nicht gelungen, den Deutschen Boden abzunehmen. Ja, wenn die Sache so stünde, daß die ganze Kampffront sich.im Gebiete des Deutschen Reiches befände, dann könnte man von einer schlimmen Kriegs lage für die Deutschen sprechen. Das Gebiet, in welchem in Westen gekämpft wird, ist bis auf . einige nichtssagende Punkte im Elsaß vollständig französischer'und belgischer Boden. Die Deutschen haben hier so viel Feindesland besetzt und halten es trotz der verzweifelten Versuche der Gegner, es ihnen zu entringen
'ausgenommen werden. ' In Flandern, am Pserkanal, wird wohl weder der Unterrichtsminister noch der Justiz- und Ackerbauminister des belgischen - Staates etwas zu verwalten haben. In Frankreich sind nicht weniger als elf Departements — etwa der siebente Teil der ganzen Republik — von Deutschen besetzt, und zwar mit einer derartigen Gründlichkeit besetzt, daß es weder Franzosen, noch Engländer, noch Belgier, daß es auch nicht den indischen, afrikanischen und australischen Truppen bisher gelingen konnte
, einige Quadratmeter dieses Bodens zurückzu gewinnen. Wohl aber müssen sich die Ver bündeten täglich gefaßt'halten, daß sie neuen Bodenbesitz an die deutschen Truppen abgeben müssen. Es ist richtig, daß seit vielen Wochen der große Kampf, der sich an der ganzen Frönt von Belfort bis nach Lille entspannen hat und einem wahren Festungskriege gleicht, nicht sonderlich vorwärts gekommen ist. Das heißt, es haben seitdem die Deutschen wenig neuen Boden gewonnen, es ist aber den Franzosen und Engländern gar
, daß sie damit allein - schon ein genügendes Faustpfand für den Beginn von Friedensver handlungen in! Händen haben. Auf Grund dieser im Westen 'gegebenen, auf.der Karte festzüstellenden Tatsache' wird wohl niemand behaupten wollen, die Deutschen hätten den Krieg verloren, wenn jetzt die Frage zur Ent scheidung stände. . / - - 1 Und iw Osten ? Da ist es den Russen wohl gelungen. Teile österreichischen Landes zu be setzen, aber erobert haben sie dieses nicht. Es fiel ihnen zu,-weil die allgemK Kriegslage
Verschiebungen in der StelluM der Truppenkörper notwendig machte, wodurV, Ostgalizien und Teile Westgaliziens eben ge räumt werden-mußten. Die letzten Ereignisse im Osten lassen gewiß die bestimmte Erwar tung aüssprechen. daß von russischem Boden»: besitz bald mindestens ebensoviel von deutschen und österreich-ungarischen Truppen besetzt sein wird,, als jetzt russische Truppen in Galizien besetzt halten. Dabei verschiebt sich aber noch von einem Tag zum andern das Verhältnis, da die Russen immmer mehr