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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.09.1918
Physical description: 8
. Der Himmel ist ge blieben, doch ist rauchig sein Blau. Das Tal ist ge blieben, doch töten sich in ihm seltsam gewandete Barbaren und fort ist des Weißen Dorfes Friede. Kalokagathos suchte seines Verstandes Ueberreste zusammen. . . . Warum töten einander diese Barbaren dort unten? Unser Dorf ist nicht mehr. Wäre es noch, so umstünden es Hellas' glänzendpanzerige, großlanzige, kammhelmige Söhne und auch ich wäre mrtcr ihnen, der Kalokagathos, auf dessen Schild Pallas Athenes' strahläugiges Gesicht kup fern

funkelte. . . . Um unser Dorf können sie einander nicht töten. Unser Dorf ist nicht mehr. Stünde es noch, wir würden es verteidigen. Kalokagathos, der des heiligen Hellas nach dem fernen Norden, in die Nähe der Barbaren verschla gener Sohn war, kannte den Krieg. Er wußte: man muß das Heim verteidigen, das ^Sanktuarium der Götter, Lenke, das Dorf. Doch konnte er sich nicht damit abfinden, daß lim einen halbkahlen Berg,- um herdenlose Weiden Krieg geführt werden soll. ... Es kann dies keine Schlacht

Kalokagathos über die Augen. Eine wilde Angst erfaßte ihn: er fürchtete mit jedem Nerv das Unbekannte. ... Barbaren... aber dennoch ... aber den noch ... ... Sie sterben, bluten, töten ..., doch gibt es kein Dorf, für das sie sterben, für das sie töten... ...Kein Dorf, kein Sanktuarium, keine Leuke, keine Seele, kein Leben nnd keinen Gott... ... Dies ist nicht der Blitz des Zeus ..., isbnicht : der Fels der Gygasc... Dies ist die Ananke, Pas

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 26.10.1924
Physical description: 16
Seite 2. Nr. 42. der behandeln, noch viel reicher unterstützen als die Kollektivgüter. An die Rentabilität einer Kom mune könnte man trotz des gegenwärtigen Zu schußbetriebes allenfalls glauben, wenn sich sehr erfahrene und ganz Zusammenpassende Menschen Zusammentun. Das also ist der „völkerbeglückende" Sozialis mus in seiner pratischen Auswirkung! Wem's von den Bauern nach diesen Zuständen gelüstet, der mag Sozialdemokrat werden. Es muß etwas Herrliches sein, wenn ein ganzes Dorf mit Weib

. Die Strafabtei lungen umzingelten das der Vernichtung geweihte Dorf. Greise, Frauen und Kinder versteckten sich in der Eile schnell irgendwohin... Die Abteilungen verteilten sich in den Hütten und es begann eine wilde Orgie der Plünderung und der Gewalt. Alles, was irgend einen Wert hatte, wurde unverzüglich „requiriert". Es wurde alles bis auf das letzte Hausgerät fortgenommen, Wäsche, Kleider, land wirtschaftliches Inventar. Die Sicherheitswache ver schlang alle Lebensmittelvorräte,- die Soldaten tau

wurden in Gegenwart der Eltern erschlagen, Männer in Gegenwart ihrer Frauen. Endlich, nachdem sie einen, manchmal auch zwei Tage lang gehaust und das Dorf nackt ausgeplün dert, auch alle Lebensmittel vernichtet und ihre tierischen Triebe befriedigt hatten, zündeten die Agenten der G. P. U. das unglückliche Dorf an. Den Bewohnern war es natürlich nicht erlaubt, den Brand zu löschen oder irgend etwas zu retten und unter dem jammervollen Weinen und Geschrei der Frauen verließ die Abteilung

den Aschenhausen und wendete sich einem andern verurteilten Dorf zu. Und nun begann die Auswanderung der am Leben gebliebenen Bauern, die hauptsächlich aus Frauen und Kindern bestanden. In dem Wunsch, das Leben zu retten, bewegte sich dieser Haufe halbnackter-Abgebrannter langsam durch den grim migen Winterfrost zum nächsten Dorf." Das ist das rote Bauernparadies. Nun aber ein e r n st e s Wort. Will man habest, daß Kleinbauern und Dienstboten nicht den roten Grillenfängern auf den Leim gehen, dann sorge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.07.1928
Physical description: 8
Jagdgründe, neue Niederlassungen. So wan derten die Nomadenvölker ununterbrochen und wechselten rhre Nahrungsplätze. Dieser Wandertrieb lebt heute noch in fast allen Menschen, die sich nicht seßhaft niederlasien können, die von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, von Land zu Land wandern und erst zur Ruhe kommen, wenn die Frau ein Heim miteinrichtet und die Häuslichkeit den Mann zum Verweilen zwingt. Mit der Familie hört im gereisten Mann die nomadisierende Wanderlust aus und er beginnt ein familiärer

durch eine Maid, die gar minniglich ausschaute und allen Handwerks- bnrschentrieb aus dem Herzen des schmucken Gesellen trieb. Eine neue Zeit begann, ein neues Leben! Das der Seß haftigkeit! Es änderten sich die Zeiten und mit ihnen alte Ge wohnheiten und Sitten. Eisenbahnen durchschnitten die Lande und Autos und Radler sausten über staubige Land straßen. Die einstige Beschaulichkeit löste sich aus in Gc- schäftstüchtigkeit, die Ruhe des Handwerksburschen und sein frohgemutes Tippeln von Dorf zu Dorf hörte

auf. Be graben wurde die alte Romantik des Handwerksburschen und seine Herrlichkeit lebt nur noch in alten Erinnerungen und guten Witzen! Die Stadt fraß das Dorf. Immer mehr Menschen trieben den Städten zu. Die Industrialisierung schritt rapid vorwärts. Es beginnt die Zert, wo sich Men schen wieder hinaussehnen in die freie Natur, Lust spüren nach dem Grün der Wälder und dem jubelnden Lied der Lerche, wo sie dem Waldbach entlang lausen wollen, über weiches Moos und hinauf aus die Gipfel der hochragenden

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 17.06.1913
Physical description: 8
, dem „Zacharias ist Rottrauts und mein Freund," versetzte Willis würdevoll, „der Krämer im Dorf." „So? Welches Dorf meinen Sie?" „Nun, das, welches unterhalb der Pfeilburg liegt." „Sind Sie vielleicht Baronesse Pfeileck?" rief der Jäger. „Natürlich! Rottraut und ich sind seit Weih nachten dort und Tante Hulda ist bei uns." „Ach, die Familientante! Aber nun sagen Sie mir, bitte, Ihren Namen, er wird gewiß hübsch sein." „Warum glauben Sie das?" fragte sie un schuldig, ihm das holde Gesicht voll zuwendend

." Sie hielt ihm den rosigen Kelch hin und er neigte den Kopf und trank daraus, immer wieder einen unlöschbaren Durst heuchelnd. „Nun ist's aber genug", lachte sie und trocknete die Finger an ihrem Tuch ab. „Nun wollen wir uns beeilen, nach Hause zu kommen." Die letzte Wegstrecke legten sie schnell zurück. Als sie durch das Dorf kamen, stand Zacharias vor seinem Laden. „Aber, Fräulein !" rief er. „Wo sind Sie nur so lange gewesen? Man ist in größter Angst um Sie und sucht Sie überall." Willis eilte voraus

und ihr Böses zufügte, sie vielleicht beraubte und tötete — des Vaters Schuld an dem Kinde rächend! In unbeschreiblicher Bangigkeit wartete Rottraut auf Willis. Sie schickte ins Dorf, in das Armen haus und beschloß, den Forst mit Fackeln durch suchen zu lassen — da, Gott sei Dank, vernahm sie Willis' muntere Stimme und gleich darauf stürmte diese in das Zimmer und in die Arme der Schwester. In hastiger Frage und Antwort klärte sich alles auf und mit einem Seufzer der Erleichterung schloß Rottraut

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 18.06.1931
Physical description: 16
ein Dorn im Auge. Erinnern wir uns, welche Rolle in den Zentral- stellen heute noch immer die aus allen möglichen Nach folgestaaten — besonders aus Böhmen — stammenden Leute spielen, so wird es uns klar, daß diese für Rechte und Gebräuche in Tirol kein Verständnis Haben, ein solches Verständnis sich aber auch nicht erwerben wollen. Die Bauern im Dorf stehen zur Fabrik nit recht gut, weil's eben dumme Leut sind, eigensinnige. Sie sehen immer nur ihren eigenen Nutzen, und den von der Welt

nimmer tragt. Im Dorf muß jeder einzelne das Werden und Wachsen der Fabrik erst am eigenen Erlebnis durchkosten, und so wechselt das Meinen, und jedes Frühjahr, das die Welt grün macht, fetzt den Bauern einen neuen Gedanken des Begreifens ins Herz. Die älteren Leut stehen zäh und Wutverhalten dem Neuen gegenüber; sie begreifen nit, daß sie bloß zwei Händ haben, wo sie zehn brauchen täten. Langsam, ganz langsam müssen sie einsehen, daß es kein Gegenstemmen gibt. Und stemmen

zu sein und sehen es viel zu spät erst, daß sie die Dümmsten waren. Denn ihr Vorteil ist ja so winzig klein, daß er eigentlich gar nit zählt. Wenn's hoch kommt, verkaufen sie ihr Gütl gut, und dann . . . dann . . . verelenden sie zu Arbeitern. Ja, der Einbruch der Industrie in fo ein Bauern dorf, oh, was sst dagegen der ärgste Wildbach! Unser Land soll in den starren gentral'.^mrr h'...Linge. trieben werden, die bodenständigen Gebräuche sollen ver. schwinden und es soll dazu kommen, daß Tiro

. Ist in Tirol genau wie anderswo. . . . Weil der eigene Vor- teil als Leitseil sich überall im Geschröfe verliert und wohl auch verlieren muß. Es ist Schichtwechsel, und die kleine schmale Gasse, die von der, Glasfabrik herunter ins Dorf führt, ist schwarz voller Menschen. Aus den Sälen strömt es in langen Zeilen, aber noch vor dem Tor ist unvermeint eine Trennung und Schich- tung eingetreten. Am Arbeitstisch arbeiten die Natio nalitäten nebeneinander; draußen im Leben, da ist das anders, ganz

will uns der Direktor in den Saal setzen." „Aber das ist ja Unsinn," wehren die meisten ab. „Nit, Unsinn, Leut. Wo ist das schon einmal ge wesen, daß der Direktor einen Arbeiter in sein Zimmer kommen laßt und dann...? Ih weiß, was ih weiß..." Da sagen die anderen nix mehr. Erst vorm Dorf brunn meint ein älterer Arbeiter besinnlich: „Das kann ich nit glauben. So «sind die Tiroler nit. Aber dahinter ist leicht zu kommen. Stellst ihm halt eine Fall, dann wird sich's bald aufweisen." „Da denk ich ja schon drüber

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 02.02.1927
Physical description: 4
anders als bisher. Den Gemeinden Tur und Münster wurde die Aufnahme von Darlehen bewilligt. . Endlich wurde beschlossen, mit dem Vau einer Trinker-Heilstätte im Gebiete der Landesanstalt Hall sobald als möglich zu beginnen. Die Bildung einer selbständigen Gemeinde Obern dorf in Tirol. Mit diesem Anträge hat sich der Landtag im vo rigen Jahre bereits einmal beschäftigt, doch da mals erachtete der Landtag die Voraussetzungen für eine meritorische Behandlung dieser Frage noch nicht für gegeben. Man wollte erst

eine Volks? abstimmung durchführen. Da aber das Gesetz über die Volksabstimmung in den Gemeinden wegen des Einspruches der Bundesregierung nicht verlautbart werden konnte, mußte die Befragung unterbleiben. Mittlerweile haben aber die Bewohner von Obern dorf ihren Willen, eine selbständige Gemeinde zu bilden, wiederholt und stürmisch kundgetan, und da auch in der Gemeinde St. Johann der Widerstand gegen diese. Abtrennung sich verminderte, so hat der Rechtsausschuß des Landtages das Begehren der Bewohner

nahm, als der Stations vorstand den Zug mit den Frontkämpfern aus der Station hinausdirigiert hatte. Der Unfall hat zwei Todesopfer gefordert, von denen eines ein Front kämpfer, das andere ein Schulknabe ist. Außerdem wurde eine Anzahl Schwerverletzter nach Sauer brunn ins Krankenhaus abtransportiert. Die Sozialdemokraten halten vorher in Schatten dorf eine Propagandaversammlung abgehalten. Forderungen der Landwirtschaft. Wien, 31. Jan. Die offizielle Liste der For derungen der Präsidenten

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Der Oberländer
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Page 2 of 12
Date: 04.04.1930
Physical description: 12
in Imst. Der Brief hat folgenden Wortlaut. „Wir find mit unserer Lage zufrieden, obwohl sich bei uns viel verändert hat. Wir find von Sibirien fort, um in der Stadt zu arbeiten und zu leben. Wir hatten uns aber sehr getäuscht; die ganzen Stadtverhältnisse, d. h. die Arbeit, die Wohnung und das ganze Gesellschaftsleben war nicht nach unserem Geschmack; hauptsächlich die Wohnungsverhältnisse vertrieben uns wieder auf das Dorf. Arbeit und Verdienst wäre in der Stadt in Hülle und Fülle, aber wir gingen

lieber auf ein deutsches Dorf, wo ich wieder arbeitete wie in Sibirien, „an der Kulturfront". Wirtschaftlich haben wir durch unsere Uebersied- lung ziemlich eingebüßt, aber in anderer Weise (Karriere, russische Sprache und politische Bildung) viel profitiert, so daß wir schließlich nichts zu be reuen haben. Wir denken aber im Laufe der Zeit, vielleicht im Herbst, wieder nach Sibirien zurück zu fahren. Du schreibst, daß bei Euch Geldnot herrsche; ist auch nicht anders denkbar, wenn man einiger maßen

zu kommen und die Ungleichheit für immer aus der Welt zu schaffen. Wer ein russisches, oder ein deutsches Dorf in Rußland vor 8 Jahren gesehen hat, der wird es heute nicht mehr erkennen. Natürlich kostet all dies auch viel Aufklärungsarbeit und geht auch nicht ganz ohne Kampf ab, denn die reichste Schicht der Bevölkerung, welche bisher von der Arbeit Anderer gelebt hat, ist nicht sofort mit allem ein verstanden, was die Mehrheit haben will. Des halb gibt es jetzt nicht selten Auswanderungen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 25.12.1902
Physical description: 16
, der Waldaufseher, haust darin als Ein siedler. Die Leute im Dorf unten meinten zwar, es wird bald eme Zweisiedelei geben, denn die Hanni, des Großbauern Wastl Dirn, habe es ihm angethan. Heute ist Weihnachtsabend! Millionen Sterne verkünden die heilige Nackt! Glitzernd funkelt der Schnee im Mondenschein auf den Aesten der Bäume und auf dem Dache der Jägerhütte. Drinnen im winzigen Stüblein sitzt Thoma und qualmt mächtige Tabakswolken aus seinem alten Ulmerkopfe, daß fast die kleine Oellampe zu ersticken drohte

. Trk — tak sagt die alte Schwarzwälderuhr und die Hauskatze spinnt behaglich hinter dem Ofen. Er lächelt, tiefernstes Glück spiegeln die wetter- gebräunten Züge: „Letzlesmal ist es. daß i allein da Weihnachten feier — aufs Jahr — ja aufs Jahr —" er lächelt nochmals — plötzlich verfinstert sich seine Miene und er murrt: „Wär' gern heut in d' Metten ins Dorf gangen — aber das leidige Wilddiebspack treibt es ja gerade während des z' Nachtsgotiksdienft am buntesten! Nutzt nix! außi, außi

auf'« Gamsschrofn." Wieder paffte er dichte Tabakswolken in die warme Stubenluft. „Nu, nu, so a Stündl, nachher bin i droben und nachher zwa Stündl ins Dorf abi. Hannerl, will dir a a Christg'schenk bringen, a Ring«, hab's von Schußgeld z'jammg'spart." So denkt und sinnt der Jäger Thoma m der weltoerlasfenen Hütte. Sein Dachs hund, die Büchse und die Pfeife waren bislang die einzigen Genossen seiner Einsamkeit. Dr hat der Thoma gedacht: „Wie wär's, wenn ein lieb's Weiberl mein' Dachserl 's Futter gab, der Fürst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.08.1925
Physical description: 8
können. Und sie ging weiter, und kam vor der Stadt in das erste Dorf. Ins Pfarrhaus ging sie. „Vertraut aus den I Herrn," sagte der Pfarrer, „und euch wird Hilfe kommen. I Von ihm, der Hungrige satt macht und Tote auserweckt!" und er ließ ihr in der Küche eine Suppe geben. Der Knabe vermochte keine Nahrung mehr zu sich zu nehmen. In dieser Nacht, die sie in einer Scheune verbrachte, starb der Knabe. Ganz still, ohne daß sie etwas davon merkte. Am Morgen fand sie ihn bereits steif und kalt. Sie betrachtete

ihn in einer entsetzlichen, starren Gefühllosigkeit, dann begann sie ihn langsam aus dem schweren Tuch zu wickeln. Sie hauchte ihn an, betastete seinen Körper' — aber plötzlich, wie in erschreckter Hast hüllte sie ihn wieder ein, als sie sah, er war wirklich tot. Langsam kroch das Morgenrot in die Winkel der Scheune. Da nahm sie den toten Knaben aus den Arm, ge rade so, wie wenn er noch der lebende sei. Dann trat sie aus der Tür. Sie ging durch das ganze Dorf. AmHsarr- haus kam sie vorüber, wo die Läden noch fest

mit dem toten Kind durch das Dorf; von neuem suchte sie die Scheune aus, und lag dort mit stum pfen Blick, vor sich n-iederstarrend, den halben Tag; dicht neben ihr lag, in das Tuch gehüllt, das Kind. Einmal war's ihr, als ha>be es sich wieder gerührt — aber sie sah, daß nur eine große Ratte, von der Bewegung erschreckt, blitz schnell neben ihr wieder unter ein Heubündel fuhr. „Gegen Mittag kam ein Knecht in die Scheune. Was schafft Ihr hier?" fragte er. „Mein Kind ist tot," sagte sie nur. Er musterte

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