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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 19.04.1887
Physical description: 20
: ^ v' deutschen Turnens liegen «r v^^^uruvereinen, welche zu 4'chS ^ den Grenzprovinzen T ^burg. Böhmen u.) entstanoen dieielk-I' ^ übrigen Deutschland nit ^ter allen Vereinen in erster ühlung ^^en der Deutschen in in Oesterreich weit Der d!r?' nordischen Heimat. Das e und die minder günstige Vertr-».. derselben Seitens die und Behörden, viel- ^ Gemachuchkeit des süddeutschen Naturells erklären deren geringere Verbreitung gegenüber den Turnkreisen des deutschen Reiches. Um so eifriger

ist ein historischer. Weil das deutsche Turnwesen im deutsch-österreichischen Volke Wurzel gefaßt hat zu einer Zeit, als die obengenannten österr. Provinzen dem deutschen Staatenbunde ange hörten, so blieb diese Gemeinsamkeit der natio nalen Lebensäußerung aufrecht trotz des Aus scheidens Oesterreichs anno 1866 aus diesem Verbände, auch trotz der Gründung des neuen Deutschen Reiches im Jahre 1871. Das Band also, das die deutschen Turner in Oesterreich von jeher mit den Brüdern in Deutschland ver band

herbeizuführen zu dem Zwecke, um die sem Volke seinen nationalen Besitzstand zu er halten. Während Deutschlands Einheit sich blos deS Partikularismus zu erwahren hat, und in diesem Kampsein vorderster Linie durch die Politik einer starken Reichsregierung geschützt wird, beruht die Einigkeit des deutschen Volkes in Oesterreich in seinem Kampfe gegen die slavischen Stämme dieses Reiches gegenwärtig einzig und allein auf seiner

sollte hier für die Turnsache ge arbeitet und das Versäumte nachgeholt werden, als der deutsche Turnbetrieb sich auch im nicht deutschen Auslande immer mehr Freunde er wirbt und fremde Nationen wie Holland. Bel gien, England, Italien, Skandinavien und Frank reich ;c. in der Erkenntniß der Nützlichkeit der selben daran gehen, die deutschen Institutionen auch in ihrer Heimat nachzuahmen. ^ Der österreichische Staat, trotz der heutigen Aspirationen der slavischen Stämme in dem selben noch immer das zweite große Reich

Ländern eine höchst dürftige. Wie beschaffen ist das deutsche Vereinsturnen in Oesterreich?. ... Ohne Frage ist dasselbe in seiner Art und seinen Zielen identisch mit demjenigen im deut schen Reiche, es ist dieses stets gewesen, und wird es für alle Zukunft sein, so lange da der Stamm Hausen wird, der deutsch ist, denkt und fühlt, so gut wie irgend ein anderer. Die Turn- Vereine Deutsch - Oesterreichs gehören beinahe ausschließlich (mit ^/,z Theilen) der deutschen Turnerschaft an. Der Grund hievon

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 8
Date: 05.05.1887
Physical description: 8
für diese rückhaltlose Anerkennung der Religion als ebenso unabweis- licher Grundbedingung wie das historische Recht für das Gedeihen und die Kräftigung des Reiches nur unsere volle Anerkennung aussprechen. (Sehr richtig! rechts.) Wir knüpfen aber daran auch die sichere Erwartung, daß diesen Worten gewiß auch die That nachfolgen werde. Wir Ka tholiken sind an Bescheidenheit gewohnt, allein es gibt für uns Rechte, welche unveräußerlich sind, es gibt für uns For derungen, welche wir nie, nimmer und unter keiner Regie

, in die Rechtsspäre anderer Konfessionen irgendwie einzugreifen. Wir gönnen jeder Konfession die Freiheit, aber auch wir wollen endlich die Freiheit, die Freiheit des Vaters in der Erziehung seines Kindes, in Anspruch nehmen. (Beifall rechts.) In dem Vertrauen und in der Ueberzeugung, daß die Regierung in richtiger Würdigung der Jnteresien des Reiches jedes Recht, die religiösen Rechte ebenso wie die politischen Rechte, schützen und in ihrer naturgemäßen Entwicklung fördern wird, wer den wir auch die Regierung

das Reich? Das Reich besteht aus selbstständigen historisch-politischen Individualitäten (So ist es! rechts), aus den Königreichen und Ländern; und ich kann mir die Kaiserkrone nicht denken, ohne die Kronen und Herzogshüte der Königreiche und Länder. (Beifall rechts.) Das ist meine Ueberzeugung. Und wenn wir eintreten für das Interesse und für das Wohl unserer einzelnen Länder, denen wir angehören, dann treten wir auch ein für das Interesse des ganzen Reiches. (Bravo! Bravo! rechts.) Wir verlangen

— und ich will das noch einmal betonen — keine Bevorzugung, sondern einfach nur das Walten der Gerechtig keit. Jedem von uns soll sein Recht werden: sein Recht dem Deutschen, sein Recht dem Czechen, überhaupt dem Slaven, sein Recht dem Italiener und Rumänen, sein Recht aber auch, sein unveräußerliches Recht, dem Katholiken.' (Lebhafter Beifall rechts. — Redner wird von allen Abge ordneten der Rechten beglückwünscht.) Nach dem Schluß worte des Generalberichterstatters Dr. Mattus wurde mit allen gegen die Stimmen der Antisemiten

und des deutschen Klubs beschlossen, in die Spezialdebatte über den Staats voranschlag einzugehen. Für dieselbe sind nicht weniger als 521 Redner angemeldet. Mit Recht darf man sich da fragen, ob in unserm Parlament die Redewuth auSge- brochen sei. Die Kommission des Herrenhauses, welche zur Berathung des Antrags Schmerlings gewählt worden war, hat ihre Aufgabe bereits vollendet. Der Antrag Schmer lings, die Sprachenverordnung Prazaks außer Kraft zu setzen, wurde abgelehnt, im Gegentheil wurde die volle

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 13.09.1883
Physical description: 10
und darüber zu wachen, daß die politische Bedeutung Wiens als Metropole der Monarchie stets gewahrt bleibe. Große Ehren brächten auch Pflichten mit sich, die man den Muth und die Aus dauer besitzen müsse zn erfüllen. Die „Neue Freie Presse' bespricht die 200jährige Gedenkfeier Wiens von der Türken noth und ergeht sich in wehmüthigen Be trachtungen über die Lage des Reiches, die eine frohe festliche Stimmung unmöglich könne auf kommen lassen. Sie ermahnt die Bevölkerung ihren deutschen Sinn

und ihre Sündhaftigkeit zu bewahren und die Angriffe Derer, welche Wien — das aus der einstigen Hauptstadt des deutschen Reiches, allmählich die Hauptstadt des öster reichischen Kaiserreiches und endlich die Haupt stadt Cisleithaniens geworden — nun gar zur Hauptstadt Niederösterreichs degradiren möchten, ebenso kräftig abzuschlagen, wie dereinst ihre Borfahren die Angriffe der Türken. Dte „Deutsche Zeitung' räumt der „Ruhmesfeier der Stadt Wien gleichfalls die erste Stelle ein. Ihr Leitartikel verfolgt un gefähr

. Korrespondenzen ic. sind an die Redaction zu richten. Rr. 110. Donnerstag, 13. September 1883. XV». Jahrg. Zur Lage. Die Reichshauptstadt Wien begeht heute festlich den Tag. an welchem vor zweihundert Jahren, am 12. September 1683 das große gewaltige Tülkenheer. welches die kaiserliche Resi denz fest umklammert hielt, von den deutschen und polnischen Truppen vernichtet und der Entsatz WienS bewerkstelligt wurde. Leider find die Gefühle, mit denen die Bevölkerung der Haupt stadt in ihrer großen Majorität

den heutigen Tag begrüßte, wenig freundlicher und freudiger Natur. Die politische Lage der Deutschen in Oesterreich stimmt eher zu Klage« als zu Freuden- lieder«, außerdem leidet Wien speciell an mancherlei Localüteln, z. B. dem Niedergang der Gewerbe, deS Handels und Verkehrs :c. und schließlich sind die Feuersäuleo, die seit Wochen Tag und Nacht im Weichbilde der ReichShauplstadt aufsteigen, ein schauriges msnö tekel, dessen deprimirendem Eindrucke sich Niemand entziehen kann. AlleS daS belücksichtigt

mit dem EnlsetzenSrus: »Karl, unS graut vor Dir!' beanlwoltet haben. Die Russen weisen öffentlich die Freun d- schastFrankreichSzurückund liebäugeln mit Deutschland, im Geheimen aber rüsten sie fortwährend und zwar an der deutschen Grenze. In Bertin quittirt man deswegen die mosko» witischen Artigkeiten dadurch, daß man gegen Ruß land vor der Welt gleichfalls die perfonificirte Liebenswürdigkeit ist, im Stillen aber alle Vor» lehrungen trifft, dem Bruder Kosak, wenn eS ihm einfalle» sollte die MaSke abzuwerfen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 30.04.1889
Physical description: 12
Sprachgrenze des Reiches. Ich Ivill damit nicht sagen, daß ich ihr daraus eine besondere Aufgabe zuwende» möchte. Gerade hier sind wir Nachbarn eines Volkes, mit welchem wir freundschaftliche Beziehungen gerne Pflegen und erhalten. Italiener zu Deutsche» zu machen, ist nicht unser Ziel, wohl aber unseren Besitzstand zu wahren und zu erhalten. Es ist gewiß, daß Im politischen Leben geradennterdenjetzigenBerhältnissen die Deutschen und Jtalienerein Gemein sames hoben: die Vertheidigung einer ur alten

einige Pieren hatte hören lassen, eröffnete Dr. v. Sölder in Vertretung des leider erkrankten Ob mannes Dr. v. Hellrigl, die Versammlung, indem er die Anwesenden herzlich begrüßte und seinen Dank für deren zahlreiches Erscheinen aussprach. Besonderen Dank drückte er den zur Verherrlichung des heutigen Abends hier erschienenen Vertretern des liberalen Deutschthums im Parlamente aus; die hier Versam melten seien erschienen um zu manifestiren, daß sie an den Bestrebungen des Deutschen Schulvereins warmen

Antheil nehmen und obwohl die hiesige Ortsgruppe nur ein bescheidenes Glied in der großen Kette sei, so sei doch zu hoffen, daß trotz der hier obwaltenden eigenthümlichen Verhältnisse das Interesse am öffent lichen Leben sich in Meran mehr und mehr kräftigen werde. Hierauf ergriff der Abgeordnete Dr. Julius Magg, das Wort und sprach: Ich folgte mit Freuden der Aufforderung der Ortsgruppe Meran des Deutschen Schulvereines, heute hier einige Worte zu sprechen und fast bin ich, soweit

es sich um meine Person handelt, beschämt durch diese ehrenvolle Aus forderung; aber was könnte natürlicher sein, als daß irgend Einer, der gewillt ist, als Werteter der Deutschen in Oesterreich im Parlamente zu gelten, auch jede Gelegenheit gern ergreift zu den Mitgliedern einer Ortsgruppe eines solchen Vereines zu spreche»? Ich bitte Sie nun für einen Augenblick um SV Jahre zurückdenken. Wenn es da hier geheißen hätte: „Versamm lung eines Vereines für die Schule' und ein ^Abgeordneter': wie undenkbar wäre

wollen und auf ihre Un tergrabung ausgehen. Wir haben in Oesterreich gesehen, daß unserem Volksthum, daß den deutschen Interessen gerade durch die Ausübung freiheitlicher Rechte schwerer Schaden zu gefügt wurde. Und die Nichtdeutschen in Oesterreich sagen es ganz allgemein, daß so lange Absolutismus herrschte, auch germanisirt wurde. Die Erfahrung hat gelehrt, daß dies nicht richtig ist. Wäre in Oesterreich wirklich ger manisirt worden, wo wäre dann heute die czechische Sprache? Sie wäre versunken, wie die bretonische

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 17.03.1888
Physical description: 12
Bestrebeil sein, das Werk in den, Sinne sorlzilsühreu, in dem es begründet wurde, Deutsch land zu einem Horte deS Friedens tu mache» und in Uebereinstimmung mit den verbündeten Regierungen, sowie mir den verfassungsmäßige» Organe» deS Reiches wie Preußens die Wohlfahrt des deutschen Landes zu pflege». Meinem getreuen Volke, das durch eine jahr hundertelange Geschichte in guten wie schiveren Tagen zu Meinem Hause gestände», bringe Ich Mein rück- haltSloses Äerlraiien entgegen. Denn Fch bin liberzeugt

; Oesterr. Monarchie. Alle Kreise der Bevölkerung unserer ReichshäUe stehen unter dem Eindrucke des jüngst erfolgten Thron wechsels im benachbarten und verbündeten deutschen Kaiserreiche. Am 0. d. M, als am Todestage Kaiser Wilhelm's, fuhren während des ganzen Tages ununterbrochen Hofwürdenträger, Diplomaten, Berrreter der Aristokratie, Minister und Abgeordnete an der deutschen Botschaft zu Wien vor, um ihr Beileid' auszusprecheu. Tisza relegraphirte namens der ungarischen Re gierung und der Botschafter

nicht zu ertragen und wird nach den Trauerfeierlichkeiten in Wies baden fein Hoflager attfschlagen. Sein Manifest lautet: „An Mein Volk. Aus seinem glorreichen Leben schied der Kaiser. In dem vielgeliebten Vater, den ich beweine, und um den mit Mir Mein königliches Haus im tiefsten Schmerze trauert, verlor Preußens treues Volk seinen ruhmgekrönten König, die deutsche Nation den Gründer ihrer Einigung, das wiedererstandene Reich den ersten deutschen Kaiser! Unzertrennlich wird sein hehrer Name verbunden bleiben

mit aller Größe des deutschen Vater landes, in dessen Neubegründung die ausdauernde Ar beit von Preußens Volk und Fürsten ihren schönsten Lohn gesunden hat. Indem König Wilhelm mit nie ermüdender landesväterlicher Fürsorge das preußische Heer auf die Höhe seines erntten Berufes erhob, legte er den sicher,: Grund zu den unter seiner Führung er rungenen Siegen der deutschen Waffen, aus denen die nationale Einigung hervorging. Er sicherte dadurch dem Reiche eine Machtstellung, wie sie bis dahin jedes deutsche

die Form gegeöen »nd deren erfolgreiche Durch führung gesichert hat. Jtznei, bin F.h und bleibt Mein Hans ni warmem Dank verpiltchtek Sie haben daher ein Recht, vor Allem zn wl'i'en, welches die Gesichts- punkte sind, die für die Haltung Meiner Regierung maß gebend sein sollen. Die Veriaffungs und.Rechlsordnnii- gen des Reiches und Preußens niuifeii vor Allem in der Ebrsnrchl und in den Sitten der Ration (ich beseitigen. Es sind daher die Erichiitterniig n nögüchst zn vermei den, welche häutiger

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.01.1887
Physical description: 8
, die sich der Kanzler und mit ihm das deutsche Reich stellt — die Aufgabe nämlich, freundschaftliche Beziehungen, zwischen Oesterreich und Rußland herzustellen; unbeirrt davon, vielleicht in Petersburg für Freunde Oesterreichs, in Ungarn hingegen für Nusfeufreunde gehalten zu werden. Seine volle Zustimmung kann man auch der Behauptung des Kanzlers nicht versagen, daß es nicht Sache des deutschen Reiches sei, sich in die bulgarischen Händel einzumischen . . . denn was hätte es für einen Werth, die Bulgaren

„Äetonom 11 Samstag den 15. Jänner 1887 Worte von Krz. -2- Wie die gewaltigen Schläge eines Schmie dehammers auf den Ambos weithin hörbar sind und das Echo erwecken, so rufen auch die Worte, welche Bismarck kürzlich im deutschen Reichstag sprach, in allen deutschen Gauen begeisterten Wi derhall nach; man kann ihnen mit Fug und Recht 1>eu Titel: „Worte von Erz!' geben. Borbe reitet wurde die Wirkung der Worte des Kanz lers schon durch die Rede, die vorher der greise Schlachtenlenker Moltke hielt

des Kanzlers, daß ein Krieg mit Frank reich in zehn Tagen ausbrechen, daß es aber auch zehn Jahre dauern könne. Mit der niederschmetternden Erkenntniß müssen die Ausführungen des Reichskanzlers Frank reich erfüllen, daß es im Falle eines deutschen Sieges auf keinen Pardon zu rechnen hat. Deutsch land wird den Frieden nie brechen, es wird aber an den muthwilligen Friedensbrechern blutige Rache nehmen. „Siegen wir aber in dem uns aufgezwungenen Kriege, dann mag Frankreich wissen, daß der Krieg von 1870

dagegen nur ein Kinderspiel wäre.' Das sind des Kanzlers eigene Worte. Es handelt sich jetzt noch darum, ob der deut sche Reichstag eine Verstärkung des Heeres be willigen wird, was im Interesse des ganzen gro ßen deutschen Volkes liegen würde. Falls der Reichsrath sich weigert, zögert der Kanzler keinen Augenblick denselben aufzulösen; dann „das deut sche Heer solle ein kaiserliches und kein Parla mentsheer' sein! Der Kern der Erklärungen des Kanzlers ist, daß die beabsichtigte Erhöhung der deutschen

. „Und das hat mir «einem Singen Der Graf Taaffe gethan.' Die klugen Italiener an der Südgrenze des Reiches sind diesem Rufe verständnißinnig gefolgt und ihre Abgeordneten tanzen unermüdlich nach der Weise, die ihnen Graf Taaffe aufspielt, um, wenn nicht aus einmal, doch nach und nach im Kon- zessionswege, dem wojzaäi ^r-Meo, die ersehnte na tionale Selbstständigkeit ihres Landestheiles zn erreichen, ein Preis, der ihnen so hoch steht, daß sie alles für denselben hingeben, auch ihren poli tischen Ruf, indem Männer

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Der Burggräfler
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Page 10 of 12
Date: 29.09.1886
Physical description: 12
Ausstellung von Obst und in Anerkennung der Mitwirkung der Landesanstalt in Rothholz. 6. Landw. Verein C l e s sür reichhaltige Obst kollektion. 7. Herrn Jakob Äusserer in Nals ur schöne Obstkollektion sowie für Ausstellung werthvoller amerikanischer Traubensorten. 8. Herrn Anton Gras Brandts in Lana für schönes und reiches Sortiment von Aepseln nnd Birnen. 9. Hrn. Hans Heiß Postmeister in Brixen, sür eine sehr reichhaltige Obstkollektion und in Anerkennung der hervorragenden Verdienste für die Hebung

des Obstbaues. 10. Herrn Andrä Kirchebner in Bozen für eine Kollektion von Obst bei guter Aus wahl der Sorten. 11. Herrn Josef M a l f e r in Auer sür reiches Obst- und Traubensortiment. 12. Herrn Cav. de Mersi fü Giuseppe sür eine chöne Obstkollektion. 13. Herrn Giovanni S ma- d e l l i in Trient für reichhaltiges Sortiment von Früchten in besonderer und voller Anerkennung einer Bestrebungen in der Hebung der Obstkultur. 4. Große silberne Medaille des k. k. österreichischen Pomologenvereins: 1. dem Herrn

Jos. Freiherr v. Giov anelli in Hörtenberg für reichhaltiges Obstsortiment, besonders mit interes santer Darstellung der verschiedensten Höhenlagen. 2. Herrn Dr. Markus von Lutterotti in Käl tern für reiches wohlbenanntes Aepfel- und Birnen- sortiment, das allein den ganzen Bezirk Kältern zur Anschauung brachte. 3. Herrn Cav. Pizzini Antonio in Ala für schönes Obst- und Trauben- sortiincnt bei volllommer richtiger Benennung der Sorten. 5. Bronzene Staatsmcdaille 1. dem Benediktinerkloster in Gries

für hübsche Odstkollektion, 2. dem deutschen Ordens konvent in Lana für hübsche Obstkollektion, 3. der Früchtenexportgesellschaft in Bozen für schöne und reiche Ausstellung der wichtigsten Mer- kuntilobstsorten, Herrn Johann Holzknecht in Bozen für schöne und reiche Ausstellung der wich tigsten Merkantilobstsorten, 5. Herrn Ludwig P ö l l. Apotheker in Mals, für schöne Vertretung des Berggebietes an Obstbau, 6. Herrn Franz Ri e ger in Bozen für eine hübsche Sammelkollektion, 7. Herrn Alois

Tfchurtschenthaler in Bozen für ein reiches Birnsortiment, 8. Herrn Alois Welponer in Bozen für ein schönes Obstsorti ment mit besonderer Berücksichtigung der Merkan tilsorten. 6. Ausstellungsmedaillen 1. Dem 6ou8orzio degli Agricoltori in Ala für eine schöne uud reiche Obstkultur, 2. Dem Consorzio degli Agricoltori in Arco, für eine sehr schöne und reiche Obstkul tur. 3. Dem Con8orzio degli Agricol tori in Pergine, für eine Obstbaukollektion. 4. Dem 6ou8orzio degli Agricoltori in Riva für eine Obstkollektion

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 14
Date: 16.11.1889
Physical description: 14
Minister anwohn- ten. Was sich die leitenden Staatsmänner des deutschen Reiches und der österreichisch-ungarischen Monarchie allenfalls in politischer Richtung zn sagen hatten, wurde wahrscheinlich gelegentlich des Besuchs des Grasen Kalnoky bei dem Fürsten BiSinarck in Friedrichsruhe abgethan. Die flüchtige Begegnung in Innsbruck, welche sich fchou ihrer ganzen Natur nach am allerwenigsten für politische Geschäfte eignete, galt augenscheinlich dem persönlichen Bedürfnis der beiden befreundeten

, indem derselbe bei seiner Rückkehr von, dem ältesten und natürlichsten Verbündeten des deutschen Reiches mit herzlichstem Willkommen eingeholt und empfangen wurde. Die auswärtige Lage bietet überhaupt nach allen Richtungen freundlicheren und friedlicheren Aus blick denn je. Selbst über dem Wetterwinkel Europas an der Seine strahlt eS infolge des großartigen Er folges mit wolkenloser Klarheit. Auch der zweite europäische Wetterwinkel, die Balkan-Halbinsel, lässt keinen jähen Wetterumschlag befürchten. In Bulgarien gehen

Herrscher, die so günstige Gele genheit nicht vorübergehen zu lassen, ohne sich nicht begrüßt und nicht wenige Stunden mit einander ver lebt zu haben. Dies leuchtet »och weit mehr, als aus der Begegnung in Innsbruck selbst, daraus hervor, dass Kaiser Franz Joseph dem deutschen Kaiserpaar bis Rosenheim das Geleite gab, um nur ja die we nigen Stunden des Beisammenseins nach Möglichkeit zu verlängern. Es ist eine wahrhaft einzige Innig keit der persönlichen Freundschaft, die sich hierin aus drückt

, und in ihr liegt weit mehr politische Bedeu tung, als wevn die beiderseitigen Minister bei der Monarchenbegegnung mit dabeigewesen wären und ge legentlich derselben conferiert hätten. Diese Bedeutung aber liegt in der womöglich noch gesteigerten „Bekräf tigung des segensreichen Bundes' durch die Aus dehnung der Monarchen-Begegnung auf die Fahrt von Innsbruck bis Rosenheim, woniit die Reisen des deutschen Kaisers an die verschiedeneu Höfe Europas ihren schönsten Abschluss fand

angesetzt sind und in den Matricnlarbeiträgen der Einzelstaaten ihre Bedeckung fänden. Sie sollen sür Maßregeln zur Unterdrückung deö Sclavenhandels und znm Schutze der deutschen Interessen in Ost-Afrika verwendet werden. Durch das Gesetz vom 2. Februar 1889 ist. wie iu der Begründung zu dieser Position ausgeführt wird, für diese Maßregel» eine Summe bis zur Höhe von zwei Millionen Mark zur Vcrsüguug gestellt worden. Die Summe hat aber zur Deckung der laufenden Aus gabe» uur bis Ansang August

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 14.03.1883
Physical description: 4
die Eifersucht des rus- siscyeu Staatsmannes gegen den erfolgreichen Berliner Zögling; seitdem aber auf dem Berliner Kongreß 1878 alle die russischen Hoffnungen nur zum geringen Theil in Erfüllung gegangen waren, haßte er Deutschland und den Reichskanzler fast noch mehr als vorher Oesterreich: wie treffend ge sagt worden ist, er nahm es den Deutschen übel, daß sich Rußland im Jänner 1878 durch die eng lische Flotte von der Besetzung Constantiuopels und dem Sturz des türkischen Reiches hatte hin wegängstigen

aller landes üblichen Sprachen in Schule und Amt und öffent lichem Leben wird vom Staate anerkannt' hat sich naturgemäß nicht auf die deutsche Sprache beziehen können, weildieBerechtigungdieserSprache keinerlei Anfechtung erfahren hatte und weil ja jener Absatz keinen andern Zweck hatte, als uach Thunlichkeit ultr» xossv usmo teoetur der nicht- deutschen Sprachen Rechte einzuräumen, die ihnen bis dahin entweder nicht zugestanden wurden oder der Anfechtung ausgesetzt waren. Auch die Art, wie der Abgeordnete

für Jglan zur Klarstellung die Controverse über die Begriffe landesübliche Sprache und Landessprache entscheidet, ist eine vollständig concludente. Der Ministerpräsident mag vielleicht i'geahnt haben, wie schwer es seiner in der deutschen Sprache die Staatseinheit bekämpfenden Majorität fallen werde, die Wucht der Argumente der Vereinigten Linken zu bewältigen und das war wohl zunächst der Grund, warum er im Ausschusse ausweichende und aufschiebende Erklärungen abgab und den jetzigen Zeitpunkt wegen

einer gedeihlichen Zukunft des Reiches. Nur Diejenigen können den Antrag der Minorität nicht annehmen, welche den Einheits staat der Sprachenfrage opfern, welche sprachliche und staatsrechtliche Zersplitterung nicht scheuen. Sollte die Minorität sich jedoch auch diesmal in ihrer Erwartung getäuscht sehen, so dürste ihr die öffentliche Debatte mindestens Gelegenheit bieten, darzulegen, daß die Ausführung ihres Antrages zur uuabweislichen Staatsnothwendigkeit geworden ist und über jedes National

19 des Staatsgrundgesetzes vom 21. Dezember 18K7 über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger einen Gesetzentwurf ein zubringen, wodurch unter Festhaltung der deutschen Sprache als Staatssprache der Gebrauch der lan desüblichen Sprachen in Amt, Schule und öffent lichem Leben geregelt wird.' Fürst Gortschakoss f. 3km ist der greise russische Staatskanzler, der vor Kurzem todt gesagt worden ist, doch gestorben und es ist an der Zeit, das Lebensbild dieses Mannes in kurzen Umrissen in Erinnerung zu bringen. Selten

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 07.12.1886
Physical description: 8
: das sind die Heilrezepte, welche dem jungen Reiche verschrieben werden. Der deutsche Militär-Etat beansprucht 345 V» Millionen Mark an fortdauernder^ und 58 V« Millionen an einmaligen Ausgaben. Für die Bedeckung der vor läufigen Mehrforderungen und des Reichs-Deficits muß eine Reichs-Anleihe von 66 Millionen Mark aufge nommen werden. Der Schuldbetrag des deutschen Reiches wächst also, gerade wie in anderen Staaten. Die neue „Septennats-Vorlage fordert vom deutschen Reichstage um 41.000 Mann mehr gegen früher, verlangt

sind leider wieder höchst unfruchtbare Debatten über die Sprachenfrage zu gewärtigen. Der galizische Landtag wird sich vorwiegend mit der Hebung des Volksschulwesens und mit Flußrequlirungen beschäftigen. In Deutschland ist der Reichstag beisammen. Die neuen Vorlagen machen auf Alle einen fast lähmenden Eindruck. Mehr Geld und erhöhte Schulden; mehr Soldaten wegen erhöhter Bedrohung des Reiches nach zwei Seiten hin; und endlich im Innern mehr Aus nahmsmaßregeln gegen den wachsenden Sozialismus

sich mit solchen Ansichten hervorwagen darf. Gleichzeitig hat Salmeron in einer republikanischen Versammlung erklärt, daß er im Gegensatze zu Castellar, der auf dem gesetzlichen Wege bleiben will, nur von einer Revolution den Sieg der Republik erwarte. Wenn Segasta unter solchen Umständen das allgemeine Stimmrecht nicht einführen will, so ist das begreiflich; aber es fragt sich, ob das gegenwärtige Ministerium sich noch lange wird halten können. Die schmachvollste Politik ist die des russische« Reiches. Was die Russen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.02.1887
Physical description: 4
- unge» franc?. M?naks-Adon- s nennen für L-zen fl l —. Mir V Vsstsend. in Oesterreich fl. » Zv. M 52 ittuflr. Antekgaltungs-SeilWN ^Z. 41 Koken des Krieges. Kürzlich ist eine Militär- und finanzstatistische Studie des berühmten österreichischen National ökonomen Dr. Schaffte erschienen. Die Arbeit, welche „Der nächste Krieg in Zahlen' betitelt ist, stellt sich die Aufgabe, in der überzeugenden Weise detailirt darzuthun, wie verhältnißmäßig minimal die Belastung des deutschen Steuerzahlers

, wie Bismarck ganz richtig andeutete, unzweifelhaft anck> über Deutschland, würden aber nicht entfernt ausreichen, die öffentlichen Schulden zu decken. Wer also in Deutschland diese Finanzlage mit den Monopolen nicht haben will, der muß vor Allem dafür sorgen, daß die Deutschen von den Franzosen nicht ge schlagen werden können. Deutschland ist was Stellerbelastung anbetrifft entschieden besser daran als Frankreich, Oesterreich und Nußland, indem der Teutsche absolut dreimal weniger belastet

ist, als der Franzose und ein Viertel weniger als Oesterreich und relativ, d. I). im Verhältniß zur Steuerkraft allen drei Nationen gegenüber fichtlich am Mindesten beschwer: ist. Um so empfindlicher würden die Kosten eines unglücklichen Krieges auch die Deutschen treffen. Wenn 600 Millionen Mark Steuern weiter aufzubringen wären, so würden in Deutschland mindestens 12 Mark Steuern pro Kopf der Be völkerung — mehr als die ganze jetzige Militär- ansgabe, die in Deutschland W Mark, in Frank reich 16 Mark pro Kopf

. (Wahlflugblätter.» Auläßlich der bevorstehenden Wahlen in den deutschen Reichs tag knrsiren von den Gegnern des SeprennatS allerlei Flugblätter, worin dehauvrer wird, daß die Regierung Monopole einzuführen, die drei jährige Dienstzeit in eine siebenjährige nin',uwatt- deln beabsichtige nud dergleichen mehr. Solche Flugblätter wurde» dem Reichskanzler selbst zu gesendet Auf eines derselben har Bismarck an den Absenoer ein Schreiben gerichtet, worin es nach der „Nordd. Allg. Hlg.' heißt: Das übersandte

Wahlslugblacr enthalte viele til gen. aber keine, die nicht in allen Wahlkreisen des Reiches von den reichSreindlichen Parteien übereinstimmend verbreitet werde: die bei den Gegnern des Reiches herkömmliche völkische Brunncnvcrgistuug sei eben eine verabredete und systematische. Das Flugblatt stelle nur eine rich tige Behauptung auf: daß die Regierung eine Verlängerung des Sozialistengesetzes auch ferner Der Hof war bereits erschienen. Von der großen, reich geschmückten Mittelloge sahen die Herrschaften

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 06.05.1890
Physical description: 8
werden. Die Thronrede, mit welcher Kaiser Wil helm morgen die Session des deutschen Reichstages eröffnen wird, dürfte sich als ein Regierungsact von besonderer Bedeutung erweisen; da, wie mau annimmt, in derselben nicht nur die unmittelbar in der bevorstehenden Reichstagssessiou zur Vorlage gelangenden, zum Theil sehr wichtigen Gesetzentwürfe zur Ankündigung gelangen, sondern auch in programmäßiger Weise die Grundsätze Dar legung finden werden, welche der Politik des Reiches für die Zukunft zur Richtschnur dienen

, die sie über Dinge macht,, welche in der letzten Zeit (December 1887) unter Kaiser Wilhelm I. gespielt haben sollen. Die scandalösen „Enthüllungen', welche seit dem Tode Kaiser Wilhelm l. an der Tagesordnung sind und sich, nicht wie ein rother, sondern wie ein schmutziger Faden durch die neueste Geschichte des deutschen Reiches ziehen, sind also, was jeder Deutsche aus tiefstem Herzen bedauern muß, uoch immer nicht ab geschlossen. Nachdem die französische Regierung kurz vor dem I. Mai mit anerkennenswerther

werden soll. Ein Schreiben des Papstes an den Erz- bischof von Köln führt in seinem ersten Theile aus, „daß allerdings die bürgerliche Gewalt zur Erleichterung des Loses der Arbeiter starke Mittel anwenden kann, daß aber der wich tigere Theil bei diesem heilsamen Werke der Kirche zufällt.' In dem zweiten, auf die Missions thätigkeit in den deutschen Colonialgebieten bezüg lichen Theile wird die Gründung einer Anstalt ge wünscht, in welcher eingeborene Cleriker zur Uebernahme der afrikanischen Mission vorgebildet

sollen. Der Nachtragsetat, der zu den Vorlagen für den Reichs tag gehören wird, dürste vorzugsweise nur die zum Schutze der deutschen Interessen in Ostafrika erfor derlichen Credite, welche sich auf zwischen 4 und 5 Millionen belaufen, sowie eine nicht sehr erhebliche Forderung für die in Vorbereitung begriffene Post- dampfer-Verbindung mit Ostafrika umfassen. Die wichtigste Frage ist, ob der Reichstag die Erhöhung der Präsenzziffer des Heeres über die durch das sogenannte Septennat sestgesetzte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.05.1889
Physical description: 4
Parteien in dem Bestreben, der Politik des Friedens ihre Unterstützung angedeihen zulassen; selbst die dem großen Kanzler mit kleinlichen Mitteln bekämpfen den Freisinnigen schließen sich bei diesem verein ten Bemühen nicht aus. Das Volk selbst ist aber auch Eines Sinnes in Bezug aus die aus wärtige Politik des Reiches. König Humbert, der sich die Deutschen ernst und gemessen in ihrem Ge haben vorgestellt haben mag, wird heute über den hohen Grad von Enthusiasmus erstaunt

' .HZ UK. Dienstag den 21. Mai König Kunibert in Merkn. I.. Nach einer Fahrt, die an sympathischen Kundgebungen reich gewesen, trifft beute (Diens tag) der König von Italien in Berlin ew. Die Reise König Hmnbert's nach der deutschen Reschs- hauptstadt hat eine den Höflichkeitsakt eines Gegenbesuches weit überragende Bedeutung, denn sie liefert den unwiderleglichen Beweis, daß die Sympathien des Volkes für die Freundschaft der Monarchen unwandelbar find. Im deutschen Reiche wetteifern heute die politischen

sein, zu dem sich der Charakter der Deutschen aufzuschwingen vermag, wenn er sich so recht vom Herzen freut. Und der Anlaß ist wahrlich ein außergewöhnlicher. Die politische Bedeutung der Reise König Humbert's nach Berlin kommt darin zum ÄuZ- drücke, daß her leitende Minister Italien'», Ssg- nor Crtspi, sich in der Begleitung seines köuig- lichen Herrn befindet. Crispi ist besonders in letzter Zeit wegen der Freundschaft''5ie 'ihn mit Bismarck verbindet, von den italienischen Anar chisten und Sozialisten

das denkbar eh rendste Zeugniß ausstellt. Die Bedeutung des glänzenden Empfanges Honig Humbert's in Berlin wird auch in Frank reich und in Rußland, freilich nicht mit froher Genugthuung wie bei uns, gewürdigt. In bei den Reichen haben schon die Vorbereitungen zu dem festlichen Empfange des Königs durch die Berliner eine gewisse Nervosität verursacht. Die Franzosen wollen nicht begreifen, warum Italien das viel.natürlichere' Bündniß mit Frankreich verschmäht und sich den „barbarischen' Deutschen

in die Arme wirft. Die Franzosen fühlen sich ein» sam und verlassen, sie können nicht einmal an ihrer glänzenden Weltausstellung Befriedigung finden. Und Rußland, um dessen Freundschaft Frankreich mit so wechselndem Erfolge buhlt, hat gleichfalls an der Intimität der Italiener und Deutschen Vieles auszusetzen. Wenn es wenigstens nur diese Beiden allein wären, die im Freudentaumel der Freundschaft schwelgen! So aber muß der Oesterreicher auch dabei sein; das ist gar so schwer zu überwinden. Den Italienern

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.04.1885
Physical description: 8
, während sie denselben jetzt im Reichsrathe unterminiren. Noch weniger ist die „allgemeine Versöhnung und Verständigung' ge lungen; zwar haben es die Deutschen an der „Rechtsachtung und Mäßigung' der Thronrede keineswegs fehlen lassen, aber vergebens blicken sie nach der Verständigung aus, ihre Gegner find weit übermüthiger geworden, als sie 1879 waren, jedes Zugeständniß reizte von Neuem ihre Be gehrlichkeit und heute, nach Ablauf der 6 Jahre, befindet sich das Ministerium Taaffe gegenüber den nichtdeutschen Nationalitäten

in einer viel übleren Lage als damals, es wird als undankbar und unzugänglich lebhaft angegriffen und muß schon jetzt auf die Mittel sinnen, durch welche es im neuen Abgeordnetenhause die Fraktionen der Rechten gefügig machen will. Die Slaven sind also nicht „versöhnt', sie stehen der .Verständigung' ferner denn je. Und die Deutschen? Noch immer besitzen Organe der Re- gierug die traurige Verwegenheit, alle Klagen über deren Bedrängniß als Schwindel, alle Be richte über ihre trübe und gedrückte Stimmung als unwahr

. wenn sie behaupten, sie hatte» von einer Beunruhigung unter den österreichischen Samstag, den 18. Äpri! Deutschen nichts bemerkt. Aber die Deutschen, welche auch deutsch denken und empfinden, in denen das Nationalgefühl immer kräftiger sich entwickelt — und es find deren mehr, als die amtliche Weisheit sich träumen läßt — jene österreichischen Deutschen, welche überhaupt gewohnt sind, an den öffentlichen Dingen Antheil zu nehmen und über das Gewerkel des Alltagslebens hinaus höhere Ziele zu verfolgen

— und diese find die Maßge benden — sie befinden sich in einem Zustande der Erregung, vou welchem nicht einmal die krästigen Worte des Abgeordneten Knotz eine erschöpfende Darstellung zu geben vermochten. Was die Regie- rnng hört und liest, es ist Milch und Honig im Vergleiche mit Demjenigen, was die Gemüther bewegt und die Herzen schneller pochen macht und wenn der Herr Ministerpräsident sich die Mühe geben will, die nationale Stimmung der Deutschen — aber nicht ans den Berichten berufsmäßiger Schönfärber

, sonder» aus wahrheitsgetreuen Quel len — zu studiren, so wird er erschrecken vor den Folgen dieser sechs Jahre. Niemals ist ein Re gierungsprogramm von einem so vollständigen Mißerfolge heimgesucht worden als die allseitige Verständigung und Versöhnung der Thronrede von 1379, denn die Slaven klagen das Ministe rium wegen angeblich zu geringer Berücksichtigung ihrer Wünsche an und die treuesten Söhne Oester reichs betrauern schmerzbewegt die Zugeständnisse, welche — auf des Reiches und ihre Kosten

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 16.11.1889
Physical description: 12
Frankfurt a/M.' tragen wird, wird nach dem Voranschlags einen statt lichen Palast mit Kuppelbau und Seiten- khürmen, Säulenhallen und Portalen dar stellen. Als Begründung für die Errichtung dieses Palastes ist angeführt, daß auch im alten Postgebäude ein Absteigequartier für den Kaiser vorhanden gewesen sei. Diese Begründung scheint uns übrigens wenig stichhaltig zu sein. Zur Zeit als der römisch-deutsche Kaiser das politische Ober haupt des deutschen Reiches und Frankfurt der Vorort des deutschen

Reiches war, wohin der Kaiser ost kommen mußte, da war ein eigenes „Absteigequartier' für ihn etwas ganz Selbstverständliches. Jetzt aber, wo das Reich auf ganz veränderter Basis beruht und Frankfurt seine einstige Bedeutung verloren hat, muß es sonderbar erscheinen, für den Kaiser in Frankfurt ein Palais zu erbauen. Dom. Nach einer der „Pol. Korr.' und zwar wie sie sagt, aus vatikanischer Quelle zugehenden Meldung verlautet daselbst, daß die Nuntien in Lissabon und Paris, sowie der frühere

. — Am 10. d. M. um 7 Uhr früh zog der Garibaldiklub mit einer schwarzen Teufels sahne und Musik durch die Borgo Vecchio zum Vatikan, wurde aber rechtzeitig von der Polizei zurückgewiesen. Ein zweiter Versuch um 9 Uhr wurde ebenfalls vereitelt. Italien. Fünfzehn Zentner Gold und Silber, so schreibt die „Lombardia', wogen die königlichen Tafelgeräthe, welche in Monza beim Besuch des deutschen Kaiser paares zur Benutzung gelangten. Das italienische Königshaus besitzt also wohl die reichste Silberkammer in Europa

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 17.01.1889
Physical description: 4
, welche weniger persönlichen Muth, als Hinterlist und Bosheit an den Tag legen. Freilich, wenn es sich nur darum handeln würde, mit zerstreuten Haufen fertig zu werden so wäre die Sache ohne viel Blutvergießen ab zuthun; so aber werden die Eingeborenen ganz leidlich organifirt, den Kolonialtruppen gegenüber stehen. Fremde Mächte,^denen der koloniale Er folg des Deutschen Reiches schon von allem An fange nicht zusagen wollte, lassen es sich eben ein gutes Stück Geld kosten, damit es nur ja immer

etwas dem deutschen Ordnungssinne Zuwider laufendes in Afrika gebe. Und das fruchtbare Land an der Ostküste ist es besonders, welches den Neid erregt. ^ Das im Jahre 188S auf Grund von Verträgen mit den nun widerspenstigen „unabhängigen' Herrschern unter Reichsschutz gestellte 2600 Qua dratmeilen umfassende Land ist von bewaldeten Bergen und fruchtbaren Thälern durchzogen, mit zahlreichen Flüssen und Bächen, und hat eine üppige Vegetation, großentheils gute, mitunter sogar ausgezeichnete kUma'isch« Verhältnisse

; welche die Ansiedelung deutscher Auswanderer ermöglicht. Unter so günstigen Umständen war es selbst redend, daß die Handelsinteressen des deutscheu Reiches durch die ostafrikanifche Erwerbung eine ganz anßerodentliche Förderung erfuhren. Deutsch land besitzt heute schon eine größere Anzahl von Fabriks-Etäblissements, welche sich nur mit der Herstellung von Artikeln für die Kolonien be» fassen uud Hunderte von Arbeitern Beschäftigung, und noch dazu recht lohnende Beschäftigung bieten. Und dann geht auch dem Reiche

die Arbeits- und Schaffenskraft jener Bürger nicht verloren, die nun einmal m der Auswanderung das eigene Heil und das Wohl der Ihrigen erblicken. Ueber den Werth des viel beneideten Besitzes ist man im deutschen Reiche wohl üngetheilter Meinung, nur gibt es Leute, welche um jeden Pfennig, der dem kolonialen Unternehmen zum Opfer gebracht werden soll und muß, bittere Thränen weinen möchten, Auch solche Politiker, denen schon gar nichts recht zu machen ist, kehren sich gegen die kolonialen Bestrebungen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 11.10.1883
Physical description: 4
, wird wieder eindämmen können. Aber es gibt für ihn keinen Rückweg und keinen Ausweg. Vergeblich läßt er die Bereinigte Linke bestürmen, ihn aus dem Sumpf zu reißen, in wel chem er zu versinken droht. Der den neuesten Hilferuf des Grafen Taaffe ausznstoßen berufen wurde, hat sich diesmal deutsch - national drapirt, ja er zieht sogar, wie die „Presse' behaglich regi- strirt, gegen die Czechen los. Ein angeblich aus Böhmen stammender Brief in der „Kölnischen Zeitung', in welchem der deutschen Opposition nahegelegt

wird, in ihrem eigenen Interesse und im Interesse des Reiches sich der gegenwärtigen Regierung zu nähern, hat erst dadurch Bedeutung bekommen, daß ihn die „Presse' an der Spitze ihres Blattes citirt. Hätten wir auch nur einen Augenblick zweifeln können, daß der böhmische Brief in der „Kölnischen Zeitung' den Poststempel: „Wien, Herrengasse' trug, die „Presse' würde den Zweifel beseitigt haben. Ja, es ist das alte Lied. Wir erkennen die Melodie, wir kennen den Kom ponisten. Im Interesse des Reiches

links.) Bei aller Hochachtung, die ich vor der Person Sr. Excellenz habe, davon muß ich jetzt absehen, denn es handelt sich hier um die Ueberzeugung eines Abgeordneten, und von diesem Standpunkte muß ich dagegen Protestiren.' (Stür misches Händeklatschen links.) ^ Der Vorstand des deutschen Verein'S in S aaz, Dr. Boudre hielt jüngst einen Vor trag über das Deulschthum in Böhmen und wies tabellarisch nach, daß die Regierung in den letzten drei fahren für Böhmen A neue Landesgerichts räthe ernannte

, unter denen sich 25 der czechischen und nur Einer der deutschen Nationalität ange hörig, befinden. ^ Die Berathung desDrau-Regulirungs- Gesetzes rief am Dienstag im Kärntner Land tage eine stundenlange gespannte Debatte hervor, namentlich als es sich um die Beitragsleistung der Interessenten handelte. Lei der Abstimmung wurde der Majoritätsantrag, welcher für die In teressenten '>>. der Kostensumme pr. fl. normirt, mit 16 gegen 1-> Stimmen angenommen. Die Annahme des Gesetzes in dritter Lesung ist jedoch

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.06.1887
Physical description: 4
Ausland. Zeuthhrs Leich. (Nachklänge zum Reichs tag s s ch l u ß.) Die „Nordd. Allg. Ztg' bespricht die letzte Reichstagsperiode und sagt: Unter trüben Auspizien hat das Jahr 1887 begonnen; durch abenteuerliche Pläne ehrgeiziger Politiker war der Friede des Deutschen Reiches gefährdet. Während im preußischen Landtage der Kulturkampf beendet wurde, lieferte das deutsche Volk mit der Neu wahl des aufgelösten Reichstages den Beweis, daß es für die Einigkeit und Größe des Reiches einzutreten

entschlossen sei. Der Segen der Um wandlung trat in den Arbeiten des Reichstages zutage. Mit der Erweiterung und Kräftigung der deutschen Wehrkraft für längere Jahre ist eine Friedensbürgschaft geschaffen, welche ihre erfreulichen Wirkungen bereits allseitig gel tend macht. (Auszeichnung.) In klerikalen Blättern war neulich in Aussicht gestellt, daß Fürst Jsen- burg einen hohen päpstlichen Orden erhalten werde. Jetzt theilt der „Bonisazinsbote' mit, daß der Papst dem Fürsten die Jnstgnien

, welcher den Antrag Schmerling für unbegründet hält, soll das höchstens durch passive Haltung, aber nicht durch offene Angriffe kund geben. Damit treibt man als Deutscher keine nationale Politik und verstößt auch nicht gegen seine katholische Religion, welche ja auch die sla vische Geistlichkeit so wenig abhält, zu ihrer Na tionen zu stehen, als sie vielmehr im vollen Sinne des Wortes nationale Politik treiben. Prazak's Sprachenverordnung vom 23. September 1886 ist eine schwere Schädigung des deutschen Volkes

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 18.03.1882
Physical description: 12
werden ? .Herr v. BiSmarck hat die Stimmen der Arbeiter zu gewinnen gehofft, nachdem er die selben geknebelt hatte. Die Arbeiter haben ihm ihre Stimmen nicht gegeben. Wenn er ihnen Armeen anvertraut, um seine Feinde zu bekämpfen und seine Pläne zu verwirklichen, so frägt sich» welchen Gebrauch werden die Arbeiter davon machen. Werden sie sich an seine Aufträge halten ? .Von der Lösung, welche die Zukunft bringen wird, hängt die Existenz deS deutschen Reiches ab. .Doch dem veihängnißvollen Spiele deSKriegeS

Skuplschina'Mitglieder legten ihr Ab- geordnetenMandat nieder. Die deutsche Sozialdemokratie in Frankreich. Die .Nouvelle Revue' der Frau Edmond Adam bringt in ihrem Märzheft voo einem .deutschen Sozialisten' (Liebknecht?) eine Studie, der wir daS Nachstehende entnehmen: ,AÜS einem eigenthümlichen Grunde, nicht mehr des Gefühles, sondern der Praktische» Po litik erklärt sich daS Znteress,, mit welchem man auf französischer Seit« allgemein die in Deutsch land zur Stunde herrschende Arbeiterbewegung verfolgt. Diese Bewegung

, wenn sie auch bis jetzt nur wenine und oberflächliche Resultate er zielt, richtet sich frei und offen gegen eine Re> gierung und gegen Institutionen, welche in Frank reich wenig'populär find. »Wenn eS wahr ist, daß eine gemeinsame Abneigung die Menschen einander näher zu bringen vermag, so können die heute unter der Verfolg, vvg deS Herrn von BiSmarck Leidenden einer Nation nicht gleichgiltig sein, die derselbe so schwer 5 »Die deutschen Patrioten, die Jakoby, Lieb Inecht.und^Bebel, welche man 1S70 und später eingekerkert

/ weil sie gegen den Krieg und die M»a>xiöa, gespröchen, waren zum großen Theil Mözialisten.*) .Wir find überzeugt, diese Er- jnliertiüg' wild ohne, eingehende' B'weiSführung geilugen, bei unseren Lesern ein sympathisches In nere sse für die Entstehung und Entwicklung deS deutschen SozialiSmuS zu erwecken.' Der Verfasser führt jetzt aus, daß der deutsche Grund und Boden zu wenig getheilt sei, eine *) Elneuoge»aueDarstello»g.NichtwegrndeSProttsteS gegen den Krieg, sovdern wegen der Agitation gegen dte Annexion von Elsaß

und auf diese Weise die Schwierigkeiten deS zu lösenden Problem» um ein Wesentliches verringert»' Der Verfasser versucht dann den Nachweis i von der nothwendigen Erfolglosigkeit deS BIS- I marck'schen StaatSfozialiSmuS und schildert hierauf ^die Verhältnisse der deutschen Armee wie folgt: .Nach den letzten Wahlen hat der Kriegsminister beschlossen, zur Aufrecht» »Haltung der inneren Ordnung im Kriegsfalle zwei neue Armeekorps zu errichte». „Diese Vorsorge ist schmeichelhaft genug für die Purtei

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 14
Date: 14.12.1889
Physical description: 14
tretenS der Majorität. Sie hätte» aber das Recht, die Sache im Reichsrath vorzubringen, weil es sich um das Schicksal des deutschen Volkes handle. Die Aufregung in Böhmen sei sehr groß; durch polizeiliche Maßregeln aber werde dieselbe nur noch verstärkt. Redner klagt darüber, dass die Ausschreibung der Er satzwahlen sür den böhmischen Landtag für eine Zeit ersolgt sei, welche für die Bevölkerung die allerunbe- quemste sei. All das beweise, dass die Negierung mit den Deutschen keinen Frieden

haben wolle. Und doch werde es ihr unmöglich sein, den Heißhunger der Czechen zu stillen, und daS Resultat ihrer Politik sei nur vaS gewaltige Anwachsen der jungczechischen Be wegung. Es sei ein Irrthum, zu glauben, dass man in Oesterreich mit der zunehmenden Entfremdung der Deutschen regieren könne. Dies müsse schließlich zu einer Gefahr für Oesterreich selbst führen. Es sei eine Umkehr und Einkehr nöthig, um eine Richtung einzuschlagen, durch welche rer österreichische Staat consolidiert

und alles hintaugehalten werde, was die äußerste Bedrohung des ganzen Reiches bedeuten würde. (Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Nieger erklärt es als bezeichnend, dass bei jeder Angelegenheit von der Linken die böhmische Frage hereingezogen werde. Es beweise dies die hohe Wichtigkeit Böhmens. Wenn jemand sich über Verletzung der Verfassung beklagen könne, so seien eS vie Böhmen, in deren Abwesenheit man die Verfassung geändert habe. Die Böhmen stehen aber trotzdem auf dem Boden der Versassung und wollen nur auf legalem

Wege das Unrecht gutmachen, das ihnen zugefügt worden sei. (Qho! links, Bravo! rechts.) Die Regierung werde gewiss die Interpellation der Linken beantworten, aber wenn die 2 Millionen Deutschen auf Schonung und Schützling rechnen, so können dies noch mehr die 6 Millionen Böhmen beanspruchen (Gelächter links) — ja, 6 Millionen Böhmen in Böhmen, Mähren und Schlesien. Uebrigens brauchen die Deutschen von der Regierung nichts zu fürchten, denn Graf Taaffe habe für das böhmische Staats recht noch gar

aus. Gegen Dr. v. Plener bemerkt er, dass dieser, der die Verfassung so hoch halte, doch auch die streng ver fassungsmäßig zustande gekommenen Beschlüsse des böhmischen Landtages anerkennen müsse. Die Zeit, wo die Deutschen in Oesterreich ein Vorrecht ausübe» durften, sei vorüber. Die Gleichberechtigung der Nati onen müsse zur Wahrheit werden. Das, was die Böhmen anstreben, liege nicht nur im Interesse ihres VolkSstammeS, sondern auch in dem Oesterreichs; denn ein Staat von so ganz besonderen» eigenthümlichen Wesen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.11.1884
Physical description: 8
über die Beziehungen un serer Monarchie zu Deutschland abgegeben. Welch ein Abstand! welch ein Anlaß zu weitgehenden Reflexionen! Jene Briefe des entthronten Königs von Han nover führen uns in die unglückselige Zeit zurück, da die Fäden einer Verschwörung gegen Preußen- Norddeutschland gesponnen wurden, in welcher un serem Kaiserstaat auch eine hervorragende Rolle zugewiesen werden sollte. Der blinde König Georg rechnete darauf, daß Oesterreich sich mit Frank reich vereinige, um den Deutschen zur gegebenen Stunde

das Messer in den Rücken zu stoßen, und nicht etwa an dem Willen, nein an dem Muthe unserer damaligen Staatsmänner und an der hiezu nöthigen Kraft unseres Staatswesens zwei felte der blinde König. Wo die Namen aller Todfeinde der deutschen Einigung genannt wurden, da ward auch der österreichische, und zwar in erster Linie genannt. Vorgestern aber verkündete in Budapest unser Minister des Auswärtigen, daß die Freundschaft mit Deutschland die unverrückbare Grundlage der österreichischen Politik für heute

Verständniß für die wirklichen Interessen der Monarchie. Die so schwere Kunst des Vergessens wurde dießmal mit seltener Fer tigkeit geübt. Aber es kann ohne Ueberhebung ausgesprochen werden und es muß heute lauter denn je ausgesprochen werden, daß diese „unver rückbare Grundlage' geschaffen wurde durch die regen Bemühungen und die unzerstörbare Zähig keit der österreichischen Deutschen. Sie haben den Gedanken dieses Bündnisses als zartes Samen korn in den Boden gesenkt, sie haben das Erd reich bearbeitet

, sie haben das Pflänzchen behütet und gepflegt, als es nach jedem rauhen Lusthauche zu erliegen drohte. Keine Feindseligkeit war so groß, keine Lüge so frech, keine Verdächtigung so perfid, daß sie es vermocht hätt', die österreichi schen Deutschen von einem Beginnen abzudrängen, in dessen Gelingen sie die beste Gewähr für den Wiederbeginn unserer nationalen Machtstellung sahen. Es ist wahrscheinlich keine leichte Arbeit gewesen, gleichzeitig wieder die eingewurzelten Vörvrtheile im eigenen Kreise

den ehrlichsten Mann und besten Patrioten an den Pranger stellen durfte, sobald der Letztere es sich herausnahm, freundschaftlichen und innigen An schluß an Deutschland als diejenige Politik zu empfehlen, welche den österreichischen Interessen am meisten entspreche ? Doch daran war's lange noch nicht genug, denn eine noch größere Tücke sollte auf die österreichi schen Deutschen im Hintergrunde lauern. So tief ist nämlich die öffentliche Moral gesunken und so sehr haben Nechtssinn und Wahrhaftigkeitssinn

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