dazu ist, dem Kaiser nur zujubeln, daß e r beginnt, waS der König versäumt und was Deutschland so noth wendig bedarf. Aber sie sind eben nicht deutsche, sie sind preußische Patrioten. Die „Spener'sche Zeitung' allein ist wenigstens ehrlich und aufrichtig genug in einem Beiseitestrhen Preußens eine Gefahr für Deutsch land zu erklären und Preußen aufzufordern, die „an gebotene Konkurrenz in Jugendstärke anzunehmen'. Andere minder preußenfrenndliche Blätter, die überhaupt von irgend welcher Spitze
nichts wissen wollen, wie die „Neue Frankfurter Zeitung' nehmen ebenfalls die Nach richt mit Achselzucken auf. Sie führen ihren Lesern die deutschen Fürsten der Reihe nach vor und fragen: Was ist von diesen zu erwarten? Uns haben allerdings auch die deutschen Fürsten noch wenig Gelegenheit gegeben, starke Hoffnungen auf ihren guten Willen zur Be freiung und Einigung Deutschlands zu setzen, aber man bedenke doch, daß wenn man Deutschland nicht durch Revolution, sondern durch Reform einigen will, die Fürsten
nothwendig darin vorangehen müssen. Seit Jahrzehnten ringt das deutsche Volk nach Einigung, und inimcr und immer wieder nach jedem fruchtlosen Versuche erscholl die alte Klage: das Volk kann sie nicht erringen, alle seine Versuche scheitern an der Wi derstandszähigkeit und Unthätigkeit seiner Fürsten, sie haben kein Herz für das Volk, für Deutschland — und nun, da der mächtigste deutsche Fürst sich muthig, kühn und entschlossen erhebt, ein Herz für Deutschland zeigt und alle seine Mitgenossen aufruft
wir rufen zu sollen: Auf! Franz Joses! edler Sprosse der deutschen Kaiser! ein entschlossen Wort! ein kühner Schritt! Du bist es, du kannst es, deine Zeit ist da; tritt hervor und Deutschland jubelt dir zu! — und nun, nun hat er diesen Schritt gethan, nun hat er dies Wort gesprochen, und seit 15 Jahren hat nichts so sehr unser Herz geschwellt, nichts so sehr uns ge hoben und beglückt, als dieses Wort, das edle, kühne, freie, männliche! Schon folgten die meisten der deut schen Fürsten diesem Worte
sich überzeugt hat, welch ein Segen es dem Fürsten selbst ist, wenn er der Herrscher ist eines freien Volkes. Heil ihm, dem wackern, wüthigen, deutschen Fürsten, des Himmels Segen geleite ihn in die alte Kaiserstadt, seine Rückkehr wird ein Triumphzug sein durch das dank- und jubelerfüllte Deutschland, das erwarten, das hoffen wir mit der ganzen Kraft unserer glühenden Liebe zum deutschen Vaterlande. Wien, 10. August. Die bisher in den Journalen des In- und Auslandes verbreiteten Nachrichten