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Innzeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.02.1864
Physical description: 4
zur Wahl der beiden Ge- neralredner. Abg. K a i s e r s s e l d (der gewählte Generalredner für die Ausschußanträge): Er erblicke in der Verbindung mit Deutschland eine Frage der Existenz für Oesterreich, das militärisch-bureaukratische, wie für das konstitutio nelle. Oesterreich sei an Deutschland gewiesen, es ist durch den deutschen Geist geschaffen und durch ihn er halten ; es muß festhalten an seiner durch Jahrhunderte hergebrachten Verbindung, und er beklage die Politik jener Staatsmänner

, welche hierüber anders denken; jeder Fehler eines Staatsmannes in Oesterreich gegen Deutschland vermehrt die Zahl seiner Feinde und den Ruf auf Hinausweisung Oesterreichs aus Deutschland, während man über Preußen nicht so denke. Von die sem Punkte müsse er die eingeschlagene Richtung der Regierung tadeln; die Klarheit im Rechte führt auch sehr oft zur Klarheit in der Politik. Redner erinnert an das Jahr 1859. Trotz der uns widerfahrenen Rechtsverletzung erfuhren wir, daß wir isolirt standen und unsere Kraft

überschätzt hatten; die Lehre war bitter und selbst Graf Rechberg mußte sich sagen, daß die Stellung Oesterreichs künftig in Deutschland eine festere werden müsse. Dieser Gedanke führte zum Fürstentage; das deutsche Volk übte zwar Kritik an dem Reformprojekle, aber es hat dasselbe nicht abgelehnt, im Gefühle der Gemeinsamkeit der Ehre, Macht und Wohlfahrt. Nach dem Tode Friedrichs VII. trat in Deutschland allgemeine Bewegung ein, und es wäre Sache Oesterreichs gewesen, den Bund beisammen zu halten

, nach dessen Abtreten wir vielleicht das ganze Odium auf uns haben werden. Welchen Ersatz hat Graf Rechberg für uns an Stelle des Hasses und Grolles in Deutschland gegen uns? Redner müßte gegen seine Ueberzeugung sprechen, wenn er gegen die Resolution sprechen würde; er sei gegen die vorgeschlagene Tagesordnung, die der Re gierung zuerst Unangenehmes, zum Schlüsse aber sagt: „Übrigens bleiben wir der hohen Regierung in Gnaden gewogen.' Man gebe uns den Beweis, daß man den Willen hat, eine Position zu verlassen

kann sich der Verdacht der Selbstsucht nicht an die Fersen heften. (Bravo! sehr gut!) „Ihr sollt keine Regierung stür zen, denn Ihr könnt sie nicht ersetzen', so sagt man uns. Wir wissen dieses wohl, und auch das wissen wir, daß wir eine Pflicht haben gegen den Staat und gehen die Monarchie. Wohlan, meine Herren! erfüllen Sie diese Ihre Pflicht! (Lebhafter Beifall links.) Abg. R y ger gegen den Ausschußantrag. Die so eben gehörte Behauptung, Oesterreich bestehe nur durch Deutschland, sei unwahr. Es entstand im Jahre

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Innzeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.11.1864
Physical description: 4
hat dieses Drama noch seine Beendigung nicht gefunden, möge diese in jenem Geiste erfolgen, welche den Zug nach Frankfurt vollführen ließ, möge sie uns jene Sympathien in Deutschland wieder zuwenden, welche wir vielleicht zum Theile verloren haben. Redner übergeht auf die Successionsfrage. Hier könnte man die Frage auswerfen, wie es kömmt, daß Männer, die sonst für die Legitimität einzutreten ge wohnt sind, den legitimen Fürsten anzweifeln, welcher auch die Zustimmung des Volkes und der Regierungen

in Deutschland hat. Man sollte denken, es wäre ein glücklicher Umstand, daß ein wirklich legitimes Recht mit dem Wunsche der übrigen Bevölkerung überein stimmt. Dieses Reckt soll man zu verwirklichen und eine Lösung herbeizuführen trachten, welche im Einklänge mit dem übrigen Deutschland das Recht und die Selbstän digkeit derHerzogthümer unter ihrem wirklichen legitimen Fürsten in's Leben ruft. So lange diese große Frage nicht gelöst ist, droht die Gefahr, daß aus der politischen Atmosphäre ein Trauerflor

Kabinets bestand darin, seinen Pflichten Deutschland gegen über treu zu bleiben, die Rechte Deutschlands durchzu- fechten, sei es auf die Gefahr eines Krieges hin, zugleich aber doch das Hauptaugenmerk dahin zu richten, daß der Krieg keine europäischen Dimensionen annahm, und Oesterreich, indem eS für Deutschland focht, für die Rechte Deutschlands eintrat und dieselben durchsetzte, doch die Kalamität eines europäischen Krieges ersparte (Bewegung). Der Zweck ist vollständig erreicht worden. (Beifall

so viel Unglück über beide Reiche gebracht. Um ein gutes Verhältniß zwischen beiden Staaten herzustellen, muß das Gefühl der Nothwendigkeit der Allianz in der Bevölkerung der beiden Monarchien geweckt sein, in Preußen sowohl als auch in Oesterreich muß allerdings anerkannt werden, daß Oesterreich die Allianz Preußens ebensogut braucht, als Preußen die Oesterreichs. Leider haben die seit 1848 geführten Kämpfe traurige Folgen nicht nur für beide deutsche Großmächte, sondern auch für Deutschland gehabt

; dieser Feldzug war die Folge und die Folge dieses Feldzuges war der Verlust einer werthvollen Provinz. Für Preußen war die Folge der Verlust vonNeuenburg, der gänzliche Verlust desEinflusses als Großmacht in Europa, die gänzliche Jsolirung nicht nur in Deutschland, sondern auch den übrigen Groß mächten gegenüber. Für Deutschland war die Folge die Streichung des deutschen Namens aus dem Lexikon der Großmächte, die gänzliche Vernichtung des Ein flusses Deutschlands. Ich glaube, dieser traurige Er folg

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 29.07.1864
Physical description: 6
, Freitag den SV Juli 1864. Uebersicht. Amtlicher Theil. Michtamlliider Theil. Wien, die Friedenskonferenz. Die Verhandlungen mit Preu- - ßen wegen des Zollvereins. Werbungen der Freiwilligen nach Meriko. Zeitungsschau. Kronländer. ^ aste in, über die Ankunft des König« von Preußen. Deutschland. Baden-Baden, die erwartete Ankunft Napoleons. ^ Hannover, die Besetzung und die Vor- fälle in N-ndSburg. — Rendsburg, Beschlüsse der Delegirtenversammlung. Frankreich. Paris, der »Moniteur« über die Rents

, oder eS kann einen Vertrag über ein paar ganz untergeordnete Punkte, wie z.B. über Zoll» cartel. über Zollmanipulation, ja über einzelne Tarif sätze schließen, die an und für sich so viel als gar nichts bedeuten. Steht das fest, so ist ferner ausdrücklich und feierlich anerkannt, daß Oesterreich feine Zustimmung zur Aufhebung deS Vertrages von 1353 gegeben habe und daß eS mithin künstig jede weitere Annäherung an den Zollverein, jeden Anschluß an Deutschland von der einseitigen Zustimmung Preußens abhängig macht. Steht

das fest, so würde ausdrücklich anerkannt, daß eS einer seits daS Zusammengehören mit Deutschland, seine ganze Stellung in demselben feierlich dem Arbitrium Preußens überantwortet; daß eS sich selbst aus Deutschland aus schließt und daß eS die Politik, die eS seit seiner Existenz niemals hat verlassen können und dürfen, die Politik, nach welcher seine Stellung in Europa ohne ein Ver hältniß zu Deutschland gar nicht gedacht werden kann, die Politik, welche der Art. 19 der BundeSakte und der Art. 25 deö

Frankreichs bedürfen, um Oesterreich etwaS einzuräumen, waS zu fordern eS ein Recht hat. Die einfache Annahme der preußischen Proposition, mit dem Berliner Kabinet nunmehr zu ver handeln und eS demgemäß auf Preußen ankommen zu lassen. ob und wie weit eS mit Oesterreich sich ver ständigen will, ist mithin die formelle Negation der ganzen Stellung Oesterreichs, die eS sich in Deutschland er worben hat, eine Abdikation unserer einmal gewonnenen Rechte, eine Vernichtung jenes Elementes

, das UNS noch in einem inneren Zusammenhange mit Deutschland erhält. Wer wagt cS, das Oesterreich zuzumuthen? — Ganz wesentlich anders erscheinen die Dinge, so wie man erklärt, daß wir daS Recht haben> von Preußen, als dem Vertreter des Zollvereines, einen Vertrag zu fordern, der auf der Grundlage der deutschen Bundes akte in ihrem Art. 19 und auf dem Februarvertrage Art. 25 beruht; daß wir den Abschluß eines solchen Vertrages nicht auf die einfache „Bereitwilligkeit' Preußens, basiren. sondern auf feine völkerrechtlich

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 30.04.1864
Physical description: 8
mediterraner Abkunft, ebenso wie der Rosmarin, der im ganzen südlichen und mittlern Deutschland in keiner Hütte fehlen darf, im nördlichen Deutschland aber durch das einigermaßen an ibn erinnernde Eberreis vertreten wird. Schon im ersten Buche Moisis als Libneh erwähnt, gehörte der Rosmarin wahrscheinlich schon früh der egyptischeu Cultur an; nach Deutschland ist er aus Frankreich gekommen, wo er in Karls des Großen Gärten angebaut war.*) Seine medizinischen Kräfte sind so ziemlich in Vergessenheit

Pflanzen gaben. Ungeschmälert ist dem Atosmariu seine elegische Bedeutung als Todtenkrauz geblieben. Zum Schmucke der Leichen hat auch die Todtenblum e oder Ringelblume, ohne Zweifel ebenfalls vom Mittagsmeer stammend und durch Karl den Großen nach Deutschland eingeführt, überall einen Platz gesunden; ihre einst berühmten Heil- und Zauberkräfte sind vergessen, und darum ist die Blume auch aus den Gärten auf die Gräber verwiesen worden. Nur mit dem Rosmarin an Verbreitung wetteifernd ist die- Psingst

- oder Gichtrofe. Einst im Voltsglauben mit den wun derbarsten Heilkräften ausgerüstet, ist sie jetzt als zäher, kaum auszu weisender Gast mehr nur geduldet und wird hauptsächlich zur Aus schmückung von Heiligenbildern und Heiligenhäuschen verwendet. Mit dem Rosmarin unter dem gleichen Himmel emporgeschossen, scheint sie mit demselben auch im neunten Jahrhundert nach Deutschland gekommen zu sein. Wie die Winterlevkoye nur als Zierpflanze dienend, stellt sich die Nelke in vier Arten (Garten-, Pflügst-, Feder

Pflanze, jedoch mit Vorliebe sür die Umgebung von Bauern höfe» und Ritterburgen, und wenn man ihre heilsamen Wirkungen an der den edlen Rittern so wohlbekannten Krankheit des Katzen jammers berücksichtigt, so sollte man meinen, sie sei von den minne- holden Fräulein mit besonderer Sorgsalt und Vorliebe in den Burg gärten gezogen worden.*) Weniger im südlichen Deutschland ist seine Schwester, die Stab würze, verbreitet, und wo sie vorhanden ist, erscheint sie nicht, wie im nordwestlichen Deutschland

als Zaubermittel dienen. Am meisten beliebt ist sie bei der slavischen Nation, wo man sie auch M u tter go t t e s w i n d e l nennt. Einer gleich allgemeinen Verbreitung erfreut sich das Liebstöckel, obgleich dessen Gebrauch nur in der Vieh- . arzneiknnde herkömmlich ist. Die Raute, ursprünglich in Süd frank- reich, Dalmatien und Griechenland zu Hause, durch Karl den Großen nach Deutschland' gebracht und durch das ganze Mittel alter hochgeehrt, zog im 16. Fahrhundert triumphirend als edelstes Küchengewächs

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Innzeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.04.1866
Physical description: 4
„Schreier' denn doch auch etwas von Politik ver standen: Berichterstatter Giskra: Die Politik der Regierung ist geeignet, ein Schisma in Deutschland hervorzurufen, Oesterreich um alle Sympathien zu bringen und die Drangsale des Krieges ohne Noth heraufzubeschwören. *) So spricht „Haun s' i» chrisilich - germanischer Begeisterung: „Die verd Börsejuden, auf sie loszu zuschlagen hätte ich nicht minder Passion, als aus die Preussen! Berger: Der deutsche Bund, der „kein tadelloses Vorleben' hatte, ist erst

durch die holstein'sche Frage zum Leben erwacht und raffte sich zu einer Aktion auf, welche ganz Deutschland hinter sich hat. Die Vormächte protestiren aber gegen die Aktion des Bundes, nehmen sie selbst in die Hand und kränken das deutsche Volk. In Folge der Politik unserer Regierung wird Oesterreich wieder isolirt dastehen, denn von Preußen wird es beiseite geschoben werden, sobald man es nicht mehr braucht. Brinz: Wer das Londoner Protokoll mit der pragmatischen Sanktion vergleicht, erweist der letztem keine Ehre

wir seine Pflichten erfüllen. Knranda: Wie wird Oesterreich von diesem Feld zuge zurückkommen, welch' eine Stellung wird die österreichische Politik haben, wenn die österreichischen Soldaten endlich aus Schleswig-Holstein mit fliegenden Fahnen und Lor beern zurückgekehrt sind? Preußen wird nun Herr des Platzes sein, und Oesterreich wird von neuem beginnen müssen, um seine Existenz in Deutschland zu kämpfen. Es ist zu fürchten, wir werden die Verdrängten sein. Das werden die Früchte der Expedition von Schleswig

von dem noch matt leuchtenden Himmel abhebend. Eine Empfindung, wundersam aus Wohlbehagen und sinnender Melancholie gemischt, schleicht sich in unsere Seele. . . Zwei Brücken führen über den Fluß: eine mo derne Kettenbrücke, 1839—1842 errichtet, nnd die alte Steinbrücke, die nach ihrem Erbauer Kaiser Karl IV. die Karlsbrücke heißt. Aus Italien, Frankreich und Deutschland hatte der Kaiser Maler und Baumeister nach Böhmen berufen, seinen Kö nigssitz zu schmücken; einer von ihnen, Peter Arler von Gmünd, begann

, die der Stadt zugekehrte Faeade zeigt noch durchbrochene Galerien, in dem Giebel über der Wölbung betende Figuren, die Fenster sind noch mit Spitzchen gekrönt. So dunkel und finster starrt der Thurm wie das Geschick Böhmens. Auf seiner Galerie waren die Häupter der protestantischen Edelleute Jahre lang ausgestellt, die nach der Schlacht am Weißen Berge Ferdinand II. enthaupten ließ. erschüttern den Einfluß Preußens auf Deutschland iricht, während jeder Fehler der österreichischen Regie rung Oesterreich

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Innzeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.08.1863
Physical description: 4
dazu ist, dem Kaiser nur zujubeln, daß e r beginnt, waS der König versäumt und was Deutschland so noth wendig bedarf. Aber sie sind eben nicht deutsche, sie sind preußische Patrioten. Die „Spener'sche Zeitung' allein ist wenigstens ehrlich und aufrichtig genug in einem Beiseitestrhen Preußens eine Gefahr für Deutsch land zu erklären und Preußen aufzufordern, die „an gebotene Konkurrenz in Jugendstärke anzunehmen'. Andere minder preußenfrenndliche Blätter, die überhaupt von irgend welcher Spitze

nichts wissen wollen, wie die „Neue Frankfurter Zeitung' nehmen ebenfalls die Nach richt mit Achselzucken auf. Sie führen ihren Lesern die deutschen Fürsten der Reihe nach vor und fragen: Was ist von diesen zu erwarten? Uns haben allerdings auch die deutschen Fürsten noch wenig Gelegenheit gegeben, starke Hoffnungen auf ihren guten Willen zur Be freiung und Einigung Deutschlands zu setzen, aber man bedenke doch, daß wenn man Deutschland nicht durch Revolution, sondern durch Reform einigen will, die Fürsten

nothwendig darin vorangehen müssen. Seit Jahrzehnten ringt das deutsche Volk nach Einigung, und inimcr und immer wieder nach jedem fruchtlosen Versuche erscholl die alte Klage: das Volk kann sie nicht erringen, alle seine Versuche scheitern an der Wi derstandszähigkeit und Unthätigkeit seiner Fürsten, sie haben kein Herz für das Volk, für Deutschland — und nun, da der mächtigste deutsche Fürst sich muthig, kühn und entschlossen erhebt, ein Herz für Deutschland zeigt und alle seine Mitgenossen aufruft

wir rufen zu sollen: Auf! Franz Joses! edler Sprosse der deutschen Kaiser! ein entschlossen Wort! ein kühner Schritt! Du bist es, du kannst es, deine Zeit ist da; tritt hervor und Deutschland jubelt dir zu! — und nun, nun hat er diesen Schritt gethan, nun hat er dies Wort gesprochen, und seit 15 Jahren hat nichts so sehr unser Herz geschwellt, nichts so sehr uns ge hoben und beglückt, als dieses Wort, das edle, kühne, freie, männliche! Schon folgten die meisten der deut schen Fürsten diesem Worte

sich überzeugt hat, welch ein Segen es dem Fürsten selbst ist, wenn er der Herrscher ist eines freien Volkes. Heil ihm, dem wackern, wüthigen, deutschen Fürsten, des Himmels Segen geleite ihn in die alte Kaiserstadt, seine Rückkehr wird ein Triumphzug sein durch das dank- und jubelerfüllte Deutschland, das erwarten, das hoffen wir mit der ganzen Kraft unserer glühenden Liebe zum deutschen Vaterlande. Wien, 10. August. Die bisher in den Journalen des In- und Auslandes verbreiteten Nachrichten

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 04.01.1864
Physical description: 8
. Grönländer. Venedig, der Slaatsmiiiister p. Sckmerling. Deutschland. Berlin, Tagesbericht. Antwort res Kö nigs auf die Adresse. - Gotba, schleSwig-holstcin'sitie Frage. -- Sl!tc>lia. Plön, j>ur Beweaung und Stim- mun^ in Holstem. — Kiel, die Biintestruppen. Frankreich. P a r i S) Sir Bulwer. Die Truppensendnn« nach Noni ^ . Belgien. Brüssel, Salpelerliefcrunsten für Frankreich. ^Dänemark Der llmschwung in Korenlagen. Rußland. — Türkei. Nachtrag. Da» Unwesen de« Boren« in England. Amtlicher Theil

, und die Erbsolgefrage hat der Verfassungsfrage in Deutschland offenbar den Vorrang abgelaufen, erstere wird allge mach als Haupt , letztere als Nebensache betrachtet, denn die eigene Verfassung und die Sclbstsiändigkcit der Herzogtümer ergibt sich alö nothwendige Folge von selbst, wenn die Hauptfrage, die Erbfolg: ini Sinne deS klaren Rechtes gelöst wird, — so wird in Deutsch land die Angelegenheit angeschaut und besprochen. Was liegt daran wenn Dänemark in die Brüche geht, möge eS sich mit seinen Trümmern

, wie sie eS wirklich ist., warum soll Deutschland allein nicht auf sein Interesse schauen, da doch alle übrigen Mächte selbeS als maßgebend für idre Handlungsweise anet kennen. In dieser Weise behandeln die deutschen Blätter nun die Frage. Daß Dänemark durch Falschheit und Wort biüchigkeit, durch fein fanatisches UuterdrückungSsystcm in den deutschen Herzogthümern uud dnrch seinen star ren Trotz, mit dem eS bisher allen noch so billigen Anforderungen widerstand, die in ganz Deutschland gegen selbes herrschende

hinnehmen? Schwerlich, — eS wird den Kamps — und wäre eö ein Verzweiflungskampf — wagen und cS wirv da,in die Frage sein, wer ihm sekundiit? Darin liegt die Gefahr der Lage für Deutschland, für Europa. — Mitilerweile wird besonders von England daran ge arbeitet, eine Konferenz zu Stande zu bringen, uud den Geg-nftand zum Objekt einer europäischen Ver handlung zu machen und die deutschen Großmächte und oen deutschen Bund zur T^iln'ahme zu bestimmen, s Nach einem Telegramme der Presse erkläre die eng

lische Note au den Bund mit Bestimmtheit, daß mid dem Einrücken der deutschen Truppen in Schleswig für England der Augenblick gekommen sein werde, dem. König Ehri'stian jede Hilfe zu leisten, die er verlangen^ kann. Die Drohnoten Lord RussellS haben kein Gewichb mehr in Europa, am mindesten die den deutschen Groß mächten gegenüber. Man weiß saüsam, daß Netten John Bull keinen Krieg gegen Deutschland führt, uud zu Gunsten Dänemarks nur mit Worten ein steht, aber kein einziges Kanonenboot in Bewegung

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 4
Date: 11.08.1863
Physical description: 4
ist, daß, wie sie auch antikulirt sei, ihr Gedeihen ausschließlich von dem Zusammenwirken aller deutschen Regierungen untereinander und mit den ihrer Führung unterstehen» den Volksstämmen abhängt. Soll Deutschland wahrhaft groß und Achtung ge- bieteno werden in Europa, so muß ihm die Integrität, die Würde und Macht Oesterreichs wie Preußens gleich werthvoll erscheinen. Was beiden an außerdeutschen Besitzungen gehört, ist ein Machtzuwachs und Gut, an dem ja ganz Deutschland participirt. Nach unserer Ueberzeugung gibt

Volksklasse zu vertheilen. Deutschland. Die „A. Z.' enthält aus München einen lesens, werthen Leitartikel über die Bundesreform und das konstitutionelle Prinzip. Es heißt darin unter Anderm: Daß Oesterreich gerade in dem gegenwärtigen Augen blick die Frage der Bundesreform in einer Weise in die Hand nimmt, welche über die Aufrichtigkeit seiner Absicht und — wir glauben hinzufügen zu dürfen — über die Energie seines Willens keinen Zweifel übrig zu lassen scheint, ist eine Thatsache, die unsere ganze

- lichen Cabinets in der russisch-polnischen Frage zuge sehen, und es würde ein gänzliches Verkennen der Verhältnisse sein, wenn man die unzweideutigen Sym pathien, welche die öffentliche Meinung in Oesterreich so ganz überwiegend der polnischen Sache entgegen trug, für einen Ausfluß der kosmopolitischen Anschau ungsweise und schwächlichen Gefühlspolitik ansehen wollte, welche freilich leider in Deutschland mehr als irgendanderSwo an der Tagesordnung ist. In Oester reich fühlte man in diesen Tagen

, daß eS sich um einen Kampf auf Leben und Tod handle, und sie ließ gewiß kein Mittel unversucht, durch Preu ßen mit Rußland anzuknüpfen und der deutschen Frage jedes nur mögliche Hinderniß in den Weg zu schieben. Ja es waren in diesem Sinn selbst Männer aus Deutschland thätig, von denen man es am wenig sten hätte erwarten sollen. Gott sei Dank, daß der Kaiser sich nicht irre machen ließ, denn ohne seinen persönlichen Einfluß würde vielleicht die Haltung der kaiserlichen Regierung in der äußerlichen Politik in sehr starke

Schwankungen gerathen sein. Wer das Glück hatte, den Monarchen mehr aus der Nähe zu beobachten, dem kann es nicht entgangen sein, wie er mit der angeerbten Ruhe und Mäßigung der Habs burger eine seltene Klarheit des Urtheils und große Festigkeit des Willens verbindet. Er erkannte das selbe, was das österreichische Volk fühlte, wenn es mit so lebhafter Sympathie nach Deutschland sich wendete, und keine Gelegenheit vorübergehen ließ, ohne dieser Sympathie einen lauten rückhaltlosen Aus druck zu geben

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Volksblatt
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Page 2 of 6
Date: 18.09.1867
Physical description: 6
derselben geworden ist? Offenbar nichts; und die Allianz Napoleons mit Oesterreich kann als thatsächlicher Beweis für die erwähnte Ansicht nicht aufgeführt werden, sie gibt vielmehr Grund zur Beforgniß, der pfiffige Napoleonide sinne darauf, Oesterreich zum Spielball seiner Politik und zum willenlosen Werk zeug zur Erreichung seiner Zwecke in Deutschland und im Oriente, zu einem zweiten Italien zu machen. Gelänge dem Franzosenkaiser dieser Plan, dann wäre auch die völlige Vernichtung Oesterreichs sein Werk

! Napoleon ist eine Gefahr sür Oesterreich, wenn er unser erklärter Feind ist; wer weiß, ob die Gefahr nicht größer geworden, seit er uns seiner Freundschaft versicherte? Als Se. Ma jestät Kaiser Franz Josef im Jahre 1803 den deutschen Fürstenkongreß abhielt, und die versammelten Souveräne Deutschlands in der Bundes stadt Frankfurt über Mittel und Wege beriethen, wie die in keiner Weise entsprechende Buntesverfassung resormirt und Deutschland in Folge dieser inneren Neugestaltung die Achtung gebietende

und den Frieden Europas erhallende mitteleuropäische Großmacht werden könnte, da proteftirte Napoleon unter Berufung auf gar nicht existirende völkerrechtliche Verträge vom Jahre 1815 gegen diese in Deutsch land populären Bestrebungen der deutschen Souveräne, weil das Ans tand nicht zugeben könne, daß Deutschland seine häuslichen Angelegen» heilen sür sich allein in einer den Verhältnissen und der Zeit ent sprechenderen Weise neu ordne. Bismark, der damals schon an der Spitze der Regierung in Preußen stand

, und die Absichten Napoleons in Bezug am Deutschland kannte, hinderte seinen König in getreuer Ausführung der von Napoleon in Biaritz erhaltenen Weisungen der Einladung des Kaisers von Oesterreich Folge zu geben und gleich den anderen deutschen Fürsten nach Frankfurt zu kommen. BiSmark ging eben schon damals mit dem Plane um, durch „Blut und Eisen' Oesterreich aus Deutschland zu drängen und seinen Schwerpunkt nach Ofen zu verlegen, um seinen „Gottesgnadenkönig' an die Spitze Deutschlands zu bringen

. — So handelte Napoleon im Jahre 1863. Im Jahre 1866 dagegen ließ er die Allianz »Preußens mit Italien zu; er ließ die Vergrößerung Preußens und . daS gänzliche Abthun der Bundesakte und die Formulirung >des Prager Friedens zu, wor- nach .eö ein zweigetheiltes Deutschland gibt und Oesterreich vor die Thüre gesetzt ist. Hat Napoleon dem Intriguenspiel gegen Oesterreich völlig entsagt? Wird er, nachdem er die Allianz mit Oesterreich ge sucht und gefunden, nicht blos das niederreißen helfen, was in Italien

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 22.06.1866
Physical description: 6
aus dem Bunde eingelegte Verwahrung des Präsidialgesandteu hatte folgenden Wortlaut: .Der deutsche Bund ist nach Art. 1 der Bundesakte ein unauflöslicher Verein, auf dessen ungeschmälerten Fortbestand das gesammte Deutschland, sowie jede ein zelne Bundesregierung ein Recht hat, und nach Art. 5 der Wiener Schlußakte kann der Austritt aus diesem Verein keinem Mitgliede desselben freistehen. Ju- i>em Präsidium sich gegenüber der von dem königl. Preußischen Gesandten eben erfolgten beklagenswerthen Erklärung

.' Nachdem die Versammlung dieser Einladung ent sprochen hatte, fügte der Präsidialgesandte bei: „Die Verantwortlichkeit für die schwere Verwicklung, welche in Folge des Schrittes der preußischen Regierung für Deutschland eintritt, trifft diese allein. Die bundeS trenen Regierungen werden ihre Pflichten gegen ein ander und gegen die deutsche Nation zu erfüllen wissen, indem sie auf dem Boden des BnndesrechlS fest zusam menstehen.' — Ueber die BnndeStagSsitzuug vom 16 d. ist noch Folgendes nachzutragen

, wo die Garibaldianer gegen das Tiroler Aufgebot die Feind seligkeiten eröffnen sollen. Frankreich. Aus Paris, 16. d., wird geschrieben: InAmienS, Angers und St.-Nazaire ist jetzt auch die Cholera auSgebrochen. In Nantes rafft sie viele Personen weg. Man befürchtet, daß sie auch wieder nach Paris zurückkommen wird. Paris. Der Eindruck, welchen die Vorgänge in Deutschland in den Tuilerien machen, ist ein peinlicher. Man halte eine solche Eiumüthigkeit und Entschieden heit seitens der deutschen Mittelstaaten

nicht erwartet. Es kommt dazu, daß sämmtliche Agenten Frankreichs in Deutschland meldeten: das Schreiben des Kaisers an Herrn Dronyn de LhuyS überreize das deutsche Nationalgesühl so sehr, daß eS eine Volkserhebung un fehlbar beschleunigen -werde. Hierüber hat, wie der „A. A. Ztg.' geschrieben wird, eine außerordentliche Berathung stattgefunden. Das wahrscheinliche Ergeb niß derselben ist, daß man den Ton gegen Deutschland etwas verschärft. Paris, 19.Juni. Auf Englands Antrag Protestiren England, Frankreich

Genossenschäslen votirt. Boin nördlichen Kriegsschauplätze. Wir leben im Zeitalter der Telegraphen und Eisen bahnen, und trotzdem möchte sich ein Journalist iti die Zeit des 30jährigen Krieges zurückversetzt glauben,' wo man noch keine Idee von geordneter Pöstverbindüng hatte, so spärlich und spät laufen die Nachrichten aus Deutschland ein, besonders aus dem nördlichsten Deutschland / man möchte glauben, dieser ganze Erd strich sei nach Mittelasien entrückt worden, schneller und vollständiger treffen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 25.07.1866
Physical description: 6
auS Deutschland nicht als ein Hohes Glück preist, für daS wir Bisnmrck am 'Ende noch danken sollten. Wir unsererseits verzichten auf eine Polemik mit dem. „Vaterland,' das auch uns in den Bereich seiner Diskussion gezogen. Die betref fende Antwort, mit welcher der ..VolkSfreund' seinen Kollegen abfertigt, ist kurz und bündig Der »Volks freund' schreibt nämlich: Unserer Anschaünng, bezüglich des Ausscheidens Oe sterreichs aus Deutschland tritt heute ein hiesiges Blatt entgegen, das — wir begreifen

..M unterdrücken den Muth haben.' — Der „Debatte' wird mitgetheilt, daß die Regie rung brreit sei, in eine Veränderung der Stellung der- Monarchie zu Deutschland zu willigin. Drr Strom drr Ereignisse hat drn Bund hinweggefchwemnit, schreibt daS Blatt, und das Oesterreich von ILL6 wird wahr lich den Beruf nicht in sich fühlen, das hinfällige Werk vom Jahre 1815 wieder aufzurichten. Welche Formen sodann die Beziehungen Oesterreich» zu Deutschland anzunehmen haben? Wir glauben nichts daß diese Frage sich bereits

heute in ihrer nebelhasten, unfaßbaren Gestalt zur publizistischen DiSkassion eigne. Eine Thatsache steht fest, wie der Leuchtthurm in bran denden Wogen: die Diplomatie hat der Verbindung. Oesterreichs mit Deutschland Formen gegeben; sie hat diese Verbindung aber nicht geschaffen, und sie wird sie auch nicht zn zertrümmern vermögen. Die viel taufend Fäden, die, zu einem festen Band verschlungen, Oesterreich und Deutschland einigend ^zusammenhalten, wurzeln im Herzen beider, und' keine Macht der Welt

vermag sie zu lösen. Die Diplomatie mag sie zu lockern suchen, doch der Geist der Völker wird sie stramm an ziehen. Vom Tage des Friedensschlusses wird Neu- Österreich datiren, und seiner würdig wird auch die Stellung sein, die ihm sein Genius zu Deutschland schaffen und erhalten wird k. ?. Wien, 22. Juli Um die Mitte der eben abgelaufenen Woche will man hier zu wiederholten Malen heftigen Kanonendonner auö der Ebene deS> MarchfeldeS vernommen haben. Von Tag zu Tag, ja von Stunde zu Stunde erwartete

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 04.07.1866
Physical description: 4
. 'DieVer luste sind noch nicht bekannt. — Ans Mühlhausen wird, aber nicht von militärischer Seite, gemeldet, die Hannoveraner hätten 2000 Mann verloren. Der Kmnpf um die Adria. Kein Mensch wird glauben — dafern er nämlich einigen politischen Verstand hat — daß die Italiener, falls das KriegSglück sie begünstigte, sich mit dem Vene- tianischen begnügen würden. C» liegt vielmehr in ihrem Interesse, sich auch in den Besitz von Jstrien und Dal- matien zu setzen. In Deutschland gibt es leider — sagen

. Mit Oesterreich ist aber auch Deutschland von der Adria verdrängt. Der Deputirte Torelli hat es im Jahre 1859 in seiner Schrift: ,,OeIl' avveniro 6e! couimoroio Luro— ,c. ganz offen ausgesprochen, daß Italien nicht nur einen großen Beruf habe, am orientalischen Handel thnlzunehmen, sondern auch die Mittel besitze, diese Vor theile sich in eminentem Maße zuzuwenden, indem es die Deutschen vom adriatischen Meere vertreibt. Es ist eine der größten Infamien der hohenzollern'schen Vergrößerungs-Politik

um jeden Preis, Italien znr Förderung solcher Ziele die/ Bruderhand zu reichen. Das heißt man deutsche Bruderpolitik! Der Preußische General-Lieutenant Graf Lüttichan sagt in seiner Schrift: „Preußen und Oesterreich, Berlin 1L62': „Schon die Anerkennung des Königreichs Italien mit seinen An sprüchen ist ein Protest gegen Deutschlands Ruhm, Ge schichte und Ehre; denn,ist Venetien verloren, wie kann sich da Trieft deutsch erhalten? Und Deutschland würde schnell genug vom adriatischen Meere abgeschnitten

sein!' Will man sich einen deutlichen Begriff von derWich- tigkeit der Adria für Deutschland-Oesterreich machen, so muß man von dem Satze ausgehen, daß es für Deutschland-Oesterreich fürderhin unmöglich ist, die Rolle eine» Binnenlandes zu spielen. Wir zählen auf der Erde bereits 4 Mächte, welche die Bezeichnung als Welt mächte, wenn auch in verschiedenem Grade, so doch immer hin effektiv verdienen: Nordamerika, England, Frank reich, Rußland. Eine Weltmacht ist eine Macht, die sich am Welthandel in einem hohen Grade betheiligt

, Madagaskar oder Australien werfen können, existirt Deutschland-Oesterreich, annoch in relativer Ohn macht, jedoch immerhin im Besitze der materiellen und moralischen Mittel, im engen Zusammenschluß eine Welt macht zu werden. Reichthum des Bodens und Kraft der. Bevölkerung lassen nichts zu wünschen übrig. ES muß aber auch aus Deutschland-Oesterreich eine Welt macht werden, wenn es inmitten der andern bereits effektiv agirenden Weltmächte überhaupt eine unab hängige Stellung behaupten

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 18.09.1861
Physical description: 8
^. M 2tä. Innsbruck Mittwoch den ^8. Geptcmber t86t. U e l> e r s t ch t. Arytlicher Thei I. Nichtamtlicher Tbe^il. Politiscke Uebersicht. Sitzung des Abgeordnetenhauses am >3. September. Wien, kaiserliche Spende. Srzherzeg Ferdinand Mcir. Her- zog'v. Grammriit. Der nrue-amerikanische Gesandte. «rouländer. Pestk, jzie serbische Nation. Deut sit» l a » d. München, , zur Generalversammlung. der satholiicben Vereine Deutschland«. Abt Or. Hanetcrg 22. MM. nach Tegernsee abgereist. — Posen

78 wird die Hauptsumme auf . . . . 11363 45'/2 erhöht, und es stellt sich der Gesammtbetrag an milden Gaben in obiger Summe und in'l006 CM. an Obligationen dar. Innsbruck am' 8.' September 1861. K. K. Statthalterei für Tirol und Vorarlberg. Nichtamtlicher Theil. fzHe Rek»o?sieht. (Deutschland.) Das Organ der preußischen Regierung ist. drauf und dran, die, Entdeckung zu machen/ daß. Preußens natürliche Allianzen in> Deutschland uniz in.Oesterreich liegen. Es beeinträchtigt den Werth, dieser Entdeckung viel leicht

einigermaßen, daß ste erst in demselben Augen blick erfolgte, wo einerseits die von der neuen Aera und ihrem Schweif in Aussicht genommene Allianz mit England mehr als i'e in Frage steht, und wo andererseits dasselbe England ernstlich Miene macht, statt mit Prenßen stch mit Oesterreich zu alliiren. Aber wir wollen gern darüber hinwegsehen und: un sererseits umgekehrt unbedingt zugeben, daß Oesterreich stch-keine bessere Allianz wünschen kann, als mit Deutschland und mit Prenßen. Glücklicher Weise dürfen

wir hinzufügen, daß Oesterreich auch nichts Besseres wirklich wünscht; möchten wir mit demselben Rechte,hoffen können, daß Preußen diesem Wunsche und. gleichzeitig den unerläßlichen Bedingungen seiner Nealisirung. entgegenkommt! Denn das ist Thorheit anzunehmen, daß Oesterreich stch dazu hergeben könnte, die. preußische, Allianz um den Preis seiner eigenen Machtstellung zu erkaufen, am wenigsten seiner Macht stellung in Deutschland. Oesterreich hat Rechte in Deutschland, aber auch Pflichten; auf die Rechte

würde es verzichten dürfen, den Pflichten würde es stch nicht entziehen können. Eine. Allianz nicht blos, jede Verständigung ist unmöglich, wenn ste nicht auf dem Boden des Bundesrechtes steht. Auf diesem Bo- i>eu wird Oesterreich, wie bisher, so auch jetzt und immerdar die ihm gebotene Hand mit Freuden erfassen und Deutschland würde Ursache haben, den Augenblick zu segnen, wo aller kleinliche Groll und jedwede scheelsehende i Eifersüchtelei bei Seite gelegt würden, um dem edlen Wetteifer Platz

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.07.1866
Physical description: 4
Anführung der Thalsache liegt, doch nicht die jenigen mit, welche auch jetzt getreulich zu Deutsch land halten ; was in der Presse vor sich ging, um für Deutschland unversehens Preußens unterzuschieben, geschah weit überwiegend ohne eine Ahnung davon, daß man ein vorhandenes Gelüste damit zu einem Bürgerkrieg im Bunde mit dem Ausland reizen helfe. Wenn aber heute, nachdem jede MaSke gefallen ist, die Proklamation eines deutschen Fürsten noch von dem „Vorkämpser sür die deutsche» Interessen im Norden

, sich mit dem Benetianischen begnügen würden. Es liegt vielmehr in ihrem Interesse, sich auch in den Besitz von Jstrien und Dalmatien zu setzen. In Deutschland gibt es leider — sagen wir — Tröpse genug, welche da, wo es sich um das wohlverstandene Interesse einer frem den Nation handelt, sofort in angeborner Allerwelts- Gerechtigkeit diesem Interesse Rechnung zu tragen ge neigt sind, wenn der Stoff zu dessen Befriedigung ihnen auch aus dem eigenen Leibe geschnitten werden müßte. Diese Allerwelts-Märtyrer ließen sich ganz

, Geschichte und Ehre; den» ist Venetien verloren, wie kann sich da Triest deutsch erhallen? Und Deutschland würde schnell genug vom adriatischen Meere abgeschnitten sein!' Will man sich einen deutlichen Begriff von der Wichtigkeit der Adria für Deutschland-Oesterreich ma chen, so muß man vo» dem Satze ausgehen, daß es für Deutschland - Osterreich sürderhin unmöglich ist, die Rolle eines Binnenlandes zu spielen. Wir zählen auf der Erde bereits vier Mächten welche die Bezeich nung als Weltmächte

vorhandenen Weltmächten, welche an den großen Weltmeeren Küsten in großer Alts- dehnung besitzen, und mit gleicher Leichtigkeit ihre Streitmacht auf Dampfslotten an die Küsten von China oder Chili, Madacascar oder Australien werfen kön nen, existirt Deutschland-Oesterreich, aunoch in rela tiver Ohnmacht, jedoch immerhin im Besitze der ma teriellen und moralischen Mittel, im engen Zusammen schluß eine Weltmacht zu werden. Reichthum des Bodens und Kraft der Bevölkerung lassen nichts zu wünschen übrig

. Es muß aber auch aus Deutschland- Oesterreich eine Weltmacht werden, wenn es inmitten der anderen bereits effektiv agirenden Weltmächte über haupt eine unabhängige Stellung behaupten will. Manchem könnte es vielleicht thöricht erscheinen, in mitten von Gefahren, welche eben jetzt die Existenz dieser Lander und ihren politischen Zusammenhang bedrohen, mit so weit ausgreifenden Forderungen zu kommen. Aber zu keiner Zeit ist eS nothmendiger, an sich selbst die höchsten Forderungen zu stellen, als

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 30.06.1866
Physical description: 8
nicht gegen Preußen stimmten, doch nächstens die schwarz-weiße Fahne auf .ihren Thürmen aufhissen sehen. Aber die starke Rüstung des schmalen preußischen Leibes wird nicht ausreichen, um ganz Deutschland, um nur die nördliche Hälfte von Deutschland zu umfangen und sehr rasch dürfte nun der gewaltige Anprall der österreichischen Heeresmassen in Verbindung mit dem mobilen Armeekorps der Bundesarmee den ersten kecken Anne.rionsstreichen Preußens ein donnerndes Halt gebieten. Von Stunde zu Stunde dürfen

wir nun entscheidende Nach richten aus Deutschland, wichtige Mittheilungen vom Kriegsschauplatze erwarten. Der Kampf um Deutschlands Geschicke ist nun in hellen Flammen aufgelodert, ein schwerer, blutiger, brudermörderischer Kampf, aber ein nothwendiger und heilsamer Kampf für deutsches Recht, für deutsche Ehrlichkeit, für die Freiheit und Macht der deutschen Nation. Preußen hat weit über die Grenzen semer Berechtigung, üher das Maß' seiner Kräfte hinaus emporgestrebt nach der höchsten Gewalt im deutschen Reiche

enden muß. Wenn einst von Radetzky gesagt werden konnte, „in Deinem Lager ist Oesterreich', so muß heute mit demselben Rechte von der kampfgerüsteten Nordarmee gesagt werden: „In deinem Lager ist Deutschland. ' Die Geschicke der deutschenNatioufindin diesem Augen blicke eben so wie jene Oesterreichs unlösbar mit dem Geschicke unserer Nordarmee verflochten. Wem» auch nicht - die dreifarbige Fahne als sichtbares Symbol unsere Truppen zum Siege führt, so schwebt doch der historische Geist des deutschen

Völkerbundes über den Kolonnen, welche nunmehr an der deutschen Grenze dem preußischen Verge waltiger die Stirne bieten. Oesterreich kämpft als europäische Groß macht für seine Ehre, für die Unverletzlichkeit seines Reichsbesitzes, für die Unantastbarkeit seiner Machtstellung. Aber als deutsche Groß macht führt Oesterreich zugleich den Reigen jener bundestreuen Fürsten und Völker, die sich verpflichtet fühlen, ein nach Innen freies und nach Außen unabhängiges Deutschland gegen die Staatengelüste

und den Länderschacher des preußischen Emporkömmlings aufrecht zu halten. Der Sieg unserer Nordarmee ist daher gleichbedeutend mit der Existenz rettung Gefammtdeutschlands, Oesterreich und Deutschland stehen zu sammen in dem Bunde, den sie jetzt im gemeinsamen Kampfe mit dem Blute ihrer Völker besiegeln. Hoffen wir, daß der Schlachtengott diesem Bunde glorreiche Siege und dauernde Erfolge sichern werde. Doch unser Hoffen und Wünschen muß jetzt im festen Wollen und Handeln sich verkörpern, und wenn unser Bund

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 05.08.1865
Physical description: 10
, und Ferdinanden die böhmische Krone raubt. Dieser deutsche Kronräuber muß aber das Oberhaupt eines großen Bundes gewesen sein, denn in den Fahnen seiner Schäaren lesen wir das Wort: „protestantische Union!' Unter unsern alten Papierrollen fanden wir eine, die eine Land karte von Deutschland enthielt; sie trägt die Jahreszahl 1795, und ist am Rande mit vielen Bildern umgeben. Deutschland hat ein sonderbares Aussehen. Vom Mainflusse nördlich ist alles Land preußisch gefärbt, schwarz-weiß; den Mainfluß entlang

d e u t s ch e n F ü r st e n b u n d e s zu sein. Wir haben sie einmal bei einer Wanderung durch Deutschland auf einem Trödel märkte um ein Paar Kreuzer gekauft. Heute schien sie uns wichtiger. ' als damals, wo wir sie rein aus Liebhaberei für alten Kram an uns brachten. Sie erschien uns heute wie ein Programm der Politik des preußisch-deutschen Fürstenbundes gegenüber Oesterreich. „Allen Mächten' so lautch diese Schrift, „muß daran gelegen sein, daß Oesterreich seine schwache Seite durch'den Besitz der Niederlande (es handelte sich nämlich damals um einen Austausch Belgiens

und Solferino ison Preußen imd Deutschland in die That übersetzt wurde. Wir fanden also, wie diese Bilder und alten Papiere zeigen, 5n unserer historischen Rumpelkammer nicht ein einziges Stück, welches ? das Andenken bewahrt hätte an eine That, in welcher der deutsche Gedanke' oder sein Körper „Deutschland' dem „schwer ge-- prüften Oesterreich' — „in Zeiten großer Noth und Gefahr' — . rettend und hülfreich beigesprungen wäre, wohl aber eine ganze Ga- ? lerie von Bildern des Gegentheils. Da der Herr

Professor Geyer in Innsbruck daS „schwergeprüfte Oesterreich' doch selbst nicht an j „die leider sehr trüben politischen Zustände in Deutschland' um Hilfe und Rettung wird weisen wollen, so müssen wir ihn schon bitten, ein : ander Mal den „in schweigender Stille horchenden Korpsburschen' etwas Vernünftigeres vorzusagen. Wir, die wir nicht zur Universität 'gehören, und nicht hinter dem Bierkruge Reden zu halten haben, sondem aus unparteiischer Ferne unsere Universität mit allem dem, ; ÄaS

) in Verbindung mit der ewigen Anbetung unter der Obsorge der Negelhaus- oder Schul schwestern dortselbst nächstens eröffnen zu können. Deutschland. (Preußen: Verdächtiges) In Krakau ist näch den

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Volksblatt
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Page 2 of 6
Date: 01.05.1867
Physical description: 6
todtschweigen, weil der König von Dänemark, das um die Allianz werbende Preußen damit abgewiesen hat, es sollte ihm zuerst zurück geben, was ihm von Rechtswegen gebührt. Indem König Wilhelm I. von Preußen eine solche Vergrößerung seiner Hausmacht in Deutsch land anstrebt, beutet er nur die napoleonische Nationalitäten-Politik zu seinen Gunsten aus und will in Deutschland das allein thun, was sein königlicher Spiesgeselle, der Ehrenmann, mit Hilfe Napo leons in Italien seit 1859 gethan

zu bieten. Auf Grund der napoleonischen Politik strebt Preußen die Herr schaft über ganz Deutschland an; dagegen könnte am allerwenigsten Napoleon etwas einwenden; allein Bismark und sein königlicher Herr haben schon jetzt nicht den Willen, wo so manches deutsche Land, z. B. ganz Süddeutschland und die deutsch-österreichischen Länder dem preußischen Staate noch nicht einverleibt sind, gleich dem könig lich — italienischen Spießgesellen dem Kaiser Napoleon in jedem Augenblick zu Diensten

über den Ocean die Fahne Frankreichs vernnehrt, und herrscht schon deßwegen in dem noch oben drein in socialer Beziehung ungemein heruntergekommenen Frankreich eine starke Gährung gegen Napoleon^ so können ihm die Franzosen nicht verzeihen, daß er im Vorjahre Oesterreich von Preußen nieder werfen und dieses übermächtig uud sohin zu einer beständigen Drohung gegen Frankreich werden ließ.— Napoleon muß den Krieg gegen Preußen oder das verbis- markte Deutschland führen, und Bismark braucht eben diesen Krieg

, — warum er, der schlaue Mann, diese uneinträgliche Rolle selbst dann nicht aufgab, als ihm Bism .uk vor dem Angefichte Europas uuerhörte Schande anthat und ihm der Weg nach Berlin und durch das „Deutschland ohne Koch' fast frei stand, ist heute noch ein Räthsel — fast seine ganze Armee mit Hinterladungsgewehren ausgerüstet gegen Preußen führen wird. Kurz, aus der Thatsache, daß Bismark mit seinem Moltke österreichische Generäle schlug, folgt noch lange nicht, daß Bismark mit derselben Sturmeseile

in Zündnadelgewehren' vor ihm steht. Das ist noch nicht der Fall, und die Angst, das Beben und Zittern der Süddeutschen wegen des drohenden französisch-preußischen Krieges mögen den Mann in den Tuillerien beruhigen, und ihm die Unfertigst des preußischen Deutsch lands trotz den Aufsehen erregenden Interpellationen im Norddeutschen Parlament und in der bairischen Kammer beweisen. Gewiß, das preußische Deutschland ist noch nicht fertig. Die badensifche Negierung ist ja eben in diesen Tagen vor dem Gesandten

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 09.01.1866
Physical description: 6
eine für sie günstige Lösung finden konnten: war nicht geeignet, das Ansehen dieser Staaten bei ihren eigenen Völkern oder im Auslande zu heben. Und dabei der natür liche Drang eines großen, kräftigen und hochgebildeten Volkes nach einer kräftigern Einigung feiner Stämme, nach einer stärkern Eentralgewalt, um Deutschland auch zur leitenden Macht des Kontinents zu erheben, wie es seit Jahrhunderten ein Hauplträger europäischer Kultur ist! Dieser Drang gegenüber der wirklichen Sachlage er klärt auch die Mißstimmung

und die Entmuthigung, die Tausende und Tausende der Kinder Deutschlands über das Meer an die Gestade der neuen Welt treibt. Die deutschen Mittel- und Kleinstaaten hätten eS im Jahre 1863 in ihrer Hand gehabt, aus Deutschland das zu machen, was es werden konnte und kann, eine Föderation mit fester Gliederung und einer starken Eentralgewalt nach Außen, als der erlauchte Erbe der römisch-deutschen Casaren an das Römerthor der deutschen Krönungsstadt klopfte. Aber Franz Joses'S hochsinniger, im besten Interesse

Deutsch lands und Oesterreichs gefaßter Entschluß und entworfener Neformplan hat leider nicht jenen Anklang, jenes Verständniß und jenen fruchtbaren Boden ge funden, wie er es in so hohem Maße verdiente, um Deutschland im Rathe der Nationen Europa's jenes Uebergewicht wieder zu geben, das nicht zum Nutzen des WelttheilS an andere Völker übergegangen ist. Der alte Fluch: Uneinigkeit, Eifersüchtelei, Furcht vor SouveränetätSbefchränkung der Kleinen oder Kleinsten, Mangel an Opferwilligst zum Besten

das deutsche Volk an Oesterreich einen aufrichtigen Bundesgenossen fanden. Denn in eine Unifikation Deufchlands, wie man sie in Preußen versteht und wünscht, kann Oesterreich in seinem eigensten Interesse nimmer willigen; es kann eS nicht, weil es darin keinen Platz mehr hätte; es kann es nicht, weil eS dann auf seine Stellung in Europa verzichten müßte. Seit Jahrhunderten ist der Kaiser- staat durch die vielfachsten Bande mit Deutschland verknüpft, — Bande, die nicht zerrissen

werden können, ohne daß beide verbluten. Mit Deutschland steht und fällt Oesterreich; deutsch ist sein glorreiches Herr schergeschlecht, das dnrch sechs Jahrhunderte die deutsche Kaiserkrone trug; deutsch sind seine Stammländer der Monarchie, und durch tausend Poren dringt auS die sen Stammländern, Bestandtheilen des deutschen Bun des, der deutsche Geist in Handel und Wandel, in Industrie und Arbeit, in Betriebsamkeit, Wissenschaft und Kunst anregend, belebend und befruchtend in die andern Kronländer der Monarchie

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 22.10.1861
Physical description: 4
anwesend zu sein, an welchem Tage Se. Majestät der Kaiser dort eintreffen wird. Ihre Majestät, die Kaiserin wird am 26. d. in Venedig erwartet. 'k° Innsbruck, 18 Okt. Heute ist ein Tag. der unS wohl auffordern mag mit ernstem Sinnen unseres deutschen Ba terlandes zu gedenken. Heute »or 43 Iahren wurde die große Schlacht geschlagen, in welcher jener despotische Cäsar deutscher Einheit und Kraft für immer weichen mußte, dessen Neffe nun es wieder wagen darf, nicht nur Deutschland seit langer Zeit

in Schach zu halten, sondern neuerdings mit einer Frechheit, die eS selbst verschmäht. Gründe an» zugeben, deutsches Gebiet beansprucht, und dafür keine billi gere Entschädigung anbietet, als daß- sich die beiden mäch tigsten deutschen Länder zu Gunsten eines längst begrabe nen Reiches zu einer Schmälerung ihres außerdeutschen Gebietes bereitwilligst verstehen sollen. Wie steht eS nm Deutschland, daß der Neffe des Besiegten dem Sieger sei» nes Oheims solche Aufbietungen machen darf

breit und breiter, bis der ehrliche deutsche Besitzer keinen Platz mehr an seines Grenzen findet. Im Westen endlich steht der Erbfeind selbst/ der rings um das deutsche Haus den Brand geschürt, bis an die Zähne gerüstet und schleudert bereits seinen Brochürenhandschuh über die Gränze. Und was geschieht in Deutschland? Der König von Preußen drückt die Hand, die eben den Handschuh abgezogen, um ihn ihm vorzuwerfen und feiert Feste. Die Kleinstaaten könnenznichts beginnen, Oesterreich. allein wehrt

sich nach Kräften^ die^kleinereu Feinde Deutschland vom Halse zu schaffen^ Undr daS Volt? Das vielgeschmähte deutsche Volk?:Man.höhnt eS, weil es deutsche KampfeSlieder.singt, < meil. es .seine Hcldcn ünd seine Thaten feiert, weil es seine Männer: in Dirnvereineu wehrhast und.einig zu machen sucht. /Däs Heucksche.Volk ist nicht schuldig, ihm sind die Hän.de:.gebunden.; was es thun kann und darf. das. thut' es redl^Z MG -ist ihm anders. übrig> als seine deutsche- GesmÄng^MiÄ. ^ebe zu deutscher Freiheit. Enchejt

nicht darauf ein ; eS blickt noch immer lüstern nach der Kaiserkrone, die der verstorbene König schon 1849 gleich jenem Cäsar Shakespeare's mit der Hand ablehnend wegschob, während das Auge sich an ihrem. Glänze sonnte, und protegirt den Nationalverein, der. Deutschland zerstückeln will, und der deshalb nimmer die Einigkeit Deutschlands erzielen wird, weil er sich dadurch die Sympathien der Hälfte des Volkes entfremdete. Was wir bisher gesagt, ist ein alteS Lied, das seit den, Jahre 1839- fortwährend

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.11.1861
Physical description: 6
Oesterreichers, jedes echten Deutschen von neuem die Ueberzeugung, daß Oesterreich unzertrennlich von Deutschland, daß beide von der Vorsehung, welche des Landes Lage und seine Stämme schuf, bestimmt sind ihr Schicksal zu theilen, daß ihnen eine Bahn angewiesen im Fortschritt der Cultur und Gesittung. Zu den alten Banden kam noch ein neues. Oesterreich erlebte eine Wiedergeburt, und in dem Augenblick, in dem es sich aufzu lösen schien in seine vielen Racen nnd Stämme, fand sich auf manches mißglückte Streben

nach einem Einigungspunkt in abgelebten Formen ein Gut, woran alle Völker des weiten Reiches mit gleicher Wärme hangen, ein Gut von unschätz barem Werthe, weil es seinen Bestand für inimer sichert. Es ist die durch seine Verfassung, durch des Kaisers heiliges Wort gewährte Freiheit. Sie ist es auch, meine Herren, die einen unzertrennlichen Bund zwischen Deutschland und Oesterreich schließt. Was dort die deutschen Stämme als ihr edelstes Eigenthum erkennen, wofür sie ihr Blut einzusetzen bereit sind, das erblicken

sie auch hier durch ein gleiches Gesetz, durch ein auf den gleichen Grundfesten ruhendes Recht verbürgt, die gleiche Sorge für die Erhaltung dieser Krone des Glückes befestigt den Bestand von Deutschland und Oesterreich. Darin wurzelt die Hoffnung des Gedeihens der Zukunft, darin die Gewähr der Einigkeit, die eine Nation von 40 Millionen Menschen und einen Staat von so verschiedenen Bestandtheilen unbe siegbar macht, darin die Lösung der großen Aufgabe, wodurch das Wohl nicht bloß eines einzigen Volkes

, sondern auch der Nachbarstaaten gefördert wird. Der Ruf nach einem einigen Deutschland ist fürder kein hohler Schall, seine Einheit keine bloße Chimäre der Schriftsteller und Poeten, sie hat einen reellen Boden, eine feste Grundlage für ein wohnliches Haus unserer Zeitgenossen und Enkel. Lassen Sie uns denn, da den Schmuck unseres Festes die Fahnen Deutschlands und Oesterreichs bilden, auch den unzertrennlichen Bund der Einig keit zwischen beiden feiern. Vor allem lassen Sie aber dank bar uns crinnern des edlen

für die Einigkeit des deutschen Volkes, dem wir durch Abstammung und Sprache, durch Sitte und Gesinnung angehören, auch Tirol bildet ein Glied der großen Völkerfamilie, über die derselbe gütige und liebevolle Vater waltet, und in der engen Vereinigung, die sich im Bunde um Oesterreich und Deutschland schlingt, erblickt es sein eige nes Heil, der Stem seines Glückes für -die Gegenwart und Zukunft. Mögen alle in und außer unseren Bergen erkmnen, daß nur die Einigkeit uns stark macht, möge aller Zwist und Hader

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 11.08.1866
Physical description: 8
uu» Südtiroler Volksblatt. Muster Jahrgang. Bozen, Samstag, den 11. August. Venetien. Aussichten. Venetien ist das Thor zu Tirol; Venetien ist für Oesterreich nothwendig, so lange es eine Großmacht ist, und diese Nothwendigkeit wird sich eben von nun an um so mehr geltend mache n, wo Oesterreich zu Deutschland in solche Beziehungen treten wird, wie dies bisher bei irgend einer anderen nicht deutschen Macht der Fall gewesen ist. ^ Es ist noch nicht so lange her, daß der preußische Generalstab

—! und der versteht seine Sache »ehr gut — erklärt hat, das Festungs-' Viereck sei zum Schutze des deutschen Bundesgebietes, d. h. Tirols. ^ absolut nothwendig. Es mag sein, daß der Preuße jetzt seinem walscheu Bundesgenossen zu Liebe diese Nothwendigkeit nicht mehr einsieht, und daß er uns nöthigt, das Festungsviereck an Viktor Emanuel abzutreten, > damit Bismark, wenn einmal Oesterreich im bevorstehenden Friedens schluß — ein zweiter Friede von Villafranca — seinen Austritt aus Deutschland erklärt hat, desto

, von wo aus ihm die Erfüllung seines Be rufes und die Geltendmachung seiner Macht als konservative Groß macht möglich ist. Ist Oesterreich von Deutschland und Italien gänzlich abgeschnitten, dann ist es mit seiner Großmachtsstellung aus.— Das ist eben das letzte Ziel der wälschen und deutschen Revolution, deren Mden der Kaiser Napoleon in Händen hat. Ist Oesterreich aus Italien verdrängt, dann geht die Septemberkonvention in Erfüllung: der Papst wird seiner Freiheit beraubt. Dieses Alles begreift der tirolische Bauer

sein, und mit dem Eintreten dieses Ereignisses be kommt der Welthandel andere Bahnen und Straßen. Das adriatische Meer jetzt von untergeordneter Bedeutung, wird eine sehr wichtige, weil die kürzeste Wasser-, die Verbindungsstraße dreier Welttheile. Venedig und Trieft werden Handelsplätze erster Größe und von ihnen aus wird der Verkehr zwischen Indien und Afrika einerseits und zwischen fast ganz Europa, insbesondere Deutschland oder „Groß preußen' andererseits vermittelt. Genua und die andern Hafenstädte „Großitaliens

müssen. — Aus all' dem ergibt sich, daß der jetzige Krieg nicht der Anfang, sondern nichts anderes, als die Fortsetzung des seit 1859 in Italien ausgebrochenen Krieges der Revolution gegen die Legitimität, gegen Thron und Altar ist, daß sich sohin 1866 das in Deutschland wieder holen soll, was seit 1859 in Italien geschehen ist. Ans dem Gesagten ergibt sich weiter, daß das in Italien und Deutschland lebhaft inter- essirte Oesterreich von der Revolution aus beiven Ländern gewaltsam verdrängt

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