selbst auf deutschem Boden wohnt, Deutschland angehört. Ihr überseht, daß die künftigen Geschicke Deutschlands und Oesterreichs unzertrennlich find, Ihre Spal tung ist Ihr Verderben. Ihr habt kein Wort für Deutschland, Ihr haßt Deutschlands Farben, die ans unseren Zinnen wehen, Ihr rieft die Slaven in die deutsche Hauptstadt Prag, um mit Ihnen ein Slavenreich zu berathen. Das ist der Sinn, den Ihr mit dem „unabhängigen Oesterreich' verbindet, das Kaiserthnm soll ein Slavenreich werden, und Ihr wollt uns die Hand
Oesterreicher wie als Deutsche halten wir fest an Deutschland, weil Oesterreich nicht aufgehört hat, seinen Schwerpunkt in Deutschland zu haben; Oesterreich steht und fällt mit Deutschland. Ist es Euch ernst mit der Kräftigung des einigen Oesterreichs, so müßt Ihr Eure Feindschaft gegen Den tfchland anfge- ben, müszt aushören, Enere deutschen Brüder inBöhmen nnd Mä hren anzu - feinden und zu hassen, müßt Euer und des Kaisers Anliegen in Frankfurt mitberathe» helfen und müßt Enere Umtriebe in Wien nnd
an derwärts einstellen, denen vielleicht mehr als irgend eine andere Ursache die Abreise des Kaisers von der Hauptstadt des Reiches dürste zugeschrieben werden. Wir kennen nur drei Völker auf dem Fest lande, welche das Geschick der Welt entscheiden werden: die Franzosen, die Deutschen nnd die Nüssen. Ein Czechenthuin, ein Jllyrierthum und ein Magyarenthum haben für sich allein keine Garantien des Bestandes. Alle drei können nur im Anschlüsse an Deutschland, an Frankreich oder an Rußland Consistenz
gewinnen. Seid Ihr gegen Deutschland und stellt Ihr die öster reichischen Slaven demselben feindlich gegenüber, so stellt Ihr Euch auf Seite Nußlands. Wer von Euch uicht mit Deutschland ist, der ist des Deutschen, ist auch des Tirolers Feind. Nochmals: stehet ab von Eueren: verderbenschwangeren Treiben nnd schließet Euch redlich mit ganz Oesterreich an Deutschland an; denn nur im großen Vereine können wir dem An dränge von Westen und Norden widerstehen. Das mußten wir Euch sagen auf Eueren Gruß
lich mahnen, zu lassen ei» Unternehmen, das keinen Zweck hat, weil es unmöglich, und das ihnen mehr noch als uns Verderben bringen muß. Wollt Ihr nun wirklich ein mächtiges, unabhängiges, einiges Oester reich, so ruft mit uns: Es lebe Oesterreich mit Deutschland! Es lebe das Kaiserhaus Habsburg-Loth ringen! Es lebe unser Kaiser Ferdinand! Innsbruck, den 23. Mai 1848.' Das war die Sprache der damaligen Tiroler. Es muß sich viel geändert haben in diesen Bergen, daß eine derartige Sprache fast