlich, Budapest Rudolf Carosane, Wien Gottlieb Vielland, Meran Georg Richter, Eger /, Mizzi Hiitter mit Gesellschafterin

und Chauffeur, München Oskar Engelbrecht und Frau, Murau Wolfgang Weigert, Regensburg ? Dr. Hecke mit Frau und Tochter, Neuburg Gasthof Böhm. Frau Dr. Marie Maurach, Weissenstein J. Himer, Wien Josef Bode, Wien Emil Dozener, Wien Eduard Klinger mit Frau, Seelb Leonhard Knams, München Gustav Brinner mit Frau, München Richard Fischl, Prag Anton Böschöning, Wien Georg Jakobs, Bad Nauheim Simon Berger, Wien Georg Büchner, und Frau, München M. Etti und Frau, Wangen, Allgäu Fiel. Kett, Pforzheim Alwine Bernd

, Zittau i. Sachsen Karl Deckmayr und Frau, Landshut Franz Antze, Oppeln Josef Goldmann, Wien Fritz Rosenbaum, Wien Adolf Seyfried, Wangen, Allgäu Gasthof Bücher. Hermine Ladstedter, Privat, Innsbruck Rea Erlsbacher, Trient Guido Gioranelli, Lombardo Seb. Carl Strobl, Kaufmann, München Emil Hubetschek, Reisender, Marburg Johann Grasser, Mechaniker, Hof, Baiern Rosina und Susanna Asimont, München Dr. Franz Fuchs, Professor, Köln Fany Mayerhofer, Privat, Gardone Lansi Plattner, Privat, Gardone Karl

Dettwer, Reisender, Göthen Hans Spürkel, Oberinspector mit Frau, Triest Johann Janka, Reisender, Wien Salvatori Graventini, negoziante, Triest Richard und Franz Mayrhofer, Student, München Emil Friedmann, Doctor med., Wien Albert Dunkel, Buchdrucker, München Roberto Facci, negoziante, Pomarolo Hans Eggenreiter, k. k. Postoffizial mit Frau Linz Gustav Brenner, Reisender, Wien Franz Koppe, Eisenbahnsecretär, Halle a. S. August Lange, Eisenbahnsecretär mit Frau und Tochter, Halle a. S. Georg Kotier

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 26.10.1922
Physical description: 8
ganz und gar unstich hältige Ausreden und eine Verwahrung vorzu- an seinem Gesellenstück: ein Paar Seestiefel. Nie- ' mand durfte zu ihm hineinkommen, und das Ganze war sehr spannend. Als die Stiesel fertig und von ein paar Meistern besichtigt waren, wurden Zie bis an den Rand mit Wasser gefüllt und auf dem Boden aufgehängt; da hingen sie ein paar 'Tage, um zu zeigen, daß sie wasserdicht waren. Dann wurde Emil feierlich zum Gesellen ernannt und mußte die ganze Werkstatt traktieren. Er trank

Brüderschaft mit dem kleinen Nikas, und 'am Abend ging er aus und spendierte den anderen Gesellen — und kam knallduhn nach Haufe. Alles .ging so, wie es gehen sollte. Am nächsten Tag kam Jeppe in die Werkstatt chinaus: „Na, Emil, denn bist du nu ja Gesell. Was hast du dir denn nu gedacht? Du willst wohl reisen? Ein ftisch gebackener Gesell hat gut davon, sin die Welt hinauszukommen und sich umzusehen und was zu lernen." ' Emil antwortete nicht, sondern fing an, seine Sachen zusammenzupacken

hielten. Aber das war im Grunde nur . Scherz — es geschah niemals, daß ein neuer Gesell ausgenommen wurde. Dahingegen wußten er und die anderen ganz genau, wie viele frischgebackene Gesellen diesen Herbst auf die Straße hinausgesetz^ waren. I Emil war nicht verzagt. Zwei Abende darauf j brachten sie ihn auf den Dampfer nach Kopen- ; Hagen. — „Da is Arbeit genug!" sagte er freude- ! strahlend. „Du mußt mir versprechen, daß du mir j übers Jahr schreibst," sagte Peter, der zu der Zeit j ausgelernt

hatte. Ja, das wollte Emil tun. !° Aber ehe ein Monat vergangen war, hörten sie, j daß Emil wieder zu Hause sei. Er selbst schämte sich wohl, sich sehen zu lassen. Und dann eines Morgens kam er ganz verlegen in der Werkstatt angeschlichen. Ja, Arbeit hatte er bekommen — auf mehreren Stellen, war aber gleich wieder ver abschiedet worden — „ich Hab ja nichts gelernt," sagte er mißmutig. Er trieb sich eine Weile umher, hatte Licht und Wärme in der Werkstatt und durfte dort mit einer Flickarbeit sitzen, die er sich gekapert

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 12.12.1927
Physical description: 8
Nord amerika tüchtig geleimt ' ? Zusammen: 32 Groschen Midi Humoreske von Alfred Manns. Emil Mauwiebe stand m'.t pfiffigem Gesicht vor dem Untersuchungsrichter. — „Wollen Sie nicht den Einbruch eingestehen, Klauwiebe? Es kömmt schließlich doch heraus ' Nun grinste Emil frech. „Det will ick Ihnen nich antun, Herr Krimlnalral, denn wenn ick ei zujeben würde, müßten Sie mir bei det feine Alibi doch loofen lassen. Sie'müßten sagen, der Klauwiebe lügt und na, Herr Kriminal rat. peinlich wäre doch det

?' Der Untersuchungsrichter, der die Unverfro renheit der Zünftigen gewöhnt war, nickte — „Wiedersehen', sagte Emil, machte eine tiese Verbeugung und verschwand ... Der Richter klingelte. In Berlin NO liegt irgendwo eine Keller destille, die Anton Pitschpan gehörte, und die Im Kreise der duften Jungen „Der schmierige Löffel' genannt wurde. Das war Emils Stammkneipe und die seiner Freundschaft. An ton Pitschpan war ein ansehnlicher Mann; er ging stets ordentlich gekleidet und machte auch jedes Jahr eine große Reise

war er auch. Heute abends ging es hoch her, denn Emil Klauwiebe feierte mit seinen Eideshelkern das Fest des glücklichen Alibis. Am Tisch neben der Tür saßen ein paar arm selige Taschendiebe, am T'.esen unterhielt sich Anton mit einem Kavalier. und in der Ecke tuschelten zwei schwere Jungen miteinander. Schließlich kam noch ein derbe angezechler, fin ster aussehender Kerl herunter und nahm An-, toN bei Seite; man sah eine goldene Kette. — „Det hab ick jcfunden.' ! . Pitschpan musterte den Ankömmling von oben

bis unten genau, der sah einwandfrei nieder trächtig aus. „Na, und?' „Die is unter Briedern fuszig Emmchen wert.' „Bist wohl mal! Dick plattiert is se, da schmilzt nich für zehn Mark Jold runter; sieben Emm will ick jeden.' „Aber da is doch der Joldstempel.' „Die Fahrt zieht nich, uff den Schwindel fall ick nich rein.' Der Ankömmling zögerte, aber sein Verstand war bereits stark umnebelt, er sagte „Her da mit', und Emil nickte seinem, Freunde Anton hinter dem Rücken des Bezechten vertraulich grinsend

zu. — Der Kerl nahm das Geld, setzte sich und be gann ganz lästerlich Schnaps und Vier zu trin ken, sang zwischendurch einige gemeine Lieder - und pennte dann am Tisch ein. Hierauf hatte Emil Klauwiebe gewartet, er - redete auf seinen Tischgenossen Eds Sänstlich ein. Der war begeistert, aber auch etwas ängst lich: „Is det nich 'n bisken jcsährllch?' Verächtlich blickte Emil den Genossen cm. „Jesährlich sür Dir, wo Du bloß Schmiere - stehst? Und kannst ja ooch morgen früh hin- jehen und Dir bei Tage det

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 12 of 12
Date: 07.08.1954
Physical description: 12
) und Rudolf Szyskowitz (Graz) auch das mit dem Preis des Französischen Instituts ausgezteichnete Blatt des Innsbrucker Künstlers Franz Lettner. „Krä hengespräch“. ausgewählt. Die Graphik-Wettbe werbsausstellung bleibt bis einschließlich 25. August geöffnet. Auf Mittelwelle 477 m: Zum 150. Mal: „Emil Jeschek spielt“ Vitelen Hörern wäre die Woche ohne Ende, würde nicht am Samstag um 22.30 Uhr auf Mit telwelle 477 m Emil Jeschek spielen. Heute feiert dieser beliebte Pianist ein seltenes Jubiläum: Die 150

. Sendung dieser Reihe am Landessender Ti rol; Emil Jeschek ist seit 30 Jahrten heim Rund funk tätig und feiert überdies seinen 70. Geburts tag. Das ist wohl Anlaß genug, um ein wenig zu verschnaufen, die Hände von den Tasten zu neh men und ein bißchen ln dter reichen Erinnerungs mappe zu kramen. Emil Jeschek erhielt steine Ausbildung am Wie ner Konservatorium, später in Berlin bei Prof. Artur Schnabel Schon damals wurden die Töne, die er dem Klavier entlockte und zu prächtigen Nottengebinden verband

, auf der schwarzen Hart- gummlsehelhe konserviert. Jesc^»»k tva» Osteel als muri WunAJf-x* vom UKW noch kein« Ahnung hatte, weil man vorerst mit den Problte- men der Kindertage fertig wterden mußte; das war 1924, als e*t sein Radiodebut feierte. Emil Jeschek denkt an diese Zeit besonders gern zu rück, hat er doch damals erstmals dite unvergeß liche Maria Cebotarl am Flügel mit Theo Mackeben begleitet. Bald war Jeschek zu einem Begriff im Berliner Konzertleben gteworden und die ersten Soloaufnahmen

mit Konzertmeister Kniestädt von der Staatsoper Berlin folgten. Herzliche Gedanken verbinden ihn mit den be kanntesten Unterhaltungskapellen, mit denen er oft und oft konzertierte, und Emil Jeschek weiß gar manch nette Anekdote von Barnabas von Gezy, Marek Weber, Otto Dobrindt, Hans Bund und wie sie alle heißen mögen, zu erzählen. Von Berlin ging es hinaus in die Welt. Bei den Sen dern Königsberg, Danzig und Brteslau, an die er heute mit besonderer Wehmut denkt, war er ein willkommener Gast und bald warteten

auch dort Viele auf die Ansage: „Emil Jeschek spitelt!“ Eine zahlreiche Gemeinde wird heute der un_ Sichtbare Gratulant sein und sie müßte eigentlich dtem Jubilar einen Blumenstrauß überreichen; doch Emil Jeschek will zu seinem Jubiläum seine zahlreichen Zuhörer mit einem besonders bunten Melodienstrauß überraschen. Er darf versichert sein, daß stein« Samstagabendgemeinde auch ln feukunft vollzählig am Lautsprecher sitzen wird, wenn es heißt: „Emil Jeschek spielt!* Remo Mitteilungen Hauptkurse

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 19.07.1918
Physical description: 4
und festen Speisen eine appetit liche schöne Farbe, ohne im geringsten schädlich zn sein. — 1 Flasche K 1«— IM: LüTaizy JiBypiTIlM (Nachdruck verboten.) 1 -Der Doppelgänger des Herrn Emil Schnepfe". Roman von Carl Schüler. „Guten Tag, Herr Emil Schnepfe!" Die Stimme war bärbeißig. Ihr gemütlicher Ton klang nicht ganz echt. Das runde, rote Gesicht, das zn der wohl beleibten Gestalt gehörte, hatte in den Augen und um die Munölinie unter dem schwarzen Schnurrbart etwas höchst Energisches. Die Harrd

." Die harte Hand schlug den Rock zurück. „Siehste die Marke? Kriminalpolizei. Sie sind verhaftet, Emil Schnepfe. Was war das ttbriaens für ein Name, unter dem Sie sich soeben scherzeshalber vorgestern haben?" „Ich bin öer Freiherr Dorival von Armbrüster." „Sehr jnt! 'n schöner Name, Schnepfchen. Aber Ge schäft is Geschäft: Wollen Sie nun freunölichft den kleinen Spaziergang nach dem Polizeipräsidium gutwillig mit mir machen oder soll ick Ihnen mit eisernen Arm bändern verzieren?" „Mann, Sie irren

und brauchte nicht mehr zu befürchten, in der Obhut des Kri- minaWutzmanns Meyer II Bekannten zu begegnen. In fünf Minuten würde die dumme Verwechslung ja aufge klärt sein. Sein Humor regte sich. Glatt verhaftet! „Gu ten Tag, Herr Emil Schnepfe!" Ulkige Sache! Was wahr wohl dieser Herr Emil Schnepfe? Raubmörder? Hm, mit Raubmördern macht man keine Witze. Taschendieb? Ja, wahrscheinlich Taschendieb! Er lachte leise vor sich hin — „Hier wird nicht gelacht, Emil Schnepfe!" befahl der Kriminalwachtmeister

in scharfem Ton. Dorival zuckte die Achseln — aber nur innerlich, im Ge fühl, denn als früherer Offizier wußte er ganz genau, daß diese Meyers II und diese Kriminalwachtmeister ganz ge hörige Vorräte an Grobheit besitzen mutzten — und dankte feinem Schöpfer, daß er nicht in Wirklichkeit der Herr- Emil Schnepfe war. Das schien mit allerlei Peinlichkei ten verbunden zu sein. Er lachte also nicht mehr, zuckte auch nicht wirklich mit den Achseln, sondern bat Nur sehr höflich um möglichst schleunige Erledigung

wir hier Einladungskarten für Sie von den Behörden in Brüssel, Biarritz, Paris, Luzern, Nizza und einigen anderen umliegenden Ortschaften. Dja, Schnevf- chen, wer sich amüsieren wlll, mutz schließlich auch mal die Remnuna bezahlen, 's ist 'ne happige Rechnung!" „Die Rechnungen des Herrn Emil Schnepfe interessieren mich nicht," erklärte Dorival. Ich bin der Freiherr Dori- val von Armbrüster..." Ach nee'" ".... von Armbrüster. IK erkläre Ihnen, daß es sich hier um einen argen polizeilichen Mißgriff handelt, und ersuche

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 16.06.1932
Physical description: 6
nunmehr in eine feste Form gegossen werden. Die Enteignung des Vermögens und der Güter des Exkönigs von Spanien. KB. Paris, 15. Juni. Wie „Havas" aus Madrid berichtet, hat der Ministerrat eine Verordnung gebilligt, die die p r a k- tische Durchführung des Beschlusses der Cortes, das ykixmcheib tlaufkd S S,— Wochenraten Innsbruck, Museumstr. 10 Filialen: Imst, Johannesplatz; Kufstein, Sparchenerstraße Nr. 4 VI Aus diesem blöden Zufall läßt sich Emil Popel noch lange keinen Strick drehen

. Ich bin bei dieser Sache bisher auf meine Rechnung gekommen und werde mir von diesem frechen Detek tiv nicht hineinpfuschen lassen. Er hat, wie alle Amerikaner, nicht nur den erotischen, sondern auch den finanziellen Koller. Geben Sie mir nur die Gelegenheit, und ich werde ihm diesen rotgoldenen Star stechen, daß ihm die Augen übergehen." „Verfügung!" diktierte Pätsch dem Gerichtsschreiber, der sich nun mit allen zehn Fingern in die Tasten seiner Schreib maschine stürzte. „Auf Antrag des Untersuchungsgefangenen Emil

. Temperatur 14 Grad, j bewölkt, leichter Südwind, Fernsicht im allgemeinen gut. j „Sie scheinen also nicht zu wissen," sprach Dodd und wippte dazu mit dem linken Fuße, „daß Ihr Neffe mit dem von mir j verfolgten Millionendieb identisch ist." „Machen Sie keine Witze!" murmelte Pätsch bestürzt. „Außerdem muß ich Ihnen die Eröffnung machen," fuhrDodd fort und legte gleichfalls die Zigarre hin, „daß Ihr Neffe nicht , nur mit meinem Millionendieb, sondern auch mit dem Unten suchungsgefangenen Emil Popel

identisch ist." „Ist das mehr als eine vage Vermutung?" fuhr Pätsch aus „Ich pflege nur das zu behaupten, was ich auch beweisen kann," bemerkte Dodd kühl. „Und so kann ich auch beweisen, daß der augenblicklich in Haft befindliche Emil Popel nicht mit Emil Popel identisch ist, der im Laufe dieses Jahres bei dein Handschuhfabrikanten Krastel Unterschlagungen begangen hat." „Was Sie sagen?" flüsterte Pätsch fassungslos. „Der unechte Popel sitzt in Untersuchungshaft," behauptete Dodd weiter, „dem echten

scheint etwas zugestoßen zu sein." „Scheint!" hakte Pätsch sofort ein. „Hier fehlt Ihnen wohl ; das Beweismaterial?" „Vermissen Sie es? Ich nicht!" schnappte Dodd geschickt ab. ! „Denn ich interessiere mich nur für den unechten Emil Popel und auch für diesen nur insofern, als er in St. Louis vor etwa sechs Monaten der Firma Stokes & Parker, meiner Auftrag' geberin, zwei Millionen Dollar gestohlen hat." „Das ist alles, was Sie mir mitzuteilen haben?" „O nein! Jetzt kommt die Hauptsache

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 07.09.1912
Physical description: 12
sein mochte, seinen Emil auf die Universität zu schicken und Mathema tik studieren zu lassen. Emil war das, was man so einen „Bullenkerl“ zu nennen pflegt, dem die fünfzehn Privatstunden wöchentlich, die er, das Stück zu einer Reichsmark, im Dutzend billiger, etwas faulen oder etwas wahrt, da die allermeisten Hausfrauen aber sich mit dem Ofenbraten behelfen müssen, so seien sie wenigstens darauf aufmerksam gemacht, daß es dabei von großer Wichtigkeit ist, die Hühnchen dicht in ein möglichst en ges

, so machte unser Emil auch hierin keine Ausnahme. Dennoch sehnte sich sein junges Herz gar sehr nach Liebe und Güte, wie 'wir zufällig aus einem seiner Kollegmappe entflatterten Gedicht ganz zweifellos entnah men und, wie ich leider gestehen muß, mit der bekannten studentischen Schadenfreude, die andere gewiß Rohheit nennen mögen, entnahmen. Aus ihr entstand auch unser ganz harmlos gemeinter Plan, von dem wir uns viel Vergnügen versprachen und den wir spä ter oft genug verwünscht haben. Einer kam

höflichst verbeten“. Dieses Inserat erschien an drei Sonntagen des Sommersemesters hintereinander. Die er sten Resultate waren natürlich doch scherz hafte Antworten, die wir nach dem Essen, wenn Emil sich einer Nachhilfestunde wegen schon verabschiedet hatte, , beim Kaffee spöttisch kritisierten und sogleich vernichteten. Unsere Hoffnung, daß auch Emils einsames, sehnendes Herz sich unserer erdichteten Waise anbieten würde, wollte schon schwinden, als das geheimnisvolle Lächeln desjenigen Kom militonen

, der an diesem Tage die Aufgabe hatte, die Briefe von der Post zu holen, uns in die kribbelndste Neugier versetzte. Wir konnten es gar nicht ab warten, bis Emil sich in seiner stillen Art gedrückt hatte; er schien uns heute noch schweigsamer und dennoch dabei ganz ungewöhnlich unruhig zu sein. Er hatte kaum [die Türe hinter sich, als auch schon der bewußte Brief, mit Chiffre unterzeichnet, aber in Emils bekannten krausen Buchstaben geschrieben, nicht schnell genug von Hand zu Hand wandern konnte

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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 07.09.1912
Physical description: 12
. [Wir hatten es gar nicht leicht mit unseren Gegenbriefen, und manchen lieben Sommer abend, den wir sonst wohl dem Wein oder dem Tanz, selig in unserer Jugend, gewidmet hätten, verbrachten wir mit dem Feilen und Stilisieren unserer Fopperei. Unser geheimnisvoller Briefwechsel wurde wider Erwarten so schnell intim, daß Emil schließlich mit den behendsten Worten der allen Teilen Deutschlands und namentlich nach dem Auslande. Der Grünberger Champagner hätte sich sicherlich seinen Platz auf vielen deutschen

hergestellten Weinsorten probiert hatten. Auszunehmen hätte man davon frei- Welt bat, die Maske endlich fallen zu lassen und ihm in allen Ehren die Gunst eines per sönlichen Rendezvous zu verstatten. Als Ort schlug er eine abseits gelegene Bank auf dem Stadtwall vor; nachmittags halb 7 sei vielleicht (die passendste Stunde ; er werde drei rote Rosen in der Hand haben, und er bitte ihrerseits um dasselbe Erkennungszeichen. Wir konnten alle Emil schon seit Tagen nicht mehr gerade in die treuen mecklenbur

mecklenburgischen Fäusten Emils Respekt hatte. Das von uns gelöste Rad des Schicksals mußte seinen Berg weiter hinabrollen. Man sagte Emil das Stelldichein zu. Die unbekannte Dame kam natürlich nicht. Wohl aber fanden wir ihn noch nach acht Uhr auf jener bewußten Bank sitzen und tiefverlegen einige Rosen zerzupfen. Er schloß sich uns, mit einem Male auffallend gesprächig, an, und an diesem Abend tat er uns mit vielen lieh den Schulwein; denn zu Noahs Zeiten bestand noch nicht, wie bekannt, die obliga torische

Vorwürfe wegen der ganzen Foppe rei machten. Wir grübelten täglich nach einem nur einigermaßen angängigen Ausweg, jedoch vergebens. Die Nachricht, daß Emil durch das Examen gefallen und noch an demselben Tage die Universitätsstadt verlassen habe, ohne uns des geringsten Abschiedswortes zu würdigen, war der äußere Abschluß einer Angelegenheit, die als harmloser Studentenulk begonnen hatte. (Wie ich später hörte, ist aus Emil nichts geworden. Ein entfernter Verwandter hat ihn schließlich

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Alpenland
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Page 8 of 8
Date: 24.01.1921
Physical description: 8
entsetzt!) das Los); 4. Anton Deutsch (Innsbruck) 8,13%; 6. Josef Jor dan (Jgls) 8,19; 6. Rudolf Mair (Innsbruck) 8,25*/,; 7. Karl Witsch (Jgls) 8,35%; 8. Franz Gerosa (Jals) 8,43%. Einen ausführlichen Bericht werden wir noch veröffentlichen. Gericht. Die Vervrecher?8nig Strarrtz vor Gericht. Berlin, 23. Jänner. Unter ungeheurem Andrang des Pu blikums begann der Prozeß gegen das Verbrecherpaar Emil und Erich Strauß. Angeklagt sind: Emil Strauß wegen Mor des, G ftrngienenbefreiung, schweren Diebstahls

und versuchten Mordes in zwei Fällen; Erich Strauß wegen Mordes, ver suchten Mordes in einem Falle und schweren Drebstahls; Anna Behrendt, geb. Priegnitz, wegen Begünstigung des Emil Strauß; der Händler Kurt Herr mann; der Kellnr Alfred E n d e r s und die Schneiderin Luise Lehmann, ge. Aschenbach, wegen Beihilfe. Der Angeklagte Emil Strauß ist zwölfmal vorbestraft, u. a. im Jahre 1910 wegen schweren Dt bstahls mit 3 Jahren Zuchthaus, 1913 Wied t mit 3 Jahren Zuchthaus, 1917 abermals mit 3 Jahren Zuchthaus

anstalt Naugard und wurde dann am 27. November 1919 von feinem Bruder Emil in geradezu tollkühner Weife befreit. Dieser hatte sich von einem kurz vorher von Naugard auSgebro- chenen Gefangenen die Zelle seines Bruders beschreiben lassen, fuhr dann mit zwei nicht ermittelten Personen am 27. November nach Naugard und nahm Einbrecherwerkzeug und Zrvilkleidung für seinen Bruder mit. In der Nacht schlichen sie sich an die Mauer des Zuchthauses, Emil Strauß kletterte auf 'rittet Strickleiter

mit den Polizeibeamten sind die Brüder Strauß dann von den übrigen Angeklagten Herrmann und Enders zu der Angeklagt n Frau Lehmann gebracht worden» di« ihnen Unter schlupf gewährte, bis sic dort festgenommen wurden. Als Emil Strauß nach feinen persönlichen Verhältnissen befragt wird, beginnt er eine lange, mit reichlichem Pathos crusg-stattete Rede, in welcher er sein n Werdegang schildern will. Der Vor sitzende will den Redefluß eindämmen, es gelingt ihm aber nicht, denn der Angeklagte läßt sich nicht aus dem Text

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 26.07.1931
Physical description: 8
, gebunden und der Gendarmerie Fügen übergeben. Der Mnsikverein Reith bei Kitzbühel hielt, wie uns be richtet wird, kürzlich seine Jahreshauptversammlung ab, Machdruck verboten.) 25 Der GttvervogeS. Roman von Hermann Weick. Nun begann für uns ein verzweifelter Kampf. Mit einer Verbissenheit, die ich ihm nicht zugetrant hätte, kämpfte mein Vater darum, daß ihm sein Recht werde. Er strebte ein Wiederaufnahmeverfahren an, das seine Unschuld erweisen sollte,' er klagte Emil Manrach des Diebstahls

an seiner Erfindung an. Wir warteten, hin und her geworfen zwischen Hoffnung und Verzweiflung, bange Wochen hindurch auf eine Entscheidung. Endlich fiel sie: das Wiederaufnahmeverfahren wurde abgelehnt, ber Klage gegen Emil Manrach nicht stattgegeben. Konnte uns diese Antwort überraschen? Was bedeuteten die Aussagen eines entlassenen Sträflings gegenüber den Behauptungen eines Mannes von dem Ansehen und der Bedeutung Emil Manrachs? Mein Vater war mit seiner Widerstandskraft am Mde. Das neue Unrecht

. Was lag daran, daß meine Jugend nn- erlebt dahingehen sollte! In der Heirat mit dem reichen Manne, der mich wie sein Kind behandelte, sah ich den Weg, die Macht zu erlangen, die ich brauchte. Wann ich diese Macht bekommen würde, spielte für mich keine Rolle: ich konnte warten! Meine Stunde würde kommen. Sie kam, als mein Mann starb. Nun war ich frei: nun konnte der Kamps gegen Emil Manrach beginnen. In dem, was ihm das Liebste war, in seinem Lebenswerk, wollte ich ihn treffen. Ich gründete

ins Hintertreffen. Immer härter wußte ich ihn zu treffen, immer größer wurde der Vorsprung, den die Phönix-Werke hatten. In jener Zeit suchte ich die Bekanntschaft Emil Man rachs. Ich wollte den Mann, der mein Todfeind war. ein mal von Angesicht zu Angesicht sehen. Ich sprach mit ihm, ich las ihm die Sorgen, die er hatte, von der Stirne ab: er ahnte nicht, wer ihm gegenübersatz. Wenige Wochen darnach führte ich den großen Schlug, der ihn im Lebensnerv treffen wußte: das neue Flugzeug der Phönix-Werke erschien

kam Manrach nicht mehr auf. In rasendem Tempo ging es mit seinem Betrieb bergab: verzweifelt kämpfte er gegen den Zusammenbruch. Ich aber war entschlossen, nicht zu ruhen, bevor er nicht ganz am Boden lag. Ich fuhr nach Amsterdam und be auftragte meinen dortigen Bankier, unauffällig in Ber lin Maurach-Aktien anfkanfen zu lassen: um jeden Preis mußte ich die Aktienmehrheit in die Hände bekommen! Besatz ich sie, so war Emil Manrachs Schicksal besiegelt, er und sein Werk waren in meiner Hand

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