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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.05.1883
Physical description: 4
österreichischer Staatsbürger hegen, entspringt denselben Motiven, welche den erhabenen Träger der Krone unseres Reiches be stimmten. das Bündniß mit dem deutschen Reiche in seiner jetzigen Form abzuschließen. Einen Verzicht auf gewisse mit der uneingeschränkten Selbstständigkeit verknüpfte Rechte bedingt das Bündniß in seiner derzeitigen Form wie über haupt jeder bilaterale Vertrag ganz gewiß auch. Eben so gewiß aber ist es auch, daß Oesterreich- Ungarn durch dieses Bündniß nicht in einem stär keren Maße

Reiche, welches jevt schon einige Gebiete der Wirtschaftspolitik und Justizpflege umfaßt, auf alle gemeinsamen wirthschastlichen culturellen und nationalen Gebiete ausgedehnt werde, hat sonach Dr. Sturm lediglich der Ueber zeugung Ausdruck gegeben, daß die Gemeinsamkeit der Interessen Oesterreich-Ungarns und des deutschen Reiches sich keineswegs auf jene kleinen Gebiete der Wirthschaftspolitikund Justizpslege beschränkt, deren Berücksichtigung das znr Zeit bestehende Bündniß verbürgt

maßgebend. Je mannigfacher nnd bedeutsamer die Gebiete sind, auf denen sich die Interessen be gegnen, desto inniger und inhaltsvoller muß sich das Bündniß gestalten. Zeigt es sich vollends, daß die Interessen, so weit menschliche Berechnung reicht, stets nebeneinander laufen werden, ohne zu einer ernstlichen Collission Anlaß zu geben, dann ergibt sich die Nothwendigkeit, dem Bündnisse auch äußerlich eine, so zu sagen feierlichere Form zu verleihen. Durch seinen Wunsch, daß das Bündniß mit dem deutschen

. Diese Ueberzeugung des demschliberaleu Führers ist die Ueberzeugung von Millionen guter, treuer, deutscher Oesterreichs und von Millionen guter, treuer Staatsbürger des deutscheu Reiches und wir möchten den ansehen, der es wagen wollte, auch nur den Schatten eines Verdachtes auf die Vaterlandsliebe und dynastische Trene der Deut schen Oesterreichs zu werfen, weil sie glaube», was ihr Kaiser glaubt. Oesterreich-Ungarn und das deutsche Reich sind nicht durch sentimentale, die Staats- nnd Volks- interessen

, wenn dies nicht geschehen wäre. Allerdings von einem Gabler, von einem Fürsten Czartoryski, von jenen Ideologen, welche dem Slaventhum den Berns vindiciren, die Deut schen und die deutsche Cultur mit Kosakenpserden niederzustampfen, kann man Gefühl und Verständ niß für das Bündniß Oesterreich - Ungarns mit dem deutschen Reiche nicht verlangen; denn diese haben auch keinen Sinn und kein Verständniß für die hehren Interessen, welche die beiden Reiche mit einander verbinden, ans einander angewiesen erscheinen lassen. Nein

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 05.01.1883
Physical description: 10
im deutschen Reiche galt er als der Träger oieses, aus der Nationaleitelkeit seines Volkes entsprungenen Gedankens und sicher lich war das Mißtrauen, welches seine Minrtzer- präsidentschaft dem Kanzler des deutschen Reiches einflößte, eines der am meisten ausschlaggebenden Momente, die feinen Rücktritt zur Folge hatten. War Gambetta wirklich der Revanchemann, für den man ihn allgemein gehalten hatte? Oder ist es insbesondere mit Rücksicht auf die passive Rolle, die M spielen er sich selbst auferlegt

unzweifelhaft die Beseitigung der Revanchegelüste Frankreichs: denn ihm, Gam betta, hatte man, wenn schon nicht die Absicht, so doch unwidersprechlich die Fähigkeit zugetraut, Frankreich gegebenen Falles und unter gewissen Umständen zu einem Rachekrieg aufzustacheln. Wird diese „Wendung der Dinge durch Gottes Fügung' ohne Einfluß bleiben auf die Politik des deutschen Reiches? Wir glauben dies nicht, ja wir besorgen, daß die Consequenzen, welche sie in Betreff der Richtung der auswärtigen deutschen Politik

der freundlichen Beziehungen zu Italien die Wahrscheinlichkeit einer Coalition gegen Oesterreich - Ungarn viel kleiner geworden sei als jene einer (russisch-französischen) gegen Deutschland. In gewissen Organen war nämlich der Werth, den die österreichisch - ungarische Freundschaft für Deutschland habe, in einer die Empfindlichkeit des deutschen Reiches Verletztenden Weise und auf Kosten der Gegenleistung Deutschlands veransch'. t worden. Nunmehr ist aber durch den Tod Gaiu- ' betta's auch nach menschlicher

uns nur als Beweis, daß Fürst Bismarck von dem Erfolge seines Schachzuges zufriedengestellt, die Einstellung der Feindseligkeiten, richtiger des feind seligen Tones für wünschenswert!) erachtete. Von der Natur der Erklärungen, die ihn zufriedenge stellt haben, hat allerdings bisher Nichts ver lautet? aber vielfache Anzeichen deuten darauf hin, daß man anfangs in Berlin die Empfindung hatte, es bestehe in Oesterreich eine Strömung, welche das Bündniß mit dem deutschen Reiche als eine Bürde ansehe, da in Folge

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 13.03.1888
Physical description: 8
) hier eingetroffen ist, hat in nnserer sehr starken deutschen Colonie große Trauer nud Theil nahme hervorgerufen. Vor dem Cnrhanse ist neben der österreichischen, die Flagge deS deutschen Reiches im Flor und auf Halbmast gehisst. — Wie schon berichtet wurde, hat sich die Section Meran deS österreichischen Tonristen-ClnbS wegen Disfer.-nzen mit der Centrale in Wien aufgelöst. Wie ich ver nehme, wird von der Centrale in Wien aus der Ver such gemacht, die Section Meran nen zn constitnieren und sucht

sein rürste. Man wird . am 19. ds. eine Akademie veranstalten, bei welcher die ersten Kreise und ersteu Kräfte MeranS mitwirken werde«. .Das Programm ist ein ungeniein interessantes und reiches. In der zweiten Abtheilung werden drei lebende Bilder gestellt und zwar: „Erschreckt' von L. Tonsaint nnd „Hcxenge- schichtcn' sowie „Der Urlauber' von Defregger. Der Reinertrag wird gewiss ein sehr großer sein. — Die Nachricht vom Ableben deS dentschen Kaisers, welche sogar um einen Tag verfrüht (Donnerstag abends

Domkirche predigen, um Almosen für die bulgarische Kirche zu erbitten. Nnziders, 8. März. Heute starb hier im 70. Lebensjahre der praktische Arzt, Herr F. Bar bisch, ein gebürtiger Montavoner, welcher vor unge fähr zwei Jahren von Hörbranz hieher übersiedelt war. Der Thronwechsel in Berlin. . Die Todtenklage um den verewigten Kaiser Wil helm ertönt in der ganzen deutschen Presse in rührenden Worten; die tiefe Verehrung, welche der dahingeschiedene Herrscher bei seinem Volke genoss, die Dankbarkeit

und anßereuropäischen Presse auch nur andeutungsweise zu wiederholen. Parallel mit den Kundgebungen des Schmerzes und der Theil nahme laufen in den deutschen Blättern die Mani festationen uugebeuchelter Liebe uud Verehrung sür den neuen Träger der Krone, der anknüpfend an König Friedrich den II. den Namen Friedrich kU. als Herrschcrnamen gewählt hat. Mit Bezug auf die politische Situation driugt im allgemeinen der Ge danke durch, dass mau eine unmittelbare Veränderung der europäischen Lage nicht erwartet, wohl

aber die Unsicherheit der Lage als vermehrt ansieht, ohne jedoch directe Zweifel in die Fortdauer deS Friedens zu setzen. Neben diesen allgemeinen öffentlichen Knndgebnngen mehren sich eben so stündlich die Knndgebnngen innig ster Theilnahme seitens der Regierungen, Parlamente, Gemeinden und Corporationen. Außer den bereits erwähnten Kundgebungen wollen wir noch weiter mit theilen, dass außer Sr. Majestät dem Kaiser, dem Kronprinzen, den Erzherzogen und Erzherzoginnen beim deutschen Botschafter in Wien

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 18.11.1880
Physical description: 8
. Haben die Deutschen Oesterreichs Grund zur Beunruhigung, daß ihre Nationalität, daß die Einheit des Reiches gefährdet sei? Herr Dr. Kopp hat diese Frage dejaht, Wien, das deutsche Herz des Reiches, hat sie verneint. Wien fühlt sich nicht beunruhigt. Dasselbe Wien, welches so energisch nnd wirksam gegen die Fnndamental- artikel zu demoustriren verstand, hüllte sich nicht in Flaggengala, warf sich nicht in Li^tglanz. um Zeugniß für die Darstellung Jener abzulegen, welche eine Sprachenverordnung, deren üble Folgen

des Reiches, wenn die Deutschen in ihrer historisch - vollberechtigten Stellung verbleiben, eine Stellung, die zu mächtig ist, als daß irgend ein Kabinet daran mit Erfolg rütteln könnte.' Die „Morgenpost' endlicb bedauert, ^ daß mau nicht der > 'fr' .n des kleinen Mannes und des Arbeiters weuigstl'ns mit einem Worte ge dacht habe und betont, die scharfe Sprache der gleichzeitigen Volksversammlung gegen die Führer der VersassnngSpartei beweise, daß die ^ evölkeruu'g ihre materiellen Interessen gleichfalls

hat. Die „N. Fr. Pr.' erklärt sich,, wie nicht erst versichert werden muß, für hochbefriedigt durch den Verlauf des Parteitages, dem sie insbesondere zwei „große Erfolge' vindizirt: die Wiedervereinigung der deutsch-liberalen Gesammtpartei und die Wieder erweckung des nationalen Gefühles im deutsch-öster reichischen Volke. Sie bewegt sich' so ziemlich auf einer- Linie mit der „Deutschen Ztg.' uud „Vor- stadtzeitnng', obschon erstere den nationalen Stand punkt entschiedener betont und; nicht umhin

, der mit gewöhnlichen, politisch?» >°-non- strationen ja nicht zu verwechseln sei. ?>ue etwas kühlere, aber sympathische Auffassung bringt der Sache das „Freindenblatt' entgegen, das insbeson dere der Rede Schmeykal's größte Anerkennung zollt und in dieser das eigentliche Ereigniß des Tages erblickt, wobei es die Deutschen mahnt, übeiall dort, wo keine ihr nationales Wesen berührende Angelegen heit in Actracht kommt, den österreichischen Staats gedanken walten zn lassen. Noch einen Ton tiefer ist das Urtheil

. Die Tendenz der gehaltenen Reden, sowie der gefaßten Resolutionen nnd der ansgebrach- ten Toaste war eminent deutsch-österreichisch; das deutsch vorangestellt nnd betont. Eine andere Frage ist es, ob der gegenwärtige Moment wirklich darnach angethan ist, um eine immerhin imposante Versamm lung, wie die des vierten deutschen Parteitages, förmlich in Eid und Pflicht aus eine Resolution zn nehmen, welche den d ents ch-öste:reichischen Stand punkt in scharfen Gegensatz znm national öster reichischen bringt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 20.03.1888
Physical description: 6
patriotische Hin gebung aus. Straßburg, 19. März. Ein Erlaß des Kaisers verkündet die Thronbesteigung. Er spricht die Ent schlossenheit aus, die Rechte des Reiches auf Elsaß- Lothringen zu wahren und deutschen Sinn und deutsche Sitte zu pflegen. Die Verwaltung wird durch die unverjährbare Verbindung mit dem Reiche wieder so innig werden wie ehemals, bevor diese deutschen Lande losgerissen wurden. Die heutige Nummer besteht aus 6 Seiten. Landwirtschaftliches, Gewerbe» Handel und Verkehr. Land eck, 13. März

bei dem Eintritt in die Kirche und geleitete dasselbe bei dem Austritt aus derselben. — In der deutschen Kirche in Eonstan- tinopel wurde ebenfalls am 16. ds. ein großer Trauerdienst zum Andenken an Kaiser Wilhelm abge halten. Demselben wohnte das diplomatische Corps, die hohen Fnnctionäre der Pforte und des Palastes in Gala-Uniform und die Sommitäten der deutschen Colonie bei. — In Belgrad celebrierte Metropolit TheodosiuS einen feierlichen Gottesdienst, welchen» die sämmtliche verfügbare Geistlichkeit

mit den ver bündeten Fürsten und freien Staaten unter Mit wirkung des Reichstages Recht und Gerechtigkeit, Frei heit und Ordnung im Vaterlande zu schirmen, die Ehre des Reiches zu wahren, ren Frieden nach außen und im Innern zu erhalten und die Wohlfahrt deS Volkes zu pflegen. Der Kaiser dankt dem Reichstage für die Beschlüsse hinsichtlich der Wehrkraft des Reiches, wodurch der verstorbene Kaiser noch in den letzten Tagen hoch erfreut und gestärkt worden ist und spricht die Anerkennung für die bewiesene

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 15.06.1885
Physical description: 6
jedoch fest, dass weder der könig, noch seine Minister einen Zweifel darüber auskommen lassen werden, dass für sie auch in dieser Frage das Wohl des deutschen Reiches als ausschlag gebend in erster Linie steht.' 5*. Nach den amtlichen Veröffentlichungen weisen die Staatseinnahmen Italiens in der Zeit vom 1. Juli 1834 bis 31. Mai d. J5 eine Vermehrung von 5v.4(X1.(X>l1 Lire gegen die gleiche Periode des vorhergegangenen Finanzjahres auf. An der Ver mehrung der Einnahmen während dieser eiif Monate

, sondern in das Bewusstsein der Massen übergegangen ist. Die Erträgnisse fast aller Steuern sind von selbst durch die Zunahme des Volks wohlstandes gestiegen, der Staatscredit erhält sich auf einer vormals nie gekannten Höhe, das Deficit ist auf ein Minimum reduciert. Durch den Arlberg braust heute die Locomotive, neue dichte Maschen sind in das Eisenbahnnetz geknüpft, eine monopolisierende, in der Wahl ihrer Mittel nicht scrupulöse Gesellschaft, der eine der wichtigsten Verkehrslinien des Reiches gehört

, ist unter das Gesetz der Staatshoheit gebeugt worden. Selten sind die Gesetze so milde gehandhabt worden, wie in den letzten Jahren, fort und sort lässt kaiserliche Gnade Balsamtropfen in die Wunden träufeln, die das Schwert der Themis schlägt, nir gends ist eine Spur von Verfolgung politischer Grund sätze oder religiöser Ueberzeugungen durch die Staats behörden wahrzunehmen. Und trotzdem sind die letzten sechs Jahre sechs der unglücklichsten in der Geschichte dieses Reiches?! Nein, wir weisen die Verdrehung

, wenn sich Herr v. Plener unglücklich fühlt, ist das seine Sache. Die Mehrheit der Völker Oesterreichs, die Mehrheit der Deutschen in Oesterreich denkt anders. Sie sieht das Reich auf dem rechten Wege und sie wird in dem Verzweiflungsausbruch des Abgeordneten der Egerer Handelskammer nur die Aeußerung eines persönlichen Grolles zu erkennen vermögen, dessen Motive wir nicht zu untersuchen haben, dessen demon strativesZurschautragen aber voraussichtlich wirkungs los bleiben wird.' Ausland. Jnnsbruck,?15. Juni

. 5*5 Die Vertagung deS deutschen Bundesrathes wird spätestens anfangs Juli erwartet. Die Verhand lungen über die Ausführung des Unfallversicherungs gesetzes gestalten sich sehr umfangreich und machen es wahrscheinlich, dass eine Novelle zum Gesetze erfor derlich wird, um dessen Wirksamkeit zu ermöglichen — Zur braunschweigischen Erbfolgefrage schreibt man der „Pol. Corr.' aus Dresden vom Gestrigen: „Die Blätter haben sich in diesen Tagen viel mit der Stellungnahme Sachsens zu dem An trage Preußens

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 09.10.1880
Physical description: 12
wegen dieses ihres Charakters in politischer Hinsicht eine Mittelstellung einnehmen werden. Was die Nationalitäteufrage anbelangt, so ist die Regierung der Meinung, daß deren Losung der historischen Entwicklung und den Traditionen des Reiches entsprechen müsse. Die einzelnen Länder sind nicht dnrch die Macht des Schwertes dein Reiche einverleibt worden. ES gab nie Ueberwindcr uud nie Ueberwundene. Oesterreich ist dnrch und aus Verträgen entstanden. Indem nuu die Regie- nng dafür sorgt

ist aber auch überzeugt, daß iu demselben Maße, als die Sprache und Lite ratur, das ganze eigenthümliche und berechtigte Wesen der einzeluen Nationalitäten geschont werden, sie selbst zur Einsicht gelangen dürften, daß Eine Sprache als politisches und administratives Binde mittel erforderlich ist nnd diese Sprache keine andere sein könne, als die deutsche. Die offizielle Erklärung der deutschen Sprache als Neichsfprache würde aber, im jetzigen Augenblicke wenigstens,'in den Nationa litäten dus Gefühl

einer Zurückfetzuug und Erbitte rung erzeugen und würde sich überhanpt wahrschein lich gewaltsam nie erreichen lassen, was als Produkt der natürlichen Nothwendigkeit sich später von selbst ergeben wird. Gegen die Zumuthung, als ob es die Deutschen im Reiche verkürzen wollte, werwahrt sich das Kabi uct, dessen Mitglieder der Mehrzahl nach selbst der deutschen Nationalität angehören, anf das Allerent- schiedenste, uud fordert insbesondere der Minister präsident die Wortführer der deutsch-liberalen Partei

aus, ihm auch uur Eiueu Fall uamhaft zu machen, in dem er die nationalen Interessen des deutschen Volkes geschädigt, das Prinzip der Gleichberechtigung zu Ulignnsten der Deutschen verletzt hätte. So weit die Regierung nun davon entfernt ist, die Berechti gung einer nationalen Hegemonie in Oesterreich an zuerkennen, fo entschieden muß sie sich gegen die An nahme verwahren, als beabsichtige sie, an die ein zelnen Länder und Völker Konzessionen zu machen, welche eine Lockerung der Neichseinheit involviren

Oesterreichs widmet das „Journal deS Debats' dem Grasen Taaffe einen sehr sym pathischen Artikel, welcher beweist, daß in der fran zösischen Presse die Thätigkeit des Ministerinins Taaffe mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wird. Das Blatt findet, daß das Programm dcS Grafen Taaffe, welches klug uud maßvoll zwischen dem aus schließlich deutschen Piogramm des „Aurgcrmiuistc- riums' und des Ministeriums AuerSperg uud dem ausschließlich slavische» Programme der Grasen Polocki und Hvhenwart die rechte Mitte

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 12
Date: 02.04.1881
Physical description: 12
, durch eine vielleicht auch nicht glückliche Imitation des großen Klageliedes „Babylons'. Diese Nachahmung wäre nicht glück lich. denn dort saß ein reiches, glückliches Volk, wel ches, aus dem Vaterlande verbannt, zurückzog, und hier scheint mir, dass sich im besten Falle von einer selbstverschuldeten Verbannung auf diesen auch nicht beneidenswerten Platz sprechen lässt. (Heiterkeit rechts.) Ich bin übrigens fest überzeugt, dass das hohe Haus mit der Regierung darin übereinstimmt, dass die Grundsteuer-Hauptsumme

gieng die Rede bei Hofe, dass S. M. der Schah beabsichtige, mich in besonderer Mission an eine der fernsten Grenzen feines weiten Reiches zu senden — aber aus Erfahrung wohl wissend, dass hier zu Lande oft die schönsten Projecte, sogar schon halb in der Ausführung begriffen, wie Sternschnuppen in Nichts zerrinnen, kehrte ich mich nicht absonderlich daran, und dachte: Kommt die Zeit, so wird auch Wohl der Rath dazu nicht aus bleiben. Wenn der Schah von seinen mehrmonatlichen Jagd- Ausflllgen

von den Gebirgen der Etbourskette in die Residenz zurückkehrt, um daselbst bleibend sein Winter quartier zu beziehen, so pflegt er immer im weitläu figen Garten seines Palais eine öffentliche Audienz abzuhalten, welche, »Lolain- genannt, darin besteht, dass die Truppen der Garnison Spalier bilden, die Prinzen des kais. Hauses und die Großwürdenträger des Reiches, umgeben von sämmtlichen Civil- und Militär Autoritäten, im Kreise sich aufstellen, und gewöhnlich der älteste Anverwandte des Schah her vortritt

Erkenntnis der eminenten und seltsamen Eigenschaften dem gestürzten Manne nur eine zeit weise Demüthigung zuerkennen wollte, um ihn dann im geeigneten Momente wieder in den Kreis seiner unentbehrlichen Thätigkeit zurückzurufen, und über dieses sowie über vieles Andere den Deckmantel der Barmherzigkeit und der Vergessenheit zu werfen. Die Großen des Reiches wurden mit kurzen, ein dringlichen Worten aufgefordert, im jetzigen ernsten Augenblicke desto mehr ihre Pflicht zu erfüllen und so hoffe

habe. Die diesbezüglichen Detailweisungen werden mir von S. E. dem gegenwärtigen Chef der Staatsange legenheiten übermittelt und iu nächster Privat-Audienz noch besondere Informationen zu Theil werden. Von Kirman aus habe ich laut allh. Bcfehles den östlich sten Theil des Reiches, die Provinz Beludschistan bis an die äußerste Grenze zu bereisen, und sodann genauen und umfassenden Rapport directe an S. M. zu erstatten. Der Schah sprach hierauf in huldvollsten Worten die Überzeugung aus, dass die Ausführung dieser höchst

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.10.1885
Physical description: 4
werden, wenn fie nicht ernstlich daran geht, dem armen Mann nicht allein Brot zu verschaffen, sondern :auch zu seinem Rechte zu verhelfen.' (Beifallssturm links.) Abg. Fuß wies darauf hin, daß der Unterrichtsminifter für den Absatz, betrffend die Erweiterung der Autonomie auf dem Gebiete des llnterrichtswesens gestimmt hat. Das Ministerium sei nicht mehr ein Mini sterium der Versöhnung einzelner Stämme des Reiches, sondern ein Ministerium der Verhöhnung der Rechte des deutschen Volkes. Man bezeichnete

, mit so überzeugender Redegluth, mit so stets bereiter Schlag fertigkeit und mit so patriotischer Beharrlichkeit für daS Wohl des Staates, für die Interessen des deutschen Volkes in die Schranken traten. Sie haben damit die Haltung gekrönt, welche sie seit 1879 furchtlos und treu bewahrt hatten, nicht nur in dem großen nationalen Vertheidigungskriege und in dem Kampfe um die Be wahrung der geistigen Errungenschaften, sondern nicht minder auch allzeit in den rein materiellen Fragen. Ihr Auftreten in der abgelaufenen

droht. Keinem, der offene Augen und ein warmes Herz für das Vaterland hat, kann es nach den letzten Darlegungen im Reichsrath, namentlich aber nach der Rede des Abgeordneten Dr.Knotz, trotz der beruht, genden Versicherungen des Ministerpräsidenten entgangen Lein, wie sehr daS Dentschthum, wie sehr jenes Oester reich, welches wir wollen, in Frage gestellt ist. Wir wollen den einheitlichen, auf modernen Grundlagen be ruhenden deutschen Rechtsstaat. Und wenn der Renegat Heinrich

, der in einer leidenschaftlichen, ungerechten und gehässigen Kritik seine Stammesbrüder angegriffen, auch noch so optimistisch hervorhebt, den Deutschen werde in Oesterreich noch immer die größte Fürsorge zugewendet, wir wissen, was wir angesichts der von Krzepek und Knotz vorgebrachten Thatsachen von solchem Geschwätz zu halten haben. Seit Beginn der Versöhnungsmission stehen die Deutschen in Böhmen und Mähren im Feuer. Sie werden beschossen und mit Steinen beworfen, ihre Zeitungen werden, wenn sie auch im ruhigsten Tone

von Bedrückung der deutschen Nation und Bevorzugung der slavischen schreiben, mit Beschlag belegt, sie werde» als Provocateure gebrandmarkt und, wie Dr. Knotz einen eclatantsn Fall vorführte, als „Verbreiter beunruhigen der Gerüchte' bestraft. Daß etwa die Czechen als Ruhe störer bestraft würden, hört man fast gar nie. Sie sind ja die Generalpächter des österreichischen Patriotismus, während die Deutschen als Afterpatrioten und staats gefährliche Subjecte verschrieen und behandelt werden. Sind die Slaven

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.10.1881
Physical description: 6
, so kann man daraus entnehmen, wie es mit der Einmüthigkeit beschaffen wäre, wenn ernste, für da? Gedeihen des Staates bedeutsame Angelegenheiten noch dieler Schablone behandelt werden sollten. Wenn es jetzt schon an Cxcommunicationen nicht mangelt, dann kann man wohl ungefähr berechnen, wie viel „Verräther- an der deutschen Sache in Hinkunft von den fortschrittlichen Organen entdeckt und 'deren natio nalen Leidenschaften preisgegeben werden. Die Politil der Deutschen in Oesterreich

und der Wohlstand der Deutsch-Oester- reicher nur durch die Macht des Reiches gesichert wer den. In der Größe des Reiches liegt die Größe der Oesterreicher, und darum werden die Deutsch-Oester reicher stets keine andere Politik treiben, als jene, welche ihnen durch die Bedürfnisse der Monarchie ein geflößt wird, mögen ihre Führer oder einzelne derselben, oder mögen sich einzelne Organe alle Mühe geben, sie selbst nur für kurze Zeit hievon abzubringen. Indeß werden auch diese nach den bisher gemachten Erfah

die „Portefeuille- jäger' in der Versafsungspartei. beziehungsweise gegen viele von Denen losließ, .die, in das Parlament be rufen, nur die Sorge für die eigene Herrschaft kennen. Alle diese — so si-gt das genannte Blatt — halten sich für geborne oder für berufene Minister und find Überzeugt, die Zukunft Oesterreichs hänge weit weniger von der deutschen Führerschaft als davon ab. daß sie speciell zu den Portefeuilles gelangen. Wir wollen einigen dieier Herren Talent und ehrlichen Willen durchaus

, der deutschen Landessprache, beanspruche, ebenso werde es ihm niemals in den Sinn kommen, über die gleichbe rechtigte slovenische Landessprache irgend etwas Belei digendeS zu äußern. Nachdem Besteneck sein Referat beendigt halte, kehrte die nationale Minorität wieder in den LandtagSsaal zurück, im Bewußtsein, eine Hoch- that von weltgeschichtlicher Bedeutung inscenirt zu haben. Italien. Am Sonntag fand im Petersdoni zu Rom der erste feierliche Einzug der italienischen Pilger, der weniger durch die Zahl

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.11.1885
Physical description: 4
für die Einführung von gesetzlichen Maßnahmen zu Gunsten der Er lernung der deutschen Sprache durch deren Ver nachlässigung die Einheit und Stärke der Armee und sohin auch die Macht und die Einheit des Reiches in besorgnißerregender Weise gefährdet wird. Wären die Wortführer der anderen Na tionalitäten nicht so dünkelhaft, so kindisch dünkel haft und würden sie auch durch die That die von ihnen in Worten anerkannte höhere Geltung der deutschen Sprache anerkennen, dann bedürfte es — hiefür bietet

der Militärverwaltung ange sichts der gegenwärtig in vielen Kronländern sich kundgebenden Bemühungen in Betreff der Schulen (insbesondere der Volksschulen) nach nationalen Principien bemächtigt hat. Ueber daS, was geschehen muß, herrscht freilich die wünfchenswerthe Einmüthigkeit nicht. Wäh rend die liberalen Blätter aus den in den mini steriellen Erklärungen enthaltenen Prämissen die naturgemäße Schlußfolgerung ziehen, daß der Unterricht in der deutschen Sprache, dessen Ver nachlässigung in dem Kriegsminister

Prof. Czerkawski als auch Dr. Mattusch haben in Abrede gestellt, daß durch dieses Verbot dem Unterricht in der deutschen Sprache Abbruch geschehe. Dr. Czerkawski wies darauf hin, daß ein gallisches Landesgesetz die deutsche Sprache als obligaten Lehrgegeustand an den galizischen Mittelschulen ja sogar auch an den Volksschulen — in diesen allerdings erst von der 6. Classe an gefangen — festgesetzt hat. Nun konnte der gali- zische Landtag ein solches Gesetz allerdings er lassen, da eben die deutsche

des Zwanges, welchem die beklagenswerthen Mißerfolge der nationalen Un terrichtsanstalten zugeschrieben werden müssen, sondern die dem Chauvinismus entspringende geradezu feindselige Abneigung gegenüber der deutschen Sprache. In Böhmen z. B. wäre trotz des Artikel 19 der deutsche Sprachunterricht nicht so weit hernntergekvmmen, wenn Dr. Rieger nicht schmählich capitulirt hätte vor den jnngcze- chischen Terroristen. Als ihm Eduard Grgr die Broschüre „Ein verhängnißvolles Wort' an deu Kopf warf, duckte

er sich und unter seiner Patro- nanz brachte dann Kviczala jenen Geseyentwurf ein, welchem man mit mehr Recht als dem auf einem idealen Ssandvunkt stehenden Artikel 19 den Vorwurf machen kann, das Erlernen der deutschen Sprache zu verbieten. Um nur nicht weniger national zu erscheinen als seine jungcze- chischen Concurrenten, ließ Rieger seine Ueber- Ueberzeugung, daß die Kenntniß der deutschen Sprache für jeden gebildeten Czechen unerläßlich sei, im Stich und bekannte sich zu der unsinnigen Theorie von der Goldwagen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 22.06.1887
Physical description: 10
ge schmückt, w:lche loyale Inschriften tragen. Die Feier verspricht eine solche zu werden, wie sie in England in dieser Großartigkeit noch nie dagewesen ist. AnS allen Städten Englands laufen Berichte über ähnliche Veranstaltungen ein. (S. Telegr.) In einem Rückblick auf die letzte Session des deutschen Reichstages sagt die«Nordd.Allg. Ztg.': Unter trüben Auspicien hat das Jahr 1887 begon nen; durch abenteuerliche Pläne ehrgeiziger Politiker war'' der Friede des deutschen Reiches gefährdet

. Während im preußischen Landtage der Culturkampf beendet wurde, lieferte das deutsche Volk mit der Neuwahl des aufgelösten Reichstages den Beweis, dass es für die Einigkeit und Größe des Reiches einzutreten entschlossen sei. Der Segen der Um wandlung trat in den Arbeiten des Reichstages zu tage. Mit der Erweiterung und Kräftigung der deutschen Wehrkraft für längere Jahre ist eine Frie- denSbürgschast geschaffen, welche ihre erfreulichen Wirkungen bereits allseitig geltend macht. — Sosort nach dem Schlüsse

RI4S wie seine Collegen Engel und Vaschath würden un verbrüchlich bei Gregr ausharren. Er wünsche, der gesammte Czechenclub wäre anwesend, um endlich die wahre Volksstimme zu vernehmen. Zum Schlüsse wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher jedes Borrecht der deutschen Sprache be stritten, die czcchische Sprache als interne Sprache in Amt und Gericht gefordert, ferner jede Zweitheilung Böhmens so wie die nationale Abgrenzung entschie denst perhvrresciert, endlich gegen die jetzige

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.09.1883
Physical description: 8
, abgesondert in Gemeinden, unter der Verwaltung der russischen Dorf-Admi nistrativbehörde fthen; alle Kinder der Colonisten müssen unter Verpflichtung ihrer Eltern laut den Gemeinderegeln die russische Dorfschule besuche^; alle deutschen Kolonisten sind versuchtet, eben so Gemeinde- wie die: Staatspftichtigen in gleicher Weife wie die übrigen Unterthanen des Reiches W'erfüllen: die zeitweilige Ansiedlnng der kolo- Mten. in Rußland wird von nun an in keinem '.Gebiete des Staötes mehr zugelassen

forigesetzt; neuer' dingst, sind erst wieder Verordnungen herausge geben worden, durch, welche die deutsche Einwan derung verringert und die deutschen Elemente bald, möglichst russificirt werden sollen. „Die Ansiedlung deutscher Kolonisten in Podolien, Volhhnien und im.Westen überhaupt darf künf tighin eben io auf den ärarischen wie auf den privaten Gütern nur nach vorhergegangener dies bezüglicher Bewilligung der Regierung vor sich gehen; die nach Rußland übersiedelten Deutschen müssen, wie früher

.' Tagesnemgkeite». (Oesterreich Ungarn.) Heute ist es wieder der Statthalter Baron de Pretis, der durch den Divisionär von Müller in Laibach er setzt werden soll, während „Politik' wissen will, daß Freiherr v. Jovanovicz im Amt bleibt. ^ Der Landeshauptmann-Stellvertreter von Kärnten Jessernigg hat den kärntischen Landtag mit einer Rede eröffnet, die als be deutsame und mannhafte politische Kundgebung bei Tausenden von Deutschen Widerhall finden wird. Wir theilen nachstehend eine der markantesten Stellen

mit: „Wir treffen uns in einer ernsten, sehr ernsten Situation. Die Grundfesten des Reiches sind erschüttert, die theresianischen und josefinischen Traditionen, in die wir uns hinein gelebt hatten, sind verlassen, alte, wohlgepflegte Wege sind aufgegeben und man sucht nach neuen Bahnen. Meine Herren ! Einem Landtage, welcher stets zum Reiche hielt, einem Landtage, welcher nie'das große Ganze über seine Sonderintereffen vergaß, einem Landtage, welcher nie nach Außen seine Blicke wendete, sondern welcher immer

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 02.03.1883
Physical description: 6
, was ich den Fachmännern überlasse, sondern, um, da mir Gelegenheit dazu durch eine Adreßdebatte nicht geboten wird, einen tieferen Blick zu thun in die Lage des Reiches, woraus von selbst sich ergeben wird, welche Stellung allein ich in consequenter Weise von meinem Standpunkte aus dem Finanz gesetze gegenüber einnehmen kann. Die gegen wärtige Regierung besitzt nicht mein Vertrauen, sie gilt mir als ein Unglück, welches größer mei nem Vaterlande kaum hätte widerfahren können. Ich bin überzeugt, daß es der hohen

Regierung, in ihrer Art natürlich, voller Ernst ist, mit der Aufrechthaltung der Gesetze und daß z. B. der Herr Ministerpräsident nicht gezweifelt hat, durch seine empfindungslose Energie, oder soll ich sagen energische Unempsindlichkeit (Heiterkeit und Sehr gut links) die Deutschen einzuschüchtern und allmählig lahm zu legen, gröbere Gesetzesverletzun gen ihrerseits, ich will nicht gerade sagen, gerne gesehen, aber vom Herzen gerne mit Macht nieder geschmettert hätte, während er Gesetzesverletzungen

der für das Reich entscheidende Moment; denn nicht um die Deutschen allein han delt es sich. Man kann die Deutschen nicht von der Führung verdrängen, ohne Oesterreich seiner ersten Existenzbedingung zu berauben. Man kann Oesterreich zu einem Schatten Herabdrücken, als welchen es die europäischen Mächte mit ihrer Eifersucht gewiß am liebsten dahin wanken sehen würden. Aber ein lebenskräftiges, der Zukunft gewachsenes Oesterreich kann nur ein deutsches sein, weil es ein deutsches Werk ist. (Lebhafter Beifall

gegen die Willkür, das ist endlich den Deutschen klar geworden und daß diese Erkenntniß keine blos theoretische mehr sei, beweist mehr als zur Genüge ein Ereigniß aus der neuesten Zeit, welches Jene nnr als unbedeutend betrachten können, die nicht gewohnt sind, die Dinge in ihrem Zusammenhange zu beurtheilen. Die Versöhnungspolitik, welche, wenn man die Larve ihr vom Antlitz reißt, als Slavisirung Oesterreichs uns angrinst, hat bereits nach dem Herzen Oesterreichs gegriffen; denn Oesterreichs Herz

ansreichen, während sie macht los ist gegenüber den Kräften, von deren Ent fesselung dieser Fall nur ein Symptom ist. Und diese Symptome begrüße ich mit Freuden. Endlich beginnt Klarheit zu werden im öffent lichen Gewissen. Lichter wird die Lage des Reiches

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 8
Date: 28.07.1887
Physical description: 8
als kaiser l icheOester reich er, als Söhne einer großen Monarchie mit tausend jähriger Geschichte und als Unterthanen eines Reiches, das außer den deutschen Stämmen auch andere Nationalitäten umfaßt. Wir betrachten deshalb diese gerade so als unsere Brüder wie unsere eigenen Stammesgenossen, denn auch sie sind Oesterreicher und dieser Umstand veranlaßt uns Konser vative, ihnen die Bruderhand zu reichen, nicht aber sich feind selig zurückzuziehen und sie ob ihrer Nationalität zu verachten. Wer

hatten. Diese Zumuthung erscheint um so sonderbarer, als die Liberalen, wenn die deutschen Konservativen wirklich so i unklug wären, sich durch nationale Schlagwörter bethören zu lgssen, und die Gegner wieder in den Sattel heben zu helfen, - die errungene Position sofort benützen würden, um nicht blos Czechen und Polen, sondern auch die „Klerikalen' an die Wand zu drücken und auf ihren Köpfen herumzutrampeln, wie wir dies aus Erfahrung leider genugsam kennen. Der Liberalismus erweckt

auch durch sein ganzes Ge bühren' den Verdacht, als ob es ihm mit seiner angeblich so großen Fürsorge für die nationalen Interessen der Deutschen eigentlich im Innersten der Seele gar nicht so recht ernst sei, sondern daß er dies nur als Mittel zum Zweck der Wieder erlangung der politischen Herrschaft erachtet. Beweis hiefür ist seine Gleichgiltigkeit gegen das Schicksal der Deutschen jenseits der Leitha. Weil in Ungarn jetzt ein liberales Re gime am Ruder ist, findet sich kein einziges diesseitiges libe rales Organ

veranlaßt, wenn es auch von Deutschthum über- trieft, gegen die Verkümmerung der nationalen Rechte der Deutschen durch die Magyaren ein Wort des Protestes zu erheben. Man kann aus dieser Haltung sehr leicht den weiteren Schluß ziehen, daß die Deutsch-Liberalen unter Umständen auch einmal geneigt sind, sich mit Czechen undPolen zü verständigen, wenn sie dafür in die ersehnten Ministerpalais einzuziehen sichere Aussicht haben. Das nationale Moment bei unseren Deutschliberalen ist auch noch zu jungen

Datums und wird viel zu sehr in gesuchter Weise übertrieben, als daß man be sonderes Vertrauen dazu haben könnte, daß in den Händen dieser Partei die Jntercsien der Deutschen in Oesterreich wirklich für alle Zeiten sicher gehütet sind. Die deutschen Konservativen haben dieses Vertrauen nicht und empfinden deshalb auch keine Sehnsucht, die Kastanien für eine abge- wirthschaftete gegnerische Partei, die den Nationalismus als letzten Nothanker sich erkor, aus dem Feuer zu holen. Dazu wäre vorher

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 13.02.1888
Physical description: 6
, über die man sich seinerzeit in Wien ge freut, wie über neue Tänze eines vaterstädtifchen Maestro, sie waren keine Weise, welche die Leiter der Politik des deutschen Reiches in ihrer heiklen Stel lung vor der „Option zwischen Rnssland nnd Oester reich' sür letzteres stimmen mochten. Erinnert man sich denn nicht mehr, dass gerade in jenem Zeit punkte, in welchem das Bündnis mit Deutschland näher iu Sicht trat, das Ministerium AuerSperg die Wehrvorlage nicht mehr durchzusetzen imstande war; dass nicht bloß

österreichischen Allianz-Vertrag schreibt die „Presse': „Wer mit der Rede des Reichskanzlers vom letzten Montag frühere parlamentarische Kundgebungen des selben nnd seiner Gehilfen bei dein großen Werke der Befestigung des neuen deutschen Reiche» vergleicht, wer sich die innere Geschichte dieser Befestigung, des Ringens mit den Parteien im Reichstag um Bewilli gung der Mittel zu der siir diese Consolidiernug nöthigen Steigerung und Vervollkommnung der Wehr fähigkeit in das Gedächtnis zurückruft

ordnetenhause unserer Nachbarn jenseits der Leitha. Auswärtige Politik war allzeit die schwache Seite nn-- serer österreichischen Landboten; dem niag es wohl znznfchieiben sein, dass sich nicht gerade von deutscher Seite ein Mann erhoben hat, welcher die deutsche Politik der Gegenwart versteht und die parlamen tarische Misere kennt, in welche bei einschlägigen Er örterungen gerade unsere deutschen Landslente sich auch in früheren Tagen veririt haben, als sie noch über die Majorität im Hause

der VerfassnngSpartei als Verräther an der deutschen Sache gegeißelt, welche für die Wehrvorlage gestimmt hatten? In einem Zeit punkte, in welchem bereits der Abschluss eines Bünd nisses bekannt gewesen! —! Und nun noch Eines, zuletzt aber uicht das Letzte: Von Seite der Opposition wnrde nnsere innere Po litik, als im Widersprüche stehend mit der äußern, die angeblich deutschfeindliche Taktik des österreichischen Cabiuets als widerstreitend der deutschfreundlichen Bundespolitik des Gesamintreiches bezeichnet

des österreichisch-deutschen Bündnisses noch immer nach einem bald neunjährigen Bestände desselben besaugeu sind. Der Vertrag ist ein internationaler und gibt vermöge dieser seiner Na tur dem Bundesgenossen keine wie immer geartete Jngerenz aus die inuerpolitischeu Verhältnisse im ver bündeten Staate, jene Bestimmuugeu ausgenommen, welche den Bündnisvertrag tangieren, also die Wehr kraft betreffen. So viel, was die theoretische Fest stellung der Wechselbeziehnngen zwischen beiden ver bündeten Mächten betrifft

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.09.1885
Physical description: 4
eingetroffen sein. Inzwischen veröffentlicht der „Reichsanzeiger' einen Erlaß des Reichskanzlers au den deutschen Gesandten in Madrid nebst dem Wortlaut der deutschen und spanischen Noten aus dem Jahre 1875 über die Hoheitsrechte der Carolinen. Der Erlaß consta- tirt, daß seil Langem auf den Jnieln zahlreiche Handelsniederlassungeu existiren. Die deutschen Reichsangehörigen, welche die Inseln dem Verkehre mit der Außenwelt erschlossen, baten wiederholt, die Carolinen uuter den Schutz des deutschen Reiches

' j. z den Unterstützungen festzustellen und zur Auszah lung bereit zu stellen. Ueberaus schwer würde u. A. auch eine Witwe heimgesucht werden, die mit der Augusta' ihren dritten und letzten Sohn im Dienste des Vaterlandes verliert. Zwei ältere Söhne haben in Frankreich ihren frühzeitigen Tod gesunden, und der dritte, Unterlieutenant z. S., würde mit der „Augusts' den Brüdern ge folgt sein. — Die spanische Entschuldigungsnote wegen der Beleidigung des deutschen Wappens soll be reits in Berlin

zu stellen. Auf den Inseln sind außer deutschen nur noch englische Interessen, aber keine spanischen vertreten. Seit der Zurückweisung der spanischen Ansprüche im Jahre 1875 seitens Deutsch lands und Englands, welche Spanien ohne Er widerung entgegennahm, unterließ Letzteres jed weden Schritt die Hoheitsrechte auf den Caro linen auszuüben oder dort festen Fuß zu fassen. Die kaiserliche Regierung war daher berechtigt, die Inseln für unabhängig und im europäische» Sinne für herrenlos anzusehen

, und handelte im besten Glauben, als sie den Befehl ertheilte, die dortigen Deutschen uuter Reichsschutz zu stellen. Die Note spricht schließlich die Bereitwilligkeit aus, die spanischen Ansprüche zu prüfen, eventuell die Entscheidung einem Schiedsgerichte zu über lassen. Die Frage, welche von den beiden Mäch ten bisher Hoheitsrechte auf den Carolinen auszu üben berechtigt war, hat nicht die Bedeutung, daß die kaiserliche Regierung behufs deren Lösung versucht sein könnte, von den versöhnlichen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 25.05.1887
Physical description: 8
habe» unter dem Name» „Deutschnationale Bereinigung' einen neun» varlamentarischen Berband gebildet. Bei der Tonstituierung wurde Dr. Steinwender zum Obmann, Dr. Bareuther zum Obmann-Stellvertreter und Dr. Fuß zum Schrift führer gewählt. In einer Zuschrift an den Deutschen Club wurde der Hoffnung auf ein freundschaftliches Verhältnis Ausdruck gegeben und die Bereitwilligreit ausgesprochen, in Fragen nationaler Natur zu ge meinsamen Berathungen zusammenzutreten. Der neue Club

hat auch dem Deutschösterreichischen Club ihre Constitnierung notisiciert. In der betreffenden Zu schrift wird aber nichts von einem freundschaftlichen Verhältnisse und von gemeinsamen Berathungen er wähnt. Das Programm der „Deutschnationalen Vereinigung' erklärt, dieselbe stehe auf dem Boden des Programmes des Deutschen Clubs, betrachte eine Regierung der Deutschliberalen unter den gegenwär tigen staatsrechtlichen Verhältnissen als aussichtslos und fordert in nationaler Beziehung Abwehr. Der Antisemitismus bilde keinen Programmpunkt

zwischen der „Nordd. Allg. Ztg.' und der »Moskauer Ztg.' Kat- kows wieder erörterte Vorgeschichte der Occupation Bosniens und der Herzegowina, wie folgt: Der lei tende Gesichtspunkt unserer Politik in den Jahren, die dem russischen Kriege vorangegangen sind, be stand darin, dass daS Los der in der Türkei leben den Christen bei Aufrechthaltung der Integrität des türkischen Reiches auf friedlichem Wege zu verbessern sei. Im Verlaufe der Ereignisse zeigte sich, dass trotz unseres Eintretens für den Frieden

nach dem Zustandekommen auch dem befreun deten Deutschland mitgetheilt wurde. Von einer Auftheilung des türkischen Reiches ist darin zwischen uns und Russland keine Rede gewesen. Das Ueber- einkommen ist überhaupt nicht bestimmt gewesen, die Basis einer gemeinsamen Action zu bilden, sondern hatte den Zweck, die Interessen der Monarchie gegen alle Eventualitäten zu sichern. Es kam der Friede von San Stesano. Derselbe entsprach nicht den Be dingungen, die in jenem Uebereinkommen siipuliert waren. Unsere Regierung

aufs freundschaftlichste verständigt worden fei- Den Einzelnen stehe die Betheiligung frei, dieselben werden dabei, soweit es ohne materielle Opfer möglich, die Protektion der Regierung genießen. Die Antwort wurde zur Kennt-- nis genommen. Ausland. Die Ferien des deutschen Reichstages be ginnen heute oder morgen. Die Arbeiten werden am 7. Juni wieder aufgenommen und sollen dann in 14 Tagen abgewickelt werden, zumal da die Zuckersteuervorlage nur kurze Zeit beanspruchen dürfte

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 05.12.1887
Physical description: 8
für die Herzen der Völker bedeutet. Unsere Zeit verfügt bei der Veranstaltung von öffent- lichen Festen und von Hulvigungs-Kundgebungen über jenen Reichthum an Mitteln, welcher der Civili- sationSstuse des Jahrhunderts entspricht- Dazu ge sellen sich die mannigfaltigen Eigenthümlichkeiten der Länder und Völker des Reiches. So wäre das vier zigste Regierungrjahr sr. Majestät, das vierzig jährige Regierungs-Jubiläum des Kaisers, gewiss der Rahmen für Feste geworden, so glänzend und an ziehend

uud dem Kaiser ist das Unterbleiben der Feste und der elikett- mäßigen Huldigungen. Der Kaiser ist der strahlende Mittelpunkt des Reiches, die Treue der Völker ist das unerschütterliche Fundament des Kaiserstaates. Aus Budapest wird der „P. C.' vom 1. Dcc. geschrieben: „Die gestrige Sitzung des Finanz ausschusses des ungarischen Abgeordnetenhauses, in welcher das Budget des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Communicationen pro 1383 verhan delt wurde, hatte mehrere interessante Momente

. Der Finanz- AuSschnss nahm die Gesetzentwürfe betreffend die Verlängerung der Handelsverträge mit Deutschland und Italien bis zum 30. Juni 1883 an. Der Handelsminister sprach die Hoffnung aus, bis Neu jahr werde die Verlängerung des gegenwärtig?» Ver trage» mit Deutschland und d-sgleichen mit Italien in Verbindung mit einem vollständigen Tarifvertrags und einer Veterinärconvention zustande kommen. Betreffs des deutschen Getreidesperrgesetzes würden sowohl seitens der ungarischen Regierung

als des Ministeriums des Aeußern die erforderlichen Schritte bei der deutschen Regierung gemacht. Ausland. Im deutschen Reichstage ist am 1. ds. der schon seit Monaten in der Presse und in Versamm lungen erörterte Antrag, 5jährige Reichstagsperioden statt der bisherigen 3jährigen einzuführen, von con- servativer Seite wirklich eingebracht worden. In der bisherigen Erörterung hatten sich die conservativen Fractionen entschieden für diese Aenderung ausge sprochen, die National-Liberalen sich ihr wenigstens

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 16.02.1887
Physical description: 10
wichtig genug, um das Zusammengehen aller ernsten, um das Wohl des Reiches besorgten Männer zu fordern. Auf der Majorität ruht auch die volle Verantwortung und sie ist sich deffen wohl bewußt. Rundschau. Merau, 15. Februar. Oesterr. Monarchie. Indem wir unsere Leser um Aufschluß über das Ende des „Deutschen Klub' auf den Meraner Brief im heutigen Blatte verweisen, regi- striren wir hier vorerst die Thatsache, daß das Herrenhaus am 12. d. M. eine Sitzung abhielt. Bon den neuernannten 16 Mitgliedern

. Die Ein fuhr von Pferden nach Oesterreich betrug nach den letzten offiziellen Handelsausweisen 5737 Stücke im Werthe von 2 Millionen Gulden, die Ausfuhr hingegen 25.283 Stücke im Werthe von 10 Millionen Gulden. Am meisten wurde nach Italien ausgeführt: 12.226 Stücke, dann nach Deutschland: 8141 Stücke. Im Innern deö Reiches ist der Friede zwischen den politischen Parteien leider, wie es scheint, immer in weitere Ferne gerückt. Die Linke und insbesondere die Deutschnationalen sind heuer mit größerem

auf der Linken und ihr Anhang fehlen da gewöhnlich, wo eS sich um ernste parlamentarische Arbeit handelt. Die Deutschnationalen sind übrigens jetzt unter sich selbst in Streit gerathen. Es gab in den letzten Tagen namentlich vorgestern und gestern im Klnb desselben äußerst stürmische Szenen. Welche liebenswürdige Sprache werden die Her ren erst führen, wenn sie unter sich einander in den Haaren liegen. Die Herren im deutschen Klub wollen mit der extrem - deutschnationalen Hetzpolitik auch den Antisemitismus

des Justizministeriums, Baron Pra- zak, wird vornehmlich seitens der nur- deutschen Zeitungen todt gesagt. Sein Spra- chenerlaß an das böhmische Oberlandesge richt soll ihm als Leiter des Justizmini steriums den Gnadenstoß gegeben und ihn auf den Sitz eines Landsmannministers zurückgedrängt haben. — In Ungarn hingegen ist der Austritt des Finanz ministers, Grafen Szapary, aus dem Ministerium Tisza zur Thatsache geworden. Mit Szapary scheidet ein gläubiger Katholik aus dem Ministerium des eingefleischten Kalviners

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Der Burggräfler
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Page 1 of 12
Date: 19.03.1889
Physical description: 12
hat die böhmischen Verhältnisse berührt. Dasselbe hat auch der Herr Abgeordnete Dr. Meng er gethan. Ich habe schon erklärt, daß es mir nicht möglich ist, mich auf alle Details einzulassen, allein von meinem Standpunkte als Abgeordneter glaube ich, nicht nur in meinem, sondern im Name» vieler, die sowohl rechts als links sitzen, dem Wunsche Ausdruck geben zu kön nen, daß es endlich in Böhmen gelingen möge. im Interesse des Reiches, im Interesse der na tionalen und wirthschaftlichlichen Entivicklnilg der Deutschen

äußern mag, störend ein zugreifen, ist ein Verbrechen gegen die Gesell schaft, und wenn die Regierung nichts anderes gethan hat und gethan hätte, als für dieses Streben und Ringen die Bahn nicht nur für die Deutschen, sondern auch für die Slaven of fen zu halten, so hat sie ihre Pflicht erfüllt und sie verdient dafür unseren Dank. (Lebhafter Bei- fall rechts.) Damit im Zusammenhange muß stehen, da rauf will ich hier aufmerksam machen, daß man nicht außernchl lasse, und es berührt nicht nur Böhmen

des Volkes ihre besondere Aufmerksamkeit schenke. Des Reiches vitalstes Interesse verlang! es, daß alle Hindernisse dieser Entwicklung mit Thatkraft endlich abge räumt und beseitiget werden. Nur dann, wenn wir allen berechtigten Bestrebungen in Oesterreich in nationaler und auch religiöser Hinsicht gerecht werden, so werden wir auch erwarten können, daß Oesterreich sich konsolidire und fest dasteht und nach außen gefürchtet und angesehen sein wird, weil seine Völker zufrieden sein werden. Der Herr

Abgeordnete Dr. Knotz hat auch das Bündnis mit Deutschland berührt und Sie erlauben, daß ich hierauf kurz eingehe. Er sagt, daß eine „derartige, wie die gegenwärtige innere Polittk mit der äußeren Politik auf einem Krieg fuß steht'. Ich sage aber, daß gerade unsere jetzige äußere Pol itik nicht möglich wäre, wenn sie nicht an der inneren Politik einen festen sicheren Rückhalt hätte. Es sind nicht die Deutschen allein, die an dem deutschen Bündnisse festhalten

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