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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 17.08.1922
Physical description: 6
Post monatl. L. 4.S0, Ausland L. ii.—. Für Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgebühr monatl. Bozen 50 Cent, sllr Gries. Rentsch. Boznerboden SO Cent. Bozen, Donnerstag, den 17. August MZ PoMonto'Koneut. Ernüchterung? Der letzte amerikanische Botschafter in Ber- kn vor oem Eintritt Amerikas in den Krieg gegen Deutschland war Herr Gerard. Wäh rend des Krieges hat er sich als erbittertster Deutschenhasser hervorgetan. Er ist aber Amerikaner und infolgedessen Geschäfts mann. deshalb hat er heute

bedeutend ver nünftigere Ansichten. Er sagte letzthin: .Die Lage in Deutschland ist derartig, daß seitens der Alliierten etwas geschehen muß, um die Deutschland aufgebürdeten Lasten zu ver ringern, denn es wird nicht in der Lage sein, M Milliarden Goldmark zu zahlen. Ich b'.n iiber die Zahlungsfähigkeit Deutschlands z - »au unterrichtet, da ich vor der Ermordung Kathenaus mit diesem wohünsormierten Mi- nster in regem Briefverkehr stand. Wir sind l!!e darüber unterrichtet, daß der hauptsäch lichste

Goldbestand der Welt sich jetzt in den Vereinigten Staaten befindet, so daß kein mderes Land imstande ist, sich große Wen zen Gold zu verschaffen. Eine Unze Gold M ungefähr fünfzig Arbeitsstunden :n ilmerika dar, aber in Deutschland kann man zszenwärtig damit 203 Stunden kaufen.' Äies ist kurz gesagt die heutige Situation aus der Welt. Auf der einen Seite Deutsch land mit seiner lächerlich niedrigen Valuta, Monat für Monat ungeheure Summen für die Reparationen bezahlen soll und daher ze-wungen

üt, den deutschen Markt durch die Zahlung^- umähigkeit Deutschlands zu verlieren. Deshalb mußte die Londoner Konferenz scheitern. Weder die englische, noch die italie nische Regierung konnte es vor ihrem Volke verantwonen, Deutschland ganz zugrunde zu richten: nicht aus Liebe zu den Deutschen, sondern aus reinstem nationalen Egoismus. Deshalb konnte auch Lloyd George zu Be ginn der Londoner Konferenz deren Bruch »oraussagen, ja sogar den Bruch der Entente als säst unvermeidlich erklären. Es hatte auch gar

keinen Zweck, neuerlich zu einem Kom promiß zu kommen, denn hiedurch wäre die Weltwirtschaftskrise nur auf weitere Monaie hinaus verlängert worden. Die Bankier-Kon ferenz, von der es heißt, daß sie im Septem ber neuerlich hätte zusammentreten sollen, wäre zum gleichen Urteil gekommen, wie das dtztemal, als sie erklärte, daß Deutschland unter Geltung der 13l>-Milliardcn-Goldmark- Fordenmg kreditunfähig sei. Mit Recht sagte Landerlip. daß man einen Bach, in den man eine Zitrone ausdrücke, deswegen noch lange

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 19.04.1922
Physical description: 8
. Sie studieren die neue Lage. Genua, 18. April. Heute um 11 Uhr vorm. traten in der Villa Raggio die Chefs der De- kzinonen der einladenden Staaten sowie der Kimen Entente zur Beratung der Lage, die dich den Abschluß des deutsch-russischen Ver» »izes entstanden ist, zusammen. Deutschland, Rußland und die Neutralen waren von die ser Beratung ausgeschlossen. Französischer Mßmui. Paris, 18. April. Der Sonderberichterstat ter der „Havas'-Agentur in Genua telegra phiert hierher einen Kommentar zum Ab schlug

ein« völlige neue Jnteressengruppierung uiÄ bilde einen neuen Zwietrachtspunkt. Die ganze Sache sei ein politisches Manöver, da- Zu ungetan, das Chaos noch um ein bedeu tendes zu vergrößern. Als sicher könne jedoch angenommen werden, daß Deutschland dar aus nicht den Nutzen ziehen werde, das es I>ch erhoffe. Die Völker Europas werden sich wieder einmal überzeugen können, daß die Entente nicht von ihrem Wege abgeht, son dern kaltblütig auf demselben weiterschreitet, ormkreich wird auf seinen Forderungen

, daß sich Deutschland nicht an der Nase herum führen läßt und daß auch die Geduld des Ce- duldigsten eine Grenze hat. Seit zehn Tagen werde schon in Genua herumdebattiert und das Resultat war nichts als ein« leere Re solution über die Lösung der Valutenfrage. Wenn Deutschland in dieses Nichtstun viel leicht auch mit allzu scharfer Hand hinein gegriffen hat, so hat es doch das Beispiel ra schen Arbeitens gegeben, das vielleicht auch die anderen anspornt, von leerem Gerede und Theoriengeplänkel abzulassen und end

zur Mittagszeit. Das Ergebnis ?er Beratung war eine Note an den Präsiden ten der deutschen Delegation; in der Note wird darauf hingewiesen, daß sich Deutschland mit der Annahme der Einladung nach Genua verpflichtet hat. das Programm von Cannes einzuhalten, was aber durch den Abschluß die ses Vertrages nicht geschehen sei. Kaum eine Woche nachdem der Präsident bei der Eröff nungssitzung erklärt habe, an den gemeinsa men Beratungen zum Wiederaufbau Ruß lands mit voller Solidarität mitzuhelfen, sei

ein Geheimvertrag abgeschlossen worden, Zer erstens einen Wortbruch bedeute und zwei tens das Deutschland entgegengebrachte Ver trauen als nicht recht angebracht erscheinen lasse. Indem Deutschland in der russischen Frage, die zur Erörterung durch alle Vor tretungen vorgelegt worden war. einen Son- derpalt geschlossen habe, der augenscheinlich von der Konferenz nicht mehr genehmigt zu werden braucht, so halten es di« Fir matarmächte nicht mehr für angebracht, daß Deutschland weiterhin an den Beratun gen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 24.04.1922
Physical description: 8
- MS zu sprengen. Die Schuld dafür mußte es vis andere Mächte schieben können, wollte es sch nicht vollständig isolieren und den Un willen ganz Europas auf sich ziehen. Schon in der Eröffnungssitzung trat diese Absicht zu Tage, als der französische Delegierte Barthou in eine hitzige Debatte geriet, weil Tschiische- rii> es gewagt hatte, die Notwendigkeit einer allgemeinen Abrüstung zu betonen. Das deutsch-russische Abkommen. Als aber der Abschluß des Vertrages zwi schen Deutschland und Rußland bekannt wurde

, glaubte Frankreich den geeigneten Augenblick zur Sprengung der Konferenz ge- Ismmen. Mit heimlichem Triumphgesühl und äußerer Entrüstung über die Frechheit Dewschlands und Rußlands, welche es ge wagt hatten, sich wie richtige Staaten zu be nehmen. schrie es über die ungeheuerliche Verletzung des Friedensvertrages und klagte Deutschland an, daß es die Konferenz spren gen wolle! Auch die anderen Staaten, na mentlich England und die kleine Entente, wa ren vom deutsch-russischen Abkommen pein lich

überrascht: erftere, weil das Abkommen «inen gewaltigen Strich durch Englands Plan, Rußland wirtschaftlich auszubeuten, machte: letztere, weil Polen und Rumänien unheimlich zumute wurde. Die Stellung nahme der einzelnen Staak l, zum Abkom men war darum ein Prüfstein ihrer Gesin nungen bezüglich Genua. Die Neutralen und Italien bemühten sich ernstlich, die Konfe renz zu retten, und Lloyd Gorge war gerne einverstanden, sich mit einer scharfen Note an Deutschland zu begnügen. Frankreich aber bot

alles auf. diese günstige Gelegenheit zur Sprengung nicht vorübergehen zu l»ffen und verlangte die Annullierung des deutsch-rus- tischen Vertrages. Frankreichs Isolierung. Die Forderung Frankreichs wurde nicht Mllt: kein einziger Staat trat für sie em und es blieb zum erstenmal vollkommen iso liert. In Frankreich machte sich große Erre gung bemerkbar über die „Milde' der fran- Mfchen Delegation und schon wird von neuerlichen Sanktionen gegen Deutschland gesprochen, um es zur Annullierung des Ver- zu zwingen. Po inrare

, die neuen Mächte, welche die Note an Deutschland gerichtet haben, wieder zusammenzurufen, um neuerdings das deutsch russische Abkommen und die Antwort der Deutschen einer Beratung zu unterziehen. Die Sitzung wurde tatsächlich einberufen und auf die heftigen Reden des französischen Delegier ten Barthou hat endlich Lloyd George ganz unzweideutig geantwortet, daß diese ständi gen Zwischenfälle die Arbeiten der Konferenz vollständig verhindern. Entweder müsse man auf diese Hemmungen der Konferenz verzich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 20.04.1922
Physical description: 8
einen Schritt bedeute zur Erreichung eines wahren allgemeinen Friedens. Von der Konferenz war aber ge rade die Erörterung derjenigen Probleme ausgeschlossen, deren Lösung allein den Wie deraufbau Europas einleiten kann: Revision der Friedensverträge von Versailles und Lt. Germain, Reparationsfrage und Land abrüstung. In langen Reden und endloser Debatte ging man wie die Katze um den hei ßen Brei herum. Währenddem aber schloß Deutschland mit Rußland einen Vertrag, welcher nunmehr klare Beziehungen

zwischen beiden Staaten schafft; denn der Friedensvertrag von Brest- Litowsk ist durch den Verfailler Vertrag auf- Schaben worden, nur die Bestimmung über dm Friedenszustand zwischen Deutschland v>d Rußland ist in Kraft geblieben. Der »we Vertrag enthält nur wirtschaftliche Be stimmungen (den Wortlaut veröffentlichen kir an anderer Stelle). Man möchte nun weinen, daß der Abschluß dieses Vertrages, weicher ja außer den vertragschließenden Par tien keinen anderen Staat berührt, als eine vkHskerständlichkeit

die Annullierung des Vertrages verlangte, die aber von den Deutschen als ein Ding der Unmöglichkeit ab gelehnt wurde. Der Reichskanzler ließ aber durchblicken, daß Deutschland bereit sei. den Vertrag der Konferenz vorzulegen, wenn die Alliierten ihre Verträge, wenn sie solche mit Rußland abschließen sollten, ebenfalls vor die Konferenz bringen. Tfchitscherin hatte mit Dr. Wirth gestern eine Unterredung und erklärte sich mir den deutschen Vertretern in der Ab lehnung des Verlangens Lloyd Georges soli darisch

. Die Antwortnote der deutschen Dele gation wird heute veröffentlicht werden. Ueber den Inhalt verlautet, daß Deutschland darin den Vorwurf der Illoyalität als unbe gründet zurückweisen wird, 0a Deutschland nur in Wahrung seiner besonderen Interes sen zu einem Sonderpakt gegriffen habe, als es sah, daß man es bei den Beratungen über die russische Frage auf die Seite stellen wolle. Gegen den Ausschluß aus der politischen Kommission wird Verwahrung eingelegt wer den. Aus italienischen Delegierten'reisen ver

lautet, daß die Einigung mit Deutschland auf folgender Grundlage angebabnt wurde: Die Vereinbarungen aus dem Londoner Sach verständigen-Bericht werden unter Mitwir kung von deutschen Sachverständigen in jene!» Punkten, durch die sich Deutschland benach teiligt glaubt, abgeändert werden. Die Deut schen verschieben das Inkrafttreten des Ver trages mit Rußland bis zum Schluß der Ge nuaer Konferenz. Die Aussichten auf die Zuftandebrwgung eines Kompromisses sind sehr gestiegen, ob- ! wohl sich Frankreich

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 11.06.1924
Physical description: 8
an der Spitze dieses Rei ches? Lloyd George wirft die Frage auf: Was wäre geschehen, wenn Foch an der Spitze der deutschen Armee gestanden wäre? Und antwor tet selbst darauf: „Vielleicht wäre es auch seinem Genie nicht möglich gewesen, die übermächtigen Kräfte, die die Alliierten gegen Deutschland ins Feld führ ten, zu vernichten, aber man kann mit Sicher heit sagen, daß er den Kampf in einer Weise ge führt hätte, die die Alliierten zwang, Deutsch land weniger erniedrigende Bedingungen aufzu erlegen

. Um noch ein anderes Beispiel zu geben, was wäre geschehen, wenn ^ Deutschland im Jahre 1918 einen Clemeneeau hervorge bracht hätte — einen Mann von unbezwing barem Willen, fähig, feine Landsleute in der Stunde der Not zusammenzuhalten. Er hätte niemals dem November-Waffen stillstand zugestimmt — der Krieg wäre um ein weiteres Jahr verlängert worden — die Deutschen hätten ihre zusammengebrochene Front hinter dem Rhein wieder ausgebaut und Deutschland hätte nach Räumung von Belgien und Elsaß-Lothringen einen ehrenvollen

Frieden erzwungen. Weder Frankreich noch England würden d^n Verlust einer weite ren halben Million Menschen gewagt haben, um den Krieg nach Deutschland hineinzutragen, nur zu dem Zweck, seine Kolonien zu annektieren und gewaltige Reparationszahlungen herauszu pressen. Viele Möglichkeiten könnten noch an gedeutet werden, wie sich die Geschicke der Na tionen gestaltet hätten, wenn bestimmte kraft volle Persönlichkeiten nicht existiert hätten. Auch ist es nicht schwierig, viele andere Fälle

an den Verhandlungen in Cannes waren überzeugt, daß die Fortsetzung der Verhandlun gen zu einem befriedigenden Resultat geführt hätten. Poincare brach sie jäh ab und weigerte sich, sie wieder aufzunehmen. Seine Theorie war, daß Deutschland Zahlungsunfähigkeit vor spiegelte. Genügend Mittel ständen den Deut schen zur Verfügung, um die geforderten Jah- reszahlungen Hu leisten. Jedes Verhandeln mit Deutschland sei Schwäche und allein die Peit sche würde Geld zum Vorschein bringen. Für Monate hinderten die Alliierten

Poin- earö, Deutschland an den Marterpfahl zu bin den. Nichts aber konnte ihn veranlassen, sein Ziel auf dem Verhandlungswege zu suchen. Er boykottierte die Konferenz der alliierten und assoziierten Bankiers, er sabotierte die Genua- Konferenz und für Monate weigerte er sich, selbst einer interalliierten Reparationskonfe renz zuzustimmen. Schließlich trennte er sich von der Seite Englands und überfiel Deutschland mit einer französisch-belgischen Armee. Heute ist er bereit, sich mit bedeutend

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 6
Date: 07.03.1922
Physical description: 6
Das künftige Deutschland. ländern sind weder Polen noch Tschechen sonderlich sympathisch; -die Engländer in Prag, die viel ich deutscher Gesellschaft ver kehren, machen daraus kaum ein Hehl. Die Kreise der franzö sischen Politik hier zu stören, liegt ihnen aber durchaus fern. Sie -haben zunächst nur ein Interesse daran, «daß auf diesem neugeschaifenen Balkan leidliche Ruhe herrscht und daß sie von den Streitereien- und Eifersüchteleien zwischen den neu-geschaf fenen oder nunmehr zum Rang

bringen. Um min auf Englands europäische Politik zurückzukom men, müssen mir uns dem russischen Problem zuwenden: hier werden die englischen Weltinteressen wieder berührt und auf dem Wege über Rußland wird Deutschland erst wieder eine Schachfigur, die für England Bedeutung gewinnt. Der Zu- sairnenbruch Rußlands war zunächst für England ein Ge winn. der ihm so nebenbei in den Schoß gefallen ist. Da er den Krieg nicht zu Deutschlands Gunsten zu wenden vermochte, hatte Deutschland auch dafür die Kosten

, Persien und Indien an die englische Weltherrschaft gelegt haben. England macist außer dem immer Politik auf lange Sicht, und -da kann es die künf tige Entwicklung Rußlands nicht aus dem -Auge lassen, die Ihm ein -Gegenstand ständiger Sorge bleibt. Während des Krieges hat Deutschland — nicht Immer sehr geschickt — die Politik verfolgt, Rußland In seine ethnischen Bestandteile aufzulösen: ein siegreiches Deutschland hätte diese Politik vielleicht durch führen können, zwischen dem großrussischen

, nach Osten orien tierten Staat und Deutschland hätte sich dann ein Kranz von Pufferstaaten geschoben, die schon aus Selbsterhaltungsgründen Ihre Anlehnung an Deutschland hätten suchen müssen. Die Schwierigkeit wäre hierbei freilich immer gewesen, daß Nord rußland ohne die Ukraine nicht recht -lebensfähig ist, da es ihrer aus wirtschaftlichen Gründen zur '-Ergänzung -dringend bedarf. Heute ist diese Politik nicht möglich, ganz abgesehen davon, daß Deutschland an ihr kein Interesse mehr hat. Zum Teil

hat die Entente'sie zu verwirklichen -gesucht, indem sie eine Reihe von Staaten zwischen Deutschland und Rußland schob, die nun nach Osten und Westen den Soldaten für die Entente spielen sollen — eine unmögliche Aufgabe. Die Ge setze der politischen Geographie lassen sich nun einmal nicht auf den Kopf stellen. Polen laßt sich selbst über ein völlig wehr loses Deutschland hinweg nicht von Frankreich -aus gegen Rußland verteidigen, wenn dieses wieder im Vollbesitz seiner staatlichen Kräfte ist. Ob und wann

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 01.09.1922
Physical description: 6
, Ausland L.S.—. Fiir Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgekiihr monatl. Bozen 50 Cent, für Gries, R-ntsch, Boznerboden 60 C«nt. Nr. M. — äl. Zahrg. Bozen. Freitag, den 1. Tevtember IM. Poft-Konlo-Koneut. Entscheidende Tage Zwei Fragen, gestellt an die Zukunft, von denen diese abhängt. In diesen Tagen fällt die Entscheidung. Das Reparationsproblem und die Zukunft Deutschösterreichs. In Genf und Paris werden sie es beant- oonen: Erhält Deutschland einen Zahlungs aufschub? Wie wird Oesterreich

geholfen? Die Reparationskommission und der.Völker bund wiegen das Los zweier Staaten — eines einigen Volkes, des deutschen. Bradbury schildert die Lage Deutschlands so: „Wir sind an einem.Punkt angelangt, wo wir uns entscheiden müssen, ob wir wollen, daß Deutschland tatsächlich in die Lage kommt, seine Verpflichtungen zu erfüllen, oder ob wir ein 'ohnmächtiges, ruiniertes Deutschland anstreben, von dem wir unter keinen Umständen auch nur einen Pfennig erhalten können.' Wollen sie nun in Paris den Ruin

Deutsch lands? Wenn Deutschland ruiniert ist, ist Europa bankrott. Es bricht ein Chaos herein, das alle Zahlen und Projekte der Wirtschaft, alle Umrisse der Politik, alle Verträge der Tlaalenlenker auswischt, wie ein nasser Fetzen die Schultafel Europas, die die Frie- denslehrer von Versailles und St. Germain so meisterlich mit dem Blute der Besiegten beschrieben haben. Sie haben Deutschland umstellt. Verzichtet Frankreich auf seine produktiven Pfänder, wird es Bedingungen stellen für ein Moratorium

, die für das Reich unannehmbar sind? Oder wird England mit dem Plane einer verschärften Kontrolle imt Einspruchsrecht in die gesamte deutsche Wirt schaft- und Finanzpolitik durchdringen und dadurch das Reich dem Ententekapitalismus ausliefern? Und was wird aus dem sterbenden Oester reich? Oesterreich kann nicht mehr leben, ver dammt zu selbständigem, unabhängigem Siechtum vom St. Germainer Vertrag. Der Weg der Genesung — der Anschluß an Deutschland — ist ihm verboten. Wenn Oesterreich von Genf nicht rasche

. Und haben die Männer, die dieser Zeit ihr trauriges Gepräge geben, nicht in letzter und allerletzter Zeit immer wieder erklärt: daran ist nicht zu rütteln? Was soll's! Wenn diese Männer nun endlich Entscheidungen treffen, bestimmt und klar, wie Deutschland und Oesterreich fortbestehen sollen, müssen sie endlich weg von Versailles und St. Germain, daran sie gekettet sind wie der Sklave an seinen Kerker. Der Münchner Katholikentag. (Sonderbericht unseres Münchner W.-Mitarbeiters.) III. Die erste große

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 24.09.1920
Physical description: 8
: ..Eher werden die Tiroler Berge ln die Ab- gründe versinken, ehe die Tiroler adlasten von dem Gedan ken. mit ihren Brüdern ln einem Reiche vereinigt zu feint ‘ Seine schwungvollen Worte gipfelten in den» Rufe: ..Deutsch land. Deutschland über alles.' Selten wurden so schöne und formvollendete Worte gehört, die allen so tief zu Herzen gingen. Noch vertieft wurde dieser Eindruck durch den darauf folgenden Chor, den die Berliner Liedertafel zum Vortrage brachte: „Stmnm schläft der Sänger', zum Ge- denk

des Bölkerbundes fort. Daraus geht u. a. her vor. daß das deutsche Volk ebenso verschuldet ist. als dle alliierten Länder und insbesondere Frankreich ist. Die öf fentlichen Ausgaben betragen gegenwärtig 1787 Fr. pro Kopf der Einwohnerschaft in Frankreich, während sie für Deutsch land 892 Mark betragen. Das Nationaleinkommen auf den Kopf beträgt 8200 Fr. für Frankreich gegenüber 8900 Mark für Deutschland. Wenn zur Tilgung der Schulden die sämt lichen gegenwärtigen Staatseinnahmen herangezogen wur den. brauchte

Frankreich 6 Jahre und 6 Monate Zeit, wäh rend Deutschland nur 1 Jahr und 4 Monate gebrauchen würde. Die Zeitungen folgern daraus, daß nicht durch die Ausführung des Friedensvertrages und durch die Regeln der Billigkeit gehindert wird, daß das siegreiche Frankreich mit einer viel größeren Last aus dem Kriege kommt, als das besiegte Deutschland. Sie drücken die Hoffnung aus. daß aus den Untersuchungen de» Völkerbundes die sich aufdrän genden Schlußfolgerungen gezogen werden. — Stammten diese Zahlen

und Angaben wirklich aus der Denkschrift des Völkerbundsrates, so stünde man vor einer Unbegreiflichkeit. Man muß also vorläufig annehmen, daß die Wiedergabe der Berechtigungen nicht zuirifft. So. wie sie mitgeteilt werden, sind sie jedenfalls vollkommen sinnlos. Ein Mühlrad müßie .im Kopfe der Völkerbundrechner die Zahlen und Währun gen durcheinandergewirrt haben. Die Angaben über die französische Verschuldung stimmen ungefähr, wenn man die Summe in Goldfranken umrechnet: die Berechnung für Deutschland

von Deutschland zu bessern und dies mit Rücksicht aus dle Waren, die Italien liefern könnte, und auf die vor handenen Berkehrsmöglichkeiten. Der Trtester Hafen ist als Zentrum der Belieferung für Deutschland gedacht. E» verlautet, daß sich die italienische Regierung bereit erklärt hat, Deutschland jene Tenage zur Verfügung zu stellen, die erforderlich sein wird zum Antransport der Lebensmittel, die Deutschland sich im Orient zu beschaffen gelingen wird. Die Belieferung

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 11.05.1944
Physical description: 4
in Brixen und Bruneck nehmen als unsere hochgezüchteten Kul- wesen und mit ihm das gesamte Brauch- St. Mals. Beerdigung. Kürzlich wurde hier der einer altangesessenen Mal- serfamilie entstammende, im 83. Lebens fahre verstorbene Besitzer und Altbürger meister Johann .Zerzer. (Spängler hansl), unter starker Beteiligung der Be oder ausgebliebener Lohnüberweisungen enthalten muß: 1. Nummer des Bankausweises. 2. Name und Geburtsdatum des Ar beiters in Deutschland. 3. Einsatzort und Einsatzbetrieb

in Deutschland. 4. Zeitpunkt des Beginns des Arbeits einsatzes in Deutschland. 5. ' Name und genaue Anschrift des 2. Akt der Oper »Cos! fan tutte' unter musi kalischer Leitung von Karl Böhm'; 21.15 bi» 22: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 in E-moU von Chopin, Solistin: Branka Mu- sulln. veutschlandsender: 17.15-18.30: Orchester und Liedermustk von N. W. Gaöe, Dohnany, Llszt und Richdrd Strauß: 20.15—22: Dt, klingend« Film-Illustrierte. Ls ruhen unsere Stützen nicht Beginn der Kreisschiessen in Brixen

schaffen will, muß fröhlich rene Tbanei au« Tartsch sowie 4 erwacb- ^ ^ Ergänzung zu der bereits erfolgten kein', eine Sendung des RAD mit Volksli« a Bekanntmachung, daß die Angehörigen dem und Spielmusik: 12.35-12.45: Der B« sene Söhne und 6 Töchter. Lohnübexweisung italienischer Arbeiter und Angestellter in Italien BZ. Bozen, 10. Mai — Cs wurde in diesem Blatt schon einmal auf die Mög lichkeit hingewiesen. daß italienische Ar- der erstmals in Deutschland zum Einsatz richt zur Lage; 14.15—15: Klingend

»Dl« Partei im Deutschland bestätigt ist. im Postscheckwe- Kriege': 20.15—21: Beschwingt«, Unterhal- Melodien »»Zwischen nehmen als unsere hochgezüchteten Kul- we>en-uno mrt lym oas geiamre Brauch- 5?ür dos Kreisicküeken Nrirsn netten hingewieien. oag TvV,nrVf,»{TehnV, 91 ’m. türpflanzen. Wer Unkraut nicht mit tum als Grundlage von Kameradschaft folgende^chußtöae-13 14 ?5 20^ 21^ ^°'er und Angestellte ab 1. Marz 1944 ge diirch die Der äußerster Entschlossenheit bekämpft., dul- und Gemeinschaft in unserem

beleuchtet. Der Andrang an den/den fast m allen Fallen festgestellt, daß restlos vernichtet werden soll. Schon durch Mal werLn un in Bri'ren und Ständen blieb nach wie vor gleich stark die^Nummer der Bankausweise bei Auf- richtigen Fruchtwechsel wird die Derbrei- Vrü neck ^e^iön'- L i?n' wie an den Cröffnunastaoen. Insgesamt gäbe der ^Ueberweisungen in Deutschland Deulschlandsenderr 17.15—1830: Klassische» b»°Name »?bV AdrL-^d»'Ser Mg gL »Er Bmne und die Adresse der spater als ^rich Wührer; 19—19.15

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 05.11.1924
Physical description: 8
in Bologna stattfand, ist eine Tagesordnung ausgegeben worden, worin die ungeheure Bedeutung des Handelsvertrages mit Deutschland für die italienische Volkswirtschaft ins besondere aber für die italienischen landwirtschastli- 'chen Erzeugnisse, die bis zum Kriege in Deutschland ihren Hauptabsatz hatten, hervorgehoben wird. Auch der Wirtschastsminister Nava präzisiert die Absich ten der italienischen Regierung bezüglich ihrer Han delsvertragspolitik bei der Eröffnung der Neapeler Mustermesse dahin

, sich durch modernen Ausbau ihrer Anlagen aus den freien Konkurrenzkampf vorzube reiten, so daß der absolute Protektionszoll nicht mehr als unbedingt notwendig angesehen wird, und noch weniger Deutschland gegenüber, woher der Kinder schreck der italienischen Industrie, nämlich das „Va luta-Dumping', nach der Umstellung der deutschen Währung nicht mehr so panikartige Furcht verbrei ten kann. Man wird sich keiner Täuschung darüber hingeben dürfen, daß sich die italienische Industrie trotzdem einem Abbau

der Protektionszölle, soweit möglich widersetzen wird. Anderseits ist der Abschluß eines'Handelsvertrages mit Deutschland sür Italien um so dringlicher, als andere Länder, so zum Bei spiel Spanien, eine Reihe von Zollermäßigungen, insbesondere auf Wein und Agrumen erhalten ha ben, nach denen Italien in gleicher Weise streben muß, wenn es nicht ins Hintertreffen geraten will. Der Industrie gegenüber wird die italienische Re gierung, wenn sie nach Kompensationen, die man Deutschland bieten könnte, sucht

, auf um so größere Schwierigkeiten stoßen, als sie ja ihr ganzes politi sches Gefüge aus^die Industrie stützt. Man hat in diesem Zusammenhang durch deutlich inspirierte Agenturen bereits anbieten lassen, Italien könnte als wichtigste Kompensation Deutschland die Aufhebung des Artikels 13 des Versailler Vertrages zusagen, damit also den Verzicht aus das Recht der Beschlagnahme auch deutschen Nachkriegseigentums aussprechen. Es steht zu erwarten, daß die deutschen Unterhändler diesem Angebot nicht übermäßiges

Ge wicht beilegen werden. Denn wenn England, Bel gien und andere Verbündete den gleichen Verzicht schon lange und ohne jede Gegenleistung, ausgespro chen haben, so ist dies Wohl der beste Beweis dafür, daß die Klärung des wirtschaftlichen Verhältnisses zwischen Deutschland und den ehemaligen Gegnern, die auf Grund dieses Verzichtes automatisch erfol gen würde, und zum Vorteil derjenigen Länder sich auswirken würde, die jene Drohung formulierten. Wichtiger wäre, wenn, wie noch verlautet, Italien

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Volksbote
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Page 11 of 12
Date: 16.04.1925
Physical description: 12
den Bezirk Meran Herr August Hart? mann, Untermais, Melaoefift it Miuili Bor zwei Wochen hat der Handelsaus schuß des deutschen Reichstages den Entwurf des deutsch-spanischen Handelsvertrages ab- gAehnt. Es waren hauptsächlich die Dertre- tter der deutschen Weininteressenten, welche die Ablehnung verursachten, da dies« gegen die Spanien zugestanoenen Ermäßigun gen der Weinzölle gwßen Wider stand machen. Da nun di« gegenwärtigen Zollsätze für die Weineinfuhr von Italien a Deutschland infolge der im Modus

M- -Abkommen vom 10. Jänner 1925 ent haltenen MeistvegünstigunHsAausel die glei chen sind, wie sie auf Grund des spanisch- deutschen Handelsabkommens für Spaniens Weinausfuhr nach Deutschland gelten, ist di« weitere.Entwicklung der spanisch-deutschen Handelsvertragsfrage für uns nichtig. Diese Zollsätze find, wie schon früher mitzzeteilt, dje Agenden: Rotwein in Gefäßen über 15 Liter 80 GoKmiark, in Flaschen 30 Goldmark; Weißweine 30, bezw. in Flaschen 45 Gold- mark. Diese ermäßigten Zollsätze ermöglichen

den spanischen und. italienischen (und unseren, heimischen) Weinen die Konkurrenz in Deutschland und haben in der Tqt die Wie deraufnahme unseres heimischen Weingeschäftes mit Deutschland be günstigt. Die Wedevgewimnmg des deut- schm Absatzmarktes für unsere Weinausftchr würde unserer heimischen Weimvlrtschaft einen wünschenswerten Rückhalt bieten; je breiter die Absatzmöglichkeiten für unser Pro dukt, desto sicherer die Zukunst. Es ist daher erklärlich, daß unsere Wein-Interessenten (und natürlich

auch die-italienischen Interes senten) das Schicksal des deutsch-spanischen Handäsvertrages mit Spannung und Inter- , «sie verfolgen. Zwei Fragen fücki es, die uns dabei inter essieren: 1. Wird der spanisch-deutsche Handelsver trag ratifiziert werden? 2. Welche Zölle gelten für di« Wöineinfuhr von Italien nach Deutschland, wenn der spanisch^eutsche Handelsvertrag nicht rati« Wert wird? Zur ersten Frage ist folgendes zu fagen: die Ablehnung des für den Bezirk Bvixen, Bvuneck Herr Joses Oberhammer, Prags

vom Reichstag ratifiziert werden wird, läßt sich heute natürlich noch nicht sagen, das hängt zum Teil auch von den innerpolitifchen Ent wicklungen Deutfchlarcks infolge der Präsiden tenwahl ab. Sehr wichtig und interessant ftir uns ist aber die zweite Frag«: WÄche Zolle gelten für die Weineinftchr von Italien nach Deutschland, wenn der spanisch-deutsche Han delsvertrag vom Reichstag nicht ratifiziert wird? Entfallen dann me ZcÄermäßigun- gen, di« Italien ja auf Grund der Meistbe- günftigungsklaufsl

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 06.10.1924
Physical description: 4
beteiligt sich an der großen Anleihe für Deutschland mil 4^ Millionen englischen Pfund. General Calles Dank. Berlin, S. Okl. (Radio-Dienst.) General Calle» richtete an den Reichspräsidenten beim Verlassen de» deutschen Boden» ein Lank- telcgraimn für die Aufnahme in Deutschland. Pari», S. Okt. (Radiv-Dienst.) Der General traf am Samstag mittags hier ein, wo ein großer Empfang im Anhenministerium vorge sehen ist. Auch da» Grab des »Unbekannten Sol daten' und die Kriegsschule St. Cyr sollen be sucht

werden. Der Reichskanzler über da» Verhältnis Deutsch land» zu England. London, 4. Ott. Reichskanzler Dr. Marx hat dem Korrespondenten des »Daily Expreß' in Berlin «in Interview gewährt, das ver öffentlicht wird. Auf die für England so wich tige Frage, ob Deutschland sich nicht durch hohe Zollschranken vor jedem englischen Import ab zuschließen gedenke, antwortete der Reichskanz ler, daß nicht der geringste Grund für oine solche Zollpolitik vorhanden sei. Hm Gegenteil hätten die Statistiken des letzten Jahres bewiesen

-, daß in Deutschland durchaus ein starker und sich fortwährend steigernder Bedarf an englischen Waren vorhanden sei. Auf eine Frag« über seine Ansicht zur gegenwärtigen Lage' erklärte Marx, es habe nicht lallein in ökonomischer, sondern auch in politischer Hinsicht sine neue Aera für Europa 'begonnen. Das Reparation«- pröblom sei glücklicherweise in London in allein Wirtschaftlichem Sinn geläst worden, indem man von allen politischen Streitigkeiten absah. Was Deutschland anbetreffe, könne er versichern

des deutschen Volkes ver langen, daß es z. B. in Anbetracht der Ent scheidung über Oberschlesien die Handlungen des Völkerbundes vor seinem Beitritt sanktioniere, während es allein die Kosten der Rechnung zu zahlen habe. Nachdem nun das Reparations problem gelöst sei, müsse Deutschland im Hin blick euf die wichtigen Fragen, die der Völker bund zu entscheiden habe, seine bisherige Hal tung ändern. Die «deutsche Regierung Halte es aber für ihre Pflicht, hinsichtlich einer Anzahl von Punkten sich Sicherheit

, Deutschland sei arm an Roh stoffen und gezwungen, diese einzuführen, um sie als Fertig- oder Halbfertigware wieder auszuführen. Der größte Teil des deutschen Volkes sei damit beschäftigt, diese Rohmateria lien zu bearbeiten. Das sei der Grund, warum Deutschland gezwungen sei, Schutzzölle anzu streben, eben um seiner Bevölkerung die Exi- stenymöglichkeit zu wahren. Die Zolltarife be deuten aber keinesfalls, daß sich die deutschen Märkte den Ausländern verschließen sollen». Herriot. pari». 0. Ott. <Raldd

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 28.12.1922
Physical description: 8
ten der Vereinigten Äaoten in den Krieg, dm Sieg über Deutschland. DeutschlmÄ dagegen ist vor dem Kriege, während und nach ihm ein Opfer der größten Ungerechtigkeiten gewesen. Ihm ist die Ver antwortung für den Kriegsausbruch aufgebür det, ein« barbarische Grausamkeit im Kriege nachgesagt worden, und nach dem Kampfe V es. als der Friedensvertrag gemacht wur- k.d« größten Ungerechtigkeiten erlitten, dia Hnso gegen das Recht wie gegen die Mensch- Weit verstoßen, ohne daß jedoch jemand oberhalb

Kontinent. An diesem Tage, da diese durch die Weltmeimmg gebildete Atmo sphäre Deutschland ginMg sein wird, wird Frankreich gezwungen werden, seine bisherige Haltung aufzugeben, den Tatsachen Rechnung P tragen und zu gestatten, daß in Deutschland normale LebensverhAtnisse hergestellt wer den. Es gibt in den Msinungen der Völker Birkungen und Gegenwirkungen. Was einem «olke recht ist. muß dem anderen billig sein: « ist vielleicht nur ein« Frage der Zeit. An Tage, da ganz Amerika, im Norden und im Süden

Verschuldens Deutschlands sür Frankreich die Gelegenheit da sei, allein mit bewaffneter Mficht in Deutschland einzumarschieren. Paris. 28. Dez. In Kreisen der Repara tionskommission wurde gestern abends er klärt, daß alle Gerüchte' über sofortige Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland grundlos seien. England wartct auf ^in absichtliche» versagen'. Paris. 28. Dez. Die französische Regierung hat die Gewißheit erlangt, daß England die Gewährung eines Moratoriums an Deutsch land nicht als genügenden Grund

Gerechtigkeit widerfah ren zu lassen, es. von dem Revanchekrieg ab gesehen, nur einen Weg gibt, und der ist die Umstellung der Weltmeimmg zu Gunsten der deutschen Sache. Wenn die von der allgemei nen Meinung gebildete Weltatnwsphäre alles -bestimmt, so wird es ohne weiteres klar, daß ihr Ilmschlag zugunsten Deutschlands einem deutschen Sieg über das unversöhnliche Frank reich gleichzusetzen ist. So kann Deutschland, wenn es diesen Weg beschreitet, wenn es eine zielbewußte energische Propaganda macht

wieder die Angelsachsen wären, für die Deutschland heute das ist, was für die alten Römer Car- thago war, d. h. die Gemeinschaft, die es ge wagt hat, ihnen im persönlichen Wert, in der Bildung, im Geiste und in den Einrichtungen überlegen zu sein. Der deutsche Sieg dagegen wird an dem Tage vollständig sein, da die Welt von den deutschen Dingen genaue Kennt nis erlangen wird, an Stelle der Entstellun gen, die durch ihre Feinde verbreitet werden. Daraus erwächst für Deutschland die gebie terische Pflicht

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 10.11.1944
Physical description: 4
steht dabei da es die weiten Anhauge biete der Sojabohne in Mandschukuo und Nordchina benachbart hat. an der Snitze. Deutschland hat vor allem die Siidosfstaafen an der Kultur der Soja bohne interessiert und ihren Anbau überall gefördert. , ■ Heinz Scheibe n pflüg. Deutschlands Seidenbau Wenn der Seidenanbau bis 1933 in Deutschland keinen festen Fuß fassen konnte, so ist dies keineswegs darauf zurückzuführen, daß die klimatischen Ver hältnisse nicht günstig wären. Die Basis der Seidenraupenzucht

ist der Maulbeer baum oder -strauch#Dieser gedeiht über all in Deutschland, selbst in den Gegen den mit harten Wintern. Daß der Sei denanbau in Deutschland nicht recht vor wärts kommen konnte, lag in der Haupt sache an der mangelhaften Absatzorga nisation, an den unzureichenden Kokon preisen und an den gütemäßig unbefrie digenden Seidenraupeneiern. Alle diese Hemmnisse können als überwunden be zeichnet werden. Die im ersten Weltkrieg unternomme nen Versuche, den deutschen Seidenanbau neu zu beleben, führten

für Kokons wer den jährlich staatlich festgelegt. Da mit ist ein festes Fundament für den Sei denanbau in Deutschland geschaffen. Eine Ausdehnung der Maulbeerbestän de wurde unverzüglich in Angriff ge nommen und besonders darauf geachtet, daß kein bisher der Ernährung dienen des Land herangezogen wurde. Die Maulbeere wurde daher vor allem als Hecke, Einfassung von Spiel- und Sport plätzen, auf den Autobahnen, Kanal- und Fisenbahnböschungen, in Schulgärten und Parks angebalit. Bereits mit Ablauf

der Pflanzzeit 1937 waren die Maulbeerbe stände seit 1933 um das Zwölffache ver mehrt. Der Seidenbau ist heute in Deutschland über das ganze Reich ver breitet, wenn auch noch mit unterschied licher Intensität. Gummibereifung, war eine riesige kör perliche Anstrengung. Müdigkeit, Hünger und Durst räumten gewaltig in dem noch stattlichen Feld der Fahrer auf. Bemerkenswert ist die schon da maß festgestellte freudige Anteilnahme der Bevölkerung an dem Rennen. So wurde den Fahrern jede erdenkliehe Hilfe geleistet

blauen Fahne mit dem Namenszug König Ludwigs I. und 30 bayrischen Talern. / Radsport-Veteran gestorben Mit Max Götze ist im Alter von 64 Jahren einer der erfolgreichsten Rad- sporfler Berlins gestorben. Zusammen mit seinem Bruder Bruno bildete er eine der besten Zweisitzer-Mannschaften die bei den .Olympischen Spielen 1896 in Athen den zweiten Platz und die Silberne Medaille für Deutschland er oberte. Der verkannte Meister Von Heinz Scharpf Spori und Spiel Die Zukunft der Olympischen Spiele

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 12
Date: 04.03.1922
Physical description: 12
,SflWwfcg Csatoyttmig.' 6(!t« 8 den 4. »rtb I. SRäq IMS Das künftige Deutschland. den englischen Standpunkt hineinversetzt, fo muß man einen Irrtum vermeiden, der meines Erachtens ln Deutschland viel fach begangen wird. Man glaubt, daß England durch all die Schwierigkeiten, die es in seinem weltweiten Imperium hat, durch di« Machtverfchiebung innerhalb desselben zugunsten der Dominions, schließlich dadurch, daß es in der Westpolitik und in der Weltwirtschaft gegenüber den Vereinigten Staaten

in die Hinterhand gekommen ist, für seine Teilnahme am Kriege schon gestraft werde und von hier aus Reu« und Besse rung ausgehen würden. Das kann bezüglich des irischen, ägyptischen und indischen Problems gelten; hier hat der Wind in der Tat das Giftgas, das England im Kriege gegen Deutschland abgeblasen hat, nach England zurückgeweht. Ganz anders steht es aber mtt den Machtverschiebungen zugunsten der englischen Kolonien und der Bereinigten Staaten. Was bezüglich jener eingetteten ist, wäre auf jeden Fall

Kon flikt zwischen England und den Bereinigten Staaten kom men. halte Ich für ganz irrig. England hat sich seit mehr als zwanzig Jahren immer gefügt, wenn Uncle Sam heftig auf den Tisch geschlagen hat; bei günstiger Gelegenheit dann aber doch dem kraftstrotzenden täppischen Bären das Leitseil um den Kopf geworfen. Nun fügt es sich dem amerikanischen Diktat und beschränkt seine Flotte auf die von den Bereinigten Staaten vorgeschriebene und von diesen selbst eingehaltene Stärke. Deutschland

hat ihm wahrhaftig nicht halb so viel an Minderung seiner Vormachtstellung zur See zugemutet und es hat deshalb mit ihm vier Jahre lang auf Leben und Tod Krieg geführt; aber das war ein Außenseiter, di« Bereinigten Staaten sind ein Familienmitglied, England mag selbst zur Roll« eines „jüngeren Kompagnons' herabgedrückt werden, es wird immer in der Firma bleiben. Es ist eine große Täu schung, zu glauben daß Deutschland sich infolge eines englisch- amerikanischen Konfliktes wieder als mitentscheidender. Faktor

In die Weltpolitik hineindrängen könnte. Ob Mittel punkt des angelsächsischen Weltimperiums, ob dessen Rand staat und Außenposten, England wird immer stark genug sein, um ein Vorhängeschloß an di« Ausgänge der Nordsee zu legen. Damit ist eins gesagt: Deutschland steht heute für die Ä Politik auf einem Nebengeleife. Als Seemacht ist es das ist für England di« Hauptsache; und da man ihm im übrigen die Hand an der Gurgel hält, so ist auch der indu- sttielle Wettbewerb nicht zu fürchten. Es ist wohl wahr

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 8
Date: 15.11.1921
Physical description: 8
Die Iunkentelephonie und ihre Verbreitung in Deutschland. Vor einigen Tagen veröffentlichten wir über Deutschland» Erobe rung de» „Telefunkenmarkter' sehr bemerkenswerte Einzelheiten mit besonderer Berücksichtigung der Funkentelegrap hi«. Äm Jahre 1020 tagte eine Internationale Derkehrskonferenz, nach welcher zwi schen den Funkstellen der europäischen 'Großstädte eln regelmäßiger Funkenoerkehr eingerichtet werden soll, der den bestehenden Internatio nalen Verträgen unterliegt. Don

' mit Großstationen auf nur englischem Gebiete ist Im Ausbau begriffen und wird wohl in absehbarer Zelt beendet sein. Ein ganz ähnlicher Plan ist in Frankreich auSgearbeitet worden, doch zeigt sich bis heute kein besonderer Erfolg. Und Deutschland? Ist es durch den Krieg von dieser Entwicklung völlig abgeschnitten? Man braucht als Antwort auf diese Frage nur ein Wort zu sagen, das alle Befürch tungen grundlos macht. Dieses Wort heißt „Nauen'! Mit der Groß station Nauen besitzt Deutschland die größte In Betrieb

Negierung zwei Großstatio- nen !n Assel (Holland) und auf Java im Wau,, die ebenfalls mit Nauen arbeiten werden/ Mithin ist der Weg für Deutschland frei. Nachdem wir nun solcherart das künftige drahtlose Netz schema tisierten, auf welchem noch vorderhand die Funkentelearaphie Anwendung findet oder finden wird, werden wir in absehbarer Zeit auch schon die Funken telephonie in Verwendung stehen sehen. versuche mit der drahtlosen Telephonie wurden schon seit einigen Jahren unternommen und stand

*, so werden die Schwingungen in Form elektrischer Wellen ausgestrahlt. Die Einrichtungen Dudd ela zeigten noch immer Schwächen, dl« erst durch den dänischen Ingenieur Waldemar Pauljen beseitigt wur den. Sein Lichtbogen und Lampensender war die erste Einrichtung zur Telegraphie mit ungedämpften Wellen und ermöglichte zugleich — und das war das Hauptziel fünes Erfinders — die Well« ntele» p h o n i e, die überhaupt nur mit ungedämpften Wellen möglich ist. Deutschland ist nunmehr tonangebend geworden sowohl auf dem Gebiet

sich nicht von der Hand weisen, wenn man bedenkt, wie wichtig für Ge schäftsabschlüsse usw. eine persönliche Aussprache zwischen den beteilig ten Parteien immer fein wird. Sollte es also gelingen, vermittelst der schon vorhandenen Großstationen einen drahtlosen telephonischen Berkehr, zum Beispiel zwischen Deutschland und Nordamerika, elnzu- richten, so würde auf diesem Wege einem dringenden Bedürfnis abge holfen weiden. Ein solches drahiloses Gespräch über den Ozean würde sich für die betreffenden Teilnehmer genau

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 18.12.1924
Physical description: 8
beziehungsweise englische Zeitungen glau ben zn wissen, baß K ö ln am 10. Januar nicht geräumt werde und führen als Grund hier für das angeblich unbefriedigende Ergebnis der Militärkontrolle in Deutschland an. Sie bespre chen bereits den Schlußbericht der Militärkon trollkommission und führen eine ganze Reihe von Punkten auf, in denen Deutschland gegen die Entwaffnungsbestimmung des Versailler Vertrags verstoßen habe. Diese angeblichen Ver stöße sind in den letzten Iahren bereits mehr fach in der Presse

erörtert und von der deut schen Regierung in Abrede gestellt bezw. richtig gestellt worden. Uebrigens bedeuten sie belang lose Kleinigkeiten, gemessenem der selbstmörde rischen Abrüstung, die in Deutschland tatsächlich durchgeführt ist. Die deutsche mchtsozialistische Presse stellt fest, daß es allen Begriffen von Treu und Glauben widerspräche, wenn dies zum Vorwand genommen würde, um einen Bruch des Friedensvertrags und die Nichträu- mung der Kölner Zone zu begründen. Es ist bisher immer

nur von den angeblichen Verfeh lungen und dem passiven Widerstand Deutsch lands gegen alle Entwassnungs- und Kontroll maßnahmen die Rede gewesen. Wie schaut aber die Sache in Wirklichkeit aus? In Deutschland ist die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft. Die Wehrmacht ist mit zwölfjähriger Dienstzeit verpflichtet und setzt sich aus 4000 Of fizieren und 96.000 Mann bei der Armee und 15.000 Mann bei der Marine zusammen. Dies bedeutet, daß Deutschland etwa im Jahre 1930 lediglich über 115.000 ausgebildete Solda ten verfügt

land s zu beweisen. Sämtliche Mobilmachungsvorbereitungen, die hie/für notwendigen Behörden, der Große Generalstab und die Heeresschulen, über die Deutschland früher verfügte, sind gemäß dem Versailler Vertrag beseitigt. Die große deutsche Flotte ist ausgeliefert oder versenkt. Ferner wurden unter Aufsicht der interalliierten Militärkontrollkommission fol gende Wasfen- und Munitionsbestände abge-- lie f e r t und zerstört: Gewehre und Karabiner sttst 6 Millionen, Maschinengewehre 105.165

, Minenwerfer- und -röhre 26.469, Geschütze und -Rohre 54.687, Lafetten 28.000, geladene Artil leriegeschosse und Minen rund 38,750.000, scharfe Hand-, Gewehr- und Wurfgranaten 16,550.000, Handwasfenmunition rund 472.200.000. Pulver rund 37.600 Tonnen, Flugzeuge 14.014. Flug- zeugmotore 27.757. Militärflugzeuge, Tanks, schwere Artillerie und Gas, vier unerläßliche Faktoren für eine moderne Kriegführung, darf Deutschland nicht herstellen und stellt es nicht mehr her. Das gleiche gilt für Maschinenpistolen

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 25.07.1925
Physical description: 8
unser landwirtschaftliches Schulwesen und seine Aussich ten für bie Zukunft, besprach die Notwendigkeit Der Minister nahm die Erklärungen Volpis und Belluzzos mit Befriedigung zur Kenntnis. Heute Fortsetzung der Besprechungen. Aue Sicherheitsfrage. Berlin, 23. Juli. (A. A.) Vor mittelmäßig besetztem Hause begann der Reichstag gestern die außenpolitische Debatte. Außenminister Stresemann erklärte in feiner Rede, daß Deutschland mit allen Mitteln bestrebt sei, eine Lösung des Sicherheitspro brems herbeizuführen. Das Ziel

der Erörterun gen sei für Deutschland der Abschluß eines Ga rantievertrages im Sinne eines Ausbaues der Schiedsgerichtsverträge und der genauen Um schreibung der Stellung Deutschlands im Völ kerbünde. Der Minister gab in sehr optimisti scher Weise seiner Hoffnung Ausdruck, daß es Deutschland gelingen werde, sein Ziel zu errei chen. Er anerkannte den guten Willen Frank reichs bei der vorzeitigen (!) Räumung des Ruhr gebiete s, bedauerte jedoch den unver söhnlichen Standpunkt der Verbündeten

in der Entwaffnungsfrage. Stresemann schloß mit den Worten: Der Frieden zwischen Frank reich und> Deutschland ist nicht nur eine deutsch- französische, sondern eine europäische Angele genheit. Ich gehöre nicht zu denen, die vom Währungsverfall Frankreichs Vorteile für Deutschland erwarten. Ebensowenig bin ich der Ansicht, daß die Großmachtstellung Frank reichs durch irgendwelche Schwierigkeiten in Marokko erschüttert erden könnte. Die gro ßen Probleme der Gegenwart liegen darin, daß ohne Mitwirkung der übrigen Welt

heute we der in Frankreich noch in Deutschland die Wirt schaftskrise behoben werden kann. Die klare Linie der deutschen Außenpolitik führt über die Liquidation des Ruhrkampfes, über die Micum- verträge zum Sachverständigengutachten, vom Londoner Reparationsprogramm zum Sicher heitspakt. Deutschland hat eine Friedensoffen sive großen Stils begonnen und ich bin über zeugt, daß es sie zu seinen Gunsten zu Ende füh ren wird.' Die Rede würde vom Hause kühl, ohne Bei fall aufgenommen. Breitscheid

gen. Die FamUien in den neuen Provinzen, die noch Verwandte in Rußland oder Sibirien ha ben. mögen ausführliche Meldungen brieflich an das Aufsuchungsamt in Trient senden. Adresse: Uffieio Ricerehe Prigionieri Russia — Trents — Via Bellenzani 11. Mbbav öes paßvifums. Prag, 22. Juli. (A.B.) Hier finden zwi schen Vertretern Oesterreichs und der Tschechoslowakei Verhandlungen über die Aufhebung der Grenzverkehrs- und Reise erschwernisse statt. Zwischen Deutschland und Oe st erreich fallen

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 20.02.1921
Physical description: 16
hatte eine Unterredung mit d em österreichischen Bundespräsidenten Dr. Hainisch. Er fragte ihn über den Anschluß Oesterreichs an Deutsche land. Der Bundespräsident sagte: Ich selbst bin Großdeutscher und ich komme Wohl kaum in den Verdacht, gegen den Anschluß zu agitieren. Aber man würde sich dennoch reif lich überlegen m ü s s e n, ob heute der richtige Zeitpunkt gegeben ist. Deutschland lebt nicht im Ueberfluß und auch Oesterreich kann .ihm nichts einbringen. Darf man Deutschland zumuten, einen ganz armen Bruder

kommen? Die Rücksicht auf Deutschland macht es notwendig, die Anschlußfrage zu - nächst etwas zurückzustellen. Deutschland. Die deutschen Gegenvorschlüge. In welcher Richtung sich die deutschen Ge genvorschläge auf die Pariser Wiedergutma- ^ungsforderungen bewegen werden, hat Dr. Simons auf seiner Karlsruher Rede angedeu tet, deren vollständiger Wortlaut nachträglich be kannt wird. Der Minister sagte: Man muß eine andere Lösung der Wiedergutmachungsfor derungen ins Auge fassen. Sie können nur da rin

durch ein Syndikat von Arbeitern und deutschen Unternehmern.^ Deutschland unter Aufsicht der Entente. Die „Dena' berichtet aus Mailand, daß nach einer Mitteilung des Pariser Bericht- erstatters des „Corriere della Sera' ^ die Zustimmung der Kabinette von Low don und Brüssel zum französischen Vor- schlag, Deutschland bis zur Bezahlung seiner Kriegsschulden vom 1. Juli an unter die Aufficht der Alliierten zu stellen, in Paris eingetroffen sei. Rußland. Kritische Lage in Sowjetrußland. Der Pariser „L'Oeuvre' erhält

, daß die amerikanischen Vertreter in .der Reparationskommission die Weisung erhielten, den Sitzungen der Kommission fern zu bleiben, auch! die Teilnahme am Botfchafterrat wurde eingestellt. Kein Separatfrieden zwischen Amerika und Deutschland? Dem „Matin' wird aus New-Iork ge meldet, daß wahrscheinlich Kein Separat- frieden mit Deutschland abgeschlossen wird. Kurze politische Nachrichten. * In der belgischen Kammer erklärten die Sozialisten bei der Verhandlung über den Friedensvertrag mit Ungarn

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 20.10.1900
Physical description: 18
Bezugspreise: 1 Für Bozen: Ganz-' jährig Kr. 16, halb jährig K. 8, viertel jährig K. 4, mo natlich K. I.itv Für Inland mit Postzu- sendung: Ganzjähr. K. 22, halbiährig K. II. vierteljährig K. 5.5V. monatlich K. 2. Deutschland ganzjährig K. 2ö halbjährig K. 13. Zustell-Gebür pro Jahr sür Bozen Lk. 2 und sür den Kurort Gries K. 4. AMUNg. ^ AiMivoliw WsgblsR) Einschaltung^- Grbür. Der Raum der ein spaltigen Petitzeile 12 k., Reklamezeile 5V k. Annoncen für die .Bozner Zeitung^ übernehmen

über diese Bestimmungen mit Ungarn denkt, konnten wir erst kürzlich in einer deutschen landwirtschaft lichen Zeitung lesen. Das Blatt schreibt: „Die geradezu bedenkliche Ausbreitung von Thierseuchen, namentlich der Maul- und Klau enseuche und der Schweinepest in Oesterreich seit der Eröffnung der Grenze gegen Ungarn, veranlaßt uns. diese für Deutschland nicht be deutungslose Angelegenheit etwas ausführli cher zu berühren. — Wenn wir die Zeit vor September 1399 in's Auge fassen, so müssen wir konstatiren

, daß der Seuchenstand in Oesterreich ein relativ günstiger war. Nament lich die Schweinepest erschien infolge des Til gungsverfahrens nahezu erloschen, die Aphthen- seuche hatte auch einen niederen Stand erreicht. Seitdem jedoch die Vieheinfuhr aus Ungarn und Kroatien - Slavonien gestattet ist, treten die vorerwähnten beiden Seuchen in immer ausgedehnterem Maße auf, ja in einer Weife, die Bedenken erregen muß und die in Deutsch land nicht unbeachtet gelassen werden kann. Der Import aus Oesterreich nach Deutschland

ist ein ziemlich bedeutender. Die Gefahr einer Seucheneinschleppung wird durch die Ausbrei tung der Thierseuchen in Oesterreich für Deutschland immer größer. Nun sollen aber nach Oesterreich fast alle Seuchen in letzterer Zeit thatsächlich aus Ungarn oder Kroatien- Slavonien eingeschleppt worden sein. ES er scheint nun nicht ganz unmöglich, daß solches Vieh aus Ungarn auch nach Deutschland ge langen kann und Seuchen einschleppt. Denn nach unseren Erfahrungen läßt sich die ur sprüngliche Provenienz

solcher Thiere in Oester reich leicht verwischen, indem für die ursprüng lichen, ungarischen Ursprungszeugnisse öster reichische ausgestellt werden, in welchen die Herkunst der Thiere nicht bezeichnet wird. Solches Vieh kann dann noch im Jnkuba- tionsstadium als österreichisches Bieh nach Deutschland eingebracht werden und wird im günstigsten Falle beim Grenzübertritte als seuchenverdächtig oder schon als seuchentrane befunden. Deutschland muß sich daher bei Zeilen vorsehen, daß durch das aus Oester» reich

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 21.11.1921
Physical description: 8
Nr.^263 ' ^ ^ ^ ^ stellten vorlegen. Nach diesem Gesetze erfolgt die Regelung der Bezüge der Bundesangestell ten auf Grund der Lebenskosten. Die Erfül lung dieses Wunsches der Bundesangestellten belastet aber die Staatsfinanzen sehr. Für den Monat Dezember rechnet man an Mehraus gaben wegen des ungeheuren Steigens der Le benskosten 60 Milliarden Kronen. Deutschland. Deutschland zahlt. Berlin, 20. Nov. Deutschland wird die im Jänner und Feber n. Js. fälligen Repara- nonszahlungsraten leisten

ein Komitee argentinischer Frauen anPräsident Harding und an die Washingtoner Kon ferenz telegraphisch sich wandte mit der Bitte, die Zurückziehung der farbigen Truppen . aus Deutschland veranlassen zu wollen. ' Die neuesten Fälle von Vergewalti gung, die durch die deutsche Presse angeklagt werden sind folgende: Vorige Woche wurde die Ehefrau Margarete Dil. ger in Kirn von ei nem Soldaten eines französischen Kürassierregi ments erschossen. Der Soldat hatte der Ermordeten einen unsittlichen Antrag gestellt

in Deutschland verlangen. Der „Temps' hat offenbar die Ab sicht, diese HetznoLiz dadurch wirksame? zu ge stalten, daß er erklärt, am Tage nach der Er öffnung der Washingtoner Konferenz hätten einige deutsche Fabriken, die während des Krie ges Sprengstoffe hergestellt haben, die Erhöhung ihrer Kapitalien verlangt. Er uennt u. a. die Gesellschaft Nobel-Dynamit in Hamburg und die Köln-Kottweiler Pulverfabrik. Er gibt zu. daß diese Fabriken Friedensware, also kein Krteßsmaterial, Herstellen, aber er vertritt

, wenn ein Teil der chemischen Fabriken, die in Deutschland besteben, vom Erdboden verschwinden. Deutschland dürfte in Zukunft nickt jenes un geheure Monopol besitzen, das ihm vielleicht den Sieg verschaffen und eines Tages die qe- »amte Welt abhängig von einigen Deutschen machen könne. Der „Temps' schreibt in seinem Artikel nichts von der chemisches Judustrv m Frankreich und England. Er verlangt auch nicht-, daß die frarzöf. Chemie ihre wissenschakt- iicheu Forschungen einstellen soll?. Er verlangt

aber für Deu'.schland eine „Kontingentierung' 5lr MssevsSaft. Alles mit dem Endziel. Deutschland anf allen Gebieten zu vernichten. Heimatliches. Bozen,, 21. November. Wahler Achtung! Morgen den 22. ds. ist der letzte Tag für Eintragung in die Wahlerlisten. Gesuchsformulare sind beim Stadtmagistrat und in den Sekretariaten der „Tiroler Volkspartei' Museumstraße 27 und des „Deutschen Verbandes' Dr. Strei tergasse 16 erhältlich. h. Preise am Obstmark. H?uie morgens waren amOostmarkt folgende Obstpreise

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