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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 15.06.1890
Physical description: 8
u. Anzeigen werden ent- jährlich 3 ft. 40 kr.» halbjährlich \ ft. 70 fi. — Für's Ausland: ganzjährlich 6 Mark. gegengenommen Fleischga.ffe Nr.32 Buchdruckerei B. Reinmann. „SonntagS-Bote" allein nach auswärts jährlich 2 fl. 80 kr., für Bozen 2 fl. 40 kr. Telegramm-Adresse: Sonntagsbote Bozen. 424 Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „ Redakteur I. C. Platter in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Ein Zollbund mit Deutschland. Seit einigen Jahren bemüht sich das deutsche

-ungarische Monarchie. Der früher so blühende Korn- und Vieh handel nach Deutschland hat eine sehr merk liche Verminderung erfahren. Die Folge der selben ist ein bedenkliches Sinken der Preise, welches unser Landmann bereits durch längere Zeit verspürt, da uns Deutschland fast das einzige Absatzgebiet für den Ueberschuß un serer Landwirthschaft darbietet. Darum sind unsere Volkswirthe schon vor ziemlich geraumer Zeit auf den Gedanken verfallen, diesem Uebelstande durch eine sogenannte Zoll-Union

reich oder Ungarn geht, muß Zoll bezahlen. Ein ähnliches Zollbündniß soll nun mit dem deutschen^Reich ^geschlossen werden.; Man will beide^R«^r durch eine große gemein same Zollgrenze von der übrigen Welt ab schließen, so daß Oesterreich - Ungarn und Deutschland ihre Erzeugnisse gegenseitig frei einführen könnten, während der Ausländer für jedes Stück Waare, das er nach diesem gemeinsamen österreichisch-deutschen Zollgebiet verkaufen wollte, einen entsprechenden Zoll zu entrichten hätte

. Kein Zweifel, ein solches Zollbündniß wäre für unsere Landivirthschaft sehr vortheilhaft. Sie könnte Vieh, Getreide, Wein u. s. w. zollfrei nach Deutschland führen nnd für die selben bedeutend höhere Preise als die jetzigen erzielen. Aber auch dieses Ding hat zwei Seiten; die zweite Seite ist die, daß bei einem solchen Zollbund unsere Fabrikation und unser Gewerbe in Gefahr kämen, schwer geschädigt zu werden. Deutschland ist uns in vielen Fabrlkations- zweigen voraus. Es besitzt eine Arbeiterschaft

, die in Folge einer besseren Schulbildung auch Besseres leistet — nicht in allen Artikeln, aber in vielen. In Deutschland erhält man billigeren Kredit, die Steuern sind „draußen" einstweilen gerade für die Industrie wesent lich niedriger; das deutsche Geld besitzt, weil es dem Golde gleichgestellt ist, mehr Werth, als das unsere und bleibt von den Agio schwankungen verschont, welche unserem Un ternehmer eine sichere Berechnung dessen, was er arbeiten und verdienen kann, nahezu un möglich machen. Billigere

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 29.05.1887
Physical description: 8
sich ein Mittel dagegen? Alles das wird aus Folgendem wohl genügend klar werden! Bei dem Kapitel: „Zölle" brachte der deutsch-fortschrittliche Abgeordnete Siegl im österreichischen Abgeordnetenhanse jüngst auch das Zollbündniß mit Deutschland zur Sprache. Neben dem politischen Bünd nisse gebe es heute einen förmlichen Zoll krieg zwischen Deutschland und Oesterreich. Durch wessen Schuld? Bisnmrck hat wie derholt einen engeren Anschluß Oesterreichs an Deutschland mit Genehmigung durch die Volksvertretungen

angeregt; Oesterreich glaubte darauf nicht eingehen zu können — aus Rücksicht auf Slaveu und Feudal- Klerikale, denen allen das „Deutsche Reich" der leibhafte Gottseibeiuns ist. Am Ende bleibt Deutschland nichts übrig, als uns durch einen wirthschaftlichen Krieg, den wir übrigens ebenfalls mit Kampszöllen begon- iien haben, zu beweisen, daß lvir eben Un recht haben, daß unsere Natnrerzeugnisse in Deiitschland ein werthvolles Absatzgebiet haben können, wenn wir eine natürliche Wirthschaftspolitik

machen wollen und nicht eine ebenso künstliche, wie heute unsere innere Politik, welche das Haupthinderniß einer wirthschaftlichen Verständigung mit Deutschland ist. Deutschland hebt seine Ansfuhr über's Meer und nach dem Oriente und verschließt sich mehr und mehr un serem Vieh, Holz, Wein, Obst u. Getreide. Es zeigt uns auf diese Weise, freilich zu unserem ungeheuren Schaden, lvelchen Weg wir emschlagen müssen, da lvir das uoh selbst nicht begreifen wollen. Siegl kam zu dem Schlüsse: „Am Ende kann nur ein Zoll

ziim gegenseitigen Ausgleiche — ungefähr das, was eine Wasserschleuße für eine ganze Gegend sein kann, der sie nach Bedarf den zu befruchtenden Theil mit dem be feuchtenden Naß versieht, oder es abhält; je nach Bedürsnlß. Soll also unsere Landwirthschaft in ihrem verhängnißvollen Niedergänge ausgehalten werden, so muß es schließlich zur Zollver einigung mit Deutschland kommen, und daraus hinzuwirken ist deshalb dringende Aufgabe der Handelskammern, der Laud- wirthschaftsvereine und der Abgeordneten

in ein freundschaftliches Einvernehmen ge treten ist. In Ungarn haben mehrere Flüsse große, verheerende U e b e r s ch w e m m u n g e n verur sacht. Deutschland. Der deutsche Kronprinz ist an einem Kehlkopfleiden erkrankt. — In Altmün- sterol (Elsaß) wurden zwei Franzosen Namens Schmid und Reinbold (!) verhaftet, weil sie den deutschen Grenzpfahl besudelt hatten. Italien. Aus der neuesten Ansprache des Pap stes athmet der Geist kluger Versöhnlichkeit. Leo XII! anerkennt darin die rechtlichen und fried lichen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.09.1889
Physical description: 6
, einzusenden. Wer ist der Störenfried? Die Berliner „Post" veröffentlicht eilten interessanten Artikel zur europäischen Lage. Bekanntlich hat der Reichskanzler so oft er in den letzten Jahren im Reichstag zur auswärtigen Lage sprach, die Ansicht vertreten, nur Frankreich sei der europäische Stören fried, von Rußland habe Deutschland wenigstens vor läufig nichts zu befürchten. Später änderte sich allerdings die Lage und die offiziöse deutsche Presse mußte unermüdlich Rußlands gefahrdrohende Haltung erörtern

-reichisch russische. Der große europäische Gegen satz könne beschwichtigt und ein drohender Krieg auf deutsch-französisches Duell beschränkt werden. Hierauf antwortet die „Post" mit folgenden offen- kundig offiziösen, angesichts des abermals aufgescho benen Czarenbesuches doppelt beachtungswerthen Aus führungen : „Die europäische Spannung ist nicht unüber windlich in Folge des deutsch-französischen Gegensatzes. Wäre heute Rußland nicht in der Welt, so hätten die Franzosen sich längst mit Deutschland

ausgesöhnt; die Franzosen wollen den Kampf mit Deutschland nicht allein aufnehmen, nicht weil sie auf alle Fälle an dem Glück verzweifeln, sondern weil sie mit Recht die Gefahr für zu groß halten im Verhältnis zu dem möglichen Gewinn. Wüßten die Franzosen, daß sie mit ihren alleinigen Kräften Deutschland gegen überstehen müssen, so würden sie sich auf der Stelle besinnen, wie groß die Welt ist, wie groß die Gewinne, aus welche Frankreich bereits die Hand gelegt hat, ,wie groß der Nachtheil

ist. wenn Frankreich durch seine Feindseligkeit Deutschland zwingt, allen Gegnern Frankreichs die Hand zu reichen. Weil aber die Franzosen auf den Bund mit Ruß land rechnen, so hoffen sie, Deutschland zu vernichten um dann in der ihnen zugänglichen Welt freie Hand zu haben. Hier liegt der Kern der europä ischen Gefahr. Ganz allein hier. Für- Frankreich giebt es tausend Stellen, wo ihm die Freundschaft Deutschlands von Nutzen fein würde. Rußland will keine Freunde, will Niemandem etwas schulden, es glaubt

seine Mission allein erfüllen zu können, es läßt sich eine Hilfe, wie die französische gefallen, weil sie nach der russischen Ansicht, keine Gegenseitigkeit erfordert. Deutschland und Frankreich könnten versöhnt sein, wenn Frankreich seine natür liche Rolle in der Welt begriffe. Rußland und Deutschland sind lange Verbündete gewesen, so lange nämlich, als Rußland in Deutschland ein bloßes Werkzeug sehen konnte. Einen ebenbürtigen Gehilfen kann Rußland nicht brauchen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.06.1890
Physical description: 8
werden billig Lampe Imst, einzusenden. !B!l'-!.j' i_lU— in der Zusendung des Mkaites ^ Keine Mntervrechung einlrilt, ersuchen wir um eheste Erneuerung des Abonne ments. Die Werwattung. „Krieg im Friede»." Eigentlich können wir in Oesterreich gegen über den Rüstungen der übrigen Militärstaaten bisher noch auf eine gewisse Selbstbeschränkung Hinweisen. Denn da wir ein stehendes Heer von blos 295.000 Mann in Friedensstärke besitzen, während Deutschland nicht weniger als 308.800 Mann aus den Beinen hat ititb

überbieten. Man will in Deutschland dem Friedensstande der französischen Armee gleichkoilimen und hat deshalb den Entschluß gefaßt, die allgemeine Wehrpflicht in jeder Beziehung zur vollen Wahr heit zu machen. Denn auch in Deutschland werden, ebenso wie bei uns, nicht alle unbe dingt Tauglichen in die Armee eingestellt und auch von den bedingt Tauchlichen giebt es eine große Anzahl, die noch zu dem Waffendienste herangezogen werden könnten, wenn die Finanz lage des Staates ihre Ausbildung gestattete

. Man hat sich sowohl in Deutschland, wie in Oesterreich damit geholfen, daß man diese im merhin rüstigen Leute in die Ersatzreserve nimmt, aus welcher im Falle eines Krieges der Nach schub in das stehende Heer vorgenommen werden :,/$f Deutschland ganze Ersatz- etirung der Ar enen Schätzungen Z ' kann. Man ist aber/H zu dem Entschlüsse reserve im Vorhinein znr^Kc mee zu benützen, was nach Vers d. h. je nach verschiedenen Schätzungen, je nach verschiedener Strenge bei den Assentirungen, in Deutschland eine Erhöhung

, wenn die Dienstpflicht in Deutschland von 3 ans 2 Jahre herabgesetzt wird, so ist das ein Beweis, daß das Bürgerthum in Deutschland vor so schweren Lasten zittert. Es hat sich nun ein Streit ent- sponnen darüber, ob die Ausführung der Pläne der deutschen Militärverwaltung der Grundidee Ieuilleton. Die Praut. Jlma war das älteste von sechs Geschwister. Als sie ihre Eltern verlor, zählte sie kaum sechzehn Jahre. An diesem Alter verwindet man die Schmerzen des Lebens leichter, namentlich wenn man so wenig Zeit

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.10.1890
Physical description: 8
, einznsenden. frei in's Haus werden billig Tie Zollunion mit Deutschland. Eine der größten Eigeuthümlichkeiten in der neuzeitigen Politik, schreibt das „R. Stgsbl.", ist die Einklanglosigkeit, in welcher die ver schiedenen Gebiete zum Grulldcharakter stehen. Oesterreich z. B. hat eine Regierung, welche ganz gut begreift, daß das Habsburger-Reich nur in dem engen Anschlüsse an Deutschland Anssichtell auf eine Zukunft hat, während man es galiz gnt damit vereinbarlich findet, eine delltschgegnerische innere

Politik mehr als ein Jahrzehnt lang zu fiihrell. Gehen wir weiter. Oesterreich und Deutschland sind politisch eng- befreuildete Staaten, was sie aber nicht hindert, sich auf wirthschastlichem Gebiete gegenseitig zu bekämpfen. Unter der Zollpolitik des deutschen Reiches leidet hauptsächlich die österreichische Landwirth- schast und es ist daher sehr naheliegend, daß volksthümliche politische Parteien, wie beispiels weise die deutschnationale, die Zollunion mit Deutschland auf ihr Programm gesetzt

Erörterungen gezogen. Daß ein Zollbund mit Deutschland die Schaffung einer mitteleuropäischen Zollliga zur Voraussetzung oder Folge haben müßte, ist klar. Wir gestehen nun runnwunden, daß wir Ieuill'eton. Kolumöa. Rodelte aus der ersten Zeit des Christenthums in Tirol. Bon Iolek Hubert. Serfaus, ein hübsches, großes Gebirgsdorf, steht eine gute Stunde oberhalb der Oberinnthaler Post straße ober Laudeck und Ried auf einer schmalen, aber gut anderthalb Stunden langen Hochebene auf dem linksseitigen, am Fuße

werden kann, daß ein solcher unserem Gewerbe nicht Gefahr brächte. In vielen Gewerbszweigen ist Ulks Deutschland unleugbar überlegen. Die in Folge der besseren Schulbildung leistungsfähigere Ar beiterschaft , die günstigeren Kreditverhältnisse, die billigeren Bahmarise, die unvergleichlich niederen Steuern sind Dinge, welche eine wohl feilere Erzeugung ermöglichen. Vor allem aber hat der reichsdentsche Industrielle eine sichere Währung, sein Geld ist Gold, während unseren Gewerletreibenden bei dem sich stets ändernden Werthe

mit einer Jmport- Ueberschwentmnttg seitens der stärkeren Industrie des deutschen Reiches zu schützen, müßten Zwischen zölle errichtet werden, eine Zusammenstellnng, die mit ungeheueren Schwierigkeiten verbunden ist. Würde sich mtit Deutschland dazu verstehen, feilte Schutzzölle auf Oesterreichs landwirthschaft- liche Erzeugnisse anfzugeben, wenn nicht seine Industrie dadurch gewinlieu würde? Ferner will die deutsche Landwirthschaft von einer Zollunion bis nun nichts wissen und endlich nimmt Frankreich

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.07.1890
Physical description: 8
Carl Lampe Imst, einzusenden. ^amit in der Zusendung des Mattes ffhiwt Unterbrechung eintritt, ersuchen wir um eheste Erneuerung des Abonne ments. Are Verwaltung. Das deutsch-englische Überein kommen. In der Beurtheilung des deutsch-englischen Uebereinkommens ist in den letzten Tagen in Deutschland ein bemerkenswerther Rückschlag erfolgt. Man findet dort den Werth des Felsen-Ei- landes Helgoland von 600 Meter Breite, von dem jede Springfluth noch ein Stück weg nimmt, nicht so ungeheuer groß

?us der damaligen Zeit kennt, der weiß auch, daß für den Jäger hiezu ein Moftrum eines vorsünd- Mhlichen Hutes vulgo „Schabusdeckel" gehörte. Dieses Instrument nun hatte ich bei meinem Marsch zum Bahnhöfe auf dem Kopse und da diese Unge tüme damals die herrliche Eigenschaft halten, bei Flotte, im Falle eines Krieges, dnrch derartigeI Zugeständnisse zu erschmeicheln haben? Ernsthafte Politiker beruhigen sich und Andere mit der Versicherung, es müßten geheime Abmachimgen bestehen, welche die von Deutschland

. Sehen wir uns nun das diplomatische Werk etwas näher an, so muß zunächst hervorgehoben werden, daß Deutschland kein Bedürfniß nach einer Verständigung hatte. Seine Machtstellung ist durch die Wißmann'sche Schutztruppe und deren Erfolge in Ostafrika fest begründet, es konnte seine Interessensphäre im Innern nach jeder Richtung ausdehnen und an den drei großen Seen durch Anlegung militärischer Sta tionen die Besitzergreifung vollziehen. Da eng- lischerseits keine Mllitärmacht dort vorhanden, Grenzen

aber noch nicht abgesteckt oder auch nur auf dem Papier bestimmt waren, so konnte nichts dagegen geschehen. Wurden später Ein wendungen erhoben, so war Deutschland bei dann folgenden Verhandlungen jedenfalls in der glücklichen Lage, auf Grund seines thatsächlichen Besitzstandes verhandeln zu können. Der größte diplomatische Fehler aber liegt etwas Nässe dieselbe durchsickern zu lassen und dem Eigenthümer von ihrer unqualifizirvaren Farbe einen Theil abzulassen, so dürste mein Gesicht so ziemliche Aehnlichkeit

" setzte er schon etwas besänftigter hinzu. Ich erstattete erst die gehorsamste Meldung und klärte sich dann die Sache darin, daß man sich überhaupt auf Unterhand- lungen über das Besitzrecht an defn allgemein als deutsche Interessensphäre bereits anerkannten Gebiet bis zum Tanganjika-S^HMelassen hat. Dieser Besitz durfte nicht Gegenstand de^der- handluugen, sondern mußte die Basis Hein, auf der Deutschland sich in dieselberr^einließ. Wurde die Basis nicht von vornherein anerkannt, so hatte Deutschland

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 27.03.1887
Physical description: 8
in seiner nationalen Politik auf das regste von seinem Berather, dem Fürsten Bis- marck unterstützt. „Alles zur Größe der deutschen Natron" war der Wahlspruch der beiden Männer und ihre Politik verwirk lichte denselben. Es wnrden dre Brüder in Schleswig - Holstein vom Dänenjoche befreit und als im Jahre des Sieges 1870 Deutschland in seiner Kaiserherrlich keit aufs neue emporftieg, erntete Kaiser Wilhelm 1. die Früchte seines thatenreichen und fruchtbaren Schaffens. Deutschland war durch ihn wied. glorreich

erstanden. Unter ihm und Bismarck wurde das Reich nicht nur nach Außen das mäch tigste, sondern auch im Innern befestlgt und die Wohlfarthsgesetze, welche er für die Armen des Reiches geschaffen, sind Zeugen, daß er ebenso groß in: Frieden ist wie im eisernen Waffentanze. Die deutsche Nation hat ihrem Kaiser mit vollem Rechte zugejubelt, aber auch alle Mächte, denen an der Erhaltung des Friedens liegt, und vor allem unser mit Deutschland so eng verbündetes Oester reich-Ungarn hat aufrichtigen Herzens

dem Erhalter des europäischen Friedens, Kaiser Wilhelm 1 zu seinem 91. Wiegen feste durch den Mund unseres erlauchten Kronprinzen: Erzherzog Rudolf innig gefühlte Glücks- und Segenswünsche übermittelt. Im weiten deutschen Reiche aber war am 22. März keine Stadt, kein Dörfchen unbeflaggt und besonders Berlin, die stolze Reichshauptstadt er strahlte im hellen Jubel unbeschreiblicher Begeisterung. Am Vorabend des Festes brachten 4000 Studenten dem Kaiser einen Fackelzug, wie Deutschland kaum

je einen solchen gesehen; der Festtag selbst begann mit dem Glockengeläute aller Kirchen. Die reichbeflaggten und prachtvoll geschmückten Straßeii waren von Hunderttausenden gefüllt, welche die zahlreich zur Gratulation auffahrenden Fürstlichkeiten, namentlich die Kronprinzen von Deutschland und Oesterreich, sowie Bismarck und Moltke, stürmisch begrüßten. Während der Gratulationen der in mehreren hun dert Wagen vor dem Palaste aufgefahr enen Studenten schwenkten die Volks massen auf der Straße Tücher und Hüte

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 08.05.1887
Physical description: 8
119 Millionen Dulden. Durch die Erhöhung der Zölle rmrd sonnt eine Gesammtsumme unserer Ausfuhr nach Deutschland von rund 126 Milli onen Gulden getroffen. Und dabei wurden nur die wichtigsten Artikel angeführt. Was aber die Einführung dieser neuen Land- wirthschafts-Zölle in Deutschland für unser Land, das sein Hauptabsatzgebiet besonders für O b st in Deutschland hat, bedeuten will, das braucht wohl nicht erst im allgemeinen erörtert zu werden. Abgesehen vonunseremHauptprodukte: „Wein

", der schon seit Jahren in Folge des hohen deut schen Eingangszolles (24 Mark für 100 Kilo sporco) nicht exportfähig ist, sei es heute unsere Aufgabe, den neuen Zoll auf Obst näher zu beleuchten. Sicheren Mittheilungen zufolge dürfte derselbe mit 6 Mark, also 3 fl. 75 kr. für 100 Kilo bemessen werden. Ist nun schon an und für sich Deutschland ein sehr reiches, obstbautrei bendes Land, und trotz der Vorzüglichkeit un seres Tiroler Obstes und bei halbwegs günstigen Obsternten in Deutschland die Ausfuhr

dahin sehr erschwert, so dürfte bei 3 fl. 75 kr. Ein- fuhrzohl der Absatz dahin wohl zur völligen Unmöglichkeit werden, und die Folge wird sein, daß die Obstpreise annähernd um diese Steuer zurückgehen müssen, denn es dürfte in 10 Jah ren kaum ein- oder zweimal Vorkommen, daß in Folge gänzlicher Mißernte in Deutschland diese Steuer von den Käufern in Deutschland selbst getragen werden muß. Die statistischen Nachweise — wenn selbe auch in den jüngsten Jahren eher eine größere Menge Ausfuhrobst

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 04.08.1889
Physical description: 8
über die deutsch-italienische Militärkonvention: Zwischen Deutschland und Italien besteht seit längerer Zeit ein Ueberelnkommeil bezüg lich eines Krieges gegen Frankreich, wie em solches auch zwischen Deutschland und Oester-- reich bezüglich einer Kriegs - Cooperation in anderen Richtungen vorhanden ist. Alle Bedingungen dieser Convention können nicht bekannt sein noch verlautbart werden, aber deren Grundlagen sind nicht für Alle ein Geheimniß. Wenn die Italiener einen Angriff auf die französischen Stellungen

in der Rich tung des Mont-Cenis unternehmen würden, wäre dieß für Deutschland nicht vortheilhaft. Die Franzosen würden näinlich nahe der italienisch-französischen Grenze Brianeon und Grenoble, sowie alle zu diesen Festungen führenden Bergstraßen in so furchtbarer Weise verschanzen, daß sie einen italienischen Ansturm von dieser Seite ruhig mit geringen Kräften und mit unermeßlichen Verlusten für den Feind znrückschl'gen könnten. Auch die alte römische Straße un Süden von Nizza be herrschen mächtige Forts

her. Diese Convention ist nicht nur kein Ge heimniß für Oesterreich, sondern es muß auch den Plan, welchen dieselbe enthält, sehr ener gisch unterstützen. Denn je mehr italienische Kräfte an den Vogesen sein werden, desto mehr Kräfte wird Deutschland nach anderen Seiten — gegen Rußland — hin verwenden können. — Soweit die Darstellung des cingangser- wähnten russisch-polnischen Blattes, wie weit die vorstehenden Angaben auf Richtigkeit oder ob sie auf Erdichtung beruhen, können wir natürlich

vorläufig bei den Generalrathswahlen in wenigstens 80 Wahlkreisen gewählt werden, wozu er sich der größeren Sicher heit halber in 400 Wahlbezirken als Kandidaten anfstellen ließ. Gewählt wurde er jedoch unter allen 1429 Wahlkreisen ivas in etwa zwanzig Bezirken, was einer gewaltigen Niederlage für Dns Kölner Wasser. Im Jahre 1709 ließ sich ein italienischer Händler aus Domo d'Ossola, Namens Giovanni Maria Farina, in Deutschland nieder. Er wurde der Er finder des Kölner Wassers. Wie die meisten

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Page 1 of 8
Date: 14.03.1886
Physical description: 8
ge wesenen Frieden Europas zu erhalten, sind die Gerüchteßnicht zum Schweigen zu bringen, welche einen Zusammenstoß der Großmächte selbst in nicht ferner Zeit vorhersehen. Urn diese schwer zu fassende Propaganda zu unterstützen, weiß die geschäftige Fama von einer Lockerung der Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland zu erzählen, sagt sie dein Fürsten Bismarck nach, daß er sich von uns einigermaßen ab- und dem nordischen Staate mit größerer Freundschaft zugewandt habe, daß Frankreich

und England die griechischen Forderungen nicht völlig unberücksichtigt lassen wollen, daß Italien sich in den politischen Hinter halt gelegt, um im gegebenen Momente seine Interessen nach alter, bewährter Praxis geltend zu machen, und dergleichen Ver muthungen mehr, wie sie nur gestaltet werden, wenn man sich durchaus beun ruhigen will. Die reelle Grundlage fehlt allen diesen Vermuthungen. Zunächst sollte wenigstens die öffentliche Meinung in unserer Monarchie über unser Verhältniß zu Deutschland beruhigt

sein. Ist doch dabei wechselndes Wohlwollen, die freie, einseitige Ausnützung einer augenblicklichen Gelegenheit oder gar die zähe Geltendmachung des Vortheils des Einen ohne Wissen des Andern völlig ausgeschlossen. Das Einvernehmen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist ein Bündniß mit ganz genauen Bestimmungen für gewisse Fälle, aber in dem selbstver ständlichen Grundtone, daß alle politischen Interessen des Einen vom Andern nicht nur nicht gekreuzt, sondern geradezu geför dert werden sollen

in den Bestrebungen Rußlands und Oesterreich-Ungarns Herausstellen sollte, so haben wir sicherlich nicht zu besorgen, daß Deutschland den Standpunkt seiner Poli tik, den es seit sieben Jahren mit der förmlichsten Vertragstreue fefthält, verlassen werde, zumal eine solche Abschwenkung auch gegen die Grundlage seiner Politik versto ßen würde. Es ist aber wohl angezeigt, zu unter suchen, wo der Keim eines Zwiespaltes zwischen unserer und der russischen Anschau ung sich ergeben sollte. Der Verlauf so wohl

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Page 1 of 8
Date: 12.02.1888
Physical description: 8
von auswärts sind zu richten an: „Die Redaktion des SonutagS-Boteu in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Der Brrndnitz-Bertrag. Seit Jahren hat kein Ereigniß so gro ßes Aufsehen in Europa hervorgerufen, als die gleichzeitig in Wien, Pest und Berlin am 3. Februar erfolgte Veröffent lichung des Schutz- uud Trutz-Bündmß- Vertrages, der am 7. Oktober 1879 zwi schen Oesterreich und Deutschland abgeschlos sen worden ist. Wir haben den Inhalt des Vertrages in den Drahtnachrichten der letz ten

des Vertrages alle Welt auf einen Begleittext dazu von maß gebender Seite und ani Montag anläßlich der Berathung über das Militär-Erforder- mß von 278^ Millionen ergriff in Ber lin der Reichskanzler das Wort zu einer zweistündigen Rede, in welcher er zuin Schluffe wesentlich Folgendes sagte: „Preu ßen hat sich stets entgegenkommend gegen Rußland gezeigt und Rußland mancheu Dienst erwiesen, Deutschland hat alleczeit gute Beziehungen zu Rußland angestrebt und erhalten, obschon uns Rußland in Olmütz im Stiche

ist der Ausdruck der Gemeinsamkeit der beidersei tigen Interessen der Verbündeten. Das sollte die Welt erfahren. Aber nicht nur dieser Vertrag, sondern auch der mit Italien ist nur der Aus druck der gemeinsaiüen Interessen und Be strebungen, gemeinsame Gefahren abzuwen- den und gemeilisam für die Friedenserhal- tung einzustehen. Oesterreich-Ungarn hat diese besonnene Politik im Jahre 1870 befolgt, daß es den Werbungen Frankreichs widerstand und zu Deutschland hielt. Oester reich-Ungarn ist unser natürlicher

mit Jubel begrüßt und von deutscher Parteiseite im oft. Reichsrathe wurden auch sofort Schritte gethan, um die Einverleibung des Vertrages in die Staats- Grundgesetze von Oesterreich-Ungarn und Deutschland anzubahnen. Dr. Knoh stellte nämlich im österr. Abgeordnetenhause am 7. Februar einen diesbezüglichen An trag. Sosehr wir nun, und gerade weil wir mit dem Inhalte des Antrages ein verstanden sind, so möchten wir wünschen, daß derselbe in dieser oder ähnlicher Form nicht nur von einer Abtheiluug

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Page 1 of 8
Date: 14.08.1887
Physical description: 8
. Für denAugenblick »nag das richtig sein. Allein dem Staate ergeht es wie den Menschen; er wird nicht blos für das gehalten, was er ist, sondern auch für das, was er zu sein scheint. Und wahrlich, einen bösen Schein muß es erwecken, wenn man liest, was die tschechischen Blätter eben in diesem Augenblicke über Deutschland und Rußland sagten, und dabei sich vor Augen hält, daß es die Presse einer Partei ist, welche d,e Hauptstütze der gegenwärtigen Regierung in Oesterreich bildet, was mau auch »m Auslande ebenso

zur Ausführung zu bringen. Wie bei jeder Allianz, so neigt sich auch bei dieser politischen Verbindung der Nutzen u»id Vortheil je nach dein Wechsel der Lage bald auf die eine, bald auf die andere Seite, Gegen- wärtig ist vielleicht Deutschland der mehr be drohte Theil und es zieht »vohl auch höheren moralischen Gewinn ans der Verbindung. Deutsche Regierungsblätter berufen sich mit Recht auf die Stütze, welche die staatlichen Freunde des Deutschen Reiches dem letzteren gewähren, und Oesterreich Ungarn spielt

panslavistlschen Hetzaposteln in Rußland u»id anderwärts ja nicht gelingen möge, Oesterreich-Ungarn von Deutschland abzuziehen und dein Russenthum auf Gnade und Ungnade in die Knutenfaust zu treiben, obwohl Oesterreich freilich als einsehr sonder bares Doppelbild erscheinen muß: nach Außen die Allianz mit de»n deutschen Reiche, und im Innern das rapide Emporwachsen des Sla- venthums, das vom Deutschen Reiche so wenig wissen will, wie von den Deutschen in Oester- reich selbst. Wochenrundschau. Bozen, 13. Ang

. Oesterreich-Ungarn. Die Zusammenkunft der beiden befreundeten Kaiser von Deutschland und Oesterreich in Gastein fand Samstag statt. Die beiden Herrscher verkehrten in der herzlichsten Weise und das Volk feierte die Freundschafts bezeugungen in begeisterter Weise mit. Möge Kaiser Wilhelm wieder dauernde Kräftigung er langt haben und wohlbehalten im nächsten Jahre abermals in Oesterreich einziehen. Das walte ein gütiges Geschick! (Im Uebrigen verweisen wir auf den Leitartikel.)

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Page 1 of 8
Date: 01.07.1888
Physical description: 8
gebrochen wird, im Stmdi sein, ihn mit Ehren zu erkämpfen. AngnMritzje liegen mir fern, Deutschland bedarf weder neuen Kriegsruhmes, noch irgendwelcher Eroberungen, nachdem es sich die Berechtigung als einige und unabhängige Nation zu bestehen, endgiltig erkämpft hat. UnserBün dniß mitOesterreich-Ungarn ist öffentlich bekannt. Ich halte an demselben in deutscher Treue fest, nicht blos, weil eS geschloffen ist, sondern weil ich in diesem defen siven Bunde eine Grundlage des europäischen Gleichgewichtes

Machtgefühle, sie thut dabei kund und zu wissen der ganzen Welt, daß Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien nach wie vor den Frieden beschü tzen und schirmen in unzerreißbar unauf löslichem Bunde. Daß aber Deutschland nicht minder fest uud einig im Innern bestehe, das haben alle die freien Fürsten und Regenten des Reiches bewiesen, indem sie aus eigenem Antrieb von Nord und Süd an den Kaiser hof gekommen sind, um lautes Zeugniß abzulegen für ihre Treue zu Kaiser und Reich

des Kaisers Wilhelm mit unserem Kaiser auf österreichischem Boden stattfinden. Deutschland Am 26. Juni wurde der preu ßische Landtag ebenfalls mit einer Thronrede eröffnet. In derselben betonte der König, er wolle gleichmäßig die Rechte der Volksvertretung wie der Krone wahren und allen religiösen Be kenntnissen seinen Schutz verleihen; er freue sich der guten Beziehungen des Staates zur katho lischen Kirche, ebenso wolle er weitere Erleich terung der Steuern der Gemeinden und der Minderbegüterten. König

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Page 1 of 8
Date: 12.08.1888
Physical description: 8
einer Gedenkfeier der Einführung des Christenthums in Rußland ein Verherrlichungs- und Verbrüderungssest zu Gunsten des Allslaventhums, und fast zu gleicher Zeit hat Kaiser Wilhelm II. von Deutschland auf seiner Nordfahrt die Könige von Schweden und Dänemark be sucht, wobei die Fürsten der drei Germanen- Bölker jedenfalls auch nicht vom Wetter allein gesprochen haben dürsten. In Stock holm, der schwedischen Hauptstadt, wurde dem deutschen Kaiser ein überaus herzlicher Empfang zu theil und wie bald darauf

für die Franzosen, da ballten sie die Faust im Sack und blieben ruhig. Däne- mark ist aber gänzlich ohnmächtig und muß wohl oder Übel Ruhe halten, falls es sich einem Bunde Schwedens mit Deutsch land gegenüber sieht. Allmälich gab sich nun in Dänemark eine Abschwächung der feindlichen Gefühle gegen Deutschland kund. Zur Besänftigung der Gemüther dürfte zunächst die Friedens politik Deutschlands beigetragen haben, wodurch die Besorgnisse vor Eroberungs plänen des mächtigen Nachbars verscheucht wurden. Seit drei

möglichst gehetzt werden, jedenfalls um dann später wenn möglich eitlen Aufstand anzuzetteln. Na, versucht haben dieß die großmäuligen Pan slavisten schon lange, aber' gelingen wird es ihnen jetzt wahrscheinlich ebensowenig wie früher. Deutschland. Wie neuerlich gemeldet wird, /soll im September eine Zusammenkunft der lei tenden Staatsmänner von Deutschland, Oester reich, Italien und Rußland in Kissingen statt finden. — Wie die National-Zeitung meldet, hat sich Fürst Bismarck in sehr befriedigender

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 13.02.1887
Physical description: 8
. Italiens Wettstellung. —r. Unser nationales Nachbarreich im Süden ist mit seinen Kolonialbestrebungen in Afrika in eine ziemlich unerquickliche Lage gerathen, was auch für uns als nächste Nachbaren, sowie überhaupt für die politische Weltlage im Allgemeinen oou Bedeutung werden kann. Denn nun er heben nach den Mißerfolgen der italieni schen Regierung am rothen Meere von allen Seiten die revolutionären Elemente ihr Haupt gegen das bisher mit den Mit telmächten Deutschland und Oesterreich im gleichen

, was in seiner weiteren Einwirk ung auf das Verhältniß zu Deutschland eine sehr unpraktische Vereinzelung Italiens im europäischen Konzert zur Folge haben müßte, umsomehr wenii die dabei a»l's Ruder kommenden Lenker der italienischen Geschicke sich auf die oft überspannten Phan tasiegebilde der politisch unklaren Volks- theile stützen würden, welche z. B. heute schon aus einer europäischen Verwicklung die besten Früchte in der Weise für sich herausfischen wollen, daß sie ganz einfach Nizza und Savojen durch 400,000

-Interesse, sondern es interessirt sich auch aus gewichtigen Grün den das deutsche Reich so sehr dafür, daß es den ersten Hafen am Adria-Meere keiner dritten Macht überlassen würde. Uiid an- genommen, aber durchaus nicht zugegeben, Oesterreich iind Deutschland würden durch Kriegs-Unglück wirklich einmal so sehr von ihrer herrschenden Stellung verlieren, daß nian sich jeglichem freniden Machtgebote fügen niüßte, auch dann hätte Italien Triest noch lange nicht für sich gewoniten, beim eine derartige

dengroßenMittelmächten den konlmenden Ereignissen gegenüber stehen, wenn sie besonders im früher oder später eintretenden Kampfe zwischen Deutschland iind Frankreich auf des ersteren Seite stehen und so zur Niederwerfung des Letzteren beitragen, wozu sie noch aus dem Grunde alle Ursache haben, weil ein mächtiges Frankreich mit einem allenfalls seinerzeit wieder an der Spitze stehenden Bourbon oder Orleans oder auch Bonaparte der natio nalen Einheit des Landes bezüglich des Kirchenstaates gefährlich werden könnte. Wer

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 08.01.1888
Physical description: 8
eröffnet. — Bei den Handelskammerwahlen in Olmütz haben die Deutschen über die Tschechen einen glänzenden Sieg errungen. In Böhmen werden neuerlich Verständigungs- Versuche zwischen den Deutschen und Tschechen cngebahnt. Deutschland. Dem russischen Kaiser waren bekanntlich gefälschte Briefe zugemittelt worden, in welchen Prinz Ferdinand von Koburg einer belgischen Prinzessin mitgetheilt haben sollte, daß Deutschland mit seiner bulgarischen Fürstenge schichte eigentlich im Geheimen schon einverstan

gerische Politik betreiben. In Rußland erklingen gegenwärtig frieblichere Melodien, ob ihnen zu trauen ist, wird wohl die nächste Zukunft lehren. Einstweilen ist es ungemein lehrreich, die Schliche der panslavisti- schen Presse zu verfolgen, die jetzt ein wenig Mißtrauen zwischen Oesterreich und Deutschland zu stiften sucht. Die „Nowoje Wremja" ver kündet triumphirend, daß Deutschland in der bulgarischen Frage jetzt auf russischer Seite stehe und einen Druck auf Oesterreich ausüben

, Oesterreich und Deutschland zu trennen. (Tiroler Landtag.) Schluß ans dem 2. Bsg. — Der Landtag genehmigte nachträglich die Restaurirungsarbeiten am Landhause und be willigte für deren Fortsetzung 7000 fl. Zum Anträge wegen Einhebung des Getreideaufschla ges nach Gewicht anstatt wie bisher nach dem Hohlmaße sprachen Parolini, Payr, Stadler und der Berichterstatter. Parolini sprach für Ausnahmsbegünstigungen der auf den ausländ. Getrcidebezug angewiesenen Grenzbezirke und stellte einen bezüglichen Antrag

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 22.06.1889
Physical description: 6
und energische Offen sive — würde heute die sicherste Chance für das Unterliegen durch vorzeitiges Verbluten sein. Deutschland wird nach den Worten Bismarcks keinen anderen Krieg mehr führen, als einen solchen, von dessen Nothwendigkeit die ganze Nation über zeugt ist, also einen Vertheidigungskrieg für die Existenz, für Heimath und Herd. Würde Frankreich und Rußland das Gleiche von sich sagen können, so wäre die Kriegsgefahr auf lange Zeit hinaus aus geschlossen, aber wenn aus der einen Seite unbe

rechenbare Zufälle und damit unberechenbare Einflüsse das Staatsleben in Rußland und Frankreich beherr schen, was wir gern zugeben wollen, so ist auf der anderen Seite durch das Bündnis; mit Deutschland und Italien dafür gesorgt, daß nicht jeder Abenteurer an der Seine, nicht jeder Selbstbeherrscher an der Newa Europa in Brand setzen kann. Mindestens so lange der Dreibund Oesterreich-Deutschland-Jtalien besteht, und er wird voraussichtlich noch eine Weile halten, ist überhaupt ein französisch-russisches

Bündniß zum Zwecke eines Angriffskriegs gegen Oesterreich oder Deutschland eine lächerliche Phantasie. politische Nachrichten und Tages neuigkeiten. Oesterreich-Ungarn. Offiziellen Nachrichten zufolge werden die Mehr französisch gekleidet — in der einen Hand ein Para sol, in der anderen Handschuhe und um den Hals eine goldene Kette; auf dem Kopfe einen Guguhut — die kommt gewiß aus Frankreich, um unsere naturwilden Schönheiten anzusehen. Jetzt fasse dich zusammen und sei höflich, da heißt

die Absicht hat, den Frieden zu brechen, daß es aber sein Vertrauen auf die Anf- rechterhaltung des Friedens geschwächt fühlt, wird nunmehr (am 9. d9 mitgetheilt, daß der russische Kriegsminister Befehl zur Lieferung von 4 Millionen Paar Stiefeln im Verlaufe vou zwei Monaten ge geben yat. Es finden auch ungeheure Hafer- und Heu-Einkäufe statt und werden ans allen Wcstbahnen großartige Küchen mit Tischen und Bänken für viele Tausende von Soldaten eingerichtet. Deutschland. Die preußischen Militärärzte

baldmöglichst ent lassen werden, damit er gesunde Soldaten nicht anstecke. Kaiser Wilhelm von Deutschland hat dem säch sischen Königshofe anläßlich des 800jährigen Jubi läums der Dynastie Wettin einen Besuch abgestattet. Demnächst folgt der Besuch bei dem Könige von Württemberg anläßlich dessen Regierungs-Jubiläums, Sodann will Kaiser Wilhelm in stiller Zurückgezogen heit an der norwegischen Küste Erholung suchen. Ende Juli den Besuch in England abstatten und am 13. August zum Empfange des Kaisers Franz

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.06.1890
Physical description: 8
von Deinem Fritz." Mit welch unbeschreiblicher Seligkeit erfüllte sie das Wort: „Dein" ! Dann kam der erste Brief. Wer die Wonnen der ersten trunkenen Liebesergüsse kennt, vermag den Jubel dieses Mädchenherzens zu wieder. Außer der Zusammenkunft der Kaiser von Oesterreich und Deutschland in Liegnitz, die schon vor zwei Monaten beschlossen wurde, steht der Bestich des detltschen Kaisers bei dem Ezaren in Aussicht. In der Begleitung des deutschen Kai sers wird bei diesem Besuche der Reichskanzler v. Eaprivi

seilt, woraus sich die Bermuthungen erklären, daß der russischen Reise des deutschen Kaisers auch in politischer Beziehung erhöhte Bedeutung beizumessen sei. Diese Auffassung herrscht auch in Frankreich vor, wenngleich es doch unwahrscheinlich erscheint, daß, wie die „Post" sich ans Paris telegraphiren läßt, Mi nister Koustans sich ausschließlich mit Rücksicht auf die Annäherung Rußlands an Deutschland veranlaßt gesehen habe, die Verhaftungen der Nihilisten in Paris mit ungebührlicher Sensation

werden muß. Deutschland Dem Bundesrathe ist jetzt die dritte Nach- tragsforderung für Militärzwecke zugegangen; sie beläuft sich ans 73 6 /io Millionen, wovon 52'7io Millionen für einmalige Ausgaben, da runter 42 Millionen für Militärzwecke, hievon 15 Millionen für den Bedarf der Artillerie, 10 Millionen für neue Gewehre, 12 Millionen für die Reserveübungen, 5 Millionen für reichs ländische Garnisonsbauten, 10 3 /io Millionen für strategischen Bahnbau verwendet werden sollen. Der Kaiser besichtigte

. Wie f abgegrenzt und betont insbesondere, daß durch dieses friedliche Uebereinkoullnen die engste An näherung Englands an Deutschland besiegelt worden ist. Beide Parteien haben erhebliche Opfer gebracht, aber auch erhebliche Vortheile dafür errungen. Insbesondere aber wird die Erwerbung Helgolands, dieses deutschen Ei landes, über welches noch immer das Banner Großbritaniens wehte, in Deutschland mit Jubel begrüßt. Helgoland ist berufen, vielleicht noch einen wichtigetl Waffenplatz für die kräftig er starkende

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 07.09.1889
Physical description: 6
über einen Friedensstand von 2 315 900 Mann, der sich wie folgt vertheilt: Oesterreich-Ungarn . . 301000 Mann Deutschland .... 492.000 Italien 253000 Frankreich .... 499000 „ ^ Rußland _ 770 000 „ Kriegsfälle steigert sich dieser Personalsland auf 16 Millionen und mit Zuziehung aller Hilfs reserven sogar auf 26 Millionen Mann, also zu einer Ziffer, welche die Gesammtbevölkerung Cisleithaniens um mehr als drei Millionen übertrifft. Die ein zelnen Großstaaten können davon ins Feld stellen: Oesterreich. . 1140000 (4 315

000) Deutschland . 3 500 000 (5 900000) Italien . . . 2 119 250 (3 530 000) Frankreich . . 3 753 000 (5 710000) Rußland . . 5500 000 (6 675000) Das sind Daten, welche für unsere kühnsten Zahlenvorstellungen unermeßlich sind. Diese Riesen heere erfordern aber auch einen Riesenaufwand. Der Präsenzstaud der 5 Großmächte allein verschlingt jährlich die „Kleinigkeit" von 2 1 / a Milliarden Mark, welche sich auf die Militärbudgets der einzelnen Staaten wie folgt vertheilen: Oesterreich . . 223 Millionen

Deutschland . . 375 „ Italien ... 318 „ Frankreich . . 610 „ Rußland . . . 400 „ Im letzten Jahrzehnte sind die Präliminar-Er- ford.exnM der europäischen Großstaaten um fünf ÄMMden gestiegen, wovon volle zwei Drittel zur Bedeckung von militärischen Bedürfnissen verwendet worden sind. In gleich erschreckendem Maße wuchs die öffentliche Schuldenlast an, die bereits die runde Summe von 100 Milliarden Mark erreicht hat; in den letzten 25 Jahren sind allein 52 Milliarden zugewachsen. Man berechne davon

der Werth des Wildes mehr als 50 fl. so tritt Gefängniß bis zu 2 Jahren ein. Das Verheimlichen, Ankäufen und Eintauschen von unberechtigt erlegtem Wild um „seines Vortheils willen" unterwirft den Betreffenden der Gefängnißstrafe bis 6 Monaten oder einer Geldstrafe bis 300 fl. Deutschland. Großes Auffehen erregt ein Artikel der „Köl nischen Zeitung", welcher, das neue französische Wehr gesetz besprechend, ausführt, Frankreich werde in absehbarer Zeit über erheblich größere Massen aus gebildeter Soldaten

verfügen als Deutschland. Das Ideal der allgemeinen Volksbewaffnung für einen bis auf's Aeußerste durchzukämpfenden Volkskrieg werde in Frankreich verwirklicht; das Massenaufgebot werde planmäßig vorbereitet und ein künftiger Diktator werde nickt wie Gambetta ungeschulte Volkshaufen sondern geschulte Soldaten in bisher ungekannten Zahlen aufrufen können. „Die „Kölnische Zeitung" schließt: „Frankreich gleicht bezüglich seiner Heeresor ganisation dem Manne, der nach dem Brande sein Haus von Grund aus neu

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Page 1 of 8
Date: 08.05.1887
Physical description: 8
der österreichische Patriotismus ausgetrieben wird." Deutschland. Bei der Berathung der B r an n t- weinsteuer im deutschenBundesrathestimm ten Bayern, Württemberg und Baden mehreren Paragraphen mit Vorbehalt zu; der Hauptge danke der neuen Vorlage besteht, der „Franks. Ztg." zufolge in Folgendem: Ein bestimmtes nach dem Verbrauch in Norddeutschland bemesse nes Ausmaß der Spirituserzeugung soll einer Steuer von 50 Mark für den Hektoliter unterliegen; die über dieses Maß hinausgehende Erzeugung soll mit 70 Mark

seien Ersparnisse unmöglich. Dasselbe wird wohl auch der Kriegsminister sagen! Rußland. Der Zaar hat angeblich allen zum Tod verurtheilten Attentätern mit Ausnahme der Haupträdelsführer Straferleichterungen ge währt. — Die panslavistische Presse setzt die Hetze gegen Deutschland in allen möglichen Ton arten unermüdlich fort. Bulgarien. Die Pforte hat die russischen Vor schläge zn einem diplomatischen Einschreiten gegen die bulgarische Regentschaft entschieden abgelehnt. Türkei. Auf der Insel Kreta

kann, ergibt sich durch die An führung weniger Ziffern die wir der „N. Fr. Presse" entnehmen: Wenn wir von der Vieh- Ausfuhr absehen, so führt die Monarchie nach Deutschland an landwirthschaftlichen Erzeugnissen aus: Getreide, Hülsenfrüchte und Mehl für 61-6 Millionen Gulden, Gemüse, O b st und Pflanzen für 18-5 Millionen Gulden, Fette für 7 Mill. Gulden, Getränke für 7-8 Millionen Gulden, Holz für 19-1 Millionen Gulden, Wolle für

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