Betrachtung un terzogen werden könnten. Aber nichts von alledem geschah. Wohl haben persönliche Unterhaltungen zwischen dem Führer und dem Duce stattgefundm. die wohl neben der politischen auch im Zeichen der per sönlichen Freundschaft der beiden Staats männer gestanden haben mögen. Aber Kon ferenzen? Nein, die Freundschaft dieser bei den Nationen ist kein Gesprächsstoff mehr. Sie ist eine klare unumstößliche Tatsache, eine Tatsache, die mehr als einmal prakti sche Erprobung hat. Der Draht zwischen Berlin
wird das Ausland nicht mehr zu zweifeln wagen, datz Italien ein mili tärischer Faktor geworden ist, mit dem man unter allen Umständen zu rechnen hat. Die Gastgeber, der König und Kai ser und der Duce, haben nichts unterlassen, um den Führer auch auf die künstlerischen und lebensfrohen Seiten ihres Landes auf merksam zu machen. Opernaufführungen» Besuche von Museen und Baudenkmälern, Frühstücke in königlichen Villen am Meer, Trachtentänze bei Scheinwerferbeleuchtung und anderes zog in stetem Wechsel am Führer
vorbei. Und das italienische Volk, das in diesen Tagen der Pracht besonders heiter gestimmt war, jubelte dem Führer zu, wo immer es ihn sehen konnte. Bei der grotzen Abendtafel am 7. Mai im Palazzo Venezia zu Rom hielten der Führer und der Duce geschichtlich denkwür dige Trinksprüche, in denen die germanisch- römische Freundschaft nochmals besiegelt und die nationalen Lebensrechte Deutsch lands und Italiens als unantastbar er klärt wurden. Am Montag nachts verließ der Füh rer, nachdem
er sich vom König und Kai ser, vom Duce und von den italienischen Ministern verabschiedet hatte, unter unge heurem Jubel der Bevölkerung Florenz, die Stadt der Blumen. Am Dienstag früh kam der Sonderzug an der Staatsgrenze an. wo der Führer an König Viktor Ema- nuel, an Mussolini und an Kronprinz Umberto je ein Danktelegramm sandte, e.r. Außenpolitische Rundschau. Am 9. Mai wurde in Genf die 101. Sitzung des Völkerbundes eröffnet. Auf der Tagesordnung standen 5 Punkte: 1. vre abessinische Frage