des Provisoriums; und die endlose Fortsetzung des Provisoriums ist für die unglückliche Bevölkerung der Herzogthümer der Untergang. Von einem höl.rn Gesichtspunkt aus gesehen, isolirt sich Preußen uuf diese Art inmitten Europa's, ohne Vortheil und ohne Ehre; es gibt seinem Nebenbuhler leichtes Spiel; und Oesterreich hat durch seine feste Haltung, durch seine uneigennützige Politik vollkommen das Uebergewicht in Deutschland wieder für sich gewonnen. Die preu ßische Politik zeichnet sich seit einigerZeit weder
nur gegen den tausendfach kundgegebenen W'llen der Bevölkerung vor sich gehen könnte. Aber wissen Sie, was ihm die Ausführung dieses Plans erleichtert haben würde? Gerade die ungeschickte Intervention der französischen Diplomatie. Von dem Tag an, wo dies bekannt geworden wäre, würde das große Deutschland in patriotischer Gluth aufgelodert sein. „Der Fremde, der Fremde!' hätte man aller- wärts geschrien, und während man sich nur mit ihm beschäftigt hätte, würde Hr. Bismarck sich nach Kiel geschlichen
und die Herzogthümer weggenommen und behalten haben. Was geschieht aber jetzt, da Frank reich sich zurückgehalten hat? Deutschland selbst, von dem Gefühl für Recht fortgerissen, reagirt gegen eine ungerechte Annexion, und während Hr. v. Bismarck vor wenig Monaten beinahe das Spiel gewonnen hätte, steht er jetzt auf dem Punkt, es völlig zu ver lieren. Da sind zuerst die deutschen Mittelstaaten und sie bilden einen der demokratischsten, freisinnigsten und gebildetsten Tb-.ile Deutschlands. Ihre Meinung gab
, aber darum ist es nicht minder nothwendig, im Norden auf die Freund schaft Deutschlands zählen zu können. Gegen Ruß land, gegen dies, kolossale Macht, die, wenn man sie gewähren ließe, in Europa vordringen würde, ist Deutsch land unsere Schntzmauer, unsere Vorhut. Damit diese Einigung zwischen Deutschland und Frankreich, die für unsere Sicherheit von so großer Bedeutung ist, immer fortbestehe, ist als erste, oder vielmehr als einzige Bedingnng nöthig, daß Deutschland von nnse- rer Uueigennützigkeit
vollkommen überzeugt sei, daß es mit Bestimmtheit wisse, daß wir nach seiner Seite zu nns nicht zu vergrößern wünschen. Deutschland soll sich entwickeln uud kräftige», und da seine Unabhän gigkeit nicht bedroht ist, nicht auf feine schöne Man nigfaltigkeit verzichten, es soll reich und mächtig wer den ; das wünschen wir ansrichtigen HcrzenS und ohne Hintergedanken. Von dem Tag, an welchem eine solche Politik klar nnd bestimmt hervortreten nnd man davon jenseits des Rheins überzeugt