des Champagners. — 280 Jahre Schaumwein Im Garten der altehrwürdigen Abtei Haut- villers bei Reims wird man am 28. Juni mit einer Feier, zu der man einen starken Zustrom von Gästen erwartet, den denkwürdigen Tag begehen, an dem vor einem Vierteljahrtaufend Dom Perignon, der findige Pater Kellermei ster der berühmten Abtei, das Verfahren ent deckte, die „stillen' Weine der Champagne in den prickelnden Göttertrank zu verwandeln, der nach seiner Heimatprovinz Champagner genannt wird und den Namen Sekt zu Unrecht
führt. Befremdlichermeise ist Dom Perignon bei der undankbaren Nachwelt, die ihm so viel Freude und Fröhlichkeit zu danken hat, fast in Vergessenheit geraten. In Wahrheit hat sich der bescheidene Benediktinermönch der Abtei Haut- villers um den Weinbau seiner Heimat nicht geringere Verdienste erworben als der römische Kaiser Probus, dessen Andenken ein Triumph bogen in Reims verewigt. Kaiser Probus hatte, um seine unbeschäftig ten Truppen nicht müßig gehen zu lassen, Weinreben im Lande anpflanzen
um die Milte des Iß. Jahrhunderts bereits die Höhe von IlM Francs für das Fu der erreicht hatten, so war das dem voraus schauenden Verständnis zu danken, mit dem der Kellermeister der Abtei von Hautvillers seines Amtes waltete. So wenig auch die Daten über Leben und Wirten des aus St. Menehould stammenden Benediktinermönches auf historische Zuverläs sigkeit Anspruch machen können, so steht doch' fest, daß dieser Dom Perignon der beste Wein- keiiner und Weinpfleger seiner Zeit war, der sich trefflich
» umzuwandeln, war das Ziel, das Dom Perignon beständig vor Augen hatte. So kam er. seinen Weg Schritt für Schritt konsequent verfolgend, zur Fabrikation des Schaumweines, für sie der ebenfalls von Perignon erfundene Flaschenverschluh mit Korken die unerläßliche Vorbedingung war. Von Hautvillers aus scheint sich das Geheim nis der durch den festen Flaschenverschluß über haupt erst ermöglichten Schaumweinbereitung rasch verbreitet zu haben, wobei noch erwähnt sein mag. daß in Deutschland Schaumweine zu erst
um die geniale Entdeckung eines findi gen Kopfes handelte. Das von Dom Perignon erfundene Verfah ren der Champagnerbereitung hat sich in der Hauptsache bis heute erhalten. Nachdem der Wein im Faß eine Gärung und Klärung durch gemacht hat, wird er auf Flaschen gefüllt, die. nachdem Mecks erneuter Gärung dem Wein eine bestimmte Dosis Zucker beigemischt wurde, verkorkt werden. Der Hals der lagernden Fla schen wird dann immer tiefer nach unten ge neigt, bis die Flaschen schließlich auf dem Kopfe stehen. Dadurch