Aus gabe, unter Mitwirkung der Minister und der Präsidenten der Kammem die Fortsetzung einer ganz sanft und ergeben in den göttlichen Willen entschlafen sind. Um 7 Uhr wurde erstlich die große Glocke im Dom, die Sext, geläutet, sodann aber zum allgemeinen Leidwesen „das ordinär! Zügen- glöggl in der Pfarr' und dreimal abgesetzt. — Fürstbischof Künigl zählte bei seinem Tode das 76. Jahr seines Lebens, das 51. seines Priester- tums, das 46. seiner fürstbischöflichen Regierung. 25. Beisetzung
Georg Spilmann nach Inns bruck überbracht. Am 23. Oktober 1758 kamen die zwei Dom herren Josef Graf von Spaur und Sebastian Graf von Clary, ferner Johann von Kripp, Konsistorial- fekretär, Josef Kerer, Dombenefiziat, und Leopold von Söll, Chorherr im Kreuzgang und Zeremoniär, nach Ehrenburg, um den bischöflichen Leichnam zu erheben und über die Identität desselben die ge hörige Untersuchung anzustellen. Dann wurde der selbe auf einem mit vier Pferden bespannten Trauerwagen nach Zinggen geführt
und dort auf bewahrt. Am folgenden Tage, am 24. Oktober, wurde der Leichnam mit großer Feierlichkeit unter Begleitung des Fürstbischofs, des Weihbischofs und des Domkapitels, der übrigen Geistlichkeit, des Adels und der Bürgerschaft nach Brixen gebracht; zwölf Dombenefiziaten trugen ihn in den Dom auf das mit 50 silbernen Leuchtern gezierte Trauergerüste. Das Seelenamt sang Fürstbischof Leopold Graf von Spaur; dann wurde der Leichnam in ein eigens hiezu ausgemauertes Grab gelegt. Vor dem Altar des hl. Kassian ruht