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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 13.08.1889
Physical description: 8
, Sr. Majestät dein Kaiser Wilhelm II., bei Allerhöchstseiner jüngsten Anwesenheit in Wien einen eben so warmen als herzlichen Empfang bereitet und auch sonst jede Gelegenheit gern ergriffen, durch Wort und That darzuthun, dass das auf Gemeinsamkeit der Interessen und Gefühle beruhende deutsch-öster reichische Bündnis voll und ganz in daSVolksbewusst- sein gedrungen ist. Die gegenwärtige Reise Sr. Majestät des Kaisers „ach der Hauptstadt des deutschen Reiches bietet ihnen neuerlich den bochwillkommenen

Wilhelm in Wien iln October des vorigen Jahres zn ernvidern. „Bei den überaus nahen und innigen Beziehungen — so schreibt die „Wr. Abrpst.' — welche zwischen den inachtvolle» Herrscherhäusern HabSburg und Hohen- zolleru bestehe«, und bei dcn durch Juteresseugemein- schast und Sympathie stets rege erhaltenen freund schaftlichen Gefühlen zwischen den beiderseitigen Völ kern ist eS nun natürlich, dass die Presse des deut schen Reiches, als treuer Dolmetsch der Gesinnungen der Bevölkerung

, die bevorstehende Ankunft uusereS erhabenen Monarchen mit ehrerbietiger Huldignng und aufrichtiger Freude begrüßt, und dass sie bemüht ist, die Bedeutung des Allerhöchsten BcsuchcS in Berlin in einer jedes patriotische Gemüth in Oesterreich-Un garn wahrhaft erhebenden Weise zu würdigen. Diese Kundgebungen huldigender Ehrfurcht für unseren erlauchten Monarchen und echt bundeStrener Gesinnung für die österreichisch-ungarische Monarchie finden in allen Theile» uusereS weiten Reiches ein sympathisches Echo

. Die Böller Oesterreich-Ungarns, seit jeher gewohnt, sich Eins zu fühlen mit ihrem ge liebten Kaiser und dem erlauchten Herrscherhaus?, haben wiederholt bewiesen, dass sie den durch die Weisheit ihres Monarchen geschlossenen engen Bnnd mit dem befreundeten deutschen Nachbarreicbe mit Kopf und Herz gleich warm begrüßen, und dass sie in demselben eine neue Gewähr- dauernder Freundschaft und eine feste Bürgschaft des Weltfriedens erblicken. Getren dieser Gesinnung, haben sie dein erlauchten Verbün deten

haben sich die alten Wechselbeziehungen zwischen der Großmacht an der Donau uud dem deutschen Reiche zu einem freien Bündnisse beider ausgestaltet, das beiden eine Gewähr bietet, die Er rungenschaften ihrer Cultur zu wahren und nöthigen- fallS anch mit überlegener Kraft gegen böswillige Störer zu vertheidige». Das Berliner „Militär-Wochcnblatt' weist auf deu letzten Besuch Sr. Majestät deS Kaisers Frauz Joseph hiu uuv sagt, die Erinnerung an dcn Glanz der damaligen Festtage nnd die Wichtigkeit der Ab machungen sei

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 13.03.1888
Physical description: 8
) hier eingetroffen ist, hat in nnserer sehr starken deutschen Colonie große Trauer nud Theil nahme hervorgerufen. Vor dem Cnrhanse ist neben der österreichischen, die Flagge deS deutschen Reiches im Flor und auf Halbmast gehisst. — Wie schon berichtet wurde, hat sich die Section Meran deS österreichischen Tonristen-ClnbS wegen Disfer.-nzen mit der Centrale in Wien aufgelöst. Wie ich ver nehme, wird von der Centrale in Wien aus der Ver such gemacht, die Section Meran nen zn constitnieren und sucht

sein rürste. Man wird . am 19. ds. eine Akademie veranstalten, bei welcher die ersten Kreise und ersteu Kräfte MeranS mitwirken werde«. .Das Programm ist ein ungeniein interessantes und reiches. In der zweiten Abtheilung werden drei lebende Bilder gestellt und zwar: „Erschreckt' von L. Tonsaint nnd „Hcxenge- schichtcn' sowie „Der Urlauber' von Defregger. Der Reinertrag wird gewiss ein sehr großer sein. — Die Nachricht vom Ableben deS dentschen Kaisers, welche sogar um einen Tag verfrüht (Donnerstag abends

Domkirche predigen, um Almosen für die bulgarische Kirche zu erbitten. Nnziders, 8. März. Heute starb hier im 70. Lebensjahre der praktische Arzt, Herr F. Bar bisch, ein gebürtiger Montavoner, welcher vor unge fähr zwei Jahren von Hörbranz hieher übersiedelt war. Der Thronwechsel in Berlin. . Die Todtenklage um den verewigten Kaiser Wil helm ertönt in der ganzen deutschen Presse in rührenden Worten; die tiefe Verehrung, welche der dahingeschiedene Herrscher bei seinem Volke genoss, die Dankbarkeit

und anßereuropäischen Presse auch nur andeutungsweise zu wiederholen. Parallel mit den Kundgebungen des Schmerzes und der Theil nahme laufen in den deutschen Blättern die Mani festationen uugebeuchelter Liebe uud Verehrung sür den neuen Träger der Krone, der anknüpfend an König Friedrich den II. den Namen Friedrich kU. als Herrschcrnamen gewählt hat. Mit Bezug auf die politische Situation driugt im allgemeinen der Ge danke durch, dass mau eine unmittelbare Veränderung der europäischen Lage nicht erwartet, wohl

aber die Unsicherheit der Lage als vermehrt ansieht, ohne jedoch directe Zweifel in die Fortdauer deS Friedens zu setzen. Neben diesen allgemeinen öffentlichen Knndgebnngen mehren sich eben so stündlich die Knndgebnngen innig ster Theilnahme seitens der Regierungen, Parlamente, Gemeinden und Corporationen. Außer den bereits erwähnten Kundgebungen wollen wir noch weiter mit theilen, dass außer Sr. Majestät dem Kaiser, dem Kronprinzen, den Erzherzogen und Erzherzoginnen beim deutschen Botschafter in Wien

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 08.05.1885
Physical description: 10
derungen, und Gras Taasse rechnet sich den Abschluss zum Verdienste an. Die Vereinigte Linke sieht in der ministeriellen Nachgiebigkeit gegen czechische Be strebungen eine gewisse Zersetzung und Auflösung in Betreff Böhmens. In ihrer gegenwärtigen Form und Entwicklung ist das czechischische Auftreten schon bedauerlich genug. Der czechische Patriotismus ver geudet nutzlos feine Kraft in Reibungen zwischen Czechen und Deutschen. Böhmen war durch Jahr hunderte ein Theil des deutschen Reiches

besonderen poli tischen Verbindung des Reiches kann kein Sonder recht in Anspruch nehmen. Oesterreichische Deutsche, welche sich an das amtliche Monopol der deutschen Sprache als ein Zeichen klammern, dass Oesterreich Deutsch bleibe, wie es früher war, vergessen die Ge schichte und die Thatsachen. Die Oesterreicher deut schen Blutes haben stets eine maßgebende Stellung im Reiche eingenommen kraft ihres standhaften Willens und ihrer politischen Einsicht. Auf Grund derselben Eigenschaften

! allerdings nicht geeignet finden konnte, .seinen Lesern ! brühwarm mitzutheilen. Voraussichtlich wird das ! Parteitreue Blatt es auch unterlassen, sie in dem ab- ! gekühlten Zustande von heute zu verwerten. Der Artikel der „Times' bespricht die gegenwärtige Wahl bewegung in Oesterreich und bemerkt unter anderem: „Wenn Oesterreich nicht an die Conflicte verschiede ner Elemente gewöhnt wäre, so könnte die Stimmung der deutschen Abgeordneten außerordentlich beun ruhigend erscheinen. Allein Oesterreich

sich vor einem Menschenalter ebenso sehr vor dem Zugeständ nis einer selbständigen Action an die Magyaren in Ungarn, als sie jetzt die Entwicklung des czechischen Wesens in Böhmen fürchten. Der slavische Geist ist in Oesterreich wie anderwärts erwacht. Die Czechen in Böhmen erheben jedoch gegenwärtig gar nicht den Anspruch auf Alleinherrschaft in ihrem Lande. Sie verlangen nicht, sich vom Reiche zu trennen und ein eigenes Gemeinwesen zu bilden. Sie begnügen sich damit, die Gleichheit von Czech.n- und Deutschen

zu verlangen. Anfangs hatten sie höhere Forderungen gestellt; später aber gieng ihr Verlangen dahin, dass, während die deutsche Sprache Amtssprache bleiben möge, auch das Czechische Amtssprache werde. Das Ministerium Taaffe gab diesem Verlangen Folge Amtliche Acte werden in einer czechischen Uebersetzung des deutschen Originals bekanntgegeben; czechische Studenten können ihre akademischen Grade an einer Universität mit czechischer Unterrichtssprache erlangen. DaS ist ein Compromiss von weitergehenden For

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 20.10.1885
Physical description: 6
kung des Ganzen die beste Bürgschaft für die Stärkung und das Gedeihen der Theile liegt. (Beifall links.) Wir sind der festen Ueberzeugung, daß. wenn Oesterreich in die Theile geht, es in die Brüche geht. (Zustimmung links.) Wir sind der Meinung, daß es hoch an der Zeit wäre, den Standpunkt endlich wieder im Centrum zu nehmen und von hier aus das Interesse des Reiches und des Landes wahrzunehmen, nicht immer von der Peripherie aus auf das Centrum zu drücken und es in fast unheilbarer Weise

. Sie hat deren Ohnmacht und UnHaltbarkeit in ihren berühmten Denkschriften treffend und ergreifend geschildert. Sie wollte eine starke Centralgewalt, ein kräftiges, einheitliches Staatsbewußtsein und Unterordnung aller natio nalen Bestrebungen unter den einheitlichen Staats gedanken, Wahrung des dem deutschen Elemente in Oesterreich gebührenden Einflusses, endlich Auf rechterhaltung der deutschen Staatssprache. Mögen andere Volksstämme noch so laut uud eindringlich ihre Sprache als ebenbürtig

und gleichberechtigt Vroclamiren, sie sollten doch nicht vergessen, daß selbst inter psres ein xiimus sein muß. Der Primat gebührt der deutschen Sprache in Oesterreich nicht etwa aus nationalen oder linguistischen Gründen, sondern aus historischeu und politischen. Es ist dies ein historisches Product, eine staatliche Noth wendigkeit, insbesondere mit Rücksicht auf die Central-Administration und im Hinblicke auf die Armee, die wohl nirgends mehr Freunde finden kann, als in diesem hohen Hause. Wenn Sie sich erinnern

ist, und Sie werden es kaum begreif lich finden, daß jetzt, nach mehr als dreihundert Jahren, die historische und actuelle Berechtigung des Deutlchen als Staatssprache angezweifelt und bestritteu wird. Es ist ein historisches Gesetz, daß der Ursprung eines Staates jdemselben für die Dauer anhaftet und daß kein Staat seine hi storische Basis ändern kann. Die Deutschen haben dieses Reich gegründet. Die Dynastie, welche wie in keinem anderen Staate der Welt, die Verkör perung des einheitlichen Staatsgedankens, die Trägerin

der Gesammt-Staatsidee ist, ist eine deutsche; das deutsche Element ist das Fundamente der Grund- und Eckstein dieses Reiches. Wollte' man, wie es jetzt den Anschein hat, dieses Fundament ver rücken, diesen Grund- und Eckstein beiseite schie ben, dann müßte das ganze Staatsgebäude ins Wanken gerathen- Schon jetzt beschleicht Einen Hin und wieder das beängstigende Gefühl, als ob wir uns auf einem politischen Rutschterrain befänden und Niemand kann voraussagen, wohin man auf den eingeschlagenen abschüssigen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 13.08.1889
Physical description: 6
und Sympathie stets rege erhaltenen freundschaft lichen Gefühlen zwischen den beiderseitigen Völkern ist es nur natürlich, daß die Presse des Deutschen Reiches, als treuer Dolmetsch der Gesinnungen der Bevölkerung, die bevorste hende Ankunft unseres erhabenen Monarchen mit ehrerbietiger Huldigung und aufrichtiger Freude begrüßt und daß sie be müht ist, die Bedeutung des Allerhöchsten Besuches in Berlin in einer jedes patriotische Gemüth in Oesterreich-Ungarn zu. Eine dicht zusammengeballte Gruppe dunkler

für die österreichisch-unga rische Monarchie finden in allen Theilen unseres weiten Reiches ein sympathisches Echo. Die Völker Oesterreich-Ungarns, seit jeher gewohnt, sich Eins zu fühlen mit ihrem geliebten Kaiser und dem erlauchten Herrscherhause, haben wiederholt bewiesen, daß sie den durch die Weisheit ihres Monarchen geschlossenen engen Bund mit dem befreundeten deutschen Nachbarreiche mit Kopf und Herz gleich warm begrüßen, und daß sie in demselben eine neue Gewähr dauerdern Freundschaft und eine feste

nach der Hauptstadt des Deutschen Reiches bietet ihnen neuerlich den willkommenen Anlaß, diese Gesinnung offen vor aller Welt kundzugeben. Sie begleiten diese Reise mit ihren wärmsten Segenswünschen, von der Ueberzeugung durchdrungen, daß die neuerliche Begegnung der beiden innig befreundeten mächtigeu Herrscher den beiderseitigen Staaten zum Heile gereichen, dem Friedensbunde zu neuer Festigung, dem Welt srieden selbst zu erhöhter Sicherheit dienen werde!' Im Proceß gegen Bonlanger kam vorgestern endlich

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 27.05.1886
Physical description: 16
, Tümmler u. s. w., angehören. Ranke's Wirksamkeit für Hebung und Förderung der Geschichtswissenschaft erhielt eine wesentliche Stütze, als König Maximilian von Baiern zu München eine historische Commission stiftete, zu deren Vorsitzenden er ernannt ward. Die schon früher begonnenen „Jahrbücher des Deutschen Reiches unter den sächsischen Kaisern' wurden wieder aufgenommen und nunmehr auch auf die fränkischen und staufischen ausgedehnt. In den zwei letzten Jahrzehnten entstand eine Reihe von Werken

954 zehnten und siebzehnten Jahrhunderts, in welcher die heutigen Staaten Gestalt angenommen haben und in welcher die diplomatische Kunst auf ihrer Höhe stand. Es reizte ihn. die verschlungenen Wege der damaligen Staatenbilduer und die wechselnden Beziehungen der Mächte zu ver folgen und aus der Bewegung und Verworren heit das für die Dauer Bestimmte hervortreten zu lasse». Ein guter Deutscher und guter Prote stant, wendete er den andern Theil seiner Auf merksamkeit der deutschen Reformation

, sowie den verschiedenen Epochen der Entwicklung Preußens zu, und vom Reichskanzler selbst erhielt er im Jahre 1372 den Auftrag, die bis dahin im Staatsarchiv verschlossen gewesenen Memoiren Hardenberg's herauszugeben. In seinen letzten Lebensjahren hatte er noch den Muth, ein neues, groß angelegtes Werk, die „Weltgeschichte', zu beginnen, das bis zur Bildung eines deutschen Königthums nach dem Zerfall des Karolingischen Welkeichs gediehen ist. Ranke hatte sich an Niebuhr gebildet und dessen Methode

im sechzehnten und sieb» zehnten Jahrhundert', anschloß. Ranke's aca- demische Thätigkeit — er war seit 1834 ordent- licher Professor der Universität Berlin — nur zeitweilig durch wissenschaftliche Reijen unter brochen, war von seltenem Erfolge begleitet. Die von ihm geleiteten historischen Uebungen bilden den Ausgangspunkt der „Ranke'schen Schule', welcher ein großer Theil der jüngeren deutschen Geschichtschreiber, wie Waitz, Duncker, Dönniges, A. Schmidt, Giesebrecht, Sybel, Röscher, Jaffs, Roepell

, namentlich zur deutschen und all gemeinen Geschichte des vorigen Jahrhunderts und historisch-biographische Studien aus dem Italien und Spanien der Renaissancezeit. Ranke hat für sein Wirken reiche Anerkennung auch von Seite des Berliner Hofes gefunden. Im Jahre 1841 wurde er zum Historiographen des preußischen Staates ernannt, 1866 geadelt, 1867 zum Kanzler des Ordes xour Is wkrits er nannt und gelegentlich seines neunzigsten Ge burtstages durch den Kaiser, die Kaiserin, den Kronprinzen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 18.08.1889
Physical description: 8
.'' . »3«'» sagt Alice, „tvaS wird sie thun?' Weraner Zeitung. Einfluß und Macht im öffentlichen Leben gelangen! können, so wird die nationale Begehrlichkeit, die stets nach Beschwichtignngsmitteln haschende Re gierung, d. h. den Lenker der inneren Politik des Reiches, auch noch dazu bringen, den § 24 des Ge setzes von« 15. Nov. 1867, R.-G -B. Nr. 134, auf Grund dessen die Auflösung des „Schulvereins der Deutschen' erfolgte, auch gegen die beiden sich imnier mächtiger entwickelnden Einrichtungen des deutschen

aber auch in dieser Thatsache den Keim des Todes des ganzen jetzigen Unterrichts- Systems. Wie froh sind wir, daß an unsere deutsche Jugend an den Schulen hochgespannte Anforderungen gestellt werden. Es ist uns dies Bürgschaft, daß unsere Kinder gewappnet und in der Geistesarbeit gestählt den Kampf um's eigne Dasein und uni die Güter des Volkes, sowie auch um die Culturmission des Staates aufzunehmen im Stande sein werden. Bedauern aber müssen wir es, daß an jenen deutschen Schulen, die als Concurrenzanstalten

italienischer Schulen vom Staate mit schweren Opfern errichtet und erhalten werden, der gleiche Vorgang sich ab spielt wie bei den slavischen Schulen. Die Ziele, denen unsere Unterrichtsverwaltung seit einigen Jahren nachstrebt, können nur Einen Erfolg haben: die Schaffung einer massenhaften Anzahl von schlecht ausgebildeten, dessenungeachtet aber die gleiche Stellung, wie die Deutschen und Italiener, anstrebenden Personen, die unfähig sein werden, die ihnen vom Staate, vom Lande, von den Gemeinden, kurz

und italienischen Schulvereins in Anwend ung zu setzen. Das Blatt der mährischen Czechen hat es ja ausgesprochen: Wozu den faulen Ast ab sägen, wenn man den Stamm, an dem die deutsche Jrredenta groß wird, nicht sällt; das osficielle Triester Regiemngsblatt „Adria' meint dasselbe von dem Pro Patria-Vereine und schildert denselben in so roth-weiß-grünen Farben, daß man sich wundert, wie man ihn überhaupt noch bestehen lassen kann. Vergebens aber sahen wir in deutschen Zeitungen aus, um dort den Wunsch

ausgesprochen zu finden, man möge dem, panslavistischen Absichten Vorschub leistenden, unter dem Kuttenschutze des slavischen Clerus wohl gedeihenden Cyrill- und Methudvereine den Garaus machen. So treibt ein Ding das andere. Der Herr Unterrichtsminister sorgt für slavische Mittel- und Gewerbeschulen, und läßt gewiß berechtigte Wünsche der Deutschen und Italiener unbefriedigt. Der Herr Minister des Innern löst ein Gebilde auf, das den Namen „Deutsch' zu antisemitischen Unitrieben mißbrauchte

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 08.01.1885
Physical description: 12
ist oder dieselbe noch finden wird, wie andererseits auch darüber noch keine offizielle Nachricht vorliegt, ob die Lüderitz'sche Erwerbung in der That, wie zu vermuthen, unter den Schutz des deutschen Reiches gestellt wird. Augenblicklich sind zwei Vertreter des bremischen Handeshauses und zwei andere bei der Ausführung der Gebietserwerbung betheiligte Deutsche in Berlin beschäftigt, in Bericht- erstattungen'an das Auswärtige Amt des Deutschen Meranec Zeitung. Reiches die streitige Angelegenheit klarzustellen, so daß wohl

« in preußischen konservativen und ultra montanen Blätern, wie auch im Wiener „Bater land finden werden. Die neueste Lüderitz'sche Gebiets erwerbung an der Ostküste Afrikas ist noch immer streitiges Object zwischen Engländern und Deutschen. Nach der Behauptung der Engländer steht dem Eigenthumsrechte, das durch den Lüderitz'sche» Vertreter für das Bremer Handels haus vom Könige Dinizulu käuflich erworben worden ist, ein schon aus dem Jahre 1843 stammender englicher Rechtsanspruch entgegen

auch bald eine authentische Mit theilung über die vielbesp ochene Sache wird ersolgen können. — Mittlerweile ertönt auch aus Amerika eine Stimme zu dem durch die deutschen Gebietserwerbungen veranlaßten inter nationalen Concert. Im Repräsentantenhause der Vereinigten Staaten wurde, wie aus Washington telegraphisch gemeldet wird, vorgestern eine Resolution eingebracht, welche anspricht, daß eine Allianz, wie sie durch die Verhand lungen der Berliner Konferenz angezeigt werde, der traditionellen Politik

, 6. Januar. (Telegramm der „Meraner Ztg.') Fürst Bismarck hat das Projekt einer Reise nach demSüden auf gegeben, wie es heißt, auf wiederholt aus gesprochenen Wunsch des Kaisers. Es ist jedoch möglich, daß er, falls die Fürstin einen südlichen Kurort aufsucht, sie von dort seinerzeit abholt. — Die von einigen Blättern in die Welt ges tzten Ausstreuungen über „Frictionen', sowie über angebliche Differenzen zwischen dem Fürsten Bismark un) dem deutschen Kron prinzen werden, wie aus Berlin gemeldet

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 14
Date: 16.11.1889
Physical description: 14
Minister anwohn- ten. Was sich die leitenden Staatsmänner des deutschen Reiches und der österreichisch-ungarischen Monarchie allenfalls in politischer Richtung zn sagen hatten, wurde wahrscheinlich gelegentlich des Besuchs des Grasen Kalnoky bei dem Fürsten BiSinarck in Friedrichsruhe abgethan. Die flüchtige Begegnung in Innsbruck, welche sich fchou ihrer ganzen Natur nach am allerwenigsten für politische Geschäfte eignete, galt augenscheinlich dem persönlichen Bedürfnis der beiden befreundeten

, indem derselbe bei seiner Rückkehr von, dem ältesten und natürlichsten Verbündeten des deutschen Reiches mit herzlichstem Willkommen eingeholt und empfangen wurde. Die auswärtige Lage bietet überhaupt nach allen Richtungen freundlicheren und friedlicheren Aus blick denn je. Selbst über dem Wetterwinkel Europas an der Seine strahlt eS infolge des großartigen Er folges mit wolkenloser Klarheit. Auch der zweite europäische Wetterwinkel, die Balkan-Halbinsel, lässt keinen jähen Wetterumschlag befürchten. In Bulgarien gehen

Herrscher, die so günstige Gele genheit nicht vorübergehen zu lassen, ohne sich nicht begrüßt und nicht wenige Stunden mit einander ver lebt zu haben. Dies leuchtet »och weit mehr, als aus der Begegnung in Innsbruck selbst, daraus hervor, dass Kaiser Franz Joseph dem deutschen Kaiserpaar bis Rosenheim das Geleite gab, um nur ja die we nigen Stunden des Beisammenseins nach Möglichkeit zu verlängern. Es ist eine wahrhaft einzige Innig keit der persönlichen Freundschaft, die sich hierin aus drückt

, und in ihr liegt weit mehr politische Bedeu tung, als wevn die beiderseitigen Minister bei der Monarchenbegegnung mit dabeigewesen wären und ge legentlich derselben conferiert hätten. Diese Bedeutung aber liegt in der womöglich noch gesteigerten „Bekräf tigung des segensreichen Bundes' durch die Aus dehnung der Monarchen-Begegnung auf die Fahrt von Innsbruck bis Rosenheim, woniit die Reisen des deutschen Kaisers an die verschiedeneu Höfe Europas ihren schönsten Abschluss fand

angesetzt sind und in den Matricnlarbeiträgen der Einzelstaaten ihre Bedeckung fänden. Sie sollen sür Maßregeln zur Unterdrückung deö Sclavenhandels und znm Schutze der deutschen Interessen in Ost-Afrika verwendet werden. Durch das Gesetz vom 2. Februar 1889 ist. wie iu der Begründung zu dieser Position ausgeführt wird, für diese Maßregel» eine Summe bis zur Höhe von zwei Millionen Mark zur Vcrsüguug gestellt worden. Die Summe hat aber zur Deckung der laufenden Aus gabe» uur bis Ansang August

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 11.08.1887
Physical description: 8
des Deutschen Reiches die Entfernung des Direktors verlangt, aber keine Genugthuung erlangt habe. Der ganze Vorfall, welchen der „Temps' be richte, habe sich überhaupt nicht ereignet. Wie aus angeblich bester Quelle verlautet, soll die Reise des Prinzen Ferdinand von Coburg nach Bulgarien den Zweck haben, das Volk zu beruhigen und Studien Über Land und Leute zu machen, hernach soll die Rückkehr nach Oesterreich ersolgen. Das sei das Resultat der Conserenzen mit Natschewitsch. Inzwischen wurde dem Prinzen

diesen 38 Bahnbediensteten von den deutschen Be hörden daS Wohnen diesseits der deutschen Grenze untersagt, jedoch den Verheirateten eine Frist von drei Monaten, den Unverheirateten -ine solche von einem Monate zur Uebersiedlung gewährt worden sei. — Die Duell-Angelegenheit Ferry-Boulanger befindet sich noch immer in der Schwebe. Wie neuer ding« verlautet, sollen andere Zeugen die ganze Sache von vorn wieder ansangen; viel „herauskommen' wird wohl auch diesmal schwerlich. General Bou- langer

, sondern beinahe aus dem ganzen deutschen Reiche hatten sich fröhliche Sänger in dem lieblichen Städtchen ein Stelldichein gegeben und aus Oesterreich waren die Sänger von Kusstein und Salzburg als Festgäste geladen und erschienen. Es waren 64 Gesangs vereine mit nahe an tausend Sängern vertreten, und wohl selten mag Rosenheim in so feierlicher gehobe ner Stimmung gewesen sein als gestern und vor gestern, wo ihm die Ehre zutheil wurde, den großen deutschen Männergesangverein in seinen biedern Mauern begrüßen

und beherbergen zu können. Zahl reiches Volk aus nah und fern hatte sich eingefunden, um den Festzug anzusehen; Musik und Gesang kamen in der schönsten und herzerhebendsten Weise zur Geltung. Der Ausflug zum Brannenberger Schlosskeller gestaltete sich zu einem wahren Volks feste. Der Abend zerstreute die Gäste, die meisten davon wanderten nach Tirol, was Wunder, dass Kusstein, speciell aber die Klause, von fröhlichen Sängern und Sängerinnen förmlich überflutet wurde und nur mit Aufbietung aller zu Gebote

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 21.03.1888
Physical description: 8
-Nummer der „Merauer-Zeituug' wurden von dem Publicum in Hunderten von Exemplaren angekauft. I» der hiesigen protestantischen Kirche faud heute mittags zu Ehren Sr. Majestät weiland Kaiser Wilhelms ein Trauer- gotteödieust statt, dem die Spitzen der Behörden, sämmtliche hier weilenden Osficierc, sowie ein zahl reiches Pnblicnm anwohnten. Curgäste, deutsche Reichs- Augehörige, saudteu eiueu riesigen Lorbeerkranz init Edelweiß ans das Grab des deutschen Kaisers. — Für die Nothleidenden

legte der General-Berichterstatter Dr. Mattusch den Bericht über das Budget pro 1383 vor. Darnach betragen die Einnahmen 516.716.553 Gulden und die Ausgaben 537.938.045 fl. somit stellt sich das Deficit auf 21.2L2.36l) fl. A U s l a N d. Wie an den deutschen Reichstag, so hat Kaiser Friedrich auch an den preußischen Landtag eine Botschaft gerichtet, worin er die Uebernahme der Re gierung ankündigt und erklärt, in den Wegen des Vaters wandeln zu wollen, und gelobt, die Verfassung fest

und unverbrüchlich halte» und in Uebereinstim mung mit derselben und den Gesetzen regieren zu wollen. Der dem Abgeordnetenhanse von dem Abg. Benda und Genossen vorgelegte Entwurf einer Ant- wortSadresse auf die königliche Botschaft dankt sür die Kundgebung der verfassungsmäßigen Gelöbnisse, spricht Wünsche für die, Wiederherstellung der volle» Gesund heit deS Kaisers und dessen segensreiche Negierung ans und drückt die Trauer und den unanslöschlichen Dank beini Heimgange des Schöpfers und MehrerS des Deutschen

Reiches aus, desseu Erbeu die Herzen der Nation vertrauensvoll entgegenschlagen, wie sie in Liebe den: Kronprinzen zugethan waren. Mit der den Hohenzollern eigenen Pflichttreue sei Se. Majestät in die Mitte seines getreuen Volkes geeilt. „Möge Gott Ew. Majestät die Kraft verleihen, zum Heile des Vater landes das Scepter zu führen. Preußen dankt seine Machtstellung und Kraftfülle der Führung der Hohen zollern; eS steht in hingebendem, treuem Gehorsam zu Ew. Majestät.' DaS Haus hat gestern diese Adresse

ist ein Beweis für die tiefe Verehrung, treue Anhänglichkeit und auf richtige Dankbarkeit, welcher der würdige Priester in allen Classen der -Bevölkerung vou Jmst sich niit Recht, erfreut, eiu Beweis für das einträchtige Zu sammenwirken von Seelsorger uud Gemeinde zum Wohle derselbe». -i. Mcran, 16. März. Die Nachricht von den jüngsten Ereignissen in Berlin hat hier in Meran. besonders bei der deutschen Colonie, »ngeheures Auf fehen und große Aufregung hervorgerufen. Die neue sten Telegramme und die Samstags

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 22.03.1888
Physical description: 14
war, in Sophia nicht die erwünschte Wirkung! unter der verfassungsmäßigen Mitwirkung des geübt hat, vielmehr eine bulgarische Antwort erwartet wird, welche die Nothwendigkeit der Anwesenheit des Prinzen Ferdinand im Lande zur Vermeidung der Anarchie sehr nachdrücklich betonen dürfte, so will Rußland von einer an dern Seite dem Problem beikommen. Es gedenkt! Reichstages Recht und Gerechtigkeit. Freiheit und Ordnung im Vaterlande zu schirmen, die Ehre, des Reiches zu wahren, den Frieden nach außen

hn Kandidat für dm bulgarischen genannt werden? Der Herzog von Oer der Prinz Waldemar von e es vor Kurzem verlautete? Oder Bürger Cabinet nämlich .im C°°lnmz «°-zuschwgm AM- ^S.ar Bulganm zugezogm ^ Reiches gerichteten Borschlägen der verbündeten diese Welserechnetman^anderNewa ^tens, zugestimmt hat. ist des Hochseligen mit dem Bnstande Deutschlands das Wiener Majestät noch in den letzten Tagen Cabinet diplomatisch matt zu setzen, zweitens Zx^ns hoch erfreut und gestärkt worden, zwischen den Prinzen

Anerkennung sür die bei diesem Anlaß aufs neue bewiesene patriotische Hingebung auszusprechen. In zuversichtlichem Vertrauen auf diese Hingebung und die bewährte Vaterlands liebe des gesammten Volkes und feiner Vertreter legen Wir die Zukunft des Reiches in GotteS Hand. Gegeben Charlottenburg, den 15. März 1883. (gez.) Friedrich, (ggez.) v. BiS- marck' ^ . . Der Präsident bittet das Haus 'um die Er laubniß, demselben morgen den Entwurf einer rigkeit, daß die Pforte sich der Theilnahme Elgebenheitsadresse

:c. :c. zc. thun kundlbungen waren von den Deutschen Korea's. Bor und fügen h,emit zu wissen: Durch den nachher sind aus allen fünf Welttheilen die rüh- Gottes Rathschlu^ erfolgten Hintritt unseres, rendsten Beweise der Theilnahme auch von den geliebten H-rrn Vaters ist mit der preußischen, Ant poden, meist mit der Bitte hergelangt, Krone die deutsche Kaiserwürde auf UnS über-, Kränze und Palmen am Grabe niederzulegen, gegangen. Wir haben die mit derselben verbun.,EiwaS in der Geschichte schwerlich Dagewesenes

Fürst Bismarck: Es wird mir zu großer Genugthuung gereichen, wenn ich mich als von Ihnen beauftragt sehen darf, denjenigen befreun deten Regierungen, deren Volksvertretungen ihre Sympathie, ihr Beileid, ihre Theilnahme bei dir Trauer, die uns ergriffe« hat, kundgegeben haben, den Dank des deutschen Reichstags zu übermitteln. (Beifall.) Ich kann kaum schildern, wie ausgedehnt die Theilnahme in dieser Rich- tung gewesen. Nicht nur unsere Landsleute v» allen Kolonien der Welt haben ihre Sympathien

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 02.07.1889
Physical description: 8
und LandeSsarben, und die Bürgerschaft bereitete den in großer Zahl aus allen Richtungen herbelgeeilten Festgästen den herzlichsten Empfang und wetteiferte darin., denselben den Aufenthalt in ihrer Stadt so angenehm als möglich zu machen. Die Zahl der Theilnehmer belief sich auf nahezu 2000. Den größten Theil davon stellte, wie leicht begreiflich, Bayern und sein Nachbarland Württemberg; ^och waren aus. allen Gauen des, deutschen Reiches, sogar aus Schleswig-Holstein, dem „meerumschlung'nen', die Männer

Auszeichnung zu überreichen. Die S8. allgemeine deutsche Leserver sammlung in Augsburg» (Orig.-Bcricht) In der altehrwürdigen Augusts herrschte die ver gangenen Pfingsttage hindurch ein sehr b-wegteS Leben. In ihren Mauern fand nämlich die 28. der allgemeinen deutschen Lehrerversammlungen am 11., 12. und 13. Juni statt. Die schul- und lehrerfreund liche Stadt hatte sich aufs festlichste geschmückt; nicht nur von den öffentlichen Gebäuden, auch von sehr vielen Privathäusern wehten Fahnen in den Reichs

der deutschen Schule nach Schwabens freundlicher Hauptstadt gekommen, um an den Arbeiten der Versammlung theilzunehmen. Von der deutsch- ' Sir. Ä4S. österreichischen Lehrerschaft waren jedenfalls die Bor- arlberger am stärksten vertreten; unter Fühiung des Obmannes des dortigen LandeSlehrervereineS, Ober lehrers I. Drexel-Feldkirch, hatten sich 13 Vor- arlberger Lehrer eingesu»den. Aus Wien waren A. Katschinka als Vertreter de» deutsch-Ssterreichi- schen Lehrerbunde« und I. Steigl als Vertreter des Vereines

sich mit der Festsetzung der Vortrüge für die drei Hauptversammlungen und mit der Wahl des Präsidiums der 23. allgemeinen deutschen Lehrerver sammlung. Seminaroberlehrer Johannes Halben- Hamburg, der den Vorsitz führte, gab in meisterhafter Rede seiner Freude über den herzlichen Empfang, der den Vertretern der deutschen Schule in Augsburg be reitet worden, passenden Ausdruck und, indem er dann auf den Zweck und die Bedeutung der deutschen Lehrerversammlungen Hinwies, forderte er zu ein- mllthlgem Zusammenwirken

-LehrervereinS Augsburg 'unter der Leitung des Lehrers M. Ammann, die die Anwesen den immer wieder zu aufrichtigstem, jubelndem Bei falle hinrissen; besonders waren eS zwei herzige „Liadle' in schwäbischer Mundart, gedichtet von Wäckerle, componiert von Deigendesch, welche den ungetheillesten BeisaU der Gäste fanden. Die eigentliche Begrüßungsrede hielt BezirlS-Oberlehrer I. B. Schubert-Augsburg. Auch er kam auf den Wert der deutschen Lehrerversammlungen zu sprechen und sagte unter anderem, die heutigen

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Lienzer Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 23.07.1887
Physical description: 12
renhaussitzung den Absichten des Grafen Taaffe zum Sie ge verholfen haben. Jnsbefodere für die Kirchenfürsten sind diese Kundgebungen eine beherzigenswerthe Mahnung, daß sie bei ihrer undeutschen Haltung ihre deutschen Diö- cesanen nicht hinter sich haben: daß sie sich zu ihnen in ei nem Gegensatze befinden, der sie nicht gleichgültig lassen sollte, wie sehr sie auch auf die Macht der Kirche pochen mögen — die Adressen an Abt Karl kommen ebenso aus den Alpenländern, als aus dem Norden des Reiches

die Neberreichung der Dankadresse des Marktes Melk an den Prälaten Karl für seine Abstimmung im Herrenhause stattgefunden. Mehr als 1500 Gemeinden des deutschen Oesterreichs ha ben sich der Adresse Melks angeschlagen; bekanntermaßen auch die meisten großen Stadtgemeinden Deutsch Tirols — nnr vom Pusterthale fehlt jede Kundgebung. Die Ueber gabe der Dankadresse war ein feierlicher Act, welcher eine besondere Bedeutung durch die auf die Ansprache des Mel ker Gemeinderathes Liude ertheilte Antwort des Prälaten

Karl erhielt Der Gefeierte sagte, daß hinsichtlich des Ver hältnisses der bekannten Sprachenverordnung zu den Jn- stitzgesetzen und ihres Einflu ses auf die Rechtspflege dem obersten Richter Oesterreichs (Schmerling) das competente- Urtheil zustehe, welchem er als Nichtjurist mit vollster Be ruhigung zustimmen konnte. Des Weiteren bemerkte Abt Karl, daß die deutsche Sprache nicht nur die Staatsspra che, sondern nach Geburt und Entwicklung des Reiches dessen Muttersprache sei, die höher steht

, als die einzelnen Landessprachen. — Die „Deutsche Zeitung' bemerkt zu den Adressen der fünfzehnhundert deutschen Gemeinden: „Diese Kundgebungen von fünfzehnhundet deutschen Gemeinden sind wohl etwas mehr, als „ein bischen Herumschlagen des deutschen Bewußtseins,' von welchem Graf Taaffe gesprochen-, sie sind eine keineswegs zu übersehende Miß- traneusäußerung für die Politik seiner Negierung. Diese Kundgebungen kehren sich aber auch gegen alle Söhne un seres Volkes, welche, geistlich oder weltlich, in jener Her

! Und doch ist es ein gewaltiger Unterschied, ob man einem Unbekannten ein Mandat auf Jahre hinaus anvertraut oder sich bei ei nem Unbekannten für eine bekannte That bedankt. Der Kampf gegen den „Dentschthümler' Lienba- ch e r wird eifrig fortgesetzt und führt zu einer offenen Spaltung im clelical-conservatioen Lager. Während die einen Blätter diese Spaltung und Spannung beklagen, su chen die anderen zu beweisen, daß das Dentschthum in kei- ner Gefahr und die konservativen Deutschen es nie ver nachlässiget

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Volksblatt
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Page 1 of 16
Date: 24.08.1889
Physical description: 16
des öster reichisch-deutschen Bündnisses verflossen und dasselbe hat sich in dem Decennium vortrefflich bewährt. Es bildete das mächtige Bollwerk, an welchem sich die Kriegslust von Rußland und Frankreich brach. Die Wogen des Chauvinismus an der Seine mochten noch so hochgehen und noch so stürmisch die Forderungen des Panslavis- vms austreten, der bloße Hinweis auf die furchtbare Macht, welche die Friedensstaaten aufgethürmt, denen sich auch Italien beigesellte, ließ schon die zornigen Stim men alsbald

verstummen. An den Grenzen häufte Rußland große Truppenmassen an, zur beständigen Drohung für feine westlichen Nachbarn, aber es hütete sich, den Frieden ernsthaft zu verletzen. Im inter nationalen Verkehr ließen Rußland und Frankreich nichts zu wünschen übrig und keine Macht konnte sich über sie beklagen, dennoch hat man allgemein das Ge fühl, daß dies nicht das Verdienst des eigenen guten Willens, als vielmehr die Wirkung des vom Fürsten Bismarck ersonnenen und aufgerichteten Bundes sei. Die deutschen

Bündnisses und als eine Vermehrung der Friedens- bürgschaften empfunden von der Königsau bis zu den Alpen, von der Memel bis zu den Vogesen. Und der erlauchte Herrscher des uns so innig verbündeten Nach barreiches wird wohl auch freundliche Erinnerungen und die Ueberzeugung mitnehmen, daß der Enthusias mus, der ihm in den Straßen Berlins entgegen getra gen wurde, der getreue Spiegel der Gesinnung des ganzen deutschen Volkes gewesen ist. Auch persönlich hat wohl Kaiser Franz Joseph noch einen besonderen

. Ztg.' nunmehr beim Scheiden des Kaisers Franz Joseph koch- nachstehende warme Ab schiedsworte folgen: „Es sind Tage festlicher Weihe, auf welche die deutsche R^chshauptstadt zurückblickt, nachdem der erlauchte Gast unseres Kaiserhauses, Kaiser Franz Joseph, wieder aus unsern Mauern geschieden ist. Diese Tage werden dem Herzen des gesammten deutschen Volkes unvergeßlich bleiben. Jn's tiefste Innere des Herzens mußten ja alle die Worte dringen, womit der erhabene Monarch des verbündeten Nachbar

reiches den Gefühlen Ausdruck gab, welche ihn gegen den innig befreundeten Kaiser Wilhelm und gegen das ge- sammte deutsche Volk, Oesterreich-Ungarns treuen Bundes- Genossen, beseelen. Treue um Treue! — das wird die Empfindung fein, mit welcher Kaiser FranzJoseph wieder in seine Staaten zu den heimischen Pflichten seines Herr scheramtes zurückkehrt. Und auch dann wird, wie bei dem Herrscher, so bei den Völkern, die Erinnemng unauslöschlich bleiben an die erneuten Beweise der herzlichsten Freundschaft

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 13.02.1882
Physical description: 8
, dass die bestehende Universität geschützt werden müsse. Nun bestehe aber seit mehr als 100 Jahren zwischen deutschen und böhmischen Lehrkanzeln an dieser Uni- verotät volle Parität, die vollen gleichen Ansprüche an die Universität. Wie reime sich dies mit dem Antrage auf Gründung zweier vollständig neuer Universitäten zusammen. Beide Volksstämme seien an den Universitäten gleichberechtigt. Die Commis sion habe mit dem Standpunkte der Trennung die Gegensätze verschärft. Dieser Standpunkt

zweiten Ranges h^r- absinken könnte. Nach einer längeren Polemik gegen die Ausführungen B-lcredis schließt Redner mit dem Wunsche, dass man nicht de einst sagen möge, dos Herrenhaus habe in ciner so wichtigen Frage der nöthigen Weisheit und Voraussicht entbehrt. Prof. Dr. Ran da bedauert, dass der Vorredner sich nur auf den Standpunkt der deutschen Oppo sition gestellt habe, der leider auch der Standpunkt der AnSschuss Majorität sei. Denn er setzte die ge schichtliche Continnitut bei Seite und basiere

baren und bezeichnet den um sich greifenden Mangel der Kenntnis der deutschen Sprache als eine Lockerung des Landes, der Reich-einheit. Fürst Schön bürg ergreist von der Debatte Anlasö um seine Ueber zeugung auszudrücken, dass H ute ein rein admini stratives Ministerium oder ein Beamten-Ministerium das einzig richtige wäre. Baron Hvlfert erklärt, dass er für dos Minoritäisootum stimme, weil es der aus der Initiative des Kaisers hervorgegangenen Regierungsvorlage am besten en.spreche. Graf Leo Thun

ist mit keinem der beiden Entwürfe einver standen, doch zieht er das Minoritätsvotum vor, denn das größere U«>bel sei die Zerreißung der Uni versität. Ministerpräsident Graf Taäffe wiederholt neuerdings, dass das Ziel der Regierung darin be stehe, eine Verständigung der verschiedenen Nationa litäten zu ermöglichen. Eine solche sei nach dem Erachten der Regierung nur möglich, wenn man den berechtigten Wünschen der Nationalitäten, so weit es die Einheit und Machtstellung des Reiches gestattet, entgegenkomme. Gegenüber

den Ausführungen des Fürjten Schönburg erklärt der Ministerpräsident, dass ein Unterschied zwischen der gegenwärtigen Re gierung und einem Beamten-Ministerium vielleicht nur darin bestehe, dass die gegenwärtige Regierung auf die Majorität sich stützt, und dieser Umstand sei, glaubt er, vom konstitutionellen Standpunkte aus nur ein Vorzug. UnterrichtSminist.r Baron Con rad will nicht das Erstlingsrecht der Deutschen und Böhmen auf das Land Böhmen erörtern. Beide Volksstämme haben ein Recht darauf, dass sie vdn

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 21.12.1889
Physical description: 10
an derwärts einstellen, denen vielleicht mehr als irgend eine andere Ursache die Abreise des Kaisers von der Hauptstadt des Reiches dürste zugeschrieben werden. Wir kennen nur drei Völker auf dem Fest lande, welche das Geschick der Welt entscheiden werden: die Franzosen, die Deutschen nnd die Nüssen. Ein Czechenthuin, ein Jllyrierthum und ein Magyarenthum haben für sich allein keine Garantien des Bestandes. Alle drei können nur im Anschlüsse an Deutschland, an Frankreich oder an Rußland Consistenz

Selbständigkeit, zur Treue und Liebe zu unserm Kaiser. Fürwahr kein Volk bedarf dieses Aufrufes weniger als die Tiroler, dafür spricht unsere Vergangenheit und unsere Gegenwart laut ge nug; was wollt Ihr mit diesem Aufrufe an uns? und was bedeutet Euch der Ruf des einigen unabhängigen Kaiserthums Oesterreichs? Ist er jetzt etwas anderes als was Ihr offen vor der Welt, offen, den deutschen Abgesendeten von Frankfurt erklärt habet? Ihr schöpslich quillt der Born ihres Erzählertalentes. Von ihren zahlreichen

sind. wollt die deutschen Stämme einander ent fremden. Euer nnab hängig esO esterreich ist die Feindschaft Oesterreichs gegen Deutsch land, und das in einer Zeit, wo mehr als je das sestesteZusainmenhaltenNoth thut, ja wo unser ganzes Schicksal davon abhängig ist. Ihr vergeßt, daß biedere Stämme deutschen Blutes Oesterreichs Kernvölker sind, daß es'deutsche Bildung ist, welche Oesterreichs Völker durchdringt, daß die deutsche Geschichte auch Oesterreichs Geschichte ist, und daß Ihr Böhmen

bieten, damit wir mit Euch gegen unsere deutschen Brü der ziehen. Laßt ab von diesem nuheilvollen Be ginnen und reicht uns eine redliche Bruderhand! Euer Slavenreich ist der Bürgerkrieg, ist das Verderben Oesterreichs, für das Ihr so schöne Worte und keine Thaten habt. Wir sind Tiroler und bleiben es, aber Niemand und Ihr selbst zweifelt nicht, daß wir gute Oesterreicher sind, wir sind es aber für Oesterreich, wie es ist, und weder für eine Czechen-, noch für eine Magyarenherrschaft. Als gute

Oesterreicher wie als Deutsche halten wir fest an Deutschland, weil Oesterreich nicht aufgehört hat, seinen Schwerpunkt in Deutschland zu haben; Oesterreich steht und fällt mit Deutschland. Ist es Euch ernst mit der Kräftigung des einigen Oesterreichs, so müßt Ihr Eure Feindschaft gegen Den tfchland anfge- ben, müszt aushören, Enere deutschen Brüder inBöhmen nnd Mä hren anzu - feinden und zu hassen, müßt Euer und des Kaisers Anliegen in Frankfurt mitberathe» helfen und müßt Enere Umtriebe in Wien nnd

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 29.10.1887
Physical description: 12
,^ dem Czechenclub die Beantwortung dieser Frage zu überlassen. Dieser, tritt im Laufe des heutigen Tages zur Beschluss fassung zusammen.' (Vgl. Wien im Nachtrag. D^R.) 5*5 Aus Prag wird unterm 26. ds. gemeldet: Ueber Aufforderung der Bezirkshauptmannschast als Bezirksschulbehörde sollte heute die Weinberger Ge meindevertretung die Wahl des deutschen Ortsschul rathes vornehmen, sowie die Mittel zur Beschaffung von Localitäten für die fünfte Classe, der deutschen Schule votieren. Die Stadtvertretu'ng verweigerte

jedoch die'Wähl nur von Deutschen in den deutschen Ortsschulrath, lehnte auch die Bewilligung der ge forderten Geldmittel ab und beschloss in beiden Punkten eine Beschwerde an den Landesschulrath.— Die Polizeidirection bewilligte ausnahmsweise den für den 29. ds. projectierten'Festzug der deutschen Gesangvereine 'und der Vereinsdeputatiöneu vom deut schen Casino zu dem Mozart-Häuschen auf der „Bertramka'. — Bei den heutigen Gemeindewahlen wurden mit Ausnahme des zweiten und dritten Wahl körpers

der Altstadt und des zweiten Wahkörpers' der Neustadt die altczechischen Candidateü gewählt. Im zweiten Wahlkörper der Altstadt ist die engere'Wahl zwischen Alt- und Jungczcchen, im zweiten Wahlkör per der Neustadt die engcre Wahl zwischen.fünf Alt« czechen, vier Deutschen und einem Jungczechen er forderlich. Im dritten Wahlkörper der Altstadt siegten die Jungczechen. In sämmtlichen Wahlkörpern der Alt- und Neüskkdt ^erhielten die deutschen Candi- daten größere Minoritäten als bei der Wahl im vori gen

Pläne,' sondern nur um für die Bauführung be stimmte Aufrisse untergeordneter Art, die sich auf drei Forts beziehen, handeln soll. Die eingeleitete Untersuchung wird jedenfalls nähere Aufklärungen bringen. Ausland. 5 *5 Der deutsche Bundesrath genehmigte die Entsendung eines Reichscommissärs zur Ausstellung nach Melbourne und übernahm die dadurch . sowie' durch die Ausschmückung und Beaufsichtigung der für den deutschen Theil der Ausstellung bestimmten' Raume entstehenden Kosten auf das Reich

: Auch -hier liegt kein Grund ,vör) diese Verständigung anders als sympathisch zu begrüßen, da dieselbe, wenn sie erst perfcct geworden, dazu angethan ist, ein weiteres Unterpfand sür die Erhaltung des europäischen Friedens zu bieten und eine der Schwie rigkeiten, welche den Frieden gefährden, zu beseitigen. In Betreff des zu Anfang November bevorstehenden Zusammentritts des Deutschen LandwirtschastSrathcs sägt dasselbe Blatt, der Landwirtschaftsrath werde auch die Frage der Aufhebung des Jdentitätsnach- weises

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Volksblatt
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Page 6 of 10
Date: 06.02.1889
Physical description: 10
, er stand also jetzt' im 31. Lebensjahre.' Von früher Jugend an wurde er sür den Thron erzogen,.^ vnd er bewährte bei großer geistiger Begabung stets ernsten Lerneifer, so. daß die PrüfungS-Resnltate in jeder Richtung die besten waren,. Von Kindheit an erlernte er, wie sein kaiserlicher Vater, die - wichtigsten , Sprachen des Reiches : neben dem Deutschen zuerst czechisch, dann magyarisch, polnisch, französisch, vnd zuletzt englisch, und er beherrschte diese Sprachen mündlich und schriftlich

, geboren 27. Dez. 1868. Vorerst wird der erst im 59. Lebens jahre stehende und einer rüstigen Gesundheit sich er freuende Kaiser Franz Joseph noch auf eine hoffentlich recht.lauge Reihe von Jahren das Ruder führen.. Mögen nach ihm auch seine Nachfolger, denen' ein so reiches Erbe an Liebe und Vertraueu winkt, alle Hoff nungen erfüllen, welche.Oesterreichs Völker auf die Lenker ihrer Geschicke zu setzen berechtigt sind. ^ Kronprinz Rudolf wurde am 21. August 1858 im Schlosse zu Laxeuburg geboren

wir:. Eine krankhafte,, erregte, jähem Wechsel unterworfene>Stimmüug^ des Kronprinzen will man schon feit längerer. Zeit bemertt ^äbeu; es.^wurde ein Ueberspringen von,, herzlicher Heiterkeit zu tiefer Melancholie oft wahrgenommen.^ ES, kam. sogar vor, daß der Kronprinz selbst zum Erstaunen seiner ungläubig lächelnden.Umgebung, vom Tode sprach. Wenn man ihm in der letzten Zeit zuweilen von, her Zukunft, von den möglichen Schicksalen deS Reiches in einer fernen Zeit,' von dem ^Einflüsse, den ,' er . auf Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 14.03.1888
Physical description: 8
Orsini-Nosenberg und der'Or- donnanz-Officier Hauptmann Bär'öii GieSl zur' Feier der Beisetzung dcS Kaisers Wilhelm nach Berlin be geben. Der von Ihrer Majestät der Kaiserin nach Berlin übersandte Kranz besteht aus Rosen. Orchi deen, Lorbeeren und Palmen, ist 1 Vs Meter hoch und breit und stammt ans den kaiserlichen Hofgärten in Wien. Am Sönntag empsiengen die Herren Erz herzoge Karl Lndtvig, Ludwig Victor, Albrecht und Wilhelm den deutschen Botschafter, Prinzen Renß, welcher den Dank des deutschen

Kaiserhauses für die innige Theilnahme beim Hinscheiden des Kaisers aus drückte. Auch Graf Kalnoky und Graf .Taaffe be suchte der Botschafter, außerdem condolierten der amerikanische Gesandte Lawton und der Verein Schubert-Bund. In den sämmtlichen protestantischen Kirchen wurde des Hingeschiedenen Kaisers gedacht. Die Stadtgemeinde Graz sendet zur Leichenfeier einen Kranz ans Lorbeer und Edelweiß nach Wien. In Budapest fand am Sonntag in der deutschen evange lischen Kirche ebenfalls ein Traucrgottesdienst

statt, dem viele Notabilitäten, darunter die Minister, die Staatssecretäre, zahlreiche Mitglieder der beiden Häuser des Parlaments, Graf Julius Adrassy mit einer Anzahl Magnaten und das gesammte Consular- corpS beiwohnten. — In den beiden eidgenössischen Räthen in Bern hielten vorgestern die Präsidenten Ansprachen, in welchen sie namens dcS SchweizcrvolkeS der befreundeten deutschen Nation das aufrichtigste Beileid auSsprachen. — DaS italienische Amtsblatt veröffentlicht eine königliche Verordnung

, nach welcher eine zwanzigtägige Hoftrauer angelegt wird; auf dem königlichen Palais und den StaatSgebänden werden die Flaggen drei Tage hindurch auf Halbmast gehisst. — Jni Auftrage der Königin-Regentin von Spanien stattete am Samstag der Herzog von Medina Sidonia dem deutschen Botschafter in Madrid einen Condolenz- besuch ab. Die Minister, der päpstliche Nuntius, die Botschafter, zahlreiche Mitglieder des Adels und der deutschen Colonie schrieben sich in der deutschen Bot schaft ein. Aus Lissabon wird sich der Jnsant

Angnsto, Herzog von Coimbra zu den Leichenfeierlichkeiten nach Berlin begeben, aus London der Prinz von WaleS und dessen Sohn Prinz Albert Victor, ans Dresden der König und die Prinzen Georg und August und aus Christiania der Adjutant des Königs, Oberstl. Nyqnist. Der Czar ordnete eine vierwöchentliche Hoftrauer an, Prinz Ferdinand von Cobnrg eine solche von drei Wochen und eine Armeetrauer von 14 Tagen. Ueber die Reise des deutschen Kaiserpaares von San Remo nach Charlottenburg wollen wir außer

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 12.11.1885
Physical description: 8
herbeisühren werden, als dies mit den In teressen der Bevölkerung 'Und den Forderungen des Reiches verträglich sein wird. Die Regierung gehe dabei in Uebereinstimmung und Freundschaft mit China vor. Bezüglich Aegyptens hofft Salisbury, dass man mit Sorgfalt und Klugheit dasselbe in einigen Jahren wieder in den Zustand der Wohl fahrt werde versetzen können, welcher vor fünf Jahren dort herrschte. Ueber Bulgarien sprechend, hob der Premier hervor, dass England kein directes Interesse an dieser Frage

, welches gegen den Willen der betheiligten Bevölkerung aufgerichtet würde, von langer Dauer sein könne. Er glaubt, wenn die bulgarische Union abgelehnt werde, so werden die Bulgaren sich mit den Serben und Griechen verbinden. Die nächste Bewegung auf der Balkan-Halbinsel wäre also eine von drei kleinen Staaten anstatt von einem einzelnen ausgehende Be wegung. Die englische Regierung hofft, dass erstens die Macht des türkischen Reiches ohne Verminderung werde aufrechterhalten werden; zweitens, dass jedes von Europa

getroffene Arrangement derart sein werde, die betheiligten Bevölkerungen zufriedenzustellen, und dass es jeden eventuellen Eingriff in die Integrität des türkischen Reiches entmuthigen werde, welche Eng land als einen wesentlichen Theil der Verfassung Europas anerkenne. — Gladstone betonte in einer in Edinburg gehaltenen Rede die dringende Noth wendigkeit einer Einigung der liberalen Partei, namentlich angesichts der voreiligen, auf die Trennung Irlands von Großbritannien gerichteten Forderung

der irischen Nationalisten. Redner sührte aus, dass jeder Vorschlag, welcher dahin gehe, die Integrität des Reiches zu schwächen, zurückzuweisen sei, dass man aber zu gleicher Zeit in Irland liberal und verständig handeln müsse. Locat- und Movinziar-MromK. Innsbruck, 12. November. 5*5 Der k. k. Kämmerer Alexander Markgraf Pallavicini hat dem Ministerpräsidenten für die durch die Ueberschwemmung verunglückten Bewohner von Tirol den Betrag von 1000 fl. übersendet. Diese Spende ist ihrer Bestimmung bereits

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