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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.08.1865
Physical description: 4
, den 9. August. 1865. Die Deutschland drohende Kriegsgefahr. Die Ungewißheit Schleswig-Holsteins über sein Schicksal nach der Befreiung vom dänischen Joch dauert nun schon über ein Jahr, vom letzten Waffen stillstand der Verbündeten mit Dänemark am 18. Juli oder vom Beginn der Wiener Friedensverhandlungen am 26. Juli v.J. gerechnet. Verhandelt wird sodann zwischen Oesterreich und Preußen über die künftige staatliche Unabhängigkeit oder Abhängigkeit der Her zogtümer, über ihr Verhältniß zu Preußen

oder zu Deutschland volle neun Monate ; denn der betreffende Noten- oder Depeschenwechsel begann unmittelbar nach dem Abschluß des Friedens mit Dänemark zu Wien am 30. Oktober vorigen Jahres. Ueber die Dauer des Wiener Congresses von 1814 ist vielfach gespottet worden, dem erst die Rückkehr 'Napoleons von Elba ein Ende machte. Aber die Verhältnisse liegen ge genwärtig ungleich einfacher, so einfach, daß es erst besonderer staatsmännischer Kunst bedurft hat, um sie zu verwickeln. Der Verhandelnden waren nur zwei

: beide sind Mitglieder des deutschen Bundes, beide sind Verbündete, deren Waffengemeinschaft nicht nur den dänischen Krieg durch rasch aufeinanderfolgende Schläge siegreich beendigt, sondern auch die europäi schen Mächte zu respektvollen Zuschauer» dieses Krie ges gemacht und den europäischen Frieden erhalten hatte — Verbündete, denen ganz Deutschland für ihre gemeinsame Lösung der nordischen Frage gern gedankt, deren aufrichtige Freundschaft jedes andere Problem der deutschen Verhältnisse um zwei

der „Nothwendigkeiten' in der Staatenlenkung noch immer so viel gilt, in einer gemeinsamen deut schen Politik das Bindemittel für die Zukunft finden würden. Allein Hr. v. Bismarck verstand es, trotz der Frenndschaft von Schönbrunn, Oesterreich die schon bestehenden Ansprüche auf Zollgemeinschaft init Deutschland zu entwinden, und um Schleswig Hol stein begann alsbald das traurigste diplomatische Schau spiel, welches unser Baterland erlebt hat. Während Oesterreich sich in seiner Uneigennj'itzigkcil gleich blieb

, und nur darauf bedacht war, das föderative Princip in Deutschland nicht sinken zu lassen, steigerten die preußischen Staatsleuker ihre Ansprüche von der Ent fernung der Bundestruppen und Bnndescommissäre , ausHolstein bis zur Gebietsabtretung und vollständi gen Annexion der Herzogtümer. Von letzterer stan den sie wieder ab, weil sie ohne Krieg nicht durchzu setzen sei; aber die der Annexion fast gleichkommende bMH'M? HroUMS von Oldenburg, durch die Aussicht auf Berufung der schleswig-holsteinischen Stände

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Volksblatt
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Page 9 of 12
Date: 19.09.1868
Physical description: 12
Anliegen zu beten, um auS dem Munde so vieler geehrter und gelehrten Redner zu lernen, und durch ihre ge diegenen Worte unS zu begeistern, um unS an dem Beispiele so vieler für die katholische Sache unermüdlich thätigen Männer HU erbauen, wir Tiroler eigentlich die Gefeierten waren. Sie sehen, meine Herren, auS diesen kurzen Andeutungen, daß wir Oesterreicher, wir Tiroler große Sympathie in Deutschland haben, und diese Sympathien rühren etwa nicht von gestern her, oder von der Zeit der neuen Acra

, oder von dem letzten Wiener Schützenfest, welches man mit dem ganz sonderbaren Namen eineS deutschen BundeöschießenS betitelte. Nein! nicht von daher rühren diese Sympathien. Man hält unS in Deutschland für ein treues, biederes Volk; man rühmt an Tirol, daß eö vor allen andern im Jahre 1809 sich zuerst erhob, um sich von dem Drucke deS mächtigen Franzosen- kaiserS frei zu machen. Sie, die deutschen Brüder rühmen an Tirol das Festhalten an den Einen wahren katholischen Glauben; sie rühmen an Tirol das Streben

vorschwätzen und wollen glauben machen, wir hätten keine Sympathien in Deutschland, weil wir Katholiken, mit andern Worten, weil wir Römlinge, Ultramontane, Klerikale, Finsterlinge sind. Gerade des wegen haben wir Sympathien, weil wir Katholiken sind. Lüge ist es, wenn diese Blätter behaupten, wir hätten alle Sympathien in Deutschland eingebüßt, weil Oesterreich ein Koncordatsstaat geworden ist. O in Deutschland, wie in Oesterreich und in Tirol, wünschen alle Katholiken, das Konkordat möge Oesterreich

in Deutschland zu rauben. Ueberzeugen wir uns, meine Herren, nur so lange werden wir Sympathien in dem katholischen gutgesinnten Deutschland haben, als wir Katholiken sind, und gerade in dem Grade werden wir sie haben, als wir wahre, glaubensstarke Katholiken sind. Nur die Religion bindet die Völker und ihre einzelnen Theile dauerhaft zusammen, alle anderen Bande haben keinen Halt, gleichen einem Faden, der beim ersten Anziehen bricht. Indeß, meine Herren und lieben Landsleute, verdienen wir wohl

auch in vollem Maße diese großen Sympathien, die das katholische Deutschland uns Oesterreichern und namentlich uns Tirolern bewahrt? Lassen Sie mich, meine Herren, die volle Wahrheit sagen. Gibt es nicht auch bei uns noch manche faule Zustände? Halten sich wohl alle Tiroler genau an die Lehren der hl. Kirche, an die Vorschriften des hl. Vaters und der Hochwst. Bischöfe? Gibt es nicht auch unter uns Meinungsverschiedenheiten in den wichtigsten religiösen Kragen? Findet man nicht häufig noch in vielen Familien

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 30.05.1864
Physical description: 6
nur der allgemeinen Richtung der österreichisch-preußischen Politik, wenn sie von den Ehancen Besitz ergreift, welche die veränderte Sachlage einer vollständigen und erfreulichen Lösung der Frage darbietet. Daß auch dabei jene in jedem Sinne >ür die beiden deutschen Großmächte selbst wie für Deutschland bedeutende und folgewichiige Ueberein stimmung zwischen den Kabinetten von Wien und Berlin geherrscht hat, der wir die bisherigen Erfolge verdaikeu, wurve schon neulitt) angedeutet. Daß die/Politik Oesterreichs

, welche durch die voraussichtliche neueste Haltung Däne marks geschaffen werden wird, ist in der That nur die Krönung der österreichisch-preußischen Politik. Ohne Zweifel wird über die Moralitäten der End entscheidung noch manche Sitzung der Londoner Kon ferenz hingehen, namentlich die Feststellung de/ Gränze Dänemarks gegen Deutschland Schwierigkeiten unter worfen sein. Angesichts der erzielten Erfolge ist aber 'die Versicherung fast übe, flüssig, daß auch das feste -und ausdauernde Bestreben Oesterreichs darauf gerichtet fein

wird, die weitgehendsten Resultate für Deutschland durchzusetzen und die Rechtsansprüche der Herzogthümer 'in ihrem vollsten Umfange zu verwirklichen. Wir haben die volle Zuversicht, daß diesem Bestreben der Erfolg nicht ausbleiben, Deutschland mit Ehren, gestärkt und gekräftigt aus dem Streite hervorgehen wird. Deutsch land darf sich dann mit Eifer lind Entschlossenheit der staatlichen Arbeit hmgeben/'die seiner in den ,'nNekn Fragen, auf dem Gebiete der' Bundesreform, harren. ' Oesterreich, dessen'^ Monarch

diese Erfahrung un genützt beiseite schieben.' Deutschland. München, 26. Mai. ES wird versichert, daß die Bundesversammlung die Frage der Erbfolge in SchleS- wig-Holstein in einer ihrer nächsten Sitzungen wieder ausnehmen werde, nachdem in dieser Beziehung eine Verständigung zwischen dem österreichischen und dem preußischen Kabinet bereits erzielt ist. Berlin, 24. Mai. Am hiesigen Hof ist heute die positive Nachricht eingegangen, daß der Kaiser von Ruß land nebst seiner Gemahlin in der Zeit

nicht herabstimmten. Ein dänischer RegierungSdampser brachte soeben einen Courier für London von Kopenhagen nach Travemünde. Frankreich» AuS Paris vom 23. Mai wird dem „Botsch.' ge schrieben: „Wie günstig die Situation sich auch gegen wärtig für Deutschland gestaltet, und mit welch' großer Zuversicht auch die Zustimmung der Wcstmächte zu der Annullirung des Londoner Vertrages in der nächsten Sitzung der Konferenz zu erwarten ist, so thut man doch gut daran, nicht zu übersehen, daß noch eine Schwie rigkeit

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 4
Date: 11.08.1863
Physical description: 4
ist, daß, wie sie auch antikulirt sei, ihr Gedeihen ausschließlich von dem Zusammenwirken aller deutschen Regierungen untereinander und mit den ihrer Führung unterstehen» den Volksstämmen abhängt. Soll Deutschland wahrhaft groß und Achtung ge- bieteno werden in Europa, so muß ihm die Integrität, die Würde und Macht Oesterreichs wie Preußens gleich werthvoll erscheinen. Was beiden an außerdeutschen Besitzungen gehört, ist ein Machtzuwachs und Gut, an dem ja ganz Deutschland participirt. Nach unserer Ueberzeugung gibt

Volksklasse zu vertheilen. Deutschland. Die „A. Z.' enthält aus München einen lesens, werthen Leitartikel über die Bundesreform und das konstitutionelle Prinzip. Es heißt darin unter Anderm: Daß Oesterreich gerade in dem gegenwärtigen Augen blick die Frage der Bundesreform in einer Weise in die Hand nimmt, welche über die Aufrichtigkeit seiner Absicht und — wir glauben hinzufügen zu dürfen — über die Energie seines Willens keinen Zweifel übrig zu lassen scheint, ist eine Thatsache, die unsere ganze

- lichen Cabinets in der russisch-polnischen Frage zuge sehen, und es würde ein gänzliches Verkennen der Verhältnisse sein, wenn man die unzweideutigen Sym pathien, welche die öffentliche Meinung in Oesterreich so ganz überwiegend der polnischen Sache entgegen trug, für einen Ausfluß der kosmopolitischen Anschau ungsweise und schwächlichen Gefühlspolitik ansehen wollte, welche freilich leider in Deutschland mehr als irgendanderSwo an der Tagesordnung ist. In Oester reich fühlte man in diesen Tagen

, daß eS sich um einen Kampf auf Leben und Tod handle, und sie ließ gewiß kein Mittel unversucht, durch Preu ßen mit Rußland anzuknüpfen und der deutschen Frage jedes nur mögliche Hinderniß in den Weg zu schieben. Ja es waren in diesem Sinn selbst Männer aus Deutschland thätig, von denen man es am wenig sten hätte erwarten sollen. Gott sei Dank, daß der Kaiser sich nicht irre machen ließ, denn ohne seinen persönlichen Einfluß würde vielleicht die Haltung der kaiserlichen Regierung in der äußerlichen Politik in sehr starke

Schwankungen gerathen sein. Wer das Glück hatte, den Monarchen mehr aus der Nähe zu beobachten, dem kann es nicht entgangen sein, wie er mit der angeerbten Ruhe und Mäßigung der Habs burger eine seltene Klarheit des Urtheils und große Festigkeit des Willens verbindet. Er erkannte das selbe, was das österreichische Volk fühlte, wenn es mit so lebhafter Sympathie nach Deutschland sich wendete, und keine Gelegenheit vorübergehen ließ, ohne dieser Sympathie einen lauten rückhaltlosen Aus druck zu geben

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.11.1864
Physical description: 4
. Haben diese Versuche kei nen Erfolg, hat man von dort keine der Bedingungen vernommen, welche mit der Einheit und mit der Stellung des Reiches vereinbar sind, dann steht die Regierung vor ganz Europa gerechtfertigt da, wenn sie auf anderm Wege das sucht, was auf diesem Wege eben nicht zu erreichen war. Ueber unser Verhältniß zu Deutschland, sagt Red ner, er könne die Einheit nur auf den Grundlagen einer aufrichtigen und gesunde» Föderation finden. Er bedauert, daß das Vorspiel des welthistorischen Dra mas

in Frankfurt, welches sich vor unseren Augen in Deutschland entrollte, ohne entsprechende Fortsetzung geblieben ist. Dort stand Oesterreich, vereint mit den alten, treuen und natürlichen Verbündeten, den Mit tel- und Kleinstaaten Deutschlands. Später stand Oe sterreich allein zu Preußen, während man die Klein-, und Mittelstaaten zur Seite geschoben. Redner kann es aber keinen Sieg nennen, wenn man zur Ausrecht haltung des Londoner Vertrages auszieht und ihn zer rissen nach Hause bringt. Er begrüßt dennoch

mit Preußen Großes geleistet hat und leisten wird, vor Allem aber, wenn Oesterreich und Preußen mit und für Deutschland zusammenstehen. Wenn aber Oesterreich isolirt von Preußen geht, so möchte doch einige Vorsicht gerathen sein. Ich hege nicht den ge ringsten Preußenhaß, um irgend ein seindseliges Wort gegen Preußen über die Lippen zu bringen; allein ich bin ein guter Oesterreicher. Die Geschichte, die ge ographische Lage und die Grundbedingungen der preu ßischen Staatengröße lehren mich, daß die Wege

, wenn man bedenkt, daß, als die schleswig holsteinische Frage austauchte, die Hauptaufgabe des kaiserlichen Cabinets darin bestand, seinen Pflichten Deutschland gegenüber treu zu bleiben, die Rechte Deutschlands durchzufechteu, sei es auch auf die Ge fahr eines Krieges hin, zugleich aber doch das Haupt augenmerk dahin zu richten, daß der Krieg keine euro päischen Dimensionen annahm, und Oesterreich, in dem es für Deutschland focht, für die Rechte Deutsch lands eintrat und dieselben durchsetzte, doch die Eala

nicht nur für beide deutschen Großmächte, sondern auch für Deutschland gehabt. Welches war die hohe Stellung, die Oesterreich sowohl als Preußen in dein europäi schen Fürstencongresse vor 1848 gehabt, als beide ge meinsam einstanden in den Phasen der großen Politik, und welches war die Stellung von dem Tage an, an dem die Zwietracht die beide» Mächte veruneinigte? Für Oesterreich, mit Zagen spreche ich es aus, war die Folge der Feldzug vom Jahre 1859, der isolirt unternommen werden mußte, isolirt

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Innzeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.12.1863
Physical description: 4
über das Budget des Ministeriums des Aeußern. In der Generaldebatte ergreift Dr. Nechbauer das Wort und hält die in unserem gestrigen Blatte mitgetheilte Rede. Schindler. In der früheren Budgetdebatte hat Kuranda schon die politischen Fragen aufs Tapet ge bracht. Graf Rechberg hat damals den Restaurationen in Italien entsagt. In Bezug auf Deutschland ist jedes Mitglied mit Dank für die Bestrebungen Sr. Majestät erfüllt. Bezüglich der Allianzen sagte damals der Minister, daß er das Beste anstrebe

Rede die An sichten Rechbauers als irrige darzustellen und betont, daß er vor Allem von Dänemark die Erfüllung seiner Pflichten gegen Deutschland verlange, ehe er Dänemark die Berechtigung zuerkenne, Oesterreich zur Erfüllung der im londoner Vertrag übernommenen Verpflich tungen aufzufordern; Oesterreich werde für Deutsch lands Rechte einstehen rc. „Ich glaube es ist nicht unsere Aufgabe, uns mit dem, was im Auslande vor geht, hier zu beschäftigen.' (Oho! Oho! und Wider spruch links

vor dem Recht? Wenn man um Recht streitet, ist nur ein Depositum ad sequestruin in der Ordnung. Das Recht will er auch für den Augustenburger, so lange es Recht ist, daß man auch die Rechte eines kleinen Fürsten schützen muß. Redner ist überzeugt vom Rechte des deutschen Standpunktes. Redner verweist auf die Begeisterung des deutschen Volkes, die allenthalben herrscht und die kaiserliche Re gierung veranlassen sollte, etwas weniger kühl vorzu gehen, zumal die Stimmung in Deutschland sich schon

gegen Oesterreich zu kehren 'beginnt. (Bravo.) Man möge nicht vergessen, daß in OesterreiÄ auch Deutsche seien. (Bravo.) Er sei bisher ein Freund der Leitung des Grasen Rechberg gewesen, habe die selbe in Oesterreich und Deutschland vertheidigr, aber in der letzten Zeit sei sein Vertrauen bedeutend ge schwunden. (Beifall von allen Seiten.) W aidele hält den Londoner Vertrag nur für die Succession in Dänemark bedeutend. Die österreichische Regierung soll sich nur durch das Recht und die eigenen Interessen leiten

westmächtticher Allianz, dann wieder ein Versuch in Deutschland, jetzt wieder Allianz mit Bismark, vielleicht bald uiit Ruß land. Ueberall Versuche durchzuschlüpfen, nirgends schöpserische Kraft. Mit der westmächtlichen Allianz wurde ein Versuch gemacht, die heurige Verlegenheit ist nur Folge des Versuches einer Allianz, ohne daß man wußte, was mau zu dieser Allianz mitbringen muß. Es mag Gefahr für den Frieden dabei sein, aber wir sollen nicht am Bunde sitzen, wenn wir nichts für ihn zu thun gedenken

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.01.1864
Physical description: 4
sich davon loszusagen. Sie thaten eS nicht, und das war nicht ihr einziger Fehler. Wäre eS möglich gewesen, Deutschland und die Herzogtümer mit der Zeit für die Anerkennung deS Londoner Protokolls zu gewinnen, so konnte dieß nnr dadurch gelingen, daß Dänemark zur strengsten Erfüllung seiner einge gangenen Verpflichtungen, zur Achtung der deutschen Nationalität und Sprache, sowie der Selbstständigkeit Schleswigs verhalten wurde. Statt dessen wurde alles unterlassen, was die schmerzlichen Erinnerungen

aus den Jahren t343 und IL80 hätte beruhigen kön nen, und alles gethan, was den bittern Stachel der selben im Gemüthe des deutschen Volkes noch mehr verbittern mußte. Mit souveräner Jgnorirung über hörte man die steten Schmerzeusrufe aus jenen Lan» den, ließ den offenen Vertragsbruch der Dänen nach Willkür schalten, und die Langmuth deS deutschen BunvestagS zum Gespött des eignen und der frem den Völker werden. Und nach alledem wundert man sich, daß der Tod Frievrich's VII. in Deutschland zur Losung

klar vorgezeichnet. ES mußte entweder den Fehln von I8S2 fortsetzen, von feinem^ Verhält» iß zu Deutschland ganz absehen und sich ge- faßt? machen, das 'Londoner Protokoll nöthigenfaUs auch gegen dasselbe mit Waffengewalt durchzusetzen^ Daran denkt man aber auch in Wien keinen Augen» blich Dann blieb nur der andere Weg offen, der nämlich, der Erbfolge ohne Rücksicht auf daS Lon doner Protokoll den Lauf zu lassen, d. h. den Augu stenburger einzusetzen. Ein Drittes gab und gibt

: es nicht. 'Den Mächten , welche den Vertrag vom anrufen / und zuglrich den Forderungen einer? gemeinsamen Politik mit Deutschland gerecht werden, ist so unmöglich wie den Pelx waschen ohne ihn naß j zu machen. Ein Staatsmann der noch mit andern Faktoren als den Künsten der Diplomatie rechnet, durste keine» Augenblick die Hoffnung hegen. Deutsch- land werde sich unter den gegenwärtigen Verhältnissen mit der Ordnung der VerfassungSverhättmsse, mit einer reuigen Umkehr der Dänen begnügen nnd die Herzog thünier gezen

nicht den Standpunkt deS EzeccutionSbeschlusseS ver rücken. Während man aber auf diese Weise beschwich tigen will, verurtheilt man in demselben Athem jene Bestiebungen, die a» die Stelle deS Rechtes Deutsch lands und cer Herzogthümer die Zerreißung der dä- nischrn Monarchie setze» wollen; man erklärt also im Vornhinein, die Erbfolge des Augustenburger sei im Gegensatze mit dem Rechte Deutschlands. Ist eS ein Wunder, wenn man mit solchen Ver- sicheruugen die Bewegung in Deutschland nicht auf hält, sondern anfacht

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 29.08.1863
Physical description: 10
ihres Bundesverhältnisses zu berathen und die eii- zelnen Theile jenes großen StaatenkörpcrS. den man Deutschland nennt, mit einem festeren Lande der Ei nigung zu umschlingen — mag vielleicht ein anderer europäischer Souverän düster und schweigsam in sei nem Cabinette verschlossen über Entwürfe entgegen gesetzter Richtung brüten und alle Hülfsmittel seines reichen Geistes aufbieten, um jene Einigung nicht nur zu vereiteln, sondern den losen Verband der deut schen Contöveration wo möglich noch lockerer zu ma chen

sicher sein, welche die Aufrechthaltung der Zerfahrenheit Deutsch- lands um jeden Preis, unter die Fundamentalsätze ihres politischen Systems aufgenommen hat. Das Testament Peter des Gießen: Deutschland nie in sich einig welden zu lassen, die kleinen deutschen Höfe durch Appanagen und Heirathen an sich zu ketten, zwischen den deutschen Fürsten unter sich Eifersucht, zwischen ihnen und ihrem Volke Mißtrauen und Zwie- »acht auszusäen — diese Doktrinen sind in den Mar morpalästen an der Newa noch eben

noch ein langer und blutiger Kampf zu entbrennen drohte. Zwar würde Deutschland auch im Falle vollständi ger Einigung niemals einen Grund zu Besorgnissen für die Sicherheit seiner Nachbarstaaten bieten, da die Organisation seines. BundeSverhältnisses nicht für eine aggressive Politik, sondern nur für defensive Zwecke berechnet ist; allein schon die Verstärkung sei ner Dcfeiisiokraft würde ih Paris wie in Petersburg höchst mißliebig aufgenommen. Ein uneiniges und daher schwaches, weil in sich gespaltenes Reich

hat keinen Anspruch auf jene Rücksichten, die man einem mächtigen gegenüber zu beobachten gezwungen ist. . Was Frankreich zu den. Zeiten ' deS Rheinhundes unseliger Erinnerung^ waS Rußland noch vor wenigen Jahren gegen Deutschland st h heraüSnahm« würde diesem, wäre eS fest und kraftvoll in sich v.rbnnden gewesen, sicher nicht geboten, in keinem Falle aber hingenommen worden sein. WaS in den geheimen Laboratorien französischer und russischer Staatskunst auch zubereitet weisen mag, zum Frommen Deutschlands dürste

' innigen Antheil unser engeres Vaterland an den Geschicken Deutschlands nimmt. Alle Provinzin Deutsch-Oesterreichs begegnen sich in gleichen Kund gebungen dkseS Gefühles, selbst Tirol nicht ausge nommen, das eine bekannte Parthei in diesem Lande mit einer chinesischen Mauer gegen Deutschland ab zuschließenbestrebt ist. Wer aber weiß, wie an zahl reichen. Orten dieses Berglandes. nicht nur in den Städten, sondern auch in vielen Landgemeinden bei Gelegenheit der Feier des kaiserlichen GeburtSsestes

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 12.10.1865
Physical description: 4
gegen die Union mit Ungarn und für das föderative Princip thätig fei. Deutschland. Düsseldorf. 3. Oct. Nach einem Privattelegramm der „Rhein. Ztg.' ist das Entlassungsgesuch des Justiz' Ministers, Grafen zur Lippe, vom König angenommen worden. Aow, 6. Oct. Es wird uns versichert, daß am hiesigen Dome von einer ergangenen Entschließung der königlichen Staats-Regierung zu den letzten Vorschlägen des Domcapitels für die Erzbischofswahl nicht das Mindeste bekannt ist. Hiernach wäre das Vertrauen

und mit meh reren Orden decorirt; schon seit langer-Zeit verfolgten die Liberalen diesen ihren Todfeind, so ist er denn endlich ihrem Dolch erlegen. Frankreich. Paris, 6. Oct. Das Journal des Debats enthält einen bemerkenswertben Artikel über Deutschland. Es heißt in demselben: „Die Organisation des deutschen Bundes ist das Werk des vereinigten Europa, welches Vorsichtsmaßregeln ^ gegen das gerade übertriebene Uebersicht'der beiden deutschen, WöMWlfo^wie gegen den Mißbrauch, der etwa damit gemacht

werden könnte, treffen wollte. Es paßte Europa 1815 so wenig, wie es ihm heute paßt, daß Oesterreich und Preußen nach Lust und Belieben über den Rest von Deutschland, über dieses Nestes Heere und Kanonen zumal, verfügen könnten, und deßhalb machte es aus dem deutschen Lande eine absonderliche Macht mit ihrer eigenen Unabhängigkeit und einem eigenen amtlichen Organe. Als die sonverainen Fürsten Deutschlands mit den freien Städten ihren Bund schlössen, stellten sie auch dessen Bedingungen in einem besondern

kann dieses Recht auch mißachtet werden. Es könnte -der Tag erscheinen, wo Oesterreich und Preußen, die über bedeutende materielle Mittel zu verfügen haben, einem von der Majorität der Stimmen am Bundestage gefaßten Beschlusse -sich nicht unterwerfen wollten; in diesem Falle hätte Europa etwas zu thun, zumal wenn der Beschluß des Bundestages einen wesentlichen Punct der Organisation von Deutschland beträfe und wenn Oesterreichs und Preußens Widerstand seinem Gleich gewichte schaden dürste

. In einem solchen Falle müßte Europa für die Prärogative des Bundestages als Ver theidiger auftreten und Preußen und Oesterreich zur Ehrfurcht vor den Bundestags-Beschlüssen zwingen. So ist unserer Ansicht nach Europa's Recht in Bezug auf Deutschland bestellt. Vielleicht nur zu oft hat Europa die Ausübung seines Rechtes versäumt; dies ist jedoch kein Grund, es für verjährt zu halten; Europa ist noch immer berechtigt, sich desselben zu bedienen und seine Ausführung zu fordern.' Hiezu sagt die „K. Z.: Also Europa

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.10.1865
Physical description: 4
der Vertretungen Deutschlands, welche Entscheidung über die etwa bestrittenen Erb rechte des Herzogs Friedrich dem Volk, resp, dessen Vertretern, vindicirte und gegen jede Verfügung über die Herzogthümer ohne und Wider deren Willen vor Deutschland und Europa protestirte; in Erwägung, daß es gegen Bundes- und Freundesland ein Recht der Eroberung nicht gibt und daß nackte Gewalt kein Recht begründet, daß ebenso Kauf und Verkauf eines deutschen Landes und seiner Bevölkerung seitens der zwei deutschen Großmächte

Versammlung von Mitgliedern der Ver tretungen Deutschlands folgenden Antrag: Erstens: die Versammlung beschließt, unter Auf rechthaltung der einstimmigen Erklärung v. 21. Dec. 1863: das Sclbstbcstimmungsrcchl des fchleswig-hol- ste^lnschen Volls schließt jede Vergewaltigung desselben und jede Entscheidung über sein Schicksal ohne freie Zustimmung der Landesvertretnng aus. Der Gasteiuer Vertrag verletzt aufs tiefste alle Rechtsordnung und Rechtssicherheit in Deutschland, und droht der in jeder Form

erledigt wird, gerecht und billig, daß die Kosten des ebensowohl für Deutschland als für die Herzogthümer geführten Kriegs nicht den letztem allein aufgebürdet, sondern von ganz Deutschland verhältniß- mäsig getragen werden. Viertens: Die Versammlung bestellt abermals einen sechsnnddreißiggliedrigen Aus schuß, um im Sinne der am 21. Dec. 1863 und heute gefaßten Beschlüsse ferner thätig zu sein. Dieser Aus schuß ist befugt sich nach Bedürfniß weiter zu ergänzen, eine engere geschästsleitevde Commission

Verlangen der deutschen Nation nach einem Parlament zu wiederholen. — Die bis herigen Mitglieder des Sechsunddreißiger-Ausschusses sind wiedergewählt. Haßsurt, 28. Sept. Heute früh starb dahier der Conservator und Professor Karl v. Heidelvff an Altersschwäche. Geboren in Stuttgart am 2. Febr. 1788, war er ein Meister im altdeutschen Baustyl; er hat sich sowohl durch zahlreiche Neubauten und Restaurationen in diesem Styl, als auch seine darauf bezüglichen Schriften einen weit über Deutschland hinaus

man der „A. Z.' Wenn man Hierzuland auch keine großen Erwartungen von den Erfolgen des Abgeordnetentags hegt, so werden am Sonntag doch gewiß einige zwanzig Schleswig-Holsteiner an den Berathungen in Frank furt theilnehmen. Man hält es hier, namentlich den Folgerungen, welche einige annexionistische Blätter aus der Ruhe mit der wir uns in das Provisorium ge fügt haben, ziehen, für nothwendig noch einmal vor ganz Deutschland klar und bestimmt Zeugniß abzu legen von dem Willen des Landes, zu erklären, daß wir gern bereit

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.07.1866
Physical description: 4
Anführung der Thalsache liegt, doch nicht die jenigen mit, welche auch jetzt getreulich zu Deutsch land halten ; was in der Presse vor sich ging, um für Deutschland unversehens Preußens unterzuschieben, geschah weit überwiegend ohne eine Ahnung davon, daß man ein vorhandenes Gelüste damit zu einem Bürgerkrieg im Bunde mit dem Ausland reizen helfe. Wenn aber heute, nachdem jede MaSke gefallen ist, die Proklamation eines deutschen Fürsten noch von dem „Vorkämpser sür die deutsche» Interessen im Norden

, sich mit dem Benetianischen begnügen würden. Es liegt vielmehr in ihrem Interesse, sich auch in den Besitz von Jstrien und Dalmatien zu setzen. In Deutschland gibt es leider — sagen wir — Tröpse genug, welche da, wo es sich um das wohlverstandene Interesse einer frem den Nation handelt, sofort in angeborner Allerwelts- Gerechtigkeit diesem Interesse Rechnung zu tragen ge neigt sind, wenn der Stoff zu dessen Befriedigung ihnen auch aus dem eigenen Leibe geschnitten werden müßte. Diese Allerwelts-Märtyrer ließen sich ganz

, Geschichte und Ehre; den» ist Venetien verloren, wie kann sich da Triest deutsch erhallen? Und Deutschland würde schnell genug vom adriatischen Meere abgeschnitten sein!' Will man sich einen deutlichen Begriff von der Wichtigkeit der Adria für Deutschland-Oesterreich ma chen, so muß man vo» dem Satze ausgehen, daß es für Deutschland - Osterreich sürderhin unmöglich ist, die Rolle eines Binnenlandes zu spielen. Wir zählen auf der Erde bereits vier Mächten welche die Bezeich nung als Weltmächte

vorhandenen Weltmächten, welche an den großen Weltmeeren Küsten in großer Alts- dehnung besitzen, und mit gleicher Leichtigkeit ihre Streitmacht auf Dampfslotten an die Küsten von China oder Chili, Madacascar oder Australien werfen kön nen, existirt Deutschland-Oesterreich, aunoch in rela tiver Ohnmacht, jedoch immerhin im Besitze der ma teriellen und moralischen Mittel, im engen Zusammen schluß eine Weltmacht zu werden. Reichthum des Bodens und Kraft der Bevölkerung lassen nichts zu wünschen übrig

. Es muß aber auch aus Deutschland- Oesterreich eine Weltmacht werden, wenn es inmitten der anderen bereits effektiv agirenden Weltmächte über haupt eine unabhängige Stellung behaupten will. Manchem könnte es vielleicht thöricht erscheinen, in mitten von Gefahren, welche eben jetzt die Existenz dieser Lander und ihren politischen Zusammenhang bedrohen, mit so weit ausgreifenden Forderungen zu kommen. Aber zu keiner Zeit ist eS nothmendiger, an sich selbst die höchsten Forderungen zu stellen, als

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Volksblatt
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Page 2 of 6
Date: 01.05.1867
Physical description: 6
todtschweigen, weil der König von Dänemark, das um die Allianz werbende Preußen damit abgewiesen hat, es sollte ihm zuerst zurück geben, was ihm von Rechtswegen gebührt. Indem König Wilhelm I. von Preußen eine solche Vergrößerung seiner Hausmacht in Deutsch land anstrebt, beutet er nur die napoleonische Nationalitäten-Politik zu seinen Gunsten aus und will in Deutschland das allein thun, was sein königlicher Spiesgeselle, der Ehrenmann, mit Hilfe Napo leons in Italien seit 1859 gethan

zu bieten. Auf Grund der napoleonischen Politik strebt Preußen die Herr schaft über ganz Deutschland an; dagegen könnte am allerwenigsten Napoleon etwas einwenden; allein Bismark und sein königlicher Herr haben schon jetzt nicht den Willen, wo so manches deutsche Land, z. B. ganz Süddeutschland und die deutsch-österreichischen Länder dem preußischen Staate noch nicht einverleibt sind, gleich dem könig lich — italienischen Spießgesellen dem Kaiser Napoleon in jedem Augenblick zu Diensten

über den Ocean die Fahne Frankreichs vernnehrt, und herrscht schon deßwegen in dem noch oben drein in socialer Beziehung ungemein heruntergekommenen Frankreich eine starke Gährung gegen Napoleon^ so können ihm die Franzosen nicht verzeihen, daß er im Vorjahre Oesterreich von Preußen nieder werfen und dieses übermächtig uud sohin zu einer beständigen Drohung gegen Frankreich werden ließ.— Napoleon muß den Krieg gegen Preußen oder das verbis- markte Deutschland führen, und Bismark braucht eben diesen Krieg

, — warum er, der schlaue Mann, diese uneinträgliche Rolle selbst dann nicht aufgab, als ihm Bism .uk vor dem Angefichte Europas uuerhörte Schande anthat und ihm der Weg nach Berlin und durch das „Deutschland ohne Koch' fast frei stand, ist heute noch ein Räthsel — fast seine ganze Armee mit Hinterladungsgewehren ausgerüstet gegen Preußen führen wird. Kurz, aus der Thatsache, daß Bismark mit seinem Moltke österreichische Generäle schlug, folgt noch lange nicht, daß Bismark mit derselben Sturmeseile

in Zündnadelgewehren' vor ihm steht. Das ist noch nicht der Fall, und die Angst, das Beben und Zittern der Süddeutschen wegen des drohenden französisch-preußischen Krieges mögen den Mann in den Tuillerien beruhigen, und ihm die Unfertigst des preußischen Deutsch lands trotz den Aufsehen erregenden Interpellationen im Norddeutschen Parlament und in der bairischen Kammer beweisen. Gewiß, das preußische Deutschland ist noch nicht fertig. Die badensifche Negierung ist ja eben in diesen Tagen vor dem Gesandten

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 09.01.1866
Physical description: 6
eine für sie günstige Lösung finden konnten: war nicht geeignet, das Ansehen dieser Staaten bei ihren eigenen Völkern oder im Auslande zu heben. Und dabei der natür liche Drang eines großen, kräftigen und hochgebildeten Volkes nach einer kräftigern Einigung feiner Stämme, nach einer stärkern Eentralgewalt, um Deutschland auch zur leitenden Macht des Kontinents zu erheben, wie es seit Jahrhunderten ein Hauplträger europäischer Kultur ist! Dieser Drang gegenüber der wirklichen Sachlage er klärt auch die Mißstimmung

und die Entmuthigung, die Tausende und Tausende der Kinder Deutschlands über das Meer an die Gestade der neuen Welt treibt. Die deutschen Mittel- und Kleinstaaten hätten eS im Jahre 1863 in ihrer Hand gehabt, aus Deutschland das zu machen, was es werden konnte und kann, eine Föderation mit fester Gliederung und einer starken Eentralgewalt nach Außen, als der erlauchte Erbe der römisch-deutschen Casaren an das Römerthor der deutschen Krönungsstadt klopfte. Aber Franz Joses'S hochsinniger, im besten Interesse

Deutsch lands und Oesterreichs gefaßter Entschluß und entworfener Neformplan hat leider nicht jenen Anklang, jenes Verständniß und jenen fruchtbaren Boden ge funden, wie er es in so hohem Maße verdiente, um Deutschland im Rathe der Nationen Europa's jenes Uebergewicht wieder zu geben, das nicht zum Nutzen des WelttheilS an andere Völker übergegangen ist. Der alte Fluch: Uneinigkeit, Eifersüchtelei, Furcht vor SouveränetätSbefchränkung der Kleinen oder Kleinsten, Mangel an Opferwilligst zum Besten

das deutsche Volk an Oesterreich einen aufrichtigen Bundesgenossen fanden. Denn in eine Unifikation Deufchlands, wie man sie in Preußen versteht und wünscht, kann Oesterreich in seinem eigensten Interesse nimmer willigen; es kann eS nicht, weil es darin keinen Platz mehr hätte; es kann es nicht, weil eS dann auf seine Stellung in Europa verzichten müßte. Seit Jahrhunderten ist der Kaiser- staat durch die vielfachsten Bande mit Deutschland verknüpft, — Bande, die nicht zerrissen

werden können, ohne daß beide verbluten. Mit Deutschland steht und fällt Oesterreich; deutsch ist sein glorreiches Herr schergeschlecht, das dnrch sechs Jahrhunderte die deutsche Kaiserkrone trug; deutsch sind seine Stammländer der Monarchie, und durch tausend Poren dringt auS die sen Stammländern, Bestandtheilen des deutschen Bun des, der deutsche Geist in Handel und Wandel, in Industrie und Arbeit, in Betriebsamkeit, Wissenschaft und Kunst anregend, belebend und befruchtend in die andern Kronländer der Monarchie

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 13.04.1866
Physical description: 6
aus Deutschland hin auszudrängen. Oesterreich aus Deutschland zu drängen, damit eine der wesentlichsten Bedingungen seiner Stellung und Existenz zu vernichten, — um konsequent Preußen zur ersten Macht Deutsch lands zu machen, um diesen Preis ist dem Junker v. Schönhansen ein deutsches Parlament und die freieste Verfassung im eigenen Vaterlande nicht zu theuer, — helse was da helfen kauu? Oesterreich aus seiner deutschen Stellung zu drängen, dessen Stelle in Deutsch land als erste Vormacht einzunehmen

, ist denn dieses Streben Preußens erst von gestern, ist es so neu? Mit nichtcn! Es zieht sich wie ein rother Faden fast durch alle Phasen seiner Geschichte, eS ist sein traditio neller Beruf. Das sagen uns ja feine Publizisten, feine Historiker, seine Staatsmänner laut und uuver- holen. Nur durch Preußen könne Deutschland seine Bestimmung erreichen, und mir durch die preußische Spitze werde das deutsche Volk zu einem großen Volke, — Oesterreich gehöre nach Pesth, — nach Agrani, — überall

hin, nur nicht nach Deutschland; das tönte ja aus Preußen schon lange von allen Ecken her. Preußen ist eben eine Macht, die es als Bedürfniß anerkennt, sich auszudehnen, sich auSzurunden und in diesem Bedürfnisse auch die Berechtigung dazu zu haben glaubt. Sich ausdehnen, annexiren kann es jedoch nur auf Kosten Deutschlands, nnd eben des halb muß. wird es in Oesterreich seinen ewigen Wi derpart sehen und finden, denn Oesterreich ist groß ge nug, es braucht sich nicht mehr auszudehnen, es kann aber auch eine Ausdehnung

Preußens auf deutschem -voden nimmermehr gestatten, weil es dadurch seine S54 Stellung in Europa zum Wanken briugt, denn Oester, xelchS unverrückte Machtstellung in Deutschland ist ein LcbenSprinzip für den Kaiserstaat, er kann, es darf die Mittel- und Kleinstaaten nimmcrmchr zu Gunsten Preußens mediatisireu lassen, es wäre seine eigene Schwächung; eS kann auch nie eine LlnncxionSmacht werdcu, denn in dem Augenblick würde cs aufhören derNechtSstaat zu fein,der es im eminenten Sinne

durch seinen Vorschlag sich BaicruS zu sichern 5 doch scheint, wie wir vernehmen, Hr. v. d. Pfordten dem Ganzen nicht zu trauen, er hat si^h sehr entschie den ausgesprochen, und verlangt, Preußen solle seinen Frankfurter Antrag des Näheren vorher ausführen^ ehe man auf eine Diskussion desselben eingehen könne. Präger politische Kreise hingegen wollen die be stimmte Nachricht von cincr Verständigung zwischen v. d. Pforten nnd Bismarck erhalten haben, welche der Einbringung des NcformvorschlagcS voranging. Deutschland

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 22.10.1861
Physical description: 4
anwesend zu sein, an welchem Tage Se. Majestät der Kaiser dort eintreffen wird. Ihre Majestät, die Kaiserin wird am 26. d. in Venedig erwartet. 'k° Innsbruck, 18 Okt. Heute ist ein Tag. der unS wohl auffordern mag mit ernstem Sinnen unseres deutschen Ba terlandes zu gedenken. Heute »or 43 Iahren wurde die große Schlacht geschlagen, in welcher jener despotische Cäsar deutscher Einheit und Kraft für immer weichen mußte, dessen Neffe nun es wieder wagen darf, nicht nur Deutschland seit langer Zeit

in Schach zu halten, sondern neuerdings mit einer Frechheit, die eS selbst verschmäht. Gründe an» zugeben, deutsches Gebiet beansprucht, und dafür keine billi gere Entschädigung anbietet, als daß- sich die beiden mäch tigsten deutschen Länder zu Gunsten eines längst begrabe nen Reiches zu einer Schmälerung ihres außerdeutschen Gebietes bereitwilligst verstehen sollen. Wie steht eS nm Deutschland, daß der Neffe des Besiegten dem Sieger sei» nes Oheims solche Aufbietungen machen darf

breit und breiter, bis der ehrliche deutsche Besitzer keinen Platz mehr an seines Grenzen findet. Im Westen endlich steht der Erbfeind selbst/ der rings um das deutsche Haus den Brand geschürt, bis an die Zähne gerüstet und schleudert bereits seinen Brochürenhandschuh über die Gränze. Und was geschieht in Deutschland? Der König von Preußen drückt die Hand, die eben den Handschuh abgezogen, um ihn ihm vorzuwerfen und feiert Feste. Die Kleinstaaten könnenznichts beginnen, Oesterreich. allein wehrt

sich nach Kräften^ die^kleinereu Feinde Deutschland vom Halse zu schaffen^ Undr daS Volt? Das vielgeschmähte deutsche Volk?:Man.höhnt eS, weil es deutsche KampfeSlieder.singt, < meil. es .seine Hcldcn ünd seine Thaten feiert, weil es seine Männer: in Dirnvereineu wehrhast und.einig zu machen sucht. /Däs Heucksche.Volk ist nicht schuldig, ihm sind die Hän.de:.gebunden.; was es thun kann und darf. das. thut' es redl^Z MG -ist ihm anders. übrig> als seine deutsche- GesmÄng^MiÄ. ^ebe zu deutscher Freiheit. Enchejt

nicht darauf ein ; eS blickt noch immer lüstern nach der Kaiserkrone, die der verstorbene König schon 1849 gleich jenem Cäsar Shakespeare's mit der Hand ablehnend wegschob, während das Auge sich an ihrem. Glänze sonnte, und protegirt den Nationalverein, der. Deutschland zerstückeln will, und der deshalb nimmer die Einigkeit Deutschlands erzielen wird, weil er sich dadurch die Sympathien der Hälfte des Volkes entfremdete. Was wir bisher gesagt, ist ein alteS Lied, das seit den, Jahre 1839- fortwährend

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Innzeitung
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Page 3 of 4
Date: 08.01.1864
Physical description: 4
1g wünschen übrig läßt. Die Schlußworte desselben lauten: „Wir sehen aus dem ganz insolenten Artikel der „N. Preuß. Ztg.', daß wahrhaft deutsche Politik ihr und ihren guten Freunden recht unbequem ist, und daß sie es nicht überwinden können, wenn die Mittelslaaten sich nicht zur Folie preußischer Politik hergeben. Das nicht-österreichisch-preußische Deutschland wird sich üb rigens auf seinem bundesgemäßen Weg kaum beirren lassen. Wenn die zunächst berufenen Führer Deutsch lands zaudernd

. Noch der eben er wähnte Artikel der General-Korrespondenz, (derselbe, auf welchen oben hingewiesen wurde), so sehr er in einen Zeitpunkt fällt, in welchem in dieser Politik be reits eine große Wendung zu Gunsten Deutschlands eingetreten, — noch dieser Artikel plaidirt für Europa Und für Dänemark gegen Deutschland! — Kann Je mand verlangen, daß dies Vertrauen erwecke? Glaubt man kein Vertrauen zu bedürfen, nun, ein solches System läßt sich denken, — es ist nicht neu. Aber das soll man sich eingestehen

, daß der Wind, welcher die Wogen des deutschen Volksgeistes erhob, diesmal kein Westwind, sondern ein Ostwind war. Wir müssen wiederholen, was wir schon oftmals gesagt haben: Niemand hat in Deutschland das Recht zu verlangen, daß die beiden deutschen Großstaaten ihre europäische Stellung ganz vergessen sollen. Aber man kann ver langen, daß sie nicht mit Vorliebe, sondern mit Be dauern sich dem rein deutschen Interesse in Widerspruch sehen, und daß sie mit Freuden jede Möglichkeit er greifen

werden, diesen Widerspruch zu heben. Sowie dies in Deutschland von Oesterreich klar wird, werden wir das Vertrauen wiederkehren sehen , und die groß deutsche Partei wird den Tag segnen, wo dies eintritt. Wir unserseits geben dazu die Hoffnung nicht auf. Wien, 4. Jänner. (Oesterrei ch und die Sym pathien für Schleswig-Holstein.) Ein steier- märkischrr Korrespondent theilt der „Presse' den nach stehenden Erlaß des Herrn Statthalters von Steter- mark mit: „Bei der durch die schleswig-holsteinische Frage ent standenen

, wo die Ansprüche der Gottorper nicht gelten können, beschränken zu wollen. Wenn die Großstaaten durch den Londoner Vertrag gebunden sind, so möge man die Mittelstaaten vorgehen lassen, nur eventuell, wenn eine große Landmacht zu interveniren drohe, sollen die deutschen Großmächte schützend dazwischen treten.' Deutschland. Aus Baden, 3. Jän. Die Regierung läßt gegen wärtkg einige hundert Pferde in Mecklenburg, Hannover und Ungarn aufkaufen. Dieser Schritt deutet in Ver bindung mit dem von den Kammern begehrten

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 15.07.1864
Physical description: 6
, war daher überflüssig. Deutschland verlangt nicht mehr als ihm gebührt. Die „Eonst. Oest. Ztg.' schreibt: Der Eintritt von Ge>ammt-Dänemaik in den Bund wird von dem ge- famlnten Deutschland zurückgewiesen, daS deßhalb einen Krieg mit Frankreich beginnen müßte; die Personal, union, von Dänemark selbst zurückgewiesen, kann nicht mehr ausgenommen werden. SchleSwig-Holstein kann nur von Dänemark getrennt unter jenen Regenten gestellt werden, dem die Erbfolge gebührt. Das ist daS einzig mögliche Programm

deS nordischen Königreiches wieder an daS TagcSlicht zu fördern. Grönländer. Karlsbad, 11. Juli. Der Preußische Gesandte am russischen Hof, Graf Nedern, und der preußische Gesandte in Konstantinopel, Gras Brassier ve St. Simon, sind aus einige Tage hier angelangt, um mit Hrn. v. Biömarck zu konferiren. Täglich kommen auch Preußische Generale an, um sich persönlich bei Sr. M. dem König zu melden und etwaige Instruktionen zu empfangen. Deutschland. Stuttgart, 9. Juli. Am 6. d. M. war Herr v. Hügel in Frankfurt

er unter Andern,: „Ich habe Sie, geehrte Herren, in einer ernsten, vielbewegten Zeit um Mich versammelt. Viele Fragen von hoher Be deutung fordern unS zu eben so umsichtiger als ent schiedener Thätigkeit auf. Große Beruhigung gewährt hiebe«, daß zwischen den beiden deutschen Großmächten, deren tapfere Truppen für den gleichen Zweck, für Deutsch lands Ehre und Recht ihr Blut vergossen, eine Eini gung erzielt worden ist, welche zu der Hoffnung be- rechligt, eS werde die ganz Deutschland bewegende Frage der fchleSwig-holsteinischen

des vom Volk der Her- zogthümer berufenen Herzogs von Augustenburg. Nach dem der Kaiser in den Herzogthümern schon den Grund satz und daS Recht der Nationalität bis zu einer Schei dungslinie in Schleswig anerkannt hatte, läßt er diese Linie fallen, indem er jetzt auch den Thatsachen unv dem Recht der Eroberung Rechnung trügt. Hingegen will er Deutschland zumuthen daS besiegte Dänemark, dessen tapfere Vertheidigung auf allen Leiten Aner-- kennung und Ehre findet, mit ritterlicher Vornehmheit im Geldpunkt

zu erweisen, sich Deutschland durch unumwundenes Eingehen auf seine Interessen und Gefühle dauernd zu verbinden und die alten zwischen Frankreich und Dänemark bestehenden^ in Frankreich populär gebliebenen Traditionen im letzten Augenblick nicht zu verläugnen. Kommt ein rascher, durch keine Kleinlichkeiten verzögerter Frieden zu Stande, so ist die dänisch-deutsche Campagne schließlich doch von Frankreich gewonnen worden. Diese Auffassung und Aussicht gewährt den französischen RegierungSkreisen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1864
Physical description: 8
halbjährig Ist. so kr. in Loco, per Post bezogen,1 fl. 70 kr. österr. Währung.. Im Auslande mhm-n Annoncen entgegcn Haasenstein äe Bogler i» Hamburg-«ltoua «. Frankfurt a. M.. d-na Jiigcr'sch- Buchhandlung in Fraulfurt M. ^ 6. Innsbruck, Snmstag den ». Jnniiev. 1864. Uebersicht. 'Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Tb-il. Innsbruck. Wien, zur letzten Abstimmung der reutschen Bundeever- sammlung. Grönländer. 'S raz. kaiserliche Herrschaften. Deutschland. Berlin, der Krvnprmz und seme Thätig keit in London

, dort ist der König, — auf schleS- wig'scheni Boden wird allem Anschein nach im Falle deS EinrückenS der Bnnd-Struppen Widerstand gelei stet werden, dorthin üebt nicht nur Deutschland, siebt ganz Europa mit Spannung. — Mittlerweile bietet England AlleS auf, um eine Spezialkonferenz zur fried lichen Schlichtung der Differenzen zu Stande zu brin gen, wohl wissend, daß der erste Kanonenschnß vor aussichtlich das Signal zum Ausbruche eines Krieges würde, dessen Dimensionen und Dauer nicht mehr zu berechnen wären

. In Frankreich wartet man sicherlich auf Ereignisse, welche der Dip!omatie daS Spiel auS der Hand neh men, auf ein Zerwürfniß in Deutschland selbst, — dann ist Frankreich schon lange vorbereitet, bei der Hand, dann kommt die Zeit, die über die Friedensdemonstra tionen deS Kaisers, deS Senats und deS gesetzgebenden Körpers ein Helles Licht aufstecken wird. Gott be wahre Deutschland vor einem innern Zerwürfniß. Lavrnnt e»rsule«. Wenn die deutschen Mittelstaaten, wie eS den Anschein gewinnt, und die beiden Groß

- Abstimmung der deutschen Bundesversamm lung und die Entwicklung der fchleSwig. holsteinische» Angelegenheit in Deutschland mit folgenden Werten: „ES gibt gegenwärtig in Deutschland drei Richtungm in der obschwebenden Frage. Eine derselben, und wir glauben, eS ist weitaus die Minderheit , würde auch vor einem großen Kriege nicht zurückschrecken, der nicht blos gegen Dänemark zu führen wäre. Daß ein sol cher keineswegs auf die Ostsee und den kleinen Land strich der Elbe- und Eivergegenden sich beschränken

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 4
Date: 26.02.1863
Physical description: 4
dreimal» am t0.. 20. und letzten Tage eine» jeden Monat». Prei« halbjährig l fl. S0 kr. in Voev. per Post bezogen t fl. 70 kr. österr. Währung. Im Auslaabe «ehme» Annonce» eiltgegeu Haasensteiu Vogler la Hamburg -- Altoua «ad Frankfurt a. M. Innsbruck. Donnerstag den SS» Februar 1863. Uebersicht. Nichtamtlicher Theil. Innsbruck. Landtagt-Verhantlung. Wien, Frankreich und die russisch-preußische Konvention. Grönländer. Prag. Nersassungsseier. — Venedig. Nckrutirunz. Deutschland. Berlin, die Konvention

Zeit mißlich ist, für eine Ausnahmsstellung zu sprechen, da man darin eine Schwächung der Staatsuniformität erblickt. Aber Ausnahmen werde es immer geben, und kaum werde je für eine Ausnahmsstellung so viel sprechen, als im Lorliegenden Falle. Es handle sich nicht um eine Abänderung, sondern nur um Wahrung des Be stehenden. Es gab in Deutschland eine glückliche Zeit, wo in Ost und West, Süd und Nord jeder in einer und derselben Religion Trost und Stärke fand. Es geht nun ein Riß durch Deutschland

, der das Ideal der deutschen Wünsche, die Einigkeit, bis zur Stunde in immer weitere Ferne gerückt hat. Nur auf einem Flecke deutscher Erde habe sich diese glückliche Einheit erhalten, — in Tirol. Soll die deutsche Ein heit dadurch hergestellt werden, daß der Riß, der Deutschland spaltete, von einem Ende zum andern klaffe? Tirol hat an diesem Gute stets festgehalten und keine Zeit vermochte daran zu rütteln. Die gleiche Gesinnung lebt in der Gegenwart; sie ist eine allge meine. Hat je ein Volk den Wunsch

und selbst die sprüchwörtliche Treue an das Allerhöchste Kaiserhaus geschwächt wer den. Das kenne und fühle der Tiroler, daher er auch für diese Einigkeit mit solcher Gluth einsteht. Man appellirt an die Gebote der Toleranz und die Humanität. Mir fehlt für Tirol das Substrat für diese To leranz; ein solches aber erst zu schaffen, gibt es kein Gebot. Jede solche Mischung ist ein Unglück, daher steht Tirol für das alte heilige Erbtkeil ein. — Aber wir entfremden uns Deutschland ? Als Titular Deutsch lands bemerke

er, daß wir auf einen einstimmigen Beifall oder Widerspruch Deutschlands nicht rechnen dürfen; es ist ja selbst in Spaltung. Das katholische Deutschland und viele sehr ehrenwerthe Protestanten zollen uns Beifall. Und müßten wir selbst diesen Beifall entbehren, wir haben uns des Beifalls und des Segens des apostolischen Stuhles zu erfreuen. Er hegt die Hoffnung auf einen günstigen Entscheid von der Gnade Sr. Majestät, zu dem das Volk seine Zuflucht in der ihm wichtigsten Angelegenheit nimmt und von der Weisheit der Regierung

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 10.09.1863
Physical description: 8
hat? S< ist «mßerdem viel Verwandtschaftliche« t« der Machistellung, di« Piewont in Italien angenommen hat und die Preußen in Deutschland annehmen möchte. Allein da« Königreich Italien wär- ein schwacher Alliirter, e« ist sich selbst zu helfen außer Stande! Oder bei Frankreich? Allein Frankreich ist gerade der, jenige Nachbar Preußens, der den schönsten Theil sei ner eigenen Lande will. Und da läßt sich unmöglich eine sichere Allianz suche», 's lüge in selber da« eigene Verderben. Bei Nußland

, zu dessen Vormann es sich durch jene berühmte Konvention gemacht ha»? Allein Rußland hat gegenwärtig Anderes zu thun, al« um Preußen aus der Patsche zu helfen, sich selbst in eine solche zu setzen. Und so ist schon gesorgt, daß die Bäume nicht zum Himmel wachsen, und man kann in Deutschland sicherlich ruhig den politischen Purzel bäumen des Herrn v. Biömarck zusehen und insbeson dere bei uns in Oesterreich, das die ihm gebührende Stellung in Deutschland so rühmlich wieder eingenom men hat und das im Vereine

und Befestigung der Bnndesreform ge- legt werden können, ist gefunden, und die Reformakte, wie sie heute beschlossen wurde, erhebt sich weit über die Höhe schätzbaren Materials, sie bildet die sichere Grundlage jeder weiteren Vereinbarung. Dies Nesul/at wird sich nicht bestreiken und ebensowenig durch Phrasen, wie jene von der Ueb-rrumplung der Fürsten, von der Lebensunfähigkeit der Akte u. s. f., verdunkeln lassen. Zum ersten Male, seit an der Reform des öffentlichen Rechtes in Deutschland gearbeitet wurde

, daß auf dem Gebiete der Bunde«»erfassung Bestrebungen zu Tage getreten sind, deren unverkenn bare Absicht ist, dem preußischen Staate diejenige Machtstellung in Deutschland und Europa zu verküm mern, welche sein wohlerworbene« Erbtheil u. s. f. sind, vor der preußischen Regierung motivirt erscheinen, und ob die Voraussetzung der letzteren richtig ist, unter dem Eindrucke solcher Motivirungen ein gefügige« Ab geordnetenhaus zu erhalten, das ihren Beschlüssen secun- diren würde, aber wir zweifeln, daß man irgendwo

ihr gewünschte Zukunft Preußens in Deutschland dadurch für gefährdet halten könne?' entschieden mit Nein. Bezüglich der Annahme durch Preußen deutet der augenscheinlich von höchster Stelle lnspirirte Artikel

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 22.08.1863
Physical description: 6
und Unverletz- lichkeit der einzelnen deutschen Staaten.' Dadurch trug der Bund gewissermassen einen polizeilichen Charakter. Dazu fügt nun daS neue Reformprojekt daS, waS Deutschland am meisten bedarf, wornach sich der Deutsche vor Allem sehnt: Deutschlands Machtstellung, Deutschlands Wohlfahrt soll nun auch Buudeszweck sein, und zur Unverletzlichkeit der Einzelnstaaten tritt noch jene deS Rechtszustandes. Wäre eS auch nur der Eine Punkt, den das Reformprojekt neu aufstellt, er wäre wichtig genug

, das allgemeine Interesse der Deutschen zu fesseln. Daß aber dies nicht blos Worte sind, daß eS vielmehr in vollem Ernste darum zu thun fei, für die Machtstellung Deutschlands zu sorgen, daß Deutschland selbstthätig und als Ganzes eingreifen solle in die Geschicke Europa's, dasür bürgt die Befugniß deS Direktoriums, die in der That jene einer vollen und ganzen Staatsgewalt ist.' Deutschland» - Frankfurt, 13. Aug. Wie wir gestern bemerk ten, hatten sich um 4 Uhr sämmtliche Fürsten wieder im Taiib'schen Palast

, aber zugleich ernste Miene, mit welcher der Kaiser dankend das jubelnde Volk grüßte. Ihm folgte der König von Baiern, dem nicht minder lebhafte Zurufe dargebracht wurden. Die Pracht, in welcher gestern der Römer glänzte, läßt sich kanm beschreiben. Die freie' Stadt hatte ihren ganzen Reichthum aufgeboten, um die Souveraine von ganz Deutschland würdig zu empfangen. Der Kaiser nahm die Mitte der oben Tafel ein; ihm zu Seiten die Könige von Baiern und Sachsen. Das Menü von neun Gängen war der entfalteten

Jubel Luft. Am Schluß erschollen von Neuem die ernst-milden Töne der österreichischen Volks-Hymne. So schloß der festliche Tag, welcher sicherlich in den Herzen Aller, die ihn durchlebt, den Gedanken mäch tig wach rief: was könnte glanzvoller, ehrwürdiger, glorreicher sein, als das geeinigte Deutschland! — Eine hiesige Zeitung bemerkt außer der Abwesenheit der Könige von Preußen und Dänemark bei der Für- stenconferenz auch die des Fürsten von Schaumburg- Lippe. Es fehlt jedoch, außer jenen beiden

Ztg.' wollen Baden, Kobnrg und Weimar einen Antrag auf direkte Wahlen für das Volkshaus einbringen. Die „Süddeutsche Ztg.' dementirt die Nachricht, Baden und Weimar hätten die Sendung an König Wilhelm beantragt. Die kleindeutschen und demokratischen Blätter haben seit dem Bekanntwerden des Reformprojektes ihren Ton gemäßigt. — Verläßlichen Mittheilungen zufolge sind große Fraktionen des Nationalvereins in Süd deutschland dem Resormprojekte geneigt. Frankfurt, 19. Aug. (Abends.) Heute Morgens

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