. M a ch' D i ch frisch a u s d i e Ne i s'!" Und hiemit Punkt. Bilder vom Rhein Der Kölner Dom. Lange kann man sich an der prächtigen Rundsicht nicht satt schauen. Stadt und Um gebung breiten sich wie auf einer Landkarte vor unfern Blicken aus, die Häuser ducken sich zu sammen, wie Ameisenweglein schlingen sich die Straßen zwischen ihnen, man sieht jedes Gäßchen, jeden Straßenzug, Hunderte von Türmen, Tau sende von Giebeln und Dachsürsten Archen aus dem Häusergewirr empor, danebeu stießt stolz und ruhig der mächtige
Ebene hmwältzt! Doch wird die Glocke nur zweimal im Jahre, nähmlich am Ostersonntag und an Kaisers Geburtstag geläutet. Nachdem wir über eine Stunde auf dem Turme zugebracht hatten, stiegen wir wieder in die Tiefe. — Ich muß noch hersetzen, daß der östliche Turm an Bau und Konstruktion dem westlichen vollkommen gleich ist. — Drunten ging ich mehrmals um den Dom herum und musterte alle Teile. Auch hier ist alles Pracht und Manigfaltigkeit und hohe Kunst. Das vielfache Kreuz des Planes kommt
nicht ganz zusage. Ich fand lange nichts;, doch endlich Der Kölner -- Dom. schien mir, wie wenn die Türme an dem Absatz, wo die Spitzhelme auffteigen, ein ganz klein wenig zusammenhockten und dort einen klein winzigen Sack bildeten. Für ein scharfes, sehr delikates Auge möchten die Türme etwas höher und der Absatz vermieden sein. Aber ich kann mich leicht irren, denn ich bin kein Kunstgelehrter. Ats Turm halte ich immerhin den von St. Stefan ill Wien für den schönsten der Welt. So baumartig organisch
, so in einem einzigen Flug, in ununterbrochener, regelrechter Verjüngung rauscht kein anderer in die Höhe. Einen Hauptgenuß, der mir im Kölner Dom zuteil wurde, darf ich nicht vergessen. Ich wohnte am Sonntag Vormittag dem Hochamte im Dom bei und hörte eine der großen Messen von Witt durch den vollbesetzten Domchor auf führen. Dieses Tonmeer, das durch die reich gegliederten, hochgewölbten Hallen rauschte und wogte, dieser hundertfache Nachklang, läßt sich nicht beschreiben. Die himmelsteigenden Bogen und Giebel
schienen sich mit den himmeljauch zenden Tonakkorden zu verwickeln, zu verworren, mit ihnen zu spielen — und schließlich wußte man nicht niehr, ob die Töne oder die steinernen Linien lebendig waren. Ich kann ohne Über treibung sagen, daß ich im Kölner Dom die tiefsten Eindrücke meines Lebens empfangen habe. (Fortsetzung folgt.) 1 liniere geehrten »Menlen! Wir bitten die geehrten Abonnenten, die die Bezugsgebühr pro 1914 noch nicht eingezahlt haben, dies baldgefälligst tun