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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.01.1889
Physical description: 8
wird, an welchem die Italiener des Königreiches ihren Stammesbrüdern in Oesterreich uud Frankreich ohne politischen Hintergedanken ebenso loyal beistehen werden, wie die Deutschen des Reiches uns zahl reicheren Dentschöstcrreichern im gesetzlichen Kampfe um die nationale Schule Hilfe leisten, so ist es sehr fraglich, ob es denn uns Deutschen noch mög- ten i>er Unterricht der katholischen Jugend der katholischen Lehre zu entsprechen habe, der Religionsunterricht von der Volksschule bis zur Universität nur von bischöflich

Seite 2 Werauer Keitung. Nr. 13 scrtigung für das Vorgehen des Deutschen Schul- vcreins und kein billig denkender Wensch wird gegen denselben eine Einwendung erheben, selbstverständlich immer vorausgesetzt, daß man es in den sogenann ten deutschen Enclaven mit wirklichen Deutschen oder solchen Ueberresten derselben zu thun habe, die nicht schon so weit italianisirt sind, daß man sie mit den ger- nianisirtcn ehemaligen Wenden und Sorben Kärntens oder Preußens auf eine Stufe stellen

auf, den das Fortbestehen eines Zankapfels hervorruft? Briugen uns diese, für die Italiener Wälschtirols die Durchlöcherung ihres sonst homogenen Sprachgebietes bedeutenden, deutschen Oasen einen Kraftzuwachs für die nächst- gelegenen deutschen Gebiete? Wenn man sich die sehr nahe liegende Frage znr Entscheidung vorlegt, ob das viele, für einen in der fernen Zukunft vielleicht dennoch zweifelhaften Erfolg aufgewendete Geld nicht besser für die inten sivste Förderung des Deutschthums, in dem durch die stets zunehmende

wälsche Einwanderung gefähr deten deutschen Südtirol angewendet erschiene, so möchte man sich fast der Anschauung zuneigen, daß es besser sei, den glimmenden Brand im eigenen Hause zu löschen. Doch wollen wir auf diese Frage nicht näher eingehen, es genügt, dargelegt zu haben, daß thatsächlich nur ideale nationale Gefühle in dem Schutze des Deutschthums in den wälsch- tirolischen Enclaven ihre Befriedigung finden und daß practische Vortheile für das Deutschthum hiebei gewiß in nur sehr geringen! Maße

herausschauen. Daß diese Thätigkeit als Endziel die Germanisiruug Wälschtirols habe, kann bei obiger Sachlage wohl nur von einfältigen Leuten geglaubt werden. Wie der Kampf zwischen dem Deutschen Schulvereiu uud dem Pro Patria-Nereiue auf dem heiß umstrittenen Gebiete enden werde, ist vorerst nicht abzusehen, doch weisen die Erfolge, die der letztere Verein mit feinen geringen Mitteln bereits errungen hat, darauf hin, daß man seine Kraft nicht unterschätzen darf. Ziehen wir in Rechnung, daß der Tag kommen

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 22.04.1885
Physical description: 8
, die bei einer Bevölkerungsziffer bon 400 Millionen Chinesen gegen 300 Millionen Europäer ernstlich zu denken geben. - l . ^ l i - Briefe aus dem deutschen Reiches .s. .. Be-rlin, IS.-Mril.p' .. Am letzten Dienstage Haben die? deutschen Reichs- und preußischen Landboten die parlamentarischen Mühlräder wieder in Gang gesetzt. Beide Häuser haben noch ein gut Stück Arbeit vor sich, und eS muß per Dampf gehen, wenn bis zum lieblichen Pfingstsest alles glatt sein soll. Die Nationalliberalen sind mit schwerem Herzen nach; Berlin

,. daß Frcmfteich nun Der- Abschließung China'S ein Ende machen wolle. Dieses für die bezopften Chi nesen unerhörteWagniß rüttelte die stumpfsinnigen Söhne des „Reiches der Mitte' auS ihrer langen Betäubung auf. Sie warfen sich mit Uebermacht auf die franzö sischen Eindringlinge, und der Anprall war so wuchtig, daß nicht nur- dem französischen JnvasionSkorpS die Er- orberungen entrisse« wuchen^. sondem der Stoß bis Paris fortzitterte^ und dort das Ministerium. Ferry als Ärhe^jMeAvtthayMßvollm Krieges

von seinen Sessew^ her^warf. ^ ^ ^ Diese erste That chinesischer ^ Ausraffung auS langem Traume, wobei die-«Söhne ^ des himmlischen Reiches' europäisch bewaffnet und von bezahlten Europäern ge führt, mit solchem Erfolge m den Rachekampf gegen Europas Eindringen vorruckten,^ hat weit größere Be deutung, als für die fraWöfssche -WpubM Ganz Europa dürfte, mchdem Euglarch und Frankreich ans^ Habs^t-Gründen seit,25 Jahre»! die Chinesm kriegerisch gereizt, sie damit zu Aufwachen gebracht, ihre Selbstabsperrung

langsam, allmählich, unmerNich, wo - imm«,. fie ihm begeguem. ^ Im Jahre 1871 war der ganze englische Handel mit China (er betrug und beträgt noch 42 Millionen Pfund Sterling)/ in 'den Händen englischer Häuser: die großen 4 Firmen, davon eine, amerikanische? in Shanghai nnd Hongkong, die kleineren in> den Vertragshäfen; hierzu die Zwischen händler. Nur der Vertrieb des englischen Imports im Innern des Reiches wurde von eingebomen Kaufleuten besorgte Ueberdies besaßdaS Haus Rüssel über 20 Dampfer

, schönen Wohnhäusern und Pagoden.; Ich glaubte mich nach KMöng versetzt M die zwischen Miam und dem Indischen Ocean südlich von Bmna, .--Wit.sMnesm.^ Die Zahl der nach jenen Gegenden auswandernden und - in Singapore landenden Söhne des himmlischen Reiches .betrug im Jahre .1882 MM, im Jahre 1883 150,000.; Im letzten Jahre erwartete man ^och eine? beträchtliche KePttMtg.^ // . «Die drakonischen Gesetze, durch welche man sich in Kalifornien und Aujtralien der unbequemen chinesischen Konkurrenten

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.01.1886
Physical description: 4
und was viel schlimmer ist, man mißtraut seit der Bildung des deutschen Reiches den Deutschen in Oesterreich! Dieses Mißtrauen ist aber ungerechtfertigt, es ist unbegründet, es ist unklug! Die Deutschen m Oesterreich sind ja auch Part'cnlaristen, der bajnwarische Namen hat von Alters her seine Stammeseigenthümlichkeiten be wahrt, die vor Allem in dem Mangel jedes durch greifenden Nationalbewußtseins gipfeln! Kein Volksstamm der Erde hält treuer an allen Dyna stien vom Althergebrachten fest, als der Deutsche! Woz

, daß eine aufrichtige und dauernde, den nationalen Wünschen der Deut schen und des Reiches entsprechende Verbindung der beiden Kaisermächte der deutschen Nation die frühere staatliche Verbindung mit der Ostmark ersetzen werde. Es öffnen sich dann andere Aus blicke in die Zukunft: Herrscher nnd Regierungen vergehen, aber Nationen bestehen und dringen vor und drängen andere zurück; so dringen auch in Oesterreich die Slaven vor. sie sind die Majorität, sie herrschen, sie werden die Abtrennung der Ost mark

» also das Mißtrauen? Wozu das Experiment mit der Slavisirung?' An einer andern Stelle heißt es: „Es handelt sich in Oesterreich darum, ob die Slaven herrschen und dem Reiche ein neues Gepräge verleihen wer- den, oder ob der bisherige deutsche Charakter des Staates erhalten bleiben soll. Nun bilden die Polen und Ruthenen, die Czcchen und Slovenen zusammen allerdings die Majorität der Bevölke rung, und, von den deutschen Clericalen unterstützt, sind und bleiben diese Stämme die herrschenden

es dem Verfasser, daß die alte deutschen Ostmark mit der Zeit zu einem Tummelplätze des slavisch-clericalen Chauvinismus zu einer Hochburg der ärgsten Feinde der deutschen Nation wird, die sich von den Franzosen nicht an Deutschenhaß übertreffen lassen. ..Zur Sicherung der deutschen Nation — meint derselbe jedoch u. z. sehr mit Ruhe — ist die Ostmark heute gerade so unentbehrlich, wie zur Zeit der Babenberger. Das alte Oesterreich mit deutschem Charakter war bis 1866 der Hüter dieser Ostmark Ein großes

und mächtiges Ungarn ist im Interesse der deutschen Nation wünschenswerth, es ist der natür liche nnd ewige Verbündete derselben. Die deut sche Nation, eingetheilt zwischen Franzosen und Russen, muß ihre alte Ostmark als treuen sichern Schutz, Ungarn als zuverlässigen Bundesgenossen haben. Dann ist die Zukunft der deutschen Nation ge sichert! . . . Bon dem Momente aber, wo Polen. Czechen, Slovenen und Clericale dauernd die Herrschaft in Oesterreich an sich reißen, lst wenig stens der Glaube erschüttert

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 24.11.1888
Physical description: 10
Verhandlungen mit anderen Regierungen und weitere Borlagen an den Reichs tag knüpfen werden. Eine erfreuliche Ueberrafchung bot der letzte, die auSwärtigen.Beziehungen des Reiches und die allgemeine Lage berührende Passus der. Thronrede, dessen friedliche Fassung wohlthuend absticht gegen das in den letzten Tagen von einem Theil der deutschen Presse neuerlich angestimmte Kriegsgerasselr' Mit keinem Worte ist anf eine Verschärfung der Situation hingewiesen,-und wir dürfen uns wohl der Hoffnung hingeben

<se!te.2 Bundesstaaten erhöhte Ueberweisungen für ihre Zwecke in Aussicht gestellt werden -können. Bezüglich der Ergänzung der Krankenversicherung und der- Einführung der Alters- und Invalidenversicherung werden, mit warmen Worten für die Verpflichtung des Staates, vorhandene wirth schaftliche Bedrängnisse nach Kräften z« lindern, die ent sprechenden Borlagen angekündigt, bezüglich der Action des Reiches in Ostäsrika wird die Verständigung mit Eng land mitgetheilt, an-welche sich weitere

-Torbole, Pergine, Pieve di Tefino, Pred- azzo, Riva, Rovereto, Rumo, Tajo, Tione, Trento, Villa-Lagarina. Unter den Vertretern befanden sich an Politisch hervorragenden Persönlichkeiten: Bertolini, Dordi, Gilli, Canella. Im Berichte des Bereins- secretärs Sartorelli wird besonderes Gewicht auf die Gründung. der drei Ortsgruppen: Cavalese, Mezza- Corona und Rumo gelegt, die als Schildwachen an der Sprächgrenze hingestellt wurden. Wir geben den Passus, der das Verhältniß des „Pro Patria' zum deutschen

Schulverein und deutschen Unterricht in Wälschtirol behandelt^ ausführlich Wieder: > > , „Die markirte Festigkeit; womit die Eröffnung der Orts gruppe Rumo erfolgte, hat in den Reihen der. „Germanisten' geradezu Bestürzung hervorgerufen (s>e!?), welche dieselbe als ein Attentat auf die mehr ödet weniger deutscheu vierGemein- wesen des Nonsthales ansahen. Meser Schrecken war nicht gerechtfertigt; das italienische Volk — vielleicht durch eine lange Reihe trauriger Erfahrungen - erzogen — hat vermöge

seiner, Geistesrichtung die größte Achtung vor dem Rechte Dritter. Während die deutschen Schulvereine in unseren Bergen Geld verschleudern (?) - um irgend ein illegitimes (warum illegitim? A. d. R.) UeberbIeibsel längst verschwundener Stänune zum Leben aufzuerwecken und, auf die. schlechten Finanzen, der Gemeinden und Schullehrer speculirend, sich hiebei aller möglichen und unmöglichen Mittel bedienen, während dieselben ' die Germanisirnng der bei St. Michele und Bozen bereits Fuß gefaßten italienischen Einwanderer

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 13.03.1888
Physical description: 8
) hier eingetroffen ist, hat in nnserer sehr starken deutschen Colonie große Trauer nud Theil nahme hervorgerufen. Vor dem Cnrhanse ist neben der österreichischen, die Flagge deS deutschen Reiches im Flor und auf Halbmast gehisst. — Wie schon berichtet wurde, hat sich die Section Meran deS österreichischen Tonristen-ClnbS wegen Disfer.-nzen mit der Centrale in Wien aufgelöst. Wie ich ver nehme, wird von der Centrale in Wien aus der Ver such gemacht, die Section Meran nen zn constitnieren und sucht

sein rürste. Man wird . am 19. ds. eine Akademie veranstalten, bei welcher die ersten Kreise und ersteu Kräfte MeranS mitwirken werde«. .Das Programm ist ein ungeniein interessantes und reiches. In der zweiten Abtheilung werden drei lebende Bilder gestellt und zwar: „Erschreckt' von L. Tonsaint nnd „Hcxenge- schichtcn' sowie „Der Urlauber' von Defregger. Der Reinertrag wird gewiss ein sehr großer sein. — Die Nachricht vom Ableben deS dentschen Kaisers, welche sogar um einen Tag verfrüht (Donnerstag abends

Domkirche predigen, um Almosen für die bulgarische Kirche zu erbitten. Nnziders, 8. März. Heute starb hier im 70. Lebensjahre der praktische Arzt, Herr F. Bar bisch, ein gebürtiger Montavoner, welcher vor unge fähr zwei Jahren von Hörbranz hieher übersiedelt war. Der Thronwechsel in Berlin. . Die Todtenklage um den verewigten Kaiser Wil helm ertönt in der ganzen deutschen Presse in rührenden Worten; die tiefe Verehrung, welche der dahingeschiedene Herrscher bei seinem Volke genoss, die Dankbarkeit

und anßereuropäischen Presse auch nur andeutungsweise zu wiederholen. Parallel mit den Kundgebungen des Schmerzes und der Theil nahme laufen in den deutschen Blättern die Mani festationen uugebeuchelter Liebe uud Verehrung sür den neuen Träger der Krone, der anknüpfend an König Friedrich den II. den Namen Friedrich kU. als Herrschcrnamen gewählt hat. Mit Bezug auf die politische Situation driugt im allgemeinen der Ge danke durch, dass mau eine unmittelbare Veränderung der europäischen Lage nicht erwartet, wohl

aber die Unsicherheit der Lage als vermehrt ansieht, ohne jedoch directe Zweifel in die Fortdauer deS Friedens zu setzen. Neben diesen allgemeinen öffentlichen Knndgebnngen mehren sich eben so stündlich die Knndgebnngen innig ster Theilnahme seitens der Regierungen, Parlamente, Gemeinden und Corporationen. Außer den bereits erwähnten Kundgebungen wollen wir noch weiter mit theilen, dass außer Sr. Majestät dem Kaiser, dem Kronprinzen, den Erzherzogen und Erzherzoginnen beim deutschen Botschafter in Wien

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 07.01.1885
Physical description: 10
. Auf den Buüdesraih vertrauend, konme Bismarck daher sich nicht enthalten, zum dritten parlamentarischen Abschaffungsbe-> schlusse des Priesterverbannungsgesetzes. (im Herbste 1884) brüsk zu erklären, im Bundesrathe habe Preußen die Majorität, dort werde „Nein' gesagt möge auch im Reichstage noch so oft das Gegentheil beschlossen werden. Die 16 Miil. Katholiken des deutschen Reiches, die alle Gut- und Blutsteuer mit zählen-und mit ihm die beschließende ^-Majorität des Reichstages, verdientm jedenfalls eiue

, - daß die Expedition - derselben erst in einigem Tagen erfolgen kann. ^ Auch ist es - uns nicht mehr möglich, an Alle jene Prämien-Nummern zu senden, welche sie wünschen,, weil von einzelnen Nummern nur mehr ein sehr geringer Vorrath vorhanden ist. Hoffentlich werden wir sie anderweitig befriedigen können. Umschau und Rückschau. . ... (Fortsetzung.) . . .' i DaS Schauspiel, das wir in den letzten Wochen im deutschen Parlamente erlebten, war ein so wild be wegtes wie das Tongewoge einer Wagner'schen Ouvertüre

deS Reiches deu Schleier zerrissen, und schaudernd blicken wir in die gähueude Kluft - menschlicher Bosheit. Was. ist em Hödel, ein Nobiling gegen den mit kaltem Blute operirenden Reinsdorf? Und steht dieser Mensch allein iu Deutschland? Nein! Wo ist aber der Boden, aus dem solche Ungeheuer ihre Nahrung saugen? Er heißt Kulturkampf. Es ist der Kampf gegen die Kirche, welcher die Autorität mit Füßen tritt und die Religion aus dem Herzen reißt. - Aus diesem Boden wachsen jene Elemente heraus

, die Verhandlungen, ' die sich fünf Jahre lang resultatlos hingeschleppt hatten, brachen mit jähem Mißklang., ab; . Rom - gewann die Ueberzeugung, daß Preußen jedwede Bereitwilligkeit ^zum ^ Frieden fehlt, welcher für den; heil. Stuhl annehmbar ist. i So stehen die ^lwrkampf-Mien Heute. ' , Tas neue deutsch e R eich, das Werk des Titanen ^ Bismarck, heute erst 13 Jahre alt, soll gleichfalls sÄr eine Ewigkeit gebaut- fein. . Durch blutige Kriege zu sammengeschweißt—als Nachahmung jenes alten deutschen

Ruhmesreiches der Karolinger und Habsburger, das seinen vornehmsten Beruf sich als weltliche Schutzmacht der Kirche, — des „Reiches Gottes auf Erden' setzte, warf Bismarck seinen neudeutschen Reichs-Säugling von Anbeginn zwei schlimme Angebinde in die Wiege; man erklärte es — trotz der 16 Millionen katholischer Reichs- . angehöcigen — als staatliche Fortsetzung des protestan tischen Kirchentrennungswertes, proklamirte den spezisisch protestantischen Kaiserbemf der Hohenzollern, und er- ' öffnete

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 03.12.1881
Physical description: 12
jene über die Beziehungen zum päpst lichen Stuhle hervorgehoben zu werden. Fürst Bie-- marck sagte auf eine bezügliche Anfrage VirchowS, dass zwischen dem deutschen Reiche und der Curie keine Verhandlungen stattfinden. Die DiScussion der Beziehungen zwischen Preußen oder anderen Bundes- staaten und der Curie im Reichstage sei nicht im Interesse des Reiches. „Die Beziehungen, die dem Vorredner vorschweben — fuhr Fürst Äismarck fort — sind nicht die des Reiches, sondern Preußens. Ich würde eine ähnliche Anfrage

noch nicht gefasst, ist, sondern erst in der knapp vor der nächsten Plenarsitzung stattfindenden Clubversamm lung erfolgen soll.. Beschu ht -das Haus die frag liche Debatte, so dürste dieselbe zu Anfang der näch sten Woche stattfinden. Nicht viel später dürfte'auH die Beantwortung der Klier!schen-Interpellation be züglich der Ausschreitungen gegen die Deutschen -in Böhmen erfolgen, und hier sollen es die>Czechen sein, die die Eröffnung einer Debatte darüber verlangen wollen. , ^ ' Neuestens

. AehnlicheS gilt auch von der M.ldnng. dass bereits Dispositio nen für einen Gegenbesuch des Kaisers am italieni schen Hose getroffen werden. In Betreff dieser Sache glaubt man sogar, dass der Gegenbesuch erst nach-einer Zusammenkunft des Königs Humbert mit Kaiser Wilhelm erfolgen dürfte, die bekanntlich für den Monat December in Aussicht genommen wurde, durch das Unwohls.in des deutschen Kaisers aber eine Verzögerung erleiden dürste.' Ausland. ' Innsbruck, 3. December. Der Kampf, der sich im deutschen

der preußischen Regierung zu dem jetzigen Inhaber des päpstlichen Stuhles nicht mehr vorhanden. Da für, dass die Regierung die betreffenden Ausgaben heute durch eine Gesandtschaft Preußens, anstatt de5 Reiches, erfüllen lassen will, sind weniger principielle als geschäftliche Gründe maßgebend. Nicht das Reich, das keinen Culturkampf hat, ist direct inter essiert. Sollten die übrigen Bundesstaaten eine ge meinsame Vertretung wünschen, so wäre eine solche nicht ausgeschlossen. Ich habe mich auch gefragt

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 15.05.1880
Physical description: 12
der Versöhnung vor und darum will er sogar einem Bismarck, der seinerzeit erklärte, nicht nach Canossa gehe,» zu wollen, soweit dies vom kirchlichen Standpunkte aus über haupt möglich ist, über die Alpen hinweg die Hand reichen und dieselbe in biederherziger Gesinnung fest halten. Bismarck ist klug genug dies einzusehen und ein Einvernehmen mit dem hl. Stuhle zum Wohle des deutschen Reiches als Gegengewicht wider die dort aufgetauchten sozialistischen Bestrebungen für zeitgemäß, zu erachten. Was Bismarck

perhorreszirt, ist von jeher und auch jetzt noch die schroffe Politik der Zentrumspartei. Diese tritt seinen weitfliegenden Plänen immer von Fall zu Fall entgegen und weil er mit einem solchen Faktor als gewiegter Staats mann, der er unbestritten ist, nicht wohl rechnen kann, und weil andererseits Leo XIII. gleichfalls nicht mit allen Schritten der Konservativen des deutschen Reiches einveistanden sein mag, ergibt sich die Mög lichkeit, daß vielleicht binnen kurzem im deutschen Reichstage bezüglich

der kirchenpolitischen Sachlage eine dem deutschen Reiche zuträgliche Entscheidung getroffen wird, eine solche nämlich, von der sich er warten läßt, daß sowohl der Gang nach Canossa als ein Gang nach Berlin vermieden werden kann. Thatsache bleibt: Die Politik der bedeutendsten euro päischen Gewalten sucht sich gegenseitig in Einklang zu bringen. ^ Das Schreiben Glädst one's an Karolyi, welches die polemische Campagne dieses Staatsman nes gegen unsere Monarchie in einer für die letztere hochbefriedigenden

. Ew. Exzellenz sagen, Se. Majestät drückte im Gespräche mit Sir Henry Elliot sein tiefe» Bedauern über meine feindliche Haltung gegen Oesterreich aus; erlauben Sre mir, zu sägen, daß ich keine derartige Disposition gegen irgend ein Land habe, und daß ich alle Zeit besonders und herzlich Oesterreich alles Gute wünschte in der Durch führung seiner schweren Aufgabe, der Kousolidirung des Reiches. Ich fühle aufrichtigen Respekt für die Bemühungen des Kaisers, und ich hoffe, daß deren vollständiger Sncceß

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.04.1885
Physical description: 4
in Frankreich, aber eine große Nachwirkung werden die Niederlagen in Tonking kaum haben, denn die Zeiten, wo jede Schlappe, die ein fran zösisches Fähnlein in irgend einem Erdenwinkel erlitt, einen europäischen Brand zu entzünden drohte, find seit Sedan vorbei. Die Hauptsache ist für die „große Nation' nun eine neue Regie rung und Herr Brisson wird dieselbe bilden. Eine blutdürstige Abenteurerpolitik findet der malen ein fast unüberwindliches Hinderniß in der gewaltigen Macht des deutschen Reiches

und was wir vor einigen Tagen in Berlin gehört, gestattet den Schluß, daß die maßgebenden Persönlichkeiten des Reiches sich dessen bewußt sind. Die stolzen und sicheren Friedensworte, welche der von stür mischen Ehrenbezeugungen umrauschte Kanzler sprach, sie verrathen eher alles Andere, denn Furcht vor bedenklichen Verwicklungen, sie find der Aus druck einer kräftigen Ueberzeugung und einer hohen Zuversicht. Für Oesterreich aber und insbesondere für die österreichischen Deutschen bedeuten die verflossenen Ostertage

und mit unerbittlicher Beharrlichkeit bekämpfen, oder ob die Offiziösen im Rechte find, wenn sie die Behauptung aufstel len, hinter diesen Abgeordneten stünde kewe ge- schloffene Wählerschaft. Die Antwort wird nicht schwer zu ertheilen sein, wenn sich die Wähler der abgelaufenen sechs Jahre erinnern, wenn sie der zahlreichen and berechtigten Beschwerden gedenken, welche die Deutschen hinsichtlich ihrer Stellung im Staate erheben mußten, wenn fie das zuneh mende Vordringen des Slavismus in's Auge fas sen, wenn fiedie

große Nordbahndebatte in ihr Gsdächtniß zurückrufen, kurz, wenn sie Alles zu sammenfassen, was zu ihrem Leidwesen geschehen — und was andererseits trotz ihrer sehnlichen Wünsche nicht geschehen ist. Noch liegt es bedauerlicher Weise nicht in der Hand der Deutschen, dem herrschenden System mit einem einzigen Schlage ein rasches Ende zu bereiten, denn hiezu bedürften sie der rückhaltlosen Unterstützung aller ländlichen deutschen Wahlbe zirke in allen Kronländern und eine solche darf aus bekannten

Gründen einstweilen noch nicht er hofft werden. Trotzdem wird aber die Haltung der nichtclerikalen deutschen Wahlbezirke in Ver bindung mit dem Vorgehen jener Großgrundbefitz- curien, die bisher allen Lockungen zum Frontwech sel mannhaft widerstanden haben, bestimmend sein für die Politik der nächsten Jahre. Kehren die deutsche» Abgeordneten auch nur in derselben An zahl wieder, werden die Zaghaften unter ihnen ersetzt durch Männer von größerer Entschiedenheit, die wirthschaftlich Unverläßlichen

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 14
Date: 11.01.1889
Physical description: 14
. Berlin, 7. Jänner. Der „Reichsanzeiger' veMenüit: Beschluß des Reichsgerichts, wonach daS Reichsgericht — u wäguug, daß zwar nach dem Ergebnisse d-?r Borunterju^un^ reichende Berdachtsgründe für die Annahme vorliegen, !»o - Nachrichten, deren Geheimhaltung anderen Regierungen für das Wohl des deutschen Reiches erforderlich war, kannt gemacht hat, daß jedoch für die Annahme, Gesscken bewnßt gewesen, daß es sich um Nachrichten der bezeichnn- handle, genügende Gründe nicht vorhanden sind — besch

— Im Sommer soll der österreichische Katholiken tag dennoch zusammentreten und neuesten Depeschen zusolge ihm ein in vielen Forderungen herabgestimmtes Liechten- stein'sches Schulgesetzprogranim zur Begutachtung vorgelegt werden. — Das „Frdbl.' bespricht eingehend den die Pflege der deutschen Sprache in den ungarischen Mittelschulen be treffenden Erlas; des ungarischen Unterrichtsministers Grafen Csaky, welcher von der gesanimten Wiener Presse in aner kennendster Weise gewürdigt worden

will. Wenn die großen Cnlturintercssen der ungarischen Nation mit den Zwecken der Wehrhastig- kcit des Reiches zusammenfallen, dann sei es nicht allein ein Glück für die Nation, sondern anch ein Verdienst des Staatsmannes, der diese Uebereinstimmung erkannt hat, und beiden zugleich nene Stützen in der 'Nation leihen soll. Deutsches Aleich. Bedeutungsvoll ist die Neu« jahrsrede des deutsche» Kaisers deshalb, weil der selbe sich über äußere politische Verhältnisse gar nicht aus sprach, sondern nur innere

Landtage wird dem nächst eine Erhöhung der Civil liste um 4 Mill. Mk. zugehen. (Also im Ganzen 1l> Mill. Mk.) — Anf den Samoa-Jnseln, einem Archipel in Polvnesien, führt das deutsche Reich gegenwärtig Kolonialkrieg. Es meldet nämlich eine Berliner Depesche vom l». Jannar, daß Ein- geborue ein deutsches Landuugskorps angriffen, dem als bald 3 andere zn Hilfe eilten. Vom ersten haben die Deutschen 1t» Todte und N8 Verwundete zn verzeichnen. Dafür ftrafleu sie die Eingebornen durch Niederbrennung mehrerer

seinen Amtsoerx? tnngen getreu bleiben zu wollen. Telegraphische Zlachrichten. Berlin, 6. Jänner. Nach amtlichen Meldungen au? vom 28. v. M. wurde wegen Zerstörung deutschen Eigenthum thätlicher Insulten gegen beurlaubte Marine - Mannschaften s- der aufständischen Samoaner das Landungseorps des Schisse-.5 zur Begleitung des deutschen Consuls auf den Kricgeschaur!:y Eingebornen gesendet, wo der Consul Verhandlungen wezn wassiiung einleiten wollte. Auf dem Wege nach der Vailele wurde das Landungseorps

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 08.09.1887
Physical description: 10
- thumes des alten heiligen Reiches, manchmal der Schauplatz von Reichstagen und anderer wichtigen geschichtlichen Ereigniffe, vor allem auch die treue Bewahrerin des heiligen ungenähtm Gewandes unseres Herrn und Heilandes und des Leibes eines seiner Blutzeugen und Apostels — das ist ein heiliger und hochhistorischer Boden für die Versammlung der deutschen Katholiken, die den Sinn für das Heilige und das Historische stets so eifrig gepflegt hat. Die erhaltenen Bauwerke von zwei Jahrtausenden schauen

auf die gewaltige Versammlung, das herrliche weite Moselthal in der ümgürtung schöner, rebenbekränzter Berge strahlt im hellsten Sonnenglanze, die Straßen der Stadt wogen von Flaggen und Guirlanden und vom Gedränge der Tausende, die von nah und fern aus den deutschen Gauen und aus der Fremde in dieser Grenz mark des neuen Deutschen Reiches sich gesammelt haben, und die Begeisterung und Freude aller der Ankommenden trifft in Stadt und Umgegend auf die gleiche, schon die Wochen der Vorbereitung hindurch stets

und daß es auch mit als ein Entgegenkommen für die österreichischen Katholiken aufgefaßt werden muß, daß als Ort für die nächste Versammlung Deggendorf a./D. in Aussicht genom men ist. So hat denn die Trierer Generalversammlung auf jeden Theilnehmer einen dauernden, nicht erlöschenden Eindruck gemacht. Sie war eine glänzende Herrschau der -deutschen Katholiken, eine Parade, groß und prächtig, eine Parade, bei der der Ernst der Arbeit nicht übersehen, die Forderung der Zeit berücksichtigt und die Bedürfnisse der katholischen Missionen

Windthorst beiwohnten. Die „Germania' schreibt zur Eröffnung dieser Versammlung. „Trier, die uralte, hochberühmte Stadt, schon in den ersten christlichen Zeiten durch Schüler der Apostel für Christus gewonnen, in den Jahrhunderten des alten Römer-Reiches öfters Sitz von Cäsaren und höchsten Staatsverwaltungen, gerade deshalb besonders auch eine Stadt der Märtyrer für den christlichen Glauben, dann durch alle die Jahrhunderte hindurch Sitz eines Erzbischofes oder Bischofes, Hauptstadt eines Kurfürsten

gesteigerte Stimmung einer in ihrer großer Mehrheit eifrig katholischen, treu deutschen Bevölkerung, und so ist alles nur Eintracht und Liebe, und Freude und Begeisterung in Trier selbst, und aus den Spalten der katholischen Blätter nehmen Hunderttausende und Millionen, in Deutschland besonders und dann auch in der weiten ka tholischen Welt dieselben Eindrücke in sich aus. Eintracht,

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 02.05.1887
Physical description: 8
des Sprachenerlasses anerkennt, angenommen. Frei herr von Conrad stellte hieraus einen Antrag, in wel chem erklärt wird, dass eine Gesetzwidrigkeit des Sprachenerlasses aus den bestehenden gesetzlichen Bor schriften nicht gefolgert werden könne, jedoch wird ule !/^eglerung aufgefordert, künftighin den Bestand der deutschen Sprache, als der Sprache des inneren Dienstes, bei den Behörden und Gerichtsstellen auf rechtzuerhalten. Ueber diesen Antrag wurde getrennt abgestimmt und wurde der erste Theil in Consequenz

der Berechtigung entbehren und dass ein Vergleich der gegenwärtigen Finanzlage des Reiches mit jener der vorhergehenden Periode gewiss nicht zu Unguusten der ersteren ausfalle, dass diese vielmehr eine entschiedene und erfreuliche, gar nicht zu leugnende Besserung aufweise. Beide liegen auch den Verdiensten der Regierung in dieser Rich tung die ihr gebärende Anerkennung widerfahren. Die übrigen Redner deS gestrigen Tages machten von der immer mehr einreißenden Gewohnheit, bei der Verhandlung über das Budget

auf die „Rettung' des deutschen Volkes in Oesterreich bedacht sei, gab der Abgeordnete Pichler die feierliche Versicherung ab, dass die Opposition noch immer österreichischer ist, als das Ministerium.- In dieser Fassung ist die Behauptung des genannten Abgeordneten wohl nur ein loser Scherz; der Grundgedanke seiner Aeuße rung aber, die Betonung der österr. Gesinnung, ist immerhin ein Sympton, das wir mit Befriedigung registrieren. Wie sich aber der Abgeord. Pichler mit dem im deutschen Club eine Führerrolle

spielenden Ab geord. Pickert auseinandersetzen wird, der erst in den allerletzten Tagen in seinem Organe, der „Leitmeritzer Zeitung', gegen Dr. Schmeykal eine schwere Anklage daraus formulierte, dass er die Deutschen auffordert, sich in dem Gedanken der Reichseinhett zu einigen, und seinerseits die Deutschen eindringlich mahnte, ja nicht patriotischer und österreichischer zu sein, als die Regierungspartei, vielmehr nur national zu sein, — darüber lässt sich heute kaum auch nur conjecturieren

» und man kann nur die ernste Befürchtung wieder holen, dass der deutsche Club sich auch in seiner jetzigen, erheblich reducierten Gestalt noch immer nicht als genug gereinigt betrachten werde. Wenn wir zum Schlüsse noch erwähnen, dass der Abgeord. R. v. Schönerer in fünfviertelstündiger Reds sein antise mitisches Programm nach allen Richtungen hin in ausgiebigster Weise entwickelte, so haben wir alle be merkenswerten Vorkommnisse der gestrigen Sitzung erschöpft'. Ausland. 5^5 Der dem deutschen Reichstage vorgelegte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.08.1889
Physical description: 4
das Wiener .Fremdenblatt': Das offizielle England und das Volk Englands bereiteten dem Oberhaupte des Deutschen Reiches einen glänzenden Empfang. Die letzten Tage bewiesen neuerdings, daß zwischen der deutschen und der englischen Nation starke Sympathie besteht, und diese letzten Tage werden Hroßmutters Liebling. Novelle von F. Klinck. IRachdruck verboten.) Der Mühlbauer legte sich frühzeitig zur Ruhe nieder, und er gehörte zu jenen glücklichen Naturen die im Schlaf Vergessenheit finden und denen

Wurzel schlagen ließ. Sie hatte Nichts erwiedert, aber die geisterhafte Blässe ihres Antlitzes bewies ihm zur das Ihrige thun, daß die Sympathie noch zu nehme Wir in Oesterreich? Ungarn konstatiren dies mit um so aufrichtigerem Vergnügen, als Kaiser Wilhelm nicht nur als das Haupr des Deutschen Reiches, sondern auch als einer der Träger des mitteleuropäischen Bündnisses und als Alliirter Oesterreich-Ungarns und Italiens gefeiert wird. Das Freundschaftsgefühl, das die englischen Zurufe ausdrücken

. W 52 illustr. AnteVHattMgs-VeilaM ^ 179. ZieömMÄ Wgster Z aM ang. mi» 24 ww. SckaM.LMom' Mittwoch den 7. August Gine Hereins-Auflösung. I,. Mitten in die saure Gurken-Zeit, wo die politische Agitation zu ruhen pflegt und die Preß- und Staats «Polizei gewöhnlich nicht über An strengung im Dienste zu klagen hat, fällt Heuer eine Maßnahme der Regierung, welche im deutschen Parteilager Aufsehen erregt; es ist dies die Auf lösung des Schulvereins für Deutsche. Es ist nichts vorgefallen, was die Regierung

von jedem der. deutschen Sache Ergebenen mit Bedauern empfunden werden. Der Verein hat in seinem Wirkungs- kreise und während seines verhältnißmäßig kurzen Bestandes ganz tüchtiges geleistet, denn er hat getreulich mitgeholfen an der Kulturarbeit. Der Schulverein für Deutsche hat in mancher Hinficht eine Haltung beobachtet, die nicht Jedermann billigen konnte, aber in Hinficht auf die Be- Wahrung des deutsch-nationalen Programms stand er vorwurfslos da. Hinsichtlich des deutsch-nationalen Idealismus ist die Auflösung

des Schulvereins sicherlich nicht erfolgt, denn sonst wäre ja die Regierung schon oft gezwungen gewesen, den czechischen Schulverein aufzulösen, der im nationalen „Idealismus' doch Großartiges leistet. Und was den Czechen er- laubt ist, kann doch den Deutschen nicht verwehrt werden. Freilich dürften die Czechen mit größerer Sorgfalt bei der Auslegung ihrer Schulvereins- Statuteu zu We.ke gehen! Und dessen sollten sich aber die Deutsche» auch ein wenig befleißen. An einem Rechte hält man fest und fegt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.08.1881
Physical description: 6
Franz Joses in diese Angelegenheit,' die jedenfalls eine innere des deutschen Reiches wäre, verflochten werden könnte, noch vermöchten wir die Politik zu begreifen, die innerhalb de-Z Reiches einen neuen König schaffen würde. Der gegenwärtige Groß- Herzog von Baden ist ein aufgeklärter und reich-treuer Fürst; Baden Hai sich I87V durch 5eine Leistungen hervorgethan, und seine Soldaten haben sich bei NuitS und an der L'saine vortrefflich geschlagen. Aber es wäre geradezu widersinnig

hinstellt, hat dos Recht verwirkt, überhaupt an einer Discussion über die innere Politik Oesterreichs Theil zu nehmen. Das ist eS ja, was die Habsbur gische Monarchie zur europäischen Nothwendigkeit macht, daß sie diese vielsprachigen „Königreiche und Länder' zu einem großen Staate, zu einer mächtigen Einheit zusammenfaßt. Die europäische und historische Mission dieses Reiches ist es, nicht ein National-, sondern ein Nationalitäten-Staat zu sein... Die Ver fassung kennt leine breite Basis

, wenn man den Eroßherzog jetzt dafür belohnen wollte, indem man ihn zum Könige machte. Die festen Bande, durch welche Baden an das Reich gekettet ist. würden dadurch gelockert. Das alte deutsche Reich hat niemals einen König ge kannt, außer den römischen König ielbst. AIs Friedrich Wilhelm I. von Preußen sich selbst die Königskrone aufsetzte, schlug er einen zerstörenden Keil in das Ge» füge deS Reiches und die Könige Süddeutschlands sind durch Napoleon I. zu ihrer Würde gelangt, da vas Reich in Trümmer ging. Schon

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1889
Physical description: 8
, untern» 7. JZn. den Beschluss des Reichsgerichts, wo nach das Reichsgericht, in Erwägung, dass zwar nach dem Ergebnis der Voruntersuchung hinreichende Ver- dachtSgründe für die Annahme vorliegen, dass Geffcken durch die Veröffentlichung, aus Kaiser Friedrich« Tagebuch Nachrichten, deren Geheimhaltung anderen Regierungen gegenüber für daS Wohl des deutschen Reiches erforderlich war, öffentlich bekannt gemacht, har, dass jedoch für die Annahme des Bewusstseins Gessckenö, dass es sich um Nachrichten

Galtür 30 fl. aus Allerhöchsten Privatmit- tel«. zur Kirchenrestaurierung allergnädigst zu spenden geruht. Diese Allerhöchste Spende wurde im Wege des-k. k. Statthalterei---Präsidiums- ihrer Bestimmung zugeführt. Inland. Das „Frdbl.' bespricht eingehend den die Pflege der deutschen Sprache in den. ungari- scheu Mittelschulen betreffenden Erlass des, un garischen Unterrichtsministers Grafen Esaky. welcher von der gesammten Wiener Presse in anerkennend--, fter Weise gewürdigt worden ist.. Das genannte

will. Wenn die großen Enlturinteressen, der ungarischen. Na tion mit den Zwecken der VZehrhaftigkejt des Reiches zusammenfallen, dann sei. eS- nicht allein, ein Glück für die Nation, sondern auch ein Verdienst des Staats mannes, der diese Uebereinstimmung erkannt hat, und beiden zugleich neue Stützen in der Nation leihen soll. Gras Lsaky habe den Anspruch auf Erkenntlichkeit für Aei««xn, die seine Nation auf der Höhe her geifti- genAusbildung erhalten, zugleich aber dem Bedürfnisse der Armee nach Officieren

nachkommen, welche, der Dienstsprache vollauf kundig, dem eigenen Vaterlande und dem Reiche ihre militärischen Tugenden weit wirksamer zu weihen vermögen werden. Schon be ginnt, heißt eö dann, auch in anderen Ländern die gleiche Erkenntnis kAhu^i^ mit Zuversicht.,aufzutre ten. Graf Badeni, GalizienS, hat eine vermehrte Pflege der deutschen Sprache in Aus sicht gestellt, und in Böhmen hat sich der Abgeordnete. Palacky offen gegen jene von Kviczala geplante Schul reform ausgesprochen, welche slavischen

Kindern die Aneignung der deutschen Sprache erschweren, wenn nicht geradezu unmöglich machen soll. (S. unten. D. R.) Im Einlause der Sitzung des böhmischen Landtages befanden sich der Bericht des LandeSaus- schufses über die Verhandlungen mit der Negierung in Betreff der Errichtung einer böhmischen Akademie der Wissenschaften sowie der Bericht, betreffend die Erhaltung und Errichtung von Volksschulen für natio nale Minoritäten; ferner eine Petition der „Matice skolska' um Subvention

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 07.08.1886
Physical description: 10
der Wiedergeburt unseres Volksthums zu Pflegen. Lehrenden und Lernenden war von je her hier die gastlichste Stätte bereitet. AnS allen Gauen strömten sie herzu, und in den liebenden Armen der klatsr erkannten sie sich als Söhne der größeren Mutter wieder. So hat sich hier in der Stille des Studienlebens vorbereitet, was uns Deutschen nach langen Irrungen die Ge schichte offenbart. Im Südwesten des Reiches, nahe der ehemaligen Gränze und nahe der Gefahr lernte der Sohn des Nordens den Sohn des Südens als Bruder

:c. sind an die Redaction zu richten Nr SÄ Samstag, 7. August 1886. XX. Jahrg. Telegramme siehe 5. Seite. Meran, 6. August. In der letzten Nummer der „Deutschen Wochenschrift' ist die nächste Parlamentssession sin so zutreffender Weise erörtert und eine M zeitgemäße Aufforderung zu einträchtigem Wirken und zu maßvollem und staatsllugem 'Borgehen an die Opposition gerichtet worven, daß wir nicht umhin können die maßgebenden Sätze dieses Artikels wiederzugeben. Älle Aufmerksamkeit der Deutschen Oester- «reichs

, der würdig ist, den vtaat zu verwalten. Und viel lieber sähen wir öas deutsche Volk noch lange von dem leidigen Los politischer Bedrängniß getroffen, als daß tins die bittere Erfahrung beschieden fein sollte, is habe sich bei einer günstigen Wendung der Dinge unwerth und unfähig gezeigt, sein Ge schick mit überlegener Einsicht zu bestimmen. Und über alle Fractionsnnterschiede hinweg müssen die deutschen Abgeordneten ihre Haltung so ein richten, daß sie nicht von der Gunst und Un gunst ihrer Wähler

, nicht von dem Lob und ^.adel der Presse abhängig sind, sie müssen so handeln, daß sie vor dem Urtheil ihrer Söhne und ihrer Enkel bestehen können. i Zum Glück hat der unliebsame und durch« ius überflüssige Streit aufgehört, der sich zu Degmn des Sommers zwischen den Fractionen «er deutschen Opposition entsponnen hatte. . . . Man muß es immerhin der Klugheit des Volkes Hu Gute halten, daß es dieser — wie wir an- veymen vorübergehenden — Episode keine größere Pachtung zuwendete. Auch die Parteipresse des «nen

. Man mutz M Gegenteil wünschen, daß eine parlam sche Organisation des deutschen Volkes, H auch nicht allen Wünschen undMMen ent laicht, sich bewähre und einlebe, festem w besten Sinne conservatwer Gedanke, und Hme ja bei der nervösen Unruhe, unt welcher so^während Parteibildungen betrieben werden. aus solchen Anregungen nichts Klügeres her K aus dem ersten Entschlüsse, selbst wenn duser nicht von den rechten Erwägungen geteuer gewesen wäre. . ^ Alle Verständigen müssen also wünschen, datz

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 21.09.1889
Physical description: 8
und sagen' gelernt, aber nichts destoweniger die Gunst des deutschen Kaisers sich zu erwerben gesucht hat und stets eingetreten ist- für Deutschlands Einigung nach innen und Festigung nach außen, für des Kaisers Macht und des Reiches ' Ansehen. Alle Ideale, die der Dichter damals geprediget, « seien jetzt verwirklichet. Das deutsche Reich ist jetzt geeinigt- und Oesterreich ist noch immer der Hort des milden Friedens. Darum gezieme es, da jetzt zwischen den zwei Kaisem deutschen Stammes, wie zu Walthers

^ der seinen Morgensegen nie vergaß und einen Kranz duftiger Blüthen zu den Füßen der Gottesmutter niederlegte. Sein höchstes religiöses Ziel, war- die Kreuzfahrt in's heilige Land mitzumachen^ Walt her war vor allem ein deutscher Mann: Er pries die deutschen Männer als die besten, die deutschen Frauen als die sittsamsten und schönsten; seine Lieder sind süß und milde, aber auch streng und strafend; sie brachten Helles Licht in die politischen Wirren jener Zeit ... Herr Walther von der Vogelweide barg

an einander grenzen, - möge er ein Markwart sein deutscher Sprache, Ehr' und Sitte.? Wir begehren nichts Fremdes, aber den eigenen Herd, auf dem die Flammen des deutschen Geistes lodern, diesen wollen wir immer behalten, was unser ist von den Vätern het bis zum letzten Blutstropfen. Ihr Männer von Tirol! Gelobet, daß diese Berge und Thäler deutsch blelb e n, ü n d i h r Fr a ü e n stimme t ein! So empfange, Walther, d ies Ge lob n iß! Die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt! Reichster Segen

Ansprache an die Versammelten: „Aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs kamen Huldigungen für den deutschesten der deutschen Sängei?, für unsern Walchet^ . dessen Denk mal herrlich vor uys steht, uniflossen. vöm goldnen Licht der Sonne, wie sein. Name nmflossen ist von dem Strahle unvergänglichen Ruhmes. Und an- der Huldi gung, die Tirol und Bozen dem' ruhmgekrönten Wal hallagenossen Heute ' darbringt, ' hat Mürzburg, wo Walther die letzte Ruhestätte fand, wohl in erster Linie das Recht, bier

von , Reutte zu - Ehren Malthers. der des deutschen Weibes Ehre und Würde zu verherrlichen wüßte,' wie kein anderer unserer vaterländischen'Dichter. Ferner wurden Kränze, ohne Ausnahme mit prachtvollen Wid mungsschleifen geschmückt) zu den Füßen des Denkmals niedergelegt von den Stähten Meran, 'Innsbruck, Hall, Brixen, Klausen, .'SterzilH Jmst, Kitzdüchl und Würz burg ; von den Universitäten: Wien, Graz und Inns bruck; von der Akademie der Wissenschaften in Wien, vom akademischen Philologenverein in Graz

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Volksblatt
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Page 4 of 12
Date: 24.12.1887
Physical description: 12
dieß nicht ohne den Einfluß der göttlichen Vorsehung, welche Alles zum Wohle und zur Förderung des Reiches Gottes auf Erden leitet und ordnet. Wir erinnern uns ja noch lebhaft, wie wir die Sekundizfeier Pius IX. auch in unserm Lande so freudig begangen, haben. Da mals geschah es mehr nach eigenem innern Antrieb der Liebe, dießmal ist das Fest zugleich nach außen mehr vorbereitet und geordnet, war es damals vielleicht so gewiß gemüthlicher) so ist es jetzt großartiger, war es damals ein Familienfest

der ganzen Welt das wahre und einzige Reich des Sohnes Gottes auf Erden als die Stadt auf dem Berge, die nicht verborgen bleiben kann. Wo ist ein Reich, das mit diesem Reiche sich messen kann? wo ist ein Fürst, der s 0 l ch e Huldigungen von seinen Völkern empfängt? Zu welchem Tkrone wallen solche P-lgerzüge, wle sie zum ewigen Rom Hinziehen? Wir sahen vor Kurzem die Königin von England ihr Regierungs-Jubiläum seiern, aber was sind die Länder ihres Reiches gegen die des Reiches Gottes

! was sind die Geschenke, die man ihr dar brachte, gegen die, welche von allen Enden der Erde dem hl. Vater überbracht werden! „Er wird Ihm den Thron seines Vaters David geben und seines Reiches wird kein Ende sein. Er wird herrschen vom Meere bis zum Meere und vom Flusse bis an die Grenzen des Erdkreises.' Und das ist die zweite Frucht, den die Feier bringt: Nebst dem Gebete für den hl. Vater der Segen Gottes, der auf allen jenen freiwilligen Gaben und Geschenken ruht. Und wenn die Großen und Reichen der Erde

dem Papste auch Großartiges darbringen, seiner Würde gemäß, dann wird der liebe Gott nicht weniger als der hl. Vater selber doch auch große Freude haben an jenen unscheinbarem, aber durch große Liebe werthvolleren. Gaben, welche die ärmern Kinder ihm bringen. Welche Freude und welcher Segen sind für die armen Missionäre die ungemein zahlreichen ihnen gewidmeten Gerätschaften für den Gottesdienst! welch reichlicher Beitrag auch für die äußere Ausbreitung des Reiches Gottes! Dürfen wir vielleicht

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 07.01.1888
Physical description: 8
des deutschen Reiches, daß er sich vor Niemanden scheute, die Streitfrage über dieselben dem Oberhaupte. der katholischen Kirche zur Entscheidung vorzulegen. Und Leo hat sie entschieden zur Zufriedenheit Aller. Lch meinte, unser heiliger Vater hätte Weisheit, Gerechtigkeit und Friedensliebe genug, eine glückliche Entscheidung zu treffen, auch wenn eS sich um größere Länderstrecken handelte Aber darum handelt es sich nicht, es handelt sich pm ganz, etwas Anderes. Fürchten

seines Namens, und setzt einem der größten Kaiser, die es je gegeben, die Krone des römischen Reiches auf das Haupt, nicht daß er ein Weltreich gründe, denn daS war schon gegründet die heilige Kirche Gottes, sondern daß er der Schirm« Herr dieses Reiches sei. So blieb es durch tausend Jahre; als aber diese Zeiträume zu ihrem Ende sich neigten, da sehen wir nochmals einen Leo, den Zehnten auf der Hochwarte der Welt, und er sammelt in seinem Rom gleichsam all die Herrlichkeit jenes Jahrhunderts; da blühen

Ihm zujubelt! Aber nicht diese herr lichen Eigenschaften allein sind es, welche die Welt in Bewegung setzen, cs ist sein ganzes Sein und Wirken, getragen von höherer Kraft. Denn — wenn nicht blos katholische Regenten Ihm ihre Geschenke und Glück wünsche darbringen, wenn ein protestantischer Kaiser Ihm eine kostbare Tiara sendet, das Zeichen seiner drei fachen Macht, wenn die Königin von England durch den . ersten Lord ihres Reiches Ihm huldigen läßt, wenn die Re publiken Amerikas, wenn China und Japan

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 16.10.1886
Physical description: 12
den. Die Position der deutschen Sprache ist daher eine besondere und eigenthümliche. Von Seite der Regierung wird in der Sprachenfrage sich nie auf den nationalen Standpunkt gestellt werden. Das ist der echt österreichische Standpunkt, welcher die Exi stenz unseres Staates bedingt, da die verschiedenen Nationalitäten unseres Reiches berechtigt sind, ihre sprachlichen Ansprüche zu stellen und sich nicht zufrie den geben, bis dieser berechtigte Anspruch erfüllt ist. Wenn bemerkt wurde, dass Oesterreich gefährdet

, und das wegen einer Nebensache, der Sprache. Be dauerlich erscheint es, wenn ein Richter schweigen muss, weil er der Sprache nicht mächtig ist; so lange nicht alle deutschen Richter czechisch und alle czechi- schen vollkommen deutsch können, ist diese Verord nung nicht durchführbar. Die Verordnung wider spricht dem Statut des Obersten Gerichtshofes, also einem Gesetze. Um sie durchzuführen, müssen auch die Richter bei den deutschen Gerichten czechisch ken nen; das werde große Schwierigkeiten in der Recht

sprechung herbeiführen. Je mehr man gegen die Geltung der deutschen Sprache ankämpft, desto noth wendiger ist ihre gesetzliche Fixierung. Abg. Dr. Herbst bemerkt, wenn man schon von einem alten Rechte Böhmens spricht, so ist die Zweitheilung Böhmens, zu der es unbedingt kommen muss, wenn so fortgefahren wird, ein gutes Recht der Deutschen. Vom Standpunkte der Deutschen könne man nur ausrufen: Nur . zu so! Ob das aber im Staats- interesse gelegen sei, bleibe dahingestellt. Redner fragt

den Ministerpräsidenten, welche Stellung er zu dem Sprachenantrage einnimmt. Abg. Dr. Sturm spricht sich ebenfalls entschieden gegen den Erlass aus und verlangt, dass die Regierung zu dem Sprachen gesetze und zu dem Erlasse des Justizministers eine den Interessen des Staates und der Bedeutung des deutschen Volkes in Oesterrich entsprechende Stellung einnehme. Ministerpräsident Graf Taaffe: „Ich habe be reits namens der Regierung erklärt, dass sie bereit ist, an der Berathung des Antrages Scharschmid tyeilzunehmen

jetzt nicht derart sind um eine solche Verordnung, wie die 1369er, er lassen zu können. Die Regierung wird sich immer vorbehalten müssen, welche Angelegenheiten sie der Executive reservieren muss, weil dies eiu Recht jeder Regierung ist, welches immer ausgeübt wurde. Zum Beispiel, was für Sprachkenntnisse man von den Beamten verlangen soll, das muss die Regierung immer bestimmen können. In einem deutschen Kron lande, in Steiermark oder Oberösterreich, wird man keine andere als die deutsche Sprache verlangen

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