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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 27.07.1870
Physical description: 6
, und Schlach tenruf nicht so viele Völker in Aufregung versetzen. Auch daS bei diesem Anlasse abgehaltene Scheiben schießen, das zwei Tage dauerte, zog Deutsche und Italiener an. ÄViett» 23. Juli. Die Proklamation Napoleons an die Franzosen, schreibt das „Fr.-Bl.', enthält die erste ofsicielle Andeutung über die Ziele, die Frankreich durch den Krieg erstrebt. Nach der gegen über den offenkundigen Thatsachen etwas gewagten Behauptung, daß Frankreich nicht gegen Deutschland Krieg führe, dessen Unabhängigkeit

es achte, und daß eS der Wunsch Frankreichs sei, die Völker, welche die große germanische Nationalität bilden, frei über ihre Geschicke verfügen zu lassen, folgt ein Passus, der wörtlich lautet: „W^S uns (kie Franzosen) anbelangt, so fordern wir die Begrün- dung eines Standes der Dinge, der unsere Sicher heit gewährleiste und die Zukunft sichere.' Dunkel und widerspruchsvoll ist der Rede Sinn. Wie wag wohl der Stand der Dinge in Deutschland beschossen sein, der die Sicherheit Frankreichs gewährleistet

und dessen Zukunft sichert? Bisher gehörte es zu den Traditionen der französischen Politik, daß Frank- reich nur dann sicher sei, wenn Deutschland in der kläglichsten Zerrissenheit ohnmächtig darniederlieg». Die vom Geiste des Chauvinismus erfüllte „Liberiö' zeichnet schon jenen „Stand der Dinge' in all gemeinen Umrissen, wenn sie von der Annexion deL linken Rheinufers, von der Errichtung eines „deut- schen' Bundes mit Ausschluß Preußens und Oester reichs spricht. Also der Rheinbund, das ist das Ideal

. Oesterreich bekämpfte jene Hohenzollern'sche HauSpolitik um Deutschlands willen, Frankreich wirst sich auf Preußen, weil eS in Preußen Deutschland tödtlich zu verwunden hofft. Wir haben um unsere Stellung in Deutschland einen Verzweif- lungSkampf gekämpft, weil wir uns nicht hinaus drängen lassen wollten aus dem nationalen Verbände mit dem deutschen Volke, Frankreich aber hat ruhig zugeschen, als Preußen uns verdrängte und sich erst in's Mittel gelegt, als die Uebermacht Preußens auch ihm gefährlich

zu werden begann. Preußen hat Oesterreich ans Deutschland hinausgestoßen, daS war Frankreich recht, denn Deutschland verlor so die eine seiner militärischen Schutzmächte. Nun soll die zwtile militärische Vormacht Deutschlands getroffen werden, damit der kümmerliche Rest von Deutschland sich vor dem triumphirenden Frankreich im Staube krümme. Oesterreich hat alle Ursache auf seinerHuth zu sein, und in der vorsichtigen, beobachtenden, nach allen Seiten freien Neutralität, die seine einsichtsvollen Staatsmänner

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 30.04.1864
Physical description: 8
mediterraner Abkunft, ebenso wie der Rosmarin, der im ganzen südlichen und mittlern Deutschland in keiner Hütte fehlen darf, im nördlichen Deutschland aber durch das einigermaßen an ibn erinnernde Eberreis vertreten wird. Schon im ersten Buche Moisis als Libneh erwähnt, gehörte der Rosmarin wahrscheinlich schon früh der egyptischeu Cultur an; nach Deutschland ist er aus Frankreich gekommen, wo er in Karls des Großen Gärten angebaut war.*) Seine medizinischen Kräfte sind so ziemlich in Vergessenheit

Pflanzen gaben. Ungeschmälert ist dem Atosmariu seine elegische Bedeutung als Todtenkrauz geblieben. Zum Schmucke der Leichen hat auch die Todtenblum e oder Ringelblume, ohne Zweifel ebenfalls vom Mittagsmeer stammend und durch Karl den Großen nach Deutschland eingeführt, überall einen Platz gesunden; ihre einst berühmten Heil- und Zauberkräfte sind vergessen, und darum ist die Blume auch aus den Gärten auf die Gräber verwiesen worden. Nur mit dem Rosmarin an Verbreitung wetteifernd ist die- Psingst

- oder Gichtrofe. Einst im Voltsglauben mit den wun derbarsten Heilkräften ausgerüstet, ist sie jetzt als zäher, kaum auszu weisender Gast mehr nur geduldet und wird hauptsächlich zur Aus schmückung von Heiligenbildern und Heiligenhäuschen verwendet. Mit dem Rosmarin unter dem gleichen Himmel emporgeschossen, scheint sie mit demselben auch im neunten Jahrhundert nach Deutschland gekommen zu sein. Wie die Winterlevkoye nur als Zierpflanze dienend, stellt sich die Nelke in vier Arten (Garten-, Pflügst-, Feder

Pflanze, jedoch mit Vorliebe sür die Umgebung von Bauern höfe» und Ritterburgen, und wenn man ihre heilsamen Wirkungen an der den edlen Rittern so wohlbekannten Krankheit des Katzen jammers berücksichtigt, so sollte man meinen, sie sei von den minne- holden Fräulein mit besonderer Sorgsalt und Vorliebe in den Burg gärten gezogen worden.*) Weniger im südlichen Deutschland ist seine Schwester, die Stab würze, verbreitet, und wo sie vorhanden ist, erscheint sie nicht, wie im nordwestlichen Deutschland

als Zaubermittel dienen. Am meisten beliebt ist sie bei der slavischen Nation, wo man sie auch M u tter go t t e s w i n d e l nennt. Einer gleich allgemeinen Verbreitung erfreut sich das Liebstöckel, obgleich dessen Gebrauch nur in der Vieh- . arzneiknnde herkömmlich ist. Die Raute, ursprünglich in Süd frank- reich, Dalmatien und Griechenland zu Hause, durch Karl den Großen nach Deutschland' gebracht und durch das ganze Mittel alter hochgeehrt, zog im 16. Fahrhundert triumphirend als edelstes Küchengewächs

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 06.04.1867
Physical description: 12
- Mo n i t e u r) schreibt: Die Interpellationen im Ber liner Parlamente, welche eine üble Wirkung in dem gegenwärtigen Zustande Europas hätten hervorbringen können, machen im Ganzen auf uns einen guten Ein druck. Bismarck hat in Ausdrücken voller Erhabenheit für Deutschland die Nothwendigkeit geltend gemacht, ven Empfindlichkeiten Frankreichs Rechnung zu tragen. Bismarck hat noch andere wichtige Erklärungen ab gegeben. Er hat konstatirt, Luxemburg sei ein unab hängiger Staat, üder welchen der König von Holland

vollständig verfügen könne. Bismarck hat es nicht versucht, zu bestreiken, daß die Luxemburger die Ein verleibung in Deutschland zurückweisen; er hat sich aus den Einfluß gestützt, welchen der Wunsch, gute Beziehungen zu einem mächtigen Nachbar zu erhalten, auf die Politik Preußens in Kopenhagen ausüben muß. Der „Constitutionnel' veröffentlicht einen von Li» mayrac unterzeichneten Artikel über die Interpellation lm Berliner Parlamente. Er läßt der Mäßigkeit der Sprache Bismarck's Gerechtigkeit widerfahren

und sagt: „Frankreich habe keinerlei Velleität, dieJnteres. sen Deutschland zu bedrohen nnd seine Ehre anzn- tasten ; es habe keine kriegerische Tendenz, sondern nur das Gefühl deffen, was recht und billig ist. Aber es wäre ungerecht, wenn Preußen nach so großen Er oberungen auch den kleinsten Zuwachs, welchen seine Nachbarn nicht in Interesse des Ehrgeizes, sondern in jenem der Sicherheit begehren könnten, eifersüchtig überwachen würde. MiSeeUen. In der letzten Sitzung der geographischen Ge sellschaft

schnell steigt und häusig Winter-Gewitter eintreten. Ganz ähnliche Verhältnisse zeigen sich bei Stürmen im südlichen Deutschland, z. B. bei dem zu Ansang März 1866, wo in den herrschenden Föhn ein ZW. plötzlich einbrach, der Sturm von Pola bis Jschl und »lagensurt wüthete und daS Barometer in ganz Deutschland stieg. 5*» Londoner Blätter erhalten nenestens folgende Reclame: Eine Londoner Kleiderhandluug anuoncirt: .„Graf Bismarcks Verdienste um Deutschland sind ^etzt allgemein 'anerkannt; weniger

bekannt dagegen dürfte es sein, daß der große Staatsmann fast nie ausgeht, ohne sich in einen Urberzieher einzuknöpfen, dessen exactes Gegenstück in Schnitt und Arbeit Moses und Sohn zu 1 Psd. St. verkaust.' Die „Kreuzzeitung' druckt diese Annonce voll Jubel nach Richtung in Deutschland einen guten Namen, erworben, und beweist daraus mit ernstem Gesicht, wie populär Gras Bismarck — .jenseits' des Canals sei. Lokal-Chronik. . Boze», 6. April. * Der bekannte Publizist und Führer der Oppo sition

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Innzeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.04.1866
Physical description: 4
„Schreier' denn doch auch etwas von Politik ver standen: Berichterstatter Giskra: Die Politik der Regierung ist geeignet, ein Schisma in Deutschland hervorzurufen, Oesterreich um alle Sympathien zu bringen und die Drangsale des Krieges ohne Noth heraufzubeschwören. *) So spricht „Haun s' i» chrisilich - germanischer Begeisterung: „Die verd Börsejuden, auf sie loszu zuschlagen hätte ich nicht minder Passion, als aus die Preussen! Berger: Der deutsche Bund, der „kein tadelloses Vorleben' hatte, ist erst

durch die holstein'sche Frage zum Leben erwacht und raffte sich zu einer Aktion auf, welche ganz Deutschland hinter sich hat. Die Vormächte protestiren aber gegen die Aktion des Bundes, nehmen sie selbst in die Hand und kränken das deutsche Volk. In Folge der Politik unserer Regierung wird Oesterreich wieder isolirt dastehen, denn von Preußen wird es beiseite geschoben werden, sobald man es nicht mehr braucht. Brinz: Wer das Londoner Protokoll mit der pragmatischen Sanktion vergleicht, erweist der letztem keine Ehre

wir seine Pflichten erfüllen. Knranda: Wie wird Oesterreich von diesem Feld zuge zurückkommen, welch' eine Stellung wird die österreichische Politik haben, wenn die österreichischen Soldaten endlich aus Schleswig-Holstein mit fliegenden Fahnen und Lor beern zurückgekehrt sind? Preußen wird nun Herr des Platzes sein, und Oesterreich wird von neuem beginnen müssen, um seine Existenz in Deutschland zu kämpfen. Es ist zu fürchten, wir werden die Verdrängten sein. Das werden die Früchte der Expedition von Schleswig

von dem noch matt leuchtenden Himmel abhebend. Eine Empfindung, wundersam aus Wohlbehagen und sinnender Melancholie gemischt, schleicht sich in unsere Seele. . . Zwei Brücken führen über den Fluß: eine mo derne Kettenbrücke, 1839—1842 errichtet, nnd die alte Steinbrücke, die nach ihrem Erbauer Kaiser Karl IV. die Karlsbrücke heißt. Aus Italien, Frankreich und Deutschland hatte der Kaiser Maler und Baumeister nach Böhmen berufen, seinen Kö nigssitz zu schmücken; einer von ihnen, Peter Arler von Gmünd, begann

, die der Stadt zugekehrte Faeade zeigt noch durchbrochene Galerien, in dem Giebel über der Wölbung betende Figuren, die Fenster sind noch mit Spitzchen gekrönt. So dunkel und finster starrt der Thurm wie das Geschick Böhmens. Auf seiner Galerie waren die Häupter der protestantischen Edelleute Jahre lang ausgestellt, die nach der Schlacht am Weißen Berge Ferdinand II. enthaupten ließ. erschüttern den Einfluß Preußens auf Deutschland iricht, während jeder Fehler der österreichischen Regie rung Oesterreich

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.11.1861
Physical description: 4
-frenndlichen Herzogs obwaltete, nach der Einsicht in jenes Aktenstück da hin günstig umstimmen zu können, daß derselbe mit den Be strebungen der kleindeulschen Partei nichts gemein habe und für ein Deutschland mit Einschluß aller deutschen Länder einstehe, so gewährt noch andererseits der Umstand Befrie digung. daß sich die Nothwendigkeit einer gründlichen Ne- form der deutschen Bmidesverhältnisse nachgerade auch in regierenden Kreisen geltend macht. Zwar ist hicbei nicht zu verkennen, daß das Programm

beseitigen, wie es ihm eine unantastbare Machtstellung gegen außen sichern würde. Oesterrei!' zumal, welche imponirende Stellung würde es, Deutschland in seinem Rücken, den aufrührerischen Ungarn, Italienern und Czechen gegenüber einnehmen, und gegen französische und polnische Gelüste wäre Preußen gleicher, maßen mit Oesterreich gedeckt. Der preußische König hat gelegentlich seiner Krönuugs- feier unumwunden gezeigt, daß ihn der Besitz seiner Preu- ßenkrone. die er von Gott hat. für alle erdenklichen pro

und der Sympathie steigern, deren Erfolge ihn sicher in den Stand fetzen werden, mit feinen innern An- gelegenlieiten. die ihn jetzt zu überwältigen drohen, bald und spielend fertig zu werden. Deutschland steht aus ihn und es braucht nur seine Ini tiative und das deutsche Volk, das si ! nach dem Rettungs anker sehnt, jauchzt ihm zu und trägt ihn empor. In Pertisau am Achensee ist letzten Dienstag Se. k. Hoheit der Herzog von Kobnrg eingetroffen, um daselbst mehrere Jagden auf Gemsen abzuhalten

Bevölkerung, nach Außen hin als Nation in Macht und Ehre» auftreten zu können, nach Innen über die eigenen Angelegenheiten ge hört zu werden, ohne daß die Territorial - Abgrenzungen, an denen die Stämme bängen, verschwinden. Es muß dabei die zweifache Rücksicht vorwalten, daß Oesterreich nicht ans Deutschland verdrängt werde, aber auch umge kehrt, daß die angerdeutschen Interesse» jener bedeutenden Großmacht nicht hemmend anf die Entwicklung der rein deutschen Verhältnisse einwirken können. Preußen muß

so mit Deutschland verschmolzen werden, daß preußische In teressen sich nicht mehr von deutschen scheiden lassen. Oester reich muß in Deutschland, Deutschland in Oesterreich einen Schutz, einen Alliirteu habe». Wie man annimmt, habe der Herzog von Koburg sei nen OrgamsationSplan auch in Wien und Berlin, an ge eigneter Stelle vorgelegt. Welche Aufnahme derselbe dort gefunden, darüber ist hier bis jetzt nichts bekannt geworden

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.10.1865
Physical description: 4
der Vertretungen Deutschlands, welche Entscheidung über die etwa bestrittenen Erb rechte des Herzogs Friedrich dem Volk, resp, dessen Vertretern, vindicirte und gegen jede Verfügung über die Herzogthümer ohne und Wider deren Willen vor Deutschland und Europa protestirte; in Erwägung, daß es gegen Bundes- und Freundesland ein Recht der Eroberung nicht gibt und daß nackte Gewalt kein Recht begründet, daß ebenso Kauf und Verkauf eines deutschen Landes und seiner Bevölkerung seitens der zwei deutschen Großmächte

Versammlung von Mitgliedern der Ver tretungen Deutschlands folgenden Antrag: Erstens: die Versammlung beschließt, unter Auf rechthaltung der einstimmigen Erklärung v. 21. Dec. 1863: das Sclbstbcstimmungsrcchl des fchleswig-hol- ste^lnschen Volls schließt jede Vergewaltigung desselben und jede Entscheidung über sein Schicksal ohne freie Zustimmung der Landesvertretnng aus. Der Gasteiuer Vertrag verletzt aufs tiefste alle Rechtsordnung und Rechtssicherheit in Deutschland, und droht der in jeder Form

erledigt wird, gerecht und billig, daß die Kosten des ebensowohl für Deutschland als für die Herzogthümer geführten Kriegs nicht den letztem allein aufgebürdet, sondern von ganz Deutschland verhältniß- mäsig getragen werden. Viertens: Die Versammlung bestellt abermals einen sechsnnddreißiggliedrigen Aus schuß, um im Sinne der am 21. Dec. 1863 und heute gefaßten Beschlüsse ferner thätig zu sein. Dieser Aus schuß ist befugt sich nach Bedürfniß weiter zu ergänzen, eine engere geschästsleitevde Commission

Verlangen der deutschen Nation nach einem Parlament zu wiederholen. — Die bis herigen Mitglieder des Sechsunddreißiger-Ausschusses sind wiedergewählt. Haßsurt, 28. Sept. Heute früh starb dahier der Conservator und Professor Karl v. Heidelvff an Altersschwäche. Geboren in Stuttgart am 2. Febr. 1788, war er ein Meister im altdeutschen Baustyl; er hat sich sowohl durch zahlreiche Neubauten und Restaurationen in diesem Styl, als auch seine darauf bezüglichen Schriften einen weit über Deutschland hinaus

man der „A. Z.' Wenn man Hierzuland auch keine großen Erwartungen von den Erfolgen des Abgeordnetentags hegt, so werden am Sonntag doch gewiß einige zwanzig Schleswig-Holsteiner an den Berathungen in Frank furt theilnehmen. Man hält es hier, namentlich den Folgerungen, welche einige annexionistische Blätter aus der Ruhe mit der wir uns in das Provisorium ge fügt haben, ziehen, für nothwendig noch einmal vor ganz Deutschland klar und bestimmt Zeugniß abzu legen von dem Willen des Landes, zu erklären, daß wir gern bereit

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 22.10.1861
Physical description: 4
anwesend zu sein, an welchem Tage Se. Majestät der Kaiser dort eintreffen wird. Ihre Majestät, die Kaiserin wird am 26. d. in Venedig erwartet. 'k° Innsbruck, 18 Okt. Heute ist ein Tag. der unS wohl auffordern mag mit ernstem Sinnen unseres deutschen Ba terlandes zu gedenken. Heute »or 43 Iahren wurde die große Schlacht geschlagen, in welcher jener despotische Cäsar deutscher Einheit und Kraft für immer weichen mußte, dessen Neffe nun es wieder wagen darf, nicht nur Deutschland seit langer Zeit

in Schach zu halten, sondern neuerdings mit einer Frechheit, die eS selbst verschmäht. Gründe an» zugeben, deutsches Gebiet beansprucht, und dafür keine billi gere Entschädigung anbietet, als daß- sich die beiden mäch tigsten deutschen Länder zu Gunsten eines längst begrabe nen Reiches zu einer Schmälerung ihres außerdeutschen Gebietes bereitwilligst verstehen sollen. Wie steht eS nm Deutschland, daß der Neffe des Besiegten dem Sieger sei» nes Oheims solche Aufbietungen machen darf

breit und breiter, bis der ehrliche deutsche Besitzer keinen Platz mehr an seines Grenzen findet. Im Westen endlich steht der Erbfeind selbst/ der rings um das deutsche Haus den Brand geschürt, bis an die Zähne gerüstet und schleudert bereits seinen Brochürenhandschuh über die Gränze. Und was geschieht in Deutschland? Der König von Preußen drückt die Hand, die eben den Handschuh abgezogen, um ihn ihm vorzuwerfen und feiert Feste. Die Kleinstaaten könnenznichts beginnen, Oesterreich. allein wehrt

sich nach Kräften^ die^kleinereu Feinde Deutschland vom Halse zu schaffen^ Undr daS Volt? Das vielgeschmähte deutsche Volk?:Man.höhnt eS, weil es deutsche KampfeSlieder.singt, < meil. es .seine Hcldcn ünd seine Thaten feiert, weil es seine Männer: in Dirnvereineu wehrhast und.einig zu machen sucht. /Däs Heucksche.Volk ist nicht schuldig, ihm sind die Hän.de:.gebunden.; was es thun kann und darf. das. thut' es redl^Z MG -ist ihm anders. übrig> als seine deutsche- GesmÄng^MiÄ. ^ebe zu deutscher Freiheit. Enchejt

nicht darauf ein ; eS blickt noch immer lüstern nach der Kaiserkrone, die der verstorbene König schon 1849 gleich jenem Cäsar Shakespeare's mit der Hand ablehnend wegschob, während das Auge sich an ihrem. Glänze sonnte, und protegirt den Nationalverein, der. Deutschland zerstückeln will, und der deshalb nimmer die Einigkeit Deutschlands erzielen wird, weil er sich dadurch die Sympathien der Hälfte des Volkes entfremdete. Was wir bisher gesagt, ist ein alteS Lied, das seit den, Jahre 1839- fortwährend

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.11.1861
Physical description: 6
Oesterreichers, jedes echten Deutschen von neuem die Ueberzeugung, daß Oesterreich unzertrennlich von Deutschland, daß beide von der Vorsehung, welche des Landes Lage und seine Stämme schuf, bestimmt sind ihr Schicksal zu theilen, daß ihnen eine Bahn angewiesen im Fortschritt der Cultur und Gesittung. Zu den alten Banden kam noch ein neues. Oesterreich erlebte eine Wiedergeburt, und in dem Augenblick, in dem es sich aufzu lösen schien in seine vielen Racen nnd Stämme, fand sich auf manches mißglückte Streben

nach einem Einigungspunkt in abgelebten Formen ein Gut, woran alle Völker des weiten Reiches mit gleicher Wärme hangen, ein Gut von unschätz barem Werthe, weil es seinen Bestand für inimer sichert. Es ist die durch seine Verfassung, durch des Kaisers heiliges Wort gewährte Freiheit. Sie ist es auch, meine Herren, die einen unzertrennlichen Bund zwischen Deutschland und Oesterreich schließt. Was dort die deutschen Stämme als ihr edelstes Eigenthum erkennen, wofür sie ihr Blut einzusetzen bereit sind, das erblicken

sie auch hier durch ein gleiches Gesetz, durch ein auf den gleichen Grundfesten ruhendes Recht verbürgt, die gleiche Sorge für die Erhaltung dieser Krone des Glückes befestigt den Bestand von Deutschland und Oesterreich. Darin wurzelt die Hoffnung des Gedeihens der Zukunft, darin die Gewähr der Einigkeit, die eine Nation von 40 Millionen Menschen und einen Staat von so verschiedenen Bestandtheilen unbe siegbar macht, darin die Lösung der großen Aufgabe, wodurch das Wohl nicht bloß eines einzigen Volkes

, sondern auch der Nachbarstaaten gefördert wird. Der Ruf nach einem einigen Deutschland ist fürder kein hohler Schall, seine Einheit keine bloße Chimäre der Schriftsteller und Poeten, sie hat einen reellen Boden, eine feste Grundlage für ein wohnliches Haus unserer Zeitgenossen und Enkel. Lassen Sie uns denn, da den Schmuck unseres Festes die Fahnen Deutschlands und Oesterreichs bilden, auch den unzertrennlichen Bund der Einig keit zwischen beiden feiern. Vor allem lassen Sie aber dank bar uns crinnern des edlen

für die Einigkeit des deutschen Volkes, dem wir durch Abstammung und Sprache, durch Sitte und Gesinnung angehören, auch Tirol bildet ein Glied der großen Völkerfamilie, über die derselbe gütige und liebevolle Vater waltet, und in der engen Vereinigung, die sich im Bunde um Oesterreich und Deutschland schlingt, erblickt es sein eige nes Heil, der Stem seines Glückes für -die Gegenwart und Zukunft. Mögen alle in und außer unseren Bergen erkmnen, daß nur die Einigkeit uns stark macht, möge aller Zwist und Hader

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 05.08.1870
Physical description: 8
,) Bei dem Zusammenstoße mit einer französischen Feldwache wurden ein feindlicher Officier und mehrere Mann und preußifcherfeits zwei Mann verwundet. Die Baiern haben leinen Verlust «litten. Mainz, 2. August. Der König hat heute die fol gende Proklamation erlassen: „An die Armee! Ganz Deutschland steht einmüthig in den Waffen gegen «inen Nachbarstaat, der uns überraschend und ohne Grund den Krieg erklärt hat. Es gilt die Verthei digung des bedrohten Vaterlandes, unserer Ehre, des eigenen Herdes. Ich übernehme heute

statt. Beiderseitig meh rere Verwundungen. Die französischen ChassspotS tragen sehr weit und könnten in geübten Schützenhän den verderblich werden. Paris, 2. August. Die „AmtSzeitung' schreibt in ihrem Abendblatt: „Wir führen nicht Krieg gegen Deutschland, sondern gegen Preußen, gegen die Poli tik BiSmarckS. Der Kaiser der Franzosen gab schon vor Sadowa diese Ideen kund, indem er die Wünsche und Interessen der deutschen Nation durch Versöh nung der preußischen Rechte mit denen der Mittel- staaten

und durch Aufrechthaltung Oesterreichs in sei ner hervorragenden Stellung unter den deutschen Völ kerschaften begünstigte. Die Verwirklichung dieses Programms hätte Deutschland vor dem Unglück des des Untergangs bewahrt, und endlich einem billigen und dauerhaften, auf Mäßigung, Gerechtigkeit und Recht gegründeten Frieden gegeben. Dieß ist auch der leitend- Gedanke des gegenwärtigen Kampfes. Der beginnende Krieg ist nicht ein Krieg des Ehr geizes, sondern des Gleichgewichts; er ist die Ver theidigung gegen Unrecht

, die Genugthuung für Un bilden und die Züchtigung für unverantwortliche Hand lungen. Wir wünschen, daß Deutschland aufhöre dem Ehrgeiz und Egoismus Preußens zu dienen, und daß eS auf die Bahn der Weisheit und der Wohlfahrt zurückkehre. So würde den Deutschen der Despotis mus des Kriegs erspart bleiben.' Das amtliche Blatt kritisirt dann die gewaltsame Politik BiSmarckS, und bedauert, daß König Wilhelm unter der Herrschaft dieses gewissenlosen Ministers stehe. Die traditio nellen Sympathien Frankreichs

für die Südstaaten überdauern den Krieg. Die deutschen Länder sollen frei über ihre Geschicke verfügen. Der Kaiser will Deutschland von der Bedrückung Preußens befreien, die Rechte der Fürsten mit den Strebungen der Völ ker versöhnen, die Europa bedrohenden preußischen Eingriffe aufhalten, die deutsche Nation werde schließ lich die Loyalität Frankreichs und des Kaisers aner kennen ! — Die baltische Expedition soll auS zwei Armee- Corps unter Befehl des Grafen v. Palikao und des Generals Trochn bestehen, nachdem

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Innzeitung
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Page 3 of 4
Date: 08.01.1864
Physical description: 4
1g wünschen übrig läßt. Die Schlußworte desselben lauten: „Wir sehen aus dem ganz insolenten Artikel der „N. Preuß. Ztg.', daß wahrhaft deutsche Politik ihr und ihren guten Freunden recht unbequem ist, und daß sie es nicht überwinden können, wenn die Mittelslaaten sich nicht zur Folie preußischer Politik hergeben. Das nicht-österreichisch-preußische Deutschland wird sich üb rigens auf seinem bundesgemäßen Weg kaum beirren lassen. Wenn die zunächst berufenen Führer Deutsch lands zaudernd

. Noch der eben er wähnte Artikel der General-Korrespondenz, (derselbe, auf welchen oben hingewiesen wurde), so sehr er in einen Zeitpunkt fällt, in welchem in dieser Politik be reits eine große Wendung zu Gunsten Deutschlands eingetreten, — noch dieser Artikel plaidirt für Europa Und für Dänemark gegen Deutschland! — Kann Je mand verlangen, daß dies Vertrauen erwecke? Glaubt man kein Vertrauen zu bedürfen, nun, ein solches System läßt sich denken, — es ist nicht neu. Aber das soll man sich eingestehen

, daß der Wind, welcher die Wogen des deutschen Volksgeistes erhob, diesmal kein Westwind, sondern ein Ostwind war. Wir müssen wiederholen, was wir schon oftmals gesagt haben: Niemand hat in Deutschland das Recht zu verlangen, daß die beiden deutschen Großstaaten ihre europäische Stellung ganz vergessen sollen. Aber man kann ver langen, daß sie nicht mit Vorliebe, sondern mit Be dauern sich dem rein deutschen Interesse in Widerspruch sehen, und daß sie mit Freuden jede Möglichkeit er greifen

werden, diesen Widerspruch zu heben. Sowie dies in Deutschland von Oesterreich klar wird, werden wir das Vertrauen wiederkehren sehen , und die groß deutsche Partei wird den Tag segnen, wo dies eintritt. Wir unserseits geben dazu die Hoffnung nicht auf. Wien, 4. Jänner. (Oesterrei ch und die Sym pathien für Schleswig-Holstein.) Ein steier- märkischrr Korrespondent theilt der „Presse' den nach stehenden Erlaß des Herrn Statthalters von Steter- mark mit: „Bei der durch die schleswig-holsteinische Frage ent standenen

, wo die Ansprüche der Gottorper nicht gelten können, beschränken zu wollen. Wenn die Großstaaten durch den Londoner Vertrag gebunden sind, so möge man die Mittelstaaten vorgehen lassen, nur eventuell, wenn eine große Landmacht zu interveniren drohe, sollen die deutschen Großmächte schützend dazwischen treten.' Deutschland. Aus Baden, 3. Jän. Die Regierung läßt gegen wärtkg einige hundert Pferde in Mecklenburg, Hannover und Ungarn aufkaufen. Dieser Schritt deutet in Ver bindung mit dem von den Kammern begehrten

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Innzeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.06.1866
Physical description: 4
., (gr. Gallus- -j . / ^ ' strafle Berlin, (GertraUdsenst. Nr. -7)'- und' AlVjS.DpPeltk^' er,te» Österreich. -Anitonceiivureau, (Wvllzcile Nr. 22.) in Wien. ' JttchaljS-Änzcißp. Oesterreich, Wien. (Die Diktcttur, für. Deutschland gc-. ' wünscht. Zur. Stellttng der feindlichen Armeen.) Deutschland.' (ZuM preußischen Bündesreformvorschlag ) ' ' B erlin. ' (Preuß. Kriegserklärungen an Sachseü, E>au-- *--nover- und Kurhessen. Truppenbewegungen.) Saar brücken. (Das Programm Virchcws.) Schweiz. Bern

. (Revolutionäre Agenten.) Frankreich. Paris, (Der preußisch-italienische Vertrag ' eine Thatsache.) I Großbritannien.' London. (Die Timeö-über die Lage . in Deutschland) : R e tiefte P o.sr Vermisch t e 9,1 a ch r.i ch t e u Wittt, 16. Juni: Die,„N-F.- P.' schreibt: DieEr- cignisse haben mm da.s Wort ; jede Sttlttdekann,nunmehr Nachrichten bringen, welche alle Koittbittatronett. über den Hausen werfen. Eines aber möchten wir bemerken: Bei der. concentrirteu Macht, über welche Preußen verfügt, thut

eine Concentrirnng der obersten Leitung in Deutschland dringend noth. Der Bundestag leistet das Unerhörte, indem er- mit solcher Entschiedenheit wie vorgestern und heute auf der Höhe der Ereignisse stehende Beschlüsse faßt, aber das genügt nicht. Der Bundestag ist an Formen itub die ihn bittenden Ge sandten sind an die Instruktionen ihrer. Regierungen gebunden. Mit einem solch schwerfälligen Organis mus ist unter so außerordentlichen Umstanden, ange sichts ungeheurer Ereignisse nicht auszukommen. Wir hören

denn auch, 4>aß in der nächsten Bundcstags- sitzung ein Antrag eingebracht werden wird, welcher dahin gehen soll, den Bundestag für die Kriegsdauer aufzulösen und all.seine Stelle eine Konferenz von Militär-Bevollmächtigtm der Bnndesstaaten zu setzen, welche aus eigener Initiative, ohne znetst Instruk tionen bei ihren Negiernngen einzuholen , der Sach lage entsprechende Entscheidungen und Anordnungen .treffen können. Angesichts einer solchen Krisis, wie sie Preußen heraufbeschworen, bedarf Deutschland der Diktatur

, daß die allgemeine Vorrücknng der Elbe- Armee nach Sachsen begonnen hat und daß ein ent? scheidender Schlag schon in den nächsten Tagell in den sächsischen Ebenen zu gewärtigen steht. Deutschland. • Die. Antwort, welcheSachsen in Sachen der.Bis- mark'schen Bundesreform nach Berlin erpedirte, geht aus eine Discnsion, des preußischen Neformvorschla- ges, die es für ganz, überflüssig erklärt, nicht ein, weil derselbe sich nicht auf bundesrechtlichcm Gebiete bewege. Wenn Preußen den Bnndesbeschluß

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 17.09.1870
Physical description: 8
erkennen wollten, so müßten wir Heute mit Rochefort, übermorgen mit einem Arbeiterausschuß, am. dritten Tage mit Bonaparte Paktiren. ^ Die zur. Zeit nach den Gesetzen des Staats- und Völkerrechts allein berechtigte und von Deutschland anerkannte Regierung ist die des Kaisers Napoleon. Favre und' Consorten existiren für Deutschland als RegjerunMewalt gar nichts' — Wir können es demnach erleben, daß Napoleon- von Wilhelmshöhe nach Paris geholt wird, um dort mit ihm Frieden zu schlußern

Nöthigenfalls- kann „er' an der Spitze von 220,200 Mann zurückkehren, denn eben so viele Franzosen werden nach der Capitulation von Metz als Kriegsgefangene in Deutschland sich, befinden. ^ . Jules Favre in Paris macht Stylübungen in Aktenstücken. Zn einem Schreiben an den spanischen Gesandten Olozaga dankt er für die Sympathien der Spanier, spricht von der Weisheit der Politik, die in einen und demselben Bund drei wahrhafte Brudervölker ver schmelzen würde, die nur das Signal der Freiheit erwarten

es dem „deutschen Lied' und andern ähnlichen Liedern, über die man selbst bereits in Deutschland lacht und die nur noch wegen ihres deutsch-patriotischen (jetzt österreich-feindlichen) Textes bei den Bozner Liberalen Gnade finden. Um jedoch den höchsten Grad der gehobenen (durch was?) Stimmung auszudrücken, brüllte ein wegen seiner Stentor-Stimme allgemein bekannter Herr ein „Hoch Deutsch land, Deutschland hoch' in daS 2, 3 Herren vom gleichen Schlage, in eben so gehobener Stimmung, wie der Jntonator

, einstimmten. Da diese Worte beim Publikum nur Entrüstung über die Skandalsucht gewisser „Gebildeter' hervorriefen, soll der obgenanute Herr geschrieen haben: »Wer Deutschland nicht hoch leben läßt, ist ein Schuft' worauf vom Publikum lebhaft protestirt wurde, es entfernten sich quch nachhep

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 15.07.1864
Physical description: 6
, war daher überflüssig. Deutschland verlangt nicht mehr als ihm gebührt. Die „Eonst. Oest. Ztg.' schreibt: Der Eintritt von Ge>ammt-Dänemaik in den Bund wird von dem ge- famlnten Deutschland zurückgewiesen, daS deßhalb einen Krieg mit Frankreich beginnen müßte; die Personal, union, von Dänemark selbst zurückgewiesen, kann nicht mehr ausgenommen werden. SchleSwig-Holstein kann nur von Dänemark getrennt unter jenen Regenten gestellt werden, dem die Erbfolge gebührt. Das ist daS einzig mögliche Programm

deS nordischen Königreiches wieder an daS TagcSlicht zu fördern. Grönländer. Karlsbad, 11. Juli. Der Preußische Gesandte am russischen Hof, Graf Nedern, und der preußische Gesandte in Konstantinopel, Gras Brassier ve St. Simon, sind aus einige Tage hier angelangt, um mit Hrn. v. Biömarck zu konferiren. Täglich kommen auch Preußische Generale an, um sich persönlich bei Sr. M. dem König zu melden und etwaige Instruktionen zu empfangen. Deutschland. Stuttgart, 9. Juli. Am 6. d. M. war Herr v. Hügel in Frankfurt

er unter Andern,: „Ich habe Sie, geehrte Herren, in einer ernsten, vielbewegten Zeit um Mich versammelt. Viele Fragen von hoher Be deutung fordern unS zu eben so umsichtiger als ent schiedener Thätigkeit auf. Große Beruhigung gewährt hiebe«, daß zwischen den beiden deutschen Großmächten, deren tapfere Truppen für den gleichen Zweck, für Deutsch lands Ehre und Recht ihr Blut vergossen, eine Eini gung erzielt worden ist, welche zu der Hoffnung be- rechligt, eS werde die ganz Deutschland bewegende Frage der fchleSwig-holsteinischen

des vom Volk der Her- zogthümer berufenen Herzogs von Augustenburg. Nach dem der Kaiser in den Herzogthümern schon den Grund satz und daS Recht der Nationalität bis zu einer Schei dungslinie in Schleswig anerkannt hatte, läßt er diese Linie fallen, indem er jetzt auch den Thatsachen unv dem Recht der Eroberung Rechnung trügt. Hingegen will er Deutschland zumuthen daS besiegte Dänemark, dessen tapfere Vertheidigung auf allen Leiten Aner-- kennung und Ehre findet, mit ritterlicher Vornehmheit im Geldpunkt

zu erweisen, sich Deutschland durch unumwundenes Eingehen auf seine Interessen und Gefühle dauernd zu verbinden und die alten zwischen Frankreich und Dänemark bestehenden^ in Frankreich populär gebliebenen Traditionen im letzten Augenblick nicht zu verläugnen. Kommt ein rascher, durch keine Kleinlichkeiten verzögerter Frieden zu Stande, so ist die dänisch-deutsche Campagne schließlich doch von Frankreich gewonnen worden. Diese Auffassung und Aussicht gewährt den französischen RegierungSkreisen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 10.09.1863
Physical description: 8
hat? S< ist «mßerdem viel Verwandtschaftliche« t« der Machistellung, di« Piewont in Italien angenommen hat und die Preußen in Deutschland annehmen möchte. Allein da« Königreich Italien wär- ein schwacher Alliirter, e« ist sich selbst zu helfen außer Stande! Oder bei Frankreich? Allein Frankreich ist gerade der, jenige Nachbar Preußens, der den schönsten Theil sei ner eigenen Lande will. Und da läßt sich unmöglich eine sichere Allianz suche», 's lüge in selber da« eigene Verderben. Bei Nußland

, zu dessen Vormann es sich durch jene berühmte Konvention gemacht ha»? Allein Rußland hat gegenwärtig Anderes zu thun, al« um Preußen aus der Patsche zu helfen, sich selbst in eine solche zu setzen. Und so ist schon gesorgt, daß die Bäume nicht zum Himmel wachsen, und man kann in Deutschland sicherlich ruhig den politischen Purzel bäumen des Herrn v. Biömarck zusehen und insbeson dere bei uns in Oesterreich, das die ihm gebührende Stellung in Deutschland so rühmlich wieder eingenom men hat und das im Vereine

und Befestigung der Bnndesreform ge- legt werden können, ist gefunden, und die Reformakte, wie sie heute beschlossen wurde, erhebt sich weit über die Höhe schätzbaren Materials, sie bildet die sichere Grundlage jeder weiteren Vereinbarung. Dies Nesul/at wird sich nicht bestreiken und ebensowenig durch Phrasen, wie jene von der Ueb-rrumplung der Fürsten, von der Lebensunfähigkeit der Akte u. s. f., verdunkeln lassen. Zum ersten Male, seit an der Reform des öffentlichen Rechtes in Deutschland gearbeitet wurde

, daß auf dem Gebiete der Bunde«»erfassung Bestrebungen zu Tage getreten sind, deren unverkenn bare Absicht ist, dem preußischen Staate diejenige Machtstellung in Deutschland und Europa zu verküm mern, welche sein wohlerworbene« Erbtheil u. s. f. sind, vor der preußischen Regierung motivirt erscheinen, und ob die Voraussetzung der letzteren richtig ist, unter dem Eindrucke solcher Motivirungen ein gefügige« Ab geordnetenhaus zu erhalten, das ihren Beschlüssen secun- diren würde, aber wir zweifeln, daß man irgendwo

ihr gewünschte Zukunft Preußens in Deutschland dadurch für gefährdet halten könne?' entschieden mit Nein. Bezüglich der Annahme durch Preußen deutet der augenscheinlich von höchster Stelle lnspirirte Artikel

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 23.10.1862
Physical description: 6
aber noch die Kosten der Gründung; und um sich von diesen eine ungefähre Vorstellung zu machen, ver gegenwärtige man sich nur, was die Beschaffung der nöthigen Gebäulichkeiten, einer genügenden Bibliothek und der naturhistorischen Sammlungen kosten wird. Wir verzweifeln nicht daran, daß diese bedeutenden Summen in Deutschland aufzubringen sein werden; aber wir sind nicht der Ansicht, die wir in Aachen äußern hörten, daß längstens in einem Decennium die Vorlesungen an der katholischen Universität eröffnet

werden könnten. Manche andere Unternehmungen kön nen in einem kleinen Maßstabe begonnen und allmälig erweitert werden, eine katholische Universität muß in ihrer vollendeten Gestalt materiell vollständig gesichert sein, sonst wird sie nie gedeihen. Eben so wenig halten wir die in Aachen mehrfach geäußerte Behauptung für richtig, wenn in Belgien die Errichtung einer katholischen Universität möglich gewesen sei, so sei sie in Deutschland, das viel mehr Katholiken zählt, noch leichter möglich. Die Verhält, nisse

sind in beiden Ländern wesentlich andere. Bel gien ist in kirchlicher Hinsicht Eine Provinz, in poli tischer Hinsicht Ein Staat; Deutschland zersällt in viele Staaten und viele Kirchenprovinzen, und wenn die Stellung einer katholischen Universität z» dem deutschen Episcopate verhältnißmäßig leicht zu regeln sein würde, so dürfte die Regelung ihres Verhältnisses zu den verschiedenen deutschen Staaten, so wie die Sachen jetzt liegen, fast unabsehbare Schwierigkeiten darbieten. Die Universität Löwen bietet

um so weni ger eine Analogie dar, als in Belgien das ganze Unterrichtswesen eine wesentlich andere gesetzliche Grund lage hat, als in Deutschland. In Belgien sind die Staats-Universitäten Gent »nd Lüttich vor den freien Universitäten Löwen und Brüssel nicht bevorzugt. So lange die jetzigen Unterrichtsgesetze in den deutschen Staaten bestehen, sehen wir aber nicht die Möglich keit einer Gleichstellung einer freien katholischen Uni versität mit den bestehenden Hochschulen. Es ist viel leicht

war nen zu müssen, als ob die Gründung einer katholi schen Universität in einem Decennium eine vollendete Thatsache werden könnte. Wir wünschen es, aber wir glauben es nicht. Die Hinweisung auf Belgien ist, wie gesagt, trügerisch; man sollte neben Löwen auch an Dublin denken, wo die katholische Universität trotz reichen materiellen und geistigen Mitteln nicht ge deihen will, weil die staatliche Anerkennung noch nicht hat erlangt werden können; in Deutschland sind aber die Unterrichtsgesetze

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 24.02.1864
Physical description: 6
seines Landes hinaus führen zu können; die Haltung Englands, das sich überdies durch die Ablehnung der von ihm vorgeschlagenen WaffenstillstandS--Basis durch Dänemark verletzt fühlt, läßt die Spuren tief gehender Spaltungen in den höchsten Reg ierungS kreisen erkennen, und selbst Lord Russell hat seinez sonst unwirrsche Sprache gegen Deutschland ziemlich gemäßigt und dem Parlamente erklärt, „daß friedliche Lösungsversuche passender seien, als drohende Berufungen auf alte Garantiepflichten> Napoleons

auch ihn in die Schranken rufen, oder die Aussicht auf materiellen Gewinn , be sonders wenn die Uneinigkeit seiner Gegner die Er reichung eines solchen minder mühevoll erscheinen läßt. WaS aber jetzt in Deutschland vorgeht, ist nicht geeignet, die Kluft zu überbrücken, die sich zwischen den Negierungen der Bundesstaaten geöffnet hat und die Beschlüsse der Würzburger Konferenz. die einen Bund im Bunde gründen will, sind nicht minder zu beklagen, als die Haltung Preußens, welche die Mit- telstaaten hauptsächlich hiezu

sein sollen, den Zwiespalt in Deutschland nur erwe itern können, und im gegenwärtigen Augenblicke den lauernden Blicken Frankreichs gegenüber doppelt bedauerlich sind. Deutschland besteht jetzt aus dreien Staatengrup pen . deren eine von Oesterreich und Preußen, eine zweite durch die Mittelstaaten und die dritte von den jenigen gebildet wird, die noch unentschieden sind, nach welcher Seite sie sich neigen sollen. Der Autorität deS Bundestages kann diese Abzwei gung nicht förderlich

sein, und doch war dieser bisher noch daS einzige Band, welches Deutschland wenig. stenS gegen Außen hin, zusammenhielt. Möge daS, was yor unsern Augen in Deutschland sich vorbereitet, nicht der Anfang des Endes sein. Oesterreich. Bozelk, 23. Febr. Dem Vernehmen nach ist die Wahl eines Abgeordneten der hiesigen Handelskammer zum Landtage an Stelle deS Herrn v. Putzer auf den 4. März angeordnet worden . Innsbruck. 22. Februar. Gegen die Einberufung deS Landtags auf den 2. März ist von Seite der Statthalterei

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 28.05.1866
Physical description: 6
Agenten, das Landvolk zur Emigration zu verleiten, auf gänz lich unfruchtbaren Boden fielen. Alles was bisher emigrirt ist, kam ans den Städten, und das ist bei der Emigration gar nicht vertreten. Venedig, 25. Mai. Eine amtliche Verordnung verbietet aus Rücksichten der Vertheidigung allen Schiffen die Ein- und Ausfuhr im hiesigen Hafen bei Nacht. Deutschland München. Der „Allg. Ztg.' wird von hier ge schrieben: Die Thronrede, mit welcher am 23. d. König Karl den württembergischen Landtag eröffnet

, um sich zu sammeln nnd den Verrath, welchen BiSmarck an Deutschland üben will, mit dem Aufgebot aller Kräfte zu begegnen. Das Volk ist opferwillig, es ist bereit, Gut und Blut hin zugeben für die gute Sache, für die Aufrechthaltung feiner Unabhängigkeit und des KönigthroneS; allein es fordert seinerseits auch, daß man an, maßgebenden Orte den Ernst der Zeit erfasse und ihm entsprechend handle. Die Stimmung in München wurde in jangsterZeit durch die Annäherungsversuche R. Wagner« an den jugendlichen, für Wagner

und der daraus entspringenden Verbindlichkeiten be wußt bleiben werde. Berlin, 23. Mai. Ein Artikel der „Prov.Korr.' über den Grund und Zweck der Preußischen Rüstungen schließt in folgender Weise: Um Preußens Recht in den Herzogtümern und in Deutschland zu sichern und um Deutschland durch Einigung zu stärken, rief der König zu den Waffen, Auch wenn die Rüstungen noch zum Frieden führen, müssen jene Güter unwiderruflich ür Preußen und Deutschland gesichert werden. Preußen und Italic/, lehnten den Kongreß

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 25.08.1864
Physical description: 6
sind eS ganz be sonders, welche den Beginn der Konferenz bisher ver schoben haben. Deutschland. Aus Schleswig-Holstein, 19. Aug. Der gestrige Geburtstag Sr. Majestät deS Kaisers von Oesterreich ward nicht allein, wie selbstverständlich, von allen hier anwesenden österreichischen Truppen, sondern auch sonst noch von den verschiedensten Kreisen in ganz Schleswig- Holstein sehr festlich begangen. In FlenSburg, Apen- rade, Schleswig, Rendsburg, Altona und andern Orten hatten die meisten Häuser zu Ehren

Kameradschaftlichkeit herrschte. Besonders festlich ist der Geburtstag deS Kaisers auch iii Apenrade durch den Prinzen Friedrich Karl, den Oberbefehlshaber deS HeerS, gefeiert worden, wie denn überhaupt der tapfere Prinz keine Gelegenheit vorübergehen läßt, um sein? lebhaste Sympathie für Oesterreichs tapferes KriegSheer und dessen hohen Kriegsherrn auch öffentlich zu be zeugen. (A. Z.) Frankreich. Paris, 20. Aug. Die „Revue deS deux Mondes,' welche in ihrer Leidenschaftlichkeit gegen Deutschland ss weit gegangen

gegen Deutschland, d. h. sür einen negativen Sieg, hätte Eng land territoriale Vergrößerungen Frankreichs zulassen wollen? Aber Niemand wird euch Glauben schenken, wenn ihr eS auch ohne Unterlaß in die „Revue' schriebet oder eS eines TagS auf der Tribüne sagtet! Wer wüßte eS nicht, daß der wahre Bundesgenosse Englands nicht Dänemark, sondern Deutschland, Preußen ist, und daß Lord Palmerston um nichts in der Welt die englische Politik auf diese Bahn gelenkt haben würde, welche dahin gezielt hätte

. Eine mißglückte Demon stration hätte eS dem gereizten Deutschland gegenüber- gestellt, und unsere Beziehungen zu Preußen und Oester reich wären — ohne Nutzen sür unS — geworden, waS heute unsere Beziehungen zu Rußland geworden sind. Während England sehr schnell durch seine Familien- bande und Bande deS Interesses den schlechten Eindruck verwischt hätte, den daS Schmollen deS Grasen Russell hervorgebracht hat, hätten wir die ganze Last dieser Aus söhnung zu tragen gehabt, und der Preis für unsere Gefälligkeit

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Innzeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.09.1863
Physical description: 4
unter ihnen, Frankreich, fürchtet mit Recht, daß ein kompaktes Deutschland ihm für alle Zeiten die Straße seiner einstigen Kriegszüge versperre; darum sucht der gekrönte Argus an der Seine durch diplomatische Schachzüge diese Gefahr zu beseitigen, indem er Preußen ködert und seine noch vor Kurzem so drohende Sprache zu Gunsten Polens nicht nur mäßiget, sondern sich mit Rußland auszusöhnen trachtet. Das frühere intime Verhältniß zwischen Paris und London hat sich merk lich abgekühlt; England hat zu Gunsten Polens

der Ausführung näher zu bringen. Zu dem pflichtet ein großer Theil der durch 1>ie Brillen borussischer Hege moniegelüste blickenden Presse Norddeutschlands den An sichten des feudalen Premier bei. mit der Behauptung, das Reformwerk des Frankfurter Fürstentages sei ein übereiltes gewesen, eS habe mit demselben keine solche Eile, für Deutschland sel^ja augenblicklich keine Gefahr vorhanden u. s. w. Wenn man so etwas liest, möchte man kaum seinen Sinnen trauen. Kann die politische Kurzsichtigkeit deutsch

sein wollender Blätter so weit getrieben werden? Muß denn abgewartet werden, bis die Kriegstrompete ertönt und der Feind deutsche Erde mit Krieg überzieht, um die deutsche Einheit anzubahnen? Fürwahr eine solche Klügelei könnte man mit mit leidigem Achselzucken beantworten, wenn man nicht zur Genüge wüßte, das sich das Ausland darüber freut und die Unmöglichkeit, ein starkes Deutschland erstehen zu sehen, daraus folgert. Die preußische Abgeordneteukammer ist vor einigen Tagen aufgelöst worden

Anträgen vor die deutsche Nation zu treten, so darf man sich darob nicht täuschen; seine Thätigkeit ist weiter nichts , als eine Fülle politischer Heuchelei, von welcher Deutschland nie Heil zu erwarten hat. und wer etwa glaubt, die Reformen, welche Herr von Bismarck dem deutschen Vaterland anzubieten gedenkt, gipfeln in etwas anderem, als in einem möglichst ab soluten Preußen, das sich über ganz Deutschland mit Ausschluß Oesterreichs erstreckt, der bedenke, wie muthig das' jetzige Preußen von Herrn

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 13.12.1864
Physical description: 6
hatte, hat seine Aufgabe gleichfalls gelöst, indem eS sich vom kroatischen Standpunkte ganz für daS Prinzip der Handelsfreiheit nuSspricht, indeß den englischen Handelskammern in den bezüglichen AntwortSschreiben zu bedeuten anträgt, daß für dergleichen Handels- und Zollsragen die Wiener ReichSregierung allein kompe tent sei. Deutschland. München, 6. Dez. DaS Programm deS Mini steriums enthält die Abkürzung der bis setzt nach den Bestimmungen der Versassung sechsjährigen Finanz- Perioden, die Reform

einem ähnlichen'Schicksal''in Deutschland verfallen, wie eS dem Papst in Italien teschieden ist. WaS für den letztern der französische Kaiser, daS ist für die Bundesversammlung der preußische Ministerpräsident, und beide leidende Theile haben sich über Mangel an freundlichen und beruhigenden Worten seitens ihrer guten Freunde nicht zu beklagen.' Die »Zeidl. Korr.' in Berlin, die vielfach die Auffassung der preuß. Regierung von schwebenden TagcSsragen wiedergibt, läßt sich über die Frage, wie die Erbfolge

. Unter Anderem muß Sachsen eine ganz eigen thümliche Vorstellung von dem, WaS in Deutschland möglich sei, besessen haben, wenn eS sich wirklich be stätigen sollte, daß der sächsische Minister bei seinen RüstungSvemonstrationen auf den Beistand BaiernS rechnete. Die Mittelstaaten repräsentiren ja nicht den kräftigen Einklang, sondern die Uneinigkeit in Deutsch land. Desto mehr werden Preußen und Oesterreich auch in der holsteinischen SouveränetätSsrage die Ein heit und die Macht Deutschlands zu wahren

Deutschland in seiner gefahr vollen Krisis nicht geholfen. Die kleinern Staaten haben nur insoweit Schutz gegen irgendwelche Maßregel, die Preußen ihnen aufzuzwingen entschlossen ist, als sie aus die Unterstützung Oesterreichs rechnen können.' „Durch, ein Zusammentreffen günstiger Umstände und durch weine thatkräftige und wenig skrupulöse Politik ist Hr. von BiSmarck sehr mächtig geworden. Ja, mit der einzigen Ausnahme Napoleons III. nimmt dieser Mann, der bis auf seinen Namen noch vor wenigen Jahren

zu Stande kommen.' — So erscheinen die deutschen Zustände dem objektiven Beobachter aus der Ferne. Dazu kommen nun die neuen Wirren in Hessen-Kassel, die der eng lischen Presse leider einen sehr willkommenen und dank baren Text liesern. — Lord Palmerston, der am 6 d. nach Broadlands zurückgekehrt ist, soll einem ergebenen UnterhauSmitglied, daS ihm zum Ersolg seiner Friedens- Politik Glück wünschte, geantwortet haben : „Keine schlechten Späße! Die Dinge in Deutschland stehen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 28.07.1864
Physical description: 6
werden. Mit Ausnahme einiger weniger Paragraphe ist die Kommission mit der Berathung der ersten Novelle zu Ende gekommen, und wird demnächst an den zweiten Theil ihrer Arbeit, an die Berathung der zweiten Novelle, enthaltend die Kapitel über politische Verbrechen und Vergehen, schreiten. Deutschland. Vom Main wird dem „Botschafter' vom 23. Juli geschiieden: „Die Hoffnung auf die Einverleibung Schleswigs ist auf ein Minimum reruzirt, denn wie ich vernehme, hat sich Frankieich nunmehr des Mittels versichert

, oder sie irgend zu den meinigen zu wachen. Die Besetzung Rendsburgs durch preußische Truppen, welche kein vereinzeltes Factum bleiben wird, erregt im „dritten Deutschland' einen gewaltigen Lärm. Aber man wird sich endlich darein finden müssen, mit solchen That sachen zu rechnen. Man wird in der That gut thun sich nicht länger der Illusion hinzugeben, als könne und dürse für Preußen irgendetwaS anderes maßgebend sein, als fein StaatSinteresse. WaS auch zweifelhaste Freunde dazu sagen mögen, so bleibt eben

sind aber die eigent lichen Brutstätten der Revolution in Deutschland, und chlimm genug ist, daß jene Vereine sogar die nächste Umgebung deS Erbprinzen Friedrich beherrschen, sogar auf ihn persönlich Einfluß zu üben suchen, so daß eS diesem schwachen Fürsten nachgerade selbst erwünscht sein muß, eine Gelegenheit zu finden, durch einen zeitweili gen Wechsel des Wohnsitzes sich diesen Einflüssen zu entziehen. Hoffentlich werden gewisse Kleinstaaten sich die Lehre, daß Preußen nicht mit sich spaßen läßt, zu Gemüthe

Preußens mit deutschem Lande ist eine Vergrößerung der preußischen VolkSkrast, der einzigen in Deutschland, die dem Auslande gegenüber mächtig ist WaS das Ministerium BiSmarck zur Schwächung der Mittel- und Kleinstaaten thut, daS vollbringt eS im Interesse einer künftigen Einigung Deutschlands. Sind wir gesichert vor der Nichtein mischung des Auslandes — und daS sind wir, sobald der PartikulariSmuS im deutschen Volke geschwunden — dann ist der gegenwärtige Augenblick besonders günstig zur Besiegung

aller Blätter, so findet man, daß daS exklusive Auftreten der deutschen Großmächte gegen daS übrige Deutschland sowohl in Bezug auf die be ginnenden Wiener Konferenzen, alö auch insbesondere bei der brüsken Okkupation Rendsburgs durch die Preußen eine Animosität namentlich gegen Preußen hervorgerufen hat, die sich thatenlustiger gebärden dürfte, als die seitherigen Sympathien an und für sich genom men für das noch »so ritterliche und unglückliche» Däne mark. Wenn je während der ganzen schleSwig - holst«'-

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