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Books
Category:
History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1992
Vahrn : Heimat zwischen den Welten
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Page 146 of 362
Author: Pfarrei <Vahrn> ; Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein / hrsg. vom Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein der Pfarrgemeinde Vahrn anläßlich der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Vahrn 1992
Place: Vahrn
Physical description: 350 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 339 - 345
Subject heading: g.Vahrn ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-10.695 ; III 123.084
Intern ID: 1058
Deutschland-Optanten auf dem Brixner Bahnhof vor der Abfahrt ins Deutsche Reich (3. Juli 1940). Zum Abschied werden Tiroler Lieder gesungen. Mit Ziehharmonika Luzi Vittur, daneben ihre Schwester Trudi, rechts Marianna Jöchler. stischen Obrigkeit schlimme Erfahrungen gemacht und befürchtete mit Recht noch härtere Maßnahmen. Zudem war man überzeugt, daß es - sollte eine überwältigende Mehrheit für Deutschland optieren - organisatorisch nicht möglich sei, so vielen Men schen eine neue Heimat

zu bieten. Und wer sollte dann die verlassenen Berggebiete besiedeln? Wer eine öffentliche Stelle innehatte und für Deutschland optierte, erhielt prompt das Entlassungsschreiben. Die Hebamme von Vahrn, Frau Julie Dejaco, optierte am Vor mittag des 17. November 1939, am Nachmittag erhielt sie vom Gemeindeamt den Entlas sungsbescheid. Gleich erging es dem Brief träger Josef Clement. Er war gezwungen auszuwandern, um in Oberösterreich einen Arbeitsplatz als Briefträger zu erhalten. Der Vorderrigger, Johann

Baumgartner, war einer der fünf Vahrner Bauern, die nicht bereit waren, für Deutschland zu optieren. Noch am letzten Tag vor Ablauf der Frist, dem Silvestertag 1939, besuchten ihn einige Propagandisten und wollten ihn mit allen Mitteln zur Option für Deutschland bewe gen. Aber er verteidigte seine ablehnende Haltung mit handfesten Argumenten: Im Er sten Weltkrieg war er in russische Gefangen schaft geraten und war erst nach mehreren Jahren harter Arbeit und Hunger auf aben teuerliche Weise aus Sibirien

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Category:
History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1992
Vahrn : Heimat zwischen den Welten
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Page 145 of 362
Author: Pfarrei <Vahrn> ; Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein / hrsg. vom Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein der Pfarrgemeinde Vahrn anläßlich der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Vahrn 1992
Place: Vahrn
Physical description: 350 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 339 - 345
Subject heading: g.Vahrn ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-10.695 ; III 123.084
Intern ID: 1058
, welche eine Unterstützung Hitlers zur Besserung ihrer Situation erhofft hat ten, waren verwirrt, empört und verzwei felt. Im Herbst 1939 setzte ein massiver Propagandakrieg mit Flugblättern, Droh- und Schmähbriefen zwischen Deutschland- Optanten und »Dableibern« ein. Die Optanten-Flugblätter gingen weniger auf das Problem der Abwanderung ein, doch eindringlich versuchten sie die Leute zu überzeugen, daß man bei der »Wahl« zu entscheiden habe, entweder Deutscher zu bleiben oder Italiener zu werden; nach dem Motto

vor ihr aus. Nie gab es im Lande, in vielen Familien, sogar unter dem Klerus, eine derartige Spal tung und gehässige Zwietracht. Der frühere Vahrner Pfarrer Karl Staudacher setzte sich wie Kanonikus Gamper für das Dableiben ein, und 80 % der Geistlichkeit waren ihrer Meinung. Aber der Fürst bischof Johannes Geisler, der Generalvikar Alois Pompanin und der Hofkaplan Johann Untergasser optierten für Deutschland mit der Begründung: »Der Hirt muß mit der Herde gehen.« Daß ein so hoher Prozentsatz der Bevölkerung

für Deutschland optiert hat, kann begründet werden: Einerseits war die von Deutschland gesteuerte Propaganda viel intensiver und schlagkräftiger, andererseits hatte die Bevölkerung mit der faschi-

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Category:
History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1992
Vahrn : Heimat zwischen den Welten
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Page 144 of 362
Author: Pfarrei <Vahrn> ; Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein / hrsg. vom Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein der Pfarrgemeinde Vahrn anläßlich der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Vahrn 1992
Place: Vahrn
Physical description: 350 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 339 - 345
Subject heading: g.Vahrn ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-10.695 ; III 123.084
Intern ID: 1058
26 im Kindesalter bis zu zwölf Jahren. Wenn manche Berggebiete, z. B. Kaserbach im hinteren Schalderertal, von der Ab wanderung bedroht sind, so ist in Spiluck das Gegenteil der Fall, denn erneuerte Bauernhöfe und mehrere Neubauten bezeugen den Optimismus und den Gemein schaftssinn der Bewohner. Option und Umsiedlung (1939-1942) Nachdem die Nazionalsozialistische Partei (NSDAP) 1933 in Deutschland an die Macht gekommen war, hofften viele, Hitler werde sich für die von den Faschisten unterdrückte Südtiroler

Minderheit einsetzen. Diese Hoffnung wurde bestärkt, als 1935 das seit dem Ende des Ersten Weltkrieges getrennt verwaltete Saarland aufgrund einer Volksabstimmung wieder an Deutschland angeschlossen worden war. Demon strativ trugen Südtiroler Burschen die von den Faschisten verbotenen weißen Stutzen und trafen sich geheim zu »Volkstumsarbeit«, wie Spiel und sportlicher Betätigung, Gesang und Volkstanz, aber auch Geländeübungen militärischer Art. 1938 hatte Hitler mit dem Anschluß Österreichs

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