. Haben diese Versuche kei nen Erfolg, hat man von dort keine der Bedingungen vernommen, welche mit der Einheit und mit der Stellung des Reiches vereinbar sind, dann steht die Regierung vor ganz Europa gerechtfertigt da, wenn sie auf anderm Wege das sucht, was auf diesem Wege eben nicht zu erreichen war. Ueber unser Verhältniß zu Deutschland, sagt Red ner, er könne die Einheit nur auf den Grundlagen einer aufrichtigen und gesunde» Föderation finden. Er bedauert, daß das Vorspiel des welthistorischen Dra mas
in Frankfurt, welches sich vor unseren Augen in Deutschland entrollte, ohne entsprechende Fortsetzung geblieben ist. Dort stand Oesterreich, vereint mit den alten, treuen und natürlichen Verbündeten, den Mit tel- und Kleinstaaten Deutschlands. Später stand Oe sterreich allein zu Preußen, während man die Klein-, und Mittelstaaten zur Seite geschoben. Redner kann es aber keinen Sieg nennen, wenn man zur Ausrecht haltung des Londoner Vertrages auszieht und ihn zer rissen nach Hause bringt. Er begrüßt dennoch
mit Preußen Großes geleistet hat und leisten wird, vor Allem aber, wenn Oesterreich und Preußen mit und für Deutschland zusammenstehen. Wenn aber Oesterreich isolirt von Preußen geht, so möchte doch einige Vorsicht gerathen sein. Ich hege nicht den ge ringsten Preußenhaß, um irgend ein seindseliges Wort gegen Preußen über die Lippen zu bringen; allein ich bin ein guter Oesterreicher. Die Geschichte, die ge ographische Lage und die Grundbedingungen der preu ßischen Staatengröße lehren mich, daß die Wege
, wenn man bedenkt, daß, als die schleswig holsteinische Frage austauchte, die Hauptaufgabe des kaiserlichen Cabinets darin bestand, seinen Pflichten Deutschland gegenüber treu zu bleiben, die Rechte Deutschlands durchzufechteu, sei es auch auf die Ge fahr eines Krieges hin, zugleich aber doch das Haupt augenmerk dahin zu richten, daß der Krieg keine euro päischen Dimensionen annahm, und Oesterreich, in dem es für Deutschland focht, für die Rechte Deutsch lands eintrat und dieselben durchsetzte, doch die Eala
nicht nur für beide deutschen Großmächte, sondern auch für Deutschland gehabt. Welches war die hohe Stellung, die Oesterreich sowohl als Preußen in dein europäi schen Fürstencongresse vor 1848 gehabt, als beide ge meinsam einstanden in den Phasen der großen Politik, und welches war die Stellung von dem Tage an, an dem die Zwietracht die beide» Mächte veruneinigte? Für Oesterreich, mit Zagen spreche ich es aus, war die Folge der Feldzug vom Jahre 1859, der isolirt unternommen werden mußte, isolirt