zunächst richtigstellen, daß die Aktion des Palästina-Pilgervereins unserer Diözese durchaus nicht den Ausbau einer schon vor handenen Bischofsgruft zum Ziele hat, sondern den vollständigen Neu-, respektive Einbau einer bischöflichen Gruft, deren unser Dom bisher entbehrte. Eine obligate Bischofsgruft hat es im Dom zu Brixen nie gegeben. Das im Jahre 1765 erschienene berühmte Werk von Josef Resch hat uns einen Plan der alten Kathedrale aufbewahrt, aus dem ersichtlich ist, daß sich im Räume der Domarea
Kirchen verboten, jedesmal eine allerhöchste Entscheidung erbeten werden mußte, welche die Bestattung im Dom ausnahmsweise ge stattete. Die Verweigerung eines derlei allerhöchsten Gnadenaktes ist bisher nie vorgekommen. Umso über raschender wirkte ein an das hochwst. Domkapitel ge richteter Regierungserlaß vom 9. November 1911, der die Alternative stellt, die Leichen der verstorbenen Fürstbischöfe in Hinkunft auf dem städtischen Fried hofe zu begraben oder das Vorhandensein einer ventilierbaren
um eine dreimonatliche Frist, um die Frage des Gruftbaues zu studieren und zu kalkulieren, um darüber schlüssig zu werden, ob nicht der Verein in der Lage wäre, den Gruftbau auf Vereinskosten zu übernehmen. Bei dem Mangel von Domplänen hatten wir zunächst für die Beschaffung einer Planskizze des Domes zu sorgen und zahlreiche historische Notizen über die Situation der Bischofsgräber im Dom zu sammeln; auch gelang es uns, durch das kamerad schaftliche Entgegenkommen des Herrn k. u. k. Haupt manns Karl Mohr
, eines unserer renommiertesten Genieoffiziere, eine vorzügliche Projektskizze der ge planten Bischofsgruft zu erwerben. Sehr erwünscht wäre uns gewesen, eine gründ liche Untersuchung der Bodenverhältnisse der Dom area zu unternehmen, aber die Winterszeit versprach unS erst für Mai authentische Auskünfte über die Grundwasserverhältnisse bei steigendem Hochwasser. Indes waren wir uns der Verpflichtung bewußt, uns beizeiten einer erstklassigen Firma zu ver sichern, die zur Uebernahme des Grufteinbaues quali