der ^Deutschen Zeitung'^ Am vergangenen Dienstag, 22. April kam nämlich vor dem Wiener Schwurgericht die Ehrenbeleidigungsklage des Redakteurs Herrn N. Recheis von den „N. T Stimmen' gegen Heinrich Reschauer, Reichsrathsabgeordneten und Herausgeber der „Deutschen Zeitung' zur Verhandlung. ' Die unglaubliche Unverfrorenheit, mit der liberale Blätter aus Anlaß der Kaminski-Affaire die konservative Partei angriffen, bewog endlich die „N. T. Stimmen' im März des Vorjahres zu der Enthüllung, daß aus dem Kaminski
Bureau's Herrn Professor Edmund Stix darauf aufmerksam gemacht, daß es nöthig sei, die „Deutsche Zeitung' > welche damals eben eine Herrn Baron Schwarz sehr feindliche Stellung einnahm, zu gewinnen. Als Mittelsperson zwischen Herrn Pro fessor Stix und der „Deutschen Zeitung' fungirte Herr H. Schirmer und es hieß/ ein Betrag von 5000 fl. werde erforderlich sein, um die „Deutsche Zeitung' zu gewinnen. Herr Baron Schwärzj dem dieser Betrag etwas zu hoch erschien, ersuchte seinen Bauleiter, wo möglich
an seiner Weigerung und so wurde der volle Betrag von 5000 fl , welchen Baron Schwarz zu diesem Zwecke Herrn Professor Stix angewiesen hatte, von letzterem gegen schriftliche Empfangsbestätigung an Bernhard Fischer ausgezahlt und von diesem an die Administration der „Deutschen Zeitung' abgeführt. Bernhard Fischer behauptet zwar, daß dieser Betrag für Texteinschaltungen in Angelegenheit der galizischen Transversalbahn gegeben wurde und er stützt sich hie be! auf den Inhalt, der von ihm 'verfaßten Quittung
; der Zeuge Professor Stix dageAtt?erklärt -ausdrücklich, daß eine Gegenleistung nicht begehrt wurde, es sei nur möglich, daß er sagte, es wäre der ' Baüunternehmüng am liebsten, wenn über diesen Bau in der „Deutschen Zeitung' gar nicht gesprochen würde, so daß sich hieraus auch die Natur des Geldes als Schweiggeld zur Evidenz ergibt. ' Es war dies jedoch nicht der einzige Betrag, welcher von Baron Schwarz dazu verwendet wurde, sich die „Deutsche Zeitung' günstig zu stimmen, vielmehr ist schon vorher
in den Blättern erschienen war, hob Herr Dr. Adolf Weiß Herrn Baron Schwarz ge genüber abermals die Nothlage der „Deutschen Zeitung' hervor und ersuchte ihn, etwas für sie zu thun, worauf Baron Schwarz dem Angeklagten in Gegenwart des Dr. Adolf Weiß einen weitern Betrag von 1000 fl. für sein Blatt einhändigte. Alle diese Beträge per 5000 fl, 1000 fl. und 1000 fl., zusammen per 7000 fl., wurden von Baron Schwarz ans jenem Fonds per 630.000 fl. entnommen, welcher ihm von der Länderbank für „Vorauslagen' in Ange