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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 30.08.1916
Physical description: 8
«i» Nr. 70 Bozen, Mittwoch, 30. August 1916 55. Jahrgang. Die lstemitcben Krütler. Drei neuerliche Kriegserklärungen: Italien an Deutschland. Rumänien an Oeflerreich-Nngarn und Deutschland an Rumänien. Gleich ihren BlutS- und StammeSgenoffen in Italien, haben nunmehr auch die Rumänen Oester reich'Ungarn überfallen. Seit Sonntag 9 Uhr abends stehen fie im Kriege mit uns. Als Ant wort deutscher Treue hat unmittelbar darauf Deutschland an Rumänien den Krieg erklärt. Somit ist Mackensen auf den Plan gestellt

mit der Überreichung der Kriegserklärung zu« sammen fällt, ist ein Ereignis, welches ohne Beispiel in den Annalen der Diplomatie dasteht. Rumänien hat alle Rücksichten, die Anständigkeit. Selbstachtung und Sittlichkeit erfordern, mit Füßen getreten. - . ES ist einleuchtend, daß zwischen der italieni- nischen Kriegserklärung an Deutschland und' der rumänischen Kriegserklärung an Oesterreich-Ungarn ein innerer Zusammenhang besteht und daß das gemeinsame Vorgehen der beiden Verräter das Er gebnis eines Komplottes

Ungarn erteilt und so die Gefahr eines allgemeinen europäischen Konfliktes in nächste Nähe gerückt. Deutschland und England suchten zu vermitteln, letzteres freilich nur um Zeit zu ge winnen, da ihm der Zeitpunkt eines Ausbruches des Streites ungelegen kam. Am 26. Juli erfolgt seitens deS englischen Außenministers Sir Edward Grey der sogenannte Konferenzvorschlag, der anregt, die Differenzen zwi schen Oesterreich-Ungarn und Serbien sollten einer Konferenz der Botschafter Deutschlands, Frankreichs

und Italiens zur Entscheidung unterbreitet werden. Der Vorschlag wird von Frankreich angenommen, von Deutschland und Oesterreich Ungarn aber ab> gelehnt. Zwei Tage später schlägt Grey vor, Oester reich Ungarn möge die serbische Antwort als ge nügend betrachten, oder aber als Grundlage für weitere Besprechungen. Oesterreich Ungarn lehnt ab, da die Feindseligkeiten bereits begonnen hatten und der Vorschlag daher zu spät kam. Am 30. Juli tritt Grey nochmals mit einem Vorschlag hervor, der durch Vermittlung

'. Dies in Kürze die diplomatisch« Vorgeschichte deS Weltkrieges. Noch am 31. Juli wird in Deutschland der Zustand der drohenden Kriegsgefahr angeordnet und in Petersburg die Erklärung abgegeben, daß die deutsche Mobilmachung in Aussicht stehe, wenn Ruß- land nicht binnen 12 Stunden die KriegZvorberej- tungen einstelle und hierüber eine bestimmte Er-

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 6
Date: 30.08.1916
Physical description: 6
, mächtiges Gebilde von Stein und Erz gegenüber der Lug- und Trugallianz der von Sonderinteressen innerlich weit von einander getrennten Feinde. Schon die gestern abends, noch vor der Bekanntgabe der deutschen Kriegserklärung erschienenen reichsdeutschen Blätter gaben einmütig der Ueberzeugung Aus druck, daß sich Deutschland auch gegenüber Rumänien sofort an^ die Seite Oesterreich-Ungarns stellen werde. So schreibt die, „Münchs Augsb. Abdztg.': A „Die letzten Tage gaben die Gewißheit, daß es doch zum Kneg

nicht sa gen. Es wird aber kaum anzunehmen sein, daß Italien stärkere Streitkräfte wird abgegen können, zumal es an allen Fronten sehr kräftig gebunden ist und auch sürderhin auf den Balkan kriegsschauplatz Truppenteile wird abgegeben müssen. Die Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich-Ungarn steht mit der italienischen an Deutschland in engstem Zusammen hange. Auch hier kommt es natürlich für die Entente darauf an, vor allen Dingen neue militärische Hilfe zu bekommen. Es hat den Anschein

vorgesehen, so daß uns die Kriegser klärung auch hier nicht allzusehr treffen wird. Die gesamte alte Ernte, über die ein Vertrag abgeschlossen war, ist bereits nach Deutschland eingeführt. Ueber die neue Ernte war noch kein Vertragsabschluß vorgenommen. Rumänien hatte diesen absicht lich künstlich hinausgezögert. Deshalb ist die rumänische An fuhr in der Ausstellung des Kriegswirtschaftsplanes für das Jahr 1916/17 nicht in Ansatz gebracht worden. Wir können diesem Fehlen der Einfuhr umso ruhiger ins Auge

Verbündeten nur eine Antwort, den Krieg auch sür Deutschland. Daß diese Antwort sofort erfolgen muß und wird, und daß im Anschluß daran über Rumänien ein Be richt hereinbrechen wird, wie die Männer es verdienen, die das Volk Rumäniens ans Messer liefern, ist in diesem Augenblick un ser v orneh mster Wunsch und unsere feste Zuversicht.' Kaiser Wilhelm an König Ferdinand. Frankfurt, 28. August. Wie die Bukarester „Dimineata' erfährt, überreichte der deutsche Gesandte Von dem Bussche gelegentlich

Sprung vom Bünd nis zum Krieg einzig und allein da. Auch der Umstand» däß der Beginn des Krieges mit der Überreichung der Kriegserklärung zusammensällt, ist ein Ereignis, welches ohne Beispiel in den Annalen der Diplomatie dasteht. Rumänien hat alle Rücksich ten, die Anständigkeit, Selbstachtung und Sittlichkeit erfördern, mit Füßen getreten. I Es ist einleuchtend, daß zwischen, der italienischen' Kriegser klärung an Deutschland und der rumänischen Kriegserklärung an Oesterreichungarn ein innerer

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