Überflügelt. Auch Deutschland trieb eine vorsichtige Vündnispoli- tik. Aber sie begann erst 1L79 mit der Ver ständigung mit Oesterreich-^UnMirn, der sich 1KK4 Italien Mm Dreibund anschloß. Diese BündmspoMk hat auch Frankreich bis her .getrieben. Es hat Belgien, Polen, Rumä nien, die Tschechoslowakei und zeitweilig Jugo slawien in seiner Gefolgschaft gehabt. Offiziell bestand und besteht die Entente noch. Und wenn sie auch in^sich brüchig geworden ist, durch die Schuld der Pariser Machthaber, deren
durch Deutschland Würde eine bewaffnete Gläu bigerversammlung zur Folge haben. An und für sich hat also Frankreich keinen Anlaß, das .wehrlose Deutschland zu fürchten. Seltsamerweise aber verträgt es sich mit der sonst so empfindlichen französischen Mre, immer ven Invaliden zu mimen, der sich nur mühsam von seinem Schmerzenslager erheben kann. Man begreiift in Paris n-icht, ode^ besser gesagt, man will In Paris nicht begreifen, daß das auf die Dauer etwas lächerlich wirkt. Vielleicht
aber hat es auch noch eine andere Ursache. Man mißtraut den Freunden und fürchtet die Stunde, wo sie sich nach andern Liaisons umsehen könn ten. Ob gerade Deutschland dafür in Frage kommt, ist zwar zweifelhaft, denn alles andere vorausgesetzt, läßt sich eine Bewaffnung nicht unibemerkt durchführen. Ebe sie vollzogen wäre, und ehe eine deutsche oberste Hseresleiiung an einen Aufmarsch auch nur denken könnte, wür den die -Franzosen bereits tief im Innern DeutschlaiÄs stehen, zumal ja unsere gesamten GrenMstungen In ihrer Hand und unsere
öst lichen in der der Polen sind. Die französische Rechnung ist also nicht stichhaltig und wohl nur ein Produkt des schlechten Gewissens. jWenn Poincare diese Frage aufrollt, so kam es ihm In erster Linie >autf eine Quertreiberei an. j Cr wollte Zugeständnisse haben, die Deutschland die Annahme der Sachiverständigenl-Ouitachten! erschweren sollen.. Ein Garantbervertvag auch! im weitesten Umfange ist natürlich gar keine > Garantie, denn in der Stunde der Entscheidung richten sich die Völker
Woche. Äm „Temps' hat Herhette ganz richtig aus geführt, daß die beste Sicherheilt ein Abkommen mit Deutschland wäre. In der Tat würde Frankreich plötzlich von allen Sorgen befreit sein. Es hätte überhaupt nichts mehr zu fiin-li» ten, seitdem die Lustflotte «ls die Waffe der Zu kunft in die Erscheinung gercten Ist. Die Tech nik hat Englands isolare Lage überwunden, denn jedes Geschütz, das in Calais aufgestellt wird, reicht nicht mir bis Dover, sondern weit darüber hinaus. Unter seinem Schutz