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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.05.1883
Physical description: 4
österreichischer Staatsbürger hegen, entspringt denselben Motiven, welche den erhabenen Träger der Krone unseres Reiches be stimmten. das Bündniß mit dem deutschen Reiche in seiner jetzigen Form abzuschließen. Einen Verzicht auf gewisse mit der uneingeschränkten Selbstständigkeit verknüpfte Rechte bedingt das Bündniß in seiner derzeitigen Form wie über haupt jeder bilaterale Vertrag ganz gewiß auch. Eben so gewiß aber ist es auch, daß Oesterreich- Ungarn durch dieses Bündniß nicht in einem stär keren Maße

Reiche, welches jevt schon einige Gebiete der Wirtschaftspolitik und Justizpflege umfaßt, auf alle gemeinsamen wirthschastlichen culturellen und nationalen Gebiete ausgedehnt werde, hat sonach Dr. Sturm lediglich der Ueber zeugung Ausdruck gegeben, daß die Gemeinsamkeit der Interessen Oesterreich-Ungarns und des deutschen Reiches sich keineswegs auf jene kleinen Gebiete der Wirthschaftspolitikund Justizpslege beschränkt, deren Berücksichtigung das znr Zeit bestehende Bündniß verbürgt

maßgebend. Je mannigfacher nnd bedeutsamer die Gebiete sind, auf denen sich die Interessen be gegnen, desto inniger und inhaltsvoller muß sich das Bündniß gestalten. Zeigt es sich vollends, daß die Interessen, so weit menschliche Berechnung reicht, stets nebeneinander laufen werden, ohne zu einer ernstlichen Collission Anlaß zu geben, dann ergibt sich die Nothwendigkeit, dem Bündnisse auch äußerlich eine, so zu sagen feierlichere Form zu verleihen. Durch seinen Wunsch, daß das Bündniß mit dem deutschen

. Diese Ueberzeugung des demschliberaleu Führers ist die Ueberzeugung von Millionen guter, treuer, deutscher Oesterreichs und von Millionen guter, treuer Staatsbürger des deutscheu Reiches und wir möchten den ansehen, der es wagen wollte, auch nur den Schatten eines Verdachtes auf die Vaterlandsliebe und dynastische Trene der Deut schen Oesterreichs zu werfen, weil sie glaube», was ihr Kaiser glaubt. Oesterreich-Ungarn und das deutsche Reich sind nicht durch sentimentale, die Staats- nnd Volks- interessen

, wenn dies nicht geschehen wäre. Allerdings von einem Gabler, von einem Fürsten Czartoryski, von jenen Ideologen, welche dem Slaventhum den Berns vindiciren, die Deut schen und die deutsche Cultur mit Kosakenpserden niederzustampfen, kann man Gefühl und Verständ niß für das Bündniß Oesterreich - Ungarns mit dem deutschen Reiche nicht verlangen; denn diese haben auch keinen Sinn und kein Verständniß für die hehren Interessen, welche die beiden Reiche mit einander verbinden, ans einander angewiesen erscheinen lassen. Nein

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.11.1885
Physical description: 8
ausfüllt, auf welchen ihn die Vorsehung gestellt hat, mit Beifall begleiten; es ist ja auch nur menschlich, wenn sich in diesen Beifall eine Art nationaler Genugthuung mengt über die Tüchtigkeit eines Stammesgenossen, der allen Widrigkeiten kühn die Stirne bietet und die alte Meinung von deutscher Kraft und Tapfer keit vor den Augen der Welt wieder erhöht. L Diese, wir möchten fast sagen empfindsame An? Wandlung wird aber die Deutschen in Oesterreich 1585 nicht hindern, nur das Interesse des Reiches

im Ange zu behalten und in Uebereinstimmung zu bleiben mit dessen bisheriger Politik, welche glücklicher Weise gleichen Schritt hält und gleiche Bahnen wandelt wie die Politik des engverbun denen deutschen Reiches. Die Deutschen Oester reichs werden nur dann Behagen an dem Schlüsse dieses morgenländischen Märchens haben, wenn es zu einem besser als bisher gesicherten Frieden auf der Balkanhalbinsel kommt: wenn der rus sische Einfluß daselbst gänzlich beseitigt wird und wenn sich uns die Absatzgebiete

Uebermacht und den immer neu zu ziehenden Verstärkungen nicht zu verwundern wäre; die neuesten Nachrichten melden allerdings bereits das Ueberschreiten der serbischen Grenze durch die Bulgaren. Mr wollen uns jedoch hier nicht mit den Er eignissen auf dem Kriegsschauplätze beschäftigen, sondern mit der Stellung, welche die Deutschen und Slaven Oesterreichs gegenüber den kriegfüh renden/Parteien eingenommen haben. Die Letz teren-haben jedenfalls, einmal wieder bewiesen, daß ihnen der panslavistische

. Der verleug nete Panslavismns suchte die Geschicke Oester reichs zu bestimmen, welches König Milan zurück halten sollte, um die allen Slaven theueren Bul garen zu retten. Dieses Streben der österreichi schen Slaven bedeutet nichts weniger, als einen Versuch, das alte Oesterreich selbst der panslaoi- stischen Idee dienstbar zu machen. Der Standpunkt der Deutschen in Oesterreich war ein anderer. Wie immer, so fiel und fällt das Wollen und Streben der Deutschen Oester reichs mit dem Wohl und Weh

^ dieses Reiches zusammen. Vom menschlichen Standpunkte aus mußten die Dentschösterreicher es betrübend fin den, daß zwei im übrigen befrennvere Staaten um eines Streifen Lanoes willen zum Blutver gießen schreiten würden; sie mußten bedauern, daß Serbien das sich sonst Oesterreich näher ge' stellt halte, mit einer gewissen Rücksichtslosigkeit die Gelegenheit zum Kriege vom Zaune brach; sie mußten auch zugeben, daß die Machtverschie bung in Folge der EinVerleitung Rumeliens durch die Bulgaren allerdings

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 18.11.1888
Physical description: 12
r o l.) In der letzten Sitzung der Vereinsleitung wurden für Anschaffung von Schulbedürfnissen in ProveiS, Roveda und Palu vorgesorgt und die Angelegenheit der Bau subvention für Frassilango eingehend berathen. fDie Bevölkerung deS deutschen Reiches.^ Die Ergebnisse der letzten deutschen Volkszählung (vom 1. December 1885), die bezüglich der Hauptzahlen be reits zu Ansang des vorigen Jahres vom kaiserlichen Statistischen Amt veröffentlicht worden sind, liegen nunmehr auch nach allen Einzelheiten vor. Sie bilden

den Gegenstand der Nachweisungen deS kürzlich er schienenen 32. Bandes neuer Folge der „Statistik des deutschen Reiches'. Wir heben aus dem. Inhalte des umfangreichen Werkes hier ewige Zahlen hervor, welche sich auf die Bertheilung nach Wohnorten beziehen. Wenn man als Großstädte die Orte von mindestens 100,000 Einwohnern, als Mittelstädte die von 20 bis 100,000, als Kleinstädte die von 5 ^ bis 80,000, als Landstädte die von 2 bis 5000, als Landorte, endlich die von weniger als 2000 Einwohnem bezeichnet

empfing heute den deutschen Militär-Attache v. Deines in Audienz. - - ^ Mus Innsbrucks wird uns vom 16. ds. ge schrieben: Das gestern im Stadttheater abgehaltene zweite Concert des Musikvereins nahm einen äußerst erfreuliche». Verlauf. Von den fünf Programm- nummern waren nicht weniger als vier Novitäten, die fünfte die gewaltige L-äur-Symphonie von Beethoven; dazu ein Gast, dessen Name schon an und für sich eilte Glanznummer aufwog. Es war dies Herr H.Ritter, Rmdl, über die der heimliche

S.5, die Mittelstädte 8.S, die Kleinstädte 12.9 und auf die Landstädte 12.4 Procent. Seit dem Jahre 1871 .ist der Prozentsatz der städtischen Bevöl kerung und namentlich derjenige der größeren Städte ein immer größerer geworden; unterscheidet man näm lich die Wohnorte nach den verschiedenen Größenklassen auf Grund der Einwohnerzahlen, wie sie die jedes malige Volkszählung ergeben hat. so lebten unter 100 Einwohnern des Reiches in.-5..- , :.. / '.>1871^: :^18?5 '1S80 . 1S85 Proc. Proc. Proc. Proc. Großstädten 4.8

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.12.1885
Physical description: 6
, das Streben nach dem vorgesteckten Ziele der Solidarität der Deutschen in Oesterreich und der Einheit des Reiches auf das eifrigste zu fördern. Wir brauchen nicht erst zu erwähnen, daß die Constitutionelle Bozner Zeitung vollkommen unabhängig ist. Nach wie vor wird sie der liberalen Sache getreu für Aufklärung. Wahrheit. Fortschritt und Recht ohne Rückhalt unentwegsam vertreten und ihr Wirken auf die Verbreitung dieser Ideen richten. Wir müssen aber auch aufmerksam machen, daß wir hierzu der Unterstützung

Entwicklung in unserem Baterlande Oester reich, zu welchem unsere engere Heimath Tirol als reich streu er Bestandtheil gehört, gewährt die düstere Ueberzeugung, daß seitens einer zufällig zusammengeworfenen slavisch-clerical-feudalen Majorität in Verfolgung von Sonderinteressen an der einstigen bewährten Zusammengehörigkeit des Reiches gerüttelt wird- Die verbrieften Rechte des einig haltenden Dentschthums werden von Czechen, Polen und Slovenen bei Seite geschoben, dem Fortschritt

werden auf alle» wirthschaftlichen und geistigen Gebieten Hindernisse gelegt und der Freiheit, die der deutenden Menschheit zur Zierde gereicht, versucht man Fesseln der Finsterniß anzulegen. An jeden fortschrittlich und deutsch Gesinnten tritt die Pflicht heran, für die Einheit des Reiches, für Bildung und Bolksrecht einzutreten und jenes Verderbniß, daS gleich dem Rückschritt an der fortschrittlichen Entwicklung des Reiches nagt, abzuwehren. Die .Constitütiouelle Bozner Zeitung' zählt es zu ihrer wichtigsten Aufgabe

zwischen der „Nord deutschen' und der „Kreuzzeitung' fort. Die letz tere, die in der officiösen Absage an die „Kreuz- Zeitung' Parter die Hand des bekannten mäch tigen Mannes erkannt hat, antwortet auffallend ruhig und bescheiden und macht dabei die immer hin interessante Mittheilung, daß Herr Stöcker beabsichtigt, sich von der politischen Agitation zu- rückzuziehen und auf die Leitung der christlich- socialen Partei zu beschränken. Das conservative Blatt schreibt: „Der Wunsch, Herrn StScker aus der Berliner

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 14.11.1888
Physical description: 10
begreiflich finden, daß die österreichische Regierung auf die Erlernung des Deutschen Gewicht legt und wird sich dagegen nicht stemmen, solange hiebei .kein moralisier Zwang in Anwendung gebracht, wird.. Die Italiener sind. Er? wägungen der staatlichen Nothwendigkeit gewiß ebenso zugänglich, wie alle übrigen Völker unseres Reiches. Unzugänglich aber sind dieselben solchen tendenziösen Entstellungen, die das Gefühl der na tionalen Würde verletzen und als solche müssen wir die Angriffe bezeichnen

, welche seitens der „Voce' gegen das , officielle Italien gemacht werden. Die „Voce' provocirt das Nationalgefühl der Wälfch- tiroler und bringt sich und ihre erst zu schaffende Partei in Mißcredit. Die Italiener und Deutschen Oesterreichs haben es mit erlebt, daß sich ihre Stammesgenossen zu mächtigen Nationalstaaten ei nigten, beide Stämme gehören zu den culturell vor geschrittensten unseres Reiches, beide haben mitgekämpft an den großen Geistesschlachten der Renaissance, des Humanismus, der Reformation

Heite 2 .' man die clericale Presse weidlich über Italien los ziehen läßt, so irrt man weit Die liberalen Ita liener haben die Absicht, welche den Schachzügen Valussi's zu Grunde liegt, rasch erkannt und die Unerbittlichkeit, mit der der päpstliche Don Urban Depeder über Geheiß seines Gebieters bas savöyische Italien zerfleischt, hat bei der liberalen Presse eine Steigerung in der Verherrlichung des jungen König reiches erzeugt. Man dürste es in den nationalen Kreisen Wälschtirols vielleicht

; die geistigen Wechsel beziehungen beider sind innigster Natur und beiden wohnt ein durch nichts vertilgbarer idealer Zug nach fortschrittlicher Erkenntniß inne; beide sind dadurch groß geworden, daß sie die Fesseln dogmatischer Scholastik im Kampfe gegen die Träger dieser Wohl nur für Barbarenvölker passenden Volkserziehungs methode zu zerreißen wußten. Wir Deutschen in Tirol wissen nur zu wohl, welch' , verderbliche Folgen die künstliche Zurück schraubung der naturgemäßen Entwickelung des Volksgeistes

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 31.03.1889
Physical description: 10
, den St. März 1889. 2Z. Iahrgaiig. Der deutsche Priester. Meran, 3t). März. Zu den schmerzlichsten Erscheinungen des so cialen und politischen Lebens der Deutschen in Oesterreich gehört die Thatsache, daß die überwiegende Mehrheit ihrer Priester den volkstümlichen Be strebungen der deutschen Nation feindlich gegenüber steht. In keinem civilisirten Staat ist diese Gegner schaft eine so markante, wie gerade bei den Deut schen in Oesterreich, wo der größte Theil des Clerus, nicht nur nicht an der Seite

seines Volkes zu finden ist, sondern sogar im Lager seiner nationalen Wider sacher. Seit inehr als einem Jahrzehnt kämpfen die Deutschen gegen ein System, das im Staate die Slaven bevorzugt und die Deutschen aus Aemteru und Stellen verdrängt. Es gibt heute nur wenige Provinzen in Oesterreich mehr, wo der Deutsche sein Brod finden könnte, ja, es gehört nicht mehr zu den Seltenheiten, daß die Deutschen selbst in ihrer engeren deutschen Heimath Bewerbern slavischer Na tionalität weichen müssen. Wäre

es nicht angesichts so trauriger Verhältnisse gebieterische Pflicht eines jeden Deutschen, treu zum Volke zu halten und mit vereinten Kräften den gegnerischen Ansturm zurück zuschlagen? Dennoch haben es die meisten deutschen Priester für gut befunden, die Zwingherrschaft der coalirten Slaven noch zu unterstützen und das deutsche Volk einem harten Schicksal preizugeben. Diese Erscheinung ist um so beklagenswerther, als sie in der Geschichte der Völker ganz vereinzelt da steht. Ueberallsehen wir die Priester treu

zu ihrem Volke halten, bei den Franzosen, Engländern, Ita lienern, aber auch in Oesterreich bei den Czechen, Polen, Slovenen und Italienern. Hat es sich bei den letztgenannten Nationalitäten jemals ereignet, daß ihre Priester die eigenen Stammesgenossen ver lassen und sich zu den Deutschen geschlagen haben? Die Priester der nichtdeutschen Völker wußten eben ihre kirchlichen Interessen jederzeit mit denen ihres Volkes und Staates in Einklang zu bringen. Selbst während der großen französischen Revolution

im Jahre 1789, die eine völlige Umwälzung der ge sellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Ordnung brachte, versuchten es patriotische Priester, mit den Umsturzinännern Frieden zu machen, um das Volt und den Staat zu retten. Nur den Deutschen in Oesterreich ist das harte Loos beschieden, daß ihre Priester den Stamm, dem sie entsprossen, vergessen und unbekümmert um das Wohl und Wehe des- desselben, ihre Blicke unverwandt nach Rom richten. Der Schaden, den sie ihrem Volke zufügen, ist ein doppelter

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 21.09.1889
Physical description: 8
und sagen' gelernt, aber nichts destoweniger die Gunst des deutschen Kaisers sich zu erwerben gesucht hat und stets eingetreten ist- für Deutschlands Einigung nach innen und Festigung nach außen, für des Kaisers Macht und des Reiches ' Ansehen. Alle Ideale, die der Dichter damals geprediget, « seien jetzt verwirklichet. Das deutsche Reich ist jetzt geeinigt- und Oesterreich ist noch immer der Hort des milden Friedens. Darum gezieme es, da jetzt zwischen den zwei Kaisem deutschen Stammes, wie zu Walthers

^ der seinen Morgensegen nie vergaß und einen Kranz duftiger Blüthen zu den Füßen der Gottesmutter niederlegte. Sein höchstes religiöses Ziel, war- die Kreuzfahrt in's heilige Land mitzumachen^ Walt her war vor allem ein deutscher Mann: Er pries die deutschen Männer als die besten, die deutschen Frauen als die sittsamsten und schönsten; seine Lieder sind süß und milde, aber auch streng und strafend; sie brachten Helles Licht in die politischen Wirren jener Zeit ... Herr Walther von der Vogelweide barg

an einander grenzen, - möge er ein Markwart sein deutscher Sprache, Ehr' und Sitte.? Wir begehren nichts Fremdes, aber den eigenen Herd, auf dem die Flammen des deutschen Geistes lodern, diesen wollen wir immer behalten, was unser ist von den Vätern het bis zum letzten Blutstropfen. Ihr Männer von Tirol! Gelobet, daß diese Berge und Thäler deutsch blelb e n, ü n d i h r Fr a ü e n stimme t ein! So empfange, Walther, d ies Ge lob n iß! Die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt! Reichster Segen

Ansprache an die Versammelten: „Aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs kamen Huldigungen für den deutschesten der deutschen Sängei?, für unsern Walchet^ . dessen Denk mal herrlich vor uys steht, uniflossen. vöm goldnen Licht der Sonne, wie sein. Name nmflossen ist von dem Strahle unvergänglichen Ruhmes. Und an- der Huldi gung, die Tirol und Bozen dem' ruhmgekrönten Wal hallagenossen Heute ' darbringt, ' hat Mürzburg, wo Walther die letzte Ruhestätte fand, wohl in erster Linie das Recht, bier

von , Reutte zu - Ehren Malthers. der des deutschen Weibes Ehre und Würde zu verherrlichen wüßte,' wie kein anderer unserer vaterländischen'Dichter. Ferner wurden Kränze, ohne Ausnahme mit prachtvollen Wid mungsschleifen geschmückt) zu den Füßen des Denkmals niedergelegt von den Stähten Meran, 'Innsbruck, Hall, Brixen, Klausen, .'SterzilH Jmst, Kitzdüchl und Würz burg ; von den Universitäten: Wien, Graz und Inns bruck; von der Akademie der Wissenschaften in Wien, vom akademischen Philologenverein in Graz

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 11.05.1882
Physical description: 8
ist. Somit ist dem greisen Herrscher deS deutschen Reiches daS hohe Glück zu Theil geworden, daß, während er noch rüstig auf dem Throne sitzt, der Urenkel als der dritte Thronerbe in direkter ManneSlinie ihm geboren wird, während ihm der Sohn in gerelfter Männlichkeit und der Enkel in jugendlicher Arische zur Seite stehen. Nicht allein in allen Gaue» deS deutschen Reiches, schreibt das Fremdenblatt, sondern auch bei uns werden dem Kaiser Wilhelm an diesem seltenen Freudentage de» HauseS Hohenzolleru

sind. Beim Ringtheater-Brande waren 65 Mann thätig. ^ Die Vernehmung der *alS Experten vorge ladenen Herren Dr. Heinrich Laube und Anton Ascher wird am Mittwoch erfolgen. Mit Rück sicht auf die neuerlich erfolgten zahlreichen Zeugenvorladungen ist «S möglich, daß die Ver handlung bis über den 14. Mai hinaus ausge dehnt werden muß. Vesejte Nachrichte». — AuS Berlin trifft die Botschaft ein, daß die Gemahlin deS Prinzen Wilhelm, de» Sohne» deS deutschen Kronprinzen, von einem Prinzen entbunden worden

die herzlichsten Glückwünsche dargebracht werden. — Der gegenwärtig während der Buchhändler- Messe versammelte Vorstand deS Börsenvereine» ver deutschen Buchhändler beschloß, in einer Petition an den Reichstag auf die schweren Ge fahren aufmerksam zu machen, welche durch da» Gesetz betreffs Abänderung der Gewerbe-Ordnung und speciell durch Beschränkung deS HausirenS mit Druckschriften für den deutschen Buchhandel und die verwandten Interessengebiete erwachsen. — Die französische Commission für da» Projekt

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 06.09.1886
Physical description: 4
auf ihre Weise dem Reiche, was des Reiches ist und entlohnen so den Staat, zu dessen kräftigsten Stützen sie gehören sollten. Endlich drängen die Windischen mit aller Macht auf vollständige Verdrängung der deutschen Unterrichtssprache aus den Lehrerbildungs- Anstalten. Angebahnt ist diese Verdrängung ohne hin schon seit mehreren Jahren. Das genannte windische Blatt frägt an, ob es Jemandem ein falle, von den Lehrern in Frankreich, England, Rußland Kenntniß des Deutschen zn fordern. Wie man sieht, steht

das windische Reich schon ganz und gar auf einer Stnfe mit allen Andern. Hoch im Winde flattern schon die ruhmreichen Fahnen mit dem doppelschwänzigen Aeffchen! Austand. Zeulschlaad. (Einberufung des Reichsta ges.» Die „Nordd. Allg. Ztg.' kündigt an, daß die Einberufung des deutschen Reiches bevorstehe und zwar nominell wegen der verhältnißmäßig unbedeutenden Frage einer Verlängerung des spanischen Handelsvertrages. In Wirklichkeit handelt eS sich wohl darum, daß der Reichskanz ler in der gegenwärtigen

Stern. In den Hauptstadt«» Oeulsch, land»- Haasenftem «- Vogler. R.Mosse u. G. lt. Daudet <!o. ^ÜWMNg. und 24 lanöw. Veilagen „Äetonom' 203 Wontag den 6. September 1886 Das doppetschwänzige Aeffchen. Der slovenische Hexensabbath nimmt seinen un gestörten Fortgang. Nun wird von den Windi- schcn in Krain auch Auflassung des deutschen Kommandos bei den drei uniformirten Bürger korps in Rudolfswerth, Gnrkfeld und Landstraß verlangt. Wie die Tschechen fuugeu, so zwitschern die Windischen! Es ist höchste

bewegten Zeit einige Aufklärungen über seine Handlungsweise in den Fragen der äußeren Politik geben will. Die Be mühungen der deutschen Politik um die Auf rechterhaltung des Friedens erhalten zwei fellos durch die Aufklärungen des Reichkanzlers einen höheren Grad von beruhigender Deutlich keit, als man bis jetzt aus gewissen Preßerzeug nissen gewonnen hat. — (Amerikanischer Anti - Bismarck- Bund.) In Milwaukee (Amerika) habe mau einen Geheimbund entdeckt, dessen Tendenz auf eine Verschwörung

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 23.09.1888
Physical description: 10
' <vnte 2 - '> ^ haben, sie'zeigen den großen Einfluß deS Kronprin zen auf 'das Zustandekommen- des Reiches, seinen Enthusiasmus und seinen Ernst und sie belehren uns über sein Äerhältniß zu den hervorragendsten ^ Persönlichkeiten der vielbewegten Zeit. Wir können hier nur aus einige der markante« ; sten Abschnitte aufmerksam machen, auf die, in welcher die Kaiserfrage und das Verhältniß des da maligen Kronprinzen zu Bismarck erörtert wird. Aus einet Notiz vom 3V. November ersieht

erreichbar schei nende anstrebt. Schon am ?. August schreibt der Kronprinz: „Ich bleibe, dabei,. daß wir unmöglich nach erlangtem Frieden uns mit der bloßen Anbah nung neuer Bestrebungen im deutschen Sinne be gnügen können, vielmehr verpflichtet sind, dem deut schen Volke etwas Ganzes, Greifbares zu bieten, und man hierfür daS Eisen der deutschen Cabinete schmieden muß, so ln^ - ->? noch wann ist. Wörth ist der erste Sieg )ie Franzosen in offener Feldschlacht seit 1815; < . ' 7 - Am 16. November

ankommen lassen, ob Bayern und Württemberg wagen würden, sich Oesterreich anzuschließen. ES sei nichts leichter, als von der hier versammelten Mehrzahl der deutschen Fürsten nicht blos den Kaiser proclamiren, sondern auch eine den berechtigten Forderungen des deutschen Volkes entsprechende Verfassung mit Oberhaupt ge nehmigen zu lassen, das würde eine Pression sein, der die Könige nicht widerstehen könnten. Bismarck bemerkte, mit dieser Anschauung stehe ich ganz allein; um das gewollt? Ziel

will, in meinen Händen ruhen wird, und ich em pfinde für die Lösung derselben auch eine gewisse Zuversicht, weil ich weiß, daß ich mich des in mich gesetzten Vertrauens würdig erweisen werde. Und am 23. Februar die gewichtige Notiz: „Der nächste Berns im Frieden ist die Lösung der -socialen Fragen, die ich gründlich erforschen werde.' Am 7. März schließlich: „Ich zweifle an der Aufrichtig keit für den freiheitlichen Ausbau des Reiches und glaube, daß nur eine neue Zeit, die einst mit mir rechnet, solches erleben

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 30.03.1888
Physical description: 8
ein, im Jahre 1835 dnrch den MnseumSdirector Prof, Dr. H. Riegel in Braunschweig ins Leben gerusen, ist sicherlich eine der edelsten, volkSthümlichsten Unter nehmnngen unserer Tage. Er entsprang der traurigen Erkenntnis und Ueberzeugung, dass unsere deutsche Muttersprache heutzutage trotz des VorgaugeS unserer großen Dichter und Sprachmeister, trotz des nationalen Aufschwunges unseres Volkes, trotz des neuerstaudenen deutschen Reiches, auf den verschiedensten Gebieten ihres Gebrauches, in Wort und Schrift

, einer be dauerlichen Entartung und Verunreinigung preiSge geben ist. Die Fremdwörterfeuche herrscht in der ärgsten Weise im deutschen Schriftthum jeglicher Art. Ueberall im täglichen Leben, in der Unterhal tung, im Geschäftsverkehr, in der Verwaltung, in Büchern und in Zeitungen begegnen uns die ekelhaften Eindringlinge, die sie zeitigt, häufig in entsetzlicher Masse, immer wechselnd und stets sich erneuernd. Diesem Uebel, einem übriggebliebenen Zeugen der Zeiten des Verfalles unserer Nation, nach Kräften

entgegenzutreten, muss die Pflicht eines jeden Deut fchen sein, der seine Sprache und mit ihr sein Volk liebt. So ist es gewiss eine hohe, ideale Ausgabe, die sich der allgemeine deutsche Sprachverein gestellt: die Reinigung der deutschen Sprache von unnöthigen fremden Bestandtheilen zn sördern, die Wiederherstel lung und Erhaltung des echten Geistes und eigen thümlichen Wesens der deutschen Sprache zu pflegen und ans diese Weise das allgemeine nationale Bewusst sein im deutschen Volke zu kräftigen. Gedenk

, wenn du sprichst, dass du ein Deutscher bist! Daher: kein Fremdwort sür das, was deutsch gut ausgedrückt wer den kann! Im ganzen deutschen Volk soll der Sprach verein seinen Rückhalt finden und festen Boden ge winnen. Dass in der That im Volke jene Strömung und Stimmung lebendig vorhanden ist, die dem deut schen Sprachvereine allein lebensfähige Kraft auf die Dauer verleihen kann, die nur genährt uud gefördert zu werden braucht, beweist das unerwartet rasche und mächtige Ausblühen deS Vereines

, der bei der ersten Hauptversammlung zu Dresden im October 1387 seit den paar Jahren seines Bestandes bereits an die 100 Zweigvereine ausweisen konnte. Seither sind weitere dazugekommen. Nachdem auch iu Deutsch- Oesterreich bereits eiue Reihe von Städten, wie Wien, Graz, Prag, Krems, Reichenberg, Horn u. a. vor ausgegangen, sollte Innsbruck uicht zurückbleibe«. Des Gedankens der Gründung eines Zweigvereines deS allgemeinen deutschen SprackvereineS in Inns bruck. der im November vor. Js. vou den Herren vruä. xliil

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 11.09.1885
Physical description: 4
zuschädigen.' Wir Czechen — fügt er hinzu — verlangen nur, daßsie (die Deutsche?) sich ihres unrechtmäßigen Besitzes entäußern..... Also haben die nationalen Helden von'Königin hof nur darum die deutschen Turuer gesteinigt, wG diese sich nicht unrechtmäßigen Besitzes ent äußern wollten? Und eine solche Insinuation väÄ man den Deutschen als — Versöhnungsrede Freitag, den 11. September aufzudisputiren „Wir sind — sagt Herr Rieger zum Schluß — ein kleines, nicht zahl reiches Volk und fangen erst

di „Ehre' der czechischen Nation, dann haben siche die gelynchten Deutschen von Königinhof freilich eines „Verbrechens' schuldig gemacht, um dessent- wille'n sie Strafe verdienen. Herr Rieger hätte ganz anders sprechen müssen, wenn es ihm ehrlich darum zu thun gewesen wäre, die'aüfgestäHelten nationalen Leidenschaften in Böhmen zu besänftigen. Seine Theorie von der ungeziemenden Selbsthilfe kann nur dazu dienen, den. nationalen Dünkel und den bis zum Wahn witz getriebenen Chauvinismus zu steigern

. Er hätte den Muth haben müssen, die Gewaltthätig ketten seiner Königinhofer Landsleute als solche ^verdammen und nicht den feigen Versuch machen dürfen, denselben das Mäntelchen überschreiten der Selbsthilfe anzuhängen. Wer, wie dies Rie ger thut, aus Popnlaritätshascherei den rohen Leidenschaften der Menge schmeichelt, darf denn anch nicht erwarten, bei den Deutschen in Böh men Gehör zu finden. Rieger sagt mit einer ge wissen Salbung: „Es läßt sich nicht läuguen, daß sich vornehmlich

unter den Deutschen in Böh men eine außerordentliche Gereiztheit kundgibt.' Wahr, sehr wahr; die nationale Gereiztheit läßt fich schlechterdings nicht läugnen. Läßt stch denn aber angesichts der Ereignisse von Königinhof läugnen, daß die Deutschen alle Ursache haben, gereizt A sein? Sicherlich nein! Aber Herr Rie ger läugnet es dennoch. Er hat den traurigen Muth zu behaupten, es liege für die Deutschen kein Grund zur Gereiztheit vor, weil ja auf Seste der Czechen die Absicht picht bestehe die Deut schen

an, verlorenes Ter rain wieder zu gewinnen.' .... Also entschlüpft ihm doch auch ein ehrliches Wort. Die Czechen ziehen in Böhmen auf Eroberung aus .. . Darf man es dann den Deutschen verübeln, daß sie sich zur Wehre setzen? Tagesueuigkeiten. (Oesterreich-Ungarn.) Officiös wird ge meldet, daß, da der Reichsrath bis November, die Delegationen bis Dezember tagen, die Ein berufung der Landtage Heuer unterbleiben soll. — Das Budget, das in seinen Hauptzügen fertiggestellt ist, bringt dem Finanzminister

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 07.08.1886
Physical description: 6
über die Entstehungsgeschichte des Spra- chengesetzentwurfes des Deutsch österr. Klubs vor, die unseres Wissens bisher noch nicht in die Oes- fentlichkeit gedrungen sind. Wir lassen demgemäß den auf den Sprachengesegentwurf bezüglichen Passus der Rede des Herrn Dr. Magg wörtlich folgen. Dr. Magg sagte: „Unsere wichtigste Aktion ist der Antrag auf Anerkennung der deutschen Sprache als Staats sprache unter Vorlage eines umfassenden Sprachen gesetzes gewesen. Wichtig darum, weil dies die unzweifelhaft allerfchwierigste Gesetzesarbeit

im Gesetzgebungswege für allzu schwierig und deshalb nicht thunlich erklärt. Nachdem die Abgeordneten Graf Wurmbrand und Ruß gute Vorarbeiten geliefert hatten, hat Abge ordneter Chlumecky eine vorzügliche Grundlage für die Berathungen ausgearbeitet, an welchen außer den genannten Abgeordneten Scharschnnd, Beer, Plener. Sturm und ich teilgenommen haben. In einer ungemein großen Zahl von langm Sitzungen und dreifacher Lesung ist der nunmeh rige Gesetzentwurf festgestellt worden, den unsere Freunde vom Deutschen Klub

mit uns unterzeichnet haben. Ich bin überzeugt, daß derselbe ein gutes, und grundlegendes Werk ist. das den Weg zeigt, auf dem allein die Sprachenfrage gerecht und gut gelöst werden kann. Jeder von uns hat Zugeständnisse gemacht, ich bin auch mit Anträgen unterlegen, aber ich wage zu behaupten, dem Staate Oester reich und Deutschen in Oesterreich könnte kein besseres Angebinde gegeben werden, als dieses Gesetz. Um es zu verstehen, müssen aber immer seine zwei Theile wobl auseinander gehalten wer- den: Die Regelung

der sprachlichen Gleichberech- tigung und die Vorrechte der deutschen Staats sprache. Alle die Bedenken, welche bisher von vielen und auch von hervorragenden Männern ausgesprochen worden sind, werden entkräftet oder doch sehr gemildert, wenn diese Sonderung gehörig beachtet und die Einzelbestimmnngen, deren Erör terungen mich hier zu weit führen, gewürdigt werden.' Ausland. Deutschland. (D as D reikaise r bün d niß.) Der Reichskanzler Fürst Bismarck hat. wie die «N. N.' aus sicherster Quelle erfahren, an maß

) hat durch die Rede des deutschen Kronprinzen ihre politische Weihe erhalten. In schwungvollen Worten leierte der deutsche Kron prinz. der künftige Beherrscher des deutschen Rei- ches, die Bedeutung der altehrwürdigen Hochschule am Neckar kür das deutsche Reich, für die Pflege des Gedankens der Einigkeit und der Zusammen gehörigkeit des deutschen Volkes und er prieS diese ehrwürdige Stätte der Wissenschaft, ihre Bedeutung für die Forschung und die Glaubens freiheit. Die Rlde des Kronprinzen entfachte stür- mische

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.11.1885
Physical description: 4
für die Einführung von gesetzlichen Maßnahmen zu Gunsten der Er lernung der deutschen Sprache durch deren Ver nachlässigung die Einheit und Stärke der Armee und sohin auch die Macht und die Einheit des Reiches in besorgnißerregender Weise gefährdet wird. Wären die Wortführer der anderen Na tionalitäten nicht so dünkelhaft, so kindisch dünkel haft und würden sie auch durch die That die von ihnen in Worten anerkannte höhere Geltung der deutschen Sprache anerkennen, dann bedürfte es — hiefür bietet

der Militärverwaltung ange sichts der gegenwärtig in vielen Kronländern sich kundgebenden Bemühungen in Betreff der Schulen (insbesondere der Volksschulen) nach nationalen Principien bemächtigt hat. Ueber daS, was geschehen muß, herrscht freilich die wünfchenswerthe Einmüthigkeit nicht. Wäh rend die liberalen Blätter aus den in den mini steriellen Erklärungen enthaltenen Prämissen die naturgemäße Schlußfolgerung ziehen, daß der Unterricht in der deutschen Sprache, dessen Ver nachlässigung in dem Kriegsminister

Prof. Czerkawski als auch Dr. Mattusch haben in Abrede gestellt, daß durch dieses Verbot dem Unterricht in der deutschen Sprache Abbruch geschehe. Dr. Czerkawski wies darauf hin, daß ein gallisches Landesgesetz die deutsche Sprache als obligaten Lehrgegeustand an den galizischen Mittelschulen ja sogar auch an den Volksschulen — in diesen allerdings erst von der 6. Classe an gefangen — festgesetzt hat. Nun konnte der gali- zische Landtag ein solches Gesetz allerdings er lassen, da eben die deutsche

des Zwanges, welchem die beklagenswerthen Mißerfolge der nationalen Un terrichtsanstalten zugeschrieben werden müssen, sondern die dem Chauvinismus entspringende geradezu feindselige Abneigung gegenüber der deutschen Sprache. In Böhmen z. B. wäre trotz des Artikel 19 der deutsche Sprachunterricht nicht so weit hernntergekvmmen, wenn Dr. Rieger nicht schmählich capitulirt hätte vor den jnngcze- chischen Terroristen. Als ihm Eduard Grgr die Broschüre „Ein verhängnißvolles Wort' an deu Kopf warf, duckte

er sich und unter seiner Patro- nanz brachte dann Kviczala jenen Geseyentwurf ein, welchem man mit mehr Recht als dem auf einem idealen Ssandvunkt stehenden Artikel 19 den Vorwurf machen kann, das Erlernen der deutschen Sprache zu verbieten. Um nur nicht weniger national zu erscheinen als seine jungcze- chischen Concurrenten, ließ Rieger seine Ueber- Ueberzeugung, daß die Kenntniß der deutschen Sprache für jeden gebildeten Czechen unerläßlich sei, im Stich und bekannte sich zu der unsinnigen Theorie von der Goldwagen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.09.1889
Physical description: 8
die Feudalen. Er war, um es kurz zu sagen, ein Wertzeug der Versöhnungsära, ein erge bener Diener des Grafen Taasse nnd die Puppen, die auf der Schaubühne des politischen Lebens in Böhmen spielten, waren an Drähten befestigt, die am Wiener Judenplatze dirigirt wurden. So war der Mann beschaffen, der länger als acht Jahre den ersten Statthalterposten des Reiches bekleidete. Oft wurde er todtgesagt und endlich ist er gefallen, ohne daß man die Ursache weiß. Die Deutschen werden dem Freiherrn von Kraus

in konstitutionellen Angelegenheiten zu sammenhält mit der stereotypen Ausrede des Statt halters, er habe das Gesetz beobachtet; dann muß man in der That sagen, daß e» ein Fehler war diesen Mann auf den böhmischen Statthalterposten zu berufen und noch mehr als ein Fehler, ihn dort länger als acht Jahre zu belassen. Hatte denn dieser Mann auch nur ei ne n positiven Erfolg aufzuweisen? Zuerst drangsalirte man die Deutschen durch offi- ciöfe Zeitungen, die gleich Pilzen aus der Erde schössen, dann hetzte

der besten Patrioten deS Reiches, daß die Angelegenheiten in Böhmen bereits auf einen Punkt anlangt sind, wo schleunige Umkehr noth thut? ÄuS der Person des neuen Statthalters läßt sich auf eine solche Ernüchterung nicht schließen. Franz Graf Thun-Hohenstein ist Fleisch vom Fleische der Schwarzenverg, Lobkovic, Schönborn; als Candi- dat der staatsrechtlichen Partei wurde er vom böhmi schen Großgrundbesitz im Jahre 1379 in das Ab geordnetenbaus entsendet und schloß sich hier dem Czechencluv

an. Im Herrenhause, dessen Mitglied er seit dem Tode seines Baters (1881) ist, stimmte er mit der Schwarzenberggruppe. Also czechisch- feudaler Parteimann reinsten Wassers. Dabei erregte er im Borjahre unliebsames Aufsehen durch eine Rede, welche den Feudalen selbst zu scharf war. Er lehnte die Forderungen der Deutschen rundweg ab und trat mit Wärme für die Königskrönung ein. So vertrat Graf Thun bisher gewissermaßen die schärfere Tonart unter den Feudalen und galt als entschiedener Gegner der Deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.10.1884
Physical description: 4
und die Verfassung des deutschen Reiches. Der König von Preußen kann nun einen Fürsten, der sich ausdrücklich als im Kriege mit ihm befindlich erklärt, nicht zur Regierang in Braunschweig zulassen; ebensowenig kann der deutsche Kaiser als Schützer und Wächter deSver- Wungsmäßigen Rechtsbestandes des Reiches in einem zum Reiche gehörigen Herzogthum die Thronbesteigung eines an sich erbberechtigten Für sten zulassen, der in feierlicher Erklärung dem Reich und dem Kaiser selbst seine Anerkennung sagt. Solange

stand mit dem Könige von Hannover im Kriege und nahm auf Grund des Eroberungsrechtes das Königreich in Besitz — eine solche Besitzergreifung könnte gegen das mit Preußen im Frieden lebende und dem deutschen Reiche verbündete Herzogthum Braunschweig nie mals erfolgen und niemals ist auch von der preu ßischen Regierung, soviel bekannt, ein solcher Ge danke ausgesprochen worden. Nun hat aber der Herzog von Cumberland nach dem Tode seines königlichen Baters nicht nur seine feindliche Stel lung

gegen Preußen festgehalten, sondern auch dem deutschen Reiche die Anerkennung versagt, indem er in seiner bekannten Erklärung den Ent schluß auSsprach, an seinen Rechten auf das König reich Hannover festzuhalten und diese Erklärung nur „an den König von Preußen' richtete, indem er so dessen Recht und Würde als deutscher Kai ser vollkommen ignorirte. Der HeHog von Cumberland setzt also den Kriegszustand, in welchem sich sein Vater gegen Preußen befand, fort und bestrettet zugleich den Rechtsbestand

der Herzog von Cumberland diesen Standpunkt einnimmt, ist von einer Ausübung seiner Erbrechte in Braunschweig nicht die Rede ebensowenig kann aber eine einfache Einverleibung des Herzogtums in das Königreich Preußen er folgen wie häufig von der öffentlichen Meinung angenommen wird. Eine im Jahre INI in Braunschweig von der Landesversammlung der Regierung vorgelegte Resolution, den deutschen Kaiser zu bitten, im Falle der Thronerledigung des Herzogtums die einstweilige Regierung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 02.03.1883
Physical description: 6
, was ich den Fachmännern überlasse, sondern, um, da mir Gelegenheit dazu durch eine Adreßdebatte nicht geboten wird, einen tieferen Blick zu thun in die Lage des Reiches, woraus von selbst sich ergeben wird, welche Stellung allein ich in consequenter Weise von meinem Standpunkte aus dem Finanz gesetze gegenüber einnehmen kann. Die gegen wärtige Regierung besitzt nicht mein Vertrauen, sie gilt mir als ein Unglück, welches größer mei nem Vaterlande kaum hätte widerfahren können. Ich bin überzeugt, daß es der hohen

Regierung, in ihrer Art natürlich, voller Ernst ist, mit der Aufrechthaltung der Gesetze und daß z. B. der Herr Ministerpräsident nicht gezweifelt hat, durch seine empfindungslose Energie, oder soll ich sagen energische Unempsindlichkeit (Heiterkeit und Sehr gut links) die Deutschen einzuschüchtern und allmählig lahm zu legen, gröbere Gesetzesverletzun gen ihrerseits, ich will nicht gerade sagen, gerne gesehen, aber vom Herzen gerne mit Macht nieder geschmettert hätte, während er Gesetzesverletzungen

der für das Reich entscheidende Moment; denn nicht um die Deutschen allein han delt es sich. Man kann die Deutschen nicht von der Führung verdrängen, ohne Oesterreich seiner ersten Existenzbedingung zu berauben. Man kann Oesterreich zu einem Schatten Herabdrücken, als welchen es die europäischen Mächte mit ihrer Eifersucht gewiß am liebsten dahin wanken sehen würden. Aber ein lebenskräftiges, der Zukunft gewachsenes Oesterreich kann nur ein deutsches sein, weil es ein deutsches Werk ist. (Lebhafter Beifall

gegen die Willkür, das ist endlich den Deutschen klar geworden und daß diese Erkenntniß keine blos theoretische mehr sei, beweist mehr als zur Genüge ein Ereigniß aus der neuesten Zeit, welches Jene nnr als unbedeutend betrachten können, die nicht gewohnt sind, die Dinge in ihrem Zusammenhange zu beurtheilen. Die Versöhnungspolitik, welche, wenn man die Larve ihr vom Antlitz reißt, als Slavisirung Oesterreichs uns angrinst, hat bereits nach dem Herzen Oesterreichs gegriffen; denn Oesterreichs Herz

ansreichen, während sie macht los ist gegenüber den Kräften, von deren Ent fesselung dieser Fall nur ein Symptom ist. Und diese Symptome begrüße ich mit Freuden. Endlich beginnt Klarheit zu werden im öffent lichen Gewissen. Lichter wird die Lage des Reiches

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 08.07.1881
Physical description: 6
in Wien» Berlin »ad München, Noiur und <icmi>. in Wien, l. Riemerzatse itt. ^>S 1S2. Freitag. d«! 8, Juli 1881 Politische Ueberstcht. Kojen. 3. Juli. Wir haben in unserem gestrigen Blatte die Resolu tion veröffentlicht, welche von den in Wien versammel ten Reichsraths- und Landtagsabgeordneten zum Be schlusse erhoben wurde. Die>e Resolution soll wesent lich die Solidarität der Deutschen in Oesterreich dolu- mentiren und somit dem „Aufrufe' zur Unter stützung gereichen, welchen die deutschen

Abgeordneten in Böhmen an ihre Wähler erlassen, um ihren Ge danken über die bestehenden Verhältnisse Ausdruck zu geben. Der Aufruf lautet: Au das deutsche Kolk w Nähme«! Empörende Acte der Bedrohung und offenen bluti gen Gewalt wurden in der jüngsten Zeit an Angehö rigen deutschen Stammes und vor Allem an deutschen Studenten in der Hauptstadt des Landes verübt und erfüllten alle deutsch- Gaue Böhmens mit tiefster Auf wallung und unsagbarer Entrüstung. ES find diese ungetheilten Gefühle um so gerechter

, als — so bezeug?» es offenkundige Thatsachen und alle gleisnerischen Beschönigungen vermögen die Wahrheit nicht zu entstellen — kein Anlaß, keine Herausfor derung von deutscher Sei!? geboten war und der nackte Deutschenhaß allein den Antrieb hiezu gab. Wohl kehrt die Ruhe äußerlich wieder, allein der vergiftete Stachel der Erinnerung bleibt in uns zurück — der döse Geist, welcher als Urheber gewaltet, ist da mit nicht gebannt und belastet fortan die öffentliche Lage des Landes und des Reiches mit dem Zweifel

, wann und wo er wieder über die Bühne schreitet, um in neuer Maske die alte Rolle zu spielen. Denn nicht mit vereinzelten Ausschreitungen jugend licher Unbesonnenheit — sondern mit einem Gliede auS der Kette einer planmäßigen Action haken wir es zu thun, welche ihre Ziele gegen die nationale Existenz uni> Stellung der Deutschen in Böhmen Überhaupt richtet. Diese Auffassung ist nicht gesucht, sondera das na türliche und unabweisliche Schlußergebniß ruhiger Ab wägung dessen, was in letzter Zeit

Deutsche im gewöhnlichen Verkehre begegnen, blos darum, weil sie Deutsche find, an so oft beklagte Ueberhebun gen czechischer Funktionäre in deutschen Orten und Be zirken, an den neuesten Sprachenerlaß des Bürgermei sters der zweisprachigen Hauptstadt eines zweisprachigen Landes! Einem wohlorganifirten und combinirten Vorstoß der czechischen Politik befinden wir uns gegenüber, wei cher zumal in seinen excessiven Formen unsere Auf merksamkeit in erhöhtem Maße in Anspruch nimmt, weil er sich vollzieht

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.09.1883
Physical description: 4
des rauheren und spröderen Nordens ist der Stadt Wien diese Rolle zugefallen^ die sich künst lerisch wie social zur Geltung bringt und Jeder, der ans dem Reich nach Wien kommt, glaubt als-- bald den Hauch eines solchen Wesens zu empfin den, Das Fest, welches die Wiener Bürgerschaft in ^!der EinweiHMg ihxH MMaM feierte, kvMte nirgends auf größere Sympathien stoßen, als in der Hauptstadt des verbündeten deutschen Reiches. An Allem, wqs Wieu MFreud und Leid begegnet, nimmt Berlin den aufrichtigsten Antheil

tllr 3 Mnsto ü. 2.5V. 6 Aoaats tZ. 5.— Mt ?ost » . S. 3.30. » » «.6.60 2ve!n»a1ixg ^nsxade: ?ür Loaeii kSr S Äonato ü. 1.— ?llr 6 Aouato ll. 2.— Alt rost » . ü. 1.35. ?ar » a. 2.70 LssteUllnxgu veräsn reekkeitix erdstsn an äio ^.ällmüstration äs? coust. LoMsr 2sitrwß. Gin deutsches Urtheil öder Wien. Der Einweihung des Wiener Rathhauses widmet die Berliner „National-Zeitung,' das Organ des freisinnigen deutschen Bürgerthums einen, die lauterste Sympathie athmenden Artikel, welcher uns in schwerer

Bedrängniß und tiefer Sorge lebenden Deutschen Oesterreichs Trost, Hoffnung und Erhebung zu bieten geeignet ist. Anknüpfend an den Meisterspruch Schmidt's (wird wenn diesseits der Berge mit unserer Kraft stets zu sammenhalten mit denen jenseits der Berge, mit ihrer Feinheit und Liebenswürdigkeit muß, alleweil etwas Großes entstehen) schreibt dieselbe: „Besser hätte Schmidt sein eigenes Werk nicht schildern können; allein sein Spruch geht noch tiefer, ist noch umfassender. Ist es nicht gerade die Aufgabe

, die der Stadt Wien unter den lei tenden deutschen Städten geworden ist, die sie schon so oft und so glanzvoll ausgefüllt hat: Die Vereinigung deutscher Kraft mit südlicher Feinheit und Liebenswürdigkeit! Waren es nicht diese Züge, die Wien trotz aller Hindernisse immer wieder in die Reihen der leitenden Kunststätten führen? In der goldenen Zeit der Musik in Wien wie jetzt in der glücklichen Entfaltung den Bau kunst hat sich diese schöne Vermittlung zwischen Süd und Nord vollzogen. In glücklicher Ergän zung

, Lemberg und Prag die Blicke der Bevölkerung unausgesetzt gerichtet. Wie der Thurm des Wiener Rathhauses gebietend über Wien hinausschaut, so leuchtet Wien selbst über Oesterreich. Unübersehbar groß ist der Einfluß, den Wien auszuüben vermag als Trägerin einer, wenn auch eigenartigen, doch im Grund und Wesen deutschen Cultur. Das Schaumspritzen der nationalen Er regung kann Wien in seiner Stellung nicht er schüttern, wenn es sich selbst treu bleibt. Aber auch darin hat der Meister des Rathhausbaues

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 16.11.1885
Physical description: 6
Cooperation, so daß die Worte Lord BeaconSsield's, daß in Asien Raum genug für Rußland und England sei, mit Recht wiederholt werden könnten. Zu Birma übergehend, hoffte Redner zuversichtlich, daß, während die Operatio nen der indischen Regierung gegen den excentrischen Potentaten Thibo den Weg zur Civilisiruug und zur Entwicklung des Handels ebnen dürften, die vorzunehmende Veränderung so geringfügig fein wird, wi: dies mit den Interessen der Bevölkerung und den Anforderungen des Reiches verträglich

, sondern dieselben hätten ihren Ursprung in der von den anderen Balkanstaaten eingenommenen Haltung Die von Griechenland und Serbien aufgestellte Doctrin sei die, daß. falls Bulgarien nicht genau zu seiner früheren Lage zurückgeführt werde, sie auf einer Gebietsausdehnung auf Kosten des tür kischen Reiches bestehen müßten, unv diese Doctrin stehe mehr als alles Andere der Verwirklichung der bulgarischen Hoffnungen im Wege. Lord Salis bury wollte nicht die Entscheidung der Konferenz prophezeien, drückte

hoffe daher erstens, daß die Stärke des türkischen Reiches unvermindert aufrechterhalten werde, weil sie hierin die Bürgschaft für den europäischen Frieden sieht, und zweitens, daß irgend ein von Europa vereinbartes Abkommen ein derartiges sein möge, welches die betreffenden Bevölkerungen be- srstigdi und gleichzeitig irgend welche weiteren Versuche gegen die Integrität des türkischen Rei ches. welche die britische Regierung für einen we- sentlichen Theil der europäischen Versassung an erkennt

, entmnthigt. Weniger eingehend äußerte sich der Premier- Minister über die heimische Politik. DieVerwaltung Irlands ohne Inanspruchnahme von Ausnahme gesetzen bezeichnete Lord Salisbury als entschieden erfolgreich, ausgenommen bezüglich des „Boy- cottens'. Mit diesem System des Terrorisnius würde sich das Parlament zu befassen haben, falls die dagegen bestehenden Hilfsmittel sich als unzu reichend erweisen sollten. Vor Allem sei die Re gierung entschlossen, die Integrität des Reiches aufrechtzuhalten

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 17.07.1882
Physical description: 8
sind. Das der deutschen Sprache einge räumte Vorrecht könne den thatsächlichen Effect einer Verdrängung der Deutschen aus den öffentlichen Diensten üben. Dieser Tadel erscheint indessen sehr wenig berechtigt, weil ja niemand die Deutschen hin dert. sich die Kenntnis der czechischen Sprache anzu eignen. — Die „Presse' kennzeichnet die Rede des Reichsraths-Abgeordneten Dr. Sturm in Zwittau, sowie die Kundgebungen der Czechen aus Anlass der Prüsungsverordnung für die Unw?rsi:ät als Aus flüsse des Chauvinismus

. Der Feuerlärm in Prag sei eine Episode, aber er sei ebensowenig danach an gethan, den nationalen Frieden näherzruücken, als die Rede des Zwittauer Tribunen. „Wir selbst', sagt das Blatt, »halten zu fest an dem glücklichen Stern und der Mission dieses Reiches, um nicht die feste Ueberzeugung zu hegen, dass der Völke, friede nur eine Frage der Zeit ist; aber weil wir diesen Zeit- Punkt im allgemeinen Interesse näherqerückt wissen möchten, darum bedauern wir den Chauvinismus Welcher heute noch die Haltung

. Die Königin wird im August die Seebäder in Venedig gebrauchen und so dann den September, wie im Vorjahre, in Cadore zubringen. Der König wird einige Provinzen seines Reiches besuchen, die er seit seinem Regierungsan tritte noch nicht bereist hat, darunter auch die Insel Sardinien. Es wird zugleich versichert, dass von allem, was in österreichisch.ungarischen und in ita lienischen Blättern soeben wieder über die Reise des österreichischen Kaiserpaares nach Italien berichtet wurde, in unterrichteten Kreisen

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