etwas erleichterte und uns Kost und Wohnung gäbe. Vielleicht geht 's doch! — Angebote an den Karitasverband, Erlerstraße 12. Radio-Material (Qualitätsware) erhalten Sie preis wert bei der Fa. A. Müller, Elektrogeschäft, Leopold- stratze 35. 4- 5403 Dom Paulo Ferreiro, öer in seiner Jugend Paul Schmidt geheißen haben soll, ist einer von den großen Wohltätern, bei denen die rechte Hand nicht weiß, w!as die linke tut. Er wohnt seit einem Menschen,alter in Brasilien mtö bat es durch den Handel mit deutschen
Eismaschinen zu großem Vermögen und einer schönen Villa in Petro- polis gebracht. Er lebt zurückgezogen, braucht wenig für sich und übt Wohltätigkeit — nicht indem er Bettler be schenkt, sondern indem er für Zwecke spendet, deren Ver nünftigkeit und Brauchbarkeit ihm emleuchtet. Vor etli chen Jahren hat ein Hankeepastor viele Conto Reis zum Bau eines Waisenhauses und einer Kirche von Dom Paulo erhalten. Dom Paulo wollte nur eine Kirche ohne Turm bewilligen, aber der Pastor hat ihm so lange zugesetzt
, bis die Kirche einen dreißig Meter hohen Turm bekam. Nun steht alles schön und stattlich da, da» Geld ist ordnungsmäßig bis aus den letzten Milreis aus- gegeben, da bemerkt der Pastor, daß er etwas vergessen hat — den Blitzableiter. Gewitter sind in der Ge birgsgegend von Petropolis sehr häufig, und der Mangel an Blitzschutz kann den schönen Gebäuden, namentlich dem Kirchturm, verhängnisvoll werden. Der Pastor begibt sich zu Dom Paulo, stellt ihm die Sache vor und bittet, den großen Opfern, die der Wohltäter
schon gebracht Hat, noch die verhältnismäßig geringfügige Summe für den Blitzableiter hinzuzufügen. „Hm", brummt Dom Paulo erstaunt, „als Sie, Herr Pastor, mich um das Geld für den Kirchturm baten, haben Sie da nicht gesagt, es sei Gottes Wille, daß der Turm gebaut werde?" Aller dings, bestätigt der Pastor, das habe er gesagt. „Also", fährt Dom Paulo mit unerbittlicher Logik fort, ,Menn es Gottes Willen entspricht, daß der Turm gebaut wurde, so kann er ihn doch nicht wieder zerstören
wollen. Dann wäre das ja eine Blasphemie, einen Blitzableiter öarauszu- setzen." Je mehr der Pastor sich bemühte, diese Argnmen- tation zu widerlegen, deste hartnäckiger hielt Dom Paulo an ihr fest. Als der Yankee - Gotte smann sich zuletzt im Eifer dazu hinreißen ließ, von „verdammtem Unsinn" Zu sprechen, ersuchte Dom Paulo ihn energisch, das Haus zu verlassen. „Als ich ihm den Turm bewilligte," sagte Dom Paulo zu einem Freunde, „habe ich mich geärgert, weil der ölige Mann mich veranlaßt hat, etwas Unnützes