hat sich das Charakteristische der weltberühmten Romanen an den Bewohnern innert der Grenzen der Dolomiten bedeutend ^ abgeschwächt und mit fremden Elementen, wie das ja überall vor kommt, gemischt, so daß es schwer hält den Typus eines Scipio, Kato, oder Cicero wieder zu erkennen. Nichts destoweniger finden wir der Ueberreste noch eine erkleck-' liche Zahl, namentlich aus dem Sprächgebiete, im ladinischen Dialekte, in Benennungen und Ortsnamen, die unverkennbar aus römische Abstammung hinweisen^ Es dürste auch in Betracht
auf Temperament, Volks eigenthümlichkeiten, Sitten und Gebräuche, sowie Hin- fichtlich der geistigen Veranlagung der Ladinier, die in etwas unqualifizierbarer Weise von Seite der benach barten Deutschen „Krautwälsche' genannt werden, nicht schwer halten, romanische Spuren zu entdecken. Doch wir dringen hierin nicht tiefer ein; wir überlassen das getrost den Ethnographen und der Analytik der ver gleichenden Sprachforschung; unsere Aufgabe ist es nur, zunächst darauf hinzuweisen. Das Gebiet der Dolomiten
für Mineralogie. Für Petrefaktensammler und Minera logen eröffnet fich innerhalb der Dolomiten ein wahrhaft „klassischer' Boden in des Wortes eigenster Bedeuümg und ist derselbe noch lange nicht erschöpfend durchgeforscht. Selbst in Bezug auf die Fauna wird es für den Reisenden nicht uninteressant sein, die Schründe, Thäler, Schrofen und Risse zu durchwandern, in denen der Adler horstet, und die Gemse, besonders in neuester ' Zei^ dürch HeguNg und Schütz der 'Jagdgebiete in ganzen großen Rudeln vorNmmt
. Daß der Botaniker in den Dolomiten keinen mageren sterilen Boden an trifft, dafür spricht schon die Art des Gesteines und die Bodenbeschaffenheit. So findet nicht blos der alpen-- freündliche und reiselustige Tourist oder Bergkraxler in den ladinischen Dolomiten ein förmliches Eldorado für seine, zwar nicht sehr hoch anzuschlagenden Zwecke, sondern auch der Mann der Wissenschaft sieht fich in ein^ interessantes ausgiebiges Gebiet versetzt. Die Wege und Stege in den Dolomiten find zwar größtenteils etwas rauh
dargestellt Grund ist die verschiedene kristallmische Beschaffenheit dieser Gesteinsarten. Erstere find durchaus mehr recht winkelig ..gefügt; bei letzteren .wiegt der spitze Winket vor.' Demnach zeigen die Dolomiten vielmehr' horizontal abgestumpfte Kuppen^ Bänder, Schrofen uttd Gumpen; das vulkanische Urgestein hingegen^präponderiert an stellen Hängen, schiefen Platten und abschüssigen glatten Stellen. Nur bei schlechtem Wetter zur Regenzeit hat der Boden der Dolomite eine für den Wanderer fatale