2,901 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/21_09_1867/SVB_1867_09_21_1_object_2510785.png
Page 1 of 8
Date: 21.09.1867
Physical description: 8
. Ein solches „Deutschland' wollte Napoleon von jeher,, und er will, daß es so bleibe, darum sein neuestes Wort: Achtung der Verträge! — Allein auch Bismark konnte sich nach der blutigen Schlacht von ^-adowa die Zweitheilung Deutschlands für einstweilen gefallen lassen, und zwar in der Hoffnung, daß gerade diese Zweitheilung seine Endbestrebung im deutschen Volke im Verlaufe der Zeit die Bahn brechen, daS .preußische Deutschland' zur vollendeten Thatsache werden wird. Nebenbei verabsäumt der Bundeskanzler

, d. i. der deutsche Reichs minister der Zukunft, keine Gelegenheit, um den „freiwilligen Anschluß' Süddeutschlands an Preußen zu betreiben, was Napoleon gleichgültig läßt, indem dieS gegen den Prager Frieden nicht verstößt, wogegen Oesterreich eben dadurch schon sehr empfindlich getroffen, weil von Deutschland moralisch völlig getrennt wird. Die Handlanger zur Be treibung dieses „freiwilligen Anschlusses' — der Einverleibung zur gänzlichen Entfremdung Süddeutschtands von Oesterreich hat Herr v. Bismark

und Recht zu schirmen, daS ist der Beruf Oesterreichs! Wie lange noch wird man in Oesterreich AlleS thun, damit die Monarchie ihren Beruf — den Beruf des alten deutschen Kaiserstaates nicht erfüllen könne? Oester reich selbst hat bisher Alles gethan, um die Wirksamkeit der Katholiken in Deutschland lahm zu legen; Oesterreich selbst hat bisher alle seine besten Freunde im Auslande von sich abgestoßen, anstatt daß es ihre Begeisterung für die Mission deS Donaureiches am Rhein, an der Tiber und am Bosporus

entflammt hätte. Bedeutet die Allianz des starken Oesterreichs mit Napoleon in der That nichts anderes als den Bund Oesterreichs mit dem katholischen Volke in Frankreich wie wir hoffen, so gibt der alte deutsche Kaiserstaat eben auch dem katholischen Volke in Deutschland das Zeichen, sich enge an ihn anzuschließen. daS eine und das andere kann aber erst dann der Fall sein, wenn man in Oesterreich bereits angefangen hat, konsequent und energisch katholisch Zu regieren, d. h. wenn man in Oesterreich weiß

, was man wolle und thun solle. Wie Cavour die italienischen Fürsten von ihren Thronen jagte trotz des Züricher Vertrages, indem er die Zustimmung Napoleons durch die einstweilige Abtretung von Nizza und Savojen erschacherte, so kann auch Bismark versuchen. Deutschland in Preußen aufgehen Zu machen trotz deS Prager Friedens, indem er. um ungeschoren von Frankreich Deutschland zu einigen, für einstweilen ein Stück deutschen Landes an Napoleon abtritt, während er gleichzeitig Oesterreich mit seiner ganzen Wucht

1
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/27_08_1870/SVB_1870_08_27_5_object_2506128.png
Page 5 of 8
Date: 27.08.1870
Physical description: 8
Beiläge zum.Tiroler Volksblatt' Nro. «8. Gin einiges Deutschland ? Wenn heutzutage überhaupt die Politik fast in allen Kreisen das Tagesgespräch bildet, wenn fast Niemand mehr ohne dieselbe zu verfolgen leben kann, weil sich das politische Leben und leider auch das Parteileben schon in alle Gesellschatfs- und selbst in die Familien kreise gedrängt hat— so gilt das vom gegenwärtigen Momente, wo der preußisch-französische Krieg Aller Augenmerk auf sich zieht, in vor züglicher Weise. Es ist wohl

sich da mit einverstanden erklären; jeder der die Geschichte kennt, wird sehn lichst wünschen, daß jene trüben Zeiten, wo Deutschland in jeder Hin sicht nach der Pfeife Frankreichs tanzen mußte, nicht wiederkehren. Aber um so schwerer vermißt der Oesterreicher bei diesen Leuten und in solchen Blättern diese Proteste jetzt, wo es sich darum handelt, Oesterreich vor der Uebermacht Preußens zu schützen. Wenn es dem nordischen Naubstaate gelingen sollte, Frankreich darnieder zu werfen, dann bleibt kein Zweifel

, daß er alle Anstrengungen machen wird, um die Südstaaten einzusacken, und dann mit stolzer großstaatlicher Miene von Oben herab die übrigen Staaten anschauen wird. Die Ober herrschaft Preußens in Deutschland wird durch die Annexion Süd deutschlands vollendet und die Hinauswerfung Deutschösterreichs auS Deutschland wird dadurch erst eigentlich zur vollendeten Thatsache. Diese preußische Oberherrschaft ist Oesterreichs Existenz und Ruhe mindestens eben so gefährlich als die Herrschaft Frankreichs. — Diese Gefahr finden

wir bei den Liberalen ganz unberücksichtigt, ja sie sagen eS sogar mitunter, daß sie mit einem solchen Vorgehen Preußens ein verstanden wären „im Interesse der Sache Deutschlands,' damit endlich ein „einiges Deutschland' zu Stande komme. Ein einiges Deutschland! Es hat ein solches gegeben; das, was unsere Liberalen jetzt wünschen und mit allen Kräften anstreben, es war bereits da — im „finstern Mittelalter.' Da stand Deutschland da als ein geeinigt Volk von Brüdern, geeinigt durch die katholische Religion

vollendet habe, wissen wir aus der Geschichte der damaligen traurigen Periode Deutschlands. Erst der große Druck der Fremdenherrschaft rüttelte die Deutschen wieder auf, und nach der Leipziger Völkerschlacht konnte man wieder frei athmen. Aber die „deutsche Einheit,' sie war ein süßer Traum aus schönen entschwundenen Tagen geblieben, ein rührendes Thema für Dichter und Sänger, in Wirklichkeit war Deutschland nicht mehr einig, und wir glauben nicht, daß eS unsern Liberalen mit Hilfe der Pickel haube

2
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1861/31_01_1861/BTV_1861_01_31_1_object_3015473.png
Page 1 of 8
Date: 31.01.1861
Physical description: 8
, mit einer solchen neuen Staatsschnld- verschreibung in Wirklichkeit für den Steuerpflichtigen ein Steueruachlaß von 12 fl. sich herausstellt. Es liegt demnach schon deshalb im offenbaren In teresse jedes Kapitalisten, an diesem Ansehen Theil zn nehmen, um eine Vermindernng seiner Stenerschnldig- keit zu erzielen, und wir machen daher alle Grund besitzer, Sparkassen, Gemeinden und Fonde auf diese beachtenswerthen Verhältnisse aufmerksam. politische Uebersicht. (Deutschland.) Ueber die von uns erwähnte Er klärung

, zerzausen, im Mörser zerstampfen, sein letztes Wort wird sein: „ja aber das böse Oesterreich!' Wäre die andere Hälfte Deutschlands demselben Fanatisinus verfallen, wir würden überrascht wie Auerhähne in der Falzzeit, die im wüthenden Kampf ihrer Eifersucht den Jäger nicht sehen noch hören. Ener Haß gegen Oesterreich ist, so sagt und meint ihr, wahre Liebe zn Preußen, nnd hiemit wahre Liebe zu Deutschland, weil Prenßens Berns sei, Deutschland unter seinem Regiment zn einigen. Nnn sei dies letztere

einmal ganz zugegeben, also auch, daß das spezifische Prenßenthnin wahrer deutscher Patriotismus ist. Ja beim Himmel! nnd dann doppelt gewiß darf Preußen nicht unthätig der Beraubung Oesterreichs znsehen! Wer Preußen wirk lich wohl will, der wird ihm zurufe»: sei in dem drohenden Weltkampf nicht neutral, vergiß die Folgen des Basler Friedens nicht! Wer ihm recht besonders wohl will, wer ihm eine große Rolle in Deutschland zugedacht hat, der wird es ihm zehnmal zurufen. Handle nicht, wenn ringsnm die Welt

ans den Fugen bricht, nnd dn wirst zertreten, zermalmt, wirst ein Nichts! Die preußische Presse stellt sich als Schul meister mit dem Stecken in der- Hand vor uns hin, nnd theilt Tatzen ans als wären wir Prenßens nn- gehorsame Kinder; kommt aber eine Gelegenheit, wo Prenßen dnrch Handeln ein organisches Uebergewicht in Deutschland wirklich gewinnen könnte, so räth sie ihm ab. Es steht im ABC der Politik, daß nur Aktion zn Macht und Größe führt. Nur ein Oester reich dem Deutschland beigestanden

für Dänemark und plumper Schimpferei auf Deutschland jenes Verbrechen zu sühnen meint. So witzelt die Times: bei dem von Seiten des „teutonischen Vater landes' projektirten empfindsamen Krenzzug handle es sich um weiter nichts als die Fnrcht: die Einwohner Holsteins könnten sich gewöhnen k anstatt - I, zu spre chen, und in diesem grammatischen Professorenkrieg biete sich Preußen als Führer an, bereinfür die Sprache Göthe's nnd Kants gegen männiglich auf Leben und Tod zu kämpfen. Wäre Deutschland mit Staats

3
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1865/09_08_1865/BZZ_1865_08_09_1_object_391729.png
Page 1 of 4
Date: 09.08.1865
Physical description: 4
, den 9. August. 1865. Die Deutschland drohende Kriegsgefahr. Die Ungewißheit Schleswig-Holsteins über sein Schicksal nach der Befreiung vom dänischen Joch dauert nun schon über ein Jahr, vom letzten Waffen stillstand der Verbündeten mit Dänemark am 18. Juli oder vom Beginn der Wiener Friedensverhandlungen am 26. Juli v.J. gerechnet. Verhandelt wird sodann zwischen Oesterreich und Preußen über die künftige staatliche Unabhängigkeit oder Abhängigkeit der Her zogtümer, über ihr Verhältniß zu Preußen

oder zu Deutschland volle neun Monate ; denn der betreffende Noten- oder Depeschenwechsel begann unmittelbar nach dem Abschluß des Friedens mit Dänemark zu Wien am 30. Oktober vorigen Jahres. Ueber die Dauer des Wiener Congresses von 1814 ist vielfach gespottet worden, dem erst die Rückkehr 'Napoleons von Elba ein Ende machte. Aber die Verhältnisse liegen ge genwärtig ungleich einfacher, so einfach, daß es erst besonderer staatsmännischer Kunst bedurft hat, um sie zu verwickeln. Der Verhandelnden waren nur zwei

: beide sind Mitglieder des deutschen Bundes, beide sind Verbündete, deren Waffengemeinschaft nicht nur den dänischen Krieg durch rasch aufeinanderfolgende Schläge siegreich beendigt, sondern auch die europäi schen Mächte zu respektvollen Zuschauer» dieses Krie ges gemacht und den europäischen Frieden erhalten hatte — Verbündete, denen ganz Deutschland für ihre gemeinsame Lösung der nordischen Frage gern gedankt, deren aufrichtige Freundschaft jedes andere Problem der deutschen Verhältnisse um zwei

der „Nothwendigkeiten' in der Staatenlenkung noch immer so viel gilt, in einer gemeinsamen deut schen Politik das Bindemittel für die Zukunft finden würden. Allein Hr. v. Bismarck verstand es, trotz der Frenndschaft von Schönbrunn, Oesterreich die schon bestehenden Ansprüche auf Zollgemeinschaft init Deutschland zu entwinden, und um Schleswig Hol stein begann alsbald das traurigste diplomatische Schau spiel, welches unser Baterland erlebt hat. Während Oesterreich sich in seiner Uneigennj'itzigkcil gleich blieb

, und nur darauf bedacht war, das föderative Princip in Deutschland nicht sinken zu lassen, steigerten die preußischen Staatsleuker ihre Ansprüche von der Ent fernung der Bundestruppen und Bnndescommissäre , ausHolstein bis zur Gebietsabtretung und vollständi gen Annexion der Herzogtümer. Von letzterer stan den sie wieder ab, weil sie ohne Krieg nicht durchzu setzen sei; aber die der Annexion fast gleichkommende bMH'M? HroUMS von Oldenburg, durch die Aussicht auf Berufung der schleswig-holsteinischen Stände

4
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/30_08_1870/BZZ_1870_08_30_2_object_353899.png
Page 2 of 8
Date: 30.08.1870
Physical description: 8
14. September als Eröffnungstag des Ncichsparla- menlS bestimint. Der Grund dieses Aufschubs ist die Wendung der Dinge in Prag. Oesterreichische Stimmuugru. Wie», 21. Aug. Wenn man unbefangen und billig urtheilen will, so muß anerkannt werden, daß die Stellung der österreichischen Regierung zu dem zwischen Deutschland und Frankreich entbrannten Krieg eine sehr schwierige war, indem die Ereig üsse von 186k, der Präger Friede und die seitdem fort dauernde gereizte Stimmung zwischen Preußen

und Oesterreich einen vollständigen Riß in das Verhältniß des letzter» ReiüS zu Deutschland gemacht hatten. Preußen hatte in den vier Jahren von l866 bis 1870, soviel man bemerken konnte, kein Zeichen des Wunsches nach besseren Beziehungen zu Oesleireich geäußert, und es trat in den jetzigen Krieg ein, ohne eine Mitwirkung Oesterreichs zu verlangen oder auch nur zu erwarten, während die französische Diplomatie sicher 5eine Versprechungen gespart hat, um Oester reich auf diese Seite herüberzuziehen

. Was die Stimmungen in der deutsch -österreichischen Bevölkerung betrifft, so kämpften hier, wie üblich, die verschiedensten und vielfach geradezu entgegenge setztesten Strömungen Unzweifelhaft bestand eine mächtige Kriegspartei, welche mit allen österreichischen Traditionen und mit aller Erinnerung an die Ent stehung und tausendjährige Geschichte des Kaiser- staateS so sehr gebrochen hatte, daß sie ein Bündniß mit Frankreich gegen das alte Deutschland erstrebte. Eine andere Richtung

, welche auch in der osficiellen Welt nicht ohne einflußreiche Vertretung war. er kannte die Unmöglichkeit einer Allianz mit Frankreich Die Vertreter dieser Ansicht drängten auf Neutralität; aber für den Fall einer Niederlage der Deutschen wären sie bereu gewesen, unter der Voraussetzung von Gegenleistungen, als Helfer in der Noth am Rhein zu ericheinen und durch Erfüllung der alt historischen Mission Oesterreichs wieder in ein gutes und festes Verhältniß zu Deutschland zu kommen. Sehr verbreitet war endlich die einfache

Sympathie mit Deutschland ohne diplomatischen Hintergedanken; sie herrichte bei der Jugend, zumal der Studenten schaft, aber auch sonst in zahlreichen Kreisen bei Bürger und Bauer in Ober- und Nieder-Oesterreich. in Stciermark u. a. O. — eine Stimmung, die schon vor den großen kriegerischen Erfolgen der Deut schen in den Blättern und in zahllosen Kundgebungen der Vereine und politischen Körperschaften zum Aus druck kam. Die nichtdeutschen Völkerschaften anlangend

5
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1861/10_10_1861/BTV_1861_10_10_3_object_3018078.png
Page 3 of 6
Date: 10.10.1861
Physical description: 6
den Ausdruck Staatenver- band und werde» hiedurch anf eine weitere Ueberein stimmung in den Grnndanschanuugen nnserer beiden Autoren geführt. Beide beanspruchen nämlich für Deutschland und die dazu gehörenden Gebiete, indem sie den sog. Nationalstaat oder Einheitsstaat verwerfen, die Form der Bundesgenossenschaft, welche, nachFröbel, ...ein politisches System darstellt, in welchem die freie Selbstbestimmung der Theile in ihren eigenen Ange legenheiten verbunden ist mit der Einheit des Ganzen

, zu solcher Selbst verleugnung einer Idee zn Liebe fähig halten könnte. Deutschland würde aber weiter nicht allein an zwei nach Vergrößerung strebende kontinentale Großmächte gränzen, welchen es einzeln höchstens gewachsen wäre, es würde sich mit den nichtdeutschen Gebieten Oester reichs auch gerade der Positionen entäußert haben, von denen aus es möglich wäre, die Vergrößerung jener, wenn auch zunächst anßer Deutschland, zu hin dern ; die von Deutschland aufgegebenen Gebiete nnd manche andere, wozu nur diese den Zugang

gewähren, würden nur Frankreich oder Rußland dienstbar wer den können. Deutschland, eingeklemmt zwischen das romanische und slawische Kaiserthnm, müßte minde stens darauf rechnen, sich beide nie geeint gegenüber zu sehen; aber würde denn die Annahme der Wahr scheinlichkeit und der Erfahrung widersprechen, daß beide sich immer schließlich leicht verständigen würden, so lange es zwischen ihnen noch Gebiete gibt, aus denen man die gegenseitigen Forderungen ausgleichen kann?' Fröbel formulirt

meines Eigenthums vertriebe? — Uud paßt derVergleich uicht sehr wohl anf Deutschland und Oesterreich? — Wie, wenn das abgesonderte Oesterreich in Stücken ginge nnd die untere Donan in den Besitz einer Ostmacht, das adriatische Küstenland aber in die Hände einer Westmacht käme? Oder wie, wenn das abgesonderte Oesterreich sich selbst erhielte, aber ruhig zusähe, wie Kleindentschland am Rheine noch kleiner gemacht, an der Oder und Weichsel besser abgerundet, an der Elbe und Trave vom Gegenstände unfruchtbarer

Händel befreit würde? Wie, wenn das abgesonderte Oester reich allmälig slawisirt würde und von dieser gewal tigen Stellung aus eiu fanatischer Panslawismus das östliche Deutschland verlangte, wo doch slawische Orts namen bis nach Franken hineinreichen? Wie, wenn unter französischem Schutze ein dakoromanisches, danuboadriatisches oder serbomagyarisches Reich ent- Diese und noch manche ähnliche Fragen, die sich ausweisen lassen, resnmirt endlich Ficker in den Schlußworten seiuer überaus gedaukeu

6
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1864/30_04_1864/SVB_1864_04_30_6_object_2516716.png
Page 6 of 8
Date: 30.04.1864
Physical description: 8
mediterraner Abkunft, ebenso wie der Rosmarin, der im ganzen südlichen und mittlern Deutschland in keiner Hütte fehlen darf, im nördlichen Deutschland aber durch das einigermaßen an ibn erinnernde Eberreis vertreten wird. Schon im ersten Buche Moisis als Libneh erwähnt, gehörte der Rosmarin wahrscheinlich schon früh der egyptischeu Cultur an; nach Deutschland ist er aus Frankreich gekommen, wo er in Karls des Großen Gärten angebaut war.*) Seine medizinischen Kräfte sind so ziemlich in Vergessenheit

Pflanzen gaben. Ungeschmälert ist dem Atosmariu seine elegische Bedeutung als Todtenkrauz geblieben. Zum Schmucke der Leichen hat auch die Todtenblum e oder Ringelblume, ohne Zweifel ebenfalls vom Mittagsmeer stammend und durch Karl den Großen nach Deutschland eingeführt, überall einen Platz gesunden; ihre einst berühmten Heil- und Zauberkräfte sind vergessen, und darum ist die Blume auch aus den Gärten auf die Gräber verwiesen worden. Nur mit dem Rosmarin an Verbreitung wetteifernd ist die- Psingst

- oder Gichtrofe. Einst im Voltsglauben mit den wun derbarsten Heilkräften ausgerüstet, ist sie jetzt als zäher, kaum auszu weisender Gast mehr nur geduldet und wird hauptsächlich zur Aus schmückung von Heiligenbildern und Heiligenhäuschen verwendet. Mit dem Rosmarin unter dem gleichen Himmel emporgeschossen, scheint sie mit demselben auch im neunten Jahrhundert nach Deutschland gekommen zu sein. Wie die Winterlevkoye nur als Zierpflanze dienend, stellt sich die Nelke in vier Arten (Garten-, Pflügst-, Feder

Pflanze, jedoch mit Vorliebe sür die Umgebung von Bauern höfe» und Ritterburgen, und wenn man ihre heilsamen Wirkungen an der den edlen Rittern so wohlbekannten Krankheit des Katzen jammers berücksichtigt, so sollte man meinen, sie sei von den minne- holden Fräulein mit besonderer Sorgsalt und Vorliebe in den Burg gärten gezogen worden.*) Weniger im südlichen Deutschland ist seine Schwester, die Stab würze, verbreitet, und wo sie vorhanden ist, erscheint sie nicht, wie im nordwestlichen Deutschland

als Zaubermittel dienen. Am meisten beliebt ist sie bei der slavischen Nation, wo man sie auch M u tter go t t e s w i n d e l nennt. Einer gleich allgemeinen Verbreitung erfreut sich das Liebstöckel, obgleich dessen Gebrauch nur in der Vieh- . arzneiknnde herkömmlich ist. Die Raute, ursprünglich in Süd frank- reich, Dalmatien und Griechenland zu Hause, durch Karl den Großen nach Deutschland' gebracht und durch das ganze Mittel alter hochgeehrt, zog im 16. Fahrhundert triumphirend als edelstes Küchengewächs

7
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1862/26_11_1862/BTV_1862_11_26_2_object_3021901.png
Page 2 of 6
Date: 26.11.1862
Physical description: 6
eine etwas sanguinische Zumuthung dünkt. Dir verschiedenen Ersparungen im Budget der Armee und der Kriegsmarine werden nun mich hier bereits mit allem Eifer in Angriff genommen. Feldspitäler, Magazine, Depots wurden ausgelöst, der Stand der Verwaltungsbehörden reducirt, die Ansammlung von Vorräthen aufgegeben. Deutschland. Wenn Preußen wollte, sagt die „Wiesbadener Ztg.,' würde eine gründliche Reform der Bundesverfassung nicht mehr lange auf sich warten lassen. Der Bund würde veredelt, er hörte auf ein Gegenstand

der An feindung und des Hasses zusein. Die politischen Parteien in Deutschland würden sich beruhigen. Die vielen Kräfte, die sich in Deutschland bisher paralysirten, könnten in weniger divergircnde Richtungen geleitet werden. Deutschland thäte einen mächtigen, den Re gierungen wie den Wolksstämmen gleich erwünschten Schritt zur Begründung einer vernünftigen Einheit. Man gewöhnte sich, die Spitzen der Einzelstaalen im wahren Volksintercsse selbstständig handelnd auftreten zu sehen. Das gegenseitige Vertrauen

nähme zu. Alles blickte der Zukunft ohne übertriebene Angst ent- Zkgen. Wenn Preußen wollte, wurde Deutichland bald gleiches Maß, gleiches Gewicht und gleiche Gesetz gebung haben. Dem Handel und der Industrie könnte» neue und mächtige Impulse gegeben werden, da es ihm freisteht, den Markt des Zollvereines über ganz Deutschland und Oesterreich auszudehnen. Wenn Preußen wollte, hätten wir längst die der Bundesverfassung noch anhaftenden Mängel beseitigt, denn das Revisionswerk

ist durch den von preußischer Seite unnöthigerweisehineingeworfenenZankapfelwegen des Oberbefehles sistirt. Wenn Preußen wollte, ließe sich leicht mit Oester reich und dem übrigen Deutschland ein gleiches Ver halten sür gewisse Eardinalfälle in der großen euro päischen Politik im Boraus vereinbaren. Hierdurch würde eventuell die ungeheure Macht von 7V Millionen Menschen mit über einer Million Bajonnetten dem gleichen Zwecke dienen. Der Schwerpunkt Europa's und der Welt lüge für alle Zeiten in Dentschland. Wenn Preußen

für glücklich einzutreibende Keile. Wenn Preußen wollte, hörte in Europa der be waffnete Frieden auf. Es wäre zwecklos und sogar unsinnig, sich im Frieden durch hochgeschraubte Rüstun« gen zu erschöpfen ohne alle Aussicht auf späteren, lohnenden Waffengewinn. Die Völker könnten sich unge- stört der friedlichen Beschäftigung hingeben. Hundert, taufende eilten zum Pfluge und zum Websiuhl, und in den Kassen der Staaten blieben Milliarden. Wenn Preußen wollte, könnte zumal Deutschland sein ungeheures Heer

8
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/12_06_1867/SVB_1867_06_12_1_object_2511304.png
Page 1 of 4
Date: 12.06.1867
Physical description: 4
»»t Selber »erde» franco »riete». Sodtiroler Volksblatt Sechster Jahrgang. Bozen, Mittwoch, den 12. Juni. 18K7. Ist die Ausscheidung Oesterreichs ans Deutschland ein Unglück für Oesterreich? Wie stehts nun mit Deutschland, wird es wirklich eine Re stauration und politische Auferstehung feiern, wie gewiße Publicisten faseln, die die Weltordnung nach der modernen Schablone herstellen wollen, nachdem Oesterreich aus Deutschland perfid hinausgedrängt worven ist? An eine Restauration in Deutschland denkt

in Oesterreich dermalen wohl Niemand, am allerwenigsten die sogenannte ultramontane Partei, die der Ansicht ist. „daß die zukünftige Gestaltung unseres Welttheiles den Gesetzen der Vernunft und des Interesses folge.' Wenn auch die Deutschthümelei eine ziemlich verbreitete Krankheit ist. so kann man doch der Wahrheit gemäß behaupten, daß die ultramontane Partei davon nie ergriffen war. Die geistigen Rapports, die einzigen wahren, welche zwischen Oesterreich und Deutschland bestanden haben, bestehen

nichts, oder eine ausweichende Antwort zu erhalten. Unser Verhältniß zu Deutschland war immer ein falsches, und aus demselben geschieden zu sein, brauchen wir in Oesterreich nicht so zu bedauern. So wie unsere italienischen Besitzungen ein Grund unserer inneren fortwährenden Schwächen war, ebensowenig M das deutsche Bundeßverhältniß zur Kräftigung der österreichischen ^roßmachtstellung beigetragen. Vom 3Vjährigen bis zum letzten preu- bischen Krieg fand Oesterreich an den deutschen Freunden und Bundes genossen, mit höchst

hatte für so was keinen Geschmack und keinen Beruf, und leistet auf solchen Ruhm gerne Verzicht. — Wenn wir nun uns ernstlich fragen auS dem Folgenergebniß, wer beim Ausscheiden Oester reichs aus Deutschland am meisten in Nachtheil kam, Oesterreich oder Deutschland? so lautet die Antwort ganz entschieden: gewiß nicht Oesterreich. Wir kennen und fühlen die Wunden, welche Königgräz uns schlug, aber dadurch, daß wir keine andern Interessen mehr zu be rücksichtigen brauchen, als nur jene, welche mit unseren eigenen übereinstimmen

? Und soll der preußische Schutz von Königsberg bis zur südwestlichen deutschen Spitze bei Basel reichen? Wir zweifeln daran, ob dieß selbst verpreußte Deutschthümler auch nur für wahrscheinlich halten. Sollte es sich aber fügen, und die kurze Spanne Zeit vom Prager Frieden bis zum Luxemburger-Handel gibt einen Vorgeschmack, daß die von Preußen aufgesaugten oder noch aufzusaugenden Länder daS auS Deutschland ausgeschiedene Oesterreich, als europäische Großmacht etwa brauchen und anrufen, so mögen

9
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1864/29_10_1864/BZZ_1864_10_29_3_object_397838.png
Page 3 of 10
Date: 29.10.1864
Physical description: 10
festlicher als herzlicher. Die Bedeutung des veuetiauischen Festungsvierecks für Deutschland. Wenn Staatenbildungen nur nach dem Princip der Nationalitäten vor sich gingen, s» müßten sich alle europäischen Staaten auf die größten Umwälzungen unv auf gänzlich veränderte Grenzen gefaßt machen. Frankreich müßte Corsiko, das eben erworbene Nizza und den noch nicht entgermanisirten Elsaß heraus geben, Rußland Polen, Preußen die Hälfte von Po sen. England Malta und Gibraltar und Oesterreich

ist die Vertheidigung deS Rheins und des Schwarz waldes gelähmt, Ulm umgangen uns nur leichter Mühe vermag vann ein rüstiger Feinv vie BunoeS- festungen, wie die am Rhein zu um >ehen und Nord deutschland zu bedrohen. Oesterreich würde nach dem Verluste von Venetien zu einer schwierigen Grenz- Vertheidigung auf eine Länge von 24 Meilen gezwun gen, welche alle leine Kräfte so in Anspruch nähme, daß es zum Schutze Deutschlands nichts, auch nicht einmal sein Bundeskontingent, abzugeben vermöchte Es wird vies klarer

aufgehaltener Feind nur schwer vom Eindringen in daS Innere des KaiserstaateS abzuhalten wäre. Die Etschthalstraße führt direkt durch Tirol, daS Passage« land zwischen der Po- und Donauebene. inS Herz von Deutschland über Innsbruck und Landeck nach Ulm, Donauwörth. Ingolstadt, RegenSburg, Passn» und Linz, so daß Verona von ver Donau-Linie Ulm Linz nur etwa 23 Märsche oder 76 Meilen entfernt ist. Die östlichen Alpenstraßen in vaS Innere Oe sterreichs gehen 8 Meilen von Venedig von Cone gliano aus. nämlich

die Ampezzaner Straße, welche sich da« Piavethal hinauf ins Pusterthat zieht uno vie noch wichtigere Strava v'Allemagna, die über Udine nach Tarvis geht, vem Knotenpunkte der slraj-en nach Villach, Salzburg, Wien. Oberungarn. Agram uns Triest. Wie bereits General v. Rado- witz bemerkte, ist der Btsitz Venetiens grade dieses Ver kehrsnetzes wegen in materieller wie politischerLeziehung für Deutschland von gleich großer Wichtigkeit. Ohne Venevig ist Triest uno vas österreichische Littorale nicht zu behaupten

und Deutschland die letztere Stadt nebmnl, heißt vie Vcrbinvuiit desselben mit vem Mittelmeere aufheben, eine der deiven großen Puls adern von Deutschlands materieller und maritimer Existenz unterbinden. DaS Adriaiische Meer bildet bekanntlich den für Deutschland auf vem kürzesten Wege erreichbaren Arm veS großen MitielmeerbeckenS. das daS Durchgangsg'biet der drei alten Welttheile darstellt, also eine Hanploerb-nSung ver Welt, uno die Geltung der Völker wird im Wesentlichen davon abhängen

10
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1864/04_01_1864/BTV_1864_01_04_1_object_3026083.png
Page 1 of 8
Date: 04.01.1864
Physical description: 8
. Grönländer. Venedig, der Slaatsmiiiister p. Sckmerling. Deutschland. Berlin, Tagesbericht. Antwort res Kö nigs auf die Adresse. - Gotba, schleSwig-holstcin'sitie Frage. -- Sl!tc>lia. Plön, j>ur Beweaung und Stim- mun^ in Holstem. — Kiel, die Biintestruppen. Frankreich. P a r i S) Sir Bulwer. Die Truppensendnn« nach Noni ^ . Belgien. Brüssel, Salpelerliefcrunsten für Frankreich. ^Dänemark Der llmschwung in Korenlagen. Rußland. — Türkei. Nachtrag. Da» Unwesen de« Boren« in England. Amtlicher Theil

, und die Erbsolgefrage hat der Verfassungsfrage in Deutschland offenbar den Vorrang abgelaufen, erstere wird allge mach als Haupt , letztere als Nebensache betrachtet, denn die eigene Verfassung und die Sclbstsiändigkcit der Herzogtümer ergibt sich alö nothwendige Folge von selbst, wenn die Hauptfrage, die Erbfolg: ini Sinne deS klaren Rechtes gelöst wird, — so wird in Deutsch land die Angelegenheit angeschaut und besprochen. Was liegt daran wenn Dänemark in die Brüche geht, möge eS sich mit seinen Trümmern

, wie sie eS wirklich ist., warum soll Deutschland allein nicht auf sein Interesse schauen, da doch alle übrigen Mächte selbeS als maßgebend für idre Handlungsweise anet kennen. In dieser Weise behandeln die deutschen Blätter nun die Frage. Daß Dänemark durch Falschheit und Wort biüchigkeit, durch fein fanatisches UuterdrückungSsystcm in den deutschen Herzogthümern uud dnrch seinen star ren Trotz, mit dem eS bisher allen noch so billigen Anforderungen widerstand, die in ganz Deutschland gegen selbes herrschende

hinnehmen? Schwerlich, — eS wird den Kamps — und wäre eö ein Verzweiflungskampf — wagen und cS wirv da,in die Frage sein, wer ihm sekundiit? Darin liegt die Gefahr der Lage für Deutschland, für Europa. — Mitilerweile wird besonders von England daran ge arbeitet, eine Konferenz zu Stande zu bringen, uud den Geg-nftand zum Objekt einer europäischen Ver handlung zu machen und die deutschen Großmächte und oen deutschen Bund zur T^iln'ahme zu bestimmen, s Nach einem Telegramme der Presse erkläre die eng

lische Note au den Bund mit Bestimmtheit, daß mid dem Einrücken der deutschen Truppen in Schleswig für England der Augenblick gekommen sein werde, dem. König Ehri'stian jede Hilfe zu leisten, die er verlangen^ kann. Die Drohnoten Lord RussellS haben kein Gewichb mehr in Europa, am mindesten die den deutschen Groß mächten gegenüber. Man weiß saüsam, daß Netten John Bull keinen Krieg gegen Deutschland führt, uud zu Gunsten Dänemarks nur mit Worten ein steht, aber kein einziges Kanonenboot in Bewegung

11
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/11_08_1863/BTV_1863_08_11_2_object_3024486.png
Page 2 of 4
Date: 11.08.1863
Physical description: 4
ist, daß, wie sie auch antikulirt sei, ihr Gedeihen ausschließlich von dem Zusammenwirken aller deutschen Regierungen untereinander und mit den ihrer Führung unterstehen» den Volksstämmen abhängt. Soll Deutschland wahrhaft groß und Achtung ge- bieteno werden in Europa, so muß ihm die Integrität, die Würde und Macht Oesterreichs wie Preußens gleich werthvoll erscheinen. Was beiden an außerdeutschen Besitzungen gehört, ist ein Machtzuwachs und Gut, an dem ja ganz Deutschland participirt. Nach unserer Ueberzeugung gibt

Volksklasse zu vertheilen. Deutschland. Die „A. Z.' enthält aus München einen lesens, werthen Leitartikel über die Bundesreform und das konstitutionelle Prinzip. Es heißt darin unter Anderm: Daß Oesterreich gerade in dem gegenwärtigen Augen blick die Frage der Bundesreform in einer Weise in die Hand nimmt, welche über die Aufrichtigkeit seiner Absicht und — wir glauben hinzufügen zu dürfen — über die Energie seines Willens keinen Zweifel übrig zu lassen scheint, ist eine Thatsache, die unsere ganze

- lichen Cabinets in der russisch-polnischen Frage zuge sehen, und es würde ein gänzliches Verkennen der Verhältnisse sein, wenn man die unzweideutigen Sym pathien, welche die öffentliche Meinung in Oesterreich so ganz überwiegend der polnischen Sache entgegen trug, für einen Ausfluß der kosmopolitischen Anschau ungsweise und schwächlichen Gefühlspolitik ansehen wollte, welche freilich leider in Deutschland mehr als irgendanderSwo an der Tagesordnung ist. In Oester reich fühlte man in diesen Tagen

, daß eS sich um einen Kampf auf Leben und Tod handle, und sie ließ gewiß kein Mittel unversucht, durch Preu ßen mit Rußland anzuknüpfen und der deutschen Frage jedes nur mögliche Hinderniß in den Weg zu schieben. Ja es waren in diesem Sinn selbst Männer aus Deutschland thätig, von denen man es am wenig sten hätte erwarten sollen. Gott sei Dank, daß der Kaiser sich nicht irre machen ließ, denn ohne seinen persönlichen Einfluß würde vielleicht die Haltung der kaiserlichen Regierung in der äußerlichen Politik in sehr starke

Schwankungen gerathen sein. Wer das Glück hatte, den Monarchen mehr aus der Nähe zu beobachten, dem kann es nicht entgangen sein, wie er mit der angeerbten Ruhe und Mäßigung der Habs burger eine seltene Klarheit des Urtheils und große Festigkeit des Willens verbindet. Er erkannte das selbe, was das österreichische Volk fühlte, wenn es mit so lebhafter Sympathie nach Deutschland sich wendete, und keine Gelegenheit vorübergehen ließ, ohne dieser Sympathie einen lauten rückhaltlosen Aus druck zu geben

12
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1864/28_11_1864/BZZ_1864_11_28_1_object_397111.png
Page 1 of 4
Date: 28.11.1864
Physical description: 4
. Haben diese Versuche kei nen Erfolg, hat man von dort keine der Bedingungen vernommen, welche mit der Einheit und mit der Stellung des Reiches vereinbar sind, dann steht die Regierung vor ganz Europa gerechtfertigt da, wenn sie auf anderm Wege das sucht, was auf diesem Wege eben nicht zu erreichen war. Ueber unser Verhältniß zu Deutschland, sagt Red ner, er könne die Einheit nur auf den Grundlagen einer aufrichtigen und gesunde» Föderation finden. Er bedauert, daß das Vorspiel des welthistorischen Dra mas

in Frankfurt, welches sich vor unseren Augen in Deutschland entrollte, ohne entsprechende Fortsetzung geblieben ist. Dort stand Oesterreich, vereint mit den alten, treuen und natürlichen Verbündeten, den Mit tel- und Kleinstaaten Deutschlands. Später stand Oe sterreich allein zu Preußen, während man die Klein-, und Mittelstaaten zur Seite geschoben. Redner kann es aber keinen Sieg nennen, wenn man zur Ausrecht haltung des Londoner Vertrages auszieht und ihn zer rissen nach Hause bringt. Er begrüßt dennoch

mit Preußen Großes geleistet hat und leisten wird, vor Allem aber, wenn Oesterreich und Preußen mit und für Deutschland zusammenstehen. Wenn aber Oesterreich isolirt von Preußen geht, so möchte doch einige Vorsicht gerathen sein. Ich hege nicht den ge ringsten Preußenhaß, um irgend ein seindseliges Wort gegen Preußen über die Lippen zu bringen; allein ich bin ein guter Oesterreicher. Die Geschichte, die ge ographische Lage und die Grundbedingungen der preu ßischen Staatengröße lehren mich, daß die Wege

, wenn man bedenkt, daß, als die schleswig holsteinische Frage austauchte, die Hauptaufgabe des kaiserlichen Cabinets darin bestand, seinen Pflichten Deutschland gegenüber treu zu bleiben, die Rechte Deutschlands durchzufechteu, sei es auch auf die Ge fahr eines Krieges hin, zugleich aber doch das Haupt augenmerk dahin zu richten, daß der Krieg keine euro päischen Dimensionen annahm, und Oesterreich, in dem es für Deutschland focht, für die Rechte Deutsch lands eintrat und dieselben durchsetzte, doch die Eala

nicht nur für beide deutschen Großmächte, sondern auch für Deutschland gehabt. Welches war die hohe Stellung, die Oesterreich sowohl als Preußen in dein europäi schen Fürstencongresse vor 1848 gehabt, als beide ge meinsam einstanden in den Phasen der großen Politik, und welches war die Stellung von dem Tage an, an dem die Zwietracht die beide» Mächte veruneinigte? Für Oesterreich, mit Zagen spreche ich es aus, war die Folge der Feldzug vom Jahre 1859, der isolirt unternommen werden mußte, isolirt

13
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1865/11_10_1865/BZZ_1865_10_11_1_object_390301.png
Page 1 of 6
Date: 11.10.1865
Physical description: 6
Einfluß in Deutschland und mit ihrem Wesen verknüpft ist die Machtstellung des Reichs in Europa. Zu lange ist diese Bedeutung verkannt worden, zu lange haben wir diesen Werth andern Zwecken geopfert. Nachdem die „Debatte' den Abgeordnetentag in Frankfurt einen nutzlosen nennt, hält sie die Erklärun gen der Abgeordneten Twesten und Mommsen für ^ förmliche Absagebriefe an Deutschland. „Sind die Worte Mommsens und Twestens', sagt sie, „der prä cise Gesinnungsausdruck der Bevölkerung Preußens

, dann ist leider vorläufig Preußen für Deutschland ver loren, hoffentlich aber auch Deutschland sür Preußen, da, aller Wahrscheinlichkeit nach, ersteres nicht darnach strebt, nach preußischer Fayon selig zu werden.' Da- reuf wendet sich das nämliche Blatt an die deutschen Mittel- und Kleinstaaten und sagt: „Wenn Oesterreich zuerst' bei sich zu Hause Ordnung schaffen muß und wenn Preußen aus den egoistischen Motiven dem Mut terlande den Rücken wendet, dann ist es an den deut schen Mittel- und Kleinstaaten

jene berechtigten Be strebungen zu fördern, die dem ganzen Deutschland zu Gute kommen sollen. Nicht für die zum Schlag worte gewordene Trias wollen wir hier auftreten; aber die selbstständige Concentrirung der dritten Gruppe in Deutschland ergibt sich unter den heutigen Verhält nissen von selbst. In den kl ineren Mittelpunkten deutschen Lebens muß jetzt das Gefühl der Zusammen gehörigkeit rege erhalten werden, dort muß man die Bahnen ebnen, die einst dem erwünschten Ziele zu führen können. Man begnüge

, die nöthig ist, um erfolgreich zu wirken und die in den letzten Jahren nur selten zu Tage trat, dann km» er für Deutschland werden, was er jetzt nicht ist, so sehr er auch gegen die Gasteiner Convention protestirte. Heute österreichisch und morgen preußisch sein, um übermorgen z. B. wieder nassauisch zu werden, daS kann dem deutschen Staatenkörper nicht zum Vortheile gereichen. Nicht kokettiren mit Preußen und nicht demonskiren gegen Oesterreich, sondern immer den Sinn aufs Ganze gerichtet

zu haben, das ist heute die Aufgabe der dritten Gruppe in Deutschland. Was von Preußen für Deutsch land zn erwarten steht, kann heute nicht mehr bezwei felt werden,' Der Superior vom h. Ludwig, einer französischen Kirche in Rom, welcher seit zwei Monaten in Paris auf Urlaub war, machte vor seiner Abreise nach Rom dem Minister des Aeußern Drouyn de LhuyS einen Besuch. Der Minister sprach zu ihm die beruhigend sten Worte in Betreff der Gesinnungen der kaiserlichen Regierung gegen das Oberhaupt des Katholizismus

14
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/18_09_1867/SVB_1867_09_18_2_object_2511059.png
Page 2 of 6
Date: 18.09.1867
Physical description: 6
derselben geworden ist? Offenbar nichts; und die Allianz Napoleons mit Oesterreich kann als thatsächlicher Beweis für die erwähnte Ansicht nicht aufgeführt werden, sie gibt vielmehr Grund zur Beforgniß, der pfiffige Napoleonide sinne darauf, Oesterreich zum Spielball seiner Politik und zum willenlosen Werk zeug zur Erreichung seiner Zwecke in Deutschland und im Oriente, zu einem zweiten Italien zu machen. Gelänge dem Franzosenkaiser dieser Plan, dann wäre auch die völlige Vernichtung Oesterreichs sein Werk

! Napoleon ist eine Gefahr sür Oesterreich, wenn er unser erklärter Feind ist; wer weiß, ob die Gefahr nicht größer geworden, seit er uns seiner Freundschaft versicherte? Als Se. Ma jestät Kaiser Franz Josef im Jahre 1803 den deutschen Fürstenkongreß abhielt, und die versammelten Souveräne Deutschlands in der Bundes stadt Frankfurt über Mittel und Wege beriethen, wie die in keiner Weise entsprechende Buntesverfassung resormirt und Deutschland in Folge dieser inneren Neugestaltung die Achtung gebietende

und den Frieden Europas erhallende mitteleuropäische Großmacht werden könnte, da proteftirte Napoleon unter Berufung auf gar nicht existirende völkerrechtliche Verträge vom Jahre 1815 gegen diese in Deutsch land populären Bestrebungen der deutschen Souveräne, weil das Ans tand nicht zugeben könne, daß Deutschland seine häuslichen Angelegen» heilen sür sich allein in einer den Verhältnissen und der Zeit ent sprechenderen Weise neu ordne. Bismark, der damals schon an der Spitze der Regierung in Preußen stand

, und die Absichten Napoleons in Bezug am Deutschland kannte, hinderte seinen König in getreuer Ausführung der von Napoleon in Biaritz erhaltenen Weisungen der Einladung des Kaisers von Oesterreich Folge zu geben und gleich den anderen deutschen Fürsten nach Frankfurt zu kommen. BiSmark ging eben schon damals mit dem Plane um, durch „Blut und Eisen' Oesterreich aus Deutschland zu drängen und seinen Schwerpunkt nach Ofen zu verlegen, um seinen „Gottesgnadenkönig' an die Spitze Deutschlands zu bringen

. — So handelte Napoleon im Jahre 1863. Im Jahre 1866 dagegen ließ er die Allianz »Preußens mit Italien zu; er ließ die Vergrößerung Preußens und . daS gänzliche Abthun der Bundesakte und die Formulirung >des Prager Friedens zu, wor- nach .eö ein zweigetheiltes Deutschland gibt und Oesterreich vor die Thüre gesetzt ist. Hat Napoleon dem Intriguenspiel gegen Oesterreich völlig entsagt? Wird er, nachdem er die Allianz mit Oesterreich ge sucht und gefunden, nicht blos das niederreißen helfen, was in Italien

15
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1867/27_03_1867/BTV_1867_03_27_3_object_3038419.png
Page 3 of 6
Date: 27.03.1867
Physical description: 6
dieses unseligen Krieges geschildert. I. Der deutsche Bund ist zerrissen worden. 2. Die höchst segensreiche Ueber zeugung. daß ein innerer Krieg in Deutschland un möglich sei, ist zerstört worden. 3. Sechs Theile Deutschlands stehen sich nun als Ausland gegen- überi 4. Eine andere Folge ist die Beschädigung der wahren Grundsätze, auf denen das Wohl der Staaten beruht; das monarchische Prinzip wurde tief erschüttert, die Gewissen sind getrübt und verwirrt worden; die Kraft des Eides wurde geschwächt

Partei in Preußen. Und welche Zukunft steht nun Deutschland bevor? So gefahrdrohend unsere 5?age gegenwärtig ist, so wird doch, wie unser Auktor hosst. vielleicht Manches zu unserm Heile sein. Oesterreich wird sich im Innern stärken (das gebe Gott!), und dunn wird sich das .^übrige' Deutsch land sehnen, mit Oesterreich in der innigsten Verbin dung zu stehen. Und was die Beschränkung der deut schen souverainen Kleinstaaterei, die durch die Neubildung des deutschen Bunde« hoffentlich erfolgen

hat es, nach der Meinung des Hrn. Verfassers, außer diesen Ländern noch kaum je gegeben. Von einem höhern Gedanken ist bei ihnen keine Spur. „Wenn daher die eingetretenen Verhält nisse uns dieMittel bieten, ohne Beeinträchtigung der in der Idee der deutschen ReichSversässung den einzelnen Für sten gebührenden Rechte, Deutschland ein festeres, natio nales Band zu geben, so glauben wir, daß dadurch berechtigte nationale Ansprüche zufrieden gestellt und vielleicht manche innere Schäden geheilt werden können.' Wie denkt

sich nun Hr. v. Ketteler die Lösung der deutschen Frage? Welch?.Lösungen der deutschen Frage sind überhaupt denkbar? Erstens, antwortet er, Schaffung einer Neichsgewalt mit Oesterreich und Preußen mit allen ihren Ländern — das s. g. Groß- deutschthum. Doch diese Lösung ist vorderhand prak tisch unmöglich; „mit größten« Schmerz' muß Hr. v. Ketteler darauf verzichten. Zweiten«: Zweitheiluug Deutschlands -— der Main als Gränze — Nord deutschland unter Preußens, Süddeutschland unter Oesterreichs Führung. Auch diese Lösung

uns! Jedoch fordert Hr. v. Ketteler, wie er dies schon in seiner Vorrede in Kürze bemerkt hat, mit allem Nachdrucke, daß das unter Preußens Führung geeinigte Deutschland das innige und unauflösliche Bündniß mit Oesterreich als seine erste und wichtigste Aufgabe betrachte. Fer ner muß Preußen auf den schließlich nur zur Revolu tion führenden absoluten Einheitsstaat verzichten, und nicht die Mehrung seiner HauSmacht, sondern die Größe und Freiheit Deutschlands und in ihm aller deutschen Stämme, Länder

16
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1862/20_09_1862/BZZ_1862_09_20_2_object_409980.png
Page 2 of 6
Date: 20.09.1862
Physical description: 6
Ausschusses bei der Berathung und empfiehlt die Annahme desselben, sowohl im Interesse einer gemeinsamen Handels- Zesetzgebung. als auch vom politischen Gesichtspunkt aus. indem die Ablehnung der Annahme gerade in dem gegen wärtigen Moment von größtem Nachtheile für Oesterreich wäre. Die Annahme eines allgemeinen Handelsgesetzes, wie »es hier vorgeschlagen werde, würde einen neuen An knüpfungspunkt zur innigen Vereinigung Oesterreichs mit Deutschland bilden. Nachdem der Berichterstatter

Gleichförmigkeit der Handelsgesetzgebung zwischen den deutsch-österreichischen Ländern nicht nur, sondern zwischen allen Ländern des engern Reichsrathes mit dem großen Deutschland, unter der Voraussetzung, daß eben in diesem ganzen Deutschland dasselbe Gesetzbuch Wirksamkeit erhalte, herbeigeführt werde. Aber so dringend das Bedürfniß nach einer solchen Gleich förmigkeit sich darstellt, ebenso unumgänglich nothwendig sei auch die Einheit der Handelsgesetzgebuug in den Län dern deS engern Reichsraths

und den außerhalb diesen lie genden Königreichen und Ländern des österreichischen Kai serstaates. Das Ziel, das man daher vor Augen haben müsse, sei: ein gleichförmiges sHandelsgesetzbuch in ganz Oesterreich und in ganz Deutschland einzuführen. Redner ist der Meinung, daß nach dem kaiserlichen Diplome vom Jahre 1860, so wie nach dem §. 10 der Reichsverfassung vom Zahre 1861 darüber kein Zweifel obwalten sollt?, daß die Handesgesetzgebung jedenfalls eine Angelegenheit des ganzen Reiches sei. i. Zur Ergänzung

werden. Dann werde die Gemeinsamkeit des Handelsge setzes nicht nur unsererseits mit Deutschland, sondern des ganzen Reiches mit Deutschland ettvorben sein. Abgeordneter Steffens beantragt Schluß der Sitzung. Präsident: Ich werde nur noch den Antrag Dr. Mühl felds mittheilen; er ist unter der Voraussetzung gestellt, daß er erst zur Abstimmung gelangt, wenn das hohe Haus die Einfuhrung des Handelsgesetzbuches beschlossen haben wird. Der Antrag lautet: »Das hohe Haus wolle beschließen, es werde die Er Wartung ausgesprochen

werden. Alles dieses ist, wie gesagt, vorläufig blos ein Plan, dessen Re- alisirung aber in nicht ferner Zeit erfolgen wird, da alle Anzeichen hiefür sprechen. Deutschland. Reillhartsbrunn (bei Gotha) 13. Sept. Unser erlauchter Gast, die Königin Victoria von England, hat sich schon während ihres kurzen Aufenthaltes in dem herrlichen Wald gebirge Thüringens sichtbarlich erholt, so daß sie jetzt fast zanz wohl aussieht. An irgendeinen besorglichen Zustand, wie ihn einige Blätter in so betrübter Weise schildern

17
Newspapers & Magazines
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/14_01_1864/Innzeitung_1864_01_14_2_object_5023758.png
Page 2 of 4
Date: 14.01.1864
Physical description: 4
in dieser Angelegenheit gegen Oesterreich ent standene Mißtrauen beschwichtigen zu können. Der „Bvtschft.' glaubt, daß er Thatsachen berichtet, wenn er seinen Lesern mittheilt, daß sich über die dänische Frage in allen ihren wesentlichen Theilen in unserer Regierung eine volle Einheit der Anschauungen herge stellt hat, und daß diese den Interessen der Herzog- thümer nichts weniger als ungünstig ist. Man wird in Deutschland, um gerecht zu urtheilen, nicht außer Acht lassen, daß es Beweggründe der großen Politik gibt

Thätig keit betroffen und aufgehoben, und vier Werber sowie siebzehn. Angeworbene verhaftet. Deutschland. Fuuttsurt, 10. Jänner. Die zweite Depesche Eng- lanotz an den Bund ist gut dänisch, und mit solchen englisch-dänischen Diatriben sollte sich der Bund zu einer Konferenz locken lassen! Lord Russell wagt es, den deutschen Bund zu fragen, „wann Dänemark werde hoffen können, vor dessen unaufhörlichen Anforderungen Ruhe zu finden ?' D iese dreiste Frage wird sich woh^ Gesandtschaft ein beschworcnes

. Die Frechheit bei der Ausübung ihrer Kunst steht aber gewiß der nach, mit welcher in diesem Falle die Behörden — getäuscht worden sind. mit der Gegenfrage beantworten lassen: Wann wird Deutschland hoffen dürfen, daß die dänische Perfidie ihren letzten Trumpf gegen die Deutschen Schleswig- Holsteinö ausgespielt habe? Der Bund wird wohl zugleich die Antwort dieser Frage dahin geben: bis Schleswig-Holstein aufgehört hat. eine Appertinenz Dänemarks zu sein! Die Höhe der Unverschämtheit erreicht

aber die englische Note dort, wo gesagt wird, daß Deutschland während des letzten Dezenniums Däne mark mit unbegründeten und unausführbaren Anfor derungen gequält habe!! Das ist reizend, das arme, von Deutschland gemaßregelte Dänemark! Es stehi zu hoffen, daß der deutsche Bund auf geeignete Weise antworten, und England sich aus Deutschland eine ähnliche Depesche holen werde, welche es sich im ver flossenen Jahre aus Rußland geholt hat, denn in der Note wird ja selbst der Standpunkt der beiden deutschen

Großmächte verurtheilt. Was wäre von einer so ein geleiteten Konferenz für Deutschland zu erwarten, wo Dänemark so eifrige Anwälte fände? Uebrigens ist zu konstatiren, daß in der Note nicht die geringste Kriegs drohung enthalten ist, sondern nur die bleiche Furcht vor Verwicklungen aus ihr spricht. Die „Süd. Ztg.' hebt aus der letzten Bundes tagssitzung als bedeutungsvoll hervor, daß die Herren v. Könneritz und Nieper selbst anerkennen, die Gegen wart des Herzogs Friedrichs

18
Newspapers & Magazines
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1862/01_09_1862/Innzeitung_1862_09_01_2_object_5022107.png
Page 2 of 4
Date: 01.09.1862
Physical description: 4
, griff epidemisch um sich, in wenigen Momenten waren die Tische und Sesseln zu Rednerbühnen umge- . ' staltet; man sprach an zehn Punkten zu gleicher Zeit; hier brachte man der deutschen Einheit, dort den deut schen Frauen sinnige Toaste, an diesem Tische gedachte man Savigny's, auf jenem schwankenden Sessel brachte man den deutschen Gästen ein begeistertes Hoch dar. Dr. Berger ließ das ganze Deutschland als solches — nicht Groß- nicht Kleindeutschland — Professor Jhering die Rechtseinheit hoch leben

die Schweizer, eben weil sie nicht einig sind im Glauben, sowohl selbst ein Bild der Zwietracht unter sich boten, als auch Nichts thaten, um drohende Skandale zu verhüten. Kurz und gut — eigentlich hat es das deutsche Fest der Tiroler Glaubenseinheit zu danken', daß es so gut verlief, Deutschland und Oesterreich haben es der Glaubenseinheit zu danken, daß Wildauer gegen das „Metz'sche Jammergewinsel' auftrat, und daß er „Deutschlands und Oesterreichs' Ehre rettete, — und wenn man den Tirolern

man sich von den Wogen eine Zeitlang tragen, bis die Ebbe eintritt, ja man'gibt sich den Anschein, als beherrsche man selber und freiwillig den Gang der Wogen, um im geeigneten Momente nicht vergessen zu sein und die Maske kühn abnehmen zu können. ' ' ' - ' Aber Masken. sind es . und wieder Masken., alle politischen Grundsätze, mit denen diese Herren prahlen und das Volk führen wollen. Sie haben keine poli tischen Grundsätze denn nur Eines ist nothwendig und das ist weder Deutschland, noch Oesterreich

, es. .ist weder die deutsche Einheit, noch der habsburgrsche Kaiserthron in Oesterreich — nothwendig ist nur Eines — die Glaubenseinheit in Tirol.' Wie sie früher mit den Czechen sich über Deutschland lustig machten, wie sie früher Fronte machten mit denselben gegen Oester reichs Consolidirung im Innern, so kann und wird es morgen wieder geschehen. Sollte es je, was der Himmel recht bald gebe, zu einem deutschen Parlamente kommen, so wird man das deutsche Einheitsstreben der „Tir. St.' gar bald

ist, von einem geeinigten Deutschland die Erhorung ihrer Wünsche zu erwarten. Doch wie gesagt, wir wollen an diesen Schritt der Verzweiflung nicht glauben, wir glauben vielmehr, daß sich wirklich ein. Gefühl der Zusammen gehörigkeit mit Deutschland, freilich nur von den Zeiten des Mittelalters her, wo in ganz Deutschland die Glaubenseinheit blühte, in ihnen regt; aber gereifte Politiker, wie sie sind, lassen sie sich nicht von Ge fühlen übertölpeln, sondern, stellen sich die Frage: Ist es auch gut

19
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1864/12_10_1864/BTV_1864_10_12_1_object_3029169.png
Page 1 of 6
Date: 12.10.1864
Physical description: 6
. Korrespondenz. ^ ^ Wien, die Allianz Preußen« und Oesterreichs. England und der Kongreß. Anwerbungen für die mexikanische Armee. ZeitungSschau. Deutschland. Berlin, zur Reise des Herrn v. BiSmarck. Handelsbeziehungen zu England. 'Trankreich. Paris, die Aktenstücke der italienischen Konvention. °W r oßbritannien. London, die »Times« über die Hei- j . rath der dänischen Prinzessin Dagmar. ,, alien. Turin. Lord Clarendon. Kosten des Trans ports der Hauptstadt. Spanien. Madrid, Spanien verzichtet

, zeichnet sich mehr und mehr in dem Drängen, daS von gewisser Seite nach einem Etwas stattfindet, welches man eine «preußisch-österreichische Allianz' nennt. Wir siad groß- Freunde von Klarheit in solchen Fragen. Wir verstehen eine preußisch-österreichische Allianz, wenn Deutschland von Feinden bedroht ist; wir verstehen auch eine preußisch österreichische Allianz, wenn eS sich darum handelt, Deutschland eine Neugestaltung zu geben, welche einen Gegensatz zwischen Oesterreich und Preußen in fried liches

, wo Preußtir einen bereits bestehenden Bertrag nicht ausführt? WaS endlich die deutsche Reformfrage betrifft, so fra gen wir, ob die Allianz zum Inhalt haben soll die g:gen- wkrtige Stellung Preußens in Deutschland, die keiner Sp:cifikation bedarf, zu garantiren und zu erweitern, oder Oesterreich in Deutschland eine Stellung zu geben, wie eS si- zu fordern berechtigt und unserer Ueberzeugung nach auch verpflichtet ist. Jeder vernünftige MensH wird unS zugestehen, daß im ersten Fall die Allianz für Preußen

wird, wird we nigstens Oesterreich keines AllianzoertragS bedürfen, ua» Deutschland zu schützen! Es ist daS-r umsonst, sich bei jenen Phrasen von einer Allianz bei dem gegenwärtigen Gang der preußischen Politik etivaS Faßbares zu denken. Im Gegentheil ist eS klar, daß eine Allianz nur den Sinn haben könnte, P.eußen in Deutschland, inklusive Schleöwig-Hzlst-in, frei g-vähcen zu lassen. Oester reichs LebenSprincip ist die Erhaltung der Souveränetät der deutschen Bund.'Sstaaten. Wollten diejenigen

20
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1864/24_08_1864/BTV_1864_08_24_3_object_3028632.png
Page 3 of 6
Date: 24.08.1864
Physical description: 6
des GroßfürstenthumS Finnland, hat der König das GesundheitSkollegium ermächtigt unter Bewilligung von 1000 Nthlrn. schwed. einen zuverlässigen Arzt nach Rußland zu senden, damit derselbe an Ort und Stelle jene schreckliche Krankheit studiere. land in der Position großer politischer und militärischer Erfolge. ^ ^ „Die achtunggebietende Stellung, welche Deutschland jetzt, wie nie seit dem großen Kriege gegen Frankreich, in der Welt einnimmt, — wir verdanken sie (wer möchte daS den Thatsachen gegenüber bestreiten

drückt jetzt der Abtrennung der Herzogthümer von Dänemark und ihrer Vereinigung mit Deutschland das Siegel auf, während daS gefürchtete Frankreich den Dingen ihren freien Lauf läßt und die Drobungen Englands allmälig in täglich matter werdenden Redens arten der Presse versiegen. In den Vorgängen des dänischen Krieges ist zum ersten Male wieder auch den blödesten Augen die Thatsache klar geworden, daß die Zukunft Deutschlands in der Einigkeit Preußens und Oesterreichs beruht. Mit Neckt dürste

von den poli tischen Mächten in Deutschland — von den Regierun gen wie von den Parteien — gefordert werden, sich der Erkenntniß dieser Wahrheit zu erschließen und dem Vor gehen der Großmächte ihre loyale Untersuchung nach allen Seiten hin zu leihen. Es ist bekannt genug, daß diese Forderung im Lause der Ereignisse in weitem Maße erfüllt worden ist, und daß die zauberhafte Macht des Erfolges manchen Sinn zu ihren Gunsten gebeugt hat, dessen politische Doclrin Anfangs widerstrebte. Aber gleichrrohl

, und wir möchten im Gegenhalte zur Kreuzzeitung auf die wohl zu beherzigenden Worte der Wiener Abendpost hin deuten, welche sagt, daß die Kraft des preuß.-österr. Bundes nur gestärkt werden kann, wenn sich auch daS gesammte Deutschland in brüderlichem Verständnisse mit seinen Großmächten zur treuen herzlichen BundeSgenof- senschast vereinigt. Zur Befestigung dieser herzlichen BundeSgenosscnschast wird natürlich die bundeSsreund- liche Gesinnung der beiden Großmächte und ihre Ach tung vor jedem begründeten

zusammengetretene Mi- litärkcmmission, welche nh mit der Frage beschäftigen sollte, ob die Einführung der preußischen Zündnadel bei der sranz. Armee rathsan erscheine, hat nun beinahe einstimmig daS preußiscöe Mcdellgewehr dem franzö sischen für überlegen erklärt und dessen Einführung em pfohlen. Großbritannien. London, 16. August Die.ungeheure Wichtigkeit der projektirten Kanalverbildung zwischen der Nord- und Ostsee sür Deutschland, läst sie den Engländern bereits bedenklich erscheinen. Der wohlbekannte

21