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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 08.11.1860
Physical description: 8
keinem Worte erwähn« ist, in welchem Verhältnisse denn Oester reich zu Deutschland stehen solle. Ich weiß, eS schlägt dieS in die auswärtige Politik ein, allein, meine Herren! bei den gegenwärtigen Zciiverhältnissen, bei den Ge fahren, welche unS bedrohen und welche von dem hoch verehrten hochwürdigsten Kardinal Rauscher in be redten Worten angedeutet worden stna. ist eS. glaube ich, doch auch von Wichtigkeit, daß- wir unS in unserer dermaligen Lige auch ein bischen umsehen, waS außer unS vorgeht

, um so mehr, als gewiß Jeder wünschen wird, daß in einem ungerechten Kriege, der Oesterreich bedroht, die Kraft und Unterstützung Deutschlands unS zur Seite stehe. „ES steht die Fraqe deS Verhältnisses zu Deutsch land auch mit der finanziellen Lage deS Staates in na her Verbindung, denn wir haben einen großen Theil unserer StaalSgläubiger in Deutschland. Min hat Oesterreich immer den Vorwurf gemacht. eS sei ein retrograder Staat, ein Staat, der zurückgeht, der keiner Entwicklung fähig ist, der stch

in freundschaftliche und kräftige Unterstützung verwandle; wer stch erinnert an den denkwürdigen Toast, welchen Se. Majestät unser allergnädigster Herr und Kaiser bei der Eröffnung ver Westbahn, der Pulsader, welche von Deutschland bis nach Ungarn reicht, ausge bracht, der wird begreifen, daß eS keine Anmißung wäre, wenn bei dem U-nstande, daß die Augen von ganz Deutschland, ja von Europa, auf den ersten öster reichischen Reichsrath gerichtet sind, wenigstens mit eini gen Worten dies Verhältniß zu Deutschland

angedeutet worden wäre. Ich hätte dieS von meinem Standpunkte als Deutscher gewünscht, w-il ich darin vie Sicherung und Kräftigung ver österreichischen Monarchie und deS monarchischen Prinzips erkenne. Je analoger sich die Verhältnisse Oesterreichs zu jenem von Deutschland ge stalten (insofern nämlich eine Analogie mit Berückstch- tigung dessen,. waS ich bereits früher bemerkt habe, über haupt durchführbar und zulässig erscheint) desto kräfti- ger werden auch die Sympathien von «seile der deut schen

Fürsten und von Seite der deutschen Völker unS zur Seite stehen, falls wir sie brauchen. »Oesterreich wird Deutschland stützen, wenn eS gilt, unv Deutschland wird auch, hoffe ich zu Gott, unS stützen, wenn wir seiner bedürfen. Man ist dieS selbst den auswärtigen «taatSgläubigern schuldig. Wir brau chen Kredit. Wenn vie deutschen Gläubiger und über haupt die auswärtigen Kapitalisten durch die angestrebt« zweckmäßige innere Organisation der österreichischen Monarchie die Ueberzeugung gewinnen

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